1846 / 179 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Jn der Sipung der ersten Kam- er die das Post- rr von Rin einen Uebelstand

um Baden. / berte sih bei den Verhandlungen üb Rechnungs - Nachweisungen der Freihe Bei dieser Veranlassung muß ich auf

über welchen in dem ganzen Lande Klage geführt wird, dem Betrieb der E isenbahn die Briefe viel als früher, wo dieselben

Großherzogth mer vom 20. J wesen bctreffenden folgendermaßen: „„ aufmerksam machen, nämlich darauf, daß seit später an den Or mit dem Eilwagen gingen. Beförderung durch die Ei scheint eingetreten zu sein, sondern sogar noch langsamer a kannt, die wirklich ans Unglaubliche g Klagen zu Ohren des Vorstandes der fommen sind, und hoffe, daß diesem den wird. An diesen Wunsch der shnelleren Beförderung der ih auch noch den Wunsch auf Herabsepung des Poito's an, ist wirflich im Vergleich zu auderen Länder und England sind mit Ansates vorangegangen , ten nicht nur dem Publikum, sondern auch ihren eigenen wiescn haben, indem sih in Folge hrung der Post- Einnahmen herausgestelli hat, Die eiten unserer Regierung würde von Staatskasse gewiß Post- Direktor

t ihrer Bestimmung gelangen, Man erwartete allgemein eine allein gerade das umgekchrte Verhältniß denn die Briefe werden nicht uur nicht sneller, Es sind mir Fälle be- Jch bin überzeugt, daß solche Post-Administration kommen und ge- Uebelstande thunlichst abgebolfen wer- Briefe knüpfe Das Porto

ls früher befördert,

n enorm hoch. ermäßigten Porto-

daß diese Staa- Finanzen einen dieser Maßregel

dem Beispiele ih bin überzeugt ,

wesentlichen Dienst er eine bedeutende Verme Nachahmung dieser Beispicle von S großem Vortheil sür das von feinem Nachtheil sein.“ von Mollenbec: die Briefe jeßt etwas \p

Publifum und auch für die Regierungs - Commissair, Ober - e Bemerkung des verehrten Redners vor mir, äter ausgegeben werden als früher, ist allerdings ht dieser Mißstand darauf, daß man Nacht zu Hülse genommen hat, woher

bei dem früheren Postenlauf die j d Städten die Posten in der Frühe ein-

es fam, daß in größeren Orten un liefen, wo alsdann die Briefe gleich ausgegeben werden konnten. ahnzüge Morgens vor 9 Uhr nicht an, und dann Briefe ausgegeben werden kön- Uhr schon ausgetragen wuden, Wenn man s\sich nicht über die ill, die mit Nachtfahrten auf der Eisenbahn verbun- Jyunkonvenienz

wärtig aber kommen die B dauert es wenigstens eine Stunde, bis die Die Briefe, die also früher um 7 fommen nun erst um 9 bis 10 Uhr an. Gefahr hinausseßen w dann wüßte ih fein anderes Mittel, diese zu beseitigen.“ Staats - Minister von Türckheim: davon die länger ausbleiben, tung allerdings damit erflären, rückter Tageszeit ankommen. vorübergehend Einrichtungen ihr {winden wird. ferenz in der Spedition, sondern oft Briefe auf Nebenstationen. merksamkeit der hohen Regierung, darauf hinzuweisen, ““ Mißstand ebenfalls, und zwar durch ei aber in dem Umstand Beruhigung ge

als früher der Fall war, so könnte man diese Verspä- daß die Briefe zum Theil eist bci vorgc- Dies ist denn eine Erscheinung, welche nur ist und in der Neuheit und Ungewohnthcit der Eiscnbahn- e Entschuldigung findet, aber au mit dieser Neuheit ver- Es is jedoch nicht immer die Rede von einer kleinen Dif- vom tagelangen Liegenbleiben der Jch glaube, dieser Mangel verdient und ich erlaube mir deshalb insbesondere zu Fürstenberg: „Jh habe diesen ene Erfahrung, wahrgenommen, habe nden , der von Seiten dcr Regie- ch nicht hervorgehoben worden is, daß nämlich auf allen ostrouten cinmünden, oft eine Minute darüber ent- noch befördert werden können oder nicht. Die Eil- rden durch irgend welche Zufälle ausgehalten, kön- eintreffen, der Bahnzug

Der Für st|

rungsbank no Stationen, wo die scheidet, ob die Brie wagen und Posten we nen nimmer zur rechten Zeit auf der Station muß auf die bestimmte unbefördert. in einer Uebergangs-Periode begriffen. Wen net sind, so werden auch die Jnsluenzen anders ein werden und solhe Mißstände nicht mehr vorkommen. auf bessere Zeiten mich vertrösten,“ Ober - Postdirektor Die von dem durlauchtigsten Herrn Sprecher vor mir Bei der Länge unsercr Bahn und

Minute abfahren, in Eisenbahn - Angelegenheiten noch n dieselben vollständig geord- gerichtet und berechnet Jn diescr Voraus- seßung will ich bis v. Mollenbec: ,„ gemachte Bemerkung i} sehr begründet. der geringen Ausdehnung unserer Gränzen längs derselben is es aller- die passenden Jufluenzen zu gewinnen. Die Eisenbahn und der Abgaug der Bahnzüge kaan Daher fommt cs, treffen, eine bedeutende Ver- Der Fall kommt zu gehöriger Zeit aufgegeben werden zu können, allein Tage und daher konmt eincn Tag ch dem Abgang desselben scin dürste.“' „Die von den vexehrten Rednern vor mir inisterium schon seit cinem halben Jahre an die Post-Admini- Es i indessen nicht zu beschränkt ist, um in der kurzen Periode, langen Strecke unseres Landes in Betrieb gc- Stelle der gewohnten Beförderung der Briefe durch getreten is, alle die

dings schwierig, hat vor der Hand nur cine Spur, u nicht verzögert werden, er is an die Minute ge daß, wenn die Posten niht genau zur Zeit cin átung in der Bricfbeförderung fast unvermei ch auch oft vor, daß die Briefe nicht werden, um noch am nämlichen Tage versendet erhalten noch den Stempel an diescm daß das Postzeihen ma dem Brief erscheint , Staats-Minister von Dusch: bezeichneten Mißständ ins Auge gefaßt und stration die zweck zu verkennen, da in welcber die Eisenbahn au fommen if, und also an die die Postwagen die Verse Erfahrungen zu maden, aussegt. Es i jedoch bis lih war.“ Freiherr von Rindck: flârung, denn ih babe die Sache nur anregen, a

