1880 / 27 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Jan 1880 18:00:01 GMT) scan diff

weil alle ultramonlan geworden seien. Jules Simon bekämpft die Regierungsvorlage, welhe nur Universitätsmitglieder in den oberen Unterrichtsrath ein- treten laffen wolle, und befürwortete die ala von Repräsentanten anderer Lebensberufe, da der freie Unterricht in angemessener und billiger Weise in dem Unterrichtsrathe repräsentirt sein müsse. Jules Simon warf den Republikanern vor, in dieser Hinsicht nicht liberal zu sein. Die Rede wurde von der Rechten und dem linken Centrum sehr beifällig auf- genommen. Ein Amendement Delsol, in den oberen Unterrichtsrath auch Bischöfe und andere Personen eintreten zu lassen, wurde mit 147 gegen 122 Stimmen abgelehnt.

Griechenland. Athen, 29. Januar. (Pol. Corr.)

Nachdem die Kammer am verflossenen Montag den von der Regierung geforderten Kredit von 21/2 Mill. Drachmen aus dem 60-Millionen-Anlehen mit 79 gegen 73 Stimmen abge- lehnt hatte, verfügte sich Kumunduros in das Palais, um sih, wie bereits gemeldet, vom Könige seine Entlassung zu erbitten. Der König hat die Demission angenommen und den hervorragendsten Führer der Opposition Herrn Trikupis mit der Bildung eines neuen Kabinets beauf- tragt. Trikupis seyte sich sofort mit mehreren der Opposition angehörigen Persönlichkeiten in Verbindung. Die Verhandlungen, welche ex mit denselben gepflogen, scheinen jedoh nicht den gewünschten Erfolg gehabt zu haben, denn estern verfügte sich Trikupis zum Könige, um ihm zu er- flâren, daß er die Mission zur Bildung eines Kabinets zurück- legen müsse, da die aus verschiedenen Parteien zusammen- geseßte Opposition im Ganzen über 86 Stimmen verfüge, während Kumunduros über einen Anhang von 121 Depu- tirten verfüge. Sonah erscheint die O eines neuen Kabinets Kumunduros, dessen Modifikation in dem Ausscheiden des Ministers Delyannis bestünde, als: die wahrscheinlichste Lösung der Krisis.

Numäánien. Bukarest, 30. Januar. (W. T. B.) Der Minister des Auswärtigen Boerescu hat an die Depu- tirtenkammer das Ersuchen gerichtet, die Vorlagen wegen Abschlusses des Handelsvertrages mit Griechenland und wegen Errichtung einer Gesandtschaft in Bel- gien in den Sektionen zu berathen.

Bulgarien. Sofia, 21. Januar. (P. C) Bekanntlich

hat der Berliner Vertrag die Regelung der Frage, betreffend

die in Bulgarien gelegenen Vakufgüter, einer spe- ziellen türkish-bulgarishen Kommission, die in einem Zeit- raume von zwei Fahren zusammenzutreten hätte, vorbeha ten. Der türkische Minister des Aeußeren, Sawas Pascha, noti- fizirte nun dem diesseitigen Repräsentanten in Konstantinopel, Hrn. Zankow, die in der Person des Divisionärs Nihad Pascha und des Staatsrathes Fazyl Bey erfolgte Ernennung der türkishen Kommissäre, welche sih in Begleitung des ihnen als Sekretär attachirten Mahmud Nedim Bey, des Gesandschafts- Nathes der türkischen Legation. in Bukarest, in den nächsten Tagen nah Sofia begeben werden. Der Kommission harrt die ungeheuer shwierige, weil über alle Maßen komplizirte Aufgabe, aus dem Wirrsale bulgarisher und mohamedanischer Ansprüche diejenigen auszuscheiden, die berücksichtigt werden müssen und diesen Geltung zu verschaffen.

Nußland und Polen. St: Petersburg, 31. Januar. (W. T. B.) Der „Regierungsbote“ meldet: Da das Be- finden Zhrer Majestät der Kaiserin sich etwas gebessert hat und die Nückreise nah St. Petersburg gestattet, so ist die Ab- u Jhrer Majestät von Cannes auf den 31. d. M. fest- eseht.

