1846 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

wird daher unter Berücsihtigung der §5. 19 und 20 des Münzge- seßes vom 8. April 1834 der Umlauf von Ducaten von anderem als hannovershem Gepräge, und zwar ohne Rüssicht auf das Gewicht des einzelnen Stücks, nit blos für die öffentlihen Kassen, sondern auch für den Privat-Verkehr bei Strafe der Confiscation hiermit ver- ‘boten. Die Tes Dukaten können der AEGee Münze zu Han- ‘nover eingesandt werden, welche dafür den Metallwerth nah dem Verhältniß von 195 Rthlr. in Pistolen für die feine Mark Gold ver-

üten wird. Hannover, den 20. Mai 1846, Königlich hannover- hes Finanz-Ministerium. Schulte.“

Großherzogthum Baden. Jn der Sißung der zwei- ten Kammer vom 22. Mai mate der Abg. Brentano zunächst die Anzeige, er werde einen Antrag stellen, dahin gerichtet, daß auf

geeignete Weise die Unabhängigkeit der Gerichte gewährleistet werden -

möge. Sodann zeigte der Abg. Rindeshwender einen Antrag an, auf Aufhebung von Wein-Accisen, auf gleihmäßigere Besteuerung der Wein - Produzenten und andere die Hebung des Weinbaues und Weinhandels betreffende Maßregeln. Der Abg. Christ erklärte, er werde den Bau der Kinzigthal-Eisenbahn beantragen. Der Tages- Ordnung gemäß, begann hierauf der Abg. Peter die Begründung seiner Motion auf Preßfreiheit und trug ließlich darauf an : „Eine Adresse an den Großherzog zu beschließen, worin Se. Königliche Ho- heit gebeten werde: 1) Durch Jhren Gesandten bei der deutschen Bundesversammlung a) auf das Entschiedenste und. Beharrlichste dahin wirken zu lassen, daß vollkommene Preßfreiheit in Deutsch- land hergestellt, und daß unter Aufhebung aller beschränkenden , seit dem Jahre 1819 ergangenen provisorischen Bundesbeschlüsse jene alige- meinèn leitenden Vorschristen, jene „gleihsörmigen Verfüguygen“/ über die Preßfreiheit gegeben werden, deren Abfassung der hohen Bundes-= Versammlung durch den Art. 18 der Bundes - Akte vorbehalten ist ; b) dabei die Erklärung abgeben zu ‘lassen, daß, wenn ein Bundeôge- seß über die freie Presse vor Ende des Jahres 1847 nicht zu Stande fäme, die Großherzogliche Regierung es sür ihre Pflicht halten würde, das in Folge des Bundesbeschlusses vom 5. Juli 1832 theilweise zu- rück-genommene Preßgeseß vom 28. Dezember 1831 entweder unver- ändert oder mit den von beiden landständishen Kammern zu bewilli= enden Abänderungen in Baden wiederherzustellen. 2) Einstweilen aber Befehl ertheilen zu wollen : a) daß alle bisherigen Preßbeschrän- fungen über innere Angelegenheiten des Großherzogthums und über Zustände in anderen als deutshen Bundesstaaten soglei aufgehoben ;

) daß die Censur-Justructiouen, dem Art. 5 der Großherzogl. Verordnung vom 28. Juli 1832 gemäß, auf das einfache legale System sogleich jarlcgestart- daß folgeweise die Censoren angewiesen werden, die

ruck-Erlaubniß nur so weit zu untersagen, als eine Schrist der Er- haltung des Friedens und der Ruhe in Deutschland zuwiderläuft, die Würde oder Sicherheit des Bundes oder einzelner Bundesstaaten außer Baden verleßt, oder deren Verfassung oder Verwaltung an- greift, und in so weit, als dur sie im Sinne der §§. 18, 20, 21 und 22 des Preßgeseßes vom 28. Dezember 1831 ein Vergehen ver- übt würde.’ Nachdem der Abg. Fee seinen Vortrag beendigt, be- merkte der Staats-Minister von Dusch: „Wenn die geehrte Kam- mer, wie ih vorausseve, sich entschließen will, die so eben ver- nommene Motion in die Abtheilungen zu verweisen, so sind wir durchaus nicht gesonnen, dagegen zu sprehen. Auch wollen wir einer späteren Diskussion über den Jnhalt heute niht vorgreifen. Aber ein Theil der gestellten Anträge nöthigt uns do zu einer kurzen, vor- l&äufigen Erklärung, damit ein längeres Schweigen niht mißdeutet werde. Man mag über Preßfreiheit und Censur eine Ansicht haben, welche man will, so ist doch so viel gewiß, gen des Bundes darüber für uns maßgebend bleiben. So will es die Bundesakte, so unsere Verfassung und selbst, bis auf einen gewissen Grad, die Natur der Sache, da wir feinen iso- Firten Mewes einer Frage einhaltea können, die das innerste, ge- meinschaftlihe Leben von ganz Deutschland berührt. Wenn nun auch die Regierung \sich von der Zweckmäßigkeit einer Abänderung der jeßigen Bundes - Preßbestimmungen in der angegeben Richtung über- zeugt hielte, so könnte sle doch nah ihrer Kenntniß aller hier in Betraht kommenden Verhältnisse niht erwarten, daß die Bundes - Versammlung auf derartige Vorschläge einge- hen würde, und müßte Bedenken tragen, jeßt offenbar erfolglose Schritte deshalb zu versuchen. Jndem aber der Antragsteller diesen möglihen- Einwand im voraus erwogen, hat er zugleih einen zwei- ys Antrag gestellt, der dahin geht, der Bundes-Versammlung einen

ermin zu seßen und damit zu drohen, daß nah Umsluß desselben die badische Regierung allein mit dem gewünschten Preßgesep voran- gehen werde. Meine Herren, wir wollen Sie nicht fragen, was Sie zu einem solchen Auskunftsmittel sagen oder was Sie davon erwarten. Aber erklären müssen wir, daß die Regierung einen Antrag, der so wie dieser zweite gearbeitet wäre, nur mit Mißbilligung zurückweisen fönntez daß sie, wie man es von ihr nicht anders erwarten wird, treu und fest an der Erfüllung ihrer übernommenen Bundespflichten halten wird, und daß wir als treue Rathgeber der Krone die Regierung, Sie selbst meine. Herren und das Land vor einer unerfreulichen und beschämenden Antwort bewahren müßten, wie sie die Bundesversamm- lung mit vollem Rechte auf eine solche Drohung zu geben veranlaßt wäre.‘ . Uebrigens wurde die Motion lebhaft unterstüßt, namentlich von den Abg. Welcker, Mathy, Kapp, Meß und Gottschalk, es ward indeß andererseits auch noh vón den Regierungs-Commissairen, Ministerial - Präsident Nebenius und Geheimen Rath Bekk, auf die Verhältnisse zum deutschen Bund hingewiesen und von Ersterem insbesondere gegen den Ton, welchen der Abg. Mathy ín die Dis-

