1880 / 22 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Jan 1880 18:00:01 GMT) scan diff

New-York, 23. Januar. (W. T. B.)

Waarenbericht, Baumwolle in New-York 12%, do. in New-Orleans 12. Petrolenm in New-York 74 G., do. in Philadelphia T4 G., rohes Petroleum 7, do. Pipe line Certificats 1 D. 08 C. Mehl 5 D. 65 C. Rother Winterweizen 1 D, 44 C. Mais (old mixed) 62 C. Zutker (Fair refining Muscovados) 77. Kaffee (Rio-) 153. Schmalz (Marke Wilcox) 8}, do, Fairbanks 83. Speck (short clear) 73 C. Getreidefracht 4,

New-York, 23. Januar, (W. T. B.)

Baumwollen-Wochenbericht., Zufahren in allen Unions- häfen 166 000 B. Ausfahr nach Grossbritannien 55 000 B. Ausfuhr nach dem Kontinent 41 (00 B, Verrath 943 000 B.

gemässe Rente nacbgewiesen wird, erbält sich rege. Mehr und mehr erweitert sich auch die Zahl der Umsätze, Die ungewöhnlich hohen Anzahlangen sprechen für die Solidität des Anlage suchenden Publikums, Bauparzellen oder zum Umbau geeignete Häuser im Innern der Stadt bleiben in guter Frage. Am Hy potheken'- markte bewegte sich das Geschäft in engen Grenzen, Die Haus- besitzer streben überall die Ermässigung des Zinssatzes an, be- gegnen indess bei Privat-Kapitalisten und Instituten fortgesetzter Reservirtheit. Nur bei Objekten, die durch vorzügliche Lage und durch gute Pozition des Besitzers sich auszeichnen, kann auf eine Zinsreduktion gerechnet werden, Zu notiren ist für erste pupil- larische Eintragungen in bester Gegend 44—4} 0/4; Durchschnitts-

Guts-Hypotheken innerhalb der üblichen Beleihungszrenuzen ist Geld à 4}—4}—5 9% willig zu haben.

D

Usanee. Die Sachyerständigen-Kommission hat Folgendes beschlossen - Weun in einem Eff-kt eine Conrsnotirung nicht zu Stande gekom- men ist, dagegen Geschäfte ohne Vermittelung eines Maklers zur amtlichen Notiz abgeschlossen sind, 80 werden diese Geschäfte, falls nicht eine besondere bezügliche Vereinbarung zwischen den Parteien

getroffen worden ist, als nicht zu Stande gekommen erachtet, General=-=WersammIlungen.

Berlin, 24, Januar.

für bebaute Grundstücke,

(Bericht über den Verkehr in Hypo- theken und Grundbesitz von Heinrich Fränkel) Die Kauflast s0fern für dieselben eine zeit-

heit 5§—6—T7 9/0.

satz für frequente Strassen 5 9/9; entlegenere Stadttheile 54—6 9%, Zweite und ternere Stellen innerbalb Fenerkasse, je nach Beschaffen- Amortisations-Hypotheken 5&—6 9/9, besonders günstige Objekte à 5—510/, incl, Ámortisation.

Für erststellize

31. Januar. Vereinsbank in Hamburg. Hamburg.

9. Februar, Berliuer Woll-Bank und Wollwäsoberel. Gen.-Vers. zu Berlin,

Ord, - Gen.-Vers, zy

0rd.

H SRS TURE RGD E S N ANV C0 Theater.

Königliche Schauspiele, Sonntag: Opern-

haus. 22. Vorstellung. Romeo und Julia. Große Oper in 5 Akten mit Tanz, nah Shakespeare, von Jules Barbier und Michel Carré. Musik von F, (Fr. Mallinger, Hr. Ernst.) Anfang

f i Schauspielhaus. 24. Vorstellung. Der Freund des Fürsten. Lustspiel in 4 Akten von Ernst Wichert. In Scene geseßt vom Direktor Deeh. Anfang 7 Uhr.

Montag: Opernhaus. 23. Vorstellung. Rienzi, der Lebte der Tribunen. Große tragische Oper in 5 Abtheilungen von Richard Wagner. (Hr. Niemann. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 25. Vorstellung. Gräfin Lea. Schauspiel in 5 Akten von Paul Lindau. Anfang halb 7 Uhr.

Dienstag: Opernhaus.24.Vorstellung. Die Hochzeit des Figaro. Oper in 4 Abtheilungen mit Tanz von Beaumarchais. Musik von Mozart. (Fr. v. Vogaen- huber, Fr. Mallinger, Frl. Lehmann, Hr. Bey, Hr. Krolop.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 26. Vorstellung. MRolf Berndt. Schauspiel in 5 Akten von G. zu Putlizy. An- fang 7 Uhr.

“MWalluer-Theater. Sonntag: Z. 16. Male:

Sport. (Letzte Sonntagsvorstellung.) Montag: Z. 17, Male: Sport.