Kammer-Direktor Beger : lichen Post - V

e hat das Mir deshalb in wiederholten Erlassen emäßen Veränderungen veranlaßt,

die Zeit noch

ndung auf der Eisenbahn welche ein vollständig geordneter Postengang vor- ber in dieser Beziehung Alles geschehen, was möòg- „Jh beruhige mich vollkommen bei dieser Er- ber keinen Antrag stellen wollen. ““ „Es find, was gewiß anzuer- erwaltung schon so viele Ver- das man wohl erwarten darf, zu thun is, es an dem Weiteren nicht s, bei diesem A-laß an den Herrn zu stellen, ob Seitens dersel- ce in England im Briefpostwesen ein- t großen Vortheilen, auch erwogen wurde, ob sie fich niht auf Baden Betrachtungen

Hof-Domainen- kennen i, von der Großherzogli be Ferungen im Postwesen eingeführt fie werde überall, wo noch Weiteres Jh erlaube mir übrigen Co mmissair der hohen Regierun den die grofe Veränderun eführt worden ist und,

ezogen und Ober-Poft-Direktor von Möllenbec: te schon viele angestellt worden. sich jedech die Po cht befreunden. Einmal glaube ih, einen Brief,

feh len lasen.

wie man vernimmt, mi chon in Betradbt g übertragen lasse. bjer ber find chon unserer Sei schi etenen Gründen fonnte

Penny-Pof-S5ñüem ni Ungerecktigfeit

-Administration mit diesem

viel bezahlen ine oder zwei Stunden Weges läuft. Diese zur Sprache gebracht; ih kenne die des- der franzöfishten Post-Adminiftration alltiin man hat si auc bort mit dieser Jdre niht befreunden eine große Ungerechtigfeit, wenn die nähere ablen soll, als die wei- man den ganzen Tarif einen außerortentliden Aus- Man hat tesbalb dort cine Taxe von fünf Stufen vorgesSlagen, welhe von einem Decime bis zu Av& diejer Vorschlag iff aber vertagt worden, nien décime rural

daß die Pofkaÿe bei dem

als für einen Brief, der nur e wurde auch in Frankrei falligen Arbeiten und Verhantlungen sehr genau, Man bhált es für Diftanz cine verhältnißmäßig Die Taxe aber so weit h auf den nierrigsen Saß reduzirt, dies würde gegeben haben.

böbere Porto - Taxe erunterzuseßen, da

40 Decimes feigen jollen. und man bai fd nur barauf beschränkt, den jo glaube woÿl, fem behcben wird, allein baë Publifum nid. cinen Mitieltarif annehmen, eiwa im Brirag von 6 Kr., unt dann die nie- triarien Taxen von 2 u. s. f. auf 6 Kr, erhohen, bagegen die höheren SÉze auf 6 Kx. ernievrigen ; allein bann würde daé bei weitem zahlreichere | les srine Briese blos in bie Umgegenb avf náhere Tiftancen | benaitbeiligt, und vavurch wre ber Defrauba:ion Thür und

weil vie zu theure Postvurh Benupung von Privat-Anstalien, Bo-

Van müßte beéhalb, um beé zu ver-

bobrre ermwufigen, Dies |

enug - Poft9-

atzziáafen. Man müßte nothwendig

Publifcm, w: abiáidi, schr Ther gröfaori, ISgen I bg. meribren, vie mutverc wäre ober baus fein Pennp-Lorif mehr, verse Taze srficheu, jp würde tieses Suaalilañje veiuria®eta.

Bmganger wür. Taxe sichen laßen unv nur bie ollie wan aber uur eine vie- |

cinen entseplieu Ausfall sür vie

gens das Resultat dieser

“s Englaue isi übzá Korresponveuz- Op-

Gos trans nid! io brillani, ais vos Len ciánmei wie. Dos Slänzende ves Ersoiges ift größtentheils uur | ar 772 liegt in ver Rewnuxungs- Manipulation, bena es wervea, vas vie Ausgaben ves Serizansporis nidt Ep des rulives Der fraueófil e tige Polemif mwát ben

Ze4 babe ¡095 bie Diel pichi zu Srbot, zu unter-

Das axtjährlide

bererigeriras

778

scheiden, was das thatsächlih Richtige is, allein das weiß ih, daß dasjenige, was in dem französischen Exposé gesagt i, auf einer gründ- lichen Untersuchung beruht, da die französische Verwaltung an Ort und Stelle beobachten und Erfahrungen sammeln ließ. Jch glaube nicht, daß es die Approbation des Finanz-Ministeriums finden würde, wenn wir in Baden mit einem solhen Penny-Post-Svstem aufträten, Daß eine Ermä- figung der Briefpost - Taxe wüuschenswerth und auch nothwendig erscheint, gebe ih gern zu. Sie muß kommen und wird kommen, wenn sich erst der Betricb der Eisenbahn auf eine größere Strecke cntfaltet hat. Räthlich erscheint es also in unseren Verhältnissen durchaus nicht, die Staatskasse den Gefahren solcher ‘problematischer Geschäste, wie sie wöhl in England versucht werden !önnen, auszuseßen, Wir haben die Sache von Seitcn der Post- Administration genau untersucht, sind aber nicht zu dem Nesultat ge- fommen, daß wir uns hierüber einen empfehlenden Antrag erlauben könnten.“ Hof-Domainen-Kammer-Direktor Beger: „Es genügt mir, was von der Regierungsbank aus auf meine Aufrage erwiedert worden ist, daß nämlich dic hohe Regierung dem Gegenstande thre Aufmerksamkeit bereits gewidmet hat ; sie wird dieselbe dem Gegenstande in den Erfahrungen, die sih weiter ergeben, auc fernerhin schenken, und diese wcitere Bedachtnahme kann ihr zu unserer Beruhigung anheimgestellt bleiben.“ Staats - Minister von Türkheim: „Jh muß nur noch hinzufügen, daß alle Gründe, welche für die Verminderung der Briespost - Taxe sprechen, und alle Wünsche, die deshalb vorgebracht worden sind, selbs in finanzieller Hinsicht noch in weit höherem Grade ihre Anwendung bei der Fahrpost - Taxe finden.‘ Staats-Minister von Dusch: „Was die Personal-Taxen bei der Fahr- post betrift, so kann ih der hohen Kammer die Notiz mitthcilen, daß in dieser Beziehung bereits cine bedeutende Verminderung eingetreten ist,“