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daß die Bestimmune-

\pive Berechnung an seine Stelle. Der berühmte Monolog konnte unter dieser Einwirkung nicht zu einer wahren Bedeutung gelangen. Auch in der äußeren Haltung gab fich das Gesagte kund, und es flel uns namentlich das pathetishe Abgehen in den ersten Aufzügen unangenehm auf; was soll es z. B. heißen, daß Hamlet, indem er der Ophelia beim Lebewohl sagt: „Zun ein Kloster ! geh !“ mit erhobenem rechten Arm und gespreiztem, lang- samen Séhritte abgeht, genau so wie in den vorigen Austritten? Jun der ersten Scene mit dem Griste prägte unser Gast wohl das Entseyen vor der Erscheinung in seiner Stellung und Geberde aus, sprach aber zum Phan- ¿am zu rasch und vertraut, wogegen er hier, überwältigt von Schrecken und von der Persönlichkeit des Gespenstes, in der Stimme hätte wankend, im Vottrage paufirend, beklommen sein sollen. Die Anrede an die Scauspie- ler wurde in angemessenem Tone gesprochen , und auch die Schlußscenen bekamen einc natüxlichere Färbung.

Der König wurde durch Herrn Rott gegeben, und er hielt den ent- sch{lossenen, argwöhnishen Sünder recht stattlich. Mad. Werner als Kö- rtigin verlieh dieser Rolle die nöthige Bedeutung \n Ausdru und Haltung, ohne welche die schwache, verleitete Mutter Hamlet's in den Hintergrund trítt, und hielt sh von störendem Pathos fern, Besondere Anerkennung verdsent ihre Scene mit Hamlet am Schlusse des vierten Akts,

Dlle. Stich war eine ret freundliche Ophelia, und doch hätten wir sie in dieser Rolle beweglicher gewünsht, Der Nerv ihres Lebens, die sie durcbglühendè Liebe zum Prinzen, hätte inniger gefühlt sein müssen, um ihrem ersten Auftreten die erforderliche Wärme zu geben, deren Vorhanden- sein în sinnliher Erregung uns ans dem Werke klar genng wird, und um die späteren Auftritte in ihrer organischen Nothwendigkeit zu erklären. Ja den Bayryan e erregte die Darstellerin wohl unscr Mitleid, gab ader dem Kontraste zu wenig Recht und Beweglichfest, um uns \chmerzlich

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kussion trage, ernsilihe Verwahrung eingelegt. Ein anderer Gegen- sand der Ta E die Ecfiirung des Abg. Welcker in Betreff einer Adresse nah der Kammer - Eröffnung“, kam niht mehr zur Verhandlung, da Welcker erklärte, er, wünsche wegen Kopfschmerzen die Sache auf die nächste Sißung zu verschieben, worauf die Sipung geschlossen ward.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 24. Mai. Jhre Majestät die Kaiserin Maria Anna ist gestern früh in Begleitung Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl auf dem Dampsschif „Sophie“ nah Linz abgereist, um Jhre Majestät die Kaiserin von Rußland bei der am 25sten d. M. erwarteten Durchreise dur diese Stadt zu begrüßen. E

Den eingegangenen Nachrichten zufolge, übernachtete die Kaiserin von Rußland am 19, Mai in Boßen, am 20sten in Jnnôbruck, am 21sten în St. Johann. Am 22sten sollte die erlanhte Reisende zu Salzburg, wo Jhre Majestäten der König und die Königin von Württemberg bereits am 17ten angekommen waren, eintreffen, sih da- selbst am 23sten aufhalten und sodann ihre Reise am Asten - bis Lam- bah und am 25sten, über Linz, bis Freistadt fortsepen.

Rußland und Polen.

St. Peteröburg, 21. Mai. Se. Majestät der Kaiser hat dem Ober-Kammerherrn am Hofe des Königs beider Sicilien, Herzog d'Ascoli, den. Weißen Adler-Orden, dem österreichischen Vice-Admiral Graf Dandolo den St. Annen-Orden erster Klasse und dem österrei- chishen General - Major und Brigade - Commandeur, Baxou Weßlar, den St. Stanislaus-Orden erster Klasse verliehen.

Jhre Majestät die Kaiserin hat unterm 8, April aus Neapel folgendes Reskript an die Fürstin Shtscherbatoff gerichtet : „Fürstin Sophia Stepanowna! Jh bin unausgeseßt seit der Zeit, wo die Armenpflege zu Moskau eingerichtet ward, mit aufrichtiger Theil= nahme und Ausmerksamkeit den mit Meiner Genehmigung erwählten und unter Jhrem Vorsiße zu dem wohlthätigen Zwecke zusammenge- tretenen Personen in ihrem Wirken, so wie den Anfängen des mild- thätigen, von Jhnen und Jhren würdigen Mitarbeiterinnen gegrün- deten Werkes christliher Barmherzigkeit in ihrer Entwickelung, gejolgt und sehe mit herzlicher Freude die Erfolge, welche dasselbe zur Trö- stung und Linderung der leidenden Menschheit gehabt hat. Nachdem nunmehr auf dem geseßlichen Wege die Allerhöchste Bestätigung der Statuten der Armenpflege und in Betreff der Bildung des Conseils derselben erfolgt ist, rechne ih es Mir zur angenehmen Pflicht, Sie als Vorsißerin desselben und der Sie auf der ahu des Wohlthuns unterstüßeuden Pslegerinuen zu bestätigen, mit dem aufrichtigen Wunsche, daß das gute Werk gedeihlichen Fortgang haben möge zum Frommen des Nächsten und Jhrer und Jhrer Genossinuen eigener Freude. Jm Uebrigen verbleibe Jch Jhuen für immer wohlgewogeu,

ez.) Alexandra.“ | | m ad us eigenhäudigen Briese der Mad. Piardot - Garcia, i wird die gefeierte

von welchem die Nordische Biene berichtet, ( Sängerin zum nächsten Winter nicht hierher zurückehren. Ein hart- näckiger Husten, der dieselbe fast mit dem Verlust der Stimme bedrohte, ist noch nicht gänzlich gewichen , weshalb die Aerzte ihr Ruhe anempfohlen haben. Am Schlusse ihres Brieses theilt sie noch die Nachricht mit, daß Jenny Lind in der nächsten Saison hier singen werde, und bedauert sehr, daß sie nicht auch in _St, Peters- burg, wie in Köln und Stolzenfels, mit dieser Künstlerin in friedli- chem Wettstreit zusammenwirken könne.

