1846 / 175 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Freie Stadt LübeckŒ. Ein von Berlin am 22. Juni in Lübeck eingetroffener Courier hatte die Nachricht überbracht, daß der Kronprinz von Württemberg seine Reiseroute über Berlin nehmen und in Swinemünde nah St. Petersburg \ich einschiffen werde. Jn Folge dessen sollte noch am nämlichen Tage das in Travemünde lie- gende russishe Kriegs-Dampfschiff „Grosiatshy“/ (vergl. Nr. 172 der Allg. Preuß. Ztg.) nach Swinemünde in See gehen, um von dort aus den künftigen Gemahl der Großfürstin Olga nah St. Pe- tersburg überzuführen. Die Anwesenheit des „Grojiatshy ‘‘ in Tra- vemünde hat dort, wo die Zahl der Badegäste sich bereits bedeutend mehrt, ein reges Treiben verursaht. Namentlich waren es die aus- gezeichneten, dem Publikum aufs freigebigste vorgeführten Leistungen des am Bord befindlihen Musik - Corps (von 40 Mann), welche zur angenehmsten Unterhaltung der Bewohner und der zahlreihen Be= suher Travemünde's beitrugen. Am Bord des „Grosiatshy““ befindet sih der Kaiserl, russishe Contre-Admiral, Graf von Heyden.

Freie Stadt Krakau.

Kraf…fau, 22. Juni. Die heutige Gazeta Krakowska enthält folgende Bekanntmahung des Civil-Administrations-Raths der freien Stadt Krakau und ihres Gebiets: „Da die vou der Po- lizei-Direction veröffentlichte Verfügung, wonach der den nächtlichen Dienst versehenden Militair-Wache sofort Rede zu stehen ist, in Ver- gessenheit gerathen, so bringt der Administrations-Rath, in Gemäß- heit Resfripts Sr. Excellenz des General-Lieutenants Grafen von Castiglione, Chefs der Civil- und Militair-Verwaltung, vom 19teu d. M.,, den Bürgern und Einwohnern der Stadt Krakau und ihres Gebiets in Erinnerung, daß sie, wenn sle des Nachts an Militair = Patrouillen oder Wachen vorüberkommen, welche den Dienst versehen, auf deren Ansprache sogleich still zu stehen und zu antworten verpflichtet sind, widrigenfalls sie sih selbst die Schuld beizumessen haben, wenn die Militair-Wache sih genöthigt sieht, nach den ihr ertheilten Vorschriften zu verfahren. Krakau, 19, Juni. Der Direktor des Administrations-Raths : J. Ksienzarski.““

_ Die Frohnleichnams - Feier hat hier, in derselben Weise, wie in früheren Jahren, in aller Ruhe und Ordnung stattgefunden.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 19. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat unterm 3ten d. M. zu Warschau folgendes Reskript an den Com-= mandeur des Zten Jufanterie - Corps, General der Kavallerie, Ge- neral-Adjutant Rüdiger, gerichtet; „Fedor Wassiljewitsch! Während Ich Jhrem ausgezeichnet eifrigen, treuen und langjährigen Dienste stets volle Gerechtigkeit widerfahren ließ, gereihte es Mir zum be- sonderen Vergnügen , Mich abermals von den umsichtigen und zweck- mäßigen Anordnungen zu überzeugen, welhe Sie als Ober-= Befehlshaber der Truppen getroffen haben, die im Februar d. J. zur Beseßung Krakau's und zur Sicherstellung Un- serer Gränzen gegen die Jnsurgentenhaufen von Galizien und Posen her dienten, so wie auch von dem raschen Vollzug der

ruppenbewegungen, ungeachtet der ungünstigen Jahreszeit und der lehten Wege. Jhre Operationen bei viosoin wichtigen Austrage sind zu Meiner vollkommenen Zufriedenheit mit vollständigem Er= folge gekrönt worden, und Sie haben sich dadurch ein Recht auf Meine aufrichtige Erkenntlichkeit und Mein Wohlwollen erworben, welche Jh Jhnen für ihren so nühlichen und rühmlichen Dienst hier= mit zu erkennen gebe. Jch verbleibe Jhnen stets wohlgewogen.

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reih bezeichnet die öffentlihe Meinung den General - Lieutenant La-= moricière als denjenigen, welher am eeignetsten sei, mit der Leitung der Angelegenheiten in Algerien beauftragt zu werden.

Zufolge eines kürzlich veröffentlihten Berichtes beläust sih der Effeftivstand der Streitkräste in Algerien auf 99,699 Mann Fuß- truppen und 18,118 Reiter, uneingerehnet die aus Eingeborenen und Hülfstruppen gebildeten Abtheilungen, welche aus 6587 Mann Jn- fanterie und 4061 Reitern bestchen.

Nur gegen das bestimmte Versprehen des Finanz-Ministers, daß ein vollständiger Geseß-Entwurf über die Post-Reform in der näh= sten Session vorgelegt werden solle, hat die Deputirten-Kammer den Vorschlag des Grafen von St. Priest zur Einführung eines gleih- mäßigen Briesporto's von 20 Ceatimes verworfen.

Seit einigen Tagen is die Rede davon, es werde sih ein syri- hes Comité bilden, an dessen Spibe Herr von Lamartine gestellt werden solle. Mehrere namhaste Männer würden an diesem Comité Theil nehmen, unter Anderen die Herren Arago, Montalembert, Leon von Malleville, Villeneuve, Cormenin und Tracy. Die Bestrebungen dieser Gesellschaft sollen dahin gerichtet sein, die Juteressen der rist- lihen Bevölkerungen Syriens zu wahren und zu fördern.

Herr Valdivielso, der mexikanische Gesandte am madrider Hofe, ist für denselben Posten in Paris bestimmt, an die Stelle des Ge- neral Almonte, dessen Ernennung zurückgenommen wurde.

Wie verlautet, hätte der verstorbene Papst der Königin der Franzosen ein {hönes Christusbild aus Elfenbein testamentlih ver- macht, auf welches er großen Werth legte, und das er in seinem Oratorium hatte.

, Der Kardinal von Arras hat seine Reise nah Rom noch nit weiter fortgeseßt, da er sich durh die heiße Witterung zu ange- griffen fühlt.

Von Havre erfährt man, daß die Assekuranz-Prämien auf ame- rikanishe Schiffe dort nicht gestiegen sind, daß man also die mexika=- nischen Kaperschisse nicht fürchtet.

