1846 / 141 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

2 I D E L N R Wir

der Befehl zum Rückzuge gegeben, so daß die Flotille Abends gegen

H olborus einlief,. wo sih der l viel Aufsehen zu machen, aussiffte und in seinen Palast nah Tschi- Erst am anderen Morgen erfuhr die Hauptstadt zu

6 Uhr wieder in den

ragan begab.

ihrem großen Erstaunen die Rückkehr des Sultans. Volk meinte, der Sultan sei_in einer ungünstigen Stunde abgefahren ; dieser Sturm sei ein übles Omen für seine Reise, und er habe ganz wohlgethan, sle zu unterlassen. Es wird jedoh versichert, E Sultan, trob dieser üblen Vorbedeutungen, die Reise am 8, Mai wieder antreten werde und zwar zu Lande nah Adrianopel, von wo er sich nah den Donau- Staaten begeben und dann über Silistria und Shumla nah Varna zurückehren und von da sich nah der Hauptstadt einschiffen werde, so daß die Reise diesmal damit endige, womit sie das erstemal anfangen sollte. Gleih nach der Ankunft tes Sultans hat sich wie mit einem Zauberschlage das_ Wetter geändert, Vorgestern begab si ein Dampfschiff nah Varna, um der die Ankunft des Sultans er- wartenden Stadt den geänderten Reiseplan mitzutheilen und so allen Heute geht auh der Admiral Parker auf dem englishen Dampfschiffe „Hecla‘“’ nah Gallipoli ab, wo er sein Linienshiff „Hibernia“ besteigt und mit ihm nach Malta zurückehrt.

Der von den Türken in Albanien bei der Verfolgung der Katho=- liken gemißhandelte österreichische Priester wird von der Pforte dur die Verwendung des englishen und französischen Gesandten eine be=

und wir haben wieder die heitersten Tage.

üblen Gerüchten vorzubeugen.

deutende Entschädigung erhalten. Mexiko. London, 15. Mai.

redes seinerseits trifft Gegenmaßregeln. Dekret der Regierung erklärt,

mental - Gouverneuren ohne Zustimmung

stadt Protest eingelegt.

absische Offiziere sie verlassen hatten.

gegangen. rade - aufgestellt und seiner legt, am 12. April jedoch,

immer aber. beherrshte er noch die Stadt und die

renden Flußübergänge mit seinen Geschüßen. Der

ein Ende gemacht.

auf seine Soldaten verlassen vollkommen gewachsen wäre.

men sei , jedoch Widerstand leisten werde,

der mexifanishen Regierung abwarten werde.

————

Sekanntmachungen.

[434] Ediktal-Citation.

4) Der Maurergeselle Thomas Zelaskowski , welcher vor 25 Jahren von hier mit Zurüdlassung seiner Frau. Margarethe, geb. Kolinska, und zweier Kin- dêr von ‘hier fortgegangen ist, |

9): der Stellmacher ' August Galander hierselbst, am

:.29.- April 4798: geboren, ein Sohn der hier ver- - storbenen’ Stellmacher Christian Friedrih und Do- rothea; geb. Schwerdifeger, Galanderschen Ehe- leute, welcher 1820 auf Wanderschast gegangen is,

3) die Gebrüder Bartholomeus und Johann Choy- nacki, Söhne der in Drzonowo hiesigen Kreises verstorbenen . Einsassen Lucas und Elisabeth, gebo- rene Gollanowska Choynadckischen Eheleute, und zwar Bartholomeus geboren den 15, August 1780 und Johann geboren den 12. Juli 1783, welche seit E 40 Jahren von hier verschol- len sind,

4) die Elisabeth Becker, geborcn am 27. Nóvember 4793, welche vor etwa 22 Jahren von hier nah Rußland verzogen sein soll, ;

5) der Schiffer Michael Grajewski ,- welher si hier 4848 mit der Elisabeth, geborenen Czeslifowsfa, verheirathet und [mit derselbeu 5 Kindeë erzeugt hat, 1831 auf einem Oderfkahn als Arbeitsmann mit nah Thorn gegangen, dort an der Cholera erfranft und in das Cholera-Lazareth zu Schellno gebracht ist, A

6) der Arbeitsmann Franz Przymorski alias Lewan- dowsfki, Ehemann der Catharina, geb. Jablonska, welcher mit Zurücklassung der Ehefrau und einer Tochter Catharina seit 1834 von Blendowo hiesi- gen ‘Kreises fortgegangen ist,

7) der Stanislaus Kosczynskfi, welcher 1815 von hier nach Polen fortgegangen i,

8) der Anton Umieszkiewicz, angeblih jeßt 59 Jahr alt und aus Polen gebürtig, welcher vor 26 Jah- ren die Maria, geborene Grodowska, zu Sarnowo hiesigen Kreises geheirathet und etwa 6 Wochen

nach seiner Verheirathung mit Zurüklassung der.

Ehefrau sih von dort entfernt hat, 9) die Marianna, geborene Pietrowsfka, eine Tochter der zu Kielp verstorbenen Martin und Barbara, ‘geborenen Cierpialfkowsfa, Pietrowskischen Eheleute, welche seit 15 “bis 20 Jahren von hier verschol- len iss, | und D e zurügelassenen unbekannten Erben wer- den hierdurch vorgeladen, sich innerhalb neun Mona- ten, spätestens aber in dem hier im Gerichts - Ge-

bäude au de f n 1 März 4847 vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Hoene an-