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 23. Juni. Am 19ten d. besuchten Jhre Majestät die Kaiserin und Jhre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Olga zum erstenmale nah der Rückehr von ihrer Reise die hiesige Resi- denz, wohkten zuerst der Abhaltung eines Daunkgebets in der Kasan- {hen Kathedrale bei und verfügten sih alsdann ins Winter = Palais. Die Nachricht von der zu erwartenden Ankunft der Monar(hin hatte sih zeitig dur die ganze Stadt verbreitet; vom frühen Morgen an drängte sih die harrende Menge um die Kathedrale und das Winter- Palais und empfing die nach fo langer Abwesenheit heimkehrende ge- liebte Kaiserin mit den Bezeigungen herzlicher Freude. Am Abcnde war die ganze Stadt glänzend illuminirt , Musik ertönte auf mehreren Pläßen und von den Balkfonen vieler Häuser, und bis spät in die milde Sommernacht wogte die Bevölkerung St. Petersburgs durch die erleuchteten Straßen.

Frunkx ei

Paris, 25, Juni. Das von dem sranzösishen Botschafter am römischen Hofe am 18, Juni Abends von Civitavecchia abgefertigte Paketboot „Eurotas‘/ kam am 20sten Morgens, mit Herrn von La- tour-Maubourg an Bord, der von Herrn Rossi beauftragt war, die Nachricht von der Erhebung des Kardinals Mastat, unter dem Na- men Pius IX,, auf den päpstlichen Thron, dem Könige der Franzo- sen zu überbringen, im Hafen von Marseille an. Aus den mit dem- selben angelangten näheren Berichten entnimmt das Journal des Débats noch Folgendes: „Das Konklave wurde am Sonn- tag, den 14ten, Abends verschlossen, Es waren 51 Kardinäle aus den verschiedenen Staaten Jtaliens anwesend ; von den fremden Kar- dinälen hat feiner zeitig genug eintreffen können, um si seinen Kol- legen anzuschließen. Fünf Kardinäle wurden von der öffentlichen Mei- nung in Rom als diejenigen bezeichnet, welche die meisten Aussichten bätten, auf den heiligen Stuhl berufen zu werden: es waren die Kardinäle Gizzi, Mastai, Falconieri, Soglia und Castracane. Am Morgen des 16ten verbreitete sich das Gerücht, der Kardinal Gizzi, der eben \o wie der Kardinal Mastai allgemein für einen Freund des Fortschritts und weiser Reformen gilt, set zum Papst er- nannt. Die öffentlihe Meinung zeigte \ich sehr zufrieden mit dieser Wahl; aber erst am Abend desselben Tages, nach Verlauf von 48 Stunden, war der neue Papst wirklich gewählt. Das Kon- flave wurde erst am folgenden Morgen gcöffnet, und einer der Kar- dinäle verkündete feierlih der auf dem Play versammelten zahllosen Menge die Entscheidung des Konklave und die Erneunung des Kar- dinal Majtai. Diese Nachricht wurde vom römischen Velke mit der größten Freude aufgenommen. Pius IX, ff ein Mann von ver- söhnlicher Gesinnung und festem Charakter. Er soll entschlossen sein, sich unverzüglich mit den von seinem Vorgänger o lebhaft verlangten Verbesserungen der Verwaltung seiner Staaten zu beschäftigen, Es is außer Zweifel, daß dic Aufregung, welhe sich in den römischen Staaten zu zeigen begann, so wie die Lage der Kirche in Spanien und Portugal, sehr zu der raschen Ent- scheidung der Kardinäle beigetragen haben, und man fann sih nicht genug Glück wünschen zu dem weisen und einmüthigen Sinn, der sie bei dieser feierlichen Gelegenheit erfüllt hat. Der Wahl des Papstes folgte au soglei seine Jntronisation. Der nene Papst empfängt, in seine päpstlichen Gewänder gekleidet und auf cinem Lehnstuhl am Ende einer Gallerie des Quirinal sizend, die ersten Huldigungen des Publikums und ertheilt den Anwesenden seinen Segen. Es erschienen denn auch am 17ten cine zahlreiche Menge von Großwürdenträgern, diploma- tishe Bevollmächtigte aller Mächte, Personen aller Stände und Klassen der Gesellschast vor dem obersten Pontifex. Unser Botschaf- ter, Herr Rossi, befand sih in der Menge, wo meÿrere Personen vor ibm standen. Jn dem Augenblick der Segen-Ertheilung hielt Se. Heiligkeit inne und fragte, wo der französische Botschafter sei, Darauf machte Herr Rossi sich Bahn und näherte sih dem heiligen Vater. Se. Heiligkeit drückte ihm herzlich die Haud und richtete mit sihtbarer Bewegung an ihn die wohlwollendsten und innigsten Worte für Frankreih und für den König der Franzoseu. Dieser Empfang des Repräsentanten des Juli - Frankreihs von Seiten des neuen Papstes bei so feierlihem Anlaß machte lebhaften Eiudruck und war der Gegenstand aller Géspräche in Roms politischer Welt.“ Herr Rossi is mittlerweile hon wieder als Gesandter bei dem neuen Papste beglaubigt worden. Herr Guizot hatte vorgestern eine lange Konserenz mit dem päpstlihen Nuntius, Monsignore For- nari. Der Ami de la Religion berichtigt jeßt auch, daß die Papsiwahl uicht durch „Acclamation““’ geschehen. Vier Skfrutinien fanden in den zwei Tagen des Konklave |tatt, worauf Kardinal Fer- reiti durch „Accession“‘ gewählt wurde. i

Nachtem der Marine-Minister, Admiral Madau, in der vorge- strigen Sipung der Pairs - Kammer die Ausstellungen beantwortet | hatte, welche Graf von Montalembert gegen das französische Marine- | wesen erhob, wurde der Geseß-Eutwurf, der einen Kredit von 93 Millionen zur Verstärkung der Seemacht in sich schließt, mit 122 ge- gen 2 Stimmeu angenommen. ,