: erie meldet das amtliche Blatt: Als die Polizei in der Nacht vom 29. zum 30. d. behufs einer Haussuchung in dem Hause Nr. 10 der Sappeurstraße eintraf, fand sie beide Eingänge der Wohnung Nr. 9 geschlossen. Nachdem die Hauptthür geöffnet worden war, ertönte aus der Wohnung ein Schuß, welhem alsdann weitere Schüsse folgten. Die Polizei betrat mit zwei Gensd'armen die ge- nannte Wohnung und fand daselbst drei Männer und zwei Frauen vor, welche fortfuhren zu schießen; ein Polizei-Offizier wurde kontusionirt, einer der Bewohner der Wohnung tödtete sich durch einen Revolvershuß. Nach Ver- haftung der genannten Verbreher wurde die Durchsuchung der Wohnung vollzogen und hierbei eine Druckpresse, eine große Anzahl soeben abgezogener Exemplare der Zeitung „Narodnaja Wolja“, sowie Druckschriften, falsche Petschafte, ge- fälshte Dokumente, Gifte und Explosionsstoffe gefunden. Die Untersuchung hat begonnen.

Odessa, 30. Januar. (W. T. B.) Das Urtheil des Kriegsgerichts in dem Prozesse wegen der bekannten Entwendung bedeutender Summen aus der Rentei in Cher- son ist nunmehr publizirt worden. Nach demselben werden vier Personen der Theilnahme an einer geseßwidrigen Gesell- schast, eine unter diesen, nämlih Helene Rossikoff, außerdem des Diebstahls in der Rentei und 6 andere der Mithülfe an demselben schuldig erkannt. Drei Angeklagte wurden zu 15 jähriger Zwangsarbeit, die Urheberin des Diebstahls, Helene Rossikof, zu Zwangzsarbeit auf unbestimmte Zeit , weitere vier Angeklagte zu Gefängnißstrafen, einer zur Dienstentlassung verurtheilt. Zwei Personen wurden freigesprochen, Der General-Gouverneur hat das Urtheil bestätigt.

Mittel-Amerika. (Allg. Corr.) Der „Panama Star and Herald“ meldet: Hr. de Lesseps ist in Panama an- ekommen und begünstigt die Route Colon-Panama für den interoceanishen Kanal. Derselbe gab seiner großen Befriedigung Über die augenscheinlihe Thunlichkeit des großen Unternehmens Ausdruck. Zur Beschleunigung der Arbeiten ist die Vermessungslinie in fünf Sektionen eingetheilt worden,

Statistische Nachrichten.

Das Fürftenthum Waldeck hat nach dem „Waldeckischen Landeskalender 1880“ 19,17 geographische Quadratmeilen (= 1055,468 Quadratkilometer), 13 Städte, 97 Dörfer und nach der Zählung vom Dezember 1875 47 140 Einwohner.

Der Flächeninhalt des Fürstenthums Pyrmont beträgt 1,19 geographishe Quadratmeilen (= 65 529 Quadratkilometer) und seine Einwohnerzahl nah der Zählung vom Monat Dezember 1875 7603, Pyrmont hat 1 Stadt und 10 Dörfer.

Die bei weitem größere Mehrz1hl der Einwohner beider Furs thümer bekennt \sih zur evangelischen Konfession z jedoch ist das Kirch- o Eppe größtentheils katholish. Auch finden sih kleine katholische

emeinden in Arolsen und Pyrmont sowie separirte lutherishe Ge- meinden in Sachsenberg und Corbah. Außerdem kommen Juden und ganz vereinzelt Mennoniten und Quäker, leßtere besonders im Fürstenthum Pyrmont, vor.

