1880 / 27 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Jan 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Peat, 29. Januar, (W T. B.) Produktenmarkt, Früöbjabr 1465 6Gd., 14,70 Br. T,70 Br. Mais pr. Mai-Juni 8,65 Gd, 8,70 Br. Anuzust-September 135, Wetter: Echön. nimmt stetig ab. Amsterdam, 29, Januar, (W. T. B) Getreidemarkt. (Schlussbericht.) Weizen Roggen pr. März 191, pr. Mai 195, Amsasterdam, 29, Januar, (W. T, B.) Bancazinn 60, Amster dam, 29, Januar, (W, T. B)

Getreidemarkt, (Schlussbericht.) Weizen steigend, Roggen

Gerste ruhig,

Hefestigt. Hafer unverändert, L D)

Amtwerpenmn, 29, Janu r,

Petroleummarkt, (Schlussbericht,) Raffinirtes, Type weis,

loco 183 bez. u, Br., pr. Februar 18 bez. n, Br. bez, u, Br., pr. September 20 Br. Weichend, London, 29, Januar, (W. T. B.) An der Küste angeboten 23 Weizenladungen. Havannazucker Nr 12, 26}, Matt, Gilaagow, 29, Januar, (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbres warrants 68 sh, 9 d. Æ aris, 29, Januar. (W. T. B.) Rohzucker rubig,

rubig, Nr, 3 pr, T1,25, pr. März-April 71,25, pr. Mai-August —,—, Paris, 29, Januar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen fest, März-April 32,50, pr. März-Ju' i 32,25, pr, Mai Mehl fest, pr. Januar 68,00, pr. März-April 68,

Juni 68,50, pr. Mai-August 67,50, Rüböl still, pr. Januar 7950, pr. Februar 79,50, per März-April 79,75, pr. Mai-August 80,75. Spiritus fest, pr. Januar 70,50, pr. Februar 70,

April 70,00 pr. Mai-August 68,75.

Weizen lò¿ó und Termine fester, pr. Hafer per Frühjahr 7,65 Gd.,

Die Wassermenge

Nr. 10/13 pr. Januar pr, 100 Kilogr. 61,50, 7/9 pr. Januar pr. 100 Kilogr. 67,50. Weisser Zucker 100 Kilogr. pr, Januar 71,25, pr. Februar

pr. Januar

Liverpool, 29. Januar.

Koblraps pr,

Mx ; Dr, Ma 900 middling 71/16,

fair 74, Maceio fair 75/16,

do. do.

do. good fair 65/16, good fair 5},

pr. Värz 18 Bradfor&, 29, Januar. Wetter: Frost, unbefriedigendes Geschbäft,

Kaffeemarktes: Rubig. 4000, do. nach dem Kanal

335 000 Sack,

New-York, 29, Januar.

Waarenbericht, New-Orleans 124. Petroleum in 73 G., rohes Petroleum 7, do,

3279, PL -Angust 31,25, 50, Pr. März-

C0, pr, März-

Baumwolle, (Sechlussbericht.) Umsatz 8000 B., davon ftir Spekulation und Export 1000 B. Unverändert. uische Februar -März- Lieferung 71/16, März April-Lieferung 73/32 d.

Liverpool, 29. Januar. (W. T. B.) (Offizielle Notirungen.)

Upland good ordinary 611/16, do. low middling 615/16, do. middl, 71/16, Mobile middling 71/16, Orleans good ordinary 61, do, low. do. middling 73/16, do. middling fair 73, Pernam Maranham fair 75/16, Egyptian brown middling 5}, do, do. fair 7%, do, do. good fair 74, do, white fair 72, good fair 7%, Smyrna fair —, M. G. Broach fair 518/16, Dhollerah middI, 43/16, do, good middl, 411/16 do, middl, fair 52, do. fair 52, do. good fair 61/16, do. good 67/16, do. good G64, F&cinde Madras Tinnevelly good fair 6}, do. Western fair 57/16, do, do. good fair 513/16,

Wolle lebhafter, Stapelwolle sich bessernd, wollene einfädige Garne mehr gefragt, zweifädige Garne sehr still, in wollenen Stoffen

Rio de Vuneire, 28. Januar, (W. T. B.)

Wechselcours auf London 23%, do. auf Paris 411, Tendenz des Preis für good first 6100 à 6250. schnittliche Tageszufuhr 4800 Sack,

do, nach dem Mittelmeer 9000 Sack, Vorrath von Kaffee in Rio

Baumwolle in New-York 124,

Mebl 5 D. 60 C. Rother Winterweizen 1 D, 46 C. mixed) 62 C, Zucker (Fair refining Muscovados) 74. Kaffee (Rio-)

(W. T, B.) 15. Schmalz

Midd1I, amerika-

Marke Wilcox) 88, do, Fairbanks 84. Speck (sh clear) 74 C. Gbtreidofracht 4, s 4. Speck (short

hält sich fest,

Omra fair 6, fair 43, Bengal

(W. T. B.)