Frankreich.

París, 23. Mai. Am Mittwoch wurde ein Ministerrath ge- halten, der lange versammelt war und sich aussließlich mit den auf das Entlassungogesuh des Marschall Bugeaud bezüglichen Fragen be- shäftigte. Es wurde indeß, wie verlautet, keine definitive Entschcis dung gefaßt, und das Conseil vertagte sich bis zum Eingang von Depeschen von Seiten des Herzogs von Aumale. |

Nach einem Schreiben aus Algier haben die dortigen Ulemas eine Adresse an den König der Franzosen entworfen, um demselben im Namen der muselmännuischen Bevölkerung zu seiner wunderbaren Errettung aus der Gefahr, mit der ihn Lecomte’s Mörderhand be- drohte, Glück zu wünshen. Die Adresse ist _in dem Sed- Dschaou genannten orientalischen Styl abgefaßt; die Schrift selbst, mit Ara- besfenverzierungen in Gold eingefaßt, soll ein wahres Meisterwerk

i Jn dieser Adresse der Ulemas kommt zum erstenmale seit der Occupation Algeriens der Ausdruck „Euer Land Algerien“ vor.

Es heißt, der Graf von St, Leu habe aus lorenz an A A Ludwig Philipp ein Begnadigungsgesuch für seineu Sohn, den au dem Schlosse Ham gefangen gehaltenen Prinzen Louis Bonaparte, gecihtet, und es werde dieses Gesuch von mehreren hochstehenden Personen, namentlich von dem Marschall Soult, lebhast unterstügt.

Die Deputirten-Kammer genehmigte gestern das Budget der Justiz und der Kulte und ging sodänn zur Diskussion des Budgets des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten über.

Die französishe Regierung will neue Maßnahmen trefsen, um in der Konkurrenz mit Triest bei der Beförderung der ostindischen Ueberlandpost obzusiegen. Der Direftor der französischen Post in Alexandrien is nah Paris beschieden worden. Die Tarife sollen herabgeseßt, eine bessere Behandlung der Reisenden vorgeschrieben und die Quarantaine in Marseille auf sechs Tage beschräukt werden. Auch würde man zu Malta nicht mehr anhalten, so daß die Fahrt von Alexandrien nach Marseille în sieben oder aht Tagen zurüdge- legt werden könnte.

zu rühren, wie es das unselige Geschick der Ophelia soll, Gewiß wird die ünstlerin durch innigeres Einleben in die Rolle sich ihrer Sphäre, Zaubers mehr bemächtigen. i

Herr Hop 2e als Polonius war in der Darlegung dexr Pedanterie des aligewordenen Kämmerers meisterhaft, die Abschiedsworte an seincn Sohn hielt er in angemessener Würde und Theilnahme. Jun den „Scenen mit dem Könige und der Königin hätten wir bei dem exgrauten Höflinge etwas mehr äußere Zurüchaltung und Etikette gewünscht. Villigcn müssen wir dagegen, daß er nicht allzu viel Laune in dên Charakter mischte, welher nur cine stehende Ruine des ehemaligeu glatten und sicheren Hosmannes is, der si jeyt gern noch in der Bedeutung sehen möchte, die das Alter auëge- lóösht, der im Grunde rechtlich ist und, indem er, ein halber Schalk, der Hd d Narrheit des Prinzen nachgiebt, deêhalb nicht lächerlih erschei- nen soll.

Der toarmblütige Laertes wurde durh Herrn von Lavallade gut gegeben. Der brave Horatio blieb diesmal gar zu eiñförmig, und Herr

üller sollte sich bemühen, seiner Stimme etwas mehr Gelenkigkeit zu geben, Der Geist wurde von Herrn Franz in angemessenem Tone und rechter Würde gchalten, :

Jn den Nebenrollen und im Zusammenspiel hätten wir Manches besser gewünscht, Die Behandlung des Ganzen seitens der Regie ist etwas eigen- mächtig geshehen; der Wegfall mancher Stellen mag gerechtfertigt erschei- nen, die Verschmelzung des Osrik mit dem Noleulranz wenig wesentli, aber auch ohne Noth bien uns Manches dem Einen in den Mund gelegt, was dex Andere zu sagen hatte; so namenilih alternirten Kön nb Köô- i und wir wisscn nicht, warum man z. B. die Worte: „Sie shlagen lustig an auf falscher Fährte, Berkehrt espürt, ihr (uan Dänenhunde !'

dem Könige zutheilte, die Shakespeare die Königin sagen läßt.

ihres.

Der Kaiser von Marokko, der eine Anzahl regulairer y zu bilden und seine Artillerie nah einem europäische Sy organisiren beabsichtigt, hat sih, dem Vernehmen nah, mit dz such an die Militair-Behörde in Algerien gewandt, ihm mehre, ziere zu senden, welche die Ausführung dieses Planes leiten Die Antwort auf diescs Gesuch soll günstig ausgefallen sein,

Msgr. Murad, Erzbischof von Laodicea, is so eben hin troffen. Mit Hinsicht auf die Gegenwart dieses Prälaten, {hon zu wiederholtenmalen Frankreihs wirksamen Schuy Maroniten in Anspruch genommen, will Lamartine die s9rist nächstens wieder zur Sprache bringen. -

Das Journal des Débats zeigt an, daß der Pair hof wahrscheinlich {hon am 26sten den Bericht des Genexal. rators im Lecomteschen Prozesse anhören werde. Sämmtliche i und Untersuhungs-Aften sind bereits dem Druck übergeben um an die Pairs vertheilt zu werden. Auch Herr Gallon, d im Hospitale von Orleans, ist vom Kanzler verhört worden, lag nämlich zur Zeit im dortigen Hospitale, als er Oberfö Orleans war. j