Die Waßlen sollen bestimmt am 1. August stattfinden und die neue Kammer am 17. August zusammentreten. Sie wird dann nur ihre Prösidenten, Vice-Präsidenten und Secretaire wählen und nah viesem die Majorität vollkommen bezeihnenden Schritte die Gültig- | feit der etwa b-strittenen Wahlen prüfen, hierauf aber, wenn n t | mittlerweile besoudere politishe Ereignisse eintreten , bis 27, Dezem- | ber prorogirt werden. ;

Wie verlautet, hätte Rosas sich dazu verstauden, mit den Re- präsentanten Frankreichs und Englands am La Plata son Unter- | haotlungea zur Herbeiführung einer E ebereinfkunst anzu-

foüpsen. Den leßten Nachrichten vom a G zusolge, wäre die franzosishe Mannschaft einiger Handeleschiffe vou ven Rosasschen Truppen auf vas uumenshlihste umgebracht worden,

Standard bemerkt in seinem Börsen - Artikel über die Betreff des Krieges zwischen den Vereinigten daß dieselben kein Erstaunen weiter erregt ha- erwartete, daß die Beseßung von Matamoras faner im natürlichen Gange der Niederlage der er dem Befehle von Arista folgen müsse. Bewegungen auf die Nähe der See- fann nicht bezweifelt wer- aber wenn Paredes vom ganzen s anders finden, wenn Das wenigstens i} die welhe in Mexiko gewohnt haben, mit dem welche der Feind

Der Graf und die Gräfin von Molina (Don Carlos unt Herzogin von Beira) werden diese Bade-Saison zu Aix in Sg zubringen. Don Carlos ist bereits, wie der Courrier de vom 24sten mittheilt, daselbst eingetroffen.

Es ist wieder eine indische Ueberlandspost, aus Bombay 20, Mai, über Marseille angekommen, die aber nichts Neuez Bedeutung bringt.

Die Börse war heute matt, merklichen Rückgang in Folge der londoner Mittheilungen vom 2) welche die Demission Sir R. Peel's nah dem Votum der Get] Bill und der ixländishen Zwangs-Bill als gewiß darstellen, gy ders die Eisenbahn-Actien waren angeboten.

Großbritanicn und Irland.

Oberhaus. Sihung vom 23, Juni, Nach einizy , leitenden Erörterungen über unbedeutende Gegenstände das Haus sogleih zur Berathung der fernercu Klauseln Bill über. Die Schutpartei bemühte sich vergebens, ein \y ene Abschaffung oder Berringuy, ränkte sih dabei nicht allein auf fj f des Ackerbaues , sondern dehnte ihren Widerstand auch auf d lassung von Erzeugnissen der Fabrik - Judustrie aus. widcke beantragte die Auslassung der Artikel „Butter und Kj Gunsten der ärmeren Pacterklassen. Die Einfuhr von Butt« Millionen Céntner, deren Werth 80 & absezung des Zolles auf 10 Sh. pu währe aber dem Konsumenten eine so geringe daß sie kaum fühlbar werden dürfte, während sie n Jrliand namentli, jährlich 500,000 Pfd. entziehe yj Staats - Einnahme bedeutend verkürze. Richtigkeit diescs Arguments zu, wenn die Regierung feine u Zwede habe, als die Vermehrung der Einnahme; dagegen sig gerade die Zollermäßigung sür die in Rede stehenden Artifel uy Grunde beschlossen worden, aus welchem der edle Lord die Vg he, nämlich, um den ärmeren Klassen db Nachdem Lord Stauley noch beme, cht, sondern nur der auswärtige Produn durch bereichert werde, erfolgte die Abstimmung, welche die Uns fung des Amendements mit 50 ge zog von Richmond hatte nicht auf Auslassung des Artikels „Hopfen da überdies für diesen Gegenstand noch ein schr hoher Zoll v stehen geblieben ist. Das Amendement ward ohne Abstimm Dasselbe geschah mit den Anträgen auf Weglassung d „Zwirnspißen und Papier-Tapeten“‘‘, woraus bei Gelegenheit der 58 denwaren cine längere durch den Herzog von R i ch mo nd angertz da derselbe auf Grund einer Beschwetde d pitalfields den beibehaltenen Schußzol| eon (4 lderte und die Wu

chrihten in

, da man schon | rch die Nord- Ameri fanishen Truppen unter sange die Amerikaner ihre änken““, sagt der Standard, sie glücklih sein werden; üt wird, so werden sle es etwa in das Junere einzudringen.

und alle Effekten erliiten ,

t von Männern, : Volks und mit der Schwierigkeit ,

Vorräthe für scine Armee zu finden, bekannt sind.“ e des A@erbauschutzes beabsichtigen, Lord Bentinck des großen Talentes, welches er als Redner im Un- zu einem öffentlihen Diner in Lynn ein-

arakter des n wird, um Die Freund Anerkennung hause entwickelt hat,

ment gegen die vorgeschlag : Zölle durchzuseßen und besch Belgien.

Brüssel, 25. Juni. Der regierende Herzog uud die Herzogin n- Koburg, so wie der Herzog Ferdinand von Sachsen=- d vorgestern von Ostende hier eingetroffen und im hiesi- n Palast abgestiegen. Der König und die Königin statteten ihnen ch Besuche ab. : Zu Nieuport wir

den vorgestern

er, belaufe sich auf 2 Centner betrage z die Her d der Aachener Zeitung geshrieben Unruhen statt, welche eine sehr bedauerliche Ursache herrschte dort beständig Eintracht zwischen der Gar- on und der Bürgerschast, und man lud sih weselseitig bei allen Die Gesellschaft zu Nieuport sollte zur Feier der eis-Ertheilung über flämishe Literatur cin Fest nebst Ball geben, zu man die Offiziere nicht geladen hatte, ohne daß man den Grund Natürlich entstand darüber große Gereiztheit unter den sizieren, worauf erst später dem anstatt des abwesenden Komman- ten vefehligenden Capitain allein eine Einladungs-Karte zugesandt rde, die derselbe mit dem Bedeuten zurüschickte, daß das Fest- ogramm von ihm nicht gutgeheißen werde, und daß daher das st nicht stattfinden dürfe. Man bot Alles auf, den Capitain umzu- nmenz da dies aber nicht gelang, so beschloß die Gesellschast, troy des Mittlerweile hatte man aber einen hoten nah Brügge gesandt, um von der höheren Militair-Behörde ufhebung des Verbots zu erlangen, welhe auch von General Ple- Hiernach konnte man erwarten, daß die Sache jedlih ablaufen würde, was indessen nicht der Fall war. Die Mit- iéder der Gesellschast „Kunstliesde““ in Brügge, welche Preise davon- tagen hatte, zog in Begleitung vieler Freunde nah Nieuport, in

