1846 / 154 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Meteorologische Beobachtungen. Königliche Schauspiele. S E 4. Juni. 1846. orgens | Nachmit Abend Nach einmaliger orstellung : e Op e : 2. Juni. 6 Ube. 2 UD 10 Ube. Deelititiüng hen, mit Tanz. Musik von Donizetti. (Dlle. Hellwig, vom Kaiserl. Hof- E [4 Fe: 2A P EDI R Operntheater zu Wien: Adine, als Gastrolle. Anfang halb 7 Uhr. Lefárack es ne E R I E p-- cit Saat 13, T b B agt pit vir aa werden Billets zu den gewöhnlichen Opern- O ties S é e A E Ly aus-Preisen verkauft.

Sia P Ti D prermef-re Jm Schauspielhause. 70ste französische Abonnements-Vorstellung. Weite T. beiter. beiter. balbbeiter. | Niederscblag O. La premiére représentation de : _ E NW. WNW. wr. | Würmewecbsel +18,1° | mique en 3 actes, du théâtre du Palais-Royal, par MM. Bayard Wolkenzug - « « w. A | + 9,1. et Léon-Laya. Les surprises, vaudeville en 1 acte, du théâtre

Tagesmittel: 339/,21’’ Par... +13,2°R... + 7/,0° R...

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Seckanntmachungen.

[349] Bekannimachung,. O Die bei Weißenfels an der Saale belegene König- liche Herrn-Mühle, aus einer Mahlmühle mit 8 Mabhl- gängen , einer Oelmühle mit 14 Paar Stampfen und einer Schneidemühle bestehend, soll nebst dem großen Wehre und allen zu dieser Mühle gehörigen Gebäuden und Bauwerken, dem gehenden und treibenden Zeuge und den in dem Feld- und Wirthschasts - Jnventario vom 43, April 1829 nebst Nachtrags-Berhandlung vom 25, Oktober und 12. Dezember 1842, so wie dem Ge- bäude-Jnoentario vom 24. Februar 1829, bezeichneten Jnvoentarien - Gegenständen, welche der gegenwärtige Pächter zurückzugewähren hat, so wie mit nachstehenden Grundstücken, als: 25 Morgen 141,55 C]Ruthen Aerland, 24 » 4132,65 » Wiesen und Grasland, wovon 4 Morgen 128 (JRuthen mit Soolwei- den bestanden und 8 Mor- gen 155 Ruthen mit Obst- und wilden Bäu- men bepflanzt sind,

33,25 » Weidicht, I 48,95 » ehemaligerTorsstreichplay 0 41,50 » Gartenland und

4X 61,90 » Hofraum u. Baustellen 2c.

zusammen 58 Morgen 99,70 [Z]Ruthen, und mit der Fischerei - Gerechtigkeit im oberen und un- teren Mühlgraben, so weit alle diese Gegenstände bis- her Eigenthum des Königlichen Fiskus und dem seithe- rigen Pächter laut Pacht-Prolongations-Urkunde vom 43. August 1845 verpachtet sind, von Michaelis d. J. ab, wo solche pachtlos wird, an den Meistbietenden im Wege der öffentlichen Licitation verkauft werden.

Das Minimum des Kaufgeldes is auf den Grund des aufgestellten M LEOON, mittelst hohen Mi- nisterial-Reskripts vom 31, März cr. auf

28,900 Thlr.

neben der geseplihen Grundsteuer festgeseßt worden.

Zu diesem Verkauf i} ein Licitations-Termin auf

Mittwoch den 15. Juli d. J.,

Vormittags 40 Uhr, in dem Konferenzzimmer unseres Collegii angeseßt, welcher von dem von uns dazu be- auftragten Herrn Regierungsrath v. Rode abgehalten werden wird. : 4

Der genehmigte Veräußerungsplan nebst den Müh- len-Jnvoentarien-Verzeichnissen , den genehmigten Ver- äußerungs-Bedingungen, den darin erwähnten allgemei- nen Bedingungen der Veräußerung “von ‘Domainen- Vorwerken und anderen größeren Domainen und Forst- Etablissements und die Regeln der Licitation, so wie der prolongirte Pachikontrakt des jeßigen Pächters der Herrn- Mühle vom 13, August 1845, können in der Domai- nen-Registratur unseres Collegii in den Dienststunden vom 4. Maí d. J. ab eingesehen, au auf Verlangen gegen Entrichtung der Kopialien in Abschrift mitgetheilt werden.

Jndem tir die resp. Kaufbewerber auffordern, in dem anberaumten Termine zu E und ihre Gebote abzugeben, verweisen wir dieselben zugleih auf die Be- stimmungen des §. 5, der Regeln der Licitation, um wegen der zur Sicherstellung ihrer Gebote nachzuwei- senden oder zu bestellenden Caution danach ihre Ein- rihtung vor dem Termin zu treffen,

Merseburg, den 16. April 18466.

Königliche Regierung, Abtheilung für die Verwaltung der dircften Steuern, Domainen und Forsten. Brüggemann,

453 b | le Siuivoitani auf die den Stralsundischen Zeitun- en in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage werden auf den Antrag der Gebrüder von Horn alle diejenigen, welche an die von denenselben an den Kom- merzienrath Homeijer zu Wolgast verkausten, im Greifs- walder Kreise belegenen Güter Ranzin und Olamburg nebst Saaten und Ackerarbeiten rehtsbegründete For- derungen und Ansprüche machen zu können vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine: : den 19. Juni, 10, und 31, Juli er.,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hof ericht bei Ver- meidung der am 25. August cr. zu erkennenden Prä- klusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 11. Mai 1846. x Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S.) j v, Móller, Praeses.

