1846 / 147 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

E E E T E E BTERE at i R: a u I N T E Edi, R V D E I a T At

[1344] Nothwendiger Verkauf. f Stadtgericht zu- Berlin, den 16. Dezember 1845. Das ín der neuen Jacobsstraße Nr. 24 belegene,

Vol. 1UI. No. 194 des stadtgerichtlihen Hypothekenbuchs

verzeichnete Steinmezmeister Ackermannsche Grundstü,

taxirt zu 12,557 Thlr. 13 Sgr. soll am 16. Julius 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hp- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[1343] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 12. Dezember 1845.

Das in der Blumenstraße Nr. 14 belegene, Vol. 27. No. 1932 des stadtgerichtlihen Hypothekenbuchs ver- zeihnete Tischlermeister Winkelmannsche Grundstück, ge- richtliih abgeshäyt zu 5212 Thlr. 7 Sgr. 6 Ps., soll

am 17. Juli 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[433 b]

Auf den Antrag des Kammergerichtsraths Leo von Caprivi in Berlin, als Erben der hierselbst verstorbenen verwittweten von Behr, Ullerifa Dorothea Charlotte Henriette Caroline, geborenen von Parsenow, werden Alle und Jede, welche an den Nachlaß der ebengenann- ten verwittweten von Behr, geborenen von Parsenow, insbesondere an das zu selbigem gehörende, hierselb| an der Fleischerstraße unter Nr. 12 belegene Wohnhaus cum pertinentiis ex capite crediti, ex jure hypothe- cae, oder aus irgend einem anderen Rechtsgrunde For- derungen und Ansprüche haben oder zu haben vermeinen möchtey, hiermit aufgesordert und geladen, solche in ei- nem der auf den 11. und 25. Juníus und 9, Julius dieses Jahres, Morgens 10 Uhr, ange- seßten Termine hierselbsst in Curia vor einem verordne- ten Magistrats-Deputirten anzumelden und gehörig zu beglaubigen, bei Vermeidung der in Termino den 23, Julius d. Js., Morgens 10 Uhr, auszusprechenden Präklusion.

Datum Greifswald, den 20. Mai 1846.

Bürgermeister und Rath hierselbst. (gez.) Dr, Ziemssen.

Rheinische Eisenbahn- 1350 b] Gesellschaft. Sechste Einzahlung von 105 auf die Prioritäts. Stamm- Actien.

Die Jnhaber von Prio-

ritäts - Stamm - Actien

5 k el mr

G den hierdurch aufgefor-

i A p dal E seße Ein- As zahlung von 10% oder ea A 25 Thaler per Actie

r H A L F 7 längstens bis zum

D A D D :

L L LPZ 1 Juli d. S; von welchem Tage die neuen Partíal-Quittungen lau- ten werden, entweder. bei uns selbst oder bei den Herren

B Dea Ls . ppen cim jun. 0.,

A. Schaaffhaujen, in Köln, F: H. A

eder o., :

N. Werg fo n in Aachen, endelssohn 0., i:

A. H, Heymann & Co, in Berlin u leisten und zugleich die Partial-Quittungen über die fünste Einzahlung mit einzuliefern, da die neuen Quit- tungen über 60 % lauten werden.

Die vorgenannten Bankhäuser werden über die em- pfangenen Zahlungen Jnterims - Quittungen ertheilen, welche demnächst gegen die von uns vollzogeneu sórm- lichen Actien-Quittungen umgetauscht werden.

Köln, den 23. April 1816.

Die Direction. Hirte, Spez. Dir. Subst,

[426b] -

Die ín Leipzig seit dem Jahre 1831 wirkende Lebens- Versicherungs-Gesellschaft hat ihren 15ten Rechenschafts- Bericht veröffentlicht und den Mitgliedern zugetheilt. Es is wünschenswerth, aber auch das größere Publikum hierauf aufmerksam zu machen, überzeugt , daß dasselbe an dem Gedeihen dieses, nicht dem Privat - Junteresse, sondern dem allgemeinen Wohle gewidmeten Znstitutes regen Antheil nimmt, und eine verbreitete Kenntnisinahme dieses Berichtes wird dem guten Zwecke förderlich sein.

Zu diesem Ende Hebe ih für die Leser dieses Blattes daraus hervor, daß im Jahre 1845 538 Personen mit 544,700 Thlr. Versiherungssumme beizutreten wünsch- ten, worunter sih 46 shon frühere Mitglieder befinden, welche ihre bestehenden Versicherungen um 36,300 Thlr. erhöhten; es wurden davon 434 Versicherungen mit 420,900 Thlrn. abgeschlossen.

Aus der Gesellschaft schieden durch Tod und andere Ursachen 160 Personen mit 221,200 Thlrn. , und der Bestand am Ende des Jahres weist 4066 Mitglieder, versichert mit 4,888,500 Thlr., nach, worunter 482 Frauenspersonen. Das durcbschnitilihe Alter der Mit- glieder is 46 Jahr. Der Tod forderte 82 Personen mit 416.800 Thlr. aus der Zahl der Mitglieder ab, und es is nicht ohne Juteresse, die verschiedenen Krank- heitsformen verzeichnet zu finden, welche diesen Abgang herbeisührten. Der diesjährige Zuwachs an Kapital- Vermögen von 70,392 Thlr, erhöhte leyteres auf 724,651 Thlr.