Das Fürstenthum Waldeck zerfällt in 3 Kreise: LTwiste, Eisen- berg und Eder; daz Fürstenthum Pyrmont bildet den Kreis Pyrmont. Die Residenz des Fürsten ist in Arolszn, wo auch die obersten Landes- behörden ihren Siy haben. ' 5 :

Die Verfassung des Staats ist eine repräsentative. Der Landtag besteht aus 15 Abgeordneten, von denen nah dem mit der Ver- fafsungs-Urkunde vom 17. August 1852 erlassenen Wahlgeseß je 4 in den drei Kreisen Twiste, Eisenberg und Eder und 3 im Kreise Pyr- mont gewählt werden. Die Verfassung der Kreise und Gerneinden beruht auf den Geseßen vom 16, August 1855. Ein nah denselben für jeden Kreis gewählter Kreisvorstand hat unter dem D des Kreisamtmanns die Interessen des Kreises und der Kreisangehörigen zu vertreten. Für polizeilihe Zwecke sind jedem Kreisamtmann E dem Ortspolizeipersonale 2 Gensd’armen zur Verfügung gestellt. In Kommunalangelegenheiten vertritt der in jeder Gemeinde bestehende Gemeirtderath als bes{chließende und der Gemeindevorstand als aus- führende Behörde die Interessen der Gemeinde. Die Ortspolizei wird unter Aufsicht des Kreisamtmanns von dem Bürgermeister selbständig verwaltet. L E

Der Kalender bringt außerdem die Uebersicht über die Gürst- lichen Hofämter, die Staatsverwaltungs- und Justizbehörden, die Militär- und Kircenverhältnisse und die Domanialverwaltung ; außerdem cin Ortsverzeichniß, welches die Namen sämmtlicher Orte mi: Angabe der Häuser- und Einwohnerzahl, der Bürgermeister, Standesbeamten und Pfarrer aufführt.

Land- und Forstwirthschaft.

Berlin, 31. Januar. Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sibung des Deutschen Landwirthschaftsraths gelangte eine Rejolutiou zur Annahme, welhe sich gegèn die vom Königlich \äcbsisden Landeskulturrath bei der Reichsregierung beantragte Wiedereinführung obligatorisher Prüfungen der Hufbeshlagshmiede erklärt; ferner ein Antrag, an die Reichsregierung das Ersucten zu richten, daß in die deutshe Gewerbeordnung bei deren bevor- stehender Revision die Bestimmung aufgenommen werde, daß das Feilbieten der Benußung männliher Zuchtthiere zur Deckung weib- licher Zuchtthiere als ein Gewrrbe, welhes den Vorschriften der deutschen Gewerbeordnung unterliegt, nicht anzusehen ist, und über den Bestand der zur Zucht dienenden und dafür taug/ lihen Hengste und Stuten im Deutschen Reichsgebiet regel- mäßig wiederkehrende Ermittelungen eintreten zu lassen. Der lebte Verhandlungsgegenstand war die Verwerthung der meteo- rologishen Beobachtungen der deutschen Seewarte für die Landwirth schaft. Mit einem dreifahen Hoh auf Se. Majestät den Kaiser, die deutshen Bundesfürsten und die freien deutschen Reichs- städte {loß der Vorsitzende, Nitterschafts-Direktor v. Wedell-Mal- chow die ahte Sißungsperiode des Deutschen Landwirthschaftsrathes.

Gewerbe und Handel |

Der Aufsichtsrath der Berliner Brodfabrik, Aktien- gesellschaft, hat die Dividende für das Jahr 1879 auf 10% gegen % im Vorjahre festgeseßt. i

London, 29. Januar. ie „Allg. Corr.“ theilt folgende Dividenden britisher Eisenbahngesellschaften mit: Die London & Südwest-Bahn vertheilt eine Jahresdividende von 62 %%; die Lancashire & Yorkshire-Eisenbahn eine solche von 51% gegen 6% in 1878; die Nord Staffordshire-Eisenbahn cine solche von 23 9/6, und die London Chatham & Dover-Eisenbahn zahlt auf ihre Prioritätsaktien eine Jahresdividende von 4%. i

Antwerpen, 30. Januar. (W. T. B.) Bei dem heutigen Schluß der Wollauktion waren 2263 B. angeboten, wovon 1492 verkauft wurden. Preise gut behauptet. Vorrath 4700 B.

Verkehrs-Anstalten.

London, 30. Januar. (W. T. B.) Die Postverwaltung hat die Beförderung der Post durch die Dampfer der Orient- linie zwishen England und Australien der Parlamentsakte ge- mäß für obligatorisch er?lärt. Die Dampfer werden daher auch Post- stücke befördeën. - E M

Riga, 31. Januar. (W. T. B.) Die Passage bei Domes- etra ist wieder eisfr ei; der Hafen von Niga blieb beständig eisfrei.