Victoria-Theater, Direktion: Emil Hahn. Sonntag: Gastspiel der ersten Solotänzerin Signora Consuello de Labrujere, vom Theater della Scala in Mailand. Zum 35, Meale: Die leßten Tage von Pompeji. Großes Aut stattungsftück mit 2 Ballets in 12 Bildern, freï nah dem gleichnamigen Bulwerschen Roman von Carl Ludwig. Musit von C. A. Raida. Ballets von Vrus. In Scene geseßt von Emil Hahn.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Theater. Sonntag: Lebte Sonn- tags-Aufführung von: Marmorherzen. Schauspiel in 5 Akten von Th. Barrière und L. Thiboust. Deutsch von Laube.

Montag : Dieselbe Vorstellung.

Krolls Theater. Direktion: Engel-Lebrun. Sonntag: (Ermäßigte Preise): Große Weih- nachts-Ausstellung. Die Nichte des Millionärs. Original-Posse mit Gesang in 3 Aufzügen von J. B, von Schweiger. Eröffnung der Ausstellung und Anfana des Concerts 43, der Vorstellung 65 Uhr.

Montag : Die Nichte des Millionärs.

National-Theater. Sonntag: Gastspiel

des Frl. v. Meersberg. Die beideu Waisen. Nachm. 3¿ Uhr: Eine Komödie, Frauenkampf, Montag: Die Hexe.

Germania-Theater, Sonntag Nachmittags

4 Uhr: Volksvorstellung. Parquet 50 S. Auf viel- seitiges Verlangen: Papa'’s Liebschaft, oder: Durch's Heirathsbureau. Schwank in 4 Akten.

Abends 7} Uhr: Zum 1. Male: Eine Civil- Ehe. Volks\tück mit Gesang in 3 Akten (6 Bil- dern) von Adolph Reih. Musik von G. Michaelis.

Moutag: Extravorstellung zum Besten d. Alters- Unterstüßungskasse d. Vereins selbständiger Hand- wetker : Der verkaufte Schlaf. Volksmärchen mit Gesang von Haffner.

Belle-Alliance-Theater.

50. Male: Der Rattenfänger von Hamelu. Im 6. Bilde: Neue lebende Bilder: „Morgen, Mittag, Abend u. Nacht“ nach Ludwig Richter. Texte hierzu von¡Pocci, Karl, H. G. v. Schubert und. R. Reinik. Komposition von E. Catenhusen. Im leßten Bilde: Einlage, gesungen von Hrn. Haßkerl. Heinz, der NRattenfänger: Herr Haßkerl vom riedr. - Wilhelmst. Theater, als Gat.) Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 7 Uhr.

Nachmittags - Worstellung: Weiber-Erziehung. Lustspiel in 4 Akten von, R. Benedix. Anfang 4 Uhr. Ende gegen 6 Uhr. Kleine Preise: I. Par- quet 75 S u. #. w.

Montag u. folgende Tage: Der Nattenfänger von Hameln. Das Theater ist gut geheizt.

Circus Renz. Markthallen Carlstraße. Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr: Komikervorftellung. Auf allgemeines Verlangen : Der Fall von Plewna. Auftreten der Miß Washington. Abends 7 Uhr: Julius Caesars Einzug in Rom. Auftreten der Miß Leona Dare.

Montag: Vorstellung.

Sonntag: Zum

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl, Bertha Goldammer mit Hrn. Pre- mier-Lieutenant Müller (Glogau Danzig). Frl, Eveline v. Spangenberg mit Hrn. Ritter-

utsbesißker Raimer Carl v. Karstedt (Schlof rmenruh Klein-Linde).

Verehelicht: Hr. Legationssekretär Ludwig v. Hirschfeld mit Frl. Elsbeth Kramsta (Berlin). eboren: Ein Sohn: Hrn. Dr, F. Genten (Königsberg). Eine Tochter: Hrn. Haupt- mann und Compagnie-Chef Beisert (Graudenz).

Gestorben:. Hr. Bauinspektor Hermann Glünder (Hizacker). Hr. Premier-Lieutenant a. D. Franz Bayer (Berlin). Hr. Oberlehrer a. D. Joach. Friedr. Beeskow (Zehlendorf).

