1846 / 154 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

A a F; E f LrE E E E: E E R E Be E S E P

sein wird, ihre Gäste zu empfangen, so scheint diesem beabsichtigten Austausch königlicher Gastlichkeit nihts im Wege zu stehen.“ -

Louis Napoleon ist am Mittwoh Abend, also am zweiten Tage nach seiner Flucht aus Ham, in London angelangt; er will aber nur furze Zeit hier verweilen und si sofort zu seinem kranken Vater

begeben. i S ch weiz.

Bern. Jn der Sihung des Regierungs-Rathes am 27. Mai begann die Berathung über die Tagsaßungs-Jnstruction. Der Kampf entspann si zuerst bei Art. 7, der die Verschiebung des eidgenössi- scheu Lagers in Thun beantragt. Die Regierung geht von der An- sicht aus, es seien die Gemüther noch zu gereizt, als daß man mit völliger Beruhigung dem Zusammentreffen von Leuten, die im vorti- gen Jahre einander noch feindlich gegenüber gestanden, entgegensehen fönnte. Dr. Manuel und Ochsenbein meinen dagegen, daß gerade das Zusammenleben einen wohlthätigen Einfluß auf die gereizten Ge- müther ausüben und weit eher Versöhnung bewirken werde. Der regierung6sräthlihe Antrag quf Verschiebung, wurde mit 87 gegen 50 Stimmen verworfen und somit beschlossen, daß die Abhaltung des Lagers zu verlangen sei. Bei Artikel 22 trug Weingart darauf an, daß die regenerirten Kantone unter sich einen Bund zu einer neuen Verfassung der Eidgenossenschaft bilden, blieb aber in der Minderheit. Die Gesandtschaft is angewiesen, diejenigen Kan- tone, die noch kein Freishaaren - Geseß erlassen, dazu aufzufordern. Die Diskussion über die Jesuitenfrage war sehr kurz. Der Regie= rungs-Rath brachte den Antrag, die Jesuiten-AÄngelegenheit zur Bun= dessache zu mahen. Stettler wollte die Sache auf si beruhen lassen, worauf ihm jedoch erwiedert wurde, daß hierauf bezügliche Jnstructionen vom Vorort verlangt werden. Der regierungsräthliche Antrag fand feinen weiteren Widerstand und wurde angenommen, so wie alle übrigen Artifel der Jnstruction. Jn der folgenden Sibung sollen die Gesandtschafts-Wahlen vorgenommen werden.

Zu Tagsazungs-Gesandten sind die Herren Schultheiß Neuhaus und Regierungs-Rath Dre. Schneider gewählt worden.

S alie L

Neapel, 19. Mai. (A. Z.) Eine telegraphishe Depesche meldet heute, daß der König glücklih in Brindisi angekommen, um sich von den Fortschritten des Hafenbaues und des Handels da=- selb| in Person zu überzeugen. Die großen Summen, welche zu Brindisi ins Meer geworfen werden, sind sehr zu beklagen; aus Bari oder Barletta ließe sich dasselbe machen, wie aus Livorno und Cività- vechia, wollte man mit der gehörigen Energie zu Hafenbauten \chrei= ten. Malaria und Typhus - Fieber rafen in Brindisi Ankömmlinge und Eingeborene auf Schrecken erregende We.se hinweg.

Wie fkürzlih nah Griechenland, so gehen auch nächstens König= lide Geschenke der besten Werke neapolitanisher Gelehrten, z. B. Tenore's Flora, nah den Vereinigten Staaten.

Die Privat - Kommission der agronomishen Section des sieben- ten Kongresses, welche mit der Verbesserung der Ackerbau-Geräthschaf= ten beauftragt war, ist sehr thätig gewesen und wird die Resultate ihrer Bestrebungen während des Kongresses zu Genua mittheilen. Die meisten wissenschaftlihen Berühmtheiten Neapels werden diesen achten Kongreß besuchen.

Den energischen Bestrebungen einiger deutschen Kausleute zu Neapel hat. man es zu danken, daß der Handel mit deutschen Circas- sia-Tüchern u. dgl., welhem in Folge des neuen Zoll-Dekrets große Gefahr drohte, sih aufs neue beleben wird.

Palermo, 18. Maíï, (D. A. Z.) Am 15. Maïí bra híer ein sehr heftiger Scirokkosturm aus, welcher in der folgenden Nacht und am anderen Morgen zum fürchterlichen Orkan ausartete und \o- wohl in der hiesigen Gegend als, allen bis jeßt erhaltenen Berichten nach, auch auf mehreren anderen Punkten der Insel große Verhecrungen an Bäumen, Weinbergen und selbst an den bereits reifenden Saaten angerichtet hat. Alle Bäume in den Umgebungen Palermo's sind ent- blättert, und die s{hönen dichten, mit bereits blühenden Trauben bela- denen Weinlauben stehen zerstört und der Blüthen und Trauben beraubt da. Jm Hafen selb| gingen fünf Schisse, deren Aukertaue rissen am Damme zershmettert zu Grunde, die meisten anderen haben mehr, oder weniger gelitten. Man befürchtet, noch \{chlimmere Nachrichten von der See und von der Südküste zu vernehmen. Die nun bereits reisende Getraide-Aerndte bietet niht mehr wie früher. ein so reiches Ergebniß, und die Klagen werden allgemeiner, au sind die Getraide- preise bereits in die Höhe gegangen. a M

Das russische Dampfschi} „Kamtschatka‘““ geht am 26. Mai wie- der in See, um, wie man sagt, nah der Ostsee zurückzukehren.

S panien.

Madrid, 25. Mai. (W. Z.) Der Gouverneur von Cuba hat von hier aus Justructionen erhalten, deren Ausführung dem briti= hen Handel in Cuba und Portorico höchst verderblih werden müssen. Es sollen nämlich britische Schiffe neuen, schweren Hafenabgaben unterworfen werden. Britische Manufakturwaaren, besonders Baum= wollenwaaren, welche die Hauptsache des englishen Handels nach den spanischen Kolonieen ausmachen, sollen Differential-Zölle tragen. Diese werden nach drei Klassen erhoben werden. Die erste begreft britische Baumwollenwaaren, welche aus Spanien in einem spanischen Schiffe eingesührt werden; die zweite, mit höheren Abgaben, betrifft britische

aumwollenwaaren, welche aus Großbritanien in spanishen Schiffen eingeführt werden ; die dritte, deren Abgaben noch höher sind, begreist hritische Baumwollenwaaren, welhe aus Großbritannien in britischen Schiffen eingeführt werden. Die Abgaben steigen also in dem Ver- hältniß, wie sie dem britischen Juteresse am meisten haden; wenn das Geschäft rein britisch ist, mahen es hohe Abgaben unecgiebig.