Am 25. Mai werden si die Gründer der Arbeiterbel, Jury in den Sälen des konservativen Lemardelay, Rue versammeln, um zur Wahl eines Präsidenten, zweier Vice-Pris eines Kassirers, eines Secretairs und von 12 Ausschuß-Mi zu schreiten. Der Tag zur ersten Medaltlen - Ler Fung stimmt werden. Eine Aufforderung, der Gründungs-Geselss zutreten, ist erschienen, und Victor Hugo ist einer der Ersten, Plane der Gesellschaft beipflihtet. ;

Vor einigen Tagen fanden Unordnungen zu Rheims stah, tänzer, welche Kinder auf ihren Schaubühnen auftreten lasse auf dem Markt umher und hängten eine Puppe, die das h Judustriel de la Champagne vorstellen sollte, welches sj den Mißbrauch dieser armen Kinder ausgesprochen hatte, Unordnungen“, sagt das Joucnal des Débats, „wuh und leiht unterdrückt; der Vorfall diente aver nur dazu, ( merksamkeit auf die Thatsache zu lenken, welche jenes Bla rechter Strenge getadelt hatte. Solche wandernde Theate|i die Kinder, die dort vorgeführt werden, eine Schule moralität, wo ihr Körper gemartert wird und ih verdirbt. Sie werden, ebe sle zur Vernunft gelangen, zu h würdigten Parias, welche sür das Laster und wohl noqh Schlimmeres gebildet werden, Jn unseren Zeiten der Mersj wo das Geseß jeden Schwachen gegen alle Gewalt zu {üßa und wo die Gesellschaft in ihrem eigenen Junteresse ihre vas Sorgfalt auf die Jugend erstreckt, is eine zweckmäßige Frag, 1 Mißbrauch, den man hier mit der anmuthigen Gewandtheit der der treibt, zu dulden is, und ob es nicht passender sein mödh, verbieten, daß man die Kinder so öffentlich zur Schau (tele, haben ein Geseß, das i » der, welche man auf Neu Brettern erscheinen läßt, fkönm Obhut nicht entzogen bleiben.“

Wi Tiere Montag findet die große Truppenschau stl der Herzog von Nemours auf dem Marsfelde a halten und y Jbrahim Pascha beiwohnen wird. Die Zahl der Truppen w auf etwa 25,000 Mann von allen Waffengattungen belaufen,

Die Regierung be von Kriegsschiffen einrihten zu lassen. :

Der Geseh - Entwurf über die Mineralquellen ist das ers der Regierung beflirwortete Gefeß, welches die Pairs - Kamm der Juli-Revolution verworfen: hat. Die Majorität betrachte! Gesey als einen {weren Cingriff_in die Freiheit der Judusiri: Artikel 5 verordnete nämlich die Schließung jeder Privat-Ay( Mineralwassern, welche niht von der Regierung erlaubt wik dies unter Strafe eines zweimonatlichen Gefängnisses und ein buße von 2000 Fr.

_ Der Kultus =- Minister hat den Schwestern vom heiligen 6 ment zu Autun die Erlaubniß verweigect, ein Anstalt zu Sand zu stisten und zugleich eine Schenkung sür diese Stiftung a men. Der Beschluß stüßt sich auf die Weigerung dieser Con tion, fih den Universitäts - Verordnungen in Betreff der Jh der Schulen, welche dieselbe zu Autun besißt, zu unterwerfen, Marschall Soult wird in einigen Tagen nach Soultberz um dort die {öne Jahreszeit zuzubringen.

“An der Börse hatte heute wenig Umsaß statt. Die Noti der französischen Renten erlitten wieder einigen Rüdgang, London eine niedrigere Notirung der Consols und wenig beru Nachrichten über das Loos, welches die Getraide - Einfuhr - Oberhause zu erwarten hätte, eingetroffen waren, Auch die bahn-Actien wichen etwas im Preise.

hen,

ck= Paris, 22. Mai, Die Deputirten-Kammer ste Verhandlung des Ausgabe - Budgets heute fort, und zwar d Ministeriums der Justiz und der Kulte. Herr auf Verbesserung des Looses der Commis-Greffiers der Ha Tribunale, glaubt aber dessenungeachtet keine Erhöhung des! fenden Postens im Budget vorschlagen zu sollen, Herr Ha merkt in Betreff der Friedenegerihte, die Regierung habe d höhung verlangt, um die Gehalte der Friedensrichter zu ve Die Kommission habe den Kredit verweigert. Er bitte die  die Ziffer des Herrn Großsiegelbewahrers herzustellen. Der erstatter, Herr Bignon: Vor einem Jahre habe die Kau Kategorieen der Friedensgerichte festgestellt. Es sei also kei zu einer Gehalts = Vermehrung für sie in diesem Jahre

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Das Haus war gedrängt voll, der Beifall sehr reichlich. jd jedem Afte wurde Herr Devrient gerufen, nah dem zweiten 9

Hoppé,

Leipzig. Se. Hoheit der regierende Herzog von Sachsen-W hat dem Dr. Puttrich hierselbst, als Zeichen des Höchsten Beisfallf, tref der von Leyterem vor kurzem herausgegebenen „„ Baudensmn Mittelalters im Herzogthume Sachsen-Altenburg“, als besonderer St „Baudenkmale des Königreichs, der Herzogthümer und der Kóni ßishen Provinz Sachsen““, cinen werthvollen Ring durch Se, Exce Herrn Minister von Braun überreicheu lassen.

Wien, 18. Mai. (A. Z.) Den im Kunstblatt der wiene tagsblätter enthaltenen Kunstbriesen (wenn wir nicht irren vom Dr, zufolge, beabsichtigen die Architekten Ernst und Oescher das für m liche Baukunst interesante Unternehmen, die alten Bau-Denkmale in rei lieferungsweise in lithographirten Tafeln mit Text herauszugebeß billig wird mit der Darstellung der Façade und des Portals ? Stephans-Kirche begonnen werden, welche beide sih bald in ihrer lichkeit den Blicken zeigen werdeu, da vor kurzem mit der Säub Restauration der verstäubten, übertünchten und überpinselten Sfulpl Ornamente an denselben begonnen wurde. Bei dieser Gelegenheit 10 alte Bemalung des ganzen Portals zu Tage, eine Entdeckung, dit Weiterem führen dürfte, und deren Resultat der Verfasser der Kun} cinen wichtigen Beitrag zur Polyhroinie des Mittelalters bezeichne!