[483] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 18. Mai 1846,

Das dem Maurerpolier Johann August Böhme ge- hörige, in der Blumenstraße Nr. 9 belegene und im Hypothekenbuche von der Königsstadt, Stralauer Vier- tels Vol. 14. No. 2521 eingetragene Grundstück, ge- richtlih abges{äyt zu 35,619 Thlr. 24 Sgr., soll

am 5. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die dem Aufenthalt nah unbekannten Gläubiger :

a) verehelihte Gärtner Fischer , Regine Catharine,

eborene Roth, und deren Ehemann,

b) Schmiedemeister Johann Christian Dietrich Haak

N Chesrau Marie Elisabeth, geborene eschke, ved hierdurch öffentlich vorgeladen.

Allgemeine Preuß. Alter-Ver- 1456] forgungs-Gesellschaft

Diese fraft Allerhöchster Genehmigungs-Urkunde d, d,

63 pct. WNW.

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Allgemeine

Berlin, den 28. Februar 1845 ins Leben getretene Ge- sellschaft hat bis jeyt eine

Versicherungs - Summe von 134,881 Thaler erreicht.

Die Gesellschaft hat einen doppelten Zweck:

1) jüngeren Personen durch Ersparnisse es möglich zu machen, sich für das höhere Leb.nsalter und für die Zeit eintretender Ecwerblosigkeit eine Pen- sion zu sichern, welche in jährlich 25, 50, 100 bis 1000 Thlr. bestehen kann. Die hierzu erfor- derlichen Einlagen werden, nachdem eine erste Ein- lage von wenigstens 10 Thlr. gemacht ist, von 3 Thlr. aufwärts in jeder belicbigen Rate ange- nommen, und nichè nur möglichst hoch verzinset, sondern werden auh durch das Zuschreiben von Dividenden schnell zu der nöthigen Höhe anwach- sen. Für solhe Personen bietet die Gejellschaft die vortheilhafteste Gelegenheit einer Sparkasse.

2) Personen über 50 Jahre alt gewährt sie für ihre Einlage sofort eine nah Verhältniß ihrer Al- tersstufen bestimmte, feste lebenslängliche Pension in halbjährlihen Raten pränumerc.ndo, demnach ven ihren cingezahlten Kapitalien einen dauernden Genuß von 7# Prozent, steigend bis 40, 12, 15 à 20 % und darüber, so wie bei nicht langer Lebensdauer Zurückgabe des nicht genossenen Kapitals an die Erben.

Anmeldungen zum baldigen Pensionsgenusse, welcher mit dem 41. Kuli dieses Jahres beginnen soll, müssen bis gegen Ende Juni realisirt werden. Der statuten- mäßige Jahres - Abschluß wird ultimo Juni d. J. ge- macht werden.

Aumeldungen werden jederzeit angenommert im Haupt- Büreau hier'elbst, Ohlauer Straße Nr. 43, so wie von allen Agenten der Gesellschaft und zwar für den Re- gierungs - Bezirk Potsdam:

bei der Haupt-Agentur der Herrn N. H. Heymann &CCo.in Berlin,

unter den Linden Nr. 23,

"so wie bei nachstehenden Spezial-Agenturen :

in Potsdam bei den Herren Grauel & Coqui, in Brandenburg do. Herrn J. Heinr.

Scheucrmann,

in Wriezen a. d, O. do. Herren Paetsh &

Sohn, in Prenzlau do. Herrn H. Herz, ín Kyriß do, landräthl. Secretair Herrn Ried, in Neu - Ruppin do. Herrn C. L, Genz, in Rathenau do, Herrn C. F. Meuß, in Jüterbog do. Herrn Carl Eduard

Apponius, woselbst| auch Statuten, Prospekte, Tabellen und An- meldungs - Formulare unentgeltlich verabsolgt werden, und jede beliebige Auskunft ertheilt wird, Breslau, den 23. Mai 1846. Das Direktorium.

[450b] Berlin-Stettiner Eisenbahn. : Die während der diesjähri- gen Weoll- marktszeit über unsere Bahn von Stargard nach Stettin und von Stettin

nach Berlin gehende Wolle werden wir resp.

von unserem hiesigen und von dem Berliner Bahnhofe nah dem Bestimmungsorte durch unser Gespann be- fördern lassen, wenn bis zur Ankunft derselben von Seiten der Empfänger unserer Güter - Expedition nicht anderweite Bestimmung zugegangen is, Das dafür zu zahlende Rollgeld beträgt 1 Sgr. pro Cir. ; is dic Wolle aber zunächst zu einer Waage und erst dann nah dem Lagerplay zu fahren, so sind. 2 Sgr. pro Ctr. an Rollgeld zu entrichten, Gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, daß von unserer Güter-Expedi- tion in Stargard und hier nur so‘he Wolle zur Ver- sendung übernommen weiden wid, die bereits gemarkt, gewogen und mit einem vollständig ausgefüllten Fracht- brief versehen is. Stettin, den 29, Mai 1846. Das Direktorium. gez, Witte, Kutscher. Frepydorff.

[454 b] Niederschlesische Zweigbahn.