6 Madrid, 25. Mai. - Die in Paris erscheinende Wochen= \hrift Portefeuille diplomatique enthielt in einer ihrer lep- ten Nummern unter der Ueberschrift: „Unterhandlungen zwi- \hen den Kabinetten von Neapel und Madrid“, cinen Aufsatz, der hier nicht geringes Erstaunen erregt hat und gar wesent- licher Berichtigungen bedarf.

Gleich im Anfange des Aufsaßes wird als bekannt vorausgeseßt, „daß der König von Neapel den Prinzen von Carini einzig und allein zum Behufe der Ausführung der Vermählung der Königin von Spanien mit dem Grafen von Trapani als Botschafter in Ma- drid beglaubigt hätte, und daß über diesen Punkt, die Vermählung ber Königin mit einem Prinzen aus dem Hause Bourbon, nicht nur die Höfe Spaniens, Beider Sicilien und Frankreihs, sondern auch England mit einander einverstanden gewesen wären.“

Daß der spanische Hof, worunter doch wohl die verantwortlichen Rathgeber derx jungen Königin zu verstehen sein müssen, jemals die Nothwendigkeit der Vermählung derselben mit einem Prinzen aus dem Hause Bourbon ausgesprochen habe, darzuthun, überlassen wir dcm Verfasser des in Frage stehenden Aufsaßes. Der General Narvaez erklärte befanntlih als Minister - Präsident vor den versam- melten Cortes auf das feierlihste, fein Prinz, selbst wenn er einer afrifanishen Dynastie angehöreu sollte, wäre von den Bewerbungen um die Hand der Königin ausgeschlossen. Was England anbetrifft, so hat der hiesige Vertreter dieser Macht bei jeder Gelegenheit den

; fassung von 1837 die Vermählung der Königin von der Os

668

Grundsaþ ausgesprochen, daß die junge Königin bei ihrer Wahl dur feine anderen als die von der Verfassung vorgeschriebenen Rücksichten beschränkt werden dürfe. -Der neapolitanische Ge- sandte, Prinz von Cariní, befragte zwar den Minister - Präsiden- ten Gonzalez Bravo, als er diesem in Gegenwart des französischen Botschafters eine Abschrift seiner Beglaubigungs - Schreiben über- reichte, ob die spanische Regierung bereits Schritte in Bezug auf die Vermählung der Königin Zsabella gethan hätte, erhielt aber zur Antwort, daß es \sich nicht mit der Würde derselben vereiaigen lasse, die ersten Schritte in dieser eben so wichtigen als zarten Angelegen- heit zu thun. Ohnehin machte die damals în Kraft stehende Ver-

der Cortes abhängig. Es läßt sich auch \{chwerlich annehmen, da der König Beider Sicilien nur deshalb einen Gesandten in Madrid beglaubigt, das heißt, Jsabella ll. als rehtmäßige Königin von Spa- nien anerfannt habe, um deren Hand einem seiner Brüder zuzusichern. Seinem Verfahren einen solhen Beweggrund unterstellen zu wollen, würde die bekannten hochherzigen Grundsäße dieses Monarchen in Zweifel stellen heißen, der den bis dahin von ihm vertheidigten Rechts - punkt offenbar nur deshalb aufgab, weil er sih von der Unhaltbar- feit desselben überzeugt hielt. * Auh war das Beglaubigungs-Sreiben des Prinzen von Carini durchaus unbedingt abgefaßt. :

Der Aufsaß behauptet alsdann, daß zur Zeit des Sturzes Espar=- tero's alle der französishen Regierung von Seiten des diesseitigen Kabinets zugekommenen amtlichen Mittheilungen den Wunsch ausge- drüdt hätten, der Herzog von Montpensier möchte sich mit der Kö- nigin Jsabella vermählen. Auch dies zu bezweifeln, möge uns erlaubt sein, falls nicht der Verfasser die entgegengeseßten Beweise nach- liefert.

y Daß, wie der Aufsatz vorgiebt, die Königin Christine dem Kö- nige der Franzosen zuerst angedeutet habe, die Wahl könnte auf den Grafen von Trapani fallen, will man hier ebenfalls in Abrede stellen (s. el Español vom Msten). Zu der Zeit, als diese ‘Andeutung gemacht worden sein soll, hatte der König Beider Sicilien die Königin Zsabella noch niht einmal anerkannt und sih sogar geweigert, seiner erlauchten Scwester , der Königin Christine, den Aufenthalt in seinen Staaten zu gestatten. Sämmtliche spanishe Minister haben bis auf diesen Augenblick erklärt, daß die Wahl der Königin noch auf keinen bestimmten Prinzen gefallen wäre. Auch dürfte es {hwerlich den Geseßen des Anstandes entsprechen, daß die Königin sich für einen Prinzen entscheide, so lange dieser niht mit seinen Bewerbungen her- vorgetreten wäre. Ob dieses von Seiten des Grafen von Trapani geshehen sei, wissen wir nicht mit Bestimmtheit und müssen dem Verfasser des Aufsaßes überlassen, es nachzuweisen,

Dieser spricht alédann von Bewerbungen (prétentions) des Prinzen von Koburg und sucht diese als unzulässig darzustellen, Die ansprechende Persönlichkeit, so wie die trefflihen Eigenschaften des einzigen Prinzen, der hier gemeint sein kann, sind den Spaniern, wenigstens dem Rufe nah, vollkommen bekaunt, “Von Bewerbungen desselben hat man aber hier auf dem Plaße noch nihts erfahren. Es verlautet vielmehr, daß er den Grundsäßen eines anderen er- lauchten Fürstenhauses sih anschließe, das selbst den glänzendsten An- erbietungen unzugänglich blieb. i