frei hier. Durch-

—,

EBerlin, 29, Januar. (Wochenbericht über Eisen, Koblen und Metalle von M, Loewenberg, vereidetem Makler und gericht- lichem Taxator,) wesentlich bescer, wogegen die anderen Metalle theils unverändert theils auch niedriger notiren. Roheisen: der Glasgower Markt war in letzter Woche flau, Verschiffangseisen ist äurchweg 6 à 7 sh. niedriger pro Tons, auch Warrants sind echlechter, Middlesbro-Eisen

Bei ruhigem Geschäft sind Kupfer und Zinn

Hier gelten gute und beste Marken schottischeg

Roheisen 9,60 à 10,40 und. englisches 9,00 à 9,40 pro 1C0 kg. Eisenbahnschienen zum Verwalzen 11,50 à 12,00; Walzeisen 18,00 à 19,00, und Bleche 25,00 à 26,00 pro 100 kg. ; Kupfer steigend, gute Sorten englisches und australisches Mansfelder 164 208,00 à 209,00 100 kg. Zink ohne Umsatz, Hüttenzink 42,00 à 43,00 pro 109 kg. Sächsisches und Sehlegisches 39,00 à 39,50 pro 100 kg, Kohlen und Koks fest, Schmiedekohlen nach Qualität bis 69 00 pro 40 1, schlesischer und westfälischer Schmelz-Koks 3,00 à 3,40 pro 1093 kg

163,00 à 165,00 und

,00 à 165,00 pro 100 kg. Zinn höher, Bancazinn » Und prima engl, Lammzinn 206,00 à 208,00 pro

gate und beste Marken schlesischer Blei unsicher, Harzer,

Ausfuhr nach WVordamerika und Nord - Europa 29 060 Sack,

(W. T. B.)

do, in 26. New-York 8 G., do. in Philadelphia 27, Pipe line Certificats 1 D. 08 C. 28. Mais (old 29

L NCARE

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Berlin, 29, Januar, Dis Marktpreise des Kartofffe]-Spiritus per 10,000 9% nach Tralles (100 Liter à 100 9/0), frei hier ins Haus ge- liefert, waren auf hiesigem Platze am 4 Januar 1880 A 60,3

» » 60,4 60,8 60,9-60,4 59,9 60,9-59,8

Y ohne Fass, » Y

BEELNC Ari PÉPG TLCA E S A C S I T 1E E S0 E I C E A AES Pte Ti AFIO I BAE E AE si B IEESEZIES

Theater. Königliche Schauspiele, Sonnabend:

Dypernhaus. 28, Vorstellung. Die Königin von Saba. Oper in 4 Akten nach einem Text von Mosenthal, con Carl Goldmark. Ballet von Paul Taglioni, Jn Scene geseßt vom QDis- rektor von Strang. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 30. Vorstellung. Der Freund des Fürsten. Lustspiel in 4 Akten von Ernft Wichert. In Scene geseßt vom Direktor Dee. Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 29. Vorstelung. Czaar und Zimmermann, Komische Oper in 3 Akten. Musik von Lorßing. Tanz von Hoguet. (Frl. Tag- T U Hr. Bet, Hr. Bollé, Hr. Krolop.) Anfang

f

Schauspielhaus. 31. Vorstellung. Gräfin Lea.

Schauspiel in 5 Akten von Paul Lindau. An- fang halb 7 Uhr.

Ich finde mich veranlaßt, auf das Bestimmteste zu crlâären, daß anonyme Beschwerden, Anzeigen 2c. durchaus keine Beachtung finden können, wogegen alle mit Namen und Wohnung versehenen Einga- ben gründlich geprüft werden.

von Hülsen.

Der Verkauf der permanent reservirten Billets für das Königliche Opernhaus findet vom 1. Fe- bruar d. J. ab an der Abendkasse des Königlichen Schauspielhauses (Eingang Jägerstraße) statt.

Wallner-Theater. Sonnabend, auf von

vielen Seiten geäußerten Wunsh: Wohlthätige Frauen, Lustspiel in 4 Akten von A. L’'Arronge.

Yictoria-Theater, Lirektion: Emil Hahn. Sonnabend: Benefiz zur Feier des 50 jährigen Jubiläums des Orchester - Dirigenten Herrn Joh. Urbaneck. Zum 41, Male: Die lehten Tage von Pompeji. Großes Ausstattungsftück mit 2 Ballets in 12 Bildern, frei nach dem gleichnamigen Bul- wershen Roman von Carl Ludwig, Musik von C. A. Raida. Ballets von Brus. Jn Scene ge- seßt von Emil Hahn.

Sonntag: Zum 42. Male: Die lehten Tage von Pompeji.

Residenz-Theater, Sonnabeud: Erstes

Gastspiel der Fr. Marie Niemann-Seebach. Der Salzdireltor. Erlauben Sie, Madame.

Krolls Theater, Direktion: Engel-Lebrun.

Sonnabend: Wegen Ball geschlossen.

Sonntag: Große Weihnachts - Ausstellung für heute geöffnet. Sonntagsshwärmer. (Schwan- hilde: Frl. Ernestine Wegner.) Eröffnung der Aus- stellung und Anfang des Concerts 44, der Vor- stellung 7 Uhr.

_National-Theater. Sonnabend: Die Hexe,

Germania-Theater. Sonnabend: 3.2. M.: Novität! Von der Landslraße. Schwank von Klaußmann.