Aus einer beigefügten Zusammenstellung der Resul- tate der 15jährigen Periode von Anfang 1 31 bis Ende 4845 ist dás alljährige Steigen der verschiedenen Ver- hältnisse abzunehmen. Jn_ diesem Zeitraume waren 5894 Personen mit 7,047,600 Thlr. versichert ; die Ein- nahme dafür belief sh auf 1,748,177 Thlr., die be- strittene Ausgabe dagegen auf 1,023,532 Thlr. , von welcher den Jnteressenten für Sterbefälle 765,166 Thlr. und für Erlaß an Prämienzahlung in Folge der ent- standenen entbehrlihen Uebershüsse 127,525 Thlr. zu Theil wurden. /

Sind nun die von der Anstalt veröffentlichten aus- führlihen Ergebnisse wohl Stgnet, die Vortheile der Lebensversiherung für alle Stände der bürgerlichen, Ve- sellschaft darzuthun, so bleibt im Jnteresse derselben eine

632

immer größere Benußung der Anstalt wünschenswerth, welche au nicht ausbleiben wird, sobald Jedermann in seinen Umgebungen darauf hinzuwirken sucht, auf den wohlthätigen Zweck aufmerksam zu mächen. - Anmeldungen zum Eintritt in die Anstalt finden bei der unterzeichneten Agentur statt. ; C. F. Scheel in Berlin, Neue Grünstr. 15,

[448] Ediktal-Citation.

Die Besiper des Zain- und Waffenhammers zu Niederschlema im Königreiche Sachsen, Karl Günther und Heinrih Gottlob Friedrich Stölzel, welche unter der Firma „Günther's Wittwe‘“ und Stölzel neben dem Betriebe des Hammers auch eine Eisengießerei errichtet gehabt haben, sind zahlungsunfähig geworden. Es ist daher auf deren Jnfolvenz-Anzeige zu ihrem Vermögen der Konkursprozeß zu eröffnen gewesen, und werden alle bekannten und unbekannten Gläubiger Günther's und Stölzel’s, und wer sonst aus irgend einem Rechts - grunde Ansprüche an deren Vermögen zu haben ver- mcínt, vorgeladen,

den 13. Oktober 1846, welcher zum Liquidations-Termine in diesem Kreditwesen anberaumt worden is, an hiesiger Königl. Landgericht s- stelle persónlih oder durh hinreichend legitimirte Be- vollmächtigte zu erscheinen, ihre Forderungen gehörig anzumelden und zu bescheinigen , indem sie entgegenge- septen Falls derselben, so wie der Rehtswohlthat dec

Wiedereinsepung in ‘den vorigen Stand, für verlustig

erachtet und von diesem Kreditwesen werden ausge- \chlossen werden, hierüber mit dem verordneten Streit- vertreter, sowohl nah Befinden der Priorität halber unter si, zu verfahren, sodann

den 7. November 1846 der Publication eines Prôklusio- Bescheides, welcher rüsichtlich der Außenbleidenden des Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden wird, gewärtig zu sein, Hiernächst is

der 11. Dezember 1846 zu einem Verhörs - Termine, wobei diejenigen, welche entweder gar nicht e:scheinen oder sich nicht bestimmt erllären, sür einwilligend in- die Beschlüsse der Mehr- zahl werden angesehen werden, sowohl wenn in dicsem Termine ein Vergleich nicht zu Stande kommen sollte,

der 23, Dezember 1846 zur Jnreotulation der Akten behufs der Abfassung cines Locations-Erkenntnisses und cndlich

der 30. Januar 1847 zur Publication des lepteren, welches rüsihtlih der in dem Termine nicht Erschienenen Mittags 12 Uhr für publizirt crachtet werden wird, anberaumt worden.

Answärtige Gläubiger haben zur Annahme der in diesem Kreditwesen künftig an sie ergebenden Verfügun- gen Bevollmächtigte am Orte des Gerichts zu ‘bestellen. Kirchberg, im Königreiche Sachsen, am 18. Mai 1846. Das Königl. Landgericht. Meisel.

[447] Obwieszczenie, h Rzad Gubecrnialny Augustowski

Podaje do powszechnéj wiadomoéci ¡2 w dniu 26. Ce-erwca

8. Lipca dzie Leénym Balinka o mil 4 od Miasta Powiatowego Augustów a o mil 8 od miasta Gubernialnego Su- watk odlegtym Licytacya na sprzedaë drzewa do handlu zagranicznego zakwalifikowanego w iloéci Sztuk 2119 Sosnowego i w niejakiéj czééci Swirko- wego - uZytkowego, tudzieë 860 Sztuk opatowego w klocach ocenionych na ré. 1465 kop. 83 a to poie- dynczemi ciéciami od kilku set do kilku dziesiat sztuk róénych wymiarów obéjmujacemi, z których jednéj Sztuki wartoéC ,oznaczona zostata na ré. 1 Lon, 17 do kop. éreb. 40; kazdy wiec chec kupna majacy, Opatrzony w wadjum potowie wartoéci drzewa zakupié majacéj wyrownywajace, w terminie i m'éyscu Oznaczonym zetosìé sie zechce, gdzie o bliZszych warunkach wiadomoéé powziasé motze nadmienia sie nakoniec Ze Leénictwo Balinka w Gu- bernii Augustowskiéy potoZone jest nad kanatem sptawnym majacym swoje ujécie w Rzece Niemnie.

Gubernator Cy wiln Rzeczywisty Radca Stanu B. Tykel. Suwalki, duia 4. (16.) Maja 1846.

r. b, odbywaé sie bede w Urze-

1207] VPekanntmachung.