AEOE i Die Herren Actionaire i g R unserer Gesellschaft wer- R den híerdurch ausgefor- dert,

L, die zehnte und S leßte Nate dee

G D D D U ; R ELE Actien-Betrages

mit 10 Prozent

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664

Zm Opernhause. 65e Abonnements- r Liebestrank, Oper in 2 Abth., aus dem Jtalieni-

du Gymnase, par Scribe. Anfang halb 7 Uhr.

L’Etourneau, vaudeville co-

Freitag, 5. Juni. ause Vorstellung : Torquato Tasso, Schauspiel in 5 Abth., voy 6 (Herr Emil Devrient : Tasso, als leßte Gastrolle.) q

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 4. Juni. Die Perlenschnur , oder: Knet, y,

Herr. Drama in 3 Theilen, von K. von Holtei. (Dlle, Ei Anna. Herr Schöpe: Hansjürge, als Gastrollen.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Im Schauspielhause. 101ste Abonne»,

Jm Selbstverlage der Expedition.

r Anzeiger.

inden Tagen vom 25. bis 30.

Juni C,, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, ent- weder an unsere Haupt-Kasse hierselbst

eder an die Herren Gebrüder Veit & Co. in Berlin,

neue Promenade Nr. 10, bei Vermeidung der im §. 11 des Statuts angedeute- ten Nachtheile zu zahlen und gleichzeitig die Quit- tungsbogen nebt einem doppelten Veizeichnisse derselben einzureihen, Ein Exemplar des Verzeichnisses wird ge- stempelt sofort zurückgegeben.

Die ausgefertigten Actien, über 100 Thlr. lautend, nebst 1 Coupon und 10 Dividendenscheinen können vom 43. bis 48, Juli gegen Rückgabe des gestempelten Ver- zeichnisses, unter welchem über die Aushändigung der Actien, Coupons und Dividendenscheine quitlirt werden muß, an den oben bezeichneten Orten in Empfang ge- nommen werden. Bei dieser Einzahlung kommen die Zinsen für die früheren Einschüsse mit 1 Thlr. 12 Sgr. 3 Pf. in Abzug, so daß auf jeden Quittungsbogen nur 8 Thlr. 17 Sgr. 9 fe baar einzuzahlen sind.

G:ogau, den 22. Mai 1846,

Die Direction der Niederschlesischen Zweigbahn- Gesellschaft.

öln -Mindener Eisenbahn. Rückstände aus der Iten Ra- [459b] tenzahlung. == Die V. Ratenzahlung von

y y 2 10 % oder abzüglich der in Anrechnung ezu bringenden Zinsen 17 Thlr. 14 Sgr. ‘6 Ayr. Actie, welche nach unserer öffentlichen E Se Bekanntmachung vom 12. Januar cr.

am 15ten v. Mts. fällig war,

ist von den Actien Nr. 10,061 —410,065. 15,746 —15,750. 17,066—17,070. 25,431—25,435. 29,891—29,895. 30,551—30,555, 36,736--36,740, 52,155. 52,731. 53,264. 55,278. bis heute in Rückstand geblieben.

Die Besiger dieser Actien werden daher auf Grund des §. 11, des Gesellschasts - Statuts hierdurch wieder- holt aufgefordert, die rüständigen Beträge nebst der verwirkten Conventionalstrafe. von 10 % und Verzugs- zinsen binnen

längstens zwei Monaten nas ihrer

Wahl

in Berlin beim Bankhause Helfft Gebrüder,

in Köln bei unserer Hauytkasse und

in Düsseldorf beim Bankhause W. Cleff zu entrichten und gleichzeitig die Quittungen über die geleisteten früheren Ratenzahlungen einzureichen, widri- genfalls sie zu gewärtigen haben, daß nah Ablauf die- ser \chließlihen Frist die bisher eingezahlten Raten für verfallen erklärt und neue Actionaire an Stelle der hierdurch ausscheidenden zugelassen werden,

Die bezeichneten Empfangsstellen werden Juterims- Quittungen ertheilen und diese so bald als möglich ge- gen unsere Partial-Quittungen umtauschen.

Köln, den 27, Mai 1846,

Die Direction,

#1 Dampfschifffahrt.

Bs

éticats D TRRWISCH und „LUNA“

werden, wenn keine Hindernisse eintreten, täglich um 6 Uhr Morgens nach TILSIT und um 9 Uhr Morgens von TILSIT, mit Passagieren und Gütern fahren.

Memel, den 29. Mai 1846.

J Mas 0 0. Kunst-Verein [457 b] ; sür die Rheinlande und W est- halen.

Die ordentliche General-Versammlung des Vereins,

- in welcher unter Anderem auch die Verloosung der

für das Jahr 1845—46 erworbenen Kunstwerke und die VVahl zur Ergänzung des Ausschusses vorgenom- men werden soll, wird Sonnabend den 8. Au- gust d. J., Vormittags 10 Ubr, in einem der Säle der Königlichen Kunst-Akademie hierselbst stattfin- den, wozu die verehrten Mitglieder des Vereins mit dem Ersuchen, sich ale solche durch Vorzeigung

Gedruft in der Deckershen Geheimen Ober-Hofbuchdrudy;

ihrer Actienscheine am Eingange zu legitin,fi gebenst cingeladen werden. Düsseldorf, den 26. Mai 1846. Der Verwaltungs-Rath

Kunst-Verein [458 b fär die

holte und Wy phalen.

Die ausserhalb Düsseldorf wohnenden Mul des Vereins werden hierdurch benachricdiy | die 2te Nummer des I. Jahrgangs des

„Korrespondenz-Blt welches zur Besprechung der Interessen lw stitnts gegründet worden und gratis aug wird, an die Herren Geschästsführer du} versandt worden ist, bei welchen sie solche) pfang nehmen -lassen können.