Sonntag, Nachmittags 4 Uhr: Volk:- und Schüler: Vorstellung. Parquet 50 H. Auf viel- seitiges Verlangen: Papa's Liebschaft. Abends 74 Uhr: Zum 3. Male: Der stolze Heiurich, Posse in 3 Akten von Jacobson und A. Wilken. Musik von Michaelis.

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend : Zum

56. Male: Der Rattenfänger von Hameln, Phantastishes Volksstück mit Gesang in 12 Bil- dern von C. A. Goerner. Musik pon E. Caten- husen. (Heinz, der Rattenfänger: Hr. Haßkerl vom riedri Wilhelmsftädtishen Theater als Gast.) teue lebende Bilder: Morgen, Mittag, Abend und Nacht, nah Ludwig Richter. Anfang 7 Uhr. Sonntag u. folgende Tage: Der NRattenfänger von Hameln.

Sonntag Nachmittags - Vorstellung: Auf allg. Verl.; Die relegirten Studenten.

Cirecus Renz, Markthallen Carlstraße. Sonnabend: Abends 7 Uhr: Damen-Gala-Vor- stellung. Quadrille à la grande Dachesse, geritten von 16 Damen in Gala-Kostümen. Ten de barre,

eritten von den Damen Frau Amanda Ha -r-Renz, rl, E. Loisset und Frl, Constance. Auftretez

Washington. Auf vielseitiges Verlangen; Ein Karneval auf dem Eise. Sonntag 7 Vorstellungen, um 4 und 7 Uhr. E. Nenz, Direktor.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Maja Otten mit Hr». Rittmeister u. Escadronchef Heinrich v. Blumenthal (Lübeck)., Frl. Margarete Severin mit Hrn. Lieutenant Horst v. Niebelschüß (Glogau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Bürgermeister Bachem (Weilerswist). Hrn. Rittmeister und Escadroncbef Friß Frhr. von Maltahn (Cöelin). Hrn. Major und Abtheilungs-Commandeur Meisner (Torgau). Eine Tochter: Hrn. Prof. Dr. Hirt (Breslau). Hrn. Apotheker E. Augspach (Prausnigtz).

Gestorben: Hr. Oberförster C. A. Ch. Hering (Tschiefer bei Neusalz a. O.) Frau Hofrath Marie Burckhartt, geb. Wolf (San Remo), Frau Pastor Bacdey, geb. Kossel (Bad Stuer). Hr. Seconde-Lieutenant F. W. M. v. Kleist- Retow (Potsdam). Hr. Major a. D. Hein- rich v. Sydow (Stargard). Hr. Kreisgericht:- Rath a. D. Julius Schodstaedt (Namslau).

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Der Robert Julius Wilhelm Beyersdorf, unbekannten Standes und Gewerbes, geboren am 10. Juli 1857 zu Lübow, Kreis Saaßig, welcher si zuleßt in Basenthin, Kreis Cammin, aufgehalten hat, und gegen welchen wegen Verletzung der Wehr- pflicht auf Grund des §8. 140 Nr. 1 Reichs-Straf- Gef.-B. die öffentliche Klage erhoben und dur Be- {luß des hiesigen Königlichen Landgerichts vom 14. November d. J. das Hauptverfahren eröffnet ist, wird zu dem auf den 13, März 1880, Vor- mittags 9 Uhr, vor der Strafkammer des hiesigen Landgerichts anberaumten Termin unter der Ver- warnung, vorgeladen, daß er bei seinem unents{ul- digten Ausbleiben im Termine auf Grund der von der Königlichen Regierung zu Stettin, Abtheilung des Innern, nah Maßgabe des §. 472 Neichs-Str.- Proz.-Ord. abgegebenen Erklärung negen obigen Ver- gehens verurtheilt werden wird. Stettin, den 16. Dezember 1879, Der Erste Staatsanwalt.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen n. dergl.

11407 Oeffentliche Ladung.

Der Neuvorpommershe Schiffsversicherungs-Ver- ein zu Stralsund hat gegen den Schtffskapitän J+ H. Grünwald aus Greifswald, dessen zeitiger Aufenthalt unbekannt ist, auf Zahlung rückständiger Versicherungsprämien im Betrage von 756 4 82 für die von ihm gegen Seegefahr pro 1. April 1878 bis dahin 1879 versicherten 2/2 Parten des von ihm geführten Schooner chiffes „Oberon" geklagt. Zur Beantwortung der Klage ist ein Termin

auf den 1, Juni 1880, Mittags 12 Uhr, vor dem Deputirten des hiesigen Landgerichts anberaumt, wozu der Beklagte öffentlih geladen wird unter der Verwarnung, daß bei seinem Aus- bleiben die in der Klage aufgeführten Thatsachen für zugestanden erachtet. und- danah was Rechtens ist in contumaciam erkannt werden wird.

Greifswald, den 19. Dezember 1879,

Königliches Landgericht, Civilkammer I,

[1219] Ladung.