Berlin, den 31, Januar 1880.

Preußische Klassenlotterie. (Dhne Gewähr.)

Bei der heute beendigten Ziehung der 4. Klasse 161. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen :

1 Gewinn von 45 000 4 auf Nr. 27 931,

1 Gewinn von 30 000 6 auf Nr. 85 779.

4 Gewinne von 15000 /( auf Nr. 2960. 15 897. 48 816. 82 608.

2 Gewinne von 6000 6 auf Nr. 21 184. 66 267.

37 Gewinne von 3000 6 auf Nr. 3433. 3449. 10 759. 16 333. 18274. 18835. 20090. 20091. 21 246. 24 431. 26 103. 28177. 37 266. 44641. 45217. 46 072. 51 282. 55 003. 61501. 65786. 67740. 71608. 72250. 73 411. 73 547. 76394. 81054. 810859. 83173. 83300. 85 157. 85 174. 87098. 87970. 88587. 90536. 92 132.

45 Gewinne von 1500 auf Nr. 1045. 3455. 4550. 6858. 7538. 9006. 9829. 10446. 13443. 14494. 16 274. 20 855. 23326. 24224. 25300. 29124. 33 281. 41 384. 46 262. 50469. 50687. 51 030. 51824. 52650. 56 262. 06 535. 61646. 61742. 68767. 69904. 72872. 73815. 77 497. 77832. 80403. 80594. 81351. 84535. 85 301. 86 114. 87621. 88900. 88912. 91375. 93365.

68 Gewinne von 600 /6 auf Nr. 275. 1217. 4948. 8179. 9089. 9207, 9806. 9839. 12 182. 14 174, 14 998. 15 330. 15795. 15931. 17065. 20807. 21084. 22 232. 23 286. 23886. 25 539, 25618. 26502. 26662, 27 488. 28 132. 28 292. ‘28 487. 29338. 34000. 35628. 37 257. 37 487. 38368. 38659. 39912. 40342. 41388. 42 529. 44741. 47194. 49821. 51847. 52 017. 52655. 58 450. 58 779, 61484. 62655. 69 724. 70428. 74434. 76 084. 78 904. 79805. 81 033. 81 364. 85 693. 86 333. 86 858. di 125. 88 639. 89913. 90127. 91641. 92973, 93 367. 94 180.

Breslau, 25. Januar. Nothstandsaus\{chuß der Frauenvereine hat nicht unmittelbaren Arbeit, sondern ihm und dem Nothftande fernstehenden Kreisen eine f) wohlwollende Anerkennung seiner Thätigkeit gefunden, daß ihn diese Erfahrung nur ermuthigen kann, unbeirrt durch verein- zelte, anders lautende Urtheile an den bisher befolgten E festzuhalten. Wenn die leßteren sich kurz dahin zusammenfa}sen lassen, daß er die ihm zugewendeten Gaben in der Regel nur den eigentlihen Nothstavdsdistrikten zuwendet, daß er dieselben in keinem Falle in Geldunterstüßungen, sondern nur in Nahrungsmitteln und Kleidern gewährt und unter möglichster Einschränkung der Verthei- lung von Almosen selbst in dieser Form seine wesentlichste Fürsorge der Vermehrung der Volfsküchen und Suppenanstalten, sowie den nah dem übereinstimmenden Urtheil aller Berichte ganz besonders zweck- entsprechenden Schulküchen zuwendet, so wird er auf, diefem bewährten Wege fortfahren und eine Erweiterung seiner Thätigkeit insoweit eintreten lassen, als er die Einrichtung der leßtgenannten Anstalten ausnahmsweise auch in solchen Orten unterstüßen wird, welche zwar

(Aus der S(lesischen Zeitung.) Der verbündeten vaterländischen dem Gebiete seiner auch aus vielen,

nur auf namentlich

nicht in dem eigentliben Nothstandsdistrikte licgen, aber dur die augenblicklihe Lage Oberschlesiens in Mitleidenshaft gezogen sind und auf Srund eingeholten Gutachtens des Herrn Regierungs-Präsidenten zu Oppeln der Hülfsïeistung dcingend bedürfen.