an den Standbildern, Kapitälen und Heiligendächern im Znnern df!

mes zeigen sich Spuren von Farbeu- Anstrich und Vergoldung- ————_—

ter,

Ganz verbessert. lgen? Herr De

Erhöhung.

die Kinder in den Fabriken beschw,\\

rganischen Geseße der Kulte. se noch

Delespaul f ly und Corrientes unter General Paz. p sind vom 14. Februar aus Entrerios datirt ; auf 17,000 Mann und glaubte, daß er damit sehr bald Entre-

Despres: May habe die Gehalte der Staatsräthe, Requeten-

der Räthe der Königlichen Gerichtshöse und der Richter exster Warum also die Friedensrichter, diese so nüglichen ‘arate, die iu jeder Beziehung Berücksichtigung verdienen, aus-

saigne schlägt als Amendement vor, daß, wenn

von der Kommission vorgeschlagene Abstrich niht angenommen

eu sollte, der Kredit statt 5,471,300 Fr, sich auf 6,045,200 Fr. fen solle, um das durch das Geseß vom 21. Juni 1845 festge-

Verhältniß aufrecht zu halten. Der Antragsteller erklärt, sein dement habe zum Zwed, auch die Friedensrichter guf dem Lande

er Wohlthat theilnehmen 3y lassen, die man für die Friedens-

r in den Städten und Hauptorten der Arrondissements verlange. Groß siegelbewahrer: Die Friedensrichter auf dem Lande von ihm nur darum in der Erhöhung nicht inbegriffen worden, man si überzeugt habe, daß sie niht so großen Nachtheil en, als die anderen aus den Verfügungen des Geseßes vom zuni 1845. Er erklärt sch daher gegen das Amendement. von Mornay will für die Ziffer der Regierung stimmen, be- ¿ aber, daß die Sorgfalt des Herrn Großsiegelbewahrers \ih aych auf die Kantonal-Friedensêrichter ausdehne. Rufe zur Ab- ung, Der von der Kommission beantragte Abstrich wird von dammer verworfen. Herr Des saigne entwidelt und begründet sein Amendement. Die von ihm beantragte Erhöhung des ns betrage 573,000 Fr. und werde gerechtfertigt durch die nungêwechjel der Landfriedensrichter. Herr Bignon bekämpft Herr Odilon Barrot: Es gebe Voten, die zu- jenhäugen wie die Glieder einer Kette. Er habe die erste Er- ng niht unterstüßt ; aber die Kammer, welche sie angenommen, aus Gerechtigfeit nun auch die zweite anuehmen. Die Land- 1srihter hätten ein Reht auf gleiche Berücksichtigung, die der Städte, Die Kammer stimmt über das Amen- 1j ah, -und die Erhöhung wird mit großer Majorität ommen. Herr Bureau de Luv macht Bemerkungen über Briesporto für die segenannten Sühnebriese. Dos Porto dafür die Zurückweisung der meisten dieser Briefe nah sich. Man Mittel suchen, die Steuerpflichtigen davon zu befreien. Für den ; wäre es ein sehr kleines Opfer, und aus dieser Modification e die Beseitigung vieler Prozesse erwachscn. Herr von Lespi- e flagt über unzureichendes Personal am Tribunale erster Justanz oulouse, Man solle eine zeitweilige Kammer daselbst errichten. Cremieux: Man- habe die organisirenden Gesehe der Gerichts- verleßt, indem man die Ober-Gresfiers von der Erhöhung aus- ossen, welche man der Magistratur bewilligt, Er führt dies x auó und bittet den Großsiegelbewahrer, die Sache näher zu suchen, Herr Jsambert macht aus Anlaß der Ausgaben des eau der Kulte die Kammer auf die Hirtenbriefe einiger höfe aufmerksam und lenkt auch die Aufmerksamkeit des Groß- hewahrers auf diese Dokumente. Der Großsiegelbewahrer: abe den Juhalt dieser Hirtenbriefe nicht billigen können. Judeß er os für angemesseuer erachtet, direkt mit den Prälaten darüber handeln, als diese Akte der Censur des Staatsraths zu unter- , Herr Jsambert erinnert an die Antwort des Erzbischofs

gon auf die Censuren des Staats-Raths und drückt sein Staunen

über die gegenwärtigen Prätensionen der Geistlichkeit, obgleich

beabsichtigt, zu Algier ein Werft für dei erx Erzbischof den Eid auf die Justitutionen des Königreichs tet, Man sollte es kaum glauben, wenn man die Schristen lese,

veröffentlihe. Diese Dokftrinen seien -förmlih verurtheilt durch fort Dje Sigung dauerte beim Post-

Großbritanien und Irland.

Loudon , 23. Mai. (B. H.) Die gestrigen Parlaments- indlungen waren, ihrem größeren Theile ‘nah, von wenig allge- m Jnteresse. Jm Oberhause zeigte der Herzog von Wel- ton an, daß er die Dauer der Pfingstferien in der nächsten ng auf aht Tage beantragen werde. Jm Unterhause trug onnell in Gemäßheit seiner gestrigen Anzeige auf die Ent- g des Herrn Smith O'Brien aus der Haft des Hauses an. längerer Debatte wurde dieser Antrag mit 180 gegen 36 nen verworsen, worauf das Haus zur Wetathunà der Fabrik- des Herrn Fielden überging, welche bekauntlih die Arbeits=- r junge Leute von 13 bis 18 Jahren in allen Fabriken auf Stunden beshränfen will. Die Bill sollte dem Ministerium ge- ) werden, dg die Tory - Partei bei Abstimmung über dieselbe jelegenheit gefunden zu haben glaubte, in Verbindung mit den Ul gut heißenden Mitgliedern der anderen Seite des Hauses, inisterium in der Minorität zu lassen, Die Bill wurde indeß mit 203 gegen 193 Stimmen verworfen, Fu Uverpoo! sind über Rio Janeiro Nachrichten aus Montevideo im 3, März eingegangen. Urquiza war genöthigt worden, die nz Corrientes zu räumen, verfolgt von den Truppen von Pa- Die Depeschen des Leß- man \chäßte sein

