1846 / 173 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

als beharrlich. Man erinnere \ch des Schreibens eines Kolonisten, welhes Herr F. Barrot kürzlich in der Kammer vorlas, und man wird begreifen, inwieweit das Uebel die Klage rechtfertigt: „,,„„Man sollte sagen, daß man unseren Ruin beschlossen habe, indem man uns jedes Mittel, ihm zuvorzukommen, jede Hoffnung, ihm zu entgehen, nimmt,‘‘// Das Mittel gegen dieses tiefe, eiigewurzelte Uebel be- zeichnen unsere Kolonisten selbst. Seit neun Jahren leiden dort die Opfer unter einer shrecklihen Willkür, hoffend, daß endli ihre Stimme zu uns gelangen werde. Aber die Zeitungen des Herrn Bugeaud sagen, daß unsere Kolonie blühend sei, der Herr Kriegs- Minister wiederholt dies wie ein Echo, und die Bittschrift der Kolo- nisten wird mit Stillschweigen übergangen, ohne Zweifel, weil ihre Erwägung dem steigenden Wohlstande Einhalt thun würde. Es ist wahr, daß der Herr Minister der auswärtigen Angelegenheiten sei- nerseits, gegen seinen Kollegen, den Kriegs-Minister, erklärt, jede Veränderung in Algerien, in dem Zustande der Krisis, worin si die Kolonie noch besindet, würde ungelegen sein, so daß das von den Kolonisten verlangte gemeine Reht aus Gründen verweigert wird, die sih bekämpfen; es wird bald verweigert, weil die Kolonie blü- hend, bald, weil sie es niht is, Nehmen wir uns der Juteressen der Kolonisten an, so antworten uns die Zeitungen von Algier, indem sie behaupten, daß die Kolonisten sih niht beklagen. Hier sind mehr als 2000 Kolonisten, welhe sich beklagen, und die nämlihen Zeitungen antworten ihnen, daß ihre Klage un- gerecht sei, weil ‘sie in Frankreich, wo sie niht einmal einen Wiederhall finde, nicht unterstüßt wird. Jndeß läßt Herr Bugeaud den Unglüdcklichen, welche er erdrückt und ruinirt, die Freiheit, zu protestiren, weil er wohl weiß, welhen Ausgang ihre Protestationen nehmen werden. Er läßt ihnen diese leßte Freiheit, um den Vor-= wand zu haben, ihnen alle übrigen zu nehmen; und noch mehr, er rächt sich an den Unzufriedenen, indem er ihnen die Gelegenheit dar- bietet, ihre Ohnmacht gegen ihn zu konstatiren. „,,„Man nimmt uns alle Mittel, unserem Ruin zuvorzukommen, jede Hoffnung, ihm zu ent- gehen.//“/ Dies is der Schrei der Unglücklichen, welhe man dem drakonischen Gesege opfert. Viele derselben haben schon den Ueberrest ihres Vermögens, das fie nah Algerien mitgebracht, verlassen, um in Frankreih wenigstens wieder ein wenig von jener Luft der Freiheit einzu- athmen, welche für alle erlittenen Verfolgungen tröstet. Es ist zu glau- ben, daß das leßte Votum der Kammer das Signal zur Abreise aller wirk= lichen Kolonisten sein werte, die sich noch in Afrika befinden. Mögen die Wähler, welche eine neue Legislatur ernennen werden, \sich wohl erinnern, daß Algerien die wichtigste Angelegenheit Frankreichs ist. Wenn sie nit künftig aus dieser Angelegenheit ein gebieterisches Mandat für die Kandidaten machen, so is Frankreich" kompromittirt und Algerien verloren. Die Deputirten, welhe die Erneuerung ihres Mandats verlangen werden, hatten sich gegen das Militair - System, dessen Fehler und Exzesse man sie mit dem Finger fühlen ließ, aus- zusprechen, sie haben nichts thun, nichts verändern, feinem Uebel ab- helfen wollen, Die Wähler werden, wie es ihr Recht und ihre Pflicht ist, von ihnen Rechenschaft zu fordern haben, niht nur von dem, was Algerien uns kostet, sondern auch von dem, was es uns hätte ein- E e N err Guizot soll dem Jnfanten Don Enrique anheimgegeben haben, si die Personen zu wählen, von denen Á auf f: Reise begleitet zu werden wünsche, damit er standesgemäß reisen könne. Ein mexikanischer Abgesandter is hier eingetroffen, um die Wie- _ deranknüpfung der diplomatishen Beziehungen zu Frankreih zu ver-

D err von Barante hat die Weisung erhalten, auf seinen Botschafter-Posten in Petersburg rCZuiaden, E N Morgen beginnt auf der Nordbahn der öffentliche Dienst. Die Feuersbrünste im Departement der Cote d’Or dauern nicht

752 Recht, der Kammer Vorschristen' zu mähen. (Lärm, Aufregung.) Herr Dupin spriht in gleihem Sinne wie der Berichterstatter: Herr Chaix d’Estange glaubt nit, daß die Unterdrückung des Rural- Decimen zum Zweck habe, eine seiner Ansicht nach höchst bedeutende Maßregel, die Post-Reform, zu. beseitigén, Der Finanz= Minister: Wir haben uns verbindlich gemaht, Jhnen die Post - Reform vorzu- schlagen. Lediglih der Mangel an Zeit zur Diskussion für die Kammer ist die Ursache, daß jeßt nur der Hauptpunkt einstweilen diskutirt wird. Herr vonSt. Priest spricht noh. (Ruf zur Abstimmung.) Herr Dupin zeigt den innigen Zusammenhang zwischen dem öffentlihen Unterricht und der Post-Reform. Diese müsse also unumgänglih bewerkstelligt werden. Es sei zu bedauern, daß sie dieses Jahr nicht diskutirt werden fönntez aber die jegt vorgeshlagene Maßregel sei eine Ver- besserung, man solle sie daher als eine Abschlagszahlung auf die Hauptmaßregel annehmen. Herr Monnier de la Sizeranne, im Einvernehmen mit seinen Kollegen, besteht auf dem Amendement, (Lärm, Aufregung.) Der Präsident kündet an, daß er dasselbe zur Abstimmung bringen lasse wolle. Es wird durch Theilung und mit Namensaufruf abgestimmt. Die Zahl der Akstimmenden beträgt 263, die absolute Majorität 132, Für das Amendement sind 87, dagegen 176 Stimmen. Es is also (wie gestern {hon erwähnt) verworfen.