Naqhrichten aus Veracruz vom 6. April melden, daß, einer Verabredung zufolge, sich am 3ten dort die vereinigte Partei der Republikaner und Santana's gegen die Regie= rung erflären wollte; die Sache kam aber niht zum Ausbruch. Pa- Ein vom 13. März datirtes Se iche F S tuns U mer gebe Tia Geis getaSetto: Mi ür \olhe Fälle von der Verfassung geshaffene Reh gebe, auper=- L fue 4 p :

ordentliche Maßregeln zu fn, dis die Einseßung von Departe- | der Messe, eine Anzahl, wie seit zwei Jahren nicht. der Departemental - Ver-= sammlungen, die Kompletirung der leßten nah dem Belieben der Re- gierung, das Recht der Auflösung der Munizipalitäten u. st. w. Ge- gen die \rüher erwähnten Maßregeln, welche Paredes gegen die Presse ergriffen hat, haben die Redactionen von fünf Blättern der Haupt- Zum Gouverneur der Hauptstadt ist der General Bravo ernannt worden. Die mexikanische Flotte hatte sicherheitshalben eine Station 18 Miles innerhalb der Mündung des Alvarado eingenommen, nachdem alle englische, amerikanische und fran-

on dem Hauptquartier des amerikanishen Truppen-Corps an der Gränze sind über New-York Nachrichten bis zum 12. April ein=- General Taylor hatte am 28. März seine Truppen ge- atamoras gegenüber im Bereich der Batterieen der Stadt seits eine Batterie von vier 18 Psündern ange-

aus Rücksicht auf eine möglihe Demon- stration des General Ampudia, eine entferntere Stellung eingenommen ; zu derselben füh-

Desertion ín sei- nem Corps hatte er- dur Erschießen von 10 oder 12 Ueberläufern Ampudia, der zwishen San Luis und Matamo- ras in“ Folge einer Meuterei 1000 Mann seiner Division verloren hatte, erreihte die leßtgenannte Stadt mit nur 2000 Manu, traf indeß dort eine Garnison von 3500 Mann, so daß er, wenn er sich fönnte, dem Truppen-Corps Taylor's Vorläufig hatte er den General Taylor aufgefordert, ‘sich hinter den Nueces zurüzuziehen , auf die Antwort dieses Lehteren aber, daß er zwar nicht in feindlicher Absicht gekom- wenn Ampudia den Rio

Bravo überschreiten sollte, erklärt, daß er erst definitive Junstructione

608

Sultan, ohne

Das türkische

Eifsenbahn.en.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn. - In der Wöéöche.: von 12. bis- incl. den 418. Mai c, sind auf de Berlin-Potsdamer Eisenbahn 8176 Personen gefahren. ;

einige tien. eingetreten.

daß der

Kredit fanden.

davon noch mehr genommen haben,

eopfert werden müssen. felbst den Werth der Der Absay erreichte drei vernachlässigien Thibets waren w wurden

Wolle

Posamentirwaaren , schwarzen sehr gesucht wurden, Grade gesagt werden fann.

sich sehr gut.

Gele sehr \chlecht.

daß das Steigen der

Die Börse war in den lehteren

den, so fehlt ‘es der Speculation in

will, ist nicht abzusehen. l zu werden,

Handels - und Hörsen-Üachrichten.

Die Deutsche Allgemeine Zeitung giebt über die am 16. Mai beendigte leipziger Messe einen Bericht, der seinem wesentlichen Jnhalt nach folgendermaßen lautet; „Jn Erwägung des allgemein herrschenden Geldmangels, des hohen Preises der Lebensmittel, des milden, zum Ein- faufe gegen Kälte shüßender Kleider nicht auffordernden Wiriers und der polnischen Unruhen konnte auf eine gute Messe nícht gerechnet werden. Díe deutsche Kundschaft bestätigte diese Erwartung, 1 nen sehr schwa; von der polnischen kauften die Warschauer wie gewöhn- lih nur einige Luxus-Artikel ; auch waren wohl einige Litthauer eingetroffen, allein sie kauften wenig. Die Wolhynier, so wie die Einfäufcr aus Odessa, waren ziemlich thätig, wogegen die Brodyer eine ganz traurige Rolle spiel- ten, da deren so viele zu Grunde gegangen, sind, daß kaum drei einigen Die Moldauer und 4 thätig, wie bisher. Der Jtaliener waren viel zugegen, welche ansehnlich Tuche kauftenz von den Schweizern feblten mehrere, doch nicht die bedcu- tenden; die Dänen, Norweger und Holländer waren auf der Tuchmesse sehr lebhaft. Ein Engländer kaufte viele Glaswaaren. fäufer nehmen fortwährend zu, zwei Brasilianer kauften in recht ansehn- lihem Betrage verschiedene Gegenstände, besonders Quiíncaillerieen und Glaswaaren, süunf Nord - Amerikaner corzüglich Tuch. Sie würden wenn sie die gewünschten % Tuche, be- Die Perser fehlten leider auch dies-

sondeis in Schwarz, gefunden hätten. le der Besucher unserer Messe is cs

mal. Troy dieser Klagen über so vie i aber doch am Ende der leyteren überraschend, sich sagen zu können, daß mehr verkauft worden sei, als man anfangs erwarten durfte, und sie einé Mittelmesse genannt werden kann, Von den baumwollenen Waaren gingen Drucfssachen ganz ausgezeichnet, nur llagte man schr über shlechte Preise. nen und halbwollenen Waaren spielten eine große Rolle. L

chartigen Stoffen waren gegen 170—175,000 Stüdck auf

die Preise nicht nur nicht den Gewinn wie die damaligen, sondern im Ge- gentheil herben. Verlust, denn wenn auch: für die gemusterten Artikel die hohen Preise der vorigen Michaelismesse erlangt wurden, so mußten dage- en die Tuche zu den vorjährigen Ju o daß der seitdem stattgefundene beträ Es gab nicht Viertel ieder gesuht; Mousselines de Laíne ch war Ausfshwung nehmen fortwährend die pipen und Blonden , welche auch diesmal was von feinen Spiyen und Fransen nicht in dem Seidenwaaren haben unstreitig den geringsten Absay in dieser Messe gehabt. Quiíncaillerieen und Glaswaaren verkausten Die Zufuhr von Leder war größer wie jez dennoch ist es ganz geräumt worden, nachdem man sich zu einem bedeutenden Abschlage der Preise gegen die der Michaelismesse verstanden hatte. Schweinsborsten dagegen fanden namentli guten ay mit einer Erhöhung von 10 bis 12 pCt,‘“

