1846 / 167 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

fallen und ihn mit einem Messer am Kopfe und rechten Auge zu verwunden. Leider kennt weder der Soldat noch sein Begleiter, welche ruhig ihres Weges gingen, einen der Thäter, deren Betragen wieder leiht Veranlassung zu größeren Exzessen werden könnte.“

Die Ober - Post - Amts-

Freie Stadt Bremen. Zeitung enthält ein Schreiben aus Bremen mit folgenden Notizen über die von dort aus beförderten Auswanderer : dem zweiten Abfahrtstage d. M., Auswanderern in See.

„Am 15. Juni, ehen wieder mehrere Schiffe mit Passage - Geld is gegenwärtig wieder auf den gewöhnlihen Fuß von 30 Rthlr. (für die Ueberfahrt nah Nord-Amerika) heruntergegangen und die Beförderung der Auswan= derer durch eine hinlänglihe Anzahl von Schiffen erleichtert und be= Die bis jeßt hon Hinübergegangenen {äßt man auf auf 7—8000, die Mehrzahl wendete sich nah nördlihen Pläßen der Vereinigten Staaten von Nord - Amerika ; Neu - Orleans ging

\hleunigt.

leßte Zug nach und weitere ungünstigen Jahreszeit Australien gewinnt in die-

im Februar gegenwärtig durchaus wegen erst im Spätsommer zu erwarten.

sem Jahre über Texas die Oberhand, wo die Verhältnisse noch zu wenig gesihert und die ersten Ouellen des Gewinns bereits ausge= Die meisten Auswanderer, welhe den Weg über Bremen einschlagen, kommen aus Bayern auf Frahtwagen mit Sack und Pack; aus Hessen und den angränzendenden Ländern auf den Weser-Dampfschiffen, und mehrere Oldenburger mit ei welhes dann am Ziel der Reise gewöhnlih für einen Auch Juden aus Böhmen gewahrt man unter den

beutet scheinen.

enem Gespann, schlagen wird pottpreis los- uêwanderen.“‘ :

Oesterreichische Monarchie. Die Bohemia meldet in ihrem heutigen

Prag, 7. Juni. „Noch det die

Blatte Nachstehendes aus dem bidshower Kreise: hohen Gebirgsfämme mitunter ellenhoher Schnee, insbesondere am Kessel, Brunnberg, der weißen, Bohn- und Teufelsôwiese. Auffallend ist der Umstand, daß die Schneekoppe shon mehrere Wochen ganz von Schnee entblößt ist und auh den ganzen schneereihen Winter hindurch wenig Schnee zeigtez die Ursache waren hestig wehende Stürme, welche jede größere Ansammlung hinderten, Desto häusiger seltenen Lawinen. und Vorgebirge bedeutender Schnee- fall ein, und es ereignete sich vor kurzem ein Lawinensturz bei St. Peter, welcher jedoch blos mehrere Klafter Stammholz ver- l Auf der weißen Wiese und dem Koppeuplane ist bei dem eigartigen, festgelagerten Schnee die herrlichste Schlittenbahn. \cheint, als würde der Schnee in diesem Jahre, wie es auch schon wenigstens aus den hohen Gebirgsschluchten, klafterhoch liegt, niht mehr ganz s{hmelzen. rend heißer Tage plöglih eintretende empfindlich kühle Temperatur, Im ganzen Kreise und insbesondere im Vorgebirge, stehen die sämmt- eben so kräftig gedeihen überall die Kartoffeln. So schnell die Kartoffel-Krankheit eintrat, eben so plöß=- Allgemein sieht man einer gesegneten

waren die trat abermals

s

öfter vorkam, Daher rührt die wäh-

lihen Saaten in üppiger F

Ilich war sie verschwunden. Aerndte entgegen.“

- Rußland und Þ

Warschau, 13. Juni. Der General=Abjutant Graf Krasinski ist von hier nah Opinogora, der General der Jufanterie , General= Adjutant Berg, nah Wien und Jshl und der General - Lieutenant

. Read nah Pultawa abgereist.

Gestern begann die Zufuhr zum hiesigen Wollmarkt; der erste Transport kam von Rowne im Gouvernement Warschau, der audere von Sam im Gouvernement Lublin ; beide zusammen beliefen sich auf 70 Ctr.

Frankreiqd.

Paris, 43. Juni, Der König hat sechs der schönsten nor- männischen Pserde zum Geschenk für den Kaiser von Marokfo

airs - Kammer hat vorgestern mit 64 Stimmen gegen 57 Entwurf in Betreff der Eisenbahn vou Dijon nah Mühl-

Rede über die algierischen

den Geseh- hausen angenommen.

Herr von Lamartine begann seine d | mit Betrachtung der Frage, in welche kontinentale, poli- litairishe Stellung sich Frankreih durch die Decupa-

tische und mi sich im Wesentlichen fol-

tion von Algier verseßt sche, und äußerte

einen Rüekblick auf die anderen europäischen großen Mächte, daß Frankreich immer gewärtig scin a sei England mit seinen 5—600 Krie albe Million starken Heere, och immer ngz Preußen habe litair - Jnstitutionen Heer ausstellen zu kämpfen ha-

gendermaßen:

Werfe man \o werde man finden, Spize zu bieten. : i 4000 Dampsschiffen, Rußland mit seinem eine h Oesterreich mit seinem fr n, furhtbaren Heere und großen Mitteln zur Kriegführu zwar fein so zahlreiches Heer, sei aber durch seine Mi , vielleicht die Macht, welche im Kriege das bestorganisirte chte könnte Frankreich einstens zu en Frankreihs ganze Kraft auf einen ein igen Befestigung indem die, welche sie unternommen, n das Junere, sondern als Ab- achdem Karl X. Algier erobert, sei gewesen, eniweder die