Düsseldorf, den 29. Mai 1846.

Der Secretair des Kunst- Vereint VViegmann

Main- Dampfschifffahy

[484] «Q

Dienst im Juni und Juli 1846,

a) auf dem Obermain. Von Bamberg nach Schweinfurt an allen 1 Tagen, als am 2., 4., 6, 8., Morgens 10 ll Von Schweinfunt nah Bamberg an allen ung Tagen, als am 4., 3., 5., 7. 2. Morgens 9 Bei der Ankunst in Schweinfurt Weiterbeförderu resp. Reisenden nah Würzburg und Kissingen,

b) auf dem Untermain

täglich:

Von Würzburg nah Frantfurt Morgens 5 Uhr, » Aschaffenvurg nach Mainz » At» » Mainz nach Aschaffenburg Vorm. 441; - » Franffurt nah Wertheim (pr. Qm 4

Würzburg u, Mergentheim) Morg, | » Wertheim nah Würzburg Morg. 55 Uh, Von Lahn aus werden die Reisenden in bau

Gefährten nah Bad Kissingen befördert, Die

für Personen, Pferde 2c., so wie die Waaren

sind aufs billigste gestellt. Würzburg, im Mai 1846. Die Direction.

Citerarische Anzeigen

[454] Deutsche, französische und engli Leihbibliothek, 34 Linden. Halbjährliches Abonnement: deutsch oder sisch 14 Thlr, englisch 3 Thlr.

[486] A U Uf Da der in den Jahren 1827 —30 nach Am namentlih nach Rio Janeiro gegangene Gol! Johann Theodor Eduard Gira! geboren in Thorn den 22. April 1807, jüngster Sohn des hier im Jahre 1813 vi Uhrmachers und Magistrats - Assessors Geor Giraud und der ebenfalls verstorbenen Carolin geborenen Kaatsch, seit jener Zeit von seinem U Aufenthalte keine Nachricht gegeben hat, so selbe einer testamentarishen Bestimmung sein! der in Berlin verstorbenen Jungfrau Jeaunelt 8 gemäß hiermit aufgefordert, bis zum Ablauf d! res 1848 von seinem Leben und Aufenthalt 1 machen. Thorn, den 26, Mai 1846. ; Caroline verw, 0? geb, Kno

Guts - Verkauf.

Wegen vorgerückien Alters des Besipers sl Hinterpommern, 2 Meilen von der Stadt Stol genes Allodial-Nittergut bald und zum mäßig! verfaust werden.

Das Gut enthält außer dem Eizenthun Bauern und einer Müh!e ein Areal von bein Magdeburger Morgen, worunter circa 207 bestandener Eih-, Buch- und etwas Fichtwald ( Bau begriffene Chaussee stößt ganz nahe daratl, übrige Areal theilt sich in Gerst- und Hafcrland, und Feldwiesen, hat circa 600 Thlr. baar ! außer einer neu angelegten Ziegelei, Vi Gebäude im baulichen Zustande, das hen Wohnhaus neu und massiv gebaut. Der Preis ventarium beträgt einige 60,000 Thlr. mit 20, 4a Anzahlung, Das Nähere auf schristlich franlirte

[460 b]

bei verm von Stempel in Stol!

Wenn «i e i E jedes, E überhaupt in deni'zu Anfange dieses Jahrhunderts neu erwach-

[455 b] Reise - Matrapen von Springfedern sind f

au alle andere Springfeder-Arbeiten , ase

vorräthig bei T, Kirhweger, Leipzigerstra

df

34s Abonnement beträgk 2 üthlr. für 4 Jahr. ? Rible, - 4 Iahr g Kthlr. - 1 Iahr.

E E m B L É E A

Allgemeine

? , zlen Thcilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. sertion5- Gebühr sür den m ciner Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr. Q 4

Inhalt. élicher Theil. 1d. Berlin. Beerdigung des Prof. Dr. Marheíneke. ¡tsche Bundesstaaten. Königreih Hannover. Landtags- erhandlungen. Großherzogthum Baden. Verordnung. erzogthum Nassau. Die Stände - Versammlung geschlossen. irstenthum Lippe-Detmold. Missions-Verein. erreichishe Monarchie. Wien. Reise der Kaiserin von Ruß- nd. Ankunst des Herzogs von Nassau, nkreich. Paris. Debatte über das Negierungs-System. Bade- se der Nemours\chen Familie. Marschall Bugeaud. Die Flucht uis Bonaparte’s und ihre Vorbereitung und Folgen, Jnfant En- que, Lecomte’s Vertheitiger. Brandstistungen. Vermischtes. drehen aus Paris. (Debatten über Pensionen und Theater - Sub- nionenz die Niedermehßelung französischer Gefangenen in der Deira bd el Kade1's; marokkanisher Bannfluch.) pgbritanten und Jrland. Unterhaus. Budget; Tagesordnung nd Ye Pfingstferien. London. Hosnachricht. Ankunst Louis apoleon's. f weiz, Kanton Vern. Berathung der Tagsazungs-Jnstruction. lien: Neapel. Ankunft des Königs in Brindisi. a; Sara, - alermo, Verheerender Sturm, Das russishe Dampfschiff „Kamt- hatta“. guien. Madrid. Zoll-Repressalien gegen England. Sthreiben irvér ih (Die Vermáhlungs - Frage und das Portefeuille diplo- atique. ugal. Lissabon. Das neue Ministerium gebildet. dels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse.

igl, Schauspielhaus, (Gastspiel des Herrn Devrient.) Zur Literatur er Rechisgeschichte, Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. je nene Ausgabe der Werke Friedrich)» des Großen. Sanskrit-Typen.

ilag e.