bilatenmeßpreisen hingegeben werden, ächtlihe Aufschlag des Rohstoffs hat

fast ganz aufgeräumt, do Preisen nicht zufrieden. Einen Fgiefen

x Frankfurt a. M., 16. Mai, Troß der auf die diesjährige Aerndte ist ein neues Steigen der ; etreten. Dieses läßt s|\ch nur aus der wiederum stärkeren Nachfrage für ReGhnung sremder Spekulanten erklären. ] etraide-Preise anhält, denn es wäre dies Angesichts der guten Aerndte eine, wahre Kalamität. jährige Weincrescenz sind auch nicht ungünstig, allein doch noch unsicher. Tagen und vorab gestern flau gestimmt, und fast alle Course, besonders die der Eisenbahn - Actien, Partial - Loose und 31proz. Obligationen, gingen niedriger. Staats - Effelten an Jmpuls, und der Markt wird mit Papieren täglich mehr überschwemmt. Hier scheint auch das baare Geld wieder knapper

Heute blieben indessen, bei übrigens sehr s{wachem Umsayze,

3% do. 374. Antwerp

Poln. 300 Fl. 955

denn sie war im Allgemei- London,

33. 325.

Neapl. —.

Wallachcn waren keinesweges 0 -

Amsterdam, 16. Mai. Niederl, wirkl. Sch. 605. Pass. —. Ausg. —- 4% Russ. Hope 895.

Frankfurt a. M.,, 17. Mai. 1893. 91. Bayr. Bank-Actien —. Hope 88% Br. Stiegl. 87% Br. lot. 59

Passive 5%, 2. Ausg. Sch. 155, 15. 25% Hou. 59%. 5. Neue Port. 584. 57%. Engl. Russ. 1103. 1095. Bras. 83. 8L. Chili 97. 95 Peru 405. 395. Paris, 15. Mai. 5% Rente fin cour. 119, 95. 3% do. fn cour, ß} 5% Span. Reute —. . Wien, 16. Mai. 5% Met. 1115. 4% do. 1005. 3% 743. f Actien 1568. 72. Anl. de 1834 154%. do, 1839 1224. Nordb. 1884. Glogg, Mail. 1202. Livorn. 1115. Pest. 101Ÿ-. Budw. —.

onds-Course wieder etwas fester und. besonders die Eisenbaj m Weselhandel ist auch noch keine größere Lebhaftigkeit Erfreulich war es, zu vernehmen, daß au besonders in- Kaitunen und Baumwollenwaaren günstige Resultate lj,

ch die leipzige:

Auswärtige Börsen.

6% Sh Zinsl. 0-77. Preuss. Pr. Sch. —. 1} en, 15. Mai. Zinsl. —. Neue Anl. 2053.

5% Met. 1126 Bank - Actin

G.“ do. 500 Fl. 90; G.

Hamburg, 18. Mai. Bank-Actien 159 Br. Bngl. Russ. 1072,

Neue Anl,

Cons. 3% 965. 5% 4

15. Mai. Belg. 97. 96.

Pass.

Die überseeischen Ein-

1846. 19. Mai.

Meteorologische Beobachtungen.

Nacb ein y Besbachtwy

Abends

Nachmittags 10 Ubr.

2 Uhr.

Morgens 6 Ube.

Dunstsättigung .

Wetter

Wind ........

Wolkenzug -.. Tagesmittel:

Die wolle- Von Tuchen

Leider gaben aber

|[333,71’’’Par. 334,68'"Par.'336/,27’’’Par. Quellwärme 7,7

l + 12,1° R. [+ 14,6° R. |+ 11/3" R. | Flusswärme R Thaupunkt .…..| + 8,3° R. |+ 7,0° R. , 74 pt.

-+- 4,1° R. 72 pCt. beiter. SSW.

Bodenwärme 18; Aasdünstung (0) Niederscblag 04 SSW. Wärmeweebs/ SSW —_— -+ 11,8. 331/85" Par... + 12,7°R.….. + 6,5 R... 67 yCct \

54 pCt. halbbeiter. balbheitec,

SSW.

sogar einige Verkäufe, die vollständig wieder erschten. des Vorraths. Die \o lange

man mit den- erlangten

Fm Schau

Rauchwaaren ten, mit freier

ünstigen Aussichten als Gastrolle.)

etraide-Preise ein-

Wir hoffen indessen nicht,

Die Aussichten auf die dies- Sigeth,

Wie schon öfters bemerkt wor-

Wo das hinaus

Noémie, comédie- vaudeville en 2 actes, nase, par MM. Dennery et Clément. Galochard, vaudeville comique en 1 acte, par MM, Dav Lauzanne. Anfang halb 7 Uhr.

Freitag, 22. Mai. Vorstellung: Mutter und Sohn, Schauspiel in 2 Abth. und 5

Donnerstag, 21. Mai. Melodrama mit Chören in 5 Akten, von Theodor Ar Musik vom Kapellmeister Franz Gläser. Theater zu Düsseldorf: Zriny, als Gastrolle.)

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 21. Mai. Jm Opernhause. 90ste Schauspie Abonnements-Vorstellung. ländishes Drama Zwischenmusik und die zur Handlung gehörige Musik ist vom l Kapellmeister Henning. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen d haus-Preisen verkaust. spielhause : 67e französishe Abonnements-Vorstl

Zum erstenmale: Die Quipows, |

in 5 Akten, von L. Schneider. Ouy

du théâtre du Monsieur et a

Jm Sauspielhause. 91ste Abonnem

Bénußung des Romans: „Die Nachbacn““, det

Bremer , von Ch. Birch - Pfeiffer, (Herr Emil Devrient: V

Königsstädtisches Theater. Zriny, oder: Die Bestürmung

(Herr Schoepe, vom E

—————— Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudckt in der De cker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruderei,

p ——————————————— —————

Allgemeiner Anzeiger.

geseßten Termin schriftlich oder persönlich zu melden und weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls die- selben für todt erklärt und ihr Vermögen ihren bekann- ten nächsten Erben eventuell dem Fiskus zugesprochen werden wird. Culm, den 5. Mai 1846. Königl. Land- und Stadtgericht.