Großbritanien und Irland.

London, 17. Juni. Louis Napoleon verweilt noch in Lon- don, da er die Erlaubniß der Mächte abwartet, durch deren Staa- ten er nah Florenz zu reisen wünscht.

Die Mitglieder der League wollen, ein oder zwei Tage nahdem die Kornbill die Königliche Zustimmung erhalten haben wird, sich versammeln, um zu erklären, daß der Zweck ihres Vereins errun- gen sei, Sie werden daun anzeigen, daß keine ferneren Sub- scriptionen nöthig seien, und sich aufs Unbestimmte vertagen. Ein Comité soll aber ernannt werden, um darüber zu wachen, daß fein Versuch zur Aufhebung der Bill und Wiedereinführung von Schußzöllen gemaht werde, Geschieht dies niht, so will die League nicht wieder zusammentreten; tritt jedo ein solcher Versuch ein, \o will sie sofort sih wieder versammeln, um ihr ge- wonnenes Gut zu vertheidigen. Nah Auslösung der League werden die Freihandels - Freunde zusammentreten, um für Anerkennung der großen Dienste, welhe Cobden der Sache der Handelsfreiheit ge- leistet, Schritte zu thun. *

Jn Manchester fand am 15. Juni eine zahlreihe Versammlung zur Berathung über die Zehnstunden-Bill statt. Deputirte aus einer Menge von Fabrikstädten waren herbeigekommen. Paul Hargraves führte den Vorsiß. Die Verhandlungen dauerten 6 Stunden und fast alle Deputirten gaben die Erklärung ab, daß die Fabrikarbeiter des ganzen Landes entschlossen seien, in ihren Anstrengungen zur Durchfeßung der Bill fest zu beharren. Die einstimmig gefaßten Be- shlüsse sprechen dies energish aus und indem sie daran erinnern, daß die Regierung im Jahre 1844 noch eine Majorität von 138 Stim= men gegen Lord Ashley's Bill hatte, 1846 aber nur 10 Stimmen dagegen aufbrachte, zichen sie. einen günstigen Schluß auf baldigen glülichen Erfolg. Zugleih wurde den um die Bill hauptsächlich verdienten Parlaments-Mitgliedern warmer Dank ausgedrückt und den Fabrik-Arbeitern ans Herz gelegt, bis zum nächsten Parlament die Agitation für die Bill so kräftig zu betreiben, daß dann ihr Durch- gehen nit länger zweifelhaft sein fönue.

Die Direktoren der Eisenbahn der östlihen Grasschaften haben sich bereit erklärt, auf ihrer Eisenbahnlinie Arbeiter auf eine Entfer- nung von 5 englishen Meilen, Morgens und Abends, für einen Penny (10 Pf. preuß. Cour.) den Mann hin und zurück zu beför- dern, \o daß die Arbeiter dadurch in Stand geseht werden, ohne große Ausgabe oder Unbequemlichkeit in einer gewissen Entfernung

nur fort, sondern nehmen troß aller Wachsamkeit noch immer zu; man hat sebt Militair - Detaschements von 15, 20 bis 50 Mann ín alle Lokalitäten geschickt, die abwehselnd mit der Bevölkerung Wache halten und patrouilliren. :

Graf Salvandy wird nah Algier reisen, um der Vermählung seines Schwagers Ferey, welher Offizier in einem afrikanishen Re-= giment ist, mit der Tochter des Marschall Bugeaud, beizuwöhnen.

Die Course hielten sich heute an der Börse gut in Folge der neuesten Nachrichten aus London, welche annehmen lassen, daß das Ministerium auch dann nicht zurlicktreten werde, wenn és nicht die Masorität im Unterhause für die irländishe Zwangsbill érhalten sollte. Der Umsaß war beschränkt.

ck Paris , 18. Juni. Wie man vernimmt, wird der Herzog von Aumale während der Zeit, wo der General-Lieutenant von La= moríciere mit Urlaub in Frankrei verweilt, dessen- Stelle als Gene- ral-Kommandant der Provinz Oran interimistish versehen.

Der Herzog von Nemours mit seiner Gemahlin und _den beiden Prinzen, seinen Söhnen (dem Grafen von Eu und dem Herzog voù Alençon), i} heute nach den Pyrenäen-Bädern abgereist, wo er zwei Monate zuzubringen gedenkt.

Jn der Deputirten-Kammer war heute die Verhandlung über den Geseß - Entwurf in Betreff eines Kredits für die Heraus- gabe des Werkes der Herren Botta und Flandin über die Entdeckun- gen, die sie auf der Ruine des alten Ninive gemacht haben, an der Tagesordnung. Dieses Geseß wurde ohne Diskussion mit 222 gegen 11 Stimmen angenommen. Der Geseh-Entwurf, betreffend die Un= terdrückung des Ruraldecime und die Verminderung der Post-Abgabe bei Geldversendungen, kam nun an die Reihe. Niemand verlangte das Wort für die allgemeine Diskussion. Es wird daher sogleich zur Verhandlung der Artikel geschritten. Ein den ganzen Geseh - Ent= wurf änderndes Amendement is vorgeschlagen von den Herren Mon- nier de la Sizeranne, Muteau, St. Priest, Emile de Girardin und Sapey, in zwei Artikeln, Nach Artikel 1 soll vom 1. Januar 1847 an jeder einfahe Brief, der 7} Grammen wiegt und im Junneru Frankreihs von einem Post-Büreau zum anderen geht, einer gleichför- migen Taxe von 20 Cts. unterworfen scin. Nach Art. 2 soll, von derselben Epoche anfangend, die Ruraldecime wie im Regierungs-Entwurf er- hoben werden. Herr Monnier de la Sizeranne entwickelt die= ses Amendement. Seiner Ansicht nah hat der von der Regierung vorgelegte Geseh-Entwurf nur zur Absicht, eine ‘durchgreifendere Maß- regel, wie sie allgemein verlangt wird, auf unbestimmte Zeit zu ver- tagen. Das Amendement aber hat. zum Zweck, die Aufmerksamkeit der Kammer auf diese Maßregel zu lenken, sie an ihr Votum von 1845 zu erinnern. Die Frage sei hinreichend untersucht, ein Geseß- Entwurf darüber vorgelegt worden. Man habe denselben aber zu- rückgezogen. Die Kammer solle sch durch diese Taktik nicht irre führen lassen. Die verlangte Reform werde dem Séehay keinen Ver- lust verursachen , die Verbindungen der Familien , des Handels und der Judustrie dagegen begünstigen. Eine ganze soziale Revolution, ein Fortschritt der Civilisation liege darin, Der Berichterstatter Herr Vuítry beklagt, daß der von der Regierung vorgelegt gewesene Gesey- Entwurf in dieser Session niht habe disfutirt werden können. Aber die Vortheile der partiellen Maßregel, welhe die Regierung bean- trage, seien unverkennbar, das müsse der Kammer genügen. Das Amendement sei ein ganz neuer Geseß- Entwurf, den die Kammer niht mehr diskutiren könne. Die Urheber des Amendements würden,