Amtlicher Theil.

e, Majestät der König habe: Allergnädigst geruht :

Dem Kassendiener bei der HosFaats - Kasse Sr, Königl. Hoheit Prinzen Albreht von Preußen, Verndt, das Allgemeine Ehren=- zu zu ‘verleihen; und s Iw Land = und Stadtgerichts-Rath Kr omayer zu Grau- zm Ober - Appellationsgerichts -Rath bei dem Ober= Appella=- ahte zu Posen zu ernennen.

Der Justiz- Kommissarius Muth zu Zehdenick ist auf sein An-

in derselben Eigenschaft bei den Gerichten des osthavelländi= Kreises exklusive Potédam und bei dem Stadtgerichte in ues, mit Anweisung seines Wohnorts in Spandau, ver= worden.

Angekommen: Der Wirklihe Geheime Legations-Rath und tor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherr Patow, von Ems.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Gene= specteur des Militair-Unterrihts- und Bildungs-=Wesens der e Rühle von Lilienstern, nah Gastein.

Uichtamtlicher Theil. i Inland.

Berlin, 4. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnä=- geruht: dem Gesandten in Turin, Kammerherrn Grafen von rn, die Anlegung des ihm verliehenen Großkreuzes vom Groß- Vlih hessischen Orden Philipp's des Großmüthigenz so wie dem men Rath von Bally zu Chutow bei Gleiwiß, die Anlegung

Königliches Schauspielhaus. ird's Wanderleben. (Richard: Herr Emil Devrient.)

(Den 3. Juni.)

D! müssen bedauern, daß Herr Devrient zu seiner vorleßten Gast- nd ein so nichtiges Fliwerk bunter Lappen, eine aus den Abfällen he Garderobe zusammengeschneiderte Rolle gewählt hat. Sein p sür dog jugendlih freie, joviale Naturell hat er uns im „Land- ginlänglich bewiesen, warum wählte der Künstler nun nicht einen ler? Wir können über scine heutige Leistung nur berichten , daß f ganz vortreffliche war, daß er das Deklamatorische der ewigen Re- n, womit die Komik dieser, wie Münchhausen's Bohne, endlos s Jpecacuanha gewirkt werden soll, in der gehörigen lustigen Ug, daß er der übersprudelnden Jugendlust, dem „guten Her- gd s ihr volles Recht gab. Erwarb er sich demnach auch gerech- ‘fall, so konnte er doch unmögli dem shalen Quodlibet Geshmack l so viel man auch bemüht gewesen, es mit neuen Faktoren her- iden, und so anerkennenswerth auch die Leistung der übrigen Mit- Vsviee: Der Posse, welcher man die Ehre der Namengebung t Poel hat widerfahren lassen, ging Kopyebue's immer gern aeieR e i e voraus, dessen Titelrolle Herr Franz mit verdientem Beifall , Aoch dürfte sh die Kindlichkeit des „Kindlein“’ im Tone naíver, ausdrüden. 14.

Zur Literatur der Nechtsgeschichte.

Ursprung der lombardishen Städtefreiheit. Von

. A. vo s ï i: ; Marcus, Da Ne Hollweg. Bonn, bei A.

Eut die großen Weltereignisse nur gesörverten Eifer nah gründ-

24, Etlenntniß des geschichilicjen Weliganges ‘der Hanptgewinn unseres

wvisseuschaftlichen, Lebens zu i i als das geringste Verdienst dieser histocischeir Studien angesehen Ba

Berlin, Freitag den 5{ Juni

Ägng- deen nie (Da Eb Erie L e

des ihm verliehenen Ritterkreuzes des päpstlithen Ordens vom heili- gen Gregorius dem Großen, zu gestatten. 7