Der Tischlergeselle Albert Zaeske früher zu Garz bei Wildberg i. M., dessen Aufenthalt unbe- kannt ist, und welchem zur Last gelegt wird am 10. Juni 1879 in der Temniß unbefugter Weise ge- fisht zu haben, Uebertretung gegen §. 370 Nr. 4 R. St. G. B., wird auf Anordnung des _König- lihen Amtsgerichts hierselbst auf den 19, März 1880, Vormittags 10 Uhe, vor das Königliche Scöffengeriht zu Wusterhausen a. D. zur Haupt- verhandlung geladcn. Auch bei unents{chuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden, Wusterhausen a. D,, den 8, Januar 1880. Altrichter, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[1164]

Die Brautleute Steuerempfänger Max Hoegg von hier und Clara Letterhaus von Münster haben für die von ihnen einzugehende Ehe laut ge- E R La N ait E f V 1879 ede Urt von ergemeinscchast ausgeschloffen.

Rüthen, den 29. Dezember 1879. On

der Miß Leona Dare, Auftreten der Miß

Königliches Amtsgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c,

[1288] Bekanntmachung.

Der Bedarf an Konsumtibilien und Materialien für die Stadtvoigtei und die zugehörigen, Barnim- straße 10 und Perlebergerstraße 10/39 belegenen Filialgefängnisse soll für die Zeit vom 1. April 1880 bis ultimo März 1881 im Wege der Submission vergeben werden und zwar:

1200 Kilogramm Brod 1. Sorte,

275090 Kilogramm Brod 2. Sorte,

10000 Kilogramm Semmel,

12500 Kilogramm Rindfleisch,

4500 Kilogramm Schchweinesleis{h, 2000 Kilogramm Hammelfleisch, 3100 Kilogramm Rindernteren-Talg, 2300 Kilogramm Schmalz,

2000 Kilogramm Speck,

20000 Kilogramm Gerstenmeh[,

16500 Kilogramm Roggenmehl,

14000 Kilogramm Hafergrügte,

13000 Kilogramm Buchgrüge,

25000 Kilogramm Erbsen,

16500 Kilogramm Bohnen,

16900 Kilogramm Linsen,

4500 Kilogramm Graupen, ordinäre, 400- Kilogramm Graupen, feine, 4000 Kilogramm Reis,

. 3000 Kilogramm Hirse,

- 300 Kilogramm Buchweizen-Gries, 400 Kilogramm Fadennudeln, 550000 Kilogramm Kartoffeln, 10000 Kilogranim Sauetkohl, 6500 Liter Essig, 1600 Kilogramm Kaffee, 20000 Kilogramm Salz, 6000 Kilogramm Butter, 8000 Liter Braunbier, 500 Kubikmeter kiefern Klobenholz, 24000 Gentner Karbißer Braunkohle, 4500 Kilogramm Elainseife, 2800 Kilogramm Soda, 23 Ballen Löschpapier, 2000 Meter Scheuertuch, 2000 Meter Scheuerleinen, 1700 Centner Roggenstroh.

Lieferung8willige werden aufgefordert, ihre An- gebote für „Gerstenmehl bis Sauerkohl“ fowie für Salz, Butter, Clainseife ckro Centner und für die Übrigen Gegenstände nah den vorstehenden Einheits- benennungen portofrei in einem versiegelten mit der äußerliden Bezeichnung

„Submission von Wirthscaftsbedürfunissen“ versehenen Schreiben an die

j Stadtvotgtei-Direktion bis zum 10, Februar 1880, Mittags 12 Uhr, einzureichen.

E eingehende Offerten werden nicht berück-

i

Die Lieferungsbedingungen sind tägli, Vormit- tags von 8—12 Uhr, im Bureau der Oekonomie- Inspektion der Stadtvoigtei ausgelegt und müssen vor Abgabe der Angebote einges:hen und unter- {rieben werden.

Berlin, den 12. Januar 1880.

Königlidie Stadtvoigtei-Direktion.

[2471] Steinktohlen-Lieferung.

Der Bedarf an besten Oberschlesischen Stückkohlen für die Monate Februar und März d. Is, auf 6000 bis 7000 Centuer an-

genommen, soll im Wege öffentlicher Submission vergeben werden.

Die Kohle ist frei Lagerplaß der Königl. Por- zellan-Manufaktur im Thiergarten zu liefern, die Bedingungen sind daselbst beim Ober-Inspektor Taubert einzusehen. /

Schriftliche versiegelte G. bote unter der äußeren Bezeichnung „Kohlen-Lieferung“ werden bis zum Mittwoch, den 4. Februar d. Js., Mittags 12 Uhr, unter der Adresse der unterzeichneten Direktion angenommen.

Berlin, den 28. Januar 1880.

Königliche Porzellan - Manufaktur - Direktion,

[1900] Bekanntmachuug.

Im Wege der öffentlihen Lizitation soll das dem Militärfiskus gehörige Restgrundstück des hiesigen Kavallerie-Kasernements nebst den auf demselben be- findlihen Gebäuden, als:

a. den neuen Pferdestall, b, der Reitbahn, e. der Schmiede, d. dem Hol;stall, im Magnen oder in einzelnen Parzellen verkauft werden.

Hierzu ift ein Termin auf „den 12. Februar 1880, Vormittags 11 Uhr, in der Reitbahn hierselbst angeseßt.

Die in der diesseitigen Registratur auskliegenden Verkaufsbedingungen nebst dem Situationsplane des Grundstücks sind bis zum 11. Februar 1880 ein- zuschen; dieselben werden außerdem bei Beginn des Verkaufstermins bekannt geinaht werden.