fiubern und dann Oribe vor Montevideo bedrohen werde. ten aus Buenos-Ayres yom 19. März zufolge, dauerte ofade des Hafens noch fort. die vorgestrige shon erwähnte Anfrage des Herrn Miles im use, ob die Regierung durch die britische Gesandtschast in tine Einladung an Jbrahim Pascha zum Besuche Englands gehen lassen? beantwörtete Sir Robert Peel in folgenden n; „Jh werde meiner Pflicht bei dieser Gelegenheit am besten n und am vollständigsten dem Zwecke entsprechen, welcher das eser Frage is, wenn ih ganz cinfah erkläre, daß, als es der ung kundgegeben wurde, daß Jbrahim Pascha wahrscheinlich it was likely) England besuchen werde, sie jenem gquögezeih- Judipiduum “die Versicherung hat geben lassen, daß, wenn ‘er esuh abstatte, die Regierung bemüht sein werde, ihm jede Aufmerksamkeit zu erweisen.‘ Die Anfrage und die Ant- jiehen sich auf die bekanntli von einigen pariser Oppositions- n aufgestellte, ziemlich gesuhte Behauptung, daß tas englische ftium , eifersühtig über den Vorzug, der Frankreich durch den des Sohnes Mehmed Ali's zu Theil geworden, und aus Furcht em Einflusse, den . der ausgezeihnete Empfang desselben von 1 des Königs der Franzosen in Aegypten äußern möchte, der hen Regierung habe audeuten lassen, daß man es gern sehen / wenn Sbrahim Pascha auch England eineu Besuch mathe, f Herr Guizot aus Rüsicht auf die entente cordiale den der nch England sehr abgeneigteu Jbrahim Pascha zur Nachgie- gegen den Wunsch des britischen Ministeriums vermocht habe. der oben mitgetheilten Antwort Sir Robert Peel's geht nun ens so viel unzweideutig hervor, daß die britishe Regierung m Sohne Mehemed Alj's, sei es direkt oder indirekt, etwa ge- n Avancen entschieden desavouirt. Die Gesellschaft zur Förderung bleibenden ‘uud allgemeinen Frie- jielt g ern ihre Jahres-Versammlung, Dem Vorstandsbericht - haben die friedliheu Grundsäge, / deren Verbreitung die Ve- ift bezweckt, im vorigen Jahre bedeutende Fortschritte gemacht. elen Theilen von Großbritanien und Amerika sind Hülfs gesell-

. Constitution keinesweges entsprehende Weise

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schaften errihtet worden. Die Einnahmen des Jahres e 2344 Pfd. St., wovon noch 550 in der Kasse G Zah 7a. Aaogas

Der Herzog von Wellington wäre vorgestern Morgen bei dem westlihen Eingange von Hyde Park, auf seiner Rückkehr nah Hause, von einem Miethsfuhrwerk. beinähé übergefahren worden. Ein alter, auf halben Sold stehender See-Offizier entriß ihn der Gefahr, in- dem er ihn mit Gewalt. an sich zog. Die Hand des alten e schien etwas von dem Rade des Fuhrwerks gestreist worden zu sein;

er seßte aber, nahdem er seinem Retter gedankt i unhekümmert ey s : E E Belgien.

Brüssel , 23. Mai. Ju der vorgestrigen Sißung der Repräs sentanten - Kammer beshwerten sich mehrere edner »f Drneidies gelegentlih des Budgets über den öffentlihen Unterricht, daß in Golge der Art und Weise, wie das Geseß über den Elementar - Un- terricht gehandhabt werde, derselbe gauz in die Hände des Klerus gegeben sei, Der Minister de Theux behauptete dagegen, daß der Klerus nur in den Gränzen der ihm durch das Geseh zustehenden Befugnisse sih bewege, und versprah zugleich, anfangs nächster Ses- sion den erforderlichen Bericht über diesen Unterrihtszweig vorzulegen, Herr Rogier stellte bei den Subsidien sür Anstalten des mittleren Unterrichts an den Minister die Frage, ob der Minister bei Bewilli- gung der verlangten Summe die Gutheißung solcher Verträge, wie der von Tournay, mit einverstanden meine, worauf Herr de Theux erflärte, daß die Kammer dur das heutige Votum nicht gebunden sei, sich über den Vertrag so, auszusprechen, wie sie es ferner für gut finden möchte.

Ueber die Unterrichtöfrage hat bei den Berathungen der Section die erste, die fast einstimmig aus Mitgliedern der ministeriellen Ma-

jorität besteht, sich dahin ausgesprochen, daß der Religions-Unterricht

obligatorisch von der Geistlichkeit in den Anstalten gegeben werden müsse. Die liberalen sind dawider, uud in drei Sectionen, worin diese die Majorität haben, siegte die Ansicht ob, daß die Weigerung des Klerus, den Religions-Unterricht in einer Anstalt zu geben, feinen Grund zur Aufhebung der Anstalt abgeben könne.

a Das Budget des Kriegswesens für 1847 beläuft sich auf 28,150,000 Fr. und übersteigt um 140,000 Fr. dasselbe Budget von 1846.

Eine große Anzahl Bewohner der Provinz Lüttich hat der Re- präsentanten-Kammer eine Bittschrift eingereiht, welche die freie Vich- Einfuhr verlangt. Sie wurde mit dem Gesuch um scuellen Bericht der Bittschriften-Kommission überwiesen.

Der belgische Dreimaster „Stadt Antwerpen“/ ist am 19ten von Antwerpen mit 201 Auswanderern nah New-York abgesegelt. Fol- gende Schiffe befinden si auf der antwerpener Rhede zur Abfahrt bereit: „Archimedes“ mit 116 und „Adams““ mit 148 Auswanderern, beide nah New- York; „Adele‘“\ mit 52 Auswanderern nah, Santa Katharina in Brasilien und „Jndustriel“ mit 50 Auswanderern nach Rio Janeiro.

Der \{wedishe Ober-Hofmarschall, Baron Rosen, und der Se- B des Prinzen Albreht, Dr, Praetorius, siud gestern hier ein- getroffen.

lle, Rachel und der erste tragishe Schauspieler des Theatre français, Here David, werden im Juni zu Lüttich gastiren.

Die fün Chor-Gesellschasten von Brüssel, welche zum flämisch- deutshen Gesang-Vereine gehören, haben am A48ten d. eine erste General-Probe Kir die Feste zu Köln am 1Aten, 15ten und 16. Juni gehalten. Man zählte 109 Sänger.“ Die Probe für die sämmtlichen vereinten Gesellshaften Belgiens wird binnen kurzem statthaben.