sse, ihnen die sschiffen und

cilih etwas geringeren, aber doch n

würdez gegen diese vier da weise, Und dabei habe von Paris ja diese Gefahr eingestanden, ja selbst versichert, sie sei nicht gege wehr gegen das Ausland bestimmt. 1K nun ein zweifahes Occupations - System mögli epen und kleine Colonisations-Versuche zu unternehmen, u beseßen und das Junere durch einen Gesundheits- Man habe aber keines diescxr Systeme befolgt und sci Marschall Clausel habe „Wir kommen nicht, um Euch zu erobern, son- er habe aber bald diese Worte vergesscn und nah ihm alle Anderen bis auf den Marschall Bugeaud, Er habe Marschall Bugeaud zur Zeit des Tasna-Vertrages vertheidigt und beharre Colonisation könne man niht nah Laune hervorzaubernz síe stche mit Boden und Geschlecht in Zusammenhang, unendlich sei der Abstand zwischen der europäishen und arabischen anderen fich nicht zu un- Wo hätte Frankreih Mittel, die Civilisation der Araber um- Wie könne man auf eine Bevölkerung einwirken , die feine ch Dörfer, noch feste Wohnplähe besie? Welche Erfolge könne man aus dem siegreihsten Kriege hier fichern? Welche Erfolge habe die Schlacht bei Zsly gebracht? Mit Krieg allein komme man uicht zum Ziele, die Occupation sci allein durh Colonisation zu ‘erzielen. Wer aber die arabische Nationalität kenne, der wisse, daß der gemachte Vorschlag zur Verschmelzung der Racen nicht zum Ziele führen könne, da er unautführ- Man habe auch den Plan vorgebracht, aus Europa Kolonisten nach Afrika überzusiedeln, die man von Staats wegen mit allem Nöthigen ausstattez dies müßte aber dann doch wohl auf Kosten der französischen Steuerpflichtigen geschehen z es erinnere ihn an den Zug Katharinens durch die Krim, wo Potemkin die Wüste im Fluge umgeshaffen habe. Wie wollte aber Marschall Bugeaud. eíne Militair-Colonisation bewirken ? Etwa mit Sol- daten, deren Dienstzeit abgelaufen? Würde er aber Leute dazu finden? Und finde er solche, wo fänden dieselben Fraueu? Müßte man da nicht einen Raub Es gäbe freilih eine Colonisation, die sehr friedlicher Art sei, indem man durch Vortheile Ansiedler anziehez hiervon sei aber au nichts zu erwarten, da die Geschichte aller Zeiten gelehrt, daß der arabische Stamm für die Cioilisation unempfänglich sei. ósen Einflusse sei au, nichts zu erwarten, da die Araber sich nimmer zum hrisienthum belehren würden, Was nunmehr das jezige System gegen

ganze Küste zu bes oder einige Städte z Cordon zu isoliren. fogar in das Jnnere des zu den Arabern gesagt: dern um Euch zu beshüßen“'z

Landes vorgedrungen.

noch auf seiner Ansicht.

Civilisation, eine vermöge der

zustimmen ? Städte, no

der Sabinerinnen wollen ?

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die Arbeiter anlange, so müsse man dieses als ein Vertilgungs - System bezeichnen, dies habe man ja in offiziellen Dokumenten klar ausgesprochen, Die Militair - Verwaltung habe dieses System beantragt und zu dem Be- hufe die Razzias ersonnen. So sei man denn zu einem System von fkal- ter, berehneter Grausamkeit vorgeschritten, man stürze plöglih über die Stämme her, die fich nicht unterwerfen gewollt, morde die Männer und raube die Weiber und Kinder, Dies nenne man dann Pacification des Landes ; da müsse man mit Tacitus ausrufen ¿ „Ubi solitudinem faciunt, pacem appellant.” Auch der Krieg habe scin Geseh und seine Sitte, man dürfe feinen Krícg Raubthieren gleich führenz Franfreich müsse darob er- röthen. Die Hauptquelle alles Ucbels in Algerien sei die Militair-Dikta-

tur, diese müsse vor Allem aufhören, die Jdee eines Vice-Königthums sei .

unpraktisch, unpassend für das constitutionelle Landcêregiment. Jn Algerien bedürfe es einer leitenden Ober - Verwaltung, welcher die Militair-Behörde untergeordnet bleiben müsse, dazu müsse man fommen, da es für Frankreich nüglih und nothwendig sei. Wohl möge man bedenken, was der Herzog von Wellington 1840 gesagt, daß man, so lange Frankreicy mit Algerien zu schaffen, so enge es dort 100,000 Mann beschäftigt habe, nichts zu fürchten brauche, ur Algerien habc 1840 das Ministerium gezwungen, seine Flotte zurückzuziehen und die Note vom 8, Ofkftober zu unterzeichnen.

Herr Guizot, der es übernahm, diese Rede zu beantworten, nach- dem der Kriegs-Minister {on in einer früheren Sizung seine Er- klärungen über die Kriegführung und Verwaltung in Algier abgege- ben hatte, sagte in seinen Erwiederungen :