von ihrer Wohnung sih eine Beschäftigung aufzusuchen.

Der Manchester Examiner will aus zuverlässiger Quelle wissen, daß Rußland seine Handelsbeschränkungen fallen lassen und eine freie Handelsrihtung einshlagen wolle. Schon in kurzem wür= den dort die Einfuhrzölle auf mehrere wichtige Artikel, z. B. auf Kaffee, und der Ausfuhrzoll auf Talg um die Hälfte, andere Zölle, wie z. B. von mehreren Gattungen Tuch und Seidenfabrikaten, um mindestens 20 pCt, herabgeseßt werden. Die Times erklärt, daß sie Grund habe, obige Angabe für richtig zu halten, Seit 40 Jahren hat wegen der hohen Zölle die englishe Ausfuhr nach Nußland jährlih niht 150,000 Pfd. Sterl, betragen. Der Haupt= Ausfuhrartikel Rußlands nah England ist Talg, wovon lehteres jährlih fast 1,000,000 Centner für etwa 1,500,000 Pfd. Sterl. bezieht. Der Ausfuhrzoll betrug seither 2-Shilling für den Centner, und er mußte bis jeßt von dem bri- tischen Verbraucher bezahlt werden. Die Times hofft, daß Ruß- laud, sobald es nur ers einige Zölle herabgeseßt habe, in dem guten Erfolge genügende Aufmunterung zu weiteren Ermäßigungen O jeßt übermäßig hohen Tarifs finden werde.

Dex Standard bemerkt: „Seit mehreren Wochen oder viel= mehr Monaten haben die Anhänger des freien Handels in den Ma- nufaktur - Distrikten die geringe Nachfrage nah ihren Produkten der Verzögerung im Durchgehen der Kornbill beigemessen, Wäre das Volk außer Stande gewesen, Baumwollen=, Wollen - und Seiden- waaren zu kaufen, so sollte man erwarten, daß dieselbe Unfähigkeit oder Unlust sich auf gleihe Weise bei allen übrigen Arti- feln der einheimishen Consumtion gezeigt haben müßte. Um diese Frage zu prüfen und zu entscheiden, dürfen wir nur den vom Handelsamt gegebenen Nachweis über die ins vereinigte Königreich eingeführten und in den leßten vier mit dem 5. Mai d. J. abschließenden Monaten zur Consumtion entnommenen Gütermassen nachsehen und mit den Zahlen ‘aus der nämlichen Periode der zwei vorangegangenen Jahre vergleichen. Ein einziger Blick auf diese Zu- sammenstellung zeigt die völlige Grundlosigkeit jener Behauptung, als habe der Aufschub im Durehgehen der Kornbill auf den Verkauf der Baumwollen-Waaren in Manhester und der wollenen in Leeds einen \hlimmen Einfluß ausgeübt.“

Drei neue Dampsschifse sind jeßt im Bau begriffen, um in E E die Post zwischen Nord - Amerika und Liverpool zu versehen.

Bei dem Eismangel des vorigen Winters hat man {hon Eis aus Norwegen eingeführt. So eben trifft ein Schiff mit 600 Tonnen Eis aus Boston ein.

Belgien.

Brüssel, 19. Juni. Der Toast, welhen der Minister De- champs bei dem Eisenbahn - Bankett auf den König der Franzosen ausbrachte, wurde von dem französishen Gesandten, Marquis von Rumigny, ín solgender Weise érwiedert: „Jh danke im Namen Frankreihs dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten für den Toast, welhen er zu Ehren des Souverains ausgebracht hat, dem es gelungen, den Frieden unter den unermeßlichsten Schwierig= feiten zu bewahren, und der die Bewunderung und Erkenntlichkeit von ganz Europa verdient hat. Es bedurfte seiner hohen Weisheit, seiner tiefen Erfahrung, seines festen Willens, um einen so oft bedrohten Frieden glücklih aufrecht zu erhalten. Europa genießt die unshäßbaren Wohl=

hofft er, dasselbe zurückziehen. Herr Sapey: Sie hätten niht das

vermittelst dessen alle Nationen, besonders Frankrei

sih dieses Genusses erfreuen werden, indem iei, und gen Verbindungen \ich fo glücklich vermehren. Meine habe die Ehre, Jhnen die Gesundheit Sr. Majestät des Könj! Belgier vorzuschlagen: Dem Könige! dem erleuchteten sten, der begriffen hat, daß er, wenn er dem thätige

gewerbfleißigen Geist der belgischen Nation freien ( Z gewähre, seine glücklihe Bevölkerung auf den hohen Grad des L standes erheben werde, den sie erreiht hat und der in Folge der, Verbindung, welche wir heute einweihen, nur noch steigen wird

Königin! diesem anderen Vorbild aller Tugenden, von Vrauntkre;, Liebe eines Brudervolkeë anvertraut. Den jungen Prinzen! |

g N egen Herre

Beider Beispiel in der Achtung’ für die Justitutionen gebildet m

das Land sich gegeben, und durch sie dem Wohle Belgiens gent

S om weiz. Kanton Thurgau. Der Große Rath hat bei y, rathung der Tagsaßungs-Justruction die im vorigen Jahre j y der Jesuiten- und Kloster-Frage gegebene Justruction erneuern j pf zug auf das Separatbündniß der fatholishen Stände wurde jd stimmig folgende Justruction ertheilt : „Die Gesandtschaft ny ' auf dringen, daß die Tagsabung offizielle Kenntniß darüber y,! in welhem Sinu und mit welhen näheren Bestimmungen j: paratbündniß unter den Ständen Luzern, Uri, Schwyz, Unten} Zug, Göreiburg und Wallis abgeschlossen worden sei. Sie nz} bei einläßliher Berathung dieser Angelegenheit den Art. \|! Bundes- Vertrages zur Richtschnur nehmen, wonach „unter dy zelnen Kantonen keine dem allgemeinen Bund und den Reth derer Kantone nachtheilige Verbindungen geschlossen werden diz

Italien.