[432] Ediktal-Citation. Gegen den hiesigen Weinhändler Carl Wilhelm Sen- ner, welcher angeblih im Sommer 1845 von hier nah Petersburg sih begcben hät, is wegen betrüglihen Ban- ferutts die Kriminal - Untersuchung eingeleitet wordéit, Zu seiner verantwortlichen Vernehmung isst ein Ter- min auf den 13, November d. J., Vormittags10 Uhr, im Kriminalgerichts-Gebäude hier, Mgalkenmarkt Nr. 3, vor dem Königlichen Kriminalgerichtsrath Busse ange- seßt, zu welchem der 2c. Senner unter der Verwarnung hiermít vorgeladen wird, daß bei seinem Ausbleiben mit der Untersuhung und Beweis-Aufnahme in contuma- ciam verfahren werden, er seiner etwanigen Einwendun- gen gegen Zeugen und Dokumente, wie auch aller sich niht etwa von selb| ergebender Vertheidigungsgründe verlustig gehen, demnächst nach Ausmittelung des an- geshuldigten Verbrechens auf die geseyliche Strafe er- kannt und das Urtheil in sein zurückgelassenes Vermö- gen, und sonst, so viel es geschehen kann, sofort, an seiner Person aber , sobald man seiner habhaft wird, vollstreck1 werden soll.

Berlin, den 13. Mai 1846.

Königliches preußisches Kriminalgericht hiesiger Residenz.

v. Schroetter.

[435] Bekanntmachung.

Die Allodial - Rittergüter Nagurren und Harnoven, zu welchen namentlih auch sehr gut bestandene Wal- dungen gehören, beabsichtigt der jeyige Besiper meistbie- tend zu verkaufen. Es- steht bierzu Termin am 20, Juni c., Vormittags 40 Uhr, in dem Büreau des unterzeichneten Patrimonialrichters an und sind die Da bei demselben vom 4. Juni c. ab ein- zusehen. f

Tapiau, 16. Mai 4846.

Baske, Ober - Landesgerichts - Assessor.

(387 b] : Jn Bezug auf unsere leytere Anzeige vom 23. April und nah dem Beschlusse der General-Versammlung vom

27. April c. machen wir hiermit bekannt, daß vom 18. bis 25. Mai sowohl die

r B d

[436]

Dai t T t » P U L E S R t L IR T E O e (ae F. 24 s D E

Vertheilung der Actien und

Dividendenscheine unserer Gesellschast ge- en Einlieferung der Wechsel à 300 Thlr. pr. Actie, o wie der zum Empfange legitimirenden Quittungen

über die Einzahlungen, als die festgesebte Zinsenzahlung pro 1845 nit

i 2 Thlr. 15 Sgr. pr. Äctie, nah Abzug des Stempels i;

» 0 » für jede, mit 2 Thlr. 5 Sgr. in unserem Geschästslokal, große Oderstraße Nr. 8 hier- \elbst, erfolgen wird.

Stettin, den 9. Mai 1846. Die Direction- der Preußischen National -Versicherungs- Gesellschaft. Lemonius. Noehmer.

Düsseldorf - Elberfelder Eisenbahn.

Auf Grund. des Beschlusses der Ge- neral Vcrsammlung vom gestrigen Tage d soll unter dic Stamm-Actionaire gegen Ablieferung der am 2. Januar 1846 fällig gewordenen Zins - Coupons eine e —S= Dividende von 3 Thalern pro Actie ver- theilt werden. Die Juhaber dieser Coupons werden daher aufgefordert, den Betrag unter Auslieferung. ihrer Coupons bei den Banquierhäusern Wilh. Cleff in Düsseldo:f, von der Heydt-Kersten et Söhne in Elberfeld und Mendelssdhn & Comp, in Ber- lin in Empfang zu nehmen. K Der Jahresbericht pro 1845 isst bei den Banquiers der Gesellshaft- und bei Schragow & Comp. in Berlin unentgeltlich zu haben. Düsseldorf, den 14, Mai 1846. Die Direction.

[412 b]

Citerarische Anzeigen.

Literarische Anzeige der Besserschen Buchhandlung (Behrenstr. 44). Bei F. A, Brockhaus in Leipzig ist erschienen: Recueil manuel et pratique de traités, conventions et autres actes diplomatiques sur lesquels sont établis les relations et les rap- ports existant aujourd'hui entré les divers états

T ide fn gz E E I S P C E 1! d E ae R e

———

souverains du globe, depuis l’année 1760

qu'’à l’'époque actuelle. Par le Baron Ch

Martens el le Baron Ferd. de Cuss) Tome premier et «cond.

Gr. in 8. Brosch. 4 Thlr. 16 Sgr.

So eben is erschienen und vorräthig in Berli

Abdruct

[433] der Revisions-Dupliîl

r den Herrn Reichsgrafen

Gustav Adolph Bentinck 1

zu Varel wider den Herrn Reichsgrafen

Wilhelm Friedrich Chi Bentinck 2c.

im Haagz | bctr. die Succession in die Rei h sgt! Bentinckschen Herrschaften, Güter u, | gr. 8. brosch. 23- Bogen. wird unentgeltlih ausgegeben", Da in dieser Schrift die gegnerischen Ansil! nügend widerlegt worden sind, so fand si d! Beklagte veranlaßt, um der öffentlichen Meinul insonderheit der Stimme des rechtsliebenden Putli s\ch immer fester zu versichern, die Révisions-Du Presse zu übergeben, auch ohne daß die klagen? tei mit Veröffentlichung ihrer Revisions-Replik 0 fang gemacht hat. Zugleich bin ih ermächtigt Jedem, der aus reinem Juteresse an der G wünscht, von den disponibel gebliebenen Truck-9 plaren Eines oder Einige unentgeltlich zl folgen, und werden \ih sämmtliche Buchhandlungs Auslieserung derselben unterziehen. Leipzig, im April 1846, j : Bernh. Tauchnib | [413 b] „df v antel (Arm- und Muskelstärle! ín allen Schweren fortwährend vorräthig bei F. S hönau, Handschuhm., Friedrichöstr. NB. Die von mir gekauften Hanteln werd! zeit gegen shwerere umgetausht und ín Anf gebracht,