Das Bad Brüdckenau, seiner vorzüglichen Heil- quellen, romantishen Lage und schönen Anlagen wegen rühmlich| bekannt, wird für dieses Jahr am 16. Juni mit der im vorigen Jahre errichteten Molkensur- Anstalt, dann einem heuer ins Leben treténden Schlammbade eröffnet. |

Die Molke wird von Ziegen, welche auf den über 2000 Fuß gegen die Mceresfläche höher liegenden kräu- terreichen Wiesen des „Dreistelzes‘/ weiden, gewonnen, gleicht nah Versicherung von Sahoerständigen der Al- pen-Molfe und erprobte si bereits in vo1jähriger Sai- son troß der ungünstigen Witterung in vielen chroni- schen Leiden der Brust und des Unterleibs als höch} wirksam. Nähere Auskunst hierüber, so wie in Be- zug auf das bestehende Tax-Reglement, ertheilt auf portofreie Anfragen

Bad Brückenau, den 5. Mai 1846.

Die Königlich Bayerische Bad-Juspection, Bergauer.

- 0 o 1845) Bad Kissingen.,

Das Königliche Kur- und VWVohnhaus mit Bad- Anstalt, Table d'hóôte, Restauration und Kurwirth- «chast wird am 1. Mai 1846 geöfsnetz beliebige Quartier-Bestellungen bitten wir an uns direkt hier- her gelangen zu lassen.

Bad Kissingen. Gelrüder Bolzano,.

Außerordentliche General: Versammlung der Actionaire der Ungarischen Central-

E Eisenbahn.

Die von der Direction ausgeschriebene

außerordentlihe General-Versammlung

ck der Actionaire der Ungar. Central-Eisen-

E S bahn, wurde in Gegenwart des Herrn C TEER K. Ungar. Staithaltereirathes Michael

e —— S von Ambrus als Königl. Commissair am heutigen Tage abgehalten, wozu sih 67 stimm- berechtigte Mitglieder eingefunden hatten. |

Derselbe verlas zuvörderst ein Jntimat der Hochl. Königl. Ungar. Statthalterei, ddo, 12ten d. M., nach welchem die Ungar. Central-Eisenbahn-Gesellschaft an- gewiesen wird, in Zukunft dafür Sorge zu tragen, daß feine weiteren Unregelmäßigkeiten, wie sie in leßterer Zeit vorgekommen, fattfinden können, und däß dem §. 32 der Statuten, nach welchem die Direction in Preßburg ihren Siy zu nehmen hat, Folge gegeben

erde.

Die auf Antrag der Direction von der vierten Ge- neral-Versammlung am 8. März d. J. erwählte Unter- suhungs-Kommission, unter Vorsip Sr. Hochgeb. des Herrn E Franz Zichy jun, - verlas hierauf ihren

ericht.

Die Gegenstände desselben waren: 1) Untersuchung der in lepterer Zeit in den öffentlihen Blättern gegen die Direction der Ungarischen Central - Eisenbahn, und insbesondere gegen einige ihrer einzelnen Mitglieder er- hobenen Beschuldigungen. . i

2) Lokale Besichtigung und Erhebungen.

Als Hauptbesund stellt sich dar: Es sei außer allem Zweisel, däß das am meisten angegriffene Directions-

Befanntmachung.

Die Gouvernements-Regierung von Augustowo bringt zur allgemeinen Kenntniß, daß am 26. Juni a. St. (8. Juli n. St.) d. J. in dem 4 Meilen von der Kreis-Stadt Augustowo und 8 von der Gouvernemcnts- Stadt Suwal?ki gelegenen Forst-Amt Balinka licitations- weise zum Verkauf von Holz, welches sih für den aus- wärtigen Handel eignet, geschritten werden soll, im Be- trag von 2119 Stück Kiefern- und darunter einigem Tannen-Nupholz, so wie von 860 Stück Brennholz in Klöpen, auf 1465 Silber Nubel 83 Kopeken abgeschäßt, und zwar ín einzelnen Scblägen, von einigen Hundert bis zu einigen Zeha Stück verschiedenen Maßes hal- tend, von denen der Werth eines Stücks auf 1 Silber- Rubel 47 Kopeken bis zu 40 Kopeken Silb.r angesept itz jeder Kauflustige wolle sich daher, mit einem der Hälfte des Werths des zu kaufenden Holzes gleichkom- menden Vadium versehea, an dem bezeichneten Termin und Ort melden, wo ec Nachricht über die näheren Be- dingungen erhalten kann, Scließlih wind noch be- merft, daß das Forst-Amt Balinka im Gouvernement Augustowo an einem in den Niemen-Fluß mündenden s{iFfbaren Kanale liegt.

Der Civil-Gouverneur Wirkliche Staatsrath B. Tykel, Suwalki, 4. (16.) Mai 1846,

E E S S S NA I

Mitglied, Herr Moriß Ullmann v, Szitány, die Jn- teressen. der Unternehmung mit rastlosem Eifer zu fór- dern getrachtet habe, wenn auch die durch denselben, nach seinen Ansichten getroffene Wahl der Mittel nicht immer den beabsichtigten Zwecken entsprochen habe. Jn

* der wenig beschränkten Wahl dieser Mittel sei insbe-

sonderc der Hauptgrund. zu den bedauerlichsten Mißdeu- tungen, so wie auch zu den Uebergriffen von Seiten einiger Lieferanten, gelegen, die es nicht scheuten, diese Nachsicht zu mißbrauchen, hieraus Nupen zu iehen, hierdurch den Namen eines Mannes Verunglimpfungen preiszugeben , der sich durh die Gründung einér der großartigsten und wichtigsten Unternehmungen ein blei- bendes Verdienst erworben, und schon - deshalb einer entsprechenden Aneikennung ih verdient gemacht hätte,

Was die gegen Hrn. Hauptmann Cornelius Wurmb vorgebrachten Beschuldigungen bet1isft, so habe die Un- tersuhungs-Kommission, nach sorgfältiger Prüfung des Thatbestandcs, diese Anschuldigungen und insbesondere die der Fälschung, als eine böswillige Deutung erkennen

müssen, die allen Grundes entbehrt und aus unlauiterer

Quelle entsprungen is.