Wären die Thatsachen wirklih so, wie Herr von Lamartine sie vorge- tragen , so wäre dersclbe in seinem vollen Rechte gewesen, ihrer zu erwäh- uen, und man müßtc sie mit ihm beklagen und verdammenz denn das Moral-Prinzip des Krieges bestche darin, daß man nur das nothwendige, nur das unvermeidliche Uebel thun müssez was darüber hinaus, sei eben so ungerechtfertigt als s{hädlich, Nehme man die Kriegsberichte aller Kriege unserer Zeit zur Hand, der Kriege in Jndien und Amerika, so werde man aber wohl ähnliche Thatsachen auffinden, die eben s\o bedauerns- werth seien. Es frage sich indeß, ob dies der allgemeine Charak- ter des Benchmens und der Polítik Frankreihs gegen die Ara- ber gewesen. Dies sei unbegründet. Frankreichs Herrschast in Algerien solle niht dur Ausrottung der eingebornen Stämme gesichert werden, das wäre sinnlos; aber eben so wenig durch Verschmelzung der Racen. Unter der Herrschaft Frankreichs in Afrika verstehe man, daß Frankreich die eingeborenen Stämme überall durch die in ihnen zu weckende Ueberzeugung von seiner Stärke bezwinge, nachher aber mit Klugheit, Mäßigung und Ge- rechtigfeit regiere, „Eine Herrschaft dieser Art‘/, fuhr der Minister fort, „ist nichts Neues: es giebt Beispicle in der Geschichte, wo eine civilisitere Race eine andere weniger civilisirte bezwungen und regiert hat. Was thun tie Engländer ín Hindostan , die Holländer auf Java? Sie herrschen über Millionen der Ureinwohner, ohne daran zu denken, sie auszurotten oder sie mit sich zu verschmelzen. Sie regieren die einheimishen Stämme , in- dem sie denselben bis zu eínem gewissen Punkt ihre Justitutionen, ihre Sit- ten, ihre Geseye, ihre Religion, ihre Gebräuche lassen. Warum sollte Frankreih nit eben so in Algerien verfahren können? Die Stämme, welche Frieden mit uns halten, dabei aber ihre Unabhängig?ei: fast in allen Beziehungen bewahren wollen, muß man, so weit es sich thun läßt, mit Nachsicht behandeln. Dies erwägend, haben wir den Krieg mit Kaby- lien vermieden. Die Kabylen haben uns nicht angegriffen 4 sie besuchen unsere Märktez sie treiben Handel mit unseren Kolonisten; es wäre unpolitisch und ungerecht, wollten wir sie in ihren Bergen aufsuchen, sie zu unterwerfen, Jch bin darin mit den Rednern, die vor mir gesprochen haben, ganz cinverstanden: nur dann sind die Stämme der Ein- geborenen zu unterwerfen, wenn sie nicht in Frieden mit uns leben wollen. Marschall Bugeaud, so sehr ihn eine Expedition nach Kabylien reizen mochte, ist doch in einem Augenblick, wo die Versührung dazu nicht gering war, in den Gedanken der Regierung eingegangen. Als unlängst Abd el Kader in Kabylien Zuflucht gesucht, hatte wohl der Marschall einen guten Grund oder doch einen plausiblen Vorwand, ihn dort gufzusuchen und bci dieser Gelegenheit Kabylien zu erobern und zu unterwerfen z er hat sich aber dar- auf beschränkt, dic Kaby!en zu der Einsicht zu bringen, daß sie dem Abd el Kader nicht beistehen dürften. Er hat sie nicht angegriffen und ist nach Al- ier zurückgekchrt, ohne die Eroberung Kabyliens auch nur versucht zu haben, Es fi mir vergönnt, ein ganz neues Beispiel anzuführen, Jun einem Schreiben, das der Herzog von Aumale am 27. Mai aus seinem Lager in dem Bezirk Warsxenseris an den Marschall Bugeaud gerichtet hat, finden sih die Worte: „Jh bin zwei Tage am Rande der Region geblieben, wo die Beni Sala hausen z ih habe genaue Erkundigungen einziehen lassen über die Stimmung dieser Bergvölker z sie sind ruhig geblieben und haben keinen Verlockungen zum Aufstand Gehör gegeben. Hätte sih die Lage der Dinge anders ge- funden, so war ih, Jhren Justructionen gemäß, vorbercitet, gegen den Feind zu marschiren.’ Hier ist ein Fall, d:r die Regel unseres Ver- fahrens in Algerien bestimmt ausdrückt, Was der Marschall Bugeaud vor zwei Monaten in Kabglien gethan hat, das diente hier dem Herzog von Aumale zur Richtshnur; er hat die Beni Sala nicht angegriffen; er hat mit gutem Fug unterlassen, in ihr Land einzurücken; es ist uicht unsere Sache, die Stämme, die Friedcn halten, unterwerfen zu wollen, um Stef zu einem Bülletin zu gewinnen. Unsere Generale und Offiziere sollen sich immer gegenwärtig halten, daß dies der Wille der Re- gierung is und sie ihr Benehmen danach zu regeln haben. Unsere Lage in Algerien hat sich seit 1841 außerordenilich zu unseren Gunsten geändert : damals gab es rund um Algier her nur fünf Stämme, die unterworfen warenz zwei andere Stämme gehorhten uns in der Provinz Oran; alle übrigen Stämme waren, uns gegenüber, im Jusurrectionszustand, Jch habe mir eine Uebersicht vershafft von der Haltung der Stämme während des leyten großeu Ausfstaudes: es erhellt daraus, daß uns viele Stämme und Häupter Treue bewahrt haben und mit uns gegen Abd el Kader ins Feld gezogen sind. Jch habe eine Karte zeichnen lassen, auf welcher die aufrührerishen, die halbaufrührerischen, die unterworfenen Stämme durch Farben unterschicden sind: nun denn, die aufrührexischen sind jegt in der Minderzahl. Jch wollte mir auch Rechen- chaft geben über das, was Abd el Kader in den legten fünf Jahren be- gegnet istz ih wollte das Leben, das er geführt, die Orte, wo ex sich auf- gehalten , kennen lernen. Aus Allem, was ich darüber erfahren fonute, ergiebt si, daß Abd el Kader in den fünf Jahren seit 1841 bestäudig, an Boden verloren hat und von Tag zu Tag s{wächer geworden ist. Es beweist diese. Thatsache, daß unter der Leitung und durch die Bestrebungen des Marschall Bugeaud die Befestigung der französisben Herrschaft in Alge- rien in dem besagten Zeitraum sehr entschiedene Fortschritte gemacht hat.“ Herr Guizot {ließt mit der Bemerkung, es sei allerdings noch viel zu thun übrig, und man dürfe sich nicht wundern, wenn mitunter von insurgirten Stämmen gehört werdez mit Beharrlichkeit aber sei der Zwec, die wirkliche Herrschaft Frankreichs in Afrika, sicher zu erreihen. Die Civil - Organisa- tion müsse indessen der Zukunft vorbehalten bleiben; vorerst sei von der Militair-Regierung nicht abzugehen; so lange die 2 Millionen Eingeborc- nen in mehr oder minder offenem Widerstande verharrten, fónne man nicht eine bloße Civil-Verwaltung dort einführenz nur suhe man diese allmälig immer umfassender zu organisiren. Hinsichtlih der Colonifation sei noch kein ausscließlihes System angenommen.

Der Herzog von Fiß-James i} nach kurzer Krankheit geen Man versichert, daß das ganze diplomatische Corps zu Washing-

ton die Kriegserklärung der Vereinigten Staaten gegen Mexiko ge-

mißbilligt habe. :

Wegen Ablebens des Papstes wird in der Notredamekirhe am 23, Juni und in den anderen Kirchen am 25., 26. oder 27. Juni ein feierliher Trauergottesdiens stattfinden. Kardinal Bonald ist von Lyon nah Rom abgereist.

Das Ministerium hat durh den Geschäfstêträger Mexiko's eine Mittheilung der Regierung dieser Republik erhalten, worin dieselbe den Wunsch ausdrückt, die freundschaftlihen Beziehungen mit Frank- reih wiederhergestellt zu sehen.

Die Deputirten-Kammer wird ihre legislativen Arbeiten bis ge- gen den 20. Juni beendigt haben.

Die drei Pairs von Frankreih, welhe in-dem Prozesse Lecomte's gegen die Todesstrafe gestimmt haben, sind. die Herren Victor Hugo, von Boissy und Dubouchage.