Nähe sie gegen Mittag eintrafen; die Gesellschast von Nieuport ir ihr mit Trommeln und Musik entgegengezogen, und man begab uh darauf gemeinschaftlich nah der Stadt zurü. An dem Thore wurde h Lord Dalh ousie wider Zug von der Wache angehalten, welche nach lebhaftem Wortwechsel d zeigte den Aufschwung der SeidenvuMy der Trommeln bemächtigte, jedoch den Zug weiter ziehen ließ. der Stadt sperrte eine Abtheilung Jnfanterie ihm den Weg, dals man sih niht daran fehrend vorwärts ziehen wollte, gab kommandirende Offizier den Befehl, das Bajonnett zu kreuzen, rüber erbittert, stürzten die Bürger auf die Soldaten los, da sie er unbewafs}net waren, \o mußten sie den Kürzeren ziehen und zo- mit blutigen Köpfen von dannen. rf hierbei zu machen, da sie nur die Befehle ihrer Vorgeseßten er- ten und si blos mit dem Bajonett zu vertheidigen suhten. Gegen

Personen sind verwundet worden, worunter mehrere Militair perso= - Ein Fischer entrip einem Offizter scinen Degen und hieb damit

denselben ein. Den ganzen Tag waren die Truppen konsignirt, nnd zum erst Auch in anderen Theilen der Stadt fan=- furzer Debatte dahin übereingekommen, daß unmö, noch Streitigkeiten zwischen Truppen und Bürgern statt, und ers gen 14 Uhr Abends wurde die Ruhe wieder hergestellt. r fommandirende General Borremans zu Brügge davon Kunde er- te er sih eilends nah Nieuport, um eine Untersuchung reiguisse anstellen zu lassen. hte wandte der Plaßmajor Bone Alles auf, um das Volk zur Ruhe bringen , indem er die Truppen wegzuziehen versprach. Ueberdies b es in einem Estaminet großen Lärm, indem der Kommandant iris mit vielen Unteroffizieren die Gesellschaft mit Säbeln aus- Dies ging aber nicht so leicht, indem die einshlugen, und so Bürger und Da die Zusammenrottungen an= jen, drohend zu werden, so gelang es dem Bürgermeister und dem den Kommandanten zu bewegen, alle Patrouillen und Trup= zurüzuziehen , indem- sie für die Ruhe der Stadt dann bürgen lien; dies geshah auch. Schon den folgenden Morgen um 5 Uhr etra §ch aber viele Arbeiter wieder zusammen und stießen Drohun=- gegen den Kommandanten und andere Offiziere aus, die hossent= wohl feine neuen Störungen veranlassen werden,

Die Kammer hat gestern die Diskussion der einzelnen Artikel des eh - Entwurfs über die Zucker - Judustrie beendigt und die noh gen Artikel des ursprünglichen Entwurss angenommen. Sodann e Herr Deômaisières den Bericht der Central - Section über den Convention mit Frankreich betreffenden Geseh - Entwurf auf das reau nieder.

Herr Duvivier , Mit hlage getrofin worden.

S ch weiz.

(F. J.) Große Aufmerksamkeit erregt jeßt Bekanntlich hat der Große

Lord Dalhousie zj MSilichkeiten ein.

tung des Zolles wüns rung zu gewähren. dieser Zweck nicht errei

gen 33 Stimmen ergab. Dnj größeren Erfolg mit einem \yWerbots das Fest zu halten. ‘“ von der vorgelegten Tai

fr erlangt wurde.

Erörterung erfolgte , Seidenweber von S pCt. für Seidenwaren als zu niedrig {i dieses Artikels aus der sette sich dem Antrage nun Fabrication aus bekannten o Lord Stanley, derem Siune gedeutet wurden, so daß der bes als nicht so beträchtlih erschien. ergab indeß die Verwerfung des Antrages mi Die Tarifbill wurde hiernah ohne Amendement und die dritte Lesung auf Donner

Jm Unterhause kam nich ß die Resolutionen des

Bill beantragte.

ffiziellen Nahweisungen, welche aber wenn auch nicht in Abrede gestellt, so doch {i Ausschwung dieses Ci Die darauf erfolgte t 75 gegen 50 im Comité durchgi sten festgesept. Bedeutung zur Verhanl Schaßkanzlers wegen Beibeh wärtigen Zuckerzslle bio zum 5. Auyuß tir Zustimmyu) hielten und Herr Goulburn sogleich auf Grund ders welche zum erstenmal verlesen wurde, 2

Den Soldaten is} kein Vor-

außer da der gegen Hauses erhi eine k einbrachte , Patrouillen zirkulirten. war na

sei, ohne vollständige Erörterun durchzubringen , als die ge Lesung derselben erfolgen.

dergehen, da die beschlußsäh mehr beisammen fand.

London, 24. Juni. Sonntage, den 21sten, absichtigte am nächsten T Der Prinz wird nicht, wie es an land gehen, sondern unmittelbar nah London hon heute oder morgen hier eintreffe

Das in der vorgestrigen Sipung burton gestellte An en ement zur Korn-Bill, wegen vlöhßliher Zulassun lagernden Getraides dem Widerlegung.

g der Zuckerfrage eine andere Morgen soll schon die z Das Haus mußte bald hierauf audêei ige Anzahl von 40 Mitgliedern U)

genwärtige.