S weiz

Kanton Tessin. Ju Folge des großräthlihen Beschlusses der alle Lehr - Anstalten der Ober - Aufsicht A Stil Behuss, wollten neulich die Herren Staatsschreiber Franscini und Direktor Curti das vom Erzbisthum Mailand dotirte Seminar zu Poleggio besuchen. Dies aus der Souverainetät herfließende und in jedem civi- gehandhabte Recht, das Unterrichtswesen zu beaufsih- wurde hier den Abgeordneten der Regierung streitig gemacht. Jn Abwesenheit des Rektors erklärte ihnen der Vice - Reftor, daß ihnen der Zutritt in die Anstalt nicht gestattet werden könne, Die freundlichen Ermahnungen der Abgeordneten führten zu nichts; selbs der Rath, er möchte den Besuch unter Vorbehalt der dem Erzbischof zustehenden Rechte gestatten, blieb unbeahtet. Unter solhen Umstän- den mußte Strenge angewendet werden. Die Abgeordneten erklärten den Vice-Rektor Rossi , gemäß der ihnen vom Staats-Rath ertheil- ten Vollmacht, für suspendirt und kündigten ihm an, daß er als Fremder sogleih den Kanton zu verlassen babe. Ein Lehrer Müller von Lugano, der die Protestation des Vice-Rektors unterstüßte, wurde ebenfalls susper. dirt und ihm angekündigt, daß er denselben Tag noch aus dem Seminar zu treten habe. Der Beichtvater der Anstalt, Martinoli, ließ \sich bewegen, einstweilen die Direction derselben zu übernehmen. Der tessinische Staats-Rath wird ohne Zweifel einen harten Kampf zu bestehen haben. |

S panien.

San Sebastian, 14. Mai. (J. des Déb.) Der politische Chef is gegenwärtig mit der Eintheilung der Wahl-Distrikte für die bevorstehenden Cortes - Wahlen beschäftigt. Die Haupt Orte sind Bergára , Tolosa und San Sebastian. Diese Eintheilung. und das neue T a a geben den Anhängern der Fueros einen Todesstoß, da sie_in diejen Lokalitäten nur geringen Einfluß besißen und viele ihrer Freunde ihre ehmaligen Ansichten geändert haben.

Der Capitain Elorrio, Ex-Offizier der Chapelgorris und Partei= Putrer im leßten Kriege, is in Sumbilla in Navarra ermordet worden. :

lisirten Staate tigen,

3 Madrid, 16. Mai. Bekanntlich wurde dem Ministerium Miraflores durch die Königin die Alternative gestellt, entweder sofort den Kongreß der Deputirten aufzulösen oder seine eigene Entlassuug einzureichen. Da nun das Kabinet Miraflores sich zu ersterer Maß- regel weder verstehen wollte- noch fonute, so seßte Jedermann voraus, daß der auss neue an die Spiße der Geschäste tretende Herzog von Valencia zur Auflösung der Wahlkammer \chreiten würde; allein auh er konnte sich niht zu diesem Verfahren entschließen, vermuthlich weil er si davor \scheute, den Vorschristen der Constitution gèmäß, binnen zwei Monaten die E A für eine neue Kammer anzuordnen. Am meisten muß es aber auffallen, daß noch in diesem Augenblicke derselbe Kongreß nicht aufgelöst ist, der auf eine den Grundsäßen der ungeformten zusammengeseßt wurde, und als“dessen erbittertste Feinde die dermaligen Minister des Jnnern und der Finanzen, die Herren Mon und Pidal, während der kurzen Dauer des Kabinettes Miraflores sih zeigten. Judessen ist, wie ih bereits meldete, die Auflösung bereits vom Kabinette beschlossen und vermuthlih nur deshalb noch nicht A ausgesprochen worden, weil die Minister bei dem aufgeregten Zustande, der noh in einigen

ieben wünschen. Die Reise der Königlichen Familie nah den Bä- uzcoa wird ohnehin die Entfernung einiger Minister aus der Hauptstadt zur Folge haben und diese um

Mlen o derr\ht, die neuen Wahlen so lange wie möglich: zu ver-

dern vou Santa Agueda in Gui

so l dauern, falls der von Seiten des französishen Hoses aus- gespro ene Wunsch, daß die Königin Christine mit ihren aue Da S e Pau begeben me Gy um. thren Verwandten aus

i eapel dort einen Besu ustatten, zur Exfüllu hraht werden sollte. fd aao pee E V

Das neulih von mir erwähnte Rundschreiben des Ministers des Jnnern zum Behufe der Eintheilung der Provinzen in Wahlbezirke (\. Allg. Pr. Ztg. Nr. 139) kündigt selbst an, daß die Regierung die Wähler „über die gosien noh obshwebenden Fragen von allge- meinem Jnteresse zu befragen und alle gesepmäßigen Meinungen des Landes zu deren Entscheidung und zur Aufstellung der süx einen gleihförmigen und dauerhaften Zustand der Dinge nothwendigen Grundlagen zu berufen wünsche.“ Daß zu diesen großen Fragen auch die der Vermählung der Königin zu zählen sei, will man hier um so weniger bezweifeln, als man erfahren hat, daß der erlauchte Monarch, der dem Grafen von Trapani die Hand der Königin Jsa- bella zuzuwenden wünscht, auss neue diese Heiraths-Combination als die einzige ausführbare bezeichnet.