Der National erzählt, man habe zu Havre mehr als zehn

einer Seite von der- Kammer für gültig erklärt.

von Algerien“, kündet der Berichterstatter, Herr Bignon, a,

mung, und das Kapitel wird so angenommen. Aus Anlaß des Kail

‘Meere. Die Sache klinge zwar fas unglaublich,

Tausend Journalnummern der ministeriellen Presse mit B ; legt, a ungestempelt gewesen. Dieser Betrug sei ga jerberungen wieder zur Sprache ¿ meldae ans. Ler Cegnabme

| i E hon ¡Es ie turch dänische Kreuzer auf offener See im Jahre getrieben worden, und zwar mit Erfolg, bis die Zoll - Behörd | l E us pr A es G %o. April d. F mit Havre es entdeckt hätten, ajorität von 18 Stimmen gegen die Minister durhgesept _ Die Notirungen sämmtlicher Effekten waren heute gy daß diese Ansprüche an den csammt - Ausschuß des Hauses Börse sehr fest, Die neuesten londoner Briefe versichern, Sj; ¡se n werden sollten, trug nun darauf an, daß sich das Haus bert Peel werde jedenfalls niht eher vom Amte abtreten, als bi s der Berathung über diese Angelegenheit zum Ausschuß bilde. Getraidefrage vollständig erledigt sei. Man is aber dessenungey Minister ihrerseits versuchten die Anerkennung jener Forderungen noch nicht beruhigt über die Lage des englischen Miniß einmal zu verhindern, und nachdem der Kanzler der Das Journal des Débats enthält heute einen Arti ; „hkfammer und Herr Cardwell von neuem die Ansichten den Stand der Parteien in England ; es wird darin für zuy vgierung in dieser Angelegenheit auseinandergeseßt hatten, wurde angenommen, daß Peel bei der Berathung über die zweite p Hiatrag des Herrn Hawes mit 85 gegen 58 Stimmen verwor- sa, JAUIAEN Zwangsbill in der Minorität bleiben und by Den Rest der Sitzung nahm die Debatte über die zweite Ver- gnren werde. L e ‘ner von Herrn Fox Maule eingebrachten Bill in Anspruch, (Frkf. J.) Mehr und mehr stellt sich das Bedürfnj 3 vlge in Schottland zur Besbidetäva der Errichtung von Gottes=

daß Einheit in die Verwaltung Algeriens gebraht werd: ( F dec dort entstandenen neuen sogenaunten freien Kirche ein eigenes dies aber eine shwierige Frage, und darüber, wie dieselbe m ‘ationsgeseß zur Anwendung gebracht werden soll. Die neue

zu lösen sei, sind die Meinungen sehr verschieden. Herr von t, opri i 1842 ; : : A ville neigt si in diesem Betreff zu der Ansicht, daß ein neues M“ E E E Da os a Ker M

E S S j ; ndesfirche entstanden is, hat bereits auf eigene Kosten 600 E M die Leitung der algerishen Angelegenheiten y Mgaler erbaut, findet aber bei den der alten Kirche auhängen=-

Ein Theil der Mitglieder des Kabinets sol ÿ ¿en Orundbesißern, wie z. B. den Herzogen von Richmond falls zur Anwendung eines solchen Mittels rathen. Herr Deôn Buccleuch, dem Grafen Moray und Anderen, Á Betreff n Ein- de Givré schlägt dagegen einen anderen Audweg vor, wel); F ing von paßlichen Bauten großen Widerstand, und diesen Widerstand wie man vernimmt, durch einen hohen Einfluß anempfohlen un) F inder Antragsteller durch seine Bill beseitigen. Der Minister des Jn- stügt wird ; es solle nämlich in Algerien selbs eine starke „leite R Sir James Graham, sehte in längerer Rede die Ungerechtigkeit walt“ konstituirt werden. Es liegt bei diesem Vorschlage, wie es\ Unbilligkeit des Verlangens schr klar aus einander und machte der Plan der Errichtung eines Vice-Königthums im Hintergruß hei bemerklih, daß durhaus kein Grund vorliege, weshalb, wenn war schon zu wiederholtenmalen von einem derartigen Projh K {e Expropriation zu Gunsten geistliher Zwecke für nothwendig Rede, und man is, dem Vernehmen nach, höheren Orts wei) geeignet halte, sie auf Schottland oder auch nur auf das Jnteresse entfernt , auf eine Verwirklichung desselben zu verzichten, j vier Religions-Gemeinschaften beschränkt bleiben solle, daß aber dritte Meinung endlih scheint jebt in der Deputirten-Kamne allgemeine Anwendung solher Zwangs - Entäußerungen zu geisi- reihe Anhänger zu haben; es geht dieselbe dahin, Algerien (1 U, Zweden zu den größten Absurditäten führen müsse. Er bean- Departements eingetheilt werden, welhe dem übrigen su, daher die Verwerfung der Bill ohne Weiteres. Jn gleichem assimilirt würden , jedo vorbehaltlich gewisser , dur di: [i ne sprach Sir R. H. Inglis, worauf die Debatte bis zum Aa p des afrikanishen Bodens nothwendig qm 1 d, M. vertagt wurde.

usnahmen. y

ck= Paris, 12. Juni. Da am Schlusse der gestri 6m der Deputirten-Kammer niht mehr die hinreichende Anza) wh putirten anwesend gewesen war, um ein gültiges Skrutin ihn) Ganze des Gesebßentwurfs, die Kredite für Algerien im Jahn betrefsend, vorzunehmen, so hatte dieses auf heute a} werden müssen. Am Anfange der heutigen Sißung wurde dag diesem Skrutin geschritten, und dasselbe ergab das folgende Res Zahl der Abstimmenden 232, für Annahme des Gesebes 215, dasselbe 17, das Geseß is daher angenommen. Nach Beek des Sfrutins lud der Präsident der Kammer die Mitglieder

Unterhaus. Sibßung vom 11. Juni. Diese Sizung de fast ausschließlih durch einen Vortrag des Secretairs für Jr- d, Ind Lincoln, in Anspruch genommen, durh welchen er die von ihm bereits angekündigten Bills zur Reform der Pacht- hältnisse in Jrland zu rechtfertigen suchte und die Erlaubniß zur bringung diefer Bills erbat. Die drei Maßregeln sind in der jpisacje auf den Bericht der unter dem Vorsiße des Grafen von pon angeordneten Kommisston zur Untersuhung der irländischen dt-Verhältnisse begründet. Die erste Bill bezweckt die Beförde= g gütliher Vereinbarungen zwischen Grundherrn und Pächter über

selben ein, ja reht pünktlich und rechtzeitig in den Sißungen zunehmende Verbesserungen au den Pacht - Grundstücken und scheinen, um die Arbeiten der Kammer zu beschleunigen und zum| sgt, daß Ersterer verpflichtet sei, für diejenigen Ver- digen Schlusse zu führen. Besonders aber hob er hervor, daj rungen des Grundstückes von Seiten des Pächters, welche Mitglied, ohne vorher förmlichen Urlaub verlangt und erhalt auf Errichtung von Nuzungs - Gebäuden und Entwässerung haben, von hier abreisen möge. . Diese Bemerkung fand allge Grundstücks beschränken, Entschädigung zu leisten. Die zweite Beifall, da in der That in den legten Wochen und regulirt das Verfahren in den Ausweisungs-Prozessen und Exe= bereits zahlreihe Deputirte, ohne die geriugste Anzeige |pnen, welches in seiner jeßigen Verfassung zu so großen Härten an die Kammer zu machen, in ihre Heimat abgereist sind. pnlassung giebt, Die dritte Bill endlich ermäßigt die Stempel- erstattete Herr von Golbery Bericht über die Wahl-Openisgabe von den Pahtverträgen und enthält mehrere andere Bestim- des Wahl-Kollegs zu Bourganeuf, welches Herrn Emil v. G irgen, welche geeignet sind, feste Pachtverträge auf längere Ter- (den Haupt - Redacteur und Herausgeber des Journals la Pre an die Stelle der jet vorherrshenden Pacht auf unbestimmte zum Deputirten gewählt hat. Auf den Antrag des Berichters treten zu lassen, Mehrere irländishe Mitglieder der liberalen