Nakel, den 20 Januar 1880.

Der Magistrat. Münzer.

Die Anfertigung und Lie- ferung von 4000 Stück = rot, 910 Lonnen à 1000 kg Eisen- bahnschienen aus Flußstahl 47-0 soll im Wege der öffentlichen min O Ubmission vergeben werden. Die Submissions-Bedingungen liegen in unserem Central-Bureau, Zimmer Nr. 13 unseres Verwal- tungsgebäudes hierselbst, zur Einsicht aus, können auch von dort gegen Erstattung der Kopialien im Betrage von 1 # pro Exemplar abschriftlich be- ¿ogen werden.

Die Lieferungs-Offerten sind portofrei und ver- siegelt mit der Aufschrift :

„Submission auf Lieferung von Schienen“ spätestens bis zu dem auf

Montag, den 9. Februar 1880, Vormittags 11 Uhr,

anberaumten Sukmissions-Termine an die unter- zeichnete Direktion eiazureichen.

Cottbus, den 18. Januar 1880.

Die Direktion der Cottbus-Großeuhainer Eisenbahn- Gesellschaft.

[2470] Bekanutmachung.

Die Lieferung der während des Zeitraumes vom 1, April 1880 bis 31. März 1881 erforderlichen Metallmaterialien und zwar:

2700 kg Kupfer, 6 Stück Kupferplatten zu Feuerbüchsen, 650 kg Messing, 200 Stück messingene Feuerrohre, 2000 kg Weichblei, 1-000 kz Sinn, 200 kz Zink, 200 000 kg Fagoneisen, 200 000 kg Sturz- und Kefsselbleche, 1000 %g Weißblech, 4 000 kg Zinkblech, 4 300 kg Eisendraht, 1000 kg TLelegraphenleitungédraht, 36 000 kg Werkzeuggußftahl, achtkantiger Guße- stahl zu Gesteinsbohrcrn, Schneidstahk, Federnftahl, 50000 kg schmiedeeiserne Röhren, 42 000 kg Zinkwetterlutten, 7000 kg Scippen aus Stahl,

90 000 kg Drahtstifte aller Art,

125 000 kg Hafkennägel,

74 000 ks Schraubenbolzen mit Muttern,

9 000 kg Schienenbefestigungsmaterial,

10 000 Stück Unterlagsscheiben,

40 000 Stü Splinte,

230 000 Stück Faß- und Blechnicte,

12090 kg Kefsselniete,

3 000 Stück Schraubenmuttern, 1 500- kg Förderwagen- und Bandnägel, 900 kz Kítten, 100 Stü Kreis- und Gattersägeblätter, soll im Submissionswege vergeben werden,

Die Offerten sind portofrei und versiegelt mit

der Aufschrift :

„Lieferung auf Metallmaterialien“

bis zum 19, Februar d. J.,, Morgens 9 Uhr, bei der Unterzeichneten einzureichen, woselbst Liefe- rungsbedingungen eingesehen und gegen Einsendung von 0,70 4. abschrifilich bezogen werden können. St. Johaun a. d, Saar, den 26, Januar 1889.

Königliche Bergfaktorei.

_ Die Kre!s-Dhierarztstelle des Kreises Kempen ist vakant. Mit derselben is eine Remuneration von jährlich 609 Mark verbunden. Wir fordern diejenigen Thierärzte, welhe die Befähigung für eine Krcis-Thierarztstelle erlangt haben und sih um diese Stelle bewerben wollen, hierdurch auf, uns ihre Beweroungen unter Beifügung eines Lebens- laufes, ihrer Approbation und eines obrigkeitlichen Führungßsattestes binnen 6 Wochen einzureichen. Düsseldorf, den 10. Januar 1880. Königliche Regierung, Abtheilung des Junern,

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Königlich Preußis

| Das Abounemeznéè beträgt 4 # 50 „4 | für das Bierteljaßr. |

N | Fle On pra für dea Raum einer Druizeile 80 4 | S L A L

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Berlin, Sonnabend,

für Serlig außer den Post-Anstalten auh die Expe- | „dition: 879. Wilhelmstr, Ne. 82, E

den 31. Januar Abends.

® Æ Alle Posi-Auftalten nehmen Bestellung an; j

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1880.

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Deutsches Nei.

BVBetranntmaGhUuUng. Seepostverbindung mit Dänemark.

Jn Folge des starken Frostes ist die Seepostverbindung mit Dänemark auf der Linie Kiel-Kor)ör bis auf Weiteres eingestellt worden.

Berlin W., den 31. Januar 1880.

Kaiserliches General-Postamt. Wiebe.

Sónigreich Preufen.

Se. Majestät dex König haben UÜllergnädigst geruht: dem Syndikus der Görlißer Fürstenthums-Landschaft, Justiz-Rath von Stephany zu Görliß den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath, dem RNegierungs-Sekretär Gottschall zu Bromberg den Charakter als Rehnungs-Rath, i der Frau Catharina So, geb. Zappa, Jnhaberin der Zappa schen Konditorei zu Königsberg i. Pr., das Prädi- kat einer Königlichen Hof-Lieferantin, sowie j dem Kupferschmiedemeister Ferdinand Wilhelm Otto zu Berlin das Prädikat eines Königlihen Hof-Kupferschmiede- meisters zu verleihen.