__ Verlín, 4. Juni. Heute Morgen nah 9 Uhr fand die feier- lihe Beerdigung des Professors und Der Kon sidoiai Rats, Dr. Marheineke unter allgemeiner Theilnahme seiner zahlreichen Freunde, Verehrer und Schüler statt. Die Leiche des Verstorbenen war von desscn Sommerwohnung, am Kreuzberge, nah der Dreifaltigkeits- Kirche gebraht worden, von wo aus der Trauerzug sich in Bewe- gung seßte. Am Altar hielt Superintendent Kober die Gedächtniß- Rede, Studirende der hiesigen Universität bildeten das Trauer - Ko- mitat und geleiteten, entblößten Hauptes, den Leichenwagen, welchem eine unabsehbare Reihe von Trauecrkutschen folgte, bis nah dem vor dem Hallischen Thore gelegenen Friedhofe, wo Prediger Bene e am Grabe noch einige ergreifende Worte \prah und erhebende Ge- sänge die vom schönsten Wetter begünstigte ernste Feier beschlossen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Hanuover. Jn der Sizung der zweiten Kammer der allgemeinen Stände - Versammlung vom 25, Mai Een mehrere Pe- titionen , die Angelegerh-it der. sogenannten Deutsch - Katholiken in Hildes- heim betreffend, zur Berathung. Es waren deren vier eingegangen : 1) die erste und Haupt - Petition dieser Deutsch - Katholiken vom 1. Mä1z d. J., wegen ständischer Vermittelung ihrer Aufnahme und Anerkennung als kü: h- liche Gemeinde, so wie der Bewahrung der bürgerlichen und politischen Rechte der einzelnen Mitglieder; 2) die fernerweite Petition derselben vom 29, April d. J., worin sie auch nach dem ihnen inmittelst laudesherrlicher- scits gemachten Zugeständnisse des Privat-Gottesôdienstes die früheren Bitten crneuern; 3) die Pelítion ciner großen Anzahl protestantischer Bürger zu Hildesheim, worin diese sich zu Gunsten jenec Wünsche der Deutsch- Katho- lifen dringend verwenden ; 4) die Eingabe einer großen Zahl von katholi- schen Einwohnern der Stadt Hildeshe.m, worin sie die eingetretene religiöse Spaltung beflagen und sih gegen die Vermuthung einer Sympathie mit der neuen Sekte verwahren. Der Geueral-Syndikus ä::ßerte sich über diese Angelegenheit in einer längeren Nede. Nachdem er den wesentlihen Ju- halt sämmtlicher Petitionen dargelegt hatte, seßte er den Gang und jezigen Stand der Sahe, unter Benuzung der eingezogenen näheren Nachrichten, weiter aus einander, Die Bittsteller seien mit ihren ersten Gesuchen an Königliche Regierung vom März und April vorigen Jahres um Anerfennung als hristkatholishe Gemeinde u. \. w., zufolge der Re- solution vom 3. Juni 1845, zurückgewiesen, weil sie die Annahme eines hinlänglih positiven christlihen Glaubensbekenntnisses nicht nachgewiesen, namentlich auch zu keinem der ‘allgemeinen (al!kirchli- chen) Symbole -sih bekannt hätten. Hierauf hätten Bittsteller in einer Ge- gean ens vom ‘28. Zuni ihre Ueberèinstimmung mit dem strengeren, so- genanuten Sh neidemühler Bekenntuisse behauptet und -zur Besei- tigung von. Mißvoerständnissen um komnissarishe Verhandlung gebeten. Auf diese Vorstellung habe nach einigem , ge durch die Verhältnisse gerecht- fertigten Beobachien und nach uäherer Erwägung der König aus Allerhöchst eigener Bewegung und fraft landesherrliher Macht Mitte Februar d. J., also noch vor Zusammenkunft der Stände, bescblossen, von der gehörig be- glaubigten Annahme des schneidemühler Bekenutnisses die einstweilige Dul- dung des Privat-Gottesdienstes in einem von den Dissidenten selbst zu er- mittelnden, von der Negierung zu genehmigenden Versammlungs-Lokale, jedoch ohne Zutritt des Publikums und ohne Geläute, abhängig zu machen, Nachdem auf dicse Bedingung durch Annahme des ersten Theils jencs Be- fenntnisses, welcher mit dem apostolischen Glaubensbekenninisse wesentlich zusammensalle, eine nothdürftig befriedigende Erklärung abgegeben worden, sei jene Zusicherung schon vor einiger Zeit in Kraft getreten, Außerdem aber seien noch Verhandlungen eingeleitet über die Zuziehung eines eigenen Geistlichen, wobei die pecuniaire Leistungsfähigkeit der Petenten mit in Be- tracht fommen dürfte, ferner über die Einräumung der Waisenhaus-Kapelle zum Gottesdienste, über die Administrirung des heiligen Abendmahls und über den gehörigen Unterricht der Kinder. Abgesehen von dem, was somit den Petenten bereits gewährt worden oder doh in Aussicht stehe, frage sich nun weiter, was Petenten gegenwärtig bei den Ständen beantragen wollten. Als eigentliche Anträge seien nur anzusehen der Antrag auf Anerkennung als selbstständige kirhlihe Gemeinde, auf die Wahrung der politishen Rechte, auf Oeffentlichkeit des Gottesdienstes. und Benuzung einer Kirche und end- lich auf Schuß gegen die Handhabung der Censur. Der Referent erwog, welche Beschlüsse nach dieser Lage der Sache von Ständen zu fassen seien. Bei dieser Untersuchung komme es auf die Beantwortung folgender drei Fragen an: .1) Ob formelle Bedenken cntgegenständen, daß Stände über-

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf déeses Slatf an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Z Zeitung: Friedrichsstrafie Ür. 72.

1846.