Nom , 12. Juni. (N. C.) Diesen Morgen haben die y Exequien für den verstorbenen Papst begonnen. Der Katasq| erst heute früh vollendet worden. Der Plan zu diesem Ku dessen Kosten auf 2500 Seudi berechnet werden, stammt von y der vier für die Erhaltung der Peters-Kirche angestellten Ard Da die Höhe desselbêèn fast 200 Fuß übersteigt, so is er seß das ungeheure Schiff der Peters-Kirche zu groß.

S panien.

ck= Paris, 18. Juni. Ueber den neuen Versu, eiw stand in Catalonien zu erregen (s. das gestrige Blatt ber Ah, Preuß. Ztg), erfährt man durch Briefe von der Grän un 13teit und 14ten folgendes Nähere : „Schon seit einigen Tagen mh man, daß das zu London bestehende revolutionaire Comité der nishen Flüchtlinge einen eben so ehrgeizigen als thätigen und un nehmenden Mann abgeschickt habe, mit dem Auftrage, den Vers zur Erregung eines neuen Aufstandes in Catalonien zu m Dieser Mann, Namens Ramon Barrera, gehört zu der Fan der Centralisten. Es fehlt ihm’ niht an Fähigkeit, und jèw Wi wurde noch angefeuert durch das ihin gegebene Versprehei, di im Falle des Gelingens zum Obersten ernannt werden solle, Ban begann damit, die Gränz= Distrikte zu durchstreifen, aus fleinsten Umständen Nußen zu ziehen, und namentlich wh er den Widerwillen der jungen Leute vor der Conscrij| und dem damit verbundenen Loosen auszubeuten, wozu rade der Zeitpunkt wieder herannaht; so gelang es eine Anzahl Anhänger auf seine Seite zu bringen. Mit | sen nun schritt er zur Ausführung seiner Pläne. An der Spiye! etwa 40 bewaffneten Leuten drang er plöglih mit dem Rufe : mit dem Loosen! Fort mit dem neuen Steuersystem !‘“’ in Boi

ein; es is} dies ein Dorf, rechts von der großen Straße von F ras nach GSerona gelegen, zwri Stunoven von Bascara und un M

telpunkte der Gebirge von Olot, die von einer sehr zab/reipen u betriebsamen Bevölkerung bewohnt sind. Die Behörden wurden a Bañolas mit Gewehrschüssen verjagt, die Kasse des Steuer-Cinne| mers und die bei dem Alkalden vorgefundenen Pässe mitgeaomm dann aber der Ort wieder geräumt, aus welchem einige zwa

junge Leute dem-Barrera folgten. Diesen \chlossen sih dann b in mehrere andère Mißvergnügte aus den benachbarten Di ern an.

Als der General - Kommandant der Provinz Gerona, Gen Llauder, von biesen Vorgängen Kenntniß erhielt, \schickte er sog einen außerordentlihen Courier mit der Naricht davon an den (

neral-Capitain Breton nah Barcelona ab. Dieser ließ soglei u

den Orten, welche der Heerd des Ausstandes zu sein schienen, T

pen von Barcelona aufbrehen und wollte in der Nacht vom 11 auf den 11ten selbst abgehen, um durch persönliche Leitung der Y wegungen der Truppen die Empörung im Keime zu ersticket, |

der That war er bereits mit .einem Bataillon Jnfanterie und 1

Stüdcken Geschüß zu Calella eingetroffen, das au der Küste (h

ist, etwa fünf Stunden diesseits Mataro, Er hatte an alv

dortigen Distrikte zerstreuten Abtheilungen von Truppen Bes lassen, unverzüglich sich ihm anzuschließen. Zu Barcelona wal inzwischen nicht ohne ernstliche Besorguiß gewesen, da man nicht l

Abmarsche aus der Stadt in einer anderen Richtung, als die er D einshlug, abgesendet hatte, war eben nit geeignet, diese Besor zu vermindern. Nachher erfuhr man, daß diese zwei Bataillon# der Ebene vou Tarragona waren geschickt worden, aber den O davon fannte man bei Abgang der leßten Nachrichten noch n Aufrührerishe Bewegungen in Catalonien haben in der Regel e weit ernstliheren Charakter als die in anderen Provinzen. D dort sind es nicht Militair - Ausstände, die keine Wurzeln in der B völkerung des Landes selbst haben, wie man z, B. an dem leb| Aufstande in Galicien gesehen hat, sondern es sind Aussiände el eben so kriegerischen als dur die Derbheit und Hartnädckigkeit # Charakters befannten: Bevölkerung. Außerdem kommen in Catalok bei solhen gewaltsamen Ausbrüchen wegen politischer Fragen in U Regel auch Verwaltungs - Fragen mit ins Spiel; die alten ® bräuche und Gewohnheiten üben noch auf das Volk eine aujt ordentliche Macht aus, und nur mit Widerwillen unterwirft es M den Geseßen über die veränderte Steuererhebung und die Refrut Aushebung. Darum auch isst ein Maun von besonders festem, gishen Charakter au der Spiße von Catalonien nöthig, wie Yi

van Meer es war, wie Breton es i}, und darum muß eine so f

Militairmaht im Fürstenthum unterhalten werden. Die En?