Es sind schon über 50 Deputirte nah ihren Provinzen zu-= rüdckgereist.

Herr von Lagrenée, französisher Botschafter in China, ift in Paris eingetroffen.

Der Bei von Tunis hat ein Grundstück in Paris gekauft, worin nah dem Muster des ägyptischen Justituts ein Erziehungs - Justitut für junge Tunesen eingerihtet werden soll.

i Der französishe Gesandte in Konstautinopel hat sich beim Divan über das Benehmen der wallachischen Regierung gegen den franzü=- sischen General-Konsul Billecocq beschwert. Die Gräfin von Meulan, Wittwe des General-Majors Theodor von Meulan, eine Schwägerin Guizot's, starb Mittwoch Nachts nach ciner langen Krankheit im Hotel des Ministers. Die Verstorbene Mi g eine geistreihe Frau von ausgezeichneten Fähigkeiten ge- ildert. Admiral Baron Bougainville ist an der linken Seite vom Schlage getroffen worden. Das Journal de Lille erzählt, daß Herrn Jules Janin bei den Eisenbahn-Festen zu Lille der in Brillanten gefaßte, vom Sultan Abd ul Medschid ihm verliehene Orden Nischan Jstichar im Ge- dränge vom Rode geschnitten worden.

ckz Paris, 20, Juni, Die Deputirten-Kammer sehte heute die Verhandlung des Einnahme-Budgets fort. Herr Morti= mer Ternaux schlägt einen Zusah-Artikel vor, wonach die Fabri= cation von Cider und Birnwein im Junern von Paris der Aufsicht

(gez) Nikolaus.“

Warschau, 21. Juni, Jn Berücksichtigung der sehsund= dreißigjährigen treuen und eifrigen Dienste des verstorbenen Ober= Hosfmeisters Fürsten Jablonowski, Präsidenten des Wappen - Amtes des Königreichs Polen und Mitgliedes des Administrations - Raths, soll der Wittwe desselben, geborenen Fürstin Lubomirska, auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers, aus dem Schaß des Königreichs cine lebenslänglihe Pension von 3750 Rubel ausgezahlt werden.

Der diesjährige Wollmarkt in Warschau, der nun beendigt ist, begann unter ungünstigen Aussichten für die Produzenten; die Ver= lufte, welche die Besißer von Schäfereien durch Sterben der Thiere in den leßten Jahren erlitten, nnd das anhaltende Fallen der Wollpreise auf den auswärtigen Märkten ließen in doppel- ter Hinsicht einen bedeutenden Ausfall besorgen. Dazu kam, daß die Hiße vor und während der Schur nachtheilig auf das Waschen der Wolle eingewirkt hatte, welhes fast in allen Sorten gegen das vorige Jahr zurückstand. Der zahlreiche Zusfluß von Käusern, sowohl aus dem Junnern wie vom Auslande,

unterworfen werden joll. Zugleih wird durch diesen Artikel di t u ín ere die ues diese S een briti Aföben

werden soll. Die Verleßung der vorgeschlagenen Bestimmungen soll bestraft werden gemäß Art. 129 des Geseßes vom 2s. April in Be- tref der an den Schaß zu zahlenden Abgabe und gemäß Art. 8 des Ge- seßes vom 29. März 1832 in Betreff der Octroi-Abgaben, Herr Ternaux entwidelt sein Amendement, Dasselbe sei eigentlich nichts als die Wieder= holung eines Artikels, den die Deputirten-Kammer und die Pairs-Kammer schon angenommen haben aus Anlaß der Diskussion des Geseß-Ent- wurfs, die Verfälshung der Weine betreffend, und welcher Artikel damals, nah gemeinsamem Uebereinkommen, ins Einnahme - Budget verwiesen worden sei, Der Finanz=-Minister erklärt seine Zu- stimmung zu dem Amendement, das auch von der Kammer angenoum-= men wird. Herr Lanyer schlägt eine andere Zusaß-Verfügung vor, fraft welcher die Befreiung von der Vorwegnahme von 10 pCt., welche durch Art. 16 des Geseßes vom 17. August 1822 den Städ- ten gewährt wurde, die ermächtigt sind, ihren Octroi-Tarifen Zusaß= Centimen zuzusügen, um Ausgaben öffentlichen -Nußens zu decken oder Anlehen abzutragen, anwendbar sein soll, so oft die Zusaßsteuern den

wog jedoch diese ungünstigen Umstände einigermaßen auf, und die Wolle wurde auf dem hiesigen Markt im Durchschnitt 4 bis 6 Thaler höher bezahlt als in Breslau. Jndeß waren die Preise immer noch 10 bis 14 Thaler niedriger als im vorigen Jahre: bei den besseren Sorten 46 Thaler, bei den mittleren 10 bis 12, bei den ge- ringeren 8 bis 10 Thaler auf den Centner. Nur einige Produzenten, welhe die lebhafte Nachfrage des ersten Tages benußten, wo noch wenig Wolle am Markt war, erhielten die vorjäh- rigen, zwei sogar noh höhere Preise bezahlt. Die besseren Soïëten galten 70 bis 73, die mittelguten 60 bis 62, die gutgewaschenen mittelmäßigeren 55 bis 57, minder gut gewashene 50 bis 52, die geringeren Sorten 47 bis 50 Rthlr. Jm Ganzen waren über 8000 Ctr. (zu 132 Psd.) an Markt gebracht; hiervon wurden etwas über 5000 verkauft, das Uebrige blieb in Lagerung. Die höchsten Preise bezahlten hiesige Fabrikauten ; die fremden Käufer wareu durch ihre im vorigen Jahre erlittenen Verluste bedächtiger im Ankauf geworden. Man hofft, daß im nächsten Jahre der Wollmarkt sich für Verkäufer und Käufer günstiger gestalten werde.

Frankreich.

Paris, 21. Juni. Die Deputirten-Kammer hat heute das Budget der Einnahmen für 1847 mit 239 Stimmen gegen 13 votirt.

Prinz Joinville wird mit seinem Geschwader auch Neapel be- suchen; nach diplomatischer Uebereinkunst darf er aber nur mit vier Schiffen in den dortigen Hafen einlaufen.