Es liege dem Vorwurf durchaus nichts Anderes, als ein Manípulationsverschen zum Grunde, und die Un- tersuchungs - Kommission finde sih verpflichtet, zu erklä- ren, daß in dem angeregten Falle, nah ihrem Ermessen, von einer Fälschung nicht die Rede sein könne, und daß die diesfalls erhobene Beschuldigung völlig unbe- gründet und eine böswillige Verleumdung sei. Aus der genauesten Prüfung aller auf diesen Punkt bezüg- lihen Einzelheiten gehe durhaus nichts hervor, was die vorgebrahte Anflage oder auch nur den leisesten Zweifel rückfsichtlih der Ehrenhasftigkeit des Herrn Haupt- mann C. Wurmb zu begründen geeignet wäre.

Weder der Direction collective, noch ihren einzelnen Mitgliedern sei eine wissentlich verschuldete Außeracht- lassung oder Vernachlässigung der Interessen der Unter- nehmung zur Last zu legen.

Was die mit Hülfe von ausgezeichneten Technikern vorgenommene lokale Besichtigung der bisher ausge- sührten Eisenbahnbauten von Pesth in beiden Richtun- gen, betrifst, so seien die Erdarbeiten im Ganzen gut und zwcckmäßig ausgeführt, und in sehr gut - erhaltenem

- Zustande.

Die Bau-Objekte, Brücken und Durchlässe seien, in- soferne selbe durch den Augenschein beurtheilt werden fonnten, aus gutem Material hergestellt befunden wor- den, es seien keine wesentlichen Mängel sichtbar, und ihre Ausführung müsse als“ volllommen entsprechend angesehen werden, Die Bestandtheile des Oberbaues, namentlich Schienen und Queischwellen, sind vom besten Materiale, und. sämmtliche sonstige Bahn- und Betriebs- Bestandtheile - sind ‘nah den besten Prinzipien in An- schaffung gekommen.

Was die Hochbauten betrist, so seien selbe theilweise der Vollendung nahe, und es walte hinsichtlich der Stabilität der in ihren Dimensionen und Anordnungen sehr großen Gebäude, kein Bedenken ob. Jm Alge- meinen komme über das bisher ins Werk Gerichtete, der Befund als sehr Sar fu i zu betrachten. Was die Anlagskosten der Bahn im Allgemeinen betri, so hätten selbe vielleicht noch weiter ermäßigt werden kön- nen, aber im Vergleih mit anderen ähnlichen Unter- nchmungen sei der Bau ungewöhnlich billig und was bisher selten vorgelommen, unter dem Voranschlag in Ausführung gebracht worden,

Der ausführlihe Bericht der Untersuchungs - Kom- mission wurde der General - Versammlung zur befriedi- genden Wissenschaft gebracht, und dieser für ihre auf- opfernden Bemühungen der wärmste Dank von Seiten der General-Versammlung votirt. ;

Es wurde nun zur Wahl der zehn abgängigen Di- reftoren geschritten, Das Ergebniß war folgendes;

65 Stimmen erhielten Se, Ce Franz y, y,

ónigl. Ungarisa,,

L hüther. Barisda

n r. Cornelius L R De Wurni, - Hr. S. Stampfer U fessor pf , §1 6 r. Moriy Gold s Furaführer des ank \ild.

43 Se. Exc. Graf Carl Obergespan des R) mitates.

41 Hr. Jos. Landauer puio. Großhändler, '

39 Graf Franz Zich9 jun, Ungarischer Hofrath,

39 Hr. Paul Sprenger Hofbaurath.

34 Hr. Moriy Ullmann y,z

33 - Hr. Sigmund v, 5 mehrerer Komitate ( tafelbeisiger.

Nachdem die Namen der vorgenannten von neral - Versammlung gewählten 10- Herren Königl. Commissair proklamirt wurden, fand Moriy von Ullmann veranlaßt, für das ihm h Vertrauen zu danken, den Wiedereintritt in tj tion jedoch abzulehnen.

Herr Graf Franz Zicby jun. stellte hierauf y trag, um das Verdienst des Herrn Moriy v, j als Gründer des Unternehmens bleibend in, Andenken zu erhaltcn, in den Actien der Unie bei ihrer definitiven Ausfertigung die Worte; det von Moriy v. Ullmann“’ einzuschalten uj ben den einstimmigen Dank der General-Viigzs ín eincr, diese ehrenvollen Umstände enthaltentq auszusprechen.

Dieser Anirag, welchem sich auch die im Carl Esterházy und Franz Uirményi, Excel Directionsmitglieder anscblessen, wunde von ral - Versammlung mit einstimmiger Acclamain nommen.

Es wurde hierauf zu einer neuen Wahl gi und Herr Vicegespan Michael v. Jankó bein stimmig zum Direktor erwählt.