Der Verfasser behauptet ferner, der französische Botschafter in Neapel hätte in Folge der Besprehungen von Eu Befehl erhalten, „die Unmöglichkeit darzustellen, daß der Prinz von Asturien, selbs nach der Abdankung des Don- Carlos, nah der Hand der Königin Jsabella strebe.“ Hier cheint ein Srrthum obzuwalten, denn um jene Zeit hatte Don Carlos bekanutlih noch nicht abge- dankt. Was die Unmöglichkeit der Bewerbungen des Grafen von

Montemolin anbetrifft, so soll man noh vor kurzer Zeit hohen Orts diese Ueberzeugung niht gehegt haben. Ein hiesiges Blatt, dessen Argumente noch nie einen Widerleger gefunden haben, äußerte sich vor wenigen Tagen folgendermaßen : i „Die Vermählung der Köuigin mit dem Grasen von Trapani ist unmöglich. So groß is die Abneigung, welche alle Parteien ge- gen den neapolitanischen Prinzen hegen. Ueberall hört man gewisse Personen sagen: die Vermählung der Königin mit dem Grafen von Montemolin würde die beste Combination sein; aber bei den noch obwaltenden Vorurtheilen ist diese Heirat unmöglich. Stellen wir eine Unmöglichkeit neben die andere. Welche wird der Staatsmann vorziehen? Man berehne die Folgen. Welche Frage findet in dem Grafen von Trapani ihre Lösung? Keine. Die dynastischen wie die politischen Fragen bleiben bestehen ; der Thron, anstatt an Kraft zu ewinnen, büßt deren ein; die Parteien, anstatt sich auszusöhnen, spalten sich auf das tiefste. Welche Fragen finden in dem Grafen oon Montemolin ihre Lösung? Die dynastishe verschwindet; der Thron erwirbt eine unermeßlihe Krast; d‘e Parteien knüpfen sich an einander und verschmelzen sich; die Verhältnisse zu Rom sehen einer leichten Erledigung entgegen ; die Anerkennung von Seiten der nor- dischen Mächte ist gewiß. Schwierigkeit gegen Schwierigkeit oder Unmöglichkeit gegen Unmöglichkeit. Welche wird der Staatêmann vorziehen? Einer Anstrengung bedarf cs, in Bezug auf die eine, aber soglei treten die Folgen ein. Auch die andere bedarf einer Anstrengung. Aber was tritt alsdann ein? Nichts, oder , besser ge- sagt, die jeßt bestehenden Verwickelungen steigern sich bis zur Unauf- lösbarkfeit. Der Verlust jeder Aussicht auf Ruhe für die dermalige Generation tritt ein.“ i - Endlich geht der Verfasser des besprochenen Aufsaßes so weit, die Partei, welche in Spanien den Grafen von Trapani zurückweist, eine pseudo-nationale zu nennen. Diese Anschuldigung kann nur aus der völligen Verkennung des Geistes dieser vielgeprüsten, aber nie gedemüthigten Nation fließen. Mit Recht sagte in dieser Beziehung gestern der Español: „Jn der That, es erregt Erstaunen, daß #0 verständige Personen wie die, welhe in Madrid die Kabinette ver- treten, die an diesen Unterhandlungen theilnahmen, nicht überzeugt sind, daß Europa, um einen zulässigen Einfluß auf die Vermählung der Königin von Spanien auszuüben, die Meinung des Landes be- fragen und positive Garantieen für die materiellen und moralischen Juteressen gewähren müsse, die ihre Sicherstellung in der Lösung der legten und wichtigsten Angelegenheit suchen, von der dje Zukunft der Dynastie und der Justitutionen abhängt.“

Portugal. N

Lissabon, 20. Mai. (Times.) Der Aufstand im Norden Portugals war haupt\sächlih durch den Verrath des General-Gou- verneurs Viahaes gelungen, der in einen Waffenstillstand mit den Jusurgenten willigte und si zuglei bereit erklärte, in ihrem Namen den Antrag auf Aenderung “des Ministeriums und Modification des Systems der örtlichen Befleuerun nah Lissabon zu befördern. Als } diese Nachricht in der Hauptstadt anlangte, reihten die Minister, die der . Empörung niht länger die Stirn zu bieten si fähig fühlten, ihre Entlassung ein, die unbedingt angenommen wurde. Dies geshah am 17ten, und die Königin \hidckte sofort zum Grafen Villareal, den sie mit Bildung eines neuen Ka- binets beauftragte. Seine Bemühungen blieben aber ohne Erfolg. Da liéß die Königin den Herzog von Palmella rufen, der gestern von seinem Landsiß hier eintraf und sogleih ans Werk schritt. Er hatte zwar, gleih seinem Vorgänger, viel Schwierigkeiten wegen der

mit einander wetteifernden Ansprüche der Septembristen und der char-

tistishen Oppo

höchsten Kreisen versichert, Personen zusammengeseßt sei: Präsidentschaft des Angelegenheiten... ..-«- Inneres, (U po ddiuoi eco A

sitions - Führer zu besiegen, aber heute daß das Kabinet definitiv aus fol

Finanzen (unverändert)

7 ORRE L A S O

Marine und Kolonieen s Dies i} anscheinend eine Verwaltung, welche Festigkeit v Graf Lavradio, obgleich ein etwas leidenschaftliher Mann, i

sehr rehtsha}en u Tojal im Finanzwe boner Bank und das

sichern, Auch

neue Verwaltung besteht ganz

nd haßt die Cabral’s. sen wird dem Kabinet die Unterstüßung de Vertrauen der Kapitalisten und Fonds-°

wird j;

Ministerraths und Ministerium der auz; O elde Herzog von Yj Graf Lavradiz Graf Tojal, Jose J ; Souza Azeved,

orge Un

Jervis Athoui

Das Verbleiben des 6

gegen die übrigen Mivister ist nichts einzuwende

aus Chartisten, und fast alle ihr

glieder gehörten zu den Combinationen, welhe zwischen der F to im Januar 1842 und der desinitiven Zusy

tion von Por d esinit Cabralshen Ministeriums im April dieses Jah Die allgemeine Politik wird unverändert j

seßung des

dem Tapet waren.