E. H. Schroeder, Unten den Linden

Abonnement beträgt: 9 Kthlr. für 4 Iahr. 4 Kthlr. - 5 Iahr s Rthlr. - 1 Iahr. en Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. rtions - Gebühr sür den ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nuehmên Hestellung auf dieses Blatt an vid Berlin die Expedition der À g. Preuß | Zeitung: Friedrihsfstrafie Ür. 72.

5 141.

Inhalt

icher Theil. E

che Bundesstaaten. Königreih Sachsen. Landtags-Ver- lungen. Großherzogthum Baden. Landtag. Aderbau- en. Kurfsürstenthum Hessen. Parade. Großherzo g- m Hessen und bei Rhein. VBeileids-Adresse aus Mainz an den zen Wilhelm von Preußen Königl. Hoheit.

and und Polen. St, Petersburg. Vorkehrungen gegen die reitung der Rinderpest.

eih. Paris. Hofnachriht. Bu Hamedi und Abd el Kader,

ßerurtheilung der Gazette. Vermischtes. Bevorstehcnde Op- ¿ons - Manöver und Frankceihs Finanz-Zustand. Schreiben aus {s, (Diskussion des Antrags in Betreff der gerichtlichen Anzeigen ; hall Bugeaud.) britanien und Jrland. Unterhaus. Beendigung der Korn- atte, Dritte Verlesung dir Kornbill. Lord J. Russell über die vative Partei, London. Chinesishes Silber, Dauer der idebatte. Ungünstige Nachrichten aus Neu-Seeland. jen. Brüssel. Juteipellation, Abreise von Diplomaten. den und Norwegen. Stockholm, Ankunst des Prof. Geijer. ien, Madrid, Vermischtes. pten. Alexandrien. Auslösung der Transit - Compagnie. » Waldemar von Preußen erwartet. Reisepläne des Vicekönigs. bahnen. Berlin. General-Versammlung der Thüringischen Eisen- -Gesellschaft zu Halle. Schreiben aus Frankfurt a. M. ls- und Börsen-Nachrichten. Schreiben aus Amsterdam, sen- und Marktbericht.)

zur Errichtung eines Standbildes von E1z zu Weimar für Johann fried von Herder, Neapel. Zur Literatur der Hohenstaufen.

Amtlicher Theil.

Majestät der König habe1 Allergnädigst geruht:

Dem Regierungs - und Geheimen Medizinal - Rath Dr. Frank inffurt a. d, O. den Rothen Adler - Orden ¿weiter Klasse mit laub; dem bei dem Konsistorium und Provinzial - Schul - Kolle- in Berlin augestellten Kanzlisten Wel den Rothen Adler-

: vierter Klasse; so wie dem evangelischen Schullehrer und Or-

Schmidt zu Auras, Regi -Bezi Watgzeichen: Regierungs-Bezirk Breslau, das Allge Dem Regierungs-Rath und Provinzial-Stempel-Fiskal Schenck blhausen den Charakter eines Geheimen Regierungs - Raths;

em Justiz - Kommissarius und Notarius Ludorff in Münster harakter als Justizrath und dem Ober-Landesgerichts - Assessor, - Kommissarius Brüning in Beckum, den Charakter als und Stadtgerichts-Rath zu verleihen,

dem Kattundruckerei-Besißer C. A. Milde zu Breslau is un- 17, Mai 1846 ein Patent auf verschiedene, als neu und eigenthümlih erkannte meha- nische Vorrichtungen zum Bearbeiten und Strecken von Baum- und Schaswolle, so wie anderer \pinnbarer Materia=- lien, in den durch Zeichnungen und Beschreibung nachge- wiesenen Zusammenseßungen

t Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang

ußishen Staats ertheilt worden.

bgereist: Der Wirkliche Geheime Legations-Rath und Di- im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherr

atow, nah Ems.

E

Berlin, Freitagden 22 Mai

. * * Vichtamtlihher Theil. l Deutsche Bundesstaaten.

önigreich Sachsen. Die erste Kainmer beendigte in ihrer Sihun

vom 19, Mai die Berathung des Berichts ihrer vit vin ae vie Beschwerden über Einziehung der Konzessionen verschiedener Zeitschriften, so wie das, Konzessionswesen bei Zeitschriften im Allgemeinen, betreffend. Die Deputation- der ersten Kammer beziehi sich in ihrem Berichte hinsicht- lich des Sachverhältnisses auf den Deputationsberiht und die Verhandlun- gen der zweiten Kammer und spricht si dann dahin aus, daß sie in ihrer Mehrheit (Neferent Bürgermeister Wehner) die in jenem Deputations- Berichte niedergelegten Ansichten in so weit unbeachtct nicht lassen könne, als die von dem Ministerium des Jnnern beschlossencn, die Subsistenz der Verleger und deren Familien gefährder. den Einziehungen der Konzessionen zu Herausgabe der obbenannten Zeitschriften -mit den Grundsäßen der Bil- ligfeit und Milde kaum n Kebnänmung gebraht werden dürften. Denn einestheils wolle. éSäberhaupt nit einleuchten, wie der Verleger und Nedacteur einer Zeitsch r gedruckte Aufsäße, welde durh die Organe der Regierung (die Censorel) paíssirlih gemacht worden seien, anneh ver- antwortlih und strafbar werden könne, wenn ihm, daß er in böser Absicht