Dem Toulonnais wird aus Algier geschrieben, man glaube noh immer an den Rücktritt des Marschalls Bugeaud ; mit Ungeduld sehe man jeßt der Entscheidung darüber entgegen, wer dem Herzoge von Jsly im General-Gouvernement von Algerien nachfolgen werde ; das Heer und die Bevölkerung würde die Wahl des General-Lieute- nants Lamoricière mit der größten Freude begrüßen; dieser General sei nit blos ein tüchtiger Heerführer, sondern habe guch vollständige Kenntniß von diesem Lande, und unter ihm würde ohne Zweifel die Colonisation unermeßliche Fortschritte machen. Auch von anderer Seite vernimmt man, daß alle Schritte, welhe bei dem Marschall Bugeaud in lehterer Zeit geschehen, um ihn dazu zu bestimmen, noch einige Zeit an der Spiße der Verwaltung von Algerien zu bleiben, ohne Erfolg geblieben seien. Marschall Bugeaud werde im nächsten Juli guf seine Güter zu Cx-

Zweck öffentlicheu allgemeinen oder lokalen Nußens betre}en, und besonders wenn sie zu blos zeitweiligen oder zufälligen Ausgaben bestimmt sind. Der Finanz=-Minister bekämpft das Amendement, weil dadurch der Ertrag des Zehntheils an den Einkünsten des Octroi zu Gunsten des Staats beeinträchtigt werde. Herr Lanyer besteht auf seinem Amendement, er verlange nur Vollzug des Geseßes von 1822, das bestehe, aber nicht vollzogen werde. Der Finanz=Minister: Das Amendement sei nicht der bloße Vollzug jencs Gesepes, sondern ein Zusaß dazu. Der Minister führt dies nocy weite; aus, Nach dop- pelter Abstimmung, die zweifelhaft bleibt, wird zum Skrutinium dur Theilung geschritten; 130 Stimmen erklären sih für, 101 gegen das Amendement, es is also angenommen. E

Großbritanicn und Irland.

Unterhaus. Sihung vom 19, Juni, Die heu- tige Diskussion war für das Ausland von geringem Juteresse. Sie wurde, wie hon erwähnt, durch cine längere Erklärung Sir Robert Peel's über scin Verhalten gegen Canning in der Eman- cipations-Frage veranlaßt, Lord George Bentinck und Herr d’°Js= raeli nebst Anderen werfen nämli dem Minister vor, im Jahre 1827 aus persönlichem Hasse gegen Canning die Emancipation der Katho=- lifen befämpft zu haben, obgleih er \hon im Jahre 1825 dem Gra- fen Liverpool erklärt habe, «daß er von der Nothwendigkeit der Nach- giebigkeit in dieser Frage überzeugt sei; zum Beweise beru= fen sie sich auf den Mirror of Parlament, der über- einstimmend mit der Times eine im Jahre 1829 von Sir Robert Peel im Unterhause gehaltene Rede mittheilt, in welcher derselbe jene Erklärung aus dem Jahre 1825 geradezu eingesteht. Sir Robert wies nun sehr ausführlich uach, daß man auf die Ueber= einstimmung des Mirror of Parlament mit der Times kein Gewicht legen könne, da der Bericht des ersteren wörtlih der Times entnommen sei, und führte dagegen die Berichte der Morning Chronicle, des Morning Herald und anderer Blätter über die erwähnte Rede an, in denen ihm die Aeußerung in den Mund ge-

‘legt wird, daß er {hon im Jahre 1825 dem Grafen Liverpool er=-

Flärt habe, es sei nothwendig, daß er (Sir Robert Peel) aus dem Kabinette scheide, damit seine der Emancipation wider= strebende Ansicht dasselbe niht an den durch den Drang der Um- stände etwa nöthig werdenden Maßregeln hindere, und diese Version von der Sache, sehte der Minister hinzu, sei die einzige mit der Wahrheit übereinstimmende, nicht aber die von der Times

orge Bentinck dabei, daß innere Ursachen für die ‘, Behauptung sprächen, und erlaubte sich a Era befun j gegen Sir Robert Peel und die Tendenz der Maßregeln d welhe eben so wie des Ministers persönliches" Verhalten n! dienten, die Achtung, welhe man bisher vor dem Charafte: englischen Gentlemen zu hegen gewohnt gewesen sei, / tergraben. Für diese Aeußerungen wurde der Lord E. John Haunmer und Herrn Roebuck scharf mitgenommen Lord John Russel erklärte unzweideutig, daß der P, Mivister sich vollkommen gerechtfertigt habe, aber nihtsdestoy,! wiederholte Herr d'Jéraeli die Anklage nohmals und ¿j daß er dieselbe für unbegründet niht ansehen könne. Der K, der Schaßkammer suchte die Vertheidigung Sir Robert yj aus seinen eigenen Reminiscenzen zu vervollständigen, Herr 6; und Lord Sandon protestirten gegen die Störung, welche e dl \châfte dur Herbeiziehung solcher Persönlichkeiten leiden, Md p, Lebterer niht umhin, zu erklären, daß er wohl i Sir Robert Peel hätte als Führer seiner Partei in 1827 ein hochherzigeres Verfahren gegen Canning M ten. Nachdem noch mehrere andere Redner, namentlij (f Morpeth und Herr Villiers, sih durch die Erklärungen, Peel’s vollkommen zufriedeugestellt bezeugt hatten (der Lebte} geradezu, niht durch Sir Robert Peel, sondern dur die Grundbesiger, deren Sache Lord G. Bentinck jeßt so eifrig y dige, sei der „herrlihe Canning zu Tode gebeßt worden“), un dem Andere, wie die Herren Newdegate und Borthwid, j hatten, daß sie keinesweges überzeugt worden seien, wurde dai genstand verlassen und auch die an der Tagesordnung befindli batte über die Zwangsbill vertagt.

London, 20. Juni. Die Königin hat gestern ihre Vi, der Jusel Wight, Osbornehouse, bezogen. |

Die Hofzeitung enthält nahträglich noh eine bedeutens} zahl von Beförderungen uuter den Offizieren, welche sih au ledsch in Sind und China ausgezeichnet haben. Drei Obers tenants von den Königlichen Truppen und drei von den Trup ostindishen Heeres find zu Adjutanten der Königin mit dem von Obersten befördert worden, außerdem 12 Majors zu Dee Lieutenants und 29 Hauptleute und Rittmeister zu Majors,

Ju der Dienstzeit der englischen Truppen hat eine wh Aenderung stattgefunden. Der Rekrut, der sich anwerben läßt, fortan die Wahl zwischen drei verschiedenen Dienst-Fristen: ki Junfauterie kann er sich anwerben lassen auf 7, 14 oder 21 J bei der Kavallerie auf 10, 16 oder 24z bei der Artillerie auf 16 oder 21 Jahre.