Handels - und Börsen-Üachrichten.

Berlin, 4. Mai. Es herrschte heute eine große Stille im 6, weil die wiener Pot bis am Schluß der Börse nicht eingetrof Unsere Eisenbahnen behaupteten sih fest auf ihrem gestrigen Staud

Berlin Den 4.

er Börs Juni 1846.

C.

Fonds.

«| Pr. Cour. N | Brief. | Geld.

Zf.

Actien.

Pr. Con Brief. | Ged, |

St. Schuld-Scb. Prämieu- Scheiue d.Seeh. à D) T. Kur- u. Neumärk. Schuldverscher. Berliner Stadt- Obligationen Weestpr. Pfaudbr. Grossb. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u.Neum. do. Schlesiscbe do. do. v.Staat g.Lt B.

Gold al marco. Friedrichsd’or.

And.Gldm.à 5 Thb.

Disconto.

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Potsd. Magdeb. do. Obl. Lit.A. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anb. abgest. do. do. Prior.ObI. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do.v.Staat garant. 7 Ob.-Schles.F.L A do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.u.B. agd.-THalbst.Eb. Br.-Schw.-Frb.E. de. do. Prior.ObI. Bonn-Kölner Esb. Niedersch.Mk.v.e. do. Priorität

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Pr. C Thlr, zu d

Brief. | d

Amsterdam do. Hamwburg do.

Ves in) L: e 6 0 ee aufe iieid ertudia 150 Fl.

Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thir. . ‘100 Fl.

Frankfaort a. M. Petersburg

südd. W. ......

Auswärt

Kurz 2 Met. Kurz

2 Mit. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mit.

150 Fl. 100 Tblr.

2 Mit. 2 Mt.

ige Börse

1402 || 1397 S

/

8 Tage

Z Woch. _—

Hambu r £, 2. Juni. Bank-Actien 1590 Br. Eugl. Russ. 107% Bi

Paris, 30. Mai. 5% Span. Reute 325.

Neapl. —.

Pass. —.

5% Rente fin cour. 119, 85. 3% do. 6n cour, d

W ien, 31. Mai. Nordb. 184%. Gloggn. 134%. Mail, 117%. Livon, Pest. 977. Budw. —.

1846. 3. Juni.

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens 6 Ubr.

Nachmittags 2 Ubr.

Abends 10 Ubr.

Nach einm Beobach

Luftdruck Luftwärme .... Thaupunkt .…... Dunstsättigung - Wetter

Weolkeuzug «- ««

338,88'’'Par.|338,87'’’Par.339,/17''’Par.

+ 12,0° R. + 17, -+ 7,2° R. -+- 4, 68 pct. | 36 heiter. hei WNW.

NW.

R. |+ 13,0 R. 71° R. | +7,2° R. pCi. 61 pCt. ter. hbalbheiter. WNW.

WNW. Tagesmittel: 338,97'’’ Par...” +14/,3°R... +6,4° R... 56 pt.

Quellwärme 7/! Flusswärme l Bodenwärme l Aasdünstung 0) Niederschlag 0. Wärmewechsel

-+ 8,4.

Freitag, Vorstellung :

Sonnabend, 6. Juni.

Vorstellung :

Königliche Schauspiele.

5. Juni.

Im Schauspielhause.

101s}te Abonne

Torquato Tasso, Schauspiel in 5 Abth., v (Herr Emil Devrient : Tasso, als le: te Gastrolle.)

Jm Opernhause.

66ste Aben

Die Hochzeit des Figaro, Oper in 4 Abth., mi

Musik von Mozart. (Dlle. Hellwig, vom Kaiserl. Hof=Opernthealt

Wien: Cherubin, als Gastrolle. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen V

haus-Preisen verkauft. Im Schauspielhause. 71ste

La secondle

l . ‘9. Cz Ccelul que Jai rve

, représentation

Anfang halb 7

Uhr.

sranzösische Abonnements-Vorst!

e: Le Vicom

te Girollée,

, vaudeville nouveau en 1 acte, du

du Gyninase, par MM. Laurencin et Marc-Michel. Miche

rin, ou: l’espion sans le savoir, , . du théâtre du Gymnase, par Mr. Melesville.

7 Uhr.

Freitag, 5. Juni. Das liederlihe Kleebl

J. Nestroy.

comédie-vaudeville en

Anfan)

Königsstädtisches Theater.

Der böse Geist Lumpacivagabundus, * att. Zauperposse mit Gesang in 3 Akten

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Dedckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei

Jm Selbstverlage der Expedition.

W 134.

669 Beilage zur Allgemeinen Pr

Greitag den Zim Juni.

eußishen Zeitung.

————

Inhalt.

und und Polen. St. Petersburg. Deutscher Wohlthätigkeits- ai, Sparkasse des kurländischen Kredit - Vereins, Professor

I) +. :

"ehritanien und Jrland. London, Stanlcy's Rede gegen die bill, L

‘reinigte Staaten von Nord - Amerika. New-York. Nähe-

es über die Kriegs - Operationen der Nord - Amerikaner und Mexika-

T Die Botschaft des Präsidenten, Annahme der Kriegsmaßre-

¡eln in beiden Häusern des Kongresses.