gegen Königliche Regierung zu äußern; 3) in welcher Art \ch Stände zu äußern haben würden. Was die erste Frage, dier MLLA SEG LE gegenständen, anlange, so fönne man sagen, daß Petenten auf ihre erste Petition cine esolution erhalten hätten, und daß ihren Wünschen größtentheils genügt worden sei, Man könnte nun, streng genommen, die Sache so anschen, als ob Petenten jegt erst wieder an die Regierung sich hälten wenden müssen. Gleichwohl fönne man, wie er glaube, im Jnter- esse des ver fassangsmäßigen Petitionsrechts, über derartige Bedenken hin- weggehen. Die zweite Frage, ob materielle Gründe vo1 handen seien, welche Stände veranlassen könnten, si wegen dieser Angelegenheit gegen König- liche Negierung zu änßern, erscheine als der Kardinalpunkt der ganzen Er- örterung, as die Stellung dieser neuen Gemeinschaft zum Staat und zur Kirche betresse, so wäre die ganze Erscheinung, so wichtig sie auch sei, und so wichtig sie in der Folge noch werden könne, anscheinend durch eine sehr erklärliche Reaction gegen den zu weit getriebenen Eifer anderer Konfessionen zunächst hervorgerufen. Fudessen müsse zugegeben werden, daß die ganze Bewe- gung weder im Königreiche noch auswärts schon jeßt zu einem Ruhepunkte ge- langt sei, um eine definitive Regelung der Verhältnisse der Dissidenten ein- treten lasen zu können, Es sei niht zu verkennen, daß Zwiespalt in ihrer Mitte ausgebrochen sei, und daß die Führer zum Theil sich zurückzuziehen anfingen, zum Theil unter sich niht einig wären. Frage es sich nun, ob es nothwendig oder angemessen erscheine, daß Stände über diese Angelegenheit sh äußerten, so würde Ersteres nur dann der Fall sein, wenn etwa ein Verstoß gegen das Landes - Verfassungsgesey vorliege, oder wenn über erhebliche ängel in der Verwaltung geklagt werden könne. Weder das Eine noch das Andere sei aber der Fall, von den Petenten auch níht behauptet. Da nun den Deutsh-Katholiken Glaubens- und Gewissensfreiheit niht ges{mälert und, selbst bevor sie förmlich als Gemeinde aufgenommen worden, bereits die Ausübung des Privat-Gottes- dienstes gestattet sei, so könne von einer Verlegung des Landes - Verfas- sungs - Gesezes überall nicht die Rede sein, wie denn auch über erhebliche Mängel der Verwaltung nicht geklagt worden sei. Frage es sih ferner, ob es angemessen erscheine, von ständisher Seite sich für die Bittsteller zu ver- wenden, so sei diese Frage bei weitem schwieriger, und cs erhöben sich hier allgewcine und besondere Bedenken. Zu den ersteren rechne er den noch so unklaren Zustand der ganzen Ersheinungz die Schwierigkeit, von ständischer Seite hier zu einem festen Urtheile über das innere Wesen derselben zu ge- langen, die Rücfsiht auf den konfessionellen Frieden. Was ferner die besouderen Bedenken anlanuge, so müsse er zuvörderst auf diejenigen Rechte und Befugnisse zurüc{weisen, welche den Petenten bereits eingeräumt oder aber in Beziehung auf welche doch bereits Verhandlungen eingeleitet seien. Es handle sich gegenwärtig nur noch um die übrigen Rechte: 4) Die Aufnahme als selbstständige kirch- lihé Gemeinde hänge nach dem Landes-Verfassungs-Geseze lediglich von dem Könige ab. Stehe dies aber auch einem ständischen Antrage nicht entgegen, so sei doch, selbst abgeschen davon, daß die eigentlichen Anträge der Petenten in dem Gesuche vom 28, Juni v, J., genau genommen, zunächst nur auf „demnächstige“" Aufnahme und auf einstweilige, möglichst günstige, passive Duldung gerichtet gewesen, die Zahl der Dissidenten noch sehr gering, und noch zu viel Unsicherhcit, Unllarheit und Schwanken in der ganzen Erscheinung, als daß seines Erachtens die Aufnahme als selbst- ständige Gemeinde schon jeyt von Ständen empfohlen werden könne. Jedenfalls sei daher die größte Vorsicht auch deshalb nöthig , weil Millio- nen von Christen ihren inneren Frieden in dem festen Glauben an das cristliche Element noch täglih fänden, 2) Die Gewährung politischer Rechte hänge von der Aufnahme als Gemeinde ab, Jndeß sei nicht zu übersehen, daß au anderen christlichen Sekten, Mennoniten, Baptisten 2c ungeachtet diese seit Jahrhunderten und auf viel positiveren und unbedenk- liheren Grundlagen bestanden, dergleichen Rechte noch immer nicht ein- geräumt seien, 3) Die Gewährung des öffentlihen Gottesdienstes, Ein- räumung einer pzotestantishen Kirche 2c. sei gleichfalls abhängig von der Aufnahme als selbstständige kirhlihe Gemeinde; wie denn auch die darin liegende Bevorzugung vor den älteren Sekten in mancher Hinsicht bedenk- lich und unbiliig sein würde, Eigentlich hätten auch Petenten selbs einen öffentlichen Gottesdienst, im kirchenrechtlihen Sinne des Worts, nicht in Anspruch genommen ; sie hätten vielmehr nur den Wunsch ausgesprochen, daß auch das Publikum zu ihrem Gottesdienste zugelassen werden möge. Seines Erachtens hätten die Petenten auf den freien Zutritt des Publi- fums fein entsheidendes Gewicht zu legen, da die wahre tiefe Religiösität sich mit der gemeinschaftlichen Erbauung im Kreise der Gemeinde be- gnüge. Bei der ieberlassung einer protestantischen Kirche sei aber gar sehr die stistungsmäßige Grundlage einer solchen Kirche zu beachten, und man müsse dabci um so vorsichtiger sein, als es dem Gefühle der protestantischen Kirchen-Gemeinden widerstreben könne, die Kirche zu cinem Kultus herzu- geben , der vielleiht auf Bekämpfung derjenigen positiven christli- hen Elemente hinauslaufen könnte, an welchen die zur Kirche gehörige

haupt \sich auf die Sache einließenz 2) ob materielle Gründe vorhanden j Gemeinde noch festhalte. 4) Was endlich die Beschwerde gegen díe Cen-