Staats-Ministerium.

Die Archivare Dr. Shuchard und Dr. Palm zu Han- nover sind in den Ruhestand verseßt worden. Der Archiv-:Sekretär Dr. Karl Sattler is von Posen

an das Staatsarchiv in Hannover verseßt und zum Archivar |

ernannt, S alidlei : _ der Archiv-Sekretär Drs Christ ian"M nah Posen verseßt und mik der kommissarisc der Stelle des- dortigen Staätsarchiv beauftragt, - der Archiv-Sekretär Dr. Richard Doebner in Hannover zum Archivar ernannt worden. : Die Archiv-Assistenten Dr. Paul Wagner beim Staats- arhive in Königsberg i. Pr. und Dr. Karl Kohlmann beim Staatsarchive in Schleswig sind als Archiv - Sekretäre ange-

stellt worden.

Justiz-Ministerium.

Der Amtsgerichts-Rath Baevenroth in Berün ist als Landgerichts-Rath an das Landgericht in Berlin 1. verseßt,

In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Dr. Sommer in Erfurt bei dem Ober-Landes- eriht in Naumburg, wohnhaft in Erfurt, der Rechtsanwalt Plantiko in Frankfurt a. D., der Gerichts-Assessor We se- ner und der Gerichts-Assessor Dr. Friedmann bei dem Landgericht in Berlin T., der Nehtsanwalt Lebin in Osterode bei dem Amtsgericht daselbst, der Gerichts-A}sessor Schott- laender bei dem Landgericht in Posen, der Rechtsanwalt und Notar Schaeffer in Militsh bei dem Landgericht in Vels, mit Anweisung seines Wohnsißes als Notar in Oels, der Gerichts- Assessor Dr. Fischer und der Gerichts-Assessor Dr, Rießer bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., der Rechtsanwalt Duncker in Gollnow bei dem Landgericht zu Stargard, wohnhaft in Gollnow.

Beranntmahutg auf Grund des NReichsgeseßes vom 21. Oktober 1878,

__ Jn Gemäßheit des Reichsgeseßes gegen die gemeingefähr- lichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 is von der unterzeichneten Landespolizeibehörde der Verein „Liederzweig“ in Bockenheim auf Grund des S. 1 des vorerwähnten Geseßes verboten worden.

Cassel, den 26. Januar 1880. Königliche Regierung. Abtheilung des Jnnern. Kühne.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 24. Januar. Böning, Major und Escadr. Chef vom Hus. Regt. Nr, 9, diesem Regt. aggregirt. v. Thuemen, Rittm, und Escadr. Chef vom Drag. Regt. Nr. 13, in das Hus. Regt. Nr. 9, Frhr. v. Esebeck, Rittm. und Escadr. Chef vom Kür. Regt. Nr. 3, in das Drag. Regt. Nr. 13, verseßt. v. Alvensleben, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 13, dem Regt. unter Beförd. zum Rittm., aggregirt. v. Massow, Rittm, aggr. dem Kür. Regt. Nr. 5, als Escadr. Chef in das Kür. Regt. Nr. 3 einrangirt. Frhr. v. Münhausen, Sec. Lk. vom Kür. Regt. Nr. 2, zur Dienstleist. bei dem 1. Garde-Feld-Art. Regt. auf 1 Jahr komman- dirt. 27, Januar. v. Ranke, Pr. Lt. à la suite des Gardes Gren. Regts. Nr. 1, unter Belass. in seinem Verhältniß als Lehrer bet der Kriegs\hule in Potsdam, zum Garde-Füs. Regt., à la suits desselben, v. Rappard, Sec. Lt, vom 4. Garde-Gren. Regt.

in das Inf. Regt. Nr. 63, versezt. Frhr. v. Seckendorff I, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 96, unter Belass. in seinem Kommando als Adjut. bei der 9. Inf. Brig, à la suito des 2. Gar de-Rets. z. F. gestellt, Herwarth v. Bittenfeld, Sec. Lt. vom 2. Garde- Regt. f unter Beförderung zum Pr. Lt., in das “Juf. Regt. Nr. 96, Frhr. v. Ramberg, Sec. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 2, in das 2, Garde-Regt. z. F., verseßt. v. Steun, Pr. Lt. vom 2. Gärdes Ulan. Regt, dem Regt. aggr. und auf ein Jahr zur Dienst- leistung bei dem Nebenetat des Großen Generalstabes komman- dirt. v. Dergen, Pr. Lt., aggr. dem 2. Garde-Ulan. Regt., in dieses Regt, einrangirt. Prinz Radziwill, Sec. Lt. à la suite des Regts. der Gardes du Corps, Prinz Biron von Curland,. Sec. Lt. à la suite des 2, Garde-Ulan. Regts, unter V-rleihung eines Patents vom 11. Juni 1879, in die betreffenden Regimenter einrangirt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktivèn Heere. Berlin, 24. Januar. Sor, Oberst a. D,, zuleßt Commandeur des Inf. - Regts. Nr. 23, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des gen. Negts., zur Disp. gestellt.