Bisher war bei dem General-Post-Amt in London die Tin- tung, daß diejenigen, welche dasür bezahlten, ihre Briefe (üha 0 Audere crhalten konnteu. Man hatte sich darüber oft beschww, ü dessen dauerte der Mißbrauch sort, und erst jeyt ist er abge\h| Die Briefträger dürfen nun von Privatpersonen keine Jahrgt mehr annehmen, alle erhalten ihr Salar vom Staate, und dami frühzeitig mit der Abgabe der Briefe fertig werden, is thre um 4 Der Handelsstand erspart damit jährlich i| 2000 Pfd.

Es i wieder ein Mitglied der Universität Oxford, David L zur römish- katholischen Kirche übergetreten. Er weigert sich auf seine Kollegiumösstelle zu verzichten , obwohl alle akadenist Würden und Emolumente an das Bekenntniß der 39 Artikel gebu sind. Uebergetreten is ferner, unter Aufgebung zweier einträg

Yfründen. Oerr &Æ&. Gorns, Lioheriges mwazliltuntsher SODbrrs9 n Southampton; dann Lady Georgiana Fullerton , Sbm W

Granville’s und Verfasserin des Romans „Ellen Middleton““, Cambridge sind seit sechs Monaten ebenfalls mehrere Mitglied und Angehörige der Universität zur katholischen Kirche übergetret Wie es heißt, gehen die kirhlihen und akademischen Behörden da um, strenge Maßregeln zu ergreifen, um \v viel als thunlich d Umsichgreifen der katholischen Richtung unter deu Angehörigen Universität Schranken zu seßen.

Gegen die allgemeine Erwartung sind dieser Tage auf dem | sigen Getraidemarkte die Preise höher gegangen. Die Morni Chronicle sagt in dieser Beziehung: „Das Steigen der | traidepreise sheint um so auffallender, da es gewiß is, daß bi 10 Tagen die 2 Millionen Quarter ausländischen Weizens und M welche unter Zollvershluß liegen, gegen einen Zoll von 4 Sh, sügbar scin werden, und da überdies eine so reichliche und so fi zeitige Weizen-Aerudte zu erwarten steht, wie sie noch selten voi Die unmittelbare Ursache des Höhergehens der Preise liegt du daß fortwährend nur geringe Zufuhren auf den Markt kommey rend die Vorräthe der Händler und Müller fast erschöpf}t siu. Ve gleich nämlich die Getraide-Vorräthe der Pächter noh schr b}

triebensten Augaben über die Wirkungen einer Aufhebung der gesebe Unruhe und Schrecken unter den Landwirthen zu verbn so zeigen doch die Pächter nicht die mindeste Neigung, eilig zuy

Korns beschästigt wäre. Zu gleicher Zeit ist es ein wohl bem werther Umstaud, daß sowobl aus Brlgien, als aus Deuts Bestellungen auf Weizen eingegangen sind, der auf dem lon Markt für dort gekauft werden soll, Schon sind neulich für Y gien 20,000 Quarter Weizen hier angekauft worden. Jn den Rh Provinzen fürchtet man, daß die Roggen-Aerudte nicht genügend h fallen werde, und die auf hiesigem Markte eingetroffenen Bestelluy haben den Zweck, die Lücken auszufüllen, Js dies nicht die Wf Widerlegung der seit vier Monaten ohve Aufhören uns vorgepr ten Behauptungen, daß wir von der Mitbewerbung ausländiß Kornerzeuger- das Schlimmste zu fürchten hätten? Eben jh während das Oberhaus noch darüber erörtert, ob es !# rathsam sei, die Kornerzeugung in Deutschland und den Verei ten Staateu aufzumuntern, sehen wir Käufer aus den R# provinzen zum londoner Markt ihre Zuflucht nehmen, und die dl angelangte Post aus Nord - Amerika berichtet , daß dort ein ziend bedeutendes Defizit in der Getraide-Aerndte zu erwarten steht. N jüngsten Briese vom Schwarzen Meere melden, daß dort die Gy dur Heuschrecken bedeutend gelitten haben, und noch ganz #p®! auf dem gestrigen Markte abermals Nachfrage nach ausländf® Wrizen unter Verschluß, welcher für den unverzüglichen Vet Belgiens dienen soll. Kann troh aller dieser praktischen Lehre? Oberhaus mit Annahme der Kornbill noch zögern ?“ i Nach dem jebßigen Stande der nordamerifanisc - mexikans{ Kriegs - Verhältnisse findet die Times es unwährscheinlich, daß 4 Krieg dur eine bloße definitive Feststellung der Texasgränze end werde. Die Freiwilligen und Rekruten aus dem Norden zögen N shaarenweise nah der Gränze, und diese würden ohne einen de t niht heimkehren wollen. Die demokratishen Blätter wiesen auf h lockende Plünderung mexikanischer Kirchenshäße hin, und dies s Massen von Abenteurern, in den Krieg zu ziehen; dazu komn!? da ú noch die Expedition des Capitain Fremont nah Kalifornien I die mit derselben beabsichtigte Blokade, was Alles dazu beitragf/ |

cideuil zurückehren, Nicht nux in Algerieu, sondern auch in Frank-

und dem Mirx or gegebene, Dessenungeachtet heharrte Lord G é-

möglichen Folgen des begonnenen Krieges sehr ungewiß ers}

Mais soll die Papsitwahl beschleunigt haben.

lih sind und man seit vielen Monaten bemüht war, dur die ff y

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fausen, sondern halten mit solher Beharrlichkeit zurü, als 1 2u das Parlament mit Annahme einex Bill zur Vertheuerun; "P

lassen, Die Blokade-Frage sei auh sehr bedenklicher Natur, frage sich, wie viel kostbare Metalle auf britischen Kriegs- aus den mexikanischen Häfen ausgeführt werden dürften. Die Oregon-Frage sei aber jeßt wahrscheinlicher geworden, ' man glaube, daß die nordamerikanische Regierung die mit der His

a überbrachten englischen Vorschläge annehmen werde. Troß= 1 sei aber die allgemeine Tendenz der amerikanischen Politik eher gerish und angreifend als friedlich und versöhnlichz denn durch jeßigen Siege werde die Whig-Partei in Nord-Amerika ganz zu De gerichtet und das Selbstvertrauen der Amerikaner auf ihre qairishen Leistungen wachsen. Bei solchen Elementen sei denn einen festen und daucrhaften Frieden nit zu rechnen.