¿ Schafzucht in Preußen. spanische Kriegsflotte.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 28. Mai. Der hiesige deutsche Wohlthätig= ¿Verein hat vor kurzem seinen zweiten Jahresbericht veröffentlicht. ser Verein verdankt seine erste Anregung zwei hiesigen deutschen zen, noch zur Zeit Mitglieder des Comité's, die vor mehre- Jahren auf den Gedanken kamen, ein Krankenhaus für (sche Handwerksburschen zu errichten. Die Kosten desselben soll- durch mildthätige Beiträge gedeckt werden. Sie hofften auf Theilnahme der hiesigen deutschen Gewerke, denen die Sache zu- hs am Herzen liegen mußte, und meinten, mit dieser und einiger erer Hülfe, die ihnen wohl von Seiten der hiesigen Deutschen ge- tet werden möchte, ihr wohlthätiges und bescheidenes Vorhaben in ; Perk seßen zu können. Doch stellten sich der Ausführung manche orhergesehene Hindernisse entgegen; man war gezwungen, die Jdee zugeben. Indessen hatten einslußreihe Männer angefangen , sih

die Sache zu interessiren; es hatten sich Aussichten auf uner-

{et reihlihe Unterstüßungen eröffnet, sobald man nur der wohl= tigen Gründung eine größere Ausdehnung geben würde; man je bei den nothwendigen Vorarbeiten tiefere Blicke in das vor- dene Elend und in das Wesen der hiesigen Armenzustände gethan, d so fam der Muth, ja das Gefühl der Pflicht : einen Armenver=- nah größerem Maßstabe zu bilden. Die Statuten, welche von

Aus\huß entworfen wurden, der noch zur Zeit das Comité des

cind bildet, erhielten die Bestätigung Sr. Majestät des Kaisers,

ch, wie seine eryabene Gemahlin, durch jährliche Beiträge an wohlthätigen Werke betheiligte. Diese Statuten geben als ved des Vereins an: 1) allen in St. Petersburg befindlichen Ar-

h aus deutschen Ländern Rath, Hülfe und Unterstüßung angedei-

zu lassen; 2) solchen bedrängten Landsleuten, welche in ihre Hei- t zurückzukehren wünschen, die Mittel zur Heimreise zu erleichtern. af Benkendorf und nah seinem Tode Se. Kaiserl. Höheit der zog Maximilian von Leuchtenberg übernahmen das Protektorat. e reihen Beiträge hiesiger höchster Personen, vieler deutshen Re- rungen und zahlreiher Einwohner unserer Stadt gaben dem Ver- bald ansehnlihe Mittel in die Hand, seine Zwecke auf eine nah- flihe Weise zu ‘verfolgen.

Den Berichten nah betrugen seine Ein- men von seiner Gründung im Monat Okto- 1843 bis ult. Dezember 1844 ........... Im Jahre 1845... E

410,828 R. 97 K. S. 8,613 » 25 » 19,112 R. 22 8.S. Diese Summe wurde von etwa 350 ver=-

Pen Personen und Corporationeu beige-

pu,

Ln den Armen des Vereins wurden zu-

j: Vermittelung desselben durch Arbeit er- 1,301 » 73 » 425 » 4 »

Die Zinsen des ruhenden Kapitals betrugen E 21,168 R, 99 K. S.

Total-Einnahme.….….

Von dieser Summe wur= als Gründungs - Kapital V ires U Der Werth der dem Ver=- gehörigen Mobilien, ffe und verfertigten Ar= n, zu welchem dieselben ih veräußert werden fön=- Bagrer Kassenbestand , elaufene Zinsen und ver- rlihe Bankbillette belie=

ch am 4. Januar 1846 1,989 » 30 »

204 » 55 »

4,570 R, K. S.

1,295 » 7 »

8,057 » 92 »

13,111 R. 7 K. S. je vom 1, Oktober 1843 bis zum leßten Dezember 1845 unter rmen des Vereins vertheilt worden sind.

Auf Gutachten des Reichsrathes in Betreff einer von dem kur- hen Kredit-Vereine zu errichtenden Sparkasse hat der Kaiser die juten dieser Sparkasse bestätigt. Der Zweck dieser Anstalt ist, vittelten Personen, vorzüglih aus dem Bauernstande des Gou- ments Kurland, die Mittel zu gewähren, geringe Geldsummen auf Zinsen anzulegen, um dadur in diesem Stande Sparsam- wnd Gewerbfleiß zu fördern. Jn die Sparkasse werden Einla- von nicht weniger als zwei und niht mehr als hundert Silber- dl, entweder gegen jährlihe Zinsenzahlung oder auf Zinseszins, eudmwen, Die Sparkasse zahlt jährlich 35 pCt. Zinsen für die elegten Kapitalien. Die slwishe Philologie und Alterthumskunde hat einen uner- (hen Verlust erlitten. Der Professor an der hiesigen Universität, | Preiß, ist am 23. Mai durch einen frühen Tod der Wissen- t entrissen worden.

Großbritanien und Irland.

London, 29. Mai. Wenngleich die Kornbill glücklich dur ihr Stadium im Oberhause durhgegangen ist, drohen ihr doch immer ernstliche Gefahren auf der nächsten Station, im Comité des Hauses, xe Abstimmung durch Vollmacht wegsällt. Es behalten daher die se, welche von bedeutenden staatsmännischen Autoritäten der Ge- vi ausgeübt werden, noch ihr erhebliches Gewicht; zu diesen ï namenilich Lord Stanley, dessen Rede von den Gegnern der ferungs-Maßregel als das Meisterstück der ganzen Debatte, von E Standpunkt aus, betrachtet wird. Der Redner begann seinen a im Wesentlichen \kizzirten) Vortrag folgendermaßen : Ua kann Euren Herrlichkeiten versichern , daß ih mit ungeheucheltem h ir in meine Fähigkeit, dabei aber mit der zuversichtlichen Uepezev- 2 die N. Wahrheit und der Stärke der Sache, die ih zu vertheidigen System achsicht dieses Hauses anzusprehen wage, indem ich_mich für ses (0 erfläre, das ein edler Graf auf der anderen Seite des Cord Fipwilliam) als absurd bezeihnet hat, und das