welche der General - Capitain Breton auh diesmal entwidelte ® \hnell ihre Früchte getragen. Die der Regierung ergebenen Bud

ner der Gränzdistrikte selbs erhoben sich gegen den Aufstandsvei{d vereinigten sich mit einigen Truppen-Abtheilungen, und so wurde a die kleine Schaar des Barrera leiht und vollständig geschlagen

genöthigt, wieder auf das französishe Gebiet zurückzufliehen, q sie gekommen war. Sie is dur die Wälder von Faytous auf d

selbe eingetreten. Sobald der Präfekt der Ost- Pyrenäen von, k Ankunft der Bande Barrera's auf französishem Boden Kunde erp \hickte er einen besonderen Commissair ab, der, von Gendarmen V terstüßt, die spanischen Flüchtlinge sogleih entwaffnete. Der ÿ

thaten, welche dieser fruchtbare Frieden über alle Klassen der Gesell schaft verbreitet hat, Die Eisenbahnen werden ein Band mehr sein,

Versuch Barrera's is daher als vollkommen mißlungen zu betra

hier zu verweilen,“

dée ihr Ultimatum, nämlich: ven Dienst,

| igen Zusammenstoß gefaßt halten.

f cinen friedlichen Anblick, der blos von den nah Villafranca hin jmarshirenden Truppen unterbrochen wird. Das Diario enthält

wußte, welhe Ausdehnung der Aufstand bereits genommen hatte, ung

P" Rzavellas u. st. Umstand, daß der General-Capitain zwei Bataillone Jnfanterie bei {gh i |

¡Hten aus den übrigen Provinzen Spaniens sind ohne alle gahris Der General - Capitain, Herzog von Castroterreno, ¿ von Spanien erster Klasse, wird hier erwartet, um einige

ortugal.

bon, 10. Juni. (Morn. Her.) In den meisten Thei- Lis rdes A sih die Jusurrection. Die Jusurgenten von Provinzen Minho und Tras os Montes \{hickten zuerst ihre Un- fung ein. Der neue Civil-Gouverneur von Porto richtete eine an sie und forderte sie, unter Anerkennung der Gerechtigkeit Sache, auf, si friedlich nach ihrer Heimat zurüczubegeben, da durh Entlassung des Cabralschen Ministeriums, den Widerruf shädlichen Gesetze, durch Einberufung neuer, zur Abänderung Charte von 1836 berechtigter Cortes und endlih turch Wieder- slung der National - Garden ihren wirklichen Beshwerden Ab- j eworden sei, Mit den Jusurgenten - Corps von Coimbra und | iren war indeß nicht auf eben so leichte Weise fertig zu wer= Die Bevölkerung des am Tajo und niht ganz 50 englische en von Ussabon gelegenen Santarem ist vielleicht die unruhigste Besorgrÿ erregendste im Lande. Die Junta von Santarem, 7 on Passos Manoel präsidirt, an 5 6000 Mann Jn- en zu ihrem Befehle hat, bedroht Lissabon und sebt ella und seine Kollegen in ernstlihe Verlegenheit. Die rung hatte der Noth nachgegeben und dur versöhnliches egenfommen, Ueberredung und Unterhandlungen es so weit ge- t, daß die gedahte Junta endlich am 4. Juni ihre Unterwerfung eine loyale Adresse an die Königin einsandte, wofür sie durch Dekret der Leßteren wegen ihrer dem Vaterlande geleisteten ste belobt und aufgefordert wurde, vorläufíg ihre Verrichtung seßen - und die. Königlichen Behörden bei Beruhigung des e zu unterstüßen. Als aber eben Alles zur sriedli- Ausgleihung gediehen hien, nahm die Angelegenheit aydere Wendung. Die Regierung hatte nämlih unter anderen erungen jener Junta auch die bewilligt, daß die im Jahre 1842 a ihrer Abneigung gegen die Charte verabschiedeten Offiziere er zum aktiven Dienst einberufen werden sollten. Sie dachte niht daran, diesem Versprechen in der Wirklichkeit nachzu=- menz sie versuchte es vielmehr dadurch zu umgehen, daß die bezeihneten Offiziere, deren Zahl Legion is, in den n Ochalt einseßte, sie jedoch nicht zum aktiven Dienst e. Ju Folge dieses Manövers und dieser offenbaren ribrühigkeit nahm die Junta sofort ihre vorherige drohende Stel- h wieder an und zog ihre früher erflärte Unterwerfung zurü. : findet bei der Junta von Coimbra warme Unterstüßung, und die=- Beispiel dürste an anderen Orten Nachahmung finden. Jeßt j der Vortrab der Jusurgenten bei Villa Franca, nur 20 engli= Meilen von Lissabon, und wird von dem aus der Arsenal-Re- e des Jahres 1838 bekannten Manton angeführt, Die Junta Entlassung der jeßigen Land- See - Offiziere und Wiedereinseßung der anderen in den an das Ministerium. Da ihr von diesem eine hläglide Antwort gegeben worden, so kann man sih auf einen Von Lissabon ziehen deshalb Menge Truppen den Jusurgenten entgegen, und in einigen Ta- muß Ta zwischen der Regierung und den Jnsur= en erfolgt sein. amit wird der erste Akt des polí- en Drama's schließen und im September der zweite mit ffnung der Cortes beginnen. Was auch das endlihe Re- at sein mag, so viel läßt sich \hon ziemlich siher erken- daß die Charte, sene den Portugiesen von Dom Pedro auf-

pugene Pandvora - Büchss, zusammonhbrechen wird. Gn Lissabon p st jeßt Alles ruhig; die Theater sind wieder geöffnet, und Alles

er Anderem ein Königliches Dekret, welches eine Kommission zur athung eines neuen Steuersystems und der Mittel zur Bezahlung öfentlihen Schuld eruennt.

Griechenland.