die Erlaubniß zum Drocke nachgesucht und erhalten habe, nicht nahgewie- sen werden könnez anderentheils schienen abcr auch die 8. 26 der pt

genen Verordnung vom 5. Februar 1844 vorgezeihneten Verwarnungen -

wenigstens in genügendem Maße nicht vorausgegangen zu sein. Ein Mit- glied der - Deputation, von Mepscb, fann sich jedoch mit dieser Ansicht der Mehrheit der Deputation nicht vercinigen und billigt vielmehr vollflommen das von dem Ministerúuum des Jnnern ein- geschlagene Vcrfahren; «8 würde sciner Meinung nah der Stel- lung des Ministeriums keinesweges entsprochen haben, hätte es sih bei den fraglichen Einziehungen der Konzessionen zur Herausgabe benannter Zeit- schriften von Grundsäßen der Billigkeit und Milde leiten lasscn, da, wo es nicht nur in vellflommenem Nechte sei, sondern auch als Ober-Aufsichts- Behörde dem Staate gegenüber eine Verpflichtung habe. Seien den Betheiligten nuybare Nechte entzogen worden, so wäre dies sür sie kein Un- recht, weil jene nuybaren Rechte uur bedingungsweise erlangt worden und die Erfüllung jener übernommenen Bedingungen lediglich in ihrer Hand gelegen habe. Ferner sei die Censur auch niht im Widerspruche mit der Konzessions - Ertheilung und Konzessions - Entziehung, denn die Censur habe sich lediglich darum zu belümmern, was in dem einzelnen Falle. nah der Censoren - Jnstruction zulässig oder nicht er is. Jn den vorliegenden Fällen hätten aber die Ver- hältnisse sich so gestaltet, daß das Ministerium die Ueberzeugung ge- winnen mußte, es könne die Censur hier niht mehr ausreichen, weil es sih hier niht um díe einzelnen Säße und Ausdrücke, sondern um die Tendenz des Ganzen landelte, Was ‘sei aber - die Tendenz dieser Blätter gewesen ? Keíne andere, als das Vertrauen des Volks zur Staats- Negierung zu untergraben, und somit hätte die Staats - Regierung Veran- lasung genug gehabt, ene1gish einzuschreiten. Ob die nach §. 26 der Ver- ordnung vom 5, Februar 1844 vorgezeichneten Verwarnungen in genügen- dem Maße vorausgegangen seien, darauf komme hier nichts an, wenn nur überhaupt die Flblátte Verwarnung erfolgt sei, und daß dies kei jedem der benannlen Zeitblätter geschehen, gehe aus den betressenden Akten zur Genüge hervor. Behaupte endlich die Mehrheit der Deputation , daß die Einziehungen der Konzessionen gerade zu einer Zeit erfolgt scien, wo Auf- säße, welche die allgemeine Wohlfahrt in Gefahr gestellt, in den fraglichen Blättern nicht zu lesen gewesen wären, \o sei dies eine individuelle Ansicht : der Eine halte etwas für gemeinshädlih, der Andere niht. Das Ministezium des Jnnern stehe aber eben auf dem Standpunkt, um lediglich beurtheilen zu- können, was nach innen oder außen von gemeinschädliher Wirkung sei, Habe das Ministerium einen Vorwurf verdient, so könnte es höchstens der sein, daß es die fraglichen Konzessionen nicht hon längst eingezogen, mithin zu lange Nachsicht gehabt und die Censur nicht so gezügelt habe, wie es eigentlich nothwendig gewesen wäre. Die Deputation i dann ferner, wenn sie aber dennoch von der Wiederaufnahme der von der Deputation der zweiten Kammer unter 1—3 gestellten oder ähnlicher Anträge abzusehen sih bewogen gefunden, so habe sie die Gründe dazu darin zu finden geglaubt, daß daß Necht der Regierung, Konzessionen zu Herausgabe von Zeitschriften auch auf jedesma- ligen Widerruf zu ertheilen, nah §. 22 der Verordnung vom 5, Februar 1844 feinesweges zweifelhaft erscheine, dieser Widerruf aber bei den Kon- zessionen der mehrgedachten Zeiblätter vorbehalten war, und daß dieser Bedingung die Konzessionisten sch ausdrüdcklih unterworsen haiten, Die Deputation is daher des Dafürhaltens, man würde mit sich selbst in Wi- derspruch gerathen , wollte man auf der einen Seite das Recht anerkennen

1846.