Die Times spricht wiederholt die Befürchtung aus, daß man der neue Eisenbahn - Katastrophen zu gewärtigen habe, wenn dem vel nicht zeitig entgegengearbeitet werde. Nach ungefährer Ab- igung seien Bills von 150 Millionen Pfd. jeßt vor beiden Häu-

oder auf die Königliche Gutheißung wartend. Diese Thatfache se die ernstesten Besorgnisse rege machen und verdiene die ernst=

e Erwägung derer, die da wüßten, was es heiße, sih in Unter= mungeit einzulassen, die man nicht ausführen fönne.

heißt, daß Sir James Graham und Lord Francis Egerton den nächsten Tagen zur Pairswürde erhoben werden sollen, der e unter dem Titel Lord Preston, der Lebtere als Lord Ellesmere. Amtlichen Angaben zufolge, belief sih die Bevölkerung vou land, Wales und Schottland am Ende des Jahres 1845 auf 572,574 Seelen. Jm Jahre 1801 zählte man 10,942,646 Ein=-

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brahim Pascha besindet sih jebt in Birmingham, wo er alle Ee, a in Augenschein nimmt. Sein Beglei- , Soliman Pascha, geht dieser Tage zu seiner Familie nach

n ab.

" Capitain Stokes hat der geograpbischen Gesellschaft zu London n Pan vorgelegt, wonach die Herstellung einer regelmäßigen ups\i}ahrt zwischen Judien und Sidney in Neu - Süd - Wales - wohl ausführbar sein sol. Aus diese Weise würde künftighin Dauer der Reise von England nah Sidney, welche jeßt îm (tigsten Falle vicr Monate währt, um volle zwei Monate gekürzt

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Lord Elgin, der Gouverneur von Jamaika, i auf Urlaub mit ex Familie, von Jamaika kommend, mit dem westindischen Dampf- fe „Forth“ hier eingetroffen.

Nah dem Manchester Guardian wird die gesammte Baum- \len-Aerndte in den Vereinigten Staaten für das Jahr 1845— 46 he an 2,200,000 Ballen betragen, während sie noch vor einem nate nur auf 2,100,000 Ballen veranschlagt wurde.

Die Hiße war vorige Woche in Loudon so bedeutend, daß eine me, welche die Regentstreet hinaufging, vom Sonnenstih getroffen, wußtlos niedérsank, jedo, zu einem nahewohnenden Arzte ge= ht, bald wiederhergestellt wurde. Ein Kind von 4 Jahren dage- j e zu Clapham, unweit London, vom Sonnenstich getroffen de, starb.

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Paris, 21. Juni. (O. P. A. Z,) Die Regierung hat heute ch telegraphische Depesche die Nachricht von der vollzogenen Papst- hl erhalten. Der Kardinal Johann Maria aus dem Hause der afen Mastai Ferretti ist Papst geworden. Er ist geboren zu Sinigaglia

Kirchenstaat am 13. Mai 1792 und war Erzbischof von Jmola. as Konklave hat nur zwei Tage gedauert. Am 14. Juni be-= ven, war es hon am 416. Juni zu Ende. Man hat noch selten

so kurzes Konklave gesehen. Die politische Lage des Kirchen-

Der neu erwählte pst, der den Namen Pius 1X. angenommen hat, ist erst 54 Jahr ; er soll gemäßigten und konziliatorischen (SFharafters sein; seine nennung is allgemein gut aufgenommen worden.

Die in Marseille erscheinende Gazette di Midi meldet, daß Kardinal Micara, dessen Erkrankung bereits erwähnt wurde, am

hlagflusse gestorbea sei.

Rom, 13, Juni. Außer dem frishen Cypressenzweige am \ldaten-Tschakot und dem s{chwarzen Rande der römischen Zeitung nert im weltlihen Publikum nichts Trauerndes mehr an das ver= ne Kirchen - Oberhaupt , seit für dessen Seelenheil der Erzbischof 1 Capua, Kardinal Serra Cassano, diesen Morgen die neunte und (e Messe in der St. Peters -Kirche celebrirt und unter Assisteuz Kardinal- Priester Fransoni, Barberini, Spinola und Brignole am wenden Katafalk ihm die leßte Absolution ertheilt hat. Mon- or Rosani hielt sodann eine dur gedankenreiche und glänzend edte Latinität musterhafte Leicheurede, worauf das Sagro Collegio, jus der leyten Congregation, in den Vatikan zog. S Tausende von Neugierigen jedes Alters und Standes eilen über Engelöbrücte, den Katafalk zu bewundern, dessen kolossaler Tem-=- aqu nah Angabe des Architekten Vespigniani mit seiner Spiße den Dachstuhl der Basilifa erreicht. Die (wie bereits erwähnt) rh Reißen der Strie beim Hinauswinden zertrümmerte Statue Religion is durch eine minder große allegorische Figur von dem Matafalf Pius VIIl., gleichfalls die Religion vorstellend, erseyt tas sih nun winzig genug auf dem ricsigen Katafalk ênimmt, Dem Programm des Ceremonienmeisters de Ligne zufolge, wird Kardinal Micara (siche obeu) morgen Vormittag halb 10 Uhr der St. Peterskirhe die das Konklave eiuleitende Messe singen d um 6 Ühr Abends mit allen anwesenden Kardinälen von der he San Silvestro aus unter Vortragung des Kreuzes und Ab- gung des Hymnus Veni Creator Spiritus die im nahen päpst- i Palast des Quirinals für das Konklave eingerichteten Zellen jiejen, Von ihrer zahlreichen Dienerschaft sind für diese Zeit jeder linen nur drei Leute bewilligt, Drei Kardinäle hüten wehselnd die clausura et mundilia Conclavis. Militai= her Marschall und Kustos desselben is Principe Agostino \igi (die Würde is in dieser Familie erblich und veran- ht ihr bedeutende Kosten.) Gouverneur ist Mounsiguor Palla- tini, Sacrista Monsignor Castellani, Ceremonienmeister Monsignor Ligne, die Communications-Rollen werden von Patriarchen, Erz- \hösen und Bischöfen des päpstlichen Hosstaats, so wie von wirk jen Protonotarien, Regularklerikern, Referendarien und Votanten

î Obergerichte der Rota und Scgnatura, auch vom Padre Maestro

\ fagro Palazzo an drei Stellen überwacht, um jede durch die apo- len Constitutionen untersagte Berührung mit der Außenwelt den \dinälen unmöglich zu machen. Ob die Kardinäle zu Fuß oder in ‘igen ihren Einzug halten werden, is bis jeßt im Publifum unbe- mnt, Nur weiß man, daß sämmtiliches Militair morgen auf den onte Cavallo beordert ist. : Gestern und heute wurden Einlaßkarten zu dem Palast des Qui-

hal von dem Marschall des Konklave, dem Fürsten Chigi, ausge- ‘ilt, um die ganze häusliche Einrichtung der Kardinäle und Kon- isten zu besehen. Es war eine solche Menge da, daß man hätte en sollen, ganz Rom \éi hingeströmt. Bis jept sind 49 Kardi- hier vereint; heute wérden noch einige erwartet.