Königlich BayerishWße Armee.

Ernennungen, Beförverungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 21. Januar. Prinz Alfons von Bayern Königl. Hoheit, mit dem 24. d. M,, an welhem Tage Höchstdieselben in daë Alter der Großjährigkeit eintreten, zum Sec. Lt. im 1. Inf. Regt. ernannt.

Abschiedsbewilligungen. JImaktiven Heere. 17. Fg- nuar. Pöhlmann, Hauptm. und Comp. Chef des 15. Inf. Negts., der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 10. Januar. Regensburger, Sec. Lt. des 14. Inf. Regts. mit \{lichtem Abschied entlassen.

Niezfauifliches. Deut\%ckXck Er M

Preußen. Berlin, 31. Januar. “Se: Majestät der “zwische Kaiser und

König nahmen heute die Meldungen des Obersten von Burgsdorff, Commandeurs des 7. Kürassier-Regi- ments und des Majors von Graberg vom 2. Garde-Feld-Artillerie- Regiment, sowie aus den Händen des Obersten von Wrisberg, Commandeurs des 5. Pommerschen Infanterie - Regiments Nr. 42, die Orden des verstorbenen General-Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin, Generals von Zülow, entgegen. Demnächst hielt der Oberst- Lieutenant von Brauchitsh in Vertretung des Chefs des Mili- tärkabinets, Generals von Albedyll, Vortrag.

—— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Rehnungswesen hielten gestern, die vereinigten Ausschüsse desselben für Zoll- und Steuerwesen und für Rehnungswesen, sowie der Aus- {uß für Zoll- und Steuerwesen heute Sizungen.

Jm ‘weiteren Verlaufe der gestrigen Sißung des Herrenhauses befürwortete bei Berathung des Gesetent- wurfs, betreffend die Bestreitung der Kosten für die Bedürfnisse der Kirchengemeinden in den Landes- theilen des linken Rheinufers, Herr Bredt den von ihm und dem Grafen Udo Stolberg, gestellten, bereits mitgetheilten An- trag. Derselbe unterscheide sih von dem Antrage des Referenten in dem höchst wichtigen Punkte, daß er die Worte „nah An- hörung der kirhlihen Oberbehörden“ streichen wolle. Es solle ferner nur bei feierlichen und festlihen Gelegenheiten nicht kirhlihen Charakters - die Entscheidung der Provinzial- Oberbehörden angerufen werden. Bei sonstigen Vorfällen, ¿Feuers- und Wassersnoth u. st. w. müsse die Gemeindebehörde jelbständig verfahren können. Der Hauptgrund für den An- trag liege aber in der auch von dem Referenten her- vorgehobenen Thatsache, daß die Kirchenglocken Eigenthum der Gemeinden seien, wie auch der höchste Gerichtshof, das Ober- Tribunal, wiederholt entschieden habe; ausdrücklih habe auch der Minister des Jnnern im anderen Hause Q auf e Standpunkt gestellt. Außerdem handele es sih ja um Festlichkeiten und Feierlichkeiten nicht kirchlihen Charak- ters, was doch ganz besonders îns Gewicht falle. Man könne doch den Ober-Präsidenten niht zwingen wollen, gegenüber diesem Rechtsstand noch die kirhlihen Behörden zu befragen. Denn wenn er dem Wollen der leßteren dann nicht nachkomme, würden erst recht Schwierigkeiten und Verwickelungen entstehen. Graf Brühl bat, den ganzen 8. 1 zu verwerfen, event. höchstens die gens des Abgeord- netenhauses anzunehmen. ‘Am Erwünschtesten sei ihm das Scheitern des ganzen Gesetzes. Jn keinem Entwurfe spiegele sih der Kulturkampf so scharf, wie in dem vorliegenden; des- halb möge man das Geseg liegen lassen, bis der Friede, der ja in Aucsiht stehe, abgeschlossen sei; dann werde die Anhörung der kirhlihen Behörden auch zu einer Verständigung in allen P führen. Herr Dr. Beseler erklärte, der Entwurf müsse die Rechte der bürgerlihen Behörden wahren. Dem Antrage des Referenten könne er im Allgemeinen beipflichten, weil ex dem Ober-Prä-

sidenten die ihm zustehenden weitergehenden Befugnisse verleihe. Aber der !,„Anhörung der kirhlihen ODberbehörden“, welche