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Stecbrief, Der unten näher bezeihnete Fü, sfilier Baumgardt von der 9. Compagnie Hanno- verschen Füsilier-Regiments Nr. 73, kommandirt al3 Bursche zu dem auf Kriegs-Akademie befindlichen Premier-Lieutenant von Korßfleisch I. desselben Re- giments, hat sich am 20. d. Mts., Abends 6 Uhr, aus der Wohnung des Premier-Lieutenants von Korßfleisch 1. Alvenslebenftraße Nr. 4 ent- fernt und ift bis jeßt nicht zurückgekehrt. Alle Militär- und Civilbehörden werden ergebenst er- sucht, auf den 2c. Baumgardt zu vigiliren, denselben im Betreffungsfalle verhaften und an die Komman- dantur in Berlin abliefern zu lassen. Signale- ment des 2c. Baumgardt: 1) Vorname: Franz Joseph. 2) Geboren: 13, November 1857 zu Kl.- Nasselwiß, Kreis Breslau. 3) Religion: katholisch. 4) Größe: 1,635 m. 5) Gestalt: gesetzt. 6) Kinn: rund. 7) Nase: \pig. 8) Mund: gewsknlich, 9) Haar: dunkelblond. 10) Bart: keinen. 11) Be- sondere Kennzeichen: keine. 12) Stand: Tischler. 13) Eingestellt in das stehende Heer: 5. November 1878 als Ersatrekrut. Bekleidet war derselbe mit einer dunkelbraunen Livreehose, einer dunkelbraunen Livreejacke mit gelben Knöpfen, welche die Buch- staben v. R. enthalten, einer dunkelbraunen Müte mit goldener Tresse und einem langen hellbraunen, graugefütterten Livreemantel mit gelben Knöpfen, auf denen Kronen. è¿c., Baumgardt soll si des Mantels entäußert und dafür einen langhaarigen Taillenüberzieher beschafft haben. Berlin, den 23. Januar 1880. Königliche Direktion der Kriegs- Akademie, von Flatow.

[1852] Stebrief.

Gegen den unten beschriebenen Schuhmather- gesellen Ernst Knöfel aus Cabel, Kreis Calau, welcher flüchtig ift, ist die gerihtlihe Haft wegen Diebstahls und Fluchtverdachts beschlossen. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amts- gerichts - Gefängniß zu Hoyerswerda abzuliefern. Hoyerswerda, den 16. Januar 1880, Königliches Amtsgericht. Andrae. Beschreibung: Alter: 22 Jahre, Größe: 1 m 65 cm, Statur: \{ch{lank, Haare: blond, Stira : hoch, Bart: rasirt, Anugen- brauen : blond, Augen : blau, Nase: gewöhnli, Mund: gewöhnli, Zähne: gut, Kinn: gewöhnlich, Gesicht: länglih, Gesichtsfarbe: blaß, Sprahe : deutsh. Besondere Kennzeichen : Keine.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen n. dergl.!

[19%] Aufgebotsbekauutmachung.

Nach Aufgebot des Kgl. Amtsgerihts München 1. Abtheilung A. für Civilsachen vom 17. Januar dicses Jahres wird der im Jahre 1848 nach Amerika ausgewanderte Bierbraunerssohn Franz Seraf Martin Kößler von Ingolstadt, geboren am 17. Oftober 1830, über dessen Leben und Aufenthalt seit dem Jahre 1854 keine Nacbriht mehr einge- gangen, auf Antrag seiner Schwester, der Exrpeditors- gattin Marie Scheidler, geb. Rößler, von Brannen- burg, vertreten durch Kgl. Advokaten A. Biersack in Landshut, gemäß §. 824 der C. P. O. und Art. 110 des b. A. G. hierzu aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, nämlich am 3. November 1880, Morgens 9 Uhr, persönlich oder \chriftlich bei vorgenanntem Gerichte, Geschäftszimmer Nx. 19, ih anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt wird. Fuateld ergeht die Aufforderung an alle Erb- betheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, dann an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei genanntem Gerichte bis zum vorbezeichneten Termine zu machen, München, den 20. Januar 1880.

Der ges{häftsleitende Gerichts\chreiber : Hagenauer.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

[1991] Bekanutmachung.

Sür die unterzeichnete Werft soll der für das

Etatsjahr 1880/81 vorliegende Bedarf an trockenen

Farben, Laken, Theerfirniß, Klauen- und Schweine-

fett, Stängenshmiere, Glycerin, Knochenkohle,

Schlemmkreide, Leim, Baum-, Stearin- und Knochen-

ôl, Kienruß, Salmiak, Salzsäure, Schellack, Sicca-

tivpulver, Soda, Spiritus vini, Holz- und Kohlen- theer und Thran beschafft werden.

Die Offerten sind versiegelt mit der Aufschrift : „Submission anf Lieferuug von Farben- und Fettwaaren 2c,“

bis zu dem am 10, Februar 1880, Mittags

12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde

anberaumten Termine einzureichen.

Die Bedingungen sind während der Dienststunden

in der Registratur der Werft einzusehen und wird

eine Abschrift derselben auf portofreien Antrag und nach Einsendung von H 1,00 Kosten mit- getheilt werden.

Kiel, den 23. Januar 1880.

Kaiserliche Werft, Verwaltungs-Abtheilung.

Hrn. Kreis\chulinspektor Bartsh (Guttstadt).

| [1752] Bekanntmachung.