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( Haltuug des diesseitigen Gesandten, Herrn Gonzalez Bravo, erhoben

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Spanicn.

3 Madrid, 15. Juni. Unsere Nachrichten aus Lissabon ehen bis zum Sten. Die Bezirke von Porte-Aveiro und die ganze Provinz Tras 0s Montes hatten si der Regierung unterworfen, und die Volkshaufen, welche die Stadt Porto eingeschlossen hielten, waren in ihre Heimat zurückgekehrt. Jn anderen Theilen des Landes sollen die Volks-Juntas noch auf ihrer drohenden Haltung beharren. Un- terdessen werden zahllose Amtsentseßungen vorgenommen und auf diese Weise die Ehrgeizigen wenigstens zum Theil befriedigt. Unter den spanischen Truppen, die an der portugiesischen Gränze in Galicien und Castilien aufgestellt find, greist die Desertion immer mehr un sich, und die während des Ausstandes in Portugal eingeseßten Juntas nehmen diese Ueberläufer nicht nur mit offenen Armen auf, sondern gestat- ten ihnen auch, im Widerspruch zu den in Kraft stehenden Traktaten, den Gebrauch ihrer Waffen. Dieser Umstand, so wie auch verschiedene Reclamationen, welche das neue portugiesische Miristerium gegen die

haben soll, scheinen die gereizte Stimmung, welche zwischen beiden Höfen in Folge der leßten Ereignisse eingetreten war, allerdings noch höher zu spannen und zu einem lebhaften Notenwechsel Veranlassung zu geben. Jn den leßten Tagen fertigte der portugiesische Gesandte, Baron von Renduffe, mehrere Couriere na Lissabon ab. Dem Vernehmen nah, hat der neue Minister der auswärtigen Angelegen- heiten Portugals, Graf von Lavradio, diesem Diplomaten in sehr \hmeichelhaften Ausdrücken geschrieben. Der bisherige Secretair der portugiesishen Gesandtschaft am hiesigen Hofe, Commandeur Soares Leal, traf vor wenigen Tagen mit Depeschen von Lissabon hier cin und wird am 20sten von hier nah Berlin abgehen, wohin er in gleicher Eigenschast verseßt worden ist.

Am óten traf der Kronprinz vou Dänemark an Bord der Fre- gatte „Gefion“’ in Cadix ein. Von dort begab er sih unter dem Inkognito eines Grafen von Wagrien nah Sevilla.

Die Regierung hat Gebete zum Behuf einer glücklichen Papst= wahl angeordnet und ‘einen Beamten, Herrn Aycoitia, mit Depeschen nah Rom abgeschickt. Dieser Agent soll beauftragt sein, von dem der spanischen Krone zustehenden Veto Gebrauh zu machen, falls die Wahl auf eine der diesseitigen Regierung nicht genehme Person fallen sollte. Die hiesigen Blätter nehmen keinen Anstand, diesen Schritt für fruchtlos und selbst lächerlih zu erklären. i Die Feier des Frohnleichnams - Festes crhielt in diesem Jahre einen besonderen Glanz, indem die Königin Jsabella zum erstenmale seit ihrem Regierungs - Antritt der die Hauptstraßen durchziehenden Prozession zu Fuß folgte. Der Jufant Don Francisco de Paula ging ihr zur Seite, und unter dem Gefolge befand sich auch der französishe Botschafter, cine Kerzc tragend, Als die Prozession über die Plaza Mayor schritt, stürzte ein Gerüst mit viclen Zuschauern ein, die meistens s{hwer beschädigt wurden. Ju einer anderen Straße wurde fast im Angesicht der Königin ein Mensch, der in einer Schänke in Händel gerathen war, ermordet. Abends wurde das Drama „Karl 11. der Behexte‘““ im Theater del Principe aufgesührt, Diescs Stü schließt mit der Ermordung eines als lasterhaft dargestellten Mönches, Kaum war der Vorhang gefallen, als auch die Zuschauer das Geschrei erhoben: „Es erscheine der Mörder des Mönches ! um ihm ihren Beifall zu zollen. Da die anwesende Behörde dies nicht gestattete, so steigerte die Aufregung sich bis zu den gröbsten Exzessen , bis endlich cine Compagnie Soldaten die Ruhestörer ver- trieb. Der Verfasser des erwähnten Drama's, in welchem eine na-= türliche Tochter des Königs Karl's 11, von Spanien austritt (!), ist General-Direktor des öffentlichen Unterrichts.

Laie

Privatbriefe aus Porto Alegro vom 10, März melden unter Anderem: „Es wird unseren deutshen Landsleuten lieb sein, zu erfahren, daß_ Jhre Kaiserl. Majestäten die Kolonie von St. Leopol!do am Jacuhyfluß besuchten und dieselbe in dem blühendsten Zustande fanden. Der beste Beweis darüber möge folgender Umstand sein, daß überall, wohin ZJhre Majestäten in dieser vom Kriege heimgesuchten Provinz kamen, Sie mit vielen Bitten um Unterstüßungen oder milde Gaben bestürmt wurden, während in St. Leopoldo fein einziger deut- scher Kolonist irgend etwas verlangte. Auch haben Se. Majestät den Bau einer protestantisheu größeren Kirche genehmigt und dazu 2000 Pfd., wie auch die Kaiserin 1000 Psd. beigesteuert. Wenn nicht schon die Besoldungen der Prediger (sowohl hier als in Nova Friburgo,

zu

atbetrieben:

2) aus den Priv 22S 1843,

*

Werch-Jsctsk

Kaslinsf und Kischtimsk

Nishne - Tagilsk

Syssert

Schaitansf

Netwiansk

Bilimbajewsk

Werchnc - Ufaleisk

Krestowosdwishensk

Wsewolob!agodaték

» Jltabansk-Teptiarék. Troihk

» Petropawlomsk

E oar an

den übrigen Betricben *)

im Ganzen -

aus Krons- und Privatberg- werfen zusammen Jn früheren Production viel ersichtlicher. 1817 dic jährliche Ausbeute \chni!tlih bctrug, und daß h wenn man Goldklumpen fand, die nur ein oder ren. Ju jenem Jahre fand man dagegen schon 14 Pfd. an Gewicht hielt und welches man als maligen Goldklumpen der Erde betrachtete. 40, 20 Psd. und darüber nichts so ganz 1842, am 26. Oktober, fand man eine, tuts in St. Petersburg niedergelegte, 2 Pud 7 Pfd. preußische Pfd., schwere Goldstuse in den zum slatusti gehörenden mijaßkishen Goltsandlagern, s haupt durch ihre reiche Goldproduction auszeichnen. Jn den Jahren 1821—30 betrug die schen Goldes 2054 Pud 1 von 1821 bis 1825 infl. 606 leyteren Jahren von 1826 bis 1830 inkl. nif, so daß der Jahres-Durchschnitt, der,

15 16 22

36 37 20 21 30 37 34 14 39 16 29 1 37 A

3

38 24 30 10

24 20 18 5 19 2 1 14

ui S

jus

bis pi J) J L G s ba l

15 39

32

39

aus 95 176

298 38 64 313 30

Pud 17 Pf

Fünf Jahre sp

289 Pud 203 Pfund gestiegen war. } bot er eine Aus

der Ural 299 Pud 25 Pfundz 1839 e 8 Pfund nund 41841 bereits von 332 Pud 9 Pfund dahin hatte si also die Zunahme in der Gewinnung des allerdings als bedeutsam genug herausgestellt , keytbetrachteten Zeit {on mindcr erheblih ausfiel , Jahren. Noch unbeträchtlicher war sie später, wie wir Ganz anders ist dagegen, wie {on oben anged welches uns die Erträge der o wäschereien licfern, Obgleich da im Jahre 1830 und in den zunächst darauf deutend und im Gegensaye zu den durch

doh schon um mehr als das Dreifache, des Jahres 1830 verhielt fich zu der des Jahres Nach den oben verzeichneten, als offiziell: geltenden

aben, betrug der ostsibirisch-altaische Gold-Erwerb ici in den Jahren Pud, Pfund.

1820 **) 27

4831. .. 18

34

32 18 12 9 39 6 8 27 33

25

e...

1844 20

ist demnah = 4122 Pud 33 Pfund 26%, Solotnik, w Ausbeute aller uralishen Goldgruben von 1815 bis 30 Jahren,

\chaja Muroschnaja,

wo jebt beinahe nur Deutsche, und in Petropolis, wo bereits an 700 Protestanten neu angesiedelt sein sollen) im Budget aufgesührt, von der freien Ausübung unseres Gottesdienstes zeugten, so wäre die obige Beisteuer gewiß der beste Beweis, daß mehr als religiöse Dul-

dung in Brasilien herrscht.“

Die neueren Fortfchritte 2 des Gold- und Platina- Betriebes in den uralischen und altaischen Bergwerken Nußlands.

Bereits in zwei früheren Aussäyen (vergl. Nr. 191 und Nr. 193 im vorigen Jahrgange dieser Zeitung) haben wir aufmerksam gemacht auf die von Jahr zu Jahr stetig fortschreitende Zunahme in der Gold- und Pla- tina-Ausbeute, welhe Rußland aus dem Betriebe der uralischen und altai- \hen Bergwerke erziellt. Unsere damaligen Mittheilungen bezogen sich auf cine schon ziemlich beträchtliche Reihe von Jahren, da uns die gemein- schaftlichen Berichte aus der Kommerz-Zeitung, dem Journal des Berg-Departements und der Zeitschrift für Manufaktur und Bergwesen aus den Jahren 1830 bis inkl. 1843 zu Gebote standen. Wir sind im Staude, gegenwärtig auch die Nesultate der leptverflossenen beiden Jahre 1844 und 45 an die obigen anzureihen, wodurch sich uns abermals Gelegenheit bieten wird, die noch stets im Fortschreiten begriffene Zunahme besonders der Gold - Production Rußlands und überbaupt jene fast ans Unglaubliche gränzende Ertragsähigkcit der ualisch-sibirischen Gru- ben an edlen Mineralien zu crkenuen. : i

Dieser Zuwachs kommt indeß fast allein auf Rechnung der altaischen und überhaupt der ostsibirishen Bergwerke und Goldwäschen, minder be- deutsam is er in den Gruben des eigentlichen Ural, wo zwar auch im All- gemeinen eine Zunahme des Goldbetricbes stattfindet, die aber in lepter Zeit besouders schr wenig in die Augen fällt. Nach der oben erwähnten Zeitschrift für Manufaktur und Bergwesen, die in St., Peters- durg in russischer Sprache erscheint, stellte sich der Gold-Ertirag sämmtlicher uralischen Bergwerke fölgendermaßen heraus:

Es wurdc gewonnen an Gold

1) aus den Kronsbergwer ken: 1842, 1843. 1844,

o v r D P Pud*) Pfd.Sol. Pud. Pfd. Sol. Pud. Psd. Sol. 20 995 9.:3.14 23 S W 2 0 87 7135 i 99 e N L

U 28 46 I W (t 36 1 27 70 136

zu Katharincnbur » Slatust s » Bogoslow

» Goroblagodat

im Ganzen

22 34 35 19

33 30 83 43

*) Ein Pud hat 40 russische L: was 35 preußischen Psunden

ein russishes Pfund.

gleichkommt. 96 Solotnik gehen a

guska, Pita u. i / taishen Berg-Verwaltung gehörenden Kreise

ten. Der jeniseiskishe Kreis hat daher agu

einige funfzig, 1843 bereits 65,

Sibiriens gab es im Jahre 1842 einige 80, 1843 m

reits 117 besondere Verwaltungen, indem sich mit

licherweise auch sel sämmtliche Goldwäschen des noch so viel wie gar keinen Gebrauch gemacht, in den Kronsbergwerken, deren Einkünste sh zu jenen

hielten. Besonders sind es die Familien Jakowle Shukomwsky, die Fürstin Butecra, die Gräfin Strogon