Namens der Kommission wurde die Wahl ohne Einspruch 44, erÉlärten ihre Zustimmung zu diesen Maßregeln, und auch G Darauf v4 hiannte Ultra -Tory, Herr Shaw, bezeigte sich mit denselben

mehrere Geseß- Entwürfe, Anlehen und Auflagen - für vz 6iten, worauf die Erlaubniß zur Einbringung der Bills ertheilt Beaucair, Perpignan und Compiegne betreffend, ohne Diet,

durch Ausstehen und Sigzenbleiben angenommen. Die Tagesord | L führte nun zur Fortsehung der Verhandlung des Ausgaben -Bud London, 12. Juni, Während der Globe den Sturz des nisteriums für so gewiß ansieht, daß er bereits vorgestern anfkfün-

des Kriegs - Ministeriums, und zwar zu dem Kapitel: Orden n 6 n zu fönnen glaubte, Sir Robert Peel werde, sobald er der Fes=

Dienst, erste Section. Die ersten Kapitel wurden ohne Debattt | POY O SEIT M A ; genommen. Aus Anlaß des Kapitels 28, betitelt „Gouver der Regierung entledigt sei, mit seiner Gemahlin eine Reise nah i Festlande axtreten, meint heute die Times wieder, daß der umph der Opposition in der Zwangsbill - Frage feinesweges schon gewiß sei, wie man behaupte. Diefes Blatt nämlich will wissen, bestehe auch unter der liberalen Partei Zwiespalt, und etwa 30 hglieder derselben, meist der Freihandels-Partei augehörend, hätten sen, sih keinem Votum anzuschließen, welches offenbar nur den i habe, das Ministerium zu stürzen, wenn dadur die Kornbill ge- { werden fönute, Der Globe widerspricht dieser Behauptung. est zwar zu, daß eines oder das andere Mitglied der liberalen Par- ir die Zwangsbill stimmen möge, versichert aber, nicht ein einziges, ge- veige deun 30, sei zu dem Entschlusse gekommen, seiner Ueberzeu=- ig zuwider durch Beförderung einer neuen Ungerechtigkeit gegen and etwanige der Kornbill drohende Gefahren zu beseitigen. An heutigen Börse war übrigens au die Ansicht vorherrschend, daß, hes auh immer das Schicksal der irländishen Zwangsbill sein ge, das gegenwärtige Kabinet während der übrigen Zeit der Ses= „am Ruder bleiben werde.“ Wenn Sir Robert Peel aus dem isterium tritt, ehe er jedes mögliche Mittel zur Durchführung die= Maßregel versucht hat, wie er zu thun sich anheischig gemacht“, t der Kent Herald, „so würde er in Wahrheit eiu „Verräther“ , Wir wollen es nicht glauben. Zwanzig Niederlagen über an- t Gegenstände dürfen seinen Rücktritt nicht herbeiführen, ehe die igte Maßregel seiner Verwaltung gereift ist,“ Der protectionistisch unte Standard sagt dagegen: „Es ist jeyt auêgemacht, daß Dinisterium sich keinen Monat mehr halteu kann; die Wahr- mnlihkeit aber is} dafür, daß es keine Woche mehr bestehen wird, ju Fall wird für alle fünftigen britishen Staatsmänner eine feier- % Vunung vor Verrath und für die britische Nation eine nicht inder eruste Warnung sein, niemals einem Manne ferner zu ver- der sich einmal als Verräther erwiesen hat. So lange es ne erse Grundlage behielt, war das Ministerium von 1841 das igte wie das beste Ministerium seit 40 Jahrenz aber es zeigte lreulos, und es is gefallen, und zwar uur um so tiefer gefallen U der gewinnenden Eigenschasten, welche ihm 4 Jahre lang die inderung und das Vertrauen der Nation sicherten. Es is nicht als geredt, daß die früheren Dienste des Peelshen Kabinets fine Ershwerung seiner Schuld betrachtet werden. Wir sind ms erfceut , daß das Rad endlich abgelaufen ist, und daß eben j welcher vor 17 Jahren den Verrath in das Geseßbuch der bri- dh Politik einführte, jeßt bei seiner feierlihen Vertreibung das

pfer sein wird.“

ite fi der Motivirung des Amendements gegen die Kornbill er=- b gestern Lord Stanhope im Oberhause diese Maßregel sür wih- Ver als die Reformbill und prophezeite, daß sie die schädlihsten Fol- nah sih ziehen werde. Er behauptete sogar, daß durch ihre „10)me das Todes-Urtheil des Oberhauses ausgesprochen sei, dessen mgen Ung m nit entfernter Zeit das Land mit Donnerstimme ver- h Gietde, In einer Schilderung von der Entstehung der Bill fehl, d der Kartoffelnoth behauptete er, daß ein Geheimeraths- k; RLES die irländischen H5fen auf eine Zeit lang geöffnet hätte, u ten Erfolg gehab: haben würde, den besürhteten Folgen : ohne Verwirrung hervorzubriugenz der Premier-Minister Weg aus einer unbegreiflichen Jnkonsequenz mt

die Kommission einen Abstrich von 72,800 Fr. an diesem vorgenommen habe. Judeß- habe sie sih in Folge der entge seßten Bemerkungen des Herrn Kriegs - Ministers doch dazu wn den, die Verminderung des Kredits auf 31,800 Fr. zu bes Zu dieser Summe erklärt der Kriegs-Minister seine