Es mag dies als eine Antwort auf die vielen Gesuche gelten, welche an sih berechtigt sein mögen, aber niht unter das Mandat fallen, welches von den nah Tausenden zählenden Kommittenten dem Nothftandsaus\{uß übertragen worden ist. Der leßtere ver- fügt aus eigenen Mitteln nicht über eine Mark ; wohl aber sind ihm die 440 000 M der bisherioen Sammlungen zu deta ganz be- stimmten Zweck, einem nah Ursache und Umfang genau begrenzten Nothstand thunlihs abzuhelfea und seinen traurigen Folgen vor- zubeugen, anvertraut worden, und diesem Zweck zu dienen, is und bleibt seine Aufgabe, an welcher festzuhalten nicht nur die Rücksicht auf das Vertrauen, sondern auch die naheliegende Pflicht der Dank- barkeit fordert.

Wenn, wie in der leßten Konferenz, von zwei armen Wittwen aus Rathenow einige wenige, der Armuth abgedarbte Mark für die durch Mißwahs und Uebershwemmung leidenden Obcr- \{lesier eingehen, so sind folde Gaben nur geeignet, das Gewissen für die Verwendung - derselben zu s{härfen und diese niht auf Städte und Dörfer auszudehnen, für deren Arme zu sorgen es nicht nur an Verpflichteten, sondern au an Bemittelten in nächster Nähe nicht fehlt. Es wäre für den Nothstands - Aus\chuß unendlich viel leichter, sich auf die, immer voa Neuem und in weitverzweigten Beziehungen angeregten Sammlungen zu beschränken und alsdann mit vollen Händen auszutheilen, was von willigen Herzen gegeben wird, wenn er niht gerade in Rücksicht auf diese die sorgfältigste Prüfung aller Bewilligungen und die gewissenhafteste Kontrole der Verwendung sich zur {weren und ernsten Pflicht gema{ht bätte. Und gerade darin ist er von seinen Organen und Zweigvereinen auf das Dankenswertheste unterstüßt worden, und es kann nicht anerkennend genug hervorgehoben werden, mit welher weisen Sparsamkeit und Vorsiht gerade in den Nothstandskreisen mit den durch seine Hände ver- mittelten Hülfêgeldern gewirthschaftet worden ist, so daß die Erhal- tung der Hunderte von Volksküchen und die Speisurg der Tausende von armen Sculkindern für die Dauer des Bedürfnisses gehofft werden darf, wenn die Hülfeleistung in der bisherigen Weise ermög- liht und geübt wird.

In folcher Anerkennung, die ja nit ein Verdieust des Noth- stands-Aus\chusses, sondern ledigli dasjenige der an Ort und Stelle wirkenden Zweigveretne trifft, gereihte es dem ersteren zur Genug- thuung, in der leßten Konferenz weitere Bewilligungen in größerem Maßstabe eintreten zu lassen und dem Kreise Ratibor 20000 4, Pleß 15 000 4, Rybnik 11 000 4, Cosel 10000 M, Gleiwiß und Kreis Lubliniß je 50090 4, Kattowiy 4000 A, Zabrze 3000 M, Rosenberg 2500 #, Lubliniß und Myslowitz je 2000 M und den barmherzigen Brüdern in Bogutshüßz 1000 4 zur Ver- fügung zu stellen, Mit diesen Mitteln sollen die Suppenanstalten und Schulküchen in der nächsten Zeit unterhalten, namentlih aber auch Fürsorge getroffen werden, daß die erforderlichen Kleidungs\tüce, in deren Gewährung ein wesentliher Schuß gegen die Verbreitung epidemischer Krankheiten erkannt werden muß, an Ort und Stelle angefertigt werden, wodur den vielen, unter dem Nothstande dur Arbeitslosigkeit leidenden kleinen Handwerkern Beschäftigung und Verdienst gewährt werden soll.