© München, 19. Juni. Mehrere griehishe Posien, die h einander regelmäßig hier eingetroffen sind, haben zwar außer gewöhnlichen Zeitungsnummern auch eine ansehnliche Zahl von \vatbriefen aus Athen überbracht, abcr weder die ersteren noch die tren boten irgend einen Gegenstand von allgemcinerer Wichtigkeit , Das Resultat der Untersuchung gegen die meuterishen Mili- \hüler hat einen außerordentlihen Eindruck gemacht. Bestrafun- sür Jusubordination und Defraudation gehörten in Griechenland

\her zu den seltensten Dingen, und daß junge Leute aus den jtzsen Familien bestraft worden wären, dürfte kaum jemals vor= ommen \ein, wie häufig auch gerade von diesen den Geseßen und

Zucht Hoyn ge\prochen wurde, Vielleicht erinnern \sich manche t\he noch der Ehrenspenden, die ein} ein junger Grivas ärndtete,

er im Jähzorn einem Gespielen das Messer in den Leib ge= jen hatte. Diesmal befiadet sich ein Grivas, ein Grisiottis, ein w. gerade unter deujenigen Militair - Zöglingen, die nur des Rehts der Wiederaufnahme in die zu organisirende talt, sondern sogar des Rechts, in der Armee zu dienen, verlustig ärt worden sind. Vermag es die Regierung nur in hundert Fäl- zumal wo es sich um Bestrafung der Alten handelt, in ähnlicher ise das Ansehen der Geseße und Richtersprüche aufrecht zu er- ten, dann darf man den Partei-Umtrieben ein baldiges Ende und Lande eine ruhige Zukunft prophezeien. Jn den Zeitungen vom Ende des Mai \st viel die Rede von tigen Erdstößen, die vom 13.—16, Mai in Kalemata gespürt wur- h, ohne daß durch dieselben jedoch irgend ein erhebliher Schaden ursaht worden wäre.

CULKL L

Konstantinopel, 3. Juni. (A. Z.) Briefe aus Beirut bis "i 15, Mai enthalten einige Angaben über die Thätigkeit Schekib dis in der zum Abschluß gebrachten Libanon - Angelegenheit. ? verdienstlih wird die Errichtung zweier Raths-Versammlungen be= uet, deren eine dem cristlihen, die andere dem drusischen mafam beigegeben wurde. Dieselben sind für bleibend erklärt, wen aus Glaubensgenossen aller der im. Libanon wohnenden diôsen Sektea , und ihre Mitglieder erhalten durch den betref- den Kaimakam , - ihren natürlihen Präsidenten, eine aus dem

- Ertrag des Berges zu bestreitende regelmäßige Besoldung 500 Piastern sür den Monat. Ju jedem dieser berathenden E nischeidenden Kollegien befinden \sich zwei Maroniten, zwei l, zwei unirte und zwei nihtunirte Griehen, zwei Türken , (ay Metuali, Unter den ersteren zehn Jndividuen find fünf a und fünf Räthe. Die Metualis sind nur dur einen Rath Stammes vertreten, da der türfishe Richter au in ihren ‘gelegenheiten Recht \priht. Hierzu kommen noch in jeder der “on Raths-Versammlungen ein Schreiber und, im Falle der Ver- sig des Kaimakams, sein Stellvertreter. Mit der Wahl der ihen Raths - Mitglieder wurde es zum erstenmale \o gehalten,

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viduen dem Kaimakam in Vorschlag gebraht wurden, und die von ihnen genehmigten bedurften noch der Bestätigung Shekib's. Unfähig, zu Raths-Mitgliedern ernannt zu werden, sind Alle, die je bei aus- wärtigen Agenten dienten, die je fremden Schuß, sey es auch nur wegen ihrer Geschäfts - Gemeinschaft mit fremden Unterthanen oder Schüßlingen, ansprachen , endlich Alle, die niht im Libanon eboren und ansässig sind. Die beiden Conseils dürfen sich nur mit Geschäften befassen, die ihnen dur den Präsidenten zugewiesen werden. Direkte Eingaben an sie sind nicht zulässig. Als ihre Haupt-Aufgaben werden Steuer-Vertheilung, Schlihtung von Civil-Prozessen, Einleitung kri- minalgerihtliher Üntersuhungen 2c. bezeihnet, Jn Steuersachen muß der Rath vollzählig versammelt werden. Ju diesen so wie in allen Gegenständen allgemeinen Belanges stimmen Richter und Rath jeder Religions-Partei nicht einzeln, sondern haben sich über ihr Vo- tum zu vereinigen. Jn Fällen, wo diese Vereinigung nicht zu Stande fommt, überwiegt, wenn es sich um Prozesse handelt, die Stimme des Richters jene des Raths, und umgekehrt in Steuer - Angelegenheiten die des Raths jene des Richters. Berufungen nah gefälltem Ur- theil finden statt, wenn sich die Parteien beeiuträchtigt glau- ben, von der Entscheidung einzelner Räthe und Richter an den Kaimakam oder Vorsißer derselben Raths - Versamm= lung, von dieser in gemischten Streitsachen an eine Revision des au=- deren Kaimakams und nur, wenn dessen Ausspruch nicht übereinstimmt mit jenem des ersten, vor dem der Streit auhäugig wurde, in leßter Instanz an den Pasha von Saïda. Ein von jedem einzelnen der beiden Conseils gefälltes Urtheil muß, um vollstreckbar zu werden, das Siegel der betreffenden Kaimakams tragen. Erlasse in Steuer-An- gelegenheiten bedürfen außerdem der Siegel sämmtlicher Rathsmitglieder. Sollten Rath und Richter einer einzelnen Religionspartei die Beisü- gung ihrer Siegel verweigern, so i| in solchen Vorkommnissen jedes= mal an die Entscheidung des Statthalters von Saïda zu appelliren. Die Steuereinnahme der Regierung im ganzen Libanon ist auf 3500 Beutel (ein Beutel zu 500 türkischen Piastern) festgeseßt, von wel- cher Summe der christlide Kaimakam 1980, der drusishe 1520 Beu- tel einzutreiben hat. Der Anschlag der Verwaltungskosten beläuft sich jeßt {hon auf 2400 Beutel. Die Mokatadschis, die mit der Erhe- bung beauftragt werden, erhalten 8 pCt. der gesammten Steuer=

Einnahme. : Die europäishen Konsulu, welhe die Nüglichkeit der Conseils keinesweges verkennen, mahten Schekib Efendi, wie es heißt, den Vorschlag, durch die beiden Kaimakame jene Prozesse abweisen zu lassen, die auf Expropriation der im Jahr 1840 unter der ägypti- hen Herrshast im unbestrittenen Besiß ihrer Grundstücke befindlich gewesenen Parteien abzielen. Solche Grundstücke geriethen nämlich, je nahdem seither die Waffen entschieden, in die Hände der verschie- densten Personen. Von dieser Regel müßten, nah dem Vorschlag der Konsuln selb|, die vom alten Emir Beschir konfiszirten Güter ausgenommen sein, Die Zahl der abzuweisenden Prozesse belief sih dann noch immer über 2000, an welcheu sonst die Raths-Versamm= lungen für lange Zeit nußlos ihre Mühe vergeuden müßten. Schefkib versprach, diesen Antrag in Konstantinopel zu bevorworten. : Mit dem Dampfboot „Peiki Schewket“, welhes Schekib Efendi nah Smyrna brachte, traf dort ein türkischer Soldat ein, der eines Dienstvergehens halber hierher gebraht und bestraft werden sollte. Er entwischte vor Ablauf der \myrnaer Quarantaine, in der er ih mit den anderen Reisenden des „Peiki Schewket‘/ befand, so daß die ganze Stadt bis zum 2. Juni in Qarantaine geseßt werden

mußte.