Nah einem auderen Be-

Jbrahim Pascha ist am vergangt von Liverpool in Belfast angekommen unt age wieder nah Liverpool zurüdzul fangs hieß, nah Dublin und S zurückkehren und vil

andertreiben wollte. ger mit Flaschen und Stühlen dr tair dabei verwundet wurden.

des Oberhauses von Lord welches die V des unter Zollyer# ndet im Econw#

st auf die Vory ? habe au diesem Tage Niemand dun Bill innerhalb 14 Tagen angenom oren und Müller bätten K und Mebl unter Königl. frei komme, ungefähr 2 M ihnen sei es besser bekannt annahende Aerndte ci, und denn so gut unterrichtet sie auh gewe dem Nachtheil oder der Ungerechti® Jm Gegentheil sei der Wei Quarter g

g der großen Menge Lord eingaben , fi \sachkundige Das Blatt wei lebten Kornmarkte. zweifelt, daß die Korn- würde, und auch die Korn - Fakt daß die Quautität von Weizen welhe nah Annahme jener Bill Quarter betrage. wie vielversprechend die her ten diese praktischen Leute, Kennzeichen von Furcht vor ,„, Annahme der Kornbill verrathen. am Montage selbst drei bis vier Shilling pr. welches hauptsächlich der jenem Tage

Keinem als

glied der Repräsentanten -Kammer, ist vom

Geringfügigfeit Es gehe Landleute eben so wenig wie dit und Faktoren vor den Folgen der bevorsteh Ueberhaupt kontrastire das 5 Monate mit dem ihrer sogenannten r jene sehr güustige Weise.

welche -die Kornbill in ihren ver wie der Economist meint, ent chlosse aufgehäuften Korns bens

Kantou Beru. der Schweiz der murtener Handel. ath des Kantons Freiburg mit einer {wachen Mehrheit beschlossen, den katholischen Bund (Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Luzern,

i Dieser Separatbund i} aber, wie in einer rist von De. Ludw. Snell („Die gegenwärtige Lage der Eidge- nshast, 1845) aus den Thatsachen und Äftenstücken bewiesen wesentlih gegen deu Protestantismus gerichtet und hat sogar einen jenen Kriegsrath aufgestellt. Nun ist der volfreihe und wohlhabende ifMurten in diesem Kanton reformirt., Vielfach wurden die Reformir- dieses Bezirks hon durch die Jesuiten-Politik geplagt und bedrängt; werden regelmäßig dur Konversions= i l er Jesuiten gepeinigtz in den jüngsten Zeilen wan auch diesem Bezirk das ultramontane Preßgescß aufgelegt

ihn sogar gezwungen, den luzerner Jesuitensieg über ihre eigenen | Jept will man idn nöthigen, in "| des Beitritts von Freiburg zum katholischen Bund, selbst die fen gegen ihre Religionsgenossen zu ergreifen, uhung hat den ganzen Bezirk empört, und am 241, Juni haben os evollmächtigte in der Stadt Murten be=

n, den Staatsrath zu ersuchen, daß er den Großen Rath aber- * derufen möchte, und zwar zu dem Zwecke, den Beschluß des od idt de aa P Ar N l dbr mud 4 würde die

l guni 40. i entsprochen, so seien sie it, an die Tagsaßung zu wenden, E P

zugeschrieben

enden Véränderu® sorguisse hegten. Benehmen der U während der leßten im Parlament auf eine unnöthigen Verzögerungen, Stadien erlitten habe, würde,

Theil des unter Königlihem S Konsumo gelangt sein, zum großen Vortheil des britischen P ten, dessen schleht conditionirter Weizen vom vorigen Jal

mit dem besseren sremden wesentlih würde Bemerkenswerth sei es indessen, daß Lord h e, was geschehen B ne Veränderung S

Wh) einzutreten.

Kranken im Spital in Freibur

eine Mischung muthungen von Seiten der J

worden sein. gerade dasjenige vermieden zu haben wün e auf- und abgehende Zollskala o Bei dem unveränderten Gesehe würde d# Quantum Weizen, welches si jeyt unter Königlichem Schlo = n Aussicht auf die bevorstehende gute Aerndte, inn sten Monate eiuklarirt worden sein, führt zum Belege dieser Meinung mehrere Quantitäten Weizeu vor der Aerndte, Zoll nah derselben, einklarirt worden seien. der Landleute, Faktoren und Müller, fügt er hiuzu, n bekannten Thatsache hervor, daß die dem Produzenten und dem Konsu so ershöpst seien, daß die sämmtliche, Schloß lagernde Quantität uicht hinreichen würde, ihre gewöhnliche Höhe zu bringen,

ten worden wäre. Wensbrüder feiern zu helfen. sicherlich i Diese frevelhafte

beiden näch meint der Ec on0#

frühere Fälle M; aus Besorgniy 5

emtinden durch

der ihnen Ulle

d zwi eyt aub gu unter Köm

jene Vorrs® A Kanton Graubüadten. Anm 22. Juni hat der Große

in Bezug auf das Separat- Bündniß der sleben Kantone mit

779

großer Mehrheit beschlossen, die Gesandtschaft zu ermächtigen, amtk-

liche Nachrichten über das fragliche Bündniß einzuziehen ; sollte es

sich mit demselben so verhalten, wie der Vorort reibt, so wird sie

ae Mais kräftig und entshieden für Aufhebung dieses Bündnisses immen.

Aus der Schweiz, 21. Juni. (Schwäb., Merkur.) Der Plan des berner Verfassungs - Rathes, das Armenwesen des Landes zu centralisiren, die Zehnten unentgeltlich zu erlassen und die hierdurh in den Staats-Einnahmen entstehenden Ausfälle dur eine unmittel- bare Vermögenssteuer zu deen, findet je länger je mehr Widerstand in den verschiedensten Kantonstheilen und hat die öffentlihe Meinung so stark aufgeregt, daß Manche für die Aufrechterhaltung der öffent= liche Ruhe Besorgnisse hegen, Etwa 150 Gemeinden, welche größere und kleinere Kommunalgüter besißen und besorgt sind, durch die be- antragte neue Ordnung der Dinge in ihrem Eigenthumêrechte beein- trächtigt zu werden, s{hickten in voriger Woche Abgeordnete nah Beru, in der Absicht, durch deren Auwesenheit auf die Beschlüsse des Verfassungs - Rathes einzuwirken, d. h. diese Behörde abzuhalten, die ihr vorliegenden Anträge zum Beschlusse zu erheben. Eine Ver- sammlung solcher Abgeordneten, in Bern abgehalten, und Acußerun= gen, dic in diesem Vereine fielen, machten den Verfassungs-Ratÿ be- orgt und ließen ihn vermuthen, daß es auf eine gewaltsame Demon- stratiou gegen ihn abgesehen sei. Derselbe stellte deshalb das Be-= gehren an die Regierung, daß sie den fraglihen Verein sofort auf- löse und nach Hause shicke. Diesem Verlangen wurde nun nach eini- gem Zögern entsprohen. Von Seiten der herrshenden Partei wird behauptet, daß das alte Patriziat die Seele der antiverfassungsräth- lihen Bewegungen sei und es sih hierbei nicht um Gemeindegüter u. \. w., sondern um aristofratishe Juteressen haudle. Jn wie weit eine derartige Behauptung Grund hat, läßt si nicht bestimmen, um aber die jepige ausgeregte Stimmung der Gemüther begreifen zu können, bedarf es einer folchen Vorausseßung nicht, denn man sieht leiht ein, daß die zahlreihen mit Kommunalgütern ver= sehenen Gemeinden großen Werth auf das unverfümmerte Eigenthums- recht ihrer Besißungen legen und deshalb auch mit eifersüchtigem und scheelem Auge die vorgeschlagenen Neuerungen ansehen müssen. Wahr= \cheiulih i}, daß der Verfassungs-Rath selbst nihts, wcder über das Kommunwesen noch die Zehnten, verfügen und die Bestimmungen über diese Verhältnisse der künftigen Legislatur überlassen wird.