Die bis heute eingelaufenen Rehabilitirungè-( für jene Partial-J1terimsscheine, deren Âte, 10pi zahlung nur um einige Tage versäumt worden is, den ausnahmsweise und unbeschadet dem Recht bewilliget. i

Se. Excellenz Herr Graf Carl Esterházy s-llen auf den Antrag, bei Gelegenheit der (ühih Jubiläumsfeier Sr. K K. Hoheit des Re\zütins Ungarn und der bevorstehenden Eröffnung t der Bahu, bei Höchstdemselben um die gnädig ® ligung anzusuchen, die Central’ - Eisenbahn von n mít dem Namen Stephan-Central-Eisenbahn bej zu dürfen, und die Direction wude angewiesen, eine aus ihrer Mitte zu erwählende Deputation hohe Gnade bei Sr. K. K. Hoheit dem Reichs-Ÿ unterthänigst zu erbitten. i

Sqließlih wurde dem Königl. Commissair, Michael v. Ambrás, der Dank der Versammlu

die Leitung der Verhandlungen votirt und die (F

als geschlossen erklärt. Preßburg, den 17. Mai 1846. Von der Direction der Ungarischen Central-Gs (Preßb. Y/

315) Bekanntmachung. am Montag, den 195.

1846, Vormittags präzise 40 Uhr , in ül Hause der Gesellschaft, Johannisstraße Nr. 16;

General-Versammlung Herren Actionaire der N schen Lebens-Versicheru Gesellschaft,

worin Rechnung über das 17te Geschäftsjahr d werden wird. Lübeck, den 16. Mai 1846. J. Vermehren, General-Agent der Deutschen Lebens-Versiche: ungs-Gesel/da/s

Citerarische Anzeigen.

So eben ist erschienen und in der Sortin Buchhandlung von Dietrich Reinier helmsstr. 73, vorräthig:

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[425 b]

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, | auf dieses Blatt án, für Berlin ; die Expedition der Als. Preusi, : Zeitung : C l [ U N (J. Friedrichsftrafe fr. 72.

; 147.

Berlin, Donnerstag den 28e Mai

1846.

Inhalt.

Schreiben des Stadtvorstandes von Mainz an Se. en Wilhelm von Preußen. Rhein-Provinz,

L abgehen : icher Theil. geh

[, Hoheit den Prinz de von und nach undesstaaten. Verbot ausländischer Dukaten betressend. Landtags-Verhandlungen,

Wien. Abreise der Kaiserin und des z+ Reise der Kaiserin von Rußland. St. Petersburg. Ordens-Verleihungen. Kaiserin an die Fürstin Schtischerbatoff.

Königreich Hannover. Großherzog- im Baden. rreichische Monarchie. herzogs Franz Karl land und Polen. triyt Jhrer Majestät der ¡line Garcia und Jenny Lind, eih- Paris. Hosnachrichten, aparte, Deputirte stindishen Po aroffo. Fürsprache

Begnadigungsgesuch sür Louis ie Konkurrenz in Beförde- st Militair - Organisationsplan des Kai- für die Maroniten, Der Le- Arbeiterbelohnungs-Jury. Ueber den Mißbrauch Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Ausgabe- nd der Kulte.) f d Jrland. London, Parlaments - Verhandlun- Naqhrichten aus den La Pla-

n - Kammer.

( für eine Privat-Kajüte f. 4 Pers. M S » » »26 » ». Kindern. Kinder unter zwölf Jahren zahleä die Hälfte. 1 t der Justiz E jritanien u abrik - Bill ist verworfen. —- Sir R. Peel über die Reise Jbrahim Paschas Unterrichtsfragen, Kriegs - Budget. Bitt- Auswanderer. Vermischtes. Widerseylichkeit gegen die Beaufsichtigung

evorstehenden Cortes-Wahlen. (Die Auflösung der Der bevorstehende Wahlfkampf nien. Der Großfürst Konstantin. Vermischies.) (Strenge Maßregeln der Behörden in den Provinzen.) Konstantinopel. Reise des Sultans.

tbahnen. Leipzig. Die Explosion des Lokomotiven-Kessels. dels- und Börsen-Nachrichten. Schreiben aus Amsterdam, órsen- und Marktbericht.)

Schauspielhaus. (Gastspiel des Herrn Devrient.) Wien, Her- gabe mittelalterlicher Funstdenfmäler.

Paß reisen, so findet für dieselbê#n eite Ermäßigung im Preise statt, und zwar auf dem ersten und {eiten Plaße von 5 Rthir. 10 Sgr. oder 5 Rubel Silber und auf dêm dritten Playe von 3 Rthlr. 6 Sgr.

freic Vieheinfuhr. oder 3 Rubel Silber pro Person.

Kanton Tessin. Unierrihidwesens dnrch den Staat. zien. San Sebastian. Die b rrio ermordet. rtes. Die Vermählungs - Frage.

selbe von einer E Anzahl Passagieren benußt wird, als für die sie eingerichtet ist, so wird für jeden -in derselben unbeseßt ge- bliebenen Plaß eine Ermäßigung von 40 Rthlr. 20 Sgr. oder 10 Rubel Silber gewährt.

Briefe aus Madrid.

gen i| zugleih die Zahlung für Kaffee, Thee, Frühstüc, Mittag- und Aböndessen, den Wein jedoch ausgenommen, einbegriffen.

auf dem 1. Plaß 2 Kubikfuß Kindèr, welche die Hälfte des Passa-

—&Aautlicher T

Masestät der. König haben Allergn dw Land- und Stadtgerichts - Direktor und Kreis - Justizrath d u Oppeln zum Landgerichts -Direktor bei dem Landgerichte «lau zu ernennen; und

Dem Land- und Stadtgerichts-Assessor von Dreßler zu Gräß Charakter als Land- und Stadtgerichts-Rath zu verleihen.