Preisen Verkäufe stattgefunden, jedoch nur in kleinen Posten, und es blieb demnach zum diesjährigen Markte ein Bestand von circa 8000 Ctr. größ- tentheils feinen, aber au polnishen Mittel-Wollen. A Jn Bezug auf das BVorhergegangene und in Rücksicht, daß alle Ein- äufe aus Bedarf und keinesweges auf Speculation gemacht worden sind, stand es zu hoffen, daß die bis zum diesjährigen Wollmarkt stattgehabten Preise sich auch während desselben behaupten würden ; daher erschienen die breslauer Marktpreise sehr unerwartet, und der einzige Grunb des Rück- ganges in Breslau lonnte nur darin liegen, daß in diesem Jahre wenig auf Kontrakte gekauft worden i, und die Produzenten es größtentheils vor- zogen, im Marfte unbedingt zu räumen.

Die Zufuhren zum diesjährigen hiesigen Wollmarkte, welche den 21sten d. M. beginnen sollten, fingen bereits den 16ten d. an, jedoch nur von denjenigen, welhe für Commissionaire und Händler in den Häusern gela- gert werden sollten; diejenigen aber, welche auf den freien Pläßen zu la- gern bestimmt waren, durften in Folge der von einer hohen Behörde bereits im vorigen Jahre ergangenen, in diesem Jahre streng befolgten und von allen dabei Betheiligten dankbar für sehr zweckmäßig anerkannten Verord- nung ers den 18ten d. M. gelagert werden. S

Am 17ten d. M. um Mitternacht wurden diejenigen Zufuhren, welche bis dahin per Axe und Dampfwagen angekommen und für die freien Pläße bestimmt waren, daselbst angebraht. Dieselben betrugen circa 40,000 Ctr., und bis zum 48ten d. Vormittags 9 Uhr war das ganze Quantum unter der Aufsicht und außerordentlihen Thätigkeit und Zuvorkommenheit von den dazu bestimmten Königlichen Polizei - Beamten mit großer Ruhe und zur Zufriedenheit Aller gewogen und gelagert. L

Es wurden an dem zuleyt gedachten Tage bereits bedeutende Geschäfte abgeschlossen z wahrscheinlih wäre es im Jnteresse der Verkäufer und Käu- fer zweckmäßig gewesen, den von Einer hohen Behörde bestimmten Ver- faufêtag, am 21sten d., abzuwarten. Dies herbeizuführen, war den vorge- dachten Beamten selb| mit aller Mühe nicht möglich.

Fast sämmtliche Zufuhreu kamen bis zum 19ten d, M. anz das ganze herangebrachte Quantum!, inklusive circa 8000 Ctr, Bestand, betrug circa - 80,000 Ctr, anstatt im vorigen Jahre circa 77,000 Ctr. z; es wurden in É diesem Jahre verkauft circa 70,000 » bleibt Bestand circa / 10,000 Ctr, aus feiner, feinmittel und nur einem kleinen Theile Mittel-Wolle bestehend.

Fast Alles, was die Produzenten an hiesigen Markt brachten , is ge- räumt, und zwar nicht auf Speculation, sondern für Bedarf. |

An Käufern feblte es auch in diesem Jahre nicht; es waren nicht we- niger, wie früher, und zwar aus allen bekannten Gegenden die in der Regel anwesenden hier. :

Die ersten und bis zum Ende des Marktes mitunter sehr bedeutenden Geschäste wurden von inländischen und zum Zoll-Verbande gehörenden Fa- brifanten und Händlern, eben so wie von niederländischen und belgischen Fabrifanten und Händlern gemacht z besonders haben die zuerst Genannten viel zur Aufrechthaltung der Preise beigetragen. Sodann folgen die engli- hen, hamburger, französishen und österreichischen und einige s{chwedische und dänische Fabrikanten und Händler. : : :

Die Wäsche war fast durchschnittlich zur Zufriedenheit der Käufer aus- gefallen. G

Nach der Aeußerung verschiedener Produzenten ist in diesem Jahre circa 6 pCt. durhscnittlich mehr als im vorhergegangenen gewonnen worden.

Da diese, seit mehreren Monaten von den gedrückten Preisen unter- richtet, jeßt durch den erhaltenen Mehrgewinn an Wolle einen Ersay er- hielten, waren sie bald geneigt, den Käufern und sich das Geschäft nicht zu erschweren, vielmehr den Ersteren entgegenzukommen, und so hörte man von fast allgemeiner Zusriedenheit. : N

Mit dem 20sten d, war der Markt, besonders auf den freien Pläben, als beendigt zu betrachten; bei den Händlern aber und Commissionairen finden noh über mehrere Posten Unterhandlungen statt.

Die Preise stellten sich wie folgt :

Jn diesem Jahre : Extra feine Wolle à 95 à 140 Rihlr, pro Ctr. Feine » *à80à 99 »

Jm vorigen Jahre: 415 à 4125 Rihlr. 95 à 105 »

Mexiko.

Veracruz, 7. Mai. Don Francisco Jturbe ist zum Finanz=

Minister ernaunt worden, und das Erste, was er gethan, war die Suspendirung des Gesebes, durch welches die Zoll innahme von

Veracruz und Tampico bis auf 12 pCt., welche die Regierung \ih reservirt hat, zur Bezahlung der Zinsen der Staatsschuld angewiesen wird. Der Minister hat befohlen, sämmtliche Gelder, die sih in Veracruz zum Belaufe von ungefähr 500,000 Dollars aufgehäuft hatten, nach Mexiko zu \cicken.