_ (Nürnb, Corr.) Die nächste Tagsaßung dürfte leicht eine stür- mische werden. Die Stellung der beiden großen Parteien, deren Haupt- Differenzen in den leßten Jahren leider eine rein religiöse Färbung angenommen, hat sih bereits shats gezeihnet. Den liberalen Ständen gegenüber, welhe durch die Entfernung jedes fremden, unnationalen Einflusses die gefährdete Einigkeit der Cidgenossenschaft zu erstreben suchen, steht ter Separatbund der 7 fatholishen Kantone, der, un- längst abgeschlossen, eine ganz nêue Frage stellen muß, Kann der Bund einen zweiten engeren Bund in sihch dulden? Diejenigen, welhe an dem Staatërecht ohne Rücsiht festhalten und die gemeinschaftliche Verfassung vor jeder speziellen Velleität gewahrt wissen wollen, fönnen hierauf nur eine Antwort geben; aber was werden jene sagen, welhe den Geboten des Bundesgesetzes ein iu- neres Geheiß ihres Gewissens gegenüberstellen, das sih unter feiner Bedingung jenen Anforderungen des Staats fügen werde? Hier liegt das Grundübel, in einem Gegensabe, der freilich nicht in der Schweiz allein den Samen der Zwietracht säet. Wenn nun, wie es den Anschein hat, die liberalen Kantone ‘in der Kloster = und Jesui=- tenfrage entschiedener, als früher, auf eine sireng bundesgemäße Lü= sung dringen wollen, die sieben übrigen Kantone aber jede Œin=- mishung in diese Sache ablehnen (und daß sie es ernst nehmen, be- weist ihr Schuß = und Trutzbündniß), so läßt sih die Einheit und Einigkeit der Schweiz nur als mehr denn je gefährdet ansehen.

Ztalien.

Nomx«, 18. Juni. (Nür nb. Corres p.) Gestern Nachmittag 45 Uhr verfügte sich der Papst Pius IX., begleitet von der Nobel= garde, den Schweizern und mehreren Abtheilungen Kavallerie, im goldenen, von sechs prachtvoll geshirrten Rappen gezogenen Wagen unter dem Geläute aller Glocken vom Palaste auf Monte Cavallo nah S. Peter. Eine zahllose Menge Volkes empfing und begleitete den Zug mit den lebhaftesten Freudenbezeigungen. Die sämmtlichen anwesenden Kardinäle waren hon vorher daselbst eingetroffen und erwarteten den Papst in der Safkristei, von wo aus er im feier= lihen Zuge unter dem Vortritt der in höchster Galla befind= lihen Kardinäle und unter dem feierlichen mit Posaunen begleiteten Gesange der päpstlihen Kapelle auf dem Stuhle zunähs| nah der Kapelle der heiligen Sakramente getragen ward und dann nah ge=- | haltener Adoration den Stuhl wieder bestieg und fh na dem unter dem bronzenen Tabernakel befindlichen Haupt=Altar verfügte, an wel= chem blos der Papst das Recht hat, Messe zu lesen. Auf den mit rothem Sammt belegten Stufen stieg er empor und nahm auf dem= selben sißend Plaß. Sodan begäâben sih die sämmtlichen Kardinäle einzeln zu ihm hinauf, füßten ihm Fuß und Haud und wurden ein= | zeln vom Papste umarmt. Nach Vollendung dieser Feierlichkeit er= bob \sih der Papst, nahm von dem Altar Besiß und wurde dann na | der Sakristei getragen, von wo er sih wieder zurück nach dem Palaste ron | Monte Cavallo begab. Auch dies geschah unter dem Geläute aller Glocken | und dem Donner der Kanonen. Diesen Morgen um 10 Uhr wurde in allen Kirchen Roms unter allgemeinem Glockengeläute das feierliche Tedeum ge= sungen. Sonntag früß um 10 Uhr wird in der Peterskirhe die feierlihe Krönung stattfinden. Die Besibnadme der Kirhe S. Gio= vamni Lateran (der ersten und ältesten der Christenheit) wird wahr= \heinlih am fommenden Dienstag gefchehen.

Spanicn.

ck= Paris, 24, Juni. Kaum haben wir aus Barcelona und | Catalonien die Wiederherstellung der politishen Rude und Ordnung vernommen, so bringt uns die Pôst vom AVten ans Barcelona bereitè ! wieder neue Berichte von unruhigen Auftritten, die ganz in der un- mittelbarsten Nähe der Hauptstadt des Fürstenthums vorgefallen sind. In den Gemeinden Gracia, Sans und Bordeta, die so zu sagen Vorstädte von Barcelona bilden, so gering i îdre Entfernung davon, sollten neue Büreaus für Erdedutg des Octrois (derechas de puer- las) errichtet werden. Als nun zur Einseßung der Beamten geichrit- ten werden sollte, wurden diese oèn Weidern und Kindern, die fich hau- fenweise uad unter großem Geschtei und Drodungen zusammengerottet hatten, zuerst verdödnt und dann zitt einem Hagel von Sternenbegrüßt, so daß man sid in die Notdwendigkeit verseßt Jad, zur Wiederderjtellung der Orduung Truppen gegen dies Haufen anrüecken zu lassen. Nun | machten aber die Männer mit idren Frauen und Kindern gemeut= \scdaftlide Sade und verdöduttn aud die anrückendeu Seldatean, odue jedoch zu wagen, etwas Ernstliches gegen dieselben zu unternehs men, Die Truppen, von idren Offizieren in den Schranken der | Ruhe und Müßigung gehalten, kehrten si ader nicht an das jie ven allen Seiten empfangende Hodngeschrei, rückten ruhig und kaltbliltig, Gewedr in Arm, gegen die Haufen vor, und diese floden eúdtlis ver idnenz einige der Hauptscdreier, welche auch gegen die Zoll=-Beainten | Steine geschleudert daben sollen, wurden festgenommen. |