A pro Kubikfuß bezahlt. ädigst geruht :

2 Rubel Silber wird keine Kontanten-Sendung befördert.

Befanntmachunzg.

ffahrt zwishen Stettin und

ü Z»6 » 35 » He » » la- Petersburg. M | “en.

Post-Dampf\chif St Das der Kaiserlich russischen Post-Verwaltung gehörige eiserne vi} „Wladimir ‘’, mit Maschinen von niederem Druck und Pferdekraft, 750 Tons haltend, zum bequemen Aufnehmen von ieren eingerihtet und von dem Capitain-Lieutenant Kra- befehligt, wird vom 31. Mai d gelmäßige Verbindung zwischen St.

über 3 » G Í 3% » » » » 409 D

. J. (neuen Styls) an, Petersburg und Stettin | 6 Kubikfuß mit Z1- Rihlr. preuß. Cour. oder 3 Rubel Silber be- rechnet.

Da die Fahrten dieses Dampfschiffes nur zwischen Kronstadt und Rohe Produkte pro Last 16 Rihlr, pr.Cour. od. 15Rub. Silb.) nit 5pCt so werden die mit demselben zu be- / t: i d andere. Gegenstände auf Fluß- pfböten für Rechnung der Post - Verwaltung von St. Peters-

nah Kronstadt und von Swinemünde nah Stettin et vice

a ff

} Der „Wladimir“ geht ab: aus Kronstadt alle 14 Tage

Sonntags mit Tagesanbruch, aus Swinemünde: falls alle 14 Tage des Sonntags mit Tagesanbruch. günstiger Fahrt wird die Ankunft des Dampfschiffes in Kron- owohl als in Swinemünde am Mittwoch erfolgen. des „Wladimir“ werden von Stettin des Sonnabends Mittags, Ankunft des ersten Dampswagenzuges aus Berlin, nah Swine- Pgefertigf, Jn Swinemünde findet die Annahme bis 6 Uhr

emünde stattfinden können, Kupfer in Blödcken pro

nden Reisenden, Güter un

zu wenden.

mit dem „Wladimir“ bestimmten Briese werden Sonnabends mit dem um 6% Uhr früh abgehenden Eisenbahnzuge abgefertigt. Mit diesem Die Passa- | Zuge spätestens müssen auch die Reisenden für den „Wladimir“ von Berlin nah Stettin abgehen.

Verbindung zwishen Stettin und St. Petersburg eine ahttägige Verbindung dadurch hergestellt werden, daß

| Das Post-Dampfschiffff „Wladimir“/ wird an nachfolgenden Tagen

aus Kronstadt: aus Swinemünde: den 31. Mai neuen Styls den. 7. Juni neuen Styls b 14. Zuni , » M » » 28. » » » ® 9. Zuli » » 12. Juli » » 19. » » » 26. » » » 2. August » 9, August » » 16. » » ”» » 93, » » » » 30. » » » Die Bekanntmachung der folgenden Fahrten bleibt vorbehalten. Es ist zu zahlen :

I. an Passagegeld: auf dem ersten Plaße pr. Person 62 Rihlr. pr. Cour. od. 58 Rubel S. » zweiten » » » 40 » » » » 37 » » » dritten » » » 235 *y» » » » 99 » »

Wenn Eheleute und Familiéngliebet auf einen gemeinschaftlichen Wenn bei Belegung einer Privat - Kajüte für 4 Personen die-

Jn den für die Ueberfahrt erlegten Beträ-

Für Wagen mit 4 Rädern 50 Rt . Ct. oder 47 Rub. S.

» » » » 25 » » » » 237 » » » Pferd ohne Futter »» » 47» » » einen Hund ohne Fütter 5 » » » » O9» » An Gepäck haben die Reisenden wi:

5023 5 M 9 » pi s zahlen, haben au nur

i 3, r E 5140 te dieses Gepäckmaßes frei. Für das Uebermaß werden“ 12 Sgr. oder 37% Kopeken Silber

H. AnFraÿt fs? Kontanten:

iti R L pt), -

Für eine geringere Fracht als 2%; Rthlr. preuß. Courant oder

II1I. An Fracht für Güter:

a) von Stettin nah St. Petersburg: bis 3 Kubikfuß. . 2 Rthlr, pr. Ct, oder 2 R, S. mit 5pCt. » 6Kubikf.,pr.Kubikf. » 16Sgr. » » 50 Kop. S.) fen,

b) von St. Petersburg nah Stettin: bis 3 Kubikfuß. 2% Rthlr. pr. Ct. oder 2 R.S. L yBh j « apla= » 6Kubikf.,pr.Kubikf.— » 8 Sgr. » » 25 Koy. zl ken. Bei Paketen über 6 Kubikfuß wird die Fracht für die ersten

Last von 120 Pud & » » » » E - Behuss der Beförderung von Gütern beliebe man sich in St. etersburg an den Agenten der Post-Dampfschifffahrt, Herrn Johann yrßen u. Comp., und in Stettin an den Agenten Herrn D. Witte

Die von Berlin nah und über St. Petersburg zur Beförderung

Vom Monat Juli an wird statt der vierzehntägigen

das früher zwishen Lübeck und Kronstadt in Fahrt ge- wesene, für dieses Jahr in CIPE FFBRYGI S Dampf- \chiff „Nikolail.“, welhes jeyt in England neue Kessel erhält, von Königlih preußischer Seite zu den Fahr- ten zwishen Swinemünde und Kronstadt eingestellt werden wird. Der Tag, an welchem der „Nikolai/‘/ zum erstenmal von Swine- münde abgehen wird, so wie der Fahrplan dieses Schiffes, wird später bekannt gemaht werden. Berlin, den 18. Mai. 1846.