betitelt „Colonisation in Algerien“, verlangt Herr Genty de d ‘daß Oran zum Freihafen erklärt werden möge. Man werdes Oran ein Mittel zu steigender Blüthe und Prosperität das man nicht vernachlässigen solle. (Rufe zur Abstimmunzg/® Kapitel 32 wird in. der ursprünglichen Fassung angenommen, d gen Kapitel des Kriegs-Budgets gleichfalls ohne bedeutende Di Die Kammer geht zur Verhandlung des Ausgaben-Budgetè di nisteriums der Marine und der Kolonieen über. Die allgem kussion darüber wird eröffnet. Herr Lacrosse besteigt zu! Tribüne, wie er alle Jahre und bei jedem Anlasse vorzugêwt Gegenständen der Marine seine Aufmerksamkeit zuzuwenden Er begann heute damit, daß er dem Marine-Minister seinen Beifall. aus\sprah darüber, daß er dem Wunsche des Landes | geben und größere Kredite für den allgemeinen Dienst der verlangt habe, Aber das allein, fügte er dann bei, genügt neh man muß nun auch eine gute Anwendung von diesen Kreditez #8 Der Redner geht nun auf die mannigfaltigen Verbese\g0 s welhe in mehreren Zweigen des Marinediensit erun und nothwendig wären. Er lenkt die Aufmerksamktit Herrn Ministers auf die allgemeinen Vorräthe der Fle, die Gesundheits - Anstalten und das Rechnungswesen. rihtet er eine Juterpellation an den Herrn Minister über {werden und Klagen, die, dem Vernehmen nach, demselben gen wären aus Havanna, Mexiko und aus Brafilien 1 2 vou Veruntreuungen, die sih gewissenlose Agenten erlaubt haben Auch auf Martinique sollen gleiche Unregelmäßigkeiten statt haben. Herr d'Angev ille richtet eine Jnterpellation an den H nister über mehrere Unglücksfälle, die unserer Marine zugestoßtl

besonders über den Verlust mehrerer Dampfböte im Mittel sei aber n weniger doch wahr: unsere Dampfschiffe schiffen im MittellV Meer noch nah demselben nautishen Verfahren, welches E zier befolgten. (Ausrufe des Erstaunens und des Unglauben/, bediene sich weder des Kompasses noch der Wissenschaft E und Breiten. Die Sihung dauerte noch fort, als dieser Be Postschlusses wegen abgebrochen werden mußte. vi Es wären noch 17 Geseß-Entwürfe für die Kammer Ps allein es werden zweifelsohne mehrere beseitigt werden, ry ( der nähsteu Woche die Kammer mit ihren Arbeiten n zu fommen vermöchte. Jn der nähsten Woche werden 0984, mehr so viele Deputirten anwesend sein, um die nöthige zusammenzubringen, Großbritanien und Irland. wad

Unterhaus. Sipung vom 10. Juni. Drehei

die sogenannten dänischen Ausprüche, d, h, derjenge

ck- a E O

723 einshlagen wollen, ehe er dem Parlament die Regulirung der Korn- eseße vorgelegt. Diesem Umstande habe die Kornbill ihren Ur- E zu verdanken, und es habe diesmal nit, wie in der Fabel, der s eine Maus, sondern die Maus einen Berg zur Welt gebracht.

Ibrahim Pascha ist eifrig mit der Besihtigung der hiesigen Merkwürdigkeiten beschäftigt. Es heißt, es solle ihm zu Ehren im Hyde Park am 17ten oder 19ten d. M. eine große Revue stattfinden. Gestern wohnte er dem Pferderennen zu Ascott bei. Heute Abend wird derselbe bei der Königin speisen und morgen von hier abreisen, um die Manufaktur-Distrikte zu besuchen.

Dem New-York Journal of Commerce zufolge, wäre die Oregonfcage bereits auf der Basis des 49sten Breitengradea, als Gränze, erledigt, und bedürfte die Uebereinkunft nur noch der gewöhn- lihen diplomatishen Formen.

Jn der leßten Sihung des Repeal= Vereins zu Dublin wurden zwei Briefe von Herrn Smith O'Brien verlesen, worin derselbe die Einladung zu einem feierlihen Einzuge iu Dublin und zu einem großen nationalen Bankett hauptsächlih deshalb annimmt, weil dies der bestc Beweis der Einheit sei, die im Repeal-Lager herrshe. Auch nimmt er, „um die Repealer nicht zu betrüben‘/, das Anerbieten des Repeal=Vereins, die Sporteln, die er für seine parlamentarische Ge- fangenhaltung schuldet, aus der Repeal-Kasse zu zahlen an.

Aus Rüc{siht auf den unruhigen Zustand Portugals ist das Linienschiff „Canopus“/ nach Lissabon beordert, um dort Station zu nehmen. Auch das Linienschiff „Queen“ von dem Evolutions-Ge- \chwader soll nach Lissabon und ein anderes Linienschiff dieses Geschwa- ders, der „Albion“, nah Mexiko bestimmt sein.

Gestern is in Bristol die Zuder - Fabrik von Firzell und Soÿn abgebraunt. Der Verlust wird von Einigen auf 20,000, von An- deren auf 35—40,000 Pfd. angegeben.

Nach dem Becicht des Koirespondenten der Börsen alle aus London vom 13, Juni, war die Oberhaus-Debatte über die Korn= Bill, an welcher am 12ten der Marquis von Exeter, der Graf Delaware (Beide gegen die Bill), der Bischof von St. Davids (für), der Bischof von Exeter und der Graf von Warwick (Beide gegen), der Bischof von Oxford (sür), Lord Ajhburton (gegen die Bill) Theil nahmen, am 13ten Morgens 2 Uhr noch nicht beendet, und man glaubte, es werde in dieser Sißung uoh nicht zur Abstimmung kom- men. Jm Unterhause wurde die Debatte über die zweite Verle- sung der Zwangébill fortgeseßt.

X London, 12. Juni. Die Wecselfälle in der politischen Welt eilen bei der gegenwärtigen so merkwürdigen Krisis der öffent- lihen Angelegenheiten dieses Ländes so schnell vorüber und sind mitun- ter so kleinlih, auf der anderen Seite aber doch auch wieder so wich= tig, daß ih fast niht weiß, ob ih die verschiedenen fleinen Verände- rungen dieses politischen Würfelspiels, von denen viele s{hou ihr gan- zes Jutercsse verloren haben, ehe man nur von ihrem Dasein unter= rihtet wird, beschreiben oder unberührt lassen soll. Die Versammlung der Whigs am leßten Sonnabend war sür die Aussihten des Kabi- nets äußerst bedrohendz denn sie führte zu dem, wie man voraus= sept, einstimmigen Beschluß, Sir Robert Peel sowohl wegen der ir- ländishen Zwangöbill, als auch wegen dec Zudckerzölle, entschieden zu opponiren. Allein- es waren bei dieser Gelegenheit nur 110 Mitglie= der der Whigpartei in Lord John's Hotel gegenwärtig; und wie man hört, so hat \ih ein sehr bedeutender Theil der Liberalen geweigert,

einer Maßregel, welche von den Whig-Pairs im Hause der Lords so eisrig unterstüßt wurde.