An anderen Orten dätte eit solcder Auftritt vielleicht gar keine |

Bedeutung. Dem is aber nicht \o in der pgrenäischen Halbi

am allerwenigsten in Catalonien, wo die Köpfe bat L Mbiadk Es ist gewiß eine auffallende Erschei- efangenen Theilnehmer úhrers Barrera in der

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Anlaß sogleich Feuer fangen. “nung, wenn, faum einige Tage, nachdem die an dem Aufstands - Versuche des Centraliste Provinz Gerona fraft kriegsgerichtlihen Spruches erschossen worden sind, schon wieder, und zwar unter den Augen des dur seine eiserne Festigkeit und Strenge bekannten General - Capitains Breten selbst Volkshaufen es wagen, zu offener Gewalt gegen die von der Re Í cingeseßten Beamten und fast sogar gegen die bewaffnete Macht schreiten. Es liegt hierin wiederum ein {chlagender Beweis, daß alle noch so strengen Maßregeln und Beispiele, die man in Catalonien gegeben hat, als Abschreckungsmittel durchaus ihren Zweck verfehlt haben. Zugleich erhellt aber ouch daraus aufs neue, wie hartnäckig und tief cingewurzelt unter den Cataloniern der Haß gegen alle Thorzölle ist, weil sie selbst auf die Gefahr ihres Lebens hin denselben uicht zu- i | Man wird si aus der Geschichte der leßten fünf Jahre namentlich erinnern, wie bei allen Unruhen und Aufläufen, Schauplaß Barcelona gewesen von Abgaben sich Luft diese Stimmung fkeunend,

Abschaffung der furze Zeit ein- Aber jedesmal

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rückzuhalten vermögen.

stets der Haß der

die Revolutionaire ihrem augenblicklihen Interesse | l Versprechen Thorzölle, die auch wirkflich einigemal {hon auf getreten war, für ihre Pläne zu gewinnen suchten, mußte man bald zu Wiederherstellung dieser Abgabe schreiten, wie mißlih sie auch sein mochte und wie lästig sie in der That nament- lih auf die ärmeren Klassen drückt, weil der Ausfall, der durch die Abschaffung in den Staats-Finanzen entstanden war, auf keine andere Weise gedeckt zu werden vermochte. daß gerade Frauen und Kinder es waren, die bei den Unordnungen zu Gracia, Sans und Bordeta den Anfang machten und denen erst später dänn anch die Männer sich beigesellten, keineêweges beruhigender Natur. Man darf sih nur daxan erinnern, daß auch bei dem leßten Aufstande in Portugal die Weiber und Kinder der Bauern in der Provinz Minho zuerst den Anstoß gaben, und wohin am Ende die militairische Krast- Entwickelung gegen diese wüthenden Haufen geführt, hat auf eine nur allzu schr bedauerlihe Weise der Auêëgang der Revolution ge=- : Wenn nun au wohl für den Augenblick Aehnliches in Spanien niht zu fürchten is, so sind die Vorfälle zu Sans, Gracia und Bor- teta doh ein ziemlich verdächtiges Symptom des noch immer in Spanien und vorzugsweise in Catalonien unter den Massen vorhan- denen Zündstoffs, der jeßt unter der Asche glimmt, aber nur eines zündenden Funkens bedars, um aufs neue zum verzehrenden Brande | Die spanische Regierung und ihre Behörden in den Provinzen thun daher sehr klug und gut, feinen Augenblick in der E nahzulassen, um niemals von den Ereignissen überrascht zu werden.

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Endlich is auch der Umstand,

aufzuschlagen.

Handels- und Börsen - Nachrichten.

Durch die Ultimo - Regulirung erliit das Ge- Die Course sind etwas niedriger

Berlín, 29. Juni. {äft heute eine kleine Unterbrechung. als am vorigen Posttag gegangen.

Berliner Börse,

Den 29. Juni 1846.

Pr. Cour.

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St. Schuld-Sch. |34

Prämieu - Scheine! | d.Seeh. à 50 T.\—|

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Potsd. Magdeb. Obl. Lit. A. 4 Med. Lpz. Eisenb. —/ do. do. Prior.Obl.' 4 Brl. Anb. abgest. 1 do. do. Prior.ObL 4 Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl.! 4 Rhein. Eisenb. do. do. Pror.Obl. 4 do. v.Staat zarant. 32 l [Ob.-Schles.E.L A 4!

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Amsterdam, 25. Juni.

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4% do. 100% 3% 745. Sardh. 1855. Glegzs. 1357

Euxi. Russ. 107 Se

Ra, 5% Span. Rente —. Wien, 25. Juni. 5% Mee. 1115. Actien 1580. Anl. de 1834 I547.

de. 1833 T2257. Mail. L173. Livoeca. 1073.

Meteorologische Secodatungen.

: Nacdmittugs Xacù einmablucer

[ZRZ, 65 "Paci 5,32 "Pur R723 + 12,8° R. +— S," R. L D. 47,3

B. Flnsswärme 15,4 *

R. Bedewwicne 16,22 R. A ais eas "R. Niederzehlag Wat 1 “Bü. Wairneweehsei +— 16,4"

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Tagezmitiel: X5van" ra. + 133m... + 95’ R... T2 Cn wWNw.

Goönigliche Schauspiele. E Im Opernhause. 73e Abénntmeints-- | Vortelurg. Auf AllerdéSften Befehl: Der SYußgeit, Ballet in Der Ver\wiegene wider Unfang hald 7 Uhr.

2 Wth., rena P. Tagbhou. Borßer : Willen, Lustspiel inm 1 Aft, vom Koßebue. Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus - Biilews, mit Montag gewédunlihen Opernhaus-Preiser vertzuft. E

S pielhause. 7e und leste frenzésische Abonnements | Vorstellung: Les "Vrois péchés du Diable. féerie- rudeville en i acte, du théâtre du Gymnase, pr MM. Varut Luhize

bezéïhnet, zu den