General-Post-Amt.

Vichtamtliher Theil. Inland.

Verlín, 27. Mai. Jn Folge des Ablebens Zhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Maria Anna, hat sch der Stadtvorstand der Stadt Mainz gedrungen gefühlt, das nahstehende Shreiben an Se. Königl. Poueit den Prinzen Wilhelm von Preußen zu richten :

n Se. Königl. Hoheit den Prinz Wilhelm von Preußen, Oheim Sr. Majestät des Königs, Gouverneur der Bundes - Festung Mainz.

Die betrübende Nachricht von dem am 14ten v. M. erfolgten Hin- scheiden der Erlauchten Gemahlin Ew. Königl. Hoheit hat, sobald als sie durch die öffentlichen Organe zur Kenntniß der Bewohner hiesiger Stabt gekommen war, die tiefste und innigste Theilnahme erregt, da die erha- benen Tugenden der Hohen Verblichenen, verbunden mit der herablassenden Güte und Freundlichkeit, die wir während der öfteren Anwesenheit in unseren Mauern vielfah zu bewundern und zu verehren Gelegenheit hatten, bei

allen Bewohnern im lebhaftesten Andenken stehen. Dem Drange unseres Herzens folgend, konnten wir uns die Genug-

thuung nicht versagen, Eurer Königlichen Hoheit das innigste Mitgefühl an einem so schmerzlichen und unerseylichen Verluste zu erfennen zu geben und zugleich den Wunsch beizufügen, daß Gott Allerhöchstihnen Kraft : und Stärke verleihen möge, den gerechten Schmerz mit Muth und christlicher Ergebenheit zu tragen. ; :

Indem wir uns erlauben, den Ausdruck dieser unserer Gefühle unv Empsindungen Ew. Königl. Hoheit zu erkennen zu eben, finden wir uns dazu durh den Gedanken ermuih daß wir sowohl durh Hochdero erha- bene Stellung in hiesiger Stadt, dur die verwändschaftlihen Bande mit unserem geliebten Fürstenhause ‘und insbesondere auch noch durch das Glück, Ew. Königl. Hoheit als Ehrenbürger unserer Stadt verehren zu fönnen, uns #{ eln, Hóchstdero erlauchten Person näher zu st d E nsere Theilnahme eine ñoch um #0 unatürkéchere und j ründung findet. E fia 14D Thl 77 N j 9 Wir ergreifen dicse Gelegenheit, uns der foridauernden Gnade -und Wohlwollen Ew. Königlichen Hoheit zu empfehlen, und haben die Ehre, ín tiefster Ehrerbietung zu verharren

Ew. Könglichen Hoheit

unterthänigster Stadtvorstand der Stadt Mainz. Jm Namen desselben Der Bürgermeister Na ck. Der Ober - Secretair Theuerkau f. Mainz, den 2. Mai 1846.

Rhein-Provinz. Koblenz, 22. Mai. (Rh. u. M. Ztg.) Seitdem durch den Lieutenant Waghorn der Versuch gemacht worden is, die ostindische Ueberlandpost nach London auf dem Wege über Triest durch Deutschland zu befördern, bemerkt man namentlih eine größere Per- sonen- Frequenz von Engländern, welche auf dieser Route die Reise von und nah Ostindien machen. So kam heute ein britisher Gene- ral auf der Rückreise von Ostindien nah London mit ‘dem kölnischen Dampfboote hier vorbei und führte in seinem Gefolge mehrere Seikhs mit si, die in ihrer National - Kleidung dem hier am Rhein - Ufer sehr «agr versammelten Publikum eine sehr interessante Erscheinung abgaben.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Hannover. Die Hannoversche Zeitung enthält folgende Bekanntmachung, das Verbot ausländischer Dukaten betrefsend : „Es ist zur Anzeige gekommen, daß seit einiger Zeit der Umlauf von Dukaten von anderem als hannovershem Gepräge in hiesi- gem Königreiche sehr zugenommen habe, und daß der größere Theil

Königliches Schauspielhaus.

let von Shakespeare, nah A. W. von Shlegel's Ueberseyung. (Hamlet: Herr Emil Deorient.)

(Den 26. Mai.)

Ed is nichi allzu lange her, daß die deutsche Bühne die Schl egel- g des Meisterwerkes adoptirt und die dem Behagen des Vaueis mit vieler Bühnenkenntniß angepaßte Schröder sche. Ueber- Aber einer geraumen Zeit hatte es be-

lung bei Seite gewiesen hat. g bei den Lenkern der

the die Götheshe Mahnung rechten Anklan tiwelt fand, ehe man das Publikum im Ganzen als ein männliches ; das Gängelband abnabm, bei welhem man es lieber dsigfeit sich sättigen, als an der Nothwendigkeit der K 1 ließ, Eine solhe gesepliche Nothwendigkeit is Hamlet gang dex thatiosen Theorie, worauf das ganze Stück hinarbeitet. , welcher eigentlich vom wahren He Träumer i, bricht nah dem

in süßer -Ge- unstgesepe er- "8 Tod, der

lden wenig hat und nur ein philo- d Tode seines Vaters scine Unive1si- j en ab und kehrt in den Kreis der fürstlichen Familie zurückz er seine Mutter vermählt mit dem neuen Könige, qi Ansprüche haben darf, mit einem Manne von ‘lHerrschertakt, dem geraden Gegensapve des Prinzen. Seine amt das Gewand einer tiesen Trauer an, \recklicher A hi Spie Königlichen Oheim beschleicht ihn, den der Geist seines De mdem er ihm zugleich die Mission der Rache auflegt. fühl ist aber kein Geschäst sär den weichen Hamlet, der nur en, gber nicht anplane# und handeln kann.