Paredes hat die Ernennung des jebt in Havaña befindlihen Ge neral Almonte zum Gesandten in Paris kassirt, weil man bei dem Secretair desselben, den er nach Mexiko zurückgescchickt hakte, und der verhaftet worden war, Papiere gefunden, die seine Gesinnungen ge= gen die Regierung kompromittiren.

Die Junsurrection des General Alvarez im Süden von Mexiko i unterdrückt wordenz die Jnsurgenten hatten 400, die Regierungs- Truppen 100 Mann verloren.

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Berliu, 23. Juni, Die Börse war heute sehr fest und die meisten Actien wurden höher als gestern bezahlt.

Marktpreise vom Getraide. / Berlin, den 22. Juni 1846, Zu Laude: Weizen 2 Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rihlr. 16 Sgr. Pf.z Roggen 2 Rthlr, 3 Sgr. 7 Pf., auh 2 Rthlr.; Hafer 1 Rtblr, Sgr,, auch 1 Rthlr. 6 Sgr. Eingegangen sind 28 Wispel 12 Scheffel, Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, 24 Sgr., auch 2 Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf. und 2 Rthlr. 16 Sgr. 10 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 4 Sgr, 10 Pf, auch 2 Rihlr. 3 Sgr. 7 Pf.z; große Gerste 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 4 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rihlr. 3 Sgr. 6 Pf.z; Erbsen (\chlechte Sorte) 1 Rihlr. 24 Sgr. Eingegangen sind 246 Wispel 7 Scheffel, Sonnabend, den 20. Juni 1846. Das Shock Stroh 8 Rthlr. 20 Sgr., auch 7 Nthlr, Heu 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr,

Bericht über das hiesige Wollgeschäft

seit Ende Juni v. J. bis Anfang Juni d. J. und wäh- rend des diesjährigen hiesigen Wollmarktes von I. A. König, vereidetem Kolonial - Produkten - und Manufakturwaaren - Makler,

Berlin, 23. Juni. Seit Beendigung des vorjährigen Wollmarktes bis Ende August währten die Zufuhren von Wolle fort und waren mitunter bedeutend; der Absay war hingegen nur sehr beschränkt und zwar mit einer

reis - Erniedrigung seit dem gedachten Markte bei Mittel-Qualitäten von —6 Rthlr. pr. Ctr, und feinen von circa 10 Rthlr, pr. Ctr. z lehtere war fast ohne Nachfrage.

Die Vorräthe von allen Gattungen im Monat Angust v. J. betrugen circa 50,000 Ctr., inkl. des vom vorigen Markte verbliebenen Bestandes von circa 9000 Ctr. (gegen circa 6000 Ctr, zu gleicher Zeit 1844); von da ab aber waren die Zufubren nicht bedeutend, Von September bis Novem- ber v. J. fanden fast gar keine Umsäße stait, von da ab aber, bis zum Januar c., stellten sich viele Käufer, sowohl Händler als auch Fabrikanten, aus allen Gegenden ein, fauften aber nur feín - mittel und mittel Wollen, im Preise von 55— 70 Rihlr. pro Ctr., mit circa 10 Rthlr, und feinere bis circa 100 Rihlr, mit 12—415 Rthlr. pro Ctr, unter den Preisen des vorhergegangenen Marktes, Von ersteren Gattungen kauften sie bedeutend und legten bei verminderten Vorräthen und schlechter Auswahl 2—4 Rihlr. pro Ctr. höhere Preise an. Von lehterer hingegen wurde im Verhältniß

10 9

Der Centner

j dur die Bischöfe der ve-schiedenen Religionsparteien drei Jndi-

zum Vorrath unbedeutend gekauft. Von Februar bis Mitte Mai haben zwar zu den oben erwähnten

85 » 75 »

58 »

Feinmitiel d d T A dO Mittel » à 60 à 70 » Ordinaire » 4:48 à: O0 Von lezterer Qualität war nur sehr wenig am Markte. % Stettin, 21. Juni. Einschließlich eines alten Bestandes von 281 Ctr. 18 Pfd, und eines Durchgangs-Quantums von 5892 Ctr, 24 Pfd. betrug das dem hiesigen Wollmarkte zugeführte Gesammt-Quantum 26,508 Ctr. 57 Pfd., wovon nur 28 Cir, in erster Hand unverkauft blieben. “Die Preise blieben bis zum Schlusse des Marktes ziemlich gleih (vergl. Nr. 166 der Allg. Pr, Ztg.), im Allgemeinen stellten sie sich um 3 bis 5 Rthlr. pro Ctr. besser, als auf dem in Breslau vorangegangenen Wollmarkte. An Verkäufern waren 977 und an Käufern, einschließlich 69 Ausländer (Nichtdeutsche), 319 anwesend. Der Marktplay selbs war shon am 16ten früh, wo der Verkehr erst beginnen sollte, vollständig wieder geräumt,

Berliner Börse. Den 23. Juni 1846.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

961

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem.

99: 96

Fonds. |8

Actien. 8

Potsd. Magdeb. | 4 do. Obl. Lit.A.| 4 Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Berl. Anb. abgest. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior.Obl. do.v.Staat garant. |- Ob.-Schles.E.L A do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.u.B. Magd.-ilalbst.Eb. Br.-Schw.-Frb.E. de. do. Prior.Obl. Bonn-Kölner Esb, ; MNiedersch.Mk.v.e. do. Priorität Wilb.-B. (C.-O0.)

St. Schuld-Schb. \31 Prämieu - Scheine d.Seeb. à D) T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. |ch Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u.Neum. do. Schlesiscbe do. do. v.Staat g.Lt B.

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Wechsel - Cours.

Kurz

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Amsterdam do. Hamburg do. London

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Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr.

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Amsterdam, 19. Juni. Niederl. wirkl. Sch. 603. 3% do. 38. Pass. 577. Ausg. —. Zinsl. 577. Preuss. Pr. Sch. —. 4% Russ. Hope 90x.

Antwerpen, I8. Juni. Zinsl. —. Neue Anl. 197.

Frankfurt a. M., 20. Juni. 6% Met. 111%; G. Bank-Acuen p, ul 1896. 1894. Bayr. Bank-Actien 696 G. Hope S8 Ber, Stiegl. 87 Br. Int. 5977. #. Poln, 300 Fl. 95% G. do, 600 Fl. 807 6.

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R Ie p T B L E TOIES R L pp par 4 E: T 10 A S E E P P