und auf der anderen Seite Anträge stellen, welche, unter dem dermalen einmal vorhandenen Verhältniß, damit sich füglih nicht vereinbaren lassen möchten. Sie rathe daher der ersten Kammer an: „Die Beschwerden der Herausgeber der Zeitschriften: Das Echo am Hochwalde, Die Sonne und die Sächsischen Vaterlandsblätter, insoweit, als solche auf Wicderertheilung der eingezogenen Konzessionen und Zurücknahme der getroffenen Maßregeln gerichtet sind, auf sih beruhen zu lassen‘, ver- möge jedoch den Wunsch nicht zu untecdrücken, die Staats - Regierung wolle ten früheren Jnhabern der eingezogenen Konzessionen auf deren anderweitiges Filangen die Erlaubniß zur Herausgabe der unterdrückten Zeitschriften nicht verjagen da die durch zeitweilige Konzessions-Entziehung erlittene sehr fühlbare trafe erwarten lasse, wie selbige gewiß bemüht sein wüden, jede Veranlassung zu begründeten Klagen über Verlegung der Gesege oder der Konzessions - Bedingungen zu vermeiden. Aus diesem werde si aber auch zugleich der weitere Antrag der Deputation rehtfer- tigen, welcher dahin geht: „daß den sämmtlichen eingegangeuen Petitio- nen, in so weit auch dicse die Wiederertheilung der eingezogenen Konzessio- nen an die Jnhaber derselben beabsichtigen, weitere. Folge nicht zu geben sei.“ Dasselbe beantragt die Deputation in Bezug auf die von dem ehe- maligen Redacteur der Vaterlandsblätter eingereichten, im Deputations- berihte der zweiten Kammer unter E. aufgeführten Beschwerden und geht sodann zu dem Konzessionswesen im Allgemeinen und zu dem in dieser Be- ziehung von der zweiten Kammer gegen eine einzige Stimme gefaßten Be- \chluß über, welcher lautet; „Jm Vereine mit der ersten Kammer die bald- möglid:ste Vorlage, wo möglich noch auf diesem Landtage, eines das Kon- zessionswesen für Zeitschristen ordnenden Gesebes bei der hohen Staats- Regierung zu beantragen.“ Hier erklärt die Majorität der Deputation, daß sie die zu diesem Antrage von der Deputation der zweiten Kammer in deren Berichte niedergelegten Gründe zur Motivirung desselben für genügend und ausreihend erachten müsse; auh sie halte den Mangel geseplicher Var- schristen und Bestimmungen über Ertheilung und Wiedereinziehung der Konzessionen zu Herausgabe von Zeitschristen überhaupt, absonderlich aber in einem constitutionellen Staate, für einen so großen Ucbelstand, daß sie dessen Beseitigung um so dringender wünschen und empfehlen zu können vermeine, als solcher mit den Grundsägen §. 35 der Verfassungs - Urkunde des Königreihs Sachsen in wahrhaft grellem Widerspruche stehen dürfte, und sie sprehe sich demnach dahin gutachtlih aus : „die erste Kammer möge hierin dem Beschlusse der zweiten Kammer ihren Beitritt nicht versagen.“ Dex erste Theil dieses Deputations-Berichts, insoweit derselbe die Maßregel der Konzessions-Einziehung für die Zeitschriften: Echo vom Hochwald, die Sonne und- Sächsische Vaterlandsblätter, und die auf Wiederverleihung vieser Konzessionen an die Betheiligten eingereichten Petitionen betrifft, wurde bereits in der Siyung am 416. Mai erledigt. Die in diesem Punkte von der Majorität der Deputation ausgesprochene Ansicht, daß diese Ein- ziehungen der Konzessionen mit den Grundsäßen der Billigkeit und Milde faum in Uebereinstimmung É. rw werden dürften, und der von ihr in dem Berichte niedergelegte Wunsch, taß den früheren Juhabern der einge- zogenen Konzessionen auf deren Ansuchen dieselben wieder ertheilt werden möchten, fanden in der Kammer wenig Anklang, Dagegen wurde das Separat-Votum, das der Staats-Minister von Falkenstein durch eíne Ver- theidigung der Regierungs - Maßregeln unterstüßte, von den Herren von Thielau, Graf von Hohenthal - Püchau, von Erdmannsdorf, von Criegern, von Heyniy und von WelckE zu dem ihrigen ge- macht und vertheidigt. Dieselben erklärten, daß sie das Verfahren der Regierung, deren Brrechtigung zu dieser Maßregel außer allem Zweisel sei, nur billigen könnten, und sprachen ihr Mißfallen über die von jenen Jour- nalen verfolgten Tendenzen aus. Jn der Sipung vom 19, Mai kam nun zuvörderst der vas Konzessionswesen im Allgemeinen betreffende Theil des Berichts zur Berathung, und die Debatte erstreckte \sih hier hauptsächlich auf den oben angeführten, von der zweiten Kammer beschlossenen Antrag auf Vorlegung eines das Konzessionswesen für Zeitschriften ordnenden Ge- seyes, Auch in diesem Punkte vermochte die Majorität, die diesen Antrag der Kammer zur Annahme anempfiehlt , mit ihren Ansichten nicht durchzu- dringen, obwohl die Secretaire von Biedermann und Ritterstädt sich denselben anschlossen. Auch hier fand das Separat-Votum warme Vertheidiger, und zwar in den Herren von Wayhdorf, Vice-Präsident von Friesen, von Erdmanns- dorf, von Welck, Domherr Dr. Günther und Ober-Hof-Prediger von Ammon, die zur Motivirung ihrer Abstimmung hauptsächlih anführten: daß dieser Gegenstand bereits geseßlich geordnet sei und überhaupt nicht anders re- gulirt weiden könne; daß ein derartiger Anirag auf eine Beschränkung der Rechte der Regierung hinauslause, und daß derselbe, so lange fein Preßgesey existire, niht an der Zeit sei. Diesen Ansichten trat auch der Staats - Minister von Falkenstein bei, und bei der Abstimmung wurde der gedachte Antrag der zweiten Kammer gegen 10 Stimmen abgelehnt, Der

Aufruf * Errichtung eines Standbildes von Erz zu Weimar für Johann Gottfried von Herder,

k 100jährige Géburtstag Johann Gottfried von Herder's, ust 1844, weckte in ganz Deutschland die dankbarste Erinnerung an jroßen Genius, e Meitig und gleich lebhaft mahnte man von Darmstadt wie von her an die Ausstellung eines würdigen Denkmals für Jhn und , fimar, dem Orte, von wo aus er am längsten segensvoll ge- den Seiten wurden Entwürfe dargeboten, von beiden Seiten rad nach A E Hoheit des Großherzogs von Sachsen-Wei- , gesucht. 2 sdeiselbe, fonnte so edle Unternehmungen nur im hohen Grade i Ee jedo seine Zustimmung an den Wunsch, daß, bei der én @ ¿ühmlichen Zweds, beide Theile sich vereinigen und mit ge- ite die ganze Angelegenheit als n möchten allgemeine deutshe Nationalsache By fam eine Uebereinkunft zu Stande, daß die Entscheidung über m eten Modelle zum Denkmal cinem Schiedsgericht von fünf D.) sachverständigen Männern übertragen werden solle, deren je lied Weimar, Berlin, Dresden. und München nach bester t es ihre Stimme abzugeben hätten; die Stimmenmehrheit aber fe i@deide, Ae Modell der Vorzug zu geben sei. zu MOLLUR cit ist auf das Modell des Bildhauers Ludwig dés “red gefallen, welhes demna als Denkmal Herder's im urd Unterzeihne gegossen und in Weimar aufgestellt werden soll, u ä s gesichert sein ige M. reichender Beiträge die Kosten. des Unter