Beill

von denen, die es bisher am fkühnsten und eifrigsten in Schuß genommen hatten, heute am heftigsten, wenn auch niht am frast- vollsten, bekämpft wird. Jch fühle nur zu sehr, wie schwierig meine Lage ist, weil ih genöthigt bin, es mit den Führern der zwei großen Parteien, in welche die beiden Parlamentshäuser getheilt sind, aufzunehmen. So tief und \{chmenzlich ih jedoch, was meine Befähigung angeht, die Ungleichheit des Kampfes empfinde, kann ih doch nicht zugezen, das Gewicht der Au- torität sei auf Seiten derer, welche die Abschaffung der Korngeseye vor- schlagen. Jch will mih nicht auf die Autorität und auf die Meinungen edler Lords auf beiden Seiten dieses Hauses berufen, man könnte mir eine solhe Berufung als bösartige Gehä!sigkeit auslegen; ih will nicht die Worte und Aeußerungen anführen, die zu anderer Zeit über die gegenwärtig der Berathung unterzogene Angelegenheit hier gefallen sind ; aber ih will von der Autorität der Lebenden an die Autorität der Todten apellirenz ich will es wagen, Berufung einzulegen an die Autorität der Staatsmänner unserer Epohe, an alle großen Namen unter denen, die in noch nit lange entshwundenen Tagen die liberalsten Handels-Minister Englands waren : ih will appelliren an die Autorität eines Chatam, eines Pitt, eines Huskisson; und iudem ich dieser Namen erwähne, will ih mich ferner auf Andere berufen, deren Be- redtsamkeit noch in unseren Ohren wiedertönt: wollte Gott, ihre Weisheit lenkte heute noch unsere Rathschläge! Vertcauend, meine edlen Freunde, die heute Siye in diesem Hause haben, werden mir verzeihen, wenn ich mich auf die Männer beziehe, die zuerst unvergänglihen Glanz gebracht haben auf die Namen Liverpool, Canning und Grey. Doch ich kann mich ja niht nur auf die Staaismáänner unscrer und der jüngst abgelaufenen Epoche berufen, sondern auch von den Staatsmännern dieses Jahres ap- pelliren an alle Minister, welche die Geschicke dieses Landes seit der Zeit geleitet haben, wo dasselbe eine hervorragende Stelle unter den Nationen der Erde eingenommen hat. Und ih will mich nicht begnügen, nur einhei- mische Zeugnisse sür eine große Wahrheit anzuführen. Es giebt nicht eine namhafte Nation auf der Erde, die sih bis jeßt auf das eben so kühne als übereilte Wagstück eingelassen hätte, das heute Euren Herrlichkeiten zu- gemuthet wird, auf das Wagstück, die Vorsorge sür Nahrung und Unter- halt des Volks ohne irgend eine geseplihe Beschränkung, ohne fiskalischen Schuß dem reinen Zufall zu überlassen, dem Zufall, der stets abhängig bleibt von der Laune, der Feindschaft oder dem eigenen Vedarf fremder Länder. Jch will die vornehmsten Nationen der Erde durhgehen: Frank- reih und Holland haben nicht nur, was Getraide angeht, ein Schupsystem, sondern auch eine gleitende Zollskala ; Frankreich hat eine - solche wechselnde Besteuerung, unendlich verwickelter und beschränkender, als die unsere ist ; Belgien, Dänemark, Schweden, Norwegen, der deutsche Bund, Preußen, Portugal, Spanien, der Kirchenstaat, Oesterreich, Griechenland, die Türkei, Aegypten, die nordamerifanische Union, von all’ diesen Ländern hat nicht eines gewagt, die Agrikultur ohne Schuß und die Versorgung des Volkes mit dem ersten Lebensbedürsniß von fremder Zufuhr abhängig zu lassen. Wenn ih dies Alles sehe, kann ih nicht nur unmöglich zugeben, das Ge- wicht der Autorität stche den Gegnern der Korngeseße zur Seite, sondern ih fann auch das als unbestreitbar vorgebrachte Axiom: „die prima facie Folgerung sei zu Gunsten unbeschränkter Einfuhrfreiheil“/, nimmermehr gel- ten lassen. Jch behaupte vielmehr, der Schluß, den wir prima facie aus der Erfahrung ziehen sollten, laute dahin, daß doch wohl die Staatsmän- ner früherer Zeiten und anderer Länder politischer Weisheit und politischen Scharfsinns nicht ganz beraubt waren. Jch kann wahrlih nicht glauben, daß fein einzelner Lichtstrahl das allgemeine Dunkel erhellt und zerstreut haben soll, bis zu dem Augenblick, wo im November 1845 jener Bliy die Wolken durchbrach , der mit so wundervoller Macht die Staatsmänner des Tages durchzuckte und urplöplich bekehrte.“ Lord Stanley kömmt nun auf die Motive, welhe Wellington und Peel bewogen haben, im November 1845 umzulenken, und findet sie entschieden unzureichend. Von Peel na- mentlich sagt er: „Jch glaube, mein ehrenwerther Freund hat alle Folgen seines Schrittes vorausgesehen, hielt \sich aber in gewissenhafter Erwägung der ihm obliegenden Pflicht überzeugt, die Dringlichkeit des Falls erheische die Maßregel, zu welcher er sih entschlossen hat, Nach meiner Ueberzeu- gung aber hat er unglücklicherweise diese Dringlichkeit irrthümlich erfaßt, und das Gleiche ist ihm auch begegnet in seiner Ansicht von der öffentlichen Meinung und von den Nothwendigkeiten sciner Stellung. Jch glaube, Sir Robert Peel ist in den schlimmsten Jrrthum verfallen, der einen Staatsmann verlocken kann, er hat den rauschenden, vom Regen angeshwollenen Gieß- bach der Agitation für den still hinfließenden, tiefen Strom der öffentlichen Meinung gehalten, Und was war die Folge? Daß eine organisirte, eigen- nügige Zwee verfolgende Association gesiegt hat über den Minister der Krone, seine politishe Partei und die Unabhängigkeit des Parlaments.“ Der Schluß der Stanleyschen Rede lautete: „Spräche ih zu einer ge- wöhnlichen Versammlung, so würde ich sie warnen, der Furcht nachzugeben. Da ich aber zu dem Hause der Lords spreche, das Rüfsihten der Ein- chüchterung keinen Einfluß gestattet, so darf ih wohl noh geltend machen, daß Eure Herrlichkeiten nicht aus persönlichen Jnteressen handeln. Jhnen ist mehr anvertraut als nur ein persönliches Juteresse, Sie sind betraut mit der Sorge für Jhr Land', für die Nachkommenschast, für die Verfassung dieses Reiches. Mylords, Sie Alle leben unter ihren Nachbarn, die in Jhnen ihre politischen Führer erkennen, die sich von Jhnen in Meinungen und Ansichten leiten lassen. Nun aber haben Sie die Meinung aufkommen lassen und zu der Ansicht ermu- thigt, daß die großen Juteressen dieses Landes wesentlih Schuß erheischen für den Ackerbau. Würden Sie heute für Aufhebung dieses Schußes stim- men, mit welchen Gefühlen, mit welcher Stirn könnten Sie sich in Mitte Zhrer Nachbarn zeigen, die Jhnen bisher nur Verehrung gewidmet hielten, deren Grundsäße nur vou Jhnen die Färbung angenommen haben? Jene werden mit vollem Recht an Jhnen thun, was wir heute an der Regierung thun, sie werden Jhnen vorwerfen, das in Sie geseyte Vertrauen getäuscht zu habenz sie werden laut erklären: Wir sind mißleitet und verrathen wor- den! Darum, wenn Sie gegen Jhre eigene vorbedachte Meinung zustim- men, die vorliegende Bill durchgehen zu lassen, so müssen Sie sich vorbe- reiten, der hohen Stellung zu entsagen, die Sie bisher in der Verfassung des Landes eingenommen haben; wenn Sie Jhre Meinung der Einshüch- terung, die von Anderen ausgeht, zum Opfer bringen, müssen Sie si ge- faßt machen, fortan nur als ein untergeordneter Zweig der Constitution zu gelten, als die Registratoren der Edikte des Hauses der Gemeinen, als die blinden Nachtreter des jedesmaligen Premiers angesehen zu werden. Verstehe ih irgend etwas von der constitutionellen Bestimmung dieses Hauses, #o liegt sie darin, daß wir einer unbedacht- samen Gesehgebung ein heilsames Hemmniß entgegenstellen und das Volk bewahren sollen vor den Folgen seiner eigenen Unklugheit. Dieses Haus war nie gewöhnt, einer dauernden, umsichtig gebildeten, öffentlichen Mei- nung zu widerstehen: Eure Herrlichkeiten haben sih stets vor dem Ausdruck einer derartigen Meinung gebeugt; Sie werden es auch künftig thun. Aber es is Jhre Sache, hastiger Geseßgebung, die zu Uebeln fuhrt, die nicht wieder gut gemacht werden können, entgegenzutreten ; es ist Jhre Pflicht, obschon die Constitution den Fall kaum vorsehen mochte, das Volk, nicht gegen eigene unverständige Ansichten, sondern gegen den Verrath derer, die es zu Häuptern und Lenkern erkoren hat, zu shüßen. Mylords, wenn Sie Jhrer wohlüberlegten Meinung folgen, so wird weder ibr Land noch ihr Gewissen Sie verdammen. Sie mögen besiegt werden; Sie mögen in der Minorität bleiben; aber Sie werden nicht eniwürdigt erscheinen; es wird Jhnen vielleicht nicht gelingen, die Nation vor dem ihr drohenden Unglück zu bewahren, aber Sie werden sih die Billigung Jhrer Freunde und die Achtung Jhrer Gegner sichern, Und sollte, unter des Höchsten Beistand, Jhre Entscheidung in dieser großen Frage den Fortgang einer hastigen, un- bedachtsamen Maßregel hemmen, dann mögen Sie stolz sein, Jbre Pslicht gewissenhaft erfüllt zu haben, und Jhren Lohn werden Sie dann finden in dem Rufe des Volkes: Gott sei Dank, wir haben ein Haus der Lords !“