Am Montag fand eine Versammlung der Protectionisten bei Herrn Bankes statt. Allein es wurde kein Entschluß gefaßt, und in Betreff der irländishen Maßregel kam es nicht zur Uebereinstimmung.

vollen Erwiederung zu Boden zu schlagen. Das Ende

dieser Dinge ist, daß es noch keinesweges

bill eine Niederlage erleiden, Die Leiter der zwei

ihnen zu folgen sich weigert.

hätte.

seßt, so wird dies jeßt wie ein großer Sieg klingen.

Abstimmung über die irländishe Frage abhängen wird. Die Stellung

der Pairs fagen:

blickliher Vernichtung ihrer Urheber sein wird!

sein werden. y S ch weiz.

FKauton Vern.

auch die regt.

nitiative des

der Gesehe zustände.

p Lat V L) - Mde Je P E O L A E La S s A2 E Tis E I E C Sr R o Ed e R E FE Cs

irgend cinen von Partei-Jnteressen eingegebenen Versuch, der Regie= rung Schwierigkeiten zu bereiten, zu unterstüßen, vorzüglich in Betreff

Lord Georg Bentink rieth zu dem äußersten und heftigsten Verfahren, und ob er gleih offenbar nicht über die Unterstüßung einer bedeuten- den Partei gebieten fonnte, so blieb er doch denselben Abend im Un- terhause bei seinem System, hielt eine höchst brutale, rohe und unanständige Diatribe, zu welher etwa 30 bis 40 Protectionisten Chorus sangen, und versuchte, den Staats =- Secretair des Krieges, Herrn Sidney Hcrbert, wegen seiner lebhaften, aber doch Res aller gewiß scheint, die Regierung werde überhaupt wegen der irländischen Zwangs= extrê- men Parteien, Lord John und Lord Georg, haben sih aus sehr verschiedenen Gcünden zu einer Opposition gegen diese Bill bewogen gesühlt, in welcher eine bedcutende Anzahl ihrer eigenen Anhänger Unter irgend anderen Umständen, als den gegenwärtigen, giebt man zu, daß sowohl Whigs wie Tories un= verhohlen für jede Maßregel gestimmt haben würden, welche den Schuß des Lebens und Eigenthums in Jrland zum Zwecke gehabt Yber die Führer können eine Gelegenheit niht unbenußt vor= über gehen lassen, welche für ihre großen Nebenbuhler so gefährlich is, Und wenn das Kabinet die zweite Lesung der Zwangsbill durch- Die Schwie= rigkeiten in der Zuckerfrage bleiben dann immer noch z allein ih ver- muthe, daß der Weg, welchen die Regierung in Betreff derselben einzuschlagen entschlossen is, zum großen Theil von dem Resultat der

der Regierung is, um das Geringste zu sagen, so kritisch, daß die Majorität, mit welcher sie hofste, die Kornbill in dem Oberhaus durhzubringen, dadurch erschüttert worden ist. Viele Wir haben wider Willen uns entschlossen, für die Kornbill zu stimmen, selbst gegen unsere Meinungen und Junteressen, weil es uns vor allen Dingen daran liegt, eine Regierung von kon= servativen Staatêmäunern aufreht zu erhalteu; aber nun sagt man uns, daß das Durchgehen der Kornbill nur das Signal zu augen=- Jn diesem Punkte der Beweisführung is allerdings etwas Wahres; nichtsdestoweniger ist es wahrscheinlich, daß die Maßregel in dem Comité mit einer Majorität von 16 Stimmen durhgeht, und wenn dics der Fall ist, so wird die dritte Lesung in nächster Woche stattfinden, wahrscheinlich noch ehe die Verbandlungen über die irländishe Maßregel geschlossen

Die Sizung des Verfassungs - Rathes am 10. Juni war ganz der Berathung über das Veto gewidmet. Jn Betreff der Ausdehnung desselben machten sih mehrere Anfichten gel=- tendz die Einen wollten es hauptsächlih für Steuern und Abgaben, für Krieg und Frieden, Andere für die organishen Geseße, die mit der Verfassung zunächst zusammenhängen, für politishe Fragen und für das Vnperangs- Duett: Von einigen Verfassungsräthen wurde

olfs, wie sie im Waadtlande besteht, auge- Fifcher von Reichenbach beantragte, daß außer dem Großen Rathe ein stärkerer Rath aus Gemeinde - Abgeordneten aufgestellt werden solle, dem die Entscheidung über Annahme oder Verwerfung Es wäre dadurch wesentlich das Zweikammer=- System eingeführt worden. Nach langer Diskussion wurde mit 71

zustimmen. Für ein beshränktes Veto, dem Grundsaße nah, waren 29 Stimmen, dagegen 84; für Ueberweisung von Fischer's Antrag an die Vorberathungs- Kommission 29 Stimmen, dagegen Mehrheit. Stämpfli's Antrag auf General - Abberufung des Großen Rathes blieb mit 42 Stimmen in der Minderheit, Das Veto is mithin verworfen.

Kanton Basel. Es ist in Basel eine Bittschrift an den Großen Rath in Umlauf geseßt worden, die bezweckt, daß der Ge- sandtschaft für die Tagsaßung Juftructionen in Bezug auf die Jesui-= tenfrage gegeben werden möchten, um die Kompetenz des Bundes in dieser Hinsicht anzuerkennen.

Fürstenthum Neuenburg. Die gesebgebende Versamm-=- lung ist zum 22, Juni einberufen und wird sih zuerst mit den Jn- structionen für die Tagsaßungs - Gesandtschaft und dann mit dem zweiten Theile des Strafgeseßbuches beschäftigen.

Ftalken

Nom, 6. Juni. (A. Z.) Nach den Beschlüssen der Kardinals- Congregation sind die Monsignoren Savelli und Lucciardi als Kom- missarien der Regierung nah den Legationen und den Provinzen ab= gereist, Ersterer nah Bologna, Leßterer nah Urbino und Pesaro, auf welche Stelle der Mons. Grassellini Verzicht geleistet hat. Die Mehr= zahl der Kardinäle hat dafür gestimmt, daß die Kommunal=-Verwaltung ganz in die Hände der Säculairen übergehe, und daß diese mit ihren Berathungen und Beschlüssen \ich an die erstgenannten Commissaire statt hierher an den Staats=-Secretair zu wenden haben. (S. die gestrige Nr. der Allg. Pr. Ztg.)

Portugal.