_ Daß der Nothstandsaus\{chuß andauernd solche, für die Verhält- nisse eines Privatcomités gewiß reichlich bemessene Mittel überhaupt gewähren kann, ist ebenso die Folge der si selbst auferlegten Beschrän- kung auf dies nah Zweck und Umfang von vornherein festgehaltene Maß der Verwendung, wie das Ergebniß der weit über die heimath- lichen Grenzen hinauswirkenden Opferwilligkeit, als deren Zeugnisse wiederum Gaben aus Hamburg von dem Comité der vereinigten Sclesier in Höhe von 11090 Æ, aus Meran von dort weilenden Landsleuten im Betrage von 2000 Fl., ferner größere und kleinere Sendungen aus Ulm, Weimar, Aschaffenburg, St. Ulri bei Quer- furt, Mannheim, Armanweiler in/ Lothringen u. \. w. eingegangen waren. ; /

Je größer der Kreis der Geben ist, denen es in ihrer Heimath an Armen gewiß so wenig fehlt, 'wie aller Orten, um \o größer wird die Pflicht, ihre Gaben aus\{ließlich dem bestimmten und be- Gene Zweck entsprechend zu- verwenden, und diesem allein wird der

othstand8aus\{chuß helfend und lindernd zu dienez suchen, bis die außergewöhnliche Noth, die ihn ins Leben gerufen hat, dem gewöhn- lihen Lauf der Dinge gewichen sein wird; bis dahin aber werden seine Gaben von naÿ und fern verwendet werden, wie bisher, und ihre Sammelstätte bleibt die Städtische Bank.

In Folge des Aufrufs zum Besten der Nothleidenden Ober - \{chlesiens sind bei dem Schaßmeister des Vaterländischen Frauen- Vereins bis zum 28. d. M. zusammen 77847 4. 5 H eingegangen. Nach den Berichten des Nothstand3-Aus\{husses der verbündeten Vaterländischen Frauen-Vereine Shlesiens in Breslau ist die Zahl der urter Leitung des Aus\usses errichteten Volks-, S{ul- und Ärbeiter- küchen auf mehr als 400 gestiegen. "Die erste Einrichtung dieser Küchen ist mit cinem Kostenaufwande von durhs{nittlih ie 200 M4. verbunden gewesen, ihre Unterstüßung erfordert monatli je nah der Frequenz 100 bis 159 A Die Vertheilung von Schuhwerk und Kleidung, namentlich an die zur Schule gehenden Kinder, hat in großem Umfange stattgefunden. In Oltau, Kreis Ratibor, ist ein neues Typhuslazareth für 10 Betten eröffnet, in Goldmannsdorf und Bezun die Errichtung zweier Lazarethe in Aussiht genommen. Die zur Fortführung des Unterstüßungswerkes uns zugedachten Ga- ben nimmt der Schaßmeister, Hr. Bankier v. Krause, hierselbst, Leipzigerstraße 45, entgegen. ¿

In neuer Ausgabe is soeben das Verzeihniß der von dem Berliner Kunstgewerbe-Museum zu beziehenden Licht- drucke und Photographien erschienen, das ein ansehnliches Heft bildet und wie für Sammlungen und Unterrichtsanstalten so auch für weitere Kreise von Kunstfreunden, Künstlern und Kunst- gewerbetreibenden von Interesse sein dürfte. Den Grundstock der im Laufe der Zeit mehrfa vermehrten Kollektion bilden die nah Gruppen geordneten Aufnahmen von gegen 300 der hervorragendsten fkunstgewerblihen und plastischen Arbeiten der Zeughaus - Ausstellun im Jahre 1872, die bekanntlih zum ersten Male ein überraschend reiches Bild des in Berlin nnd in der nächsten Umgebung der Hauptstadt vorhandenen Kunstbesißes vorführte. Daran reihen si gelegentliche spätere Auf- nahmen kunstgewerblicher Gegenstände mannigfahster Ärt und \{ließ- lih die Lihtdrude nah-sämmtlichen Stücken des Lüneburger Raths- silberzeugs. Außer der kurzen Beschreibung sind den einzelnen Num- mern durchweg die erforderlichen Angaben über Herkunft, Material, Technik, Maße und Aufbewahrungsort der Originale beigefügt.