Vereinigte Staaten von Üord- Amerika.

New-York, 15. Mai. (B. H.) Son die leßten Berichte aus dem Süden \childerten die Lage des Truppen-Corps unter Gene- ral Taylor am Rio Grande als sehr bedenklih, und die Sorglosig- keit des Generals scheint dieselbe noch verschlimmert zu haben. Er stand, wie bekannt, mit seinem ungefähr 4000 Mann starken Corps

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vor Matamoras, welches er mit seinen Batterieen bedrohte ; seine Subsistenzmittel vermochte er, der shwierigen Schifffahrt wegen, nicht auf dem Rio Grande aus der See zu beziehen, sondern mußte sie auf einem 40 englische Meilen dur eine-öde Gegend führenden Land- wege von Punto Jsabel herbeischaffen lassen. Diesen Umstand wol= len, wie es scheint, die Mexikaner benußen, um das Truppen-Corps der Vereinigten Staaten abzuschneiden, und ihre zu dem Behuf vor= genommenen Bewegungen haben zu der ersten einigermaßen bedeuten- den Feindseligkeit geführt. Fast vierzehn Tage hatten die beiden Truppen-Corps in ihren Stellungen verschanzt einander gegenüber gestanden, ohne daß, außer der Aufhebung einzelner Offiziere der Vereinigten Staaten (worunter der Oberst Croß, dessen Leihe man mit einem Lanzenstich in der Brust gefunden hat), eine Kollision stattge- funden hatte, ais am 24. April General Arista an die Stelle des Ge- nerals Ampudia den Oberbefehl über die mexikanishen Truppen über- nahm und dies dem General Taylor rit der Bemerkung anzeigte, daß er die Feindseligkeiten als eröffnet ansehe und dieselben mit Nachdruck fortführen werde. Leßterer, der es versäumt haben soll, seine Vorposten in gehöriger Weise auszustellen, erhielt an dem=- selben Tage plözlih die Nachricht, daß ein mexikanishes Truppen= Corps, nah Einigen tausend, nah Anderen gegen vier tausend Mann stark, den Rio Grande bei Camago, 25 engl. Meilen ober= halb Motamoras, überschritten und ihm die Verbindung mit Punto Jsabel abgeschnitten habe. Er sandte darauf ein Dra-=- goner- Detaschement von nur 63 Mann ab, um zu rekognosziren z diese Abtheilung wurde aber, 22 englische Meilen vom amerikanischen Lager entfernt, von den Mexikfanern angegriffen und, nachdem unge= fähr 16 Mann getödtet worden waren, gefangen genommenz nur ein Dragoner langte nah Angabe des vorliegenden Berichts des Generals Taylor vom 26. April, verwundet und von den mexi=- fanishen General selbst abgeschickt, im amerikanishen Lager an, um Bericht zu erstatten. Nun \ah auch General Taylor die Feindseligkeiten als eröffnet an und traf Maßregeln zur Verstär= fung seines Heeres. Der ihm ertheilten Vollmacht gemäß, forderte er zunächst den Gouverneur von Texas auf, vier Regimenter Frei= williger, zwei Junfanterie- und zwei Reiter -= Regimenter , unter die Waffen zu rufen, und wandte sih zugleih an den Gouverneur von Louisiana mit der Aufforderung, ihm vier Junfanterie= Regimenter zu hicken, Mit Hülfe dieser Verstärkungen hot der General den Krieg mit Erfolg in Feindes Land verseßen zu können. Authentishe Nach= rihten späteren Datums vom Truppen-Corps der Vereinigten Staa- ten, als die vorerwähnte Depesche des Generals Taylor, fehlen, und man hat auch keine genaueren Angaben über die Stärke und die Richtung des mexikanishen Corps, welhes den Rio Grande überschrit= ten hat, Jn New-Orleans war das Gerücht im Umlauf, Punto Jsabel sei in die Hände der Mexikaner gefallen; Nachrichten aus leßtgenann- tem Orte selbst aber machen es gewiß, daß derselbe wenigstens am 2, Mai noch in den Händen der Amerikaner war, dagegen aber waren damals hon alle Communicationen mit dem Lager des Generals Taylor völlig abgeschnitien, so daß Leßterer, wenn ihm nicht bald Hülfe gekommen i} oder er sich hat durhshlagen können, möglicher= weise durch Hunger zur Uebergabe gezwungen worden ist. Die Nachricht von dem Beginn der Feindseligkeiten traf in New-Orleans am 2. Mai ein, und sogleich wurden mit vielem Eifer Anordnun- gen gemacht, um, dem Verlangen des Generals Taylor gemäß, die nöthigen Freiwilligen zur Verstärkung des Heeres aufzubieten, zu welchem Behufe die Legislatur 100,000 Dollars für die Equipirungs- Ffosten votirte und eine Bank ein Darlehen von 1 Million Dollars anbot, Der Eifer ließ indeß bald na, und da von den aufgefor= derten 2500 Freiwilligen sich kaum die Hälfte stellte, so wird man zur Ballotirung aus den Miliz-Regimentern s{hreiten müssen. Die Ursache des Mangels an Kriegslust soll theils in der Furcht vor dem hlechten Klima des Kriegs-Schauplaßes, theils in der Unzufrieden= a U die säumige Bezahlung der früheren Freiwilligen zu uchen sein.