Die verschiedenen Parteien des Landes rüsten |ch daher bereits, an dem bevorsteheuden Wahlfkampfe theilzunehmen, um ihre Kräfte gegen einander zu erproben. Auch die Anhänger des Grafen von Montemolin erklären in ihren Blättern, ihre Abstimmungen, falls die Regierung aufrichtiger als bisher ihnen ihren Schuß verleihen werde, in die Wagschale legen zu wollen, und fündigen im voraus an, daß sie den wahren, seit dem Absterben des leßten Monarchen eingesühr- ten politishen Verbesserungen, so wie den Formen der Repräsentativ=- Regierung, jederzeit huldigen würden. Obgleich nun diese Erklärun- gen von der herrshenden Partei mit Mißtrauen und Verspottung ausgenommen werden, so weist do das die Montemolinisten verktres tende Blatt, el Pensamiento de la Nacion, die Beschuldigung, als ob Leßtere ihre Zwecke nur auf dem Wege der Gewalt durchzu- segen suchten, mit Entschiedenheit zurück. „Warum“, sagte dieses Blatt gestern, „sollte die monarchische Partei zu übertriebenen Forde- rungen genöthigt und Feindin der Ausgleichung sein? Bedarf sie etwa der Gewaltthätigkeiten, um auf die öffentlichen Angelegenheiten mächtig einzuwirken? Gewiß nicht! Das, was sie bedarf, is Frei- heit bei den Wahlen, sons nichts. Sobald diese Freiheit vor=- handen i}, ist ihre Zukunft sichergestell, Die monarchishe Partei würde einen großen Fehler brgehen, wenn sie, ihren moralischen Hülfsmitteln mißtrauend , diese anzuwenden unter=- ließe. Sie besißt deren im Uebermaße. An dem Tage, an welchem sie dieselben entwickelt, an welchem sie einen kleinen Theil dessen in Bewe- gung seßt, was die übrigen Parteien anzuwenden pflegen, wird ihre Stellung gar oft die überwiegende, nie aber eine gedemüthigte sein. Man sqreibe also nicht einer plößlihen Gesinnungs-Aenderung das- jenige zu, was die Wirkung der Kraft der Zeit und des Einflusses ist, die das würdige und gemäßigte Benehmen eines erlauchten G7ähs teten zu äußern niht umhin kann. Jeden Tag erwirbt das O der Aussöhnung neue Glaubensgenossen. Jeden Tag treten Leute zu ihm über, die der Zwietraht müde und überzeugt find, daß feine dauerhafte Regierung gebildet werden könne, wenn man ihr nicht eine ausgedehuntere Grundlage ertheilt.“

Der Heraldo (das Organ des Herzogs von Valencia) läßt sih aus Paris reiben, der Kaiser von Rußland hätte i während seines Aufenthaltes in Neapel in sehr \hmeichelyasten Ausdrüdcken über den General Narvaez vernehmen lassen. „„Damals und deshalb“, sagt dieses Blatt, „ertheilte der Kaiser dem Großfürsten Konstantin, seinem Sohne, die Erlaubniß, Cadix zu besuchen, eine um so wichti- gere Crlaubniß, als er wußte, daß der Großfürst bei seiner Ankunft in diesem Hafen die Flagge der Königin Jsabella zu begrüßen haben würde, In den Augen der Diplomatie thut diese Reise des Groß-« fürsten Konstantin dar, daß es sich um die Anerkennung der Königin Jsabella handelt, denn gerade der Sohn des Kaisers wird beim Eine laufen in den Hafen von Cadix die spanische Flagge aufziehen. Der Sohn des Kaisers wird also der Erste sein, der im Namen Rußlands die spanische Flagge begrüßen wird.“/ Anderen Nachrichten zufolge lief zwar das russische Geshwader am 5ten von Gibraltar nah Ca- dix zu aus, richtete aber einige Stunden später seinen Lauf nah dem Mittelländishen Meere. Jn der That wurde das Geshwader in Barcelona erwartet, und die diesseitige Regierung hat den dortigen Behörden anbefohlen, Se. Kaiserl. Hoheit den Großfürsten mit allen ihm gebührenden Rücksichten zu empfangen. (NGD]

Der bekannte General Maroto hat sich in Cadix nah Chili ein- geschi}t, um eine bedeutende Erbschaft zu erheben.

Man erwartet hier den Senator Michelena aus Caraccas, als Ueberbringer der Ratification des zwischen Spanien und der Repu- blik Venezuela abgeschlossenen Traktates.

Ein komisches Mißverständniß ereignete sich vor einigen Tagen in der Sloß-Kapelle. Die Königin wollte nämlih in Person dem Ex-Finanz-Minister Peña Aguayo das Großkreuz des Ordens Karl's [Il und dem niederländischen Minister-Residenten, Barou von Grovestins das Großfreuz des amerifanishen Ordens Jsabellen's der Katholischen ertheilen, verwehselte aber die Ordensbänder und s{chmüdckte den Baron von Grovestins mit dem, welches dem Er-Minister bestimmt war. Der Baron \cien diesen Mißgriff niht zu bemerken und wollte mit dem blauweißen Ordenebande Karl's 11. sich zurüziehen, als eine Hof- Dame, die Marquisin von Villaverde, die Königin auf den begangenen Jrrthum anfmerksam machte und den Baron bewegen ließ, das erwähnte Band wieter abzulegen und gegen das amerikanische um=- zutauschen. Diese Begebenheit bildet jeßt das Stadtgespräch,

París, 22. Mai. Wenn man jeßt ein spanishes Jour

öffnet, so stößt der Blick unfehlbar auf irgend E E ea A rere Bandos von diesem oder jenem General - Capitain, worin auhch für verhältnißmäßig sehr unbedeutende Vergehen die Todesstrafe gn= edroht wird. Dem General Fulgosio, General - Kommandanten der Provinz Malaga, muß aber unstreitig in dieser Beziehung die Palme zuerkannt werden. Dieser General hat einen Bando veröffentlicht der Alles. weit hinter sich läßt, was uns bis auf den heutigen Tag von dieser Art noch zu Gesichte gekommen is|. Er bedroht mit der Todesstrafe Jeden, der in seinem Hause Effekten irgend einer Art von Personen behalten würde, die sih als Verschwörer verbergen oder auf der Flucht sein sollten. Dagegen is der General-Capitain Bre= ton noch ein wahres Muster von Milde und Sanftmuth, denn diesex hat, bemerkenswerth genug, fast in demselben Augenblicke, wenn au noch unter vielerlei Vorbehalten, die bei Ausbruh der Unruhen in Galicien weggenommenen Waffen an ihre Eigenthümer wieder zurüdcks geben lassen. Jn Galicien selbst, und das erscheint begreif- lich, geht das Wegnehmen von Waffen ers an, Durch einen aus dem Hauptquartier Santiago datirten Bando ordnet der Ge- neral-Capitain Villalonga die betreffenden Maßregeln für Einlieferung der Waffen und Munitionen aller Art an. Wer Kenntniß von einer Niederlage oder von einem Versteck von Waffen oder Munition hat, muß der betreffenden Behörde davon Behufs der Wegnahme Anzeige erstatten. Wer diese Anzeige unter irgend einem Vorwande unters läßt, soll verhaftet und als Verschwörer nah der ganzen Strenge der Militairgeseße gerichtet werden. Da dieser Bando in der Pros vinz Orense dessenungeahtet ohne alle Wirkung blieb, so ließ der dortige General -Kommanbdant, Brigadier Zendrera, seinerseits einen Bando veröffentlichen, worin er selbst sagt, daß nah Ablauf der- zur