: Der Bedarf hiesiger Anstalt für das Rehnungs- jahr vom 1. April 1880 bis ultimo März 1881 an: A. Oekonomie-Materialien circa:

3000 kg Hafergrüge, 4000 kg Buchweizen-

grüße, 700 kg Kaffee, 10000 kg Erbsen, 6000 kg Bohnen,

6000 kg Linsen, 200000 kg Kartoffeln, 2500 kg ord. Graupe, 150 kg feine Graupe,

4000 kg Reis,

3000 kg Sauerkohl, 6000 kg Mohrrüben, 6000 kg Kohlrüben, 3500 kg Weißkohkl,

3900 kg Kohlra“i, 400 kg Fadennudeln, 6500 kg Salz, 2500 kg Butter,

1750 kg Schmalz, 1000 kg alie

arg,

750 kg Speck, 6000 kg Rindfleisch, 1000 kg Hammelfleisch, 1500 kg Schweinefleisch, 7000 1 Braunbier, 3000 1 Essigsprit,

6 t Heringe, 2000 kg EGlainseife, 25 kg Rasirseife, 500 kg Soda,

6060 hl Steinkohlen, 40 Stück Scheuer-

leinen,

50 Stück Haarbef|en, 100 Stück Handfeger,

60 Stülk Schrubber, 100 Stück K'eider-

/ bürsten, -

100 Stück Auftrage- 100 Stück Schuh- bürsten, bürsten. B. Betricbs-Matezrialien circa:

45 kg Fahlleder, 75 kgBrandsohlleder,

150 kg Sohlleder, 120000 kg Roggen,

2700 kg Gerste, 3000 kg Weizenmehl.

©. Schreibmaterialien nach Probe, im Ganzen oder getheilt, wie solche in / den Bedingungen aufgeführt sind, sowie die vom 1. April 1880 bis ultimo März 1881 aufkfommenden Lbgänge circa : 13000 kg Roggenkleie, 220 kg Gerftenhülsen, 600 kg Staubmehl, 1000 kg D Eisen und Le,

750 kg Lumpen (leinen, baumwollen, Tuch),

500 kg Knochen, _29 kg. altes Kupfer, sollen im Wege der Submission beschafft resp. ver- geben werden.

Versiegelte Offerten mit der Aufschrift: „Sub- mission auf Lieferung von Anstalts-Bedürfnissen resp. Entnahme von Abgängen“ sind bis zum

Moentag, den 9. Februar 1880, : Vormittags 10 Uhr, wo dieselben in Gegenwart der anwesenden Suh- mittenten eröffnet werden sollen, portofrei nebft Proben hier einzusenden; später eingehende Offerten oder solche, die nicht von Proben ‘begleitet sind, bleiben unberüdcksichtigt.

Die Lieferungsbedingungen liegen in den Wochen-

tagen während der Bureaustunden in der Anstalts-

registratur zur Einsiht und Unterschrift aus, sind auch in Abschrift gegen Erstattung der Kopialien zu beziehen.

Berlin, den 19, Januar 1880.

Königliche Neue Strafanstalt (Zellengefänguiß.) Die Direktion.

Verloosung, Amortisation, - Zinszahlung u. # w. von öffentlichen Papieren.

(20081 Rheinische Cisenbahn.

Mortifikation von abhanden gekommenen Prioritäts-Obligationen.

Von den unterm 2. August 1858 Allerhöchst pri- vilegirten 43%/igen Prioritäts-Obligationen I. Serie unserer Gesellschaft ist die Obligation Nr. 27 375 à 100 Tblr. und von den unterm 19. Juli 1871 Allerhöchst privilegirten 5%/oigen Prioritäts-Obli- gationen IL. Emission unserer Gesellschaft die Obli- gation Nr. 116 835 à 200 Thlr. nebst den zugehö- rigen Talons, angeblich abhanden gekommen. Unter Hinweis auf §. 6 der bezogenen Privile- gien ergeht daher hiermit die öffentliche Aufforde- rung, die vorbezeichneten Obligationen und Talons einzuliefern oder die etwaigen Rechte an dieselben geltend zu machen unter dem Präjudiz, daß, wenn dieser Aufforderung nah zweimaliger Wiederholung derselben und nah einer ferneren Frist von vier Monaten keine Folge geleistet wird, wir die Obli- gation Nr. 27 375 nebst Talon für nichtig und ver- \hollen erklären und bezüglich der Obligation Nr.

R

hierselbst den Ausspruch der Mortifikation beantra- gen, sowie demnächst neue Dokumente an Stelle der mortifizirten ausfertigen werden. Cöln, den 21. Januar 1880. Die Direktion.

Lee) Bekanntmachung.