auf dessen Thron

«, Braun- und Bitter“ wenig Gefühl

Wäre er nicht der

natürliche Rächer seines Vaters, der Geist könnte ihn nic dazu erkoren haben. Mit der Gattung a ist er dem einzelnen Menschen gegen-

‘über unbeholfen und demüthig , Erfahrung geht ihm ab, es trcibt ihn im-

mer im Kreise seiner melancholischen Philosopheme herum. Wie wäre die- ser edle Moralist sähig, Thaten zu thun, Thaten von Gewicht, die einen

- Charakter, einen Mann verlangen? Wohl fühlt Hamlet dies, er kennt sich

selbs sehr gut und fühlt sich überlastet mít dem vort der Pflicht ihm auf- erlegten Verhängniß, dessen Quelle ihm blos Grauen, dessen Vollbringung

ihm Furcht einjagt. So geht er nun vorläufig in seiner Gedanken-".

Sphäre dem Ziele zu, er meditirt, er redet, spricht sich Muth ein, versäumt den rechten Augenblick, schicbt auf, läßt sh hin und her treiben ohne Selbst- bestimmung,. Das Sch icksal hat ihn erfaßt, er wird geschoben, während er selbst zu ohnmächtig zum Handeln isf, Was sind scine fränkelnden Entwürfe? Er ellt sch wahnsinnigz ohne wahre Hoffnung, auf diesem Wege zum Ziel zu gelangen, opfert er damit die licb- lihe Ophelia , zieht sih \chärfere Beobachtung zu, fällt aus der Rolle und vollbringt nichts, Die Schauspieler-Sccne muß ihn von neuem aufregen, aber bald sinkt er bedächtig wieder in das alte Geleise. Die meisterhafte Unterweisung, die er den Komóödianten gicbt (möchten die Schauspieler aller Zeiten sie. beherzigen !), zeigt wahrlich nicht, daß er zu festem Entschlusse ermuthigt is, Seine philosophischen Monologe sud o sublim und s{ön, als uñzeitig, Wir sehen nur den Lebensüberdrüssigen, nicht den der Rache geweihten Königssohn. Und das is der Mann, der si geboren glaubt, „die Zeit wieder einzurichten‘, die aus den Fugen gekommen! Als nun einmal seine Enischlossenheit aufdämmert, muß der arme Polonius wie eine Vogelscheuche fallen, und willig fügt \h Hamlet in die verstellte Verban- nung nah England. Endlich, der änzlichen Entsagung der That nahe, ist es die Macht der äußeren irflichkeit, welche seine plöpliche Leidenschaft

dieser fremden Dukaten das geseßliche Gewicht nicht besiße, ohne daß sich dieser Mangel anders als durch Nachwägen erkennen lasse. Es

entzündet, und nur mit halbem Bewußtsein ermordei er den König, als er schon sein eigenes Ende vor Augen sieht.

Der Kreis dieser Gefühle, dieser ewigen Widersprüche in dem verzag- ten metaphysischen Helden, der eine Aufgabe erhält, die zu groß für ihn if, der er mit Widerwillen sich hingiebt, und unter deren Last er allmälig zu- \sammensinkt, ist in meisterhaften Zügen entwickelt, ein durchscheinendes Bild des trüben Tages. Man könnte sagen, Hamlet sei zu wenig dramatisch, dic Anstöße kommen von außen, der Held sei ein shwaches, unthätiges Werkzeug: aber das Geschick handelt für und dur ihn, cin ungeheurer Frevel wälzt wie eine Lawinc seine \schrecklichen Folgen vor sh her und zerschmettert den Uebelthäter wie den Unschuldigen. Das Ganze schildert die Thatlosigkeit der vagen Reflerion und ihren nothwendigen Untergang. Den Stoff der Tragödie hat der Dichter bekannilih aus dem dänischen Historiker Saro Grammaticus entlehnt, dessen Erzählung im Wesenilichen der Ereignisse mit dem Drama übereinstimmt, während aber die Sage máärchenhast cinen glücklihen Ausgang für den Helden nimmt und die Zeichnung der Ophclia, des Polonius und Laertes, so wie die Einmischung des Dämonischen , ‘ganz dem Dramatiker angehören. Daß Hamlet dem deutschen Gefühl so nahe stcht, i bei seiner shweren, träumerischen, passi- ven Jndividualität natürlich. Er is, wie Böôrne gezeigt hat, ganz Deut- \cher, und eben darum begegnen wir ihm mit Verwunderung unter den Helden Shakespeare's. 7 :

Herr Devrient war bemüht , der Titelrolle das Juteresse des Zu- \chauers zuzuwenden, und war in Vielem vortrefflih ; doch stand er niht ganz im Charafter des Hamlet, er stellte sh vielmehr in eine Manier, welche der einfachen Zeichnung der Rolle widerspriht und ihr eine gewisse Geschraubtheit mittheilt, die ihr nicht eigen ist. Das träumerische Wesen des Helden wurde dadur zum großen Theile verwischt, und es trat eine