Lissabon, 2. Juni. Die Amnestie für alle bei der Empörung von Torres Novas (im Jahre 1842 gegen das Ministerium Costa Cabral) Betheiligten (S. Nr. 164 der Allg. Pr. Ztg.), so wie die Zurücknahme der gehässigsten Maßregeln des gestürzten Kabinets und verschiedene Ernennungen populairer Beamten, haben die Gemü- ther schon in hohem Grade beshwihtig. Das National - Garde- Geseß soll revidirt und darin dem Volkswunshe Genüge geleistet werden. Eine Anzahl Junten in den Provinzen hat sich zu Gunsten des gegenwärtigen Kabinets erklärt. Die finanzielle Krisis währt in- deß noch fort, und die egierung dürfte wohl erst mit Hülfe der Cortes diesen Verlegenheiten abhelfen können.

Herr da Silva Passos, ehemaliger Finanz-Minister und sehr be- liebt bei den Jusurgenten, is zum Kommandanten der Festung San= tarem ernannt, dagegen sind der Befehlshaber der lissaboner Natio=- nal-Garde und mehrere andere durh ihre Ergebenheit gegen das Ministeríum Costa Cabral bekannte Offiziere und Beamte abgeseßt worden.

Eisenbahnen.

Göttingen, 13. Juni. (H. Z.) Der hiesige Magistrat macht in dem Wochenblatte bekannt, daß das Königlihe Ministerium des Jnnern verschiedenen Privat - Unternehmern zu Halle und Nord= hausen, welhe den Bau einer Eisenbahn von Halle über Nordhausen zum Anschlusse an die diesseitige Südbahn beabsichtigen, gestattet hat, vorläufig auf ihre Kosten die zur Veranschlagung jenes Eiseubahn- Unternehmens erforderlihen Terrain - Untersuchungen innerhalb des hannoverschen Gebiets vorzunehmen, und daß deshalb die betheiligten Grundeigenthümer in der hiesigen Feldmark den Technikern der ober= wähnten Unternehmer die Vornahme des fraglihen Geschäfts zu gestatten haben.

Paris, 11. Juni. Das Journal des Débats enthält einen Bericht aus der Feder des bekannten Michel Chevalier über das System der gegliederten Eisenbahnwagen des Herrn Arnoux, das jeßt durch Eröfsnung der eigens dazu gebauten Bahn von Paris nah Sceaux dem öffentlihen Urtheil übergeben worden ist. Das System des Herrn Arnoux bietet den Vortheil dar, daß man si bei der Anlegung von Eisenbahnen auh vor den kleinsten Curven nicht zu scheuen braucht und somit in gebirgigem und wechselndem Terrain die großen Erdarbeiten vermeiden kann, welhe durch ihre Kostspie- ligkeit die Eisenbahnen in manhen Gegenden fast unmöglich machen. Schon im Jahre 1839 hatte Herr Arnoux 200,000 Fr. seines Ver= mögens dazu verwendet, auf einer kleinen Probebahn von etwa 3400 Fuß Länge die Vortheile seiner Erfindung zu beweisen. Diese Bahn hatte Kurven von 450, 300, 150, 90 und selbs von 54 Fuß Halbmesser. Troßdem daß die häufig wiederholten Versuche (die Lo= fomotive mit den angehängten Waggons hat mehr als 400 deutsche Meilen auf der Probebahn durchlaufen) die Zweckmäßigkeit der Er= findung ins hellste Licht stellten, Herr Arago einen sehr günstigen Be= riht darüber an die Akademie der Wissenschaften abstattete und end- lih auch aus den, von einem sehr gelehrten Artillerie-Offizier, Herrn Morin, angestellten Versuchen sich ergab, daß die Friction in den Kurven nicht größer war, als in den geraden Stellen (während auf den gewöhnlichen Bahnen schon bei einer Kurve von 2400 Fuß die Friction so groß wird, daß man bei großer Schnelligkeit des Zuges in dunkeln Nächten Funken aus der Berührung der Räderränder mit den Sienen k ervorsprühen sieht); troß alledem konnte Herr Arnoux nichts weiter von der Regirrung und den Kammern erlangen, als im Jahre 1844 die Erlaubniß, die Bahn nah Sceaux auf seine eigenen Kosten zu bauen, und diese is denn am 7ten d. durch den Herzog von Ne- mours eingeweiht worden. Auf dieser Bahn hat man mit den Kur= ven förmlich gespielt. Um z. B. in die größtmöglihe Nähe von Bourg- la - Reine zu kommen, hat man eine Kurve von 90 Fuß Halbmesser angewendet; um von da die Bahn bis mitten in Sceaux hincinzuführen, galt es eine Höhe von 108 Fuß zu -erklimmen, was bei einer Entfernung von 4500 Fuß nah dem gewöhnlichen System unmöglich gewesen wäre. Herr Arnoux hat es durch sein System der kleinen Kurven ermöglicht, indem er die Bahn im Zickza hinaufführte, mit Kurven von respektive 189, 189, 210 und 150 Fuß Halbmesser. Die Bahnhöfe endlih an den beiden Endpunkten sind Kreise von nur 75 Fuß Halbmesser. Die Kosten dieser kleinen etwa. 45 deutshe Meilen langen Bahn belaufen sh auf etwas über 4 Millionen Franken, während die bisher in der Nähe von Paris ausgeführten Bahnstrecken wenigstens das Doppelte gekostet haben. Man spricht jeßt davon, die Bahn bis Orsay, zwei Meilen weiter, zu führen, wodur Paris in den Stand geseßt würde, seine Pflastersteine wohlfeiler zu beziehen , allein man erwartet, daß, wenn das System si bewährt, namentlich in Bezug äuf die Dauer haftigkeit des Mechanismus, der das Befahren der kleinen Kurven möglich macht, es auch Anwendung auf noch zu erbauende größere Gebirgsbahnen finden wird, z. B. auf die von Chateauroux nach Li- moges, die, nah dem bisherigen Systeme auf 65 Millionen Franken veranshlagt, wenigstens um 20 Millionen billiger nah dem Arnoux=- hen System gebaut werden könnte.

Handels - und Börsen -= Nachrichten. Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 14. Juni. 50% Met. 1127 G. Bank-Acüen p. ult. 1907.5, Bayr. Bank-Actien —. Hope 885 Be. Stiegl. 877 Br. Int 59 X á Fe

Poln. 300 Fl. 96 Br. do. 500 F1. 805 G. London, 12. Juni. Cons. 3% —. Bels. 975. 963. Neue Anl. 247. 237.

Stimmen gegen 47 beschlossen, über das Veto reglementsgemäß ab-

Pasaive 04. 4. Ausg. Sch. 15%. 4. 24% Hol. 60. 59%. 5% do. 913.