Ein am 24. d, M. in Karlsruhe stattgehabtes Erdbeben ist auch in Durlach, Mühlburg, Darlanden, Eggenstein, Söllingen, Linkenheim, Weingarten, Huttenheim, Philippsburg und ganz Eilon: ders heftig auf der Rheininsel Elisabethwört verspürt worden; ferner in Rastatt, wo die Erschütterung in manchen Häusern so stark war, daß Tische und sonstige Möbel \{chwankten und am Tische Sitende meinten, sie würden sammt dem Stuhl in die Höhe gehoben ; auch in Speyer, Neupfoß und Rheinzabern wurde der Stoß wahrgenommen, an leßteren beiden Orten au noch ein zweiter Stoß am Sonntag in der Frühe zwischen 3 und 4 Uhr.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (eins{ließliÞ Börsen-Beilage),

Berlin:

N B

Erste Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königiüich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, 31. Januar

z 2 [Inf errate flr den Deutschen Reih3- u. Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handel3- register nimmt aa: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers nud Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. f. Wilhelm-Straße Nr. 832, Æ

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

U, 8. W, von öffentlichen Papieren,

Deffentlicher Anzeiger. ?

1880,

5. Tndustriells Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen,

7. Literarische Anzeigon,

8. Theater-Anzeigen, In der Börsen-

9, Vámilien-Nadtiektan, beilage, K

X

Inserate nrÿmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Fnvalidendank“, ndolf Mosse, Haaserftein & Bogler, G, L, Daube & Co., E, S{lotte, Büttuer & Wiater, sowie alle übrigen größeren

Anuonceu-Bureans. M

SteŒbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Der unten näher bezeihnete Mus3- fetier Dutkicwicz der 8, Compagnie 3, Pommer- {hen Infanterie-Regiments Nr. 14 hat am 27. d. M,, Morgens 7 Uhr, die Kaserne verlassen, und ist bis jeßt dahin nicht zurückgekehrt. Es liegt der Verdacht der Fahnenflucht vor. Sämmtliche Militär- und Civilbehörden werden daher ergebenst ersucht, auf den 2c. Dutkiewicz zu vigiliren, denselben . im Be- tretungsfalle an die nächste Militärwache abzulie- fern und vom Geschehenen hierher gefälligst Mit- theilung machen zu lassen. Signalement: Vor- und Zunamen: Vincent Nicolaus Dutkiewicz, Geburtsort : Kolaczkowo. Negierungsbezirk: Brom- berg. Religion: katholisch. Profession: Knecht. Alter: geb, am 2. Scptember 1858, Größe: 1,605 w, Haare: blond. Augen: blau. Nase: groß. Mund: gewöhnlich. Bart : fehlt. Kinn : rund. Gestalt: stark. Sprache: nur der polnishen Sprache mächtig. Be- sondere Kennzeidhen : keine. Bekleidung : 1 Waffen- rock IV. Garnitur, 1 Tuhhose IV, Garnitur, 1 Feld- müße, 1 Halébinde, 1 Paar Stiefel. Die sämut- lihen Sachen sind mit dem Stempel des Truppen- theils verseten. Stralsund, den 29, Ianuar 1880. Königliches Ix. Bataillon 3, Pommerschen Jnfanteric-Regimeuts Nr. 14.