Dem Kongresse der Vereinigten Staaten wurde die Nachricht von dem Beginn der Feindseligkeiten am Rio Grande (wie {hon er= wähnt) in einer vom 11. Mai datirten, sehr ausführlihen Botschaft des Präsidenten Polk mitgetheilt. Diese Botschaft bezieht sih in ihrem Eingange auf die früheren amtlihen Mittheilungen über die zwishen Meriko und den Vereinigten Staaten bestehenden Differenzen und verbreitet sih dann über den leßten Beshwerdegrund der Regierung der Ver= einigten Staaten, nämlich die, nach der Behauptung der Botschaft, durch die Schuld der mexikanishen Regierung resultatlos gebliebene Sendung des Herrn Slidell, Man erfährt aus dieser Darstellung im Wesentlichen Folgendes :

Am 15. Oktober v. J. wurde durch den Konsul der Vereinigten Staa- ten in Mexiko bei der mexikanischen Regierung anugefragt, ob dieselbe ge- neigt sei, einen Abgeordneten der Vereinigten Staaten zu empfangen, der mit Vollmacht zur Regulirung aller zwischen den beiden Ländern obwaltenden Streitpunkte versehen wäre, Der mexikanishe Minister der auswar- iigen Le genten gab eine bejahende Antwort, äußerte aber zu- glcich den Wunsch, daß die im mexikanischen Meerbusen stationirte Es- cadre der Vereinigten Staaten zurückgezogen werde, damit es nicht das An- sehen habe, als werde die Wiederaufnahme der Unterhandlungen erzwun- gen. Die Escadre wurde soglei zurückgezogen, und am 30. November traf der mit ausgedehnten Vollmachten versehene außerordentliche Gesandte der Vereinigten Staaten, Herr John Slidell, in Veracruz ein. General Herrera war damals Präsident von Merifo und persönli geneigt, den amerifanishen Gesandten zu empfangen; seine Regierung aber war ibrem Ende schon nahe, und er ließ sid durch die Einswucbterung seiner Gegner bewegen, am 21. Dezember Herrn Slidell zu erklaren, das er ihn niht empfangen könne. Am 30, Dezember mußte Herrera dem von der Armee zur Präsidentur erhobenen General weichen, und obgleich man wußte, daß derselbe für eine c Erledigung der Differenzen mit den Vereinigten Staaten nit eingenommen sei, so ertheilte doch der Präsident Polk Herrn Slidell den Auftrag, seine Kreditive der merikanishen Regierung nod einmal zu uüberreiden. geschah in einer vom 1. Márz d. J. datirten Note des Herrm Slidell, welche indeß am 12, März dur eine Note des merikaniscen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten erwiedert wurde, in der derseld mente seines Vorgängers gegen den Emvfang des Herrm S! für diesen Leßteren wie sür die Regierung der Vereinigten Sf digenden Weise wiederholte, Herrn Slidell dlicd d dts seine Pässe zu fordern und nah Hause zurückzuked merikanishe Regierung“, fügt die Botschaft dieser

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„obgleih durch amtlive Afte im Oîtoder «n. Ü. einen amczukanishen Gesandten anzunebmen und dei sich deo lassen, ihr gegebenes Wort verlegt und das Anerdieten einer fuiedtiS gulirung unserer Differenzen zurückgewiesen. Nicht nur it das Anerdieten zurückgewiesen, sondern auc die in der Zurüdlweisung liegende Beteidigurg noch dur den offenbaren Bruch des gegedenen Wortes denn sie hat sih geweigert, einen Gesandten anzunedmen, men is, weil sie L verpflichtct datte, idn zu emvfargen. ; sch nit sagen, das Anerbieten sei nuglos gewesen, weil e beit gemangelt habe, dasselbe zu diêfkutiren: denn Ï ih anwesend auf ibrem eigenen Grund und Bod

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