Bei der diesjährigen Ausloosung der Kreis,

obligationen des hiesigen Kreises find folgende Nummern gezogen worden:

L. Bon der ersten Anleihe vom Jahre 1864,

S O00 e

und 182 über 100 Thlr. (300 M) = Litt. E. Nr. 1 910 11 13 14 15 16 ;

Litt, B. Nr. 25 über 200 Thlr. Litt, C. Nr. 12 56 117 12% 174 y 1800 Litt. D. Nr. 121 138 144 174 186 L und 190 über 50 Thlr. (150 A) = 900

27 28 29 und 39 über 25 Thlr. C 900 In Summa 4200 LL. Von der zweiten Anleihe vom Jahre 1865 Litt, A, Nr. 24 über 500 Thlr. . = 1500 A

Litt. C. Nr. 52 59 86 und 115 über 100 Thlr. (300 6) 1200 , 450

Litt, D, Nr. 76 89 und 132 über 00 lr O O i E In Summa 3150 Diese Kreisobligationen werden den Besitzern der- selben mit dem Bemerken gekündigt, daß die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge vom 1. Zuli d. Js, bei der hiesigen Kreis-Kom- munal-Kasse gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen mit den dazu gehörigen erst nach dem 1. Juli d. Is. fälligen Zinscoupons nebst den Talons baar in Empfang zu nehmen sind. Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlih mit- abzuliefernden Zinscoupons wird von dem zu zahlenden Kapital zurückbehalten werden. Vom 1. Juli d. Is. ab hört die Berzinsung der obigen ausgeloosten Kreisobligationen auf. Gumbinnen, den 19. Januar 1880. Der Kreisaus\huß des Kreises Gumbinnen,

1217] Hiberuia & Shamrock, Bergwerks-Gesellschaft.

Dur Gegenwärtiges fordern wir gemäß 8,8 unseres Statuts den oder die gegenwärtigen Besitzer der Hibernia- und Shamrock-Aftie Nr. 25 861 auf, dieses Dokument an uns einzuliefern oder die Rechte an dasselbe geltend zu machen. Diese Aktie ift dem ersten Besißer, welcher das Eigenthumsre{cht nach- gewiesen hat, abhanden gekommen und soll in Ge- mäßheit der Vorschriften des oben genannten Statut- Paragraphen eventuell amortisirt werden.

Herne, Zeche Shamrock, den 23. Januar 1880,

Der Vorstand. / Gräff.

Weochen-Ausweise der deutschen Zettelban?ken.

„Wothen-Uebersitht

der Städtischen Bank zu Breslau am 23, Januar 1880,

Aetiva. Metallbestand: 1,042,162 A 17 g, Bestand an Reichskafsenscheinea: 9,595 4 Bestand an Noten anderer Banken : 777,900 A We(fel: 4,698,161 A 14 S. Lombard: 3,034,000 Cffeklen: # H. Sonstige Aktiva! 32,219 A 84 S. Passîva. Grundtfapital: 3,000,000 « Re serve-Fonds : 600,000 «6 Banknoten im Umlauf 2,204,400 Tägliche Verbindlichkeiten: Depositen- Kapitalien 3,417,200 „6 An Kündigungsfrist ge- oe Verbindlichkeiten: 4 Sonstige Passiva: vacat. __ Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechseln: 204,081 447 „d.

[1996]

[2020] Bitte eines Militäranuwärter.

Derselbe hat 15 Jahre aktiv gedient, beste Pa- piere und Versorgungsschein, nicht ungebildet, bittet um gütige Protektion behufs Erlangung einer Stel- lung, wo es ihm möglih wird, seine Familie (Frau und 6 Kinder) zu ernähren. Gütige Öfferten unter F. S, 127 an SHaasenstein & Vogler in Ber-

116 835 nebst Talon beim Königlichen Landgerichte

lin SW. erbeten.

[1867] D

Anmeldungen nimmt das Bureau der Dorotheenstraße 95/96, entgegen, auf Wunsch frei versandt werden.

VI, Mastvich- Ausstellung Berlin findet am 5. und 6, Mai 1880 ftatt

auf dem neuen städtischen Central-Viehmarkt vor dem Fraulfurter Thor.

Ausstellung im Klub der Landwirthe zu Berlin NW, von wo allein Programme und Anmeldeformulare zu beziehea sind und Schlnß der Anmeldungen am 1, April.

# mlt 12 ganzen Flaschen in Corinth, Patras und sendet Flaschen und

e J. F. Menzer,

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[2 ausgewählten Sorten von Cephalonia,

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Kiste frei zu

Neckargemünd, "ager

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Deutscher Reichs-Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

M Dax Abonnement beträgt 4 # 50 S für das Bierteljgßr.

Insertionspreis für den Roma einex Bendzeile 80 2

e

M: 22.

Berlin, Montag,

M E Mi

S den 26. Januar, Abends.

Alle Poit-Anstalten nehmen Kesteilung an; |

für Berlin außer den Post-Anstalten anch dix Expe- |

dition: S. Wilbelmste. Nr. 32, e

1589.

E SUNCRR E ENQA S auAE. Eb ICIT A H S RS ZP I D TRE E C A. 5 N MEIAECR

Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht : dein Reichsgerichts-Rath Dr. von Hahn zu Leipzig und dem Rechtsanwalt beim Reich8gericht daselbs, Justiz - Rath Dr. Bohlmann die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Fnsignien_ resp. des Komthurkreuzes des Groß- herzoglich sädsishen Haus - Ordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken und des Ritterkreuzes erster Klasse des König- lih württembergishen Friedrihs-Drdens zu ertheilen.