Ural den gesammten Gold- lenz; der Garde-Cornet Jafowlew, Lager zu Werch - Jsetsk gehört,

Man muß hierbei bedenken ,

Jahren.

in den leyte:wähnten beiden

Gold-Sand-Geschieben

jenisciekischen Kreises, in den E V

Muroshnaja , im Jahre 1843: 14 Pfd. 65 Solotnik crhöht hatte.

jencn Familien sind es b

werk im Jahre 1842 21 Pfd. 78 Sol. lieferte; zu T 6 Sol.; zu Maloi 4 Pfd. 40 Sol; zu wo 77 Sol. und zu wonnen wurden. i

%*) Die Nordische Biene, die sich beruft, giebt den Gold-Ertrag des Jahres 1830 Solotnik und den des Jahres 1842 = 631 P

mit eingerechnet, :

r S E U Pud. Pfd.Sol, Pud. Pfd. Sol, Pud. Pfd. Sol, “Qo e E E E

51 16 56 47 14 34 66 64 62 90 67 47 83

20

90 Jahren war indeß die Steigerung in der uralischen Gold- Dies erhellt hon daraus, daß bis zum Jahre des Goldes im Ural nicht über 48 Pud durch- es von dem Jahrc 41825 als Ausnahme galt, einige Pfund {wer wa- ein Stück, welches beinahe den Riesen unter allen da- Seitdem waren Stücke Lon Ungewöhnliches mehr, ja im Jahre jeyt im Museum des Berg-Znsti-

erst 18 Pud betragen hatte, jeyt bereits auf resp. 121 P

81% Solotnik.

d, i. etwa 15,000 Rthlr. preuß. Courant, gleichgeschäßt wird. beute hatte also cinen Werth von resp. 795,000 und 787,500 preuß. Rthlrn.

reits einen Werth von mehr als 1,310,000 preuß. Rtblrn. erreicht. 9 csonders die Familien Mjasnikow, Malewinsky,

die Compagnieen Rjasanow und Balandin, Tolfatschew und Korobkow,

1844.

89 14 40 70 26 77 65 84 42 47 14 31 20 21 20 84

2 10 6 3 9 11 19 14 Se 18

15 18 20

4 21 3

21 18 35

23

14 10 4 6 1

173

D

di

310 31

92 Sol., d. i. 77 schen Hütten-Bezirke

die sih in neuerer Zeit auch über-

Gesammt - Erzeugung des urali- Pfund, nämlich in den fünf ersteren Jahren und 42 Soloinik, in den fünf 1447 Pud 23 Pfund 54 Solot- wie schon erwähnt, bis 1817 noch

ud 115 Pfund und äter (1835) lieferte beute voa 313 Pud Bis des uralishen Gol-

wenngleih sie in der , als ín den früheren

oben geschen haben. eutet, das Resultat,

sisibirisch-altaishen Goldbergwerke und Gold- das hier gewonncne Gold - Quantum noch folgenden Jahren höchst unbe- ihren Reichthum so berühmten Goldgruben und goldführenden Sandflöygen des Ural beinahe gleich Null war, so übertraf der Goldgewinn der leyten Jahre im Altai und die sibirishe Go 1844 bercits = 41 : 221.

den im Ural ld - Ausbeute

Journalen,

russischen

deren zum Theil stattfindende Widersprüche wir uns auszugleichen bemüht

Solotnik.

355 68%; 53% 90* 467 41 1

165 26% «Os

14%

615

Der Gesammtbetrag der altaishen Bergwerke während aller 15 Jahre

ährend die Gcsammi- Ende 1844, also in

nun anf etwas über 6300 Pud zu berechnen is, —_ Am riesenhastesten hat sich der sibirische Goldbetrieb im jeniseisfischen Kreise an den Gränzen China's, besonders in den Flußthälern der der Uderj, Bolschaja Ostrowna, Podkammenaja Tun- #\. w., gesteigert, während die sämmtlichen übrigen, zur al- Ost- und West-Sibiriens, mit dem aus dem altaischen und nertschinskischen Silber ausgeschiedenen Golde, zusammen kaum ein Drittheil des gesammien s\ibirischen Goldbetriebs bilde- ch die meisten Hütten-Verwaltun- gen, deren Zahl stets im Wachsen begriffen ist, indem im Jahre 1842 nur 1844 s{chon 71 Goldbergwerks-Verwaltun- gen hier gezählt wurden. Jn allen goldergiebigen Kreisen Ost- und West-

Bol-

chr als 90, 1844 be-

jedem Jahre immer mehr und mchr Compagniecn vereinigen, die diesem freilich ungewissen, aber mög- ehr ergiebigen Kulturzweige ihre Kräfte widmen. Fast Altai werden von Privaten betrieben; die Krone hat von diesem einiräglichen Erwerbsözweige, was den Altai betrifft,

doch sahen wir auch im Ural

die Goldproduction in den Privatbetrieben hon von größerem Belang als die

nur etwa wie 4:5 ver- w, Wsewolofshky und ow und die Erben der

Demidow's, Turtschaninow's, Jakowlew's und .Rastorgujew's, welche im Ertrag aus den Privat-Gold-Bergwerken erzie- dem das ergicbigste aller uralischen Gold-

ps im Jahre 1842 eine Ausbeute von mehr als 485 Pud, 1843 von nahe 53 Pud, 1844 von mehr als 525 Pud. daß das Pud Gold 50,000 Rubeln Banko,

Jene Aus-

Von den sibirishen Goldwäschen erzielen den meisten Gewinn die Compagnicen Schtshegolow und Kusnezow, die im südlichen Theile des

des Flusses Bolschaja

Pud 24 Pfd. 294 Solotnik Gold ge-

, welcher Gewinn sih hon im folgenden Jahre 1844 auf 87 Pud 14 Pfd my Hier hatte die Gold-Ausbeute also be-

Nächst

*) Deren es noch sieben giebt, nämlih zu Bursiansk, welches Berg-

amjansk, wo 4 Pfd.

stoksf, wo 2 Psd. 27 Sol.; zu Sergiewsk, wo Rostessa, wo 1 Pfd. 79 Sol.; zu Recwdinsk, Alapaewsk, wo 6 Sol, Gold in jenem Jahre ge-

ebenfalls auf amilihe Angaben

5 Pud 32 Psund 593

ud 5 Pfund 214 Sol. an. Wir haben in obigen Angaben stets den Betrag des aus dem nertschins- fischen und altaischen Silber ausgeschiedenen Goldes bei der Total-Summe