au dieser Antrag enthalte, könne er nicht zustimmen. Ent- weder solle man die kirchlichen Behörden allein, oder die bür- gerlichen Behörden allein entscheiden lassen, denn eine Verbin- dung beider führe zu nihts. Das alte deutshe Recht weise die Glocken den bürgerlichen Gemeinden zu. (Der Redner verlas einige Stellen aus Grimms „Weisthümern“ zum Beweise seiner Behauptungen.) Ein verständiger Ober-Präsident werde sih immer von selbs {hon in derartigen Fragen mit den kirhlichen Ober-Behörden in Verbindung seßen ; eine Verpflich- tung dazu würde zu Konflikten führen. Wenn das Gesetz niht zu Stande komme, trage das Herrenhaus, welches in dieser Frage auf Seite der Regierung stehe, nicht die Schuld daran. Er werde nicht für den Antrag Bredt stimmen, son- dern für den Antrag des Referenten, bitte aber die verhängnißvollen Worte aus demselben zu streichen. Graf zur Lippe äußerte: Es werde allerdings zur Befriedigung der konkurrirenden Wünsche nichts anderes übrig bleiben, als eine obere Behörde von Staatswegen einzusehen, um die Be- fugnisse nah beiden Seiten hin zu regeln. Zu diesem Zweck empfehle es sih auch, die qu. Worte zu streichen. Sie seien ja nichts als eine bloße Form; der Ober-Präsident brauche lh ja materiell gar nicht um die ausgesprohenen Wünsche zu kümmern. Er bat den Präsidenten, bei der Abstimmung über den Antrag des Referenten eine Theilung eintreten zu lassen. Graf von der Schulenburg-Beeßzendorf-Nimptschch {loß sich im Ganzen den Ausführungen und den Anträgen des Referenten an. Am Vesten freilich wäre es nah des Redners Dafürhalten, den Jae PRFETaPYE fortfallen zu lassen. Nur mit großem Bedauern habe er den Minister des Jnnern, der schon in früher Stunde dem Wunsche nah Beendigung des Kulturkampfes Ausdru gegeben, einen solchen Paragraphen vertheidigen hören können.

Darauf nahm der Minister des Jnnern Graf zu Eulen- das Wort: Er vermöge einen inneren Zusammenhang

| tigkeite über die Benußung der Des chen glockden bei einem Nationalfeste aus Anla es uléuc (Up es

entstanden. Deshalb sei 08 nothwendtg gewesen, diese Ver- hältnisse geseßlih zu regeln, nicht im einseitigen Fnteresse einer Partei, sondern auf Grund der historischen Entwickelung und des bestehenden Rechts. Es liege hier aber eine partikulare Rechtsbildung vor, aus deren Anerkennung kein Präjudiz für die analogen Verhältnisse der östlihen Provinzen gezogen werden solle. Die Entscheidung in diesen en müsse in der Hand eines hohen Staatsbeamten liegen, die Regierung habe hierzu den Regierungs-Präsidenten, das Abgeordnetenhaus den Ober-Präsiden vorgeschlagen. Er acceptire den leßteren mit den weitergehenden De des Antrages Adams. Die Anhöru1g der kirhlihen Oberbehörden sei nicht rehtlih begrün- det, Schon der Zusaß „festliche Angelegenheiten nicht kirhliher Art“ weise darauf hin, daß hier die Entscheidung ar nicht in den Wirkungskreis der Kirchenbehörden falle. _Die An- hôrung derselben sei auch niht angemessen. Höflichkeitsrück- sichten dürfe man nicht in Geseßesbestimmungen aussprechen. Endlich sei die Anhörung der Kirchenbehörden nicht praktisch, denn in Fällen der Meinungsdifferenz würde sie zum offenen Konflikt und zwar unnöthigerweise führen. Er wünsche deshalb, den Antrag des Referenten unter Streichung der Worte „nach Anhörung der kirchlihen Oberbehörden“ ange- nommen zu sehen. i |

Herr von Bardeleben (Ober-Präsident der Rheinprovinz) er- klärte sih in gleihem Sinne wie der Minister. És sei seine volle Absicht, au ohne daß eine solche Verpflichtung im Ge- seße ausgesprochen werde, die Meinung der kirchlihen Ober- behörden zu befragen, und er wünshe nur von Herzen, daß bald eine solche kirhliche Ober - Behörde für die Rheinprovinz vorhanden wäre, mit der er verhandeln könnte.

Damit wurde die Debatte geschlossen. Herr Bredt zog seinen Antrag zu Gunsten des Antrages des Referenien für den Fall, daß in demselben die Worte: „nah Anhörung der kirhlihen Ober-Behörden“ ge- strihen würden zurück. Bei der Abstimmung auf Bei- behaltung dieser Worte erhoben sich nur etwa 10 Mitglieder, worauf der Antrag des Referenten ohne diesen Passus an- genommen wurde und der §. 4 nunmehr folgende Fassung

erhielt : ; : : „Den bürgerlihen Gemeindebehörden \teht die Benußung der Kirchenglocken bei feierlichen oder festlihen Gelegenheiten, bei Un- glüsfällen oder ähnlichen Veranlassungen zu, ingleichen die Fort- benuzung der in den kirchlihen Gebäuden befindlichen, feuerpolizei- lihen Zwecken dienenden Lokale. Zur Sicherstellung und Rege- lung dieser Befugnisse trifft der Ober-Präsident die erforderlichen Anordnungen und seßt Belenigen feierlihen und feftlihen Gelegen- heiten nihtkirchlichen Charakters fest, bei welchen die Kirchen- glockden zu benutzen sind.“ / i / / Die übrigen Paragraphen, fowie Titel und Ueberschrift des Gesetzes wurden ohne jede weitere Diskussion angenommen und dann um 31/, Uhr die Sißung auf heute vertagt.

Jn der heutigen (12.) Sißung des Herren- hauses, welhe der Präsident Herzog von Ratibor um 121//, Uhr eröffnete und welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten Maybach sowie mehrere Regierungskoömmissarien bei-

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