Deutsches Neich. Berlin, den 26. Januar 1880.

Se. Majestät der Kaiser haben heute Nachmittag um 1 Uhr in Allerhöhstihrem Palais den seitherigen Kaiser- lih russishen außerordentlichen und bevollmächtigten Bot- schafter am hiesigen Allerhöchsten Hose, Herrn von Oubril, in feierliher Audienz zu empfangen und aus dessen Händen ein Schreiben Sr. Majestät des Kaisers aller Reußen ent- gegenzunehmen geruhi, wodurch derselbe von diesem Posten abberufen wird. ;

Unmittelbar nach beendigter Audienz, bei welcher als Vertreter des Auswärtigen Amtes der Wirkliche Geheime Rath von Philipsborn zugegen war, wurde dem Botschafter auch die Ehre des Empfanges bei Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin zu Theil.

Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Reiches Allergnädigst geruht , den Ober-Reichsanwalt Dr. Freiherrn von Sedcken dorff zu Leipzig zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikat Excellenz zu ernennen.

Der Notar. Birke, zu Vigny. ist in gleiher Eigen- haft in dén Landgerichtsbezirk Straßburg verseßt, mit An-

„Wweijung seines Wohnsißes in Truhtersheim.

Köntgreich Preufsßen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Regierungs-Assessor Karl Wilhelm Schmieding zum Landrath des Kreises Altena zu ernennen.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Königliche Akademie der Wissenschaften.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hält am Donnerstag, den 29. Januar, Nachmittags um 5 Uhr, eine öffentliche Sißung zur Feier des Geburtstages Friedrich IL., zu welcher der Eintritt auch ohne besondere Einladung dur Karten freisteht.

Berlin, den 24. Januar 1880.

i Der vorsißende Sekretar der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Momm/sen.

Ministerium der öffentklihen Arbeiten, Der Königliche Kreisbaumeister Fri Scchlepps zu Ragnit ist in C Amtseigenschaft nah Greifenberg, Re- gierungsbezirk Stettin, verseßt worden.

Berannt ma Una auf Grund des Reichsgeseßes vom 21. Oktober 1878.

Auf Grund der 88. 11 und 12 des Reichsgeseßes gegen die gemeingefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wird die in der Druckerei von Eugen O hierselbst, Dhlauerstraße Nr. 58, gedruckte, unter

em Titel:

„Petersburg bei Tag und Nacht oder Russische

Zustände von F. Sommer“ S erschienene, im Selbstverlag des Verfassers befindlihe Dru ck- \chrift von der unterzeichneten Landespolizeibehörde hierdurch verboten.

Breslau, den 23. Januar 1880.

Königliche O AURIO des Jnnern. ad.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 26. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen am gestrigen Vormittage den hier eingetroffenen Fürsten von Pleß und gewährten dem Grafen zur Lippe-Biesterfeld eine Audienz.

Heute Vormittag nahmen Se. Majestät- in Gegenwart des Gouverneurs, Generals der Jnfanterie von Fransecky,

Et

sowie des Kommandanten, General-Lieutenants Grafen von Wartensleben, militärishe Meldungen entgegen und hörten den Vortrag des Chefs des Civil-Kabinets, Wirklichen Gehei- men Raths von Wilmowski. i

Beide Kaiserliche Majestäten ertheilten heute dem Kaiserlich russishen Botschaster Herrn von Oubril die nach- gesuchte Abschieds-Audienz. Es :

hre Majestät die Kaiserin und Königin war vorgestern Abend bei dem 3. Vortrage des Wissenschaftlichen Vereins in der Singakademie anwesend.

Gestern wohnte Alierhöchstdieselbe dem Gottesdienste in der Nikolaikirche bei. ; ;

Se. Kaiserliche und. Königliche Hoheit der Kronprinz, der Prinz Wilhelm und der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sach}en-Meiningen dinirten bei den en Majestäten.

Abends war Jhre Majestät die Kaiserin und Königin L i Jahresfeier des Jerusalem - Vereins im Dome an- wesend. :

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit dex Kronpring begab Sih am Sonnabend Vormittag um 11 Uhx zur Jubiläumsgratulation zu Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen August von Württemberg und ertheilte von 12 Uhr ab dem Major a. D, und Kammerherrn von Pachelbl- Gehag, dem Grafen zur Lippe, dem Lieutenant a. D. von Schulenburg, sowie dem Major a. D. und Branddirektor Witte Audienzen. E :

Nachmittags um 4 Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit zum Diner zu Jhren Majestäten.