trauensvoll wenden ‘nun die Un ó terzeihneten ih durch diesen öffent- “n i eas Verehrer Herder's, um das Gelingen eines Unterneh-

hle der Da, ges zum Ruhm des gesammten deutschen Vaterlandes, anfbarkeit und Verehrung öffentlich beurkunde, welche die

em ihrer größten Männer und geistigen Wohlthäter widmet,

Herder's unsterbliche Verdienste erst noch aufszählen, im Einzelnen erst noch nachweisen zu wollen , wie Ec als gotterfüllter Volkslehrer, als philosophisher Geschichtsforscher , als begeisterter Sänger und Hohepriester der Humanität alle Kreise des Wissens belebt, Alles, was das menschliche Herz veredeln und erheben, die Bestimmung des menschlichen Geschlechts aufflären und heiligen kann, mit der wärmsten Liebe umfaßt hat, hieße sich als möglich denken, daß die Erscheinung eines so seltenen Genius, daß die Wirksamkeit eines so reih begabten Lebens spurlos an der Nation vor- Lat sei.

hon hat Stuttgart durh Beiträge von ganz Deutschland Sqhil- ler’s Standbild aufgestellt, Frankfurt besißt durch die Widmungen seiner edelsten Mitbürger zwei Standbilder G öthe's, der kunstsinnige König Ludwig von Bayern hat aus eigenen Mitteln für Jean Paul Frie - drich Richter zu Baireuth ein würdiges Denkmal errichtet.

/ Solche Denkmale bilden ein köstlihes National - Vesigthum, an ihnen erfrischt sich zu allen Zeiten das Volk in scinen edelsten Erinnerungen. Und so möge auch Herder's Erzbild, wenn das Lob unserer Lippen längst ver- stummt ist, zu unseren Nachkommen sprehen und noch nach Jahrhunder- in R 4s Begeisterung sih fcuchtbar an dem Vermächtniß der unsrigen ent- zünden.

Das Denkmal wird Herdern aufrecht stehend, in der Tracht seiner Zeit

(10 bis 12 Fuß hoch), darstellenz das Piedestal, von fast gleicher Höhe, wird passende Embleme und Jnschristen enthalten. __ Wir bítten die verehrten Theilnehmenden, ihre Beiträge auf die an- liegenden Subscriptionslisten einzeihnen zu wollen und dieselben wo mög- lih noch vor dem 1, Juli d. J. an einen der Unterzeichneten, der ihnen am nächsten wohnt, einsenden zu wollen.

Höchst förderlich wird es sein, wenn sich in jedem größeren Orte Deutsch- lands einzelne Herder-Vereine bilden, die sür möglichste Verbreitung dieses Aufrufs und der Subscriptionslisten freundlich sorgen, Beiträge annehmen und sie an einen von uns übermachen. Auch hierum bitten wir auf das angelegentlihste,

. Berlin, „_ Darmstadt, Dresden, Münden, von Olfers, Hähnle. Künzel. Dr. Carus. E.. Förster, Thier sch.

und Weimar, im Februar 1846. von Fritsch, von Müller, Schöll,

Jn Uebereinstimmung mit vorstehendem Aufrufe sind die Unterzeichne- ten hier zusammengetreten, um Beiträge für das Herder-Denkmal in Empfang zu nehmen.

Sie ersuchen alle Verehrer Herder's, sich an dieser nationalen Satte mit Beisügung Jhres Namens auf der Liste betheiligen zu wollen, werden über die eingegangenen Beiträge zu seiner Zeit Rehnung legen und die Summe derselben an das Central-Comité zu Weimar befördern.

Berlin, den 19, Mai 1846. vonOlfers, John, Rauch, J. Schulze, Spiker, Cantianstr. 4. Leipz. Play 13. Klosterstr. 76. Kupsergraben 6. H. d. Gießh. 1.

Stüler, Tied, Wichmann. Cantianstr. 4. Alexanderstr. 66. Hasenhegerstr. 1. 2.

Neapel, 5. Mai. (A. Z.) Wie in Deutschland die Geschichte des hohenstaufischen Kaisers Friedrich Il. sortdauernd mit Juteresse bearbeitet wird, so auch in Neapel. Jun der Pontanianischen Akademie verlas der Marchese di Villarosa kürzlih eine Abhandlung über den Tod dieses Kai- sers, Ein eifriges Nachforschen in den hinterlassenen Manustfripten der damaligen Chronikenschreiber: Rolandino von Padua, Nikolaus von Tam- silla, des sogenannten Monaco di Padovoa, Ptolomäus von Lucca und be- sonders des Mattco Spinello von Giovinazzo (von dessen Díario eine gute Kopie in Monteccasino existirt) verschaffte ihm Kenntniß von manchen bisher unbekannten Thatsachen. Der Marchese beabsichtigt ein größeres Werk über Friedrich 11. als Seitenstück zu der Vita di Mansfredi von De Cesare herauszugeben. Jn den Kirchen und Klöstern Apuliens liegt noch Vieles verborgen , was Licht auf die damaligen Verhältnisse und die in- teressanten Persönlichkeiten des großen Hohenstaufen und seiner Umgebung mes fönnie. Jn Andria, Foggia, auf Castello die Monte, im alten ho- henstaufischen Jagdschlosse am Lago di Pesole (Provinz Basilifata) befindet sich mancherlei, welches sür den Historiker von großem Jnteresse is. Jn Neapel erschienen in diesen Tagen zwei neue Journale 11 Cotugno, redi- girt von dem Arzte Pasqualc Mansre und 1 Propagatore delle scienze naturali, von den Herren Buarini , Capocci, Palmieri, Achille Costa und dem Abate Epaminondas, i