seien, welhe Stände veranlassen könnten, sih wegen dieser Angelegenheit

den, daß sie einer Wissenschaft, die sich bis dahin starrer und exklusiver als jede andere verhalten, der Wissenschaft des Rechtes, einen neubelebenden Hauch eingeslößt und sie aus jener Abgeschlosscnheit zu ihr:n eigentlichen Sißen zurücgeführt hat. Mit der neubegonnenen Erforschung der allmä- ligen Entwickelung der Nechtsideen, welche die Auffassung des Rechtes selbs als eines äußerlich gewordenen Volkabewußtseins zur Folge hatte, konnte jener starre Dogmatismus , in welchem sih bis dahin die Jurisprudenz, völlig losgelöst von ihrem eigentlihen Juhalte, bewegt hatte, nicht beste- henz man fing an, das Recht wieder als das zu betrachten, woraus es ursprünglich hercorgegangen, als eine fixirte Volfs-Ueberzcugung, die mit dem Volke selbs cntstanden und gioß geworden, Dieser Sieg der historischen Anschauungêweise kann wohl, wenn auch mit Widerspruch, heute als ge- wonnen betrachtet werden: aber mit dieser neuen Ansicht war auch ein wei- tes Feld never Kämpfe für die Erkenutuiß unserer gegenwärtigen Zu- stände cröffne. Auf zwei g1oßen Unterlagen erhebt sich der Neu- bau der Gegenwartz germanisher Geist hat sich mit den Formen des klassishen Alterthums verbunden, und indem wir so auch in unseren Nech t s zuständen Nationales mit der gemeinsamen Errungenschaft altklas- sischer Vorstellungen vereint sehen, AT es jeyt darauf anfommen, aus dieser doppelten Mischung das besondere Element hervorzuheben, jedem cin- zelnen Erzeugniß dieser Rechtsbildung den Boden, aus dem es erwachsen, zuzuweisen und auf diesem Wege durch Entwírrung der verschwisterten Zweige die Stämme selbs zu neuer, lebendiger Krast heranzuziehen. Jn diesem Problem der Scheidung zwishen Römischem und Germani- \chem, in der Ergründung des geschichtlihen Ganges, auf welchem bcide Elemente zu €nem Ganzen geworden, und in der Feststellung des Verhält- nisses beider Massen zu einander beruht die Haupt-Aufgabe unserer jepigen Rechtswissenschaft: und so sehen wir denn auch unter unseren Juristen zwei Lager gebildet, die ih, wie es den Anschein hat, vielleicht in \Grofterer und anhaltenderer Spaltung gegenüberstellen werden, als sie bei dem vor- übergegangenen Streite zwischen der historischen und nichthistorischen oder philosophischen Schule je bestanden.

__ Auf diesem Felde des Kampfes zwishen Romanismus und Germa- nismus, obschon, ihrem Jnhalt nach, der praktishen Jurisprudenz nicht an- gehörig , steht auch die gegenwärtige Schrift Bethmann-Hollweg's

* sur anlange, welche die öfsentlihe Bescheinigung empfangener Gaben und

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doppelt interessant dadur, daß sie uns zwei berühmte- Namen im wissen- schastlihen Konflikte mit einander zeigt, welhe wir in dem früheren Kampfe als Vorkämpfer und Bannerträger einer Richtung voran- gehen saheu. Die kleine Schrift (209 Seiten) welche sich gewissermaßen: als einen Exkurs zur Fortseßung des größeren . Wer- kes des Verfassers über Geschichte des Civilprozesses *) giebt behandelt in gewohnt - gründlicher Weise die Geschichte des Ur- \sprunges der lombardischen Städtefsreiheit: in ihrer Ausfüh- rung is sie speziell gegen dic Ansichten von Savigny's gerichtet, wie dieselben namentlich- im ersten Bande von dessen Geschichte des röómíi- shen Rechtes im Mittelalter niedergelegt worden sind. Jm Wider- spruche mit den Ansichten früherer Geschichts\chreiber, wie Sigonius, Muratori, Maffei, Fumagalli, welche die römische Munizipal- Verfassung der oberitalienischen Städte unter longobardischer Herrschaft, ja, zum Theil hon unter den Griechen, völlig aussterben ließen, hat von Savigny zuerst ihre ungestörte Fortdauer, selbst in den dunkelsten An- fängen des Mittelalters, in Schuß genommen: „dunkel freilih und ruhm- los und die Zeitgenossen weniger beglückend, als ein nahfolgendes kräfti- geres Geschlecht.“ Bei dieser Anschauung wird ihm dann die spätere Frei- heit, welhe die lombardischen Städte, dem deutschen Kaiser Friedrich 1. ge- genüber, behauptet, nicht zu einer Usurpation, sondern nur zu einer vorwärts eschrittenen Entwikelung angeerbter römisher Munizipal - Jmmunitäten. Der neu hinzugctretene germanische Geist, durch den in die Stadtgemeinde aufgenommenen lombardishen Adel repräsentirt, hätte sich nur {hon vor- handener Formen mit neuer Kraft bemächtigt, und auf diesem Wege glück- liher Mischung von Romanischem und® Germanischem sei sodann jene Städteblüthe herbeigeführt worden, welche Ober-Jtalien zur mächtigen Herr- s und zum Siye der mittelalterlichen Künste und Wissenschaften em- porhob.

Auf ganz verschiedenem Standpunkte sehen wir den Verfasser gegen- wärtiger Schrist, von Bethmann - Hollweg. Früber, wie er in der Vorrede Seite 11, bemerkt, selbs der Ansicht von Savign9's zugethan,

*) Handbuch des Civilprozesses von Dr. A. Bethmann-Hollweg, Bonn 1834, Band I.

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