Gestern Vormittag um 10 Uhr empfing Höchstderselbe den Oberst-Jägermeister, A von Pleß, und wohnte dann dem Goitesdienst in der Nikolaikirche bei, Später empfing Se. Kaiserliche Hoheit den Fürsten und hierauf dét rofessor Dr. Sch j |

Das Diner nahm Höchitderselbe béi Jhren Majestäten ein

In der heutigen (9.) Sißung des Herren- hauses, welhe der Präsident Herzog von Ratibor um 12 Uhr 20 Minuten eröffnete, und welcher der Minister des Jnnern Graf zu Eulenburg, der Finanz-Minister Bitter, der Justiz-Minister Dr. Friedberg und mehrere Regie- rungs - Kommissarien beiwohnten, begrüßte / der Prä- sident zunächst den neu in das Haus eingetretenen Herrn Bürgers. Sodann wurde auf Anträg des Referen- ten, Fürsten von Hayfeldt-Trachenberg, der Geseyentwurf, betreffend die Kreisvertretung im Kreise Herzog- thum Lauenburg, ohne jede Diskussion genehmigt.

Der zweite Gegenstand der Tagesordnung war der münd- liche Bericht der Kommission sür den Staatshaushalts:Etat und Finanzangelegenheiten über den Geseßentwurf, betreffend die Bewilligung von Staatsmitteln zur Beseitigung des durch Ueberschwemmung und Mißernte herbeigeführten Nothstandes in Oberschlesien. Der Referent Frhr. von TLTettau-Tolks empfahl die un- veränderte Annahme des Gesetzes in derjenigen Fassung, in welcher dasselbe aus dem Abgeordnetenhause herübergeklommen. Er erkenne die Bedenklichkeiten, die aus der Vorlage mit Rücksicht auf den Charakter der betreffenden Bevölkerung und auf die herrschenden allgemeinen Verhältnisse hervorgingen, an, halte es jedo für geboten, mit Rücksicht auf die herrschende Noth dieser Bevölkerung und namentlich in Hinblick darauf , daß die Kreis- und Kommunalverwaltungs- und Wohlthätigkeitsorgane der Provinz mit der Vertheilung der Gaben beauftragt wor- den, diesem Geseßentwurf zuzustimmen. j -

In der Generaldiskussion sprach zunächst Fürst Pleß, dessen Rede bei Schluß des Blatis noch fortdauerte.

Jn der heutigen (45.) Sißung des Hauses der Abg n neten, welcher die Staats-Minister Maybach, Bitter und Dr. Lucius mit mehreren Kommissarien beiwohnten,\gelangte zunächst der Nachtrag zum Staatshaushalts-Etat für das Jahr vom 1. April 1880 bis Ende März 1881 (s. unter Landtags-Angelegenheiten) zur ersten Berathung. Der Abg. Berger-Witten führte aus, daß in dem vorliegenden Etat von den Ersparungen. der Eisenbahnverwaltung, welche die Regierung in Aussicht gestellt habe, noch niàt viel zu merken sei, denn die Ersparungen an Beamtengehältern, die der Etat zeige, erklärten sih nur daraus, daß die Verwaltung eine große Zahl von etatsmäßigen Beamtenstellen durch diäta- risch angestellte Personen versehen e Die Be- schäftigung solher nux diätarish angestellten Arbeiter führe besonders im Stationsdiensi zu großen Uebel- ständen und verursahe nicht selten Eisenbahnunglüe. Redner sprach ferner den Wuns aus, daß im Etat die ein- zelnen Linien besonders nah Einnahmen und Ausgaben auf- a werden sollten, damit die Rentabilität jeder Linie sih überschauen lasse. Es sei serner niht abzusehen, wie die zu- künftigen Eisenbahnräthe, die nach den Vorschlägen der Budgetkommission provinziell Jum engelen wer- den sollten, sich auf die einzelnen Direktionen in Bromberg, Berlin, Hannover, Cöln Und Frank- furt a. M. vertheilen würden, da der Wirkungskreis jeder

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dieser Direktionen sih über vier bis fünf Provinzen erstrecke. Die verschiedenen Lebensmittelpreise inden einzelnen Gegenden, die zum Theil im Westen um 25 Prozent E feien, als im Osten, legten dem Minister die Pflicht auf, Lokalzulagen für die Eisenbahnbeamten in Aussicht zu nehmen. Der Staats-Minister Maybach erklärte, daß die Spezialisirung des Etats, die der Vorrednerwünsche, auf Verlangen der Budgetkommission erfolgen Tónne. Die Ersparnisse des vorliegenden Etats bezögen sich nur auf die alten Bahnen, und zwar nur auf das Bureau- personal; die Ersparnisse, die nah der Vereinigung der alten und neuen Bahnen zu erwarten seien, hätten noch niht auf- enommen werden können, dieselben kämen auch nicht über

acht. Die neue Organisation werde den Vorzug haben, daß fie si{ mehr den lokalen Bedürfnissen aunshließe. i

Der. Finanz-Minister Bitter wies nah, daß die Minder- einnahmen des laufenden Etats sich durch die inzwischen ein- getretenen Mehreinnahmnen von 5 600 000 # auf 532 000 6 ermäßigt hätten. Der Abg. Rickert gab der Ansiht Ausdruck, daß die Regierung einer speziellen Ermächtigung des Hauses bedürfe, um ohne Einbringung eines Etats sür das erste Quar- tal des Jahres 1881 die Eisenbahnen zu verwalten, der gegen- wärtige Etat gelte nur für das Kalenderjahr 1880, und die Zustimmung des Hauses zum Ankauf der Privatbahnen (ließe eine generelle Ermächtigung nicht in sich. Redner be- dauerte ferner die neue Form des vorliegenden Etats, dur welche die Berathungen der Budgetkommission erschwert würden.

Der Negierungskommissar Geheime Ober - Regierungs- Nath Rapmund erklärte auf eine entsprehende Anfrage des Vorredners, daß die dem Etat beiliegenden Uebersichten die Stelle von Spezial-Etats zu vertreten bestimmt seien und nametitlich der Ober-Rechnungskammer - zur Grundlage sür" ihré Bexcämuñägen dienen follten. Der Staats-Mimjtér-

Maybach rechtfertigte die Form des vorliegenden Etats:

Der Abg. Dr. Windthorst erklärte es für wünschenswerth, daß noch eine größere Anzahl von Verwaltungen LERNE würden. Die Direktion in Magdeburg könnte aufgelöst und die Altenbekener iwas aus ver- waltet werden. Der Staats - Minister Maybah theilte mit, daß eine weitere Zusammenlegung von Direktionen und die Verwaltung der Altenbekener Bahn von Hannover aus bereits in Aussicht genommen sei, und daß deshalb bereits Unterhandlungen im Gange seien. Der Abg. Dr. Hammacher wandte sich gegen einzelne Ausführungen des Abg. Berger und be- kämpfte die Ansicht des Abg. Windthorst, daß eine Verminderung der einzelnen Eisenbahnverwaltungen wünschenswerth sei. Zu keiner Zeit sei es so {wer gewesen, den Etat der Eisenbahnen mit nur einiger Sicherheit aufzustellen, wie gerade unter den jeßigen Verhältnissen. Den Resultaten des Eisenbahnbetriebes in der nächsten Zeit müsse man mit banger Er- wartung entgegensehen und dürfe sih nit allzu sanguinischen Hoffnungen hingeben. Für Erneuerungsbauten bei den jeßt erworbenen Bahnen würden große Ansprüche gemacht werden, da die Privatverwaltung derselben, in Aussiht der bevor- stehenden Verstaatlihung, alle Neuanschaffungen so weit wie möglich unterlassen hätten. Der Regierungskommissar führte an, daß ein Extraordinarium für Zwede der etwa nöthigen Neuanschaffungen bei den Privatbahnen nicht vor- handen sei. Der Abg. Graf zu Limburg-Stirum sprah gegen eîne größere Spezialisirung des Etats, dur welche die Sparsamkeit nicht befördert werde. : |

Der Abgeordnete Rickert trat dieser Ansicht entgegen und hielt eine größere Spezialisirung, namentlich des Eisen= bahn-Etats für erfovderlih. Hierauf wurde der Nachtrags= Etat der Budgetkommission zur Vorberathung überwiesen.

Es folgte hierauf die zweite Berathung des Entwurfs eines Geseges, betreffend den Ankauf der Homburger Eisenbahn. Der N der Kommission Abg. Graf zu Limburg-Stirum empfahl die Vorlage dem Hause zur unver- änderten Annahme. Das Haus beschloß dieselbe ohne Dis= kussion.

I Es folgte der driite Gegenstand der Tagesordnung, der mündliche Bericht der Rehnungskommission über die Ueber- sicht von den Staatseinnahmen und -Ausgaben des Jahres 1878/79. Der Bericht wurde genehmigt, und das Haus* ging bei Schluß des Blattes zum vierten Gegen- stande der Tagesordnung über : Fortsegung der ziveiten Bea rathung des Enuvurfs eines Feld- und Forstpolizei-Geseßes.

Auf Grund des Beschlusses des Bundesraths in der Sizung vom 15. Januar d. F. hat der Finanz - Minister die Provinzial-Steuerdirektoren durch Cirkularerlaß vom 20. d. M. ermächtigt, für die Zeit bis zum 15. Februar d. J. den Haupta ämtern ihres Verwaltungsbereichs die Befugniß zur Gestat- tung dex garn gemäß deutsher Waaren in Desterz

Bahn von

reich-Ungarn gemäß des Absaßes 2 des §. 115 a. a. D. Les ohne daß dabei der Nachweis der Ae oder NüßliWhkeit für den deutschen Verkehr zu erfordern ist. Unter „deut]hen Waaren“, auf welche sich die Begünstigung

erstreckt, sind solle zu verstehen, welche entweder in Deutschland erzeugt oder daselbst eincr Vearheitung unterworfen worden sind,