Oeffentliciie Vorladung. 1) Der Arbeiter Karl Adolph Hanschke, am 6. Dezember 1852 in Pegten- hauland geboren, cvangelisch, 2) der Arbeiter Melchior Augustyniak, am 1. Januar 1854 in Duzin geboren, katholisch, 3) der Arbeiter Andreas Dutkiewicz, am 15. November 1875 in Pelayn ge- boren, katholis, zuleßt in Königsberg aufhaltsam gewesen, 4: der Kaufmann Hanasse Poznaúski, am 8, Januar 1854 in Dolzig geboren, mosaisch, lebter Aufenthalt Lissa, 5) der Shuhmachergeselle Theophil Sikorski, am 27. April 1855 in Bunin geboren, katholisch, daselbst zuleßt aufhaltsam gewesen, 6) der Martin Jochimczak, am 13. Oktober 1855 in Dolzig geboren, katholis, 7) dec Stanis- laus Urbaúëki, am 12. November 1855 in Dolzig geboren, katholis, 8) der Thomas Si- Torsfi, am 12. Dezember 1855 in Schrimm gebo- ren, Tatholisch, 9) der Adalbert Sprengel, am 23. März 1859 in Wieszczyczyn geboren, katholisch, 10) der Valentin Pogorzaly, am 8. Februar 1855 in Jezewo geboren, katholisch, 11) der Nathan Kraut, am 25. August 1856 in Dolzig geboren, mosaisc, leßter Aufenthalt Dolzig, 12) der Mar- kus Guttmawer, am 13, August 1856 in Jaraczewo geboren, mosaisch, leßter Aufenthalt Jaraczero, 13) der Karl Robert Greger, am 16. Juni 1856 in Kurnië geboren, evangelish, 14) der Adalbert Jasluka, - am- 13. April 1856 in Kur- nifk geboren, fkatholisch, leuter Aufenthalt Prusinowo, 15) der Johann Kujawa, am 28. De- zember 1856 in Kurnik geboren, katholisch, 16) der Heilgehülfe Franz Przymusinski, am 24. März 1856 in Kurnik geboren, leßter Aufenthalt Czempin, 17) der T Schredski, am 24, März 1856 in Kurni geboren, 18) der Adalbert Strzyzewski, am 23. März 1856 in Kurnik geboren, katholis, leßter Aufenthalt Kurnik , 19) der Marcus Unger, am 27. Januar 1856 in Kurnik geboren, mosaish, leßter Aufenthalt Kurnik, 20) der Emil Hirsch, am 6, Värz 1856 in Schrimm geboren, mo- saish, Lleßgter Aufenthalt Schrimm, 21) der Adalbert Wezzotowski, am 6. März 1856 in Es geboren, fTatholisch, leßter Aufenthalt Pru inowo, 22) der Johann Iowaczak, am 23. Des zember 1856 in Nadzewo geboren, katholis, leßter Aufenthalt Radzewo, 23) der Scbmiedegeselle Adam Terazinski, am 16. Dezember 1856 in Radzewo ge- boren, katholis, leßter Aufenthalt Radzewo, 24) der Anton Baraúski, am 2. Juni 1856 in Morka geboren, fkatbolish, 25) der Mathias Woijitkowiak. am 21. Februar 1856 in Wieszezyczyn geboren, 26) der Andreas Nybaszewski, am 26. November 1856 in Dzonek geboren, katholis, leßter Aufent- halt Dzonek, 27) der Michael Konieczny, am 21. November 18566 in Ntiestabin ges boren, katholis, leßter Aufenthalt Nieskabin, 28) der Nepomucen Jackowski, am 5. Mai 1856 in Wlosciejewki geboren, katholisch, leßter Aufenthalt Wlosciejewki, deren lehter Aufenthalt wo nicht angegeben unbekannt, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entzichen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver- lajjen oder nach erreihtcm militärpflichtigen Alter sih außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten ‘zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 18, März 1880, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bet dem Königlichen Amtsgerichte zu Schrimm zur Pauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem

usbleibea werden dieselben auf Grund der nah d 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen leglerung, Abtheilung des Jnnecn, zu Posen, über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Posen, A November 1879, Königliche Staatsanwalt-

Subhastationen, Aufgebote, Vor- [2640] ladungen u. dergl.

Subhastations-Pateut. Theilungs3hálber nothwendiger Verkauf. Das hierselbst Ede der Teltower und Große

beerenstraße Nr. 18 belegene und im amtsgericht-

lihea Grundbuche voa Tempellof Band 8 Nr, 374

pag 595 auf den Namen des Rentiers Carl Krü- mann hier verzeihnete Grundstück nebst Zubehör, veranlagt zur Gebäudesteuer nach einem jährlichen Nußzungswerthe von 5616 4 wird

am 80. April 1880, Vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsftelle, Jüdenstraße 58, 1, Treppe, Zimmer Nr. 12, öffentlih Theilungshalber an den Meistbietenden verkauft, und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags am 30. April 1880, Vor- mittags 12 Uhr, cbendaselbst verkündet werden. Auszug aus der Steuerrolle und die beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes sind in der Gerichts- schreiberei 56, Hoher Steinweg 15, I. Treppe, Zimmer Nr. 1, in den Spre{chstunden von 11—1 Uhr ein- zusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder andertvéite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- fordert, dieselben bei Vermeidung der Aus\{hließung \srätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Der Geometer August Emil Bernhard Niere wird hier- mit vorgeladen.

Berlin, den 20. Januar 1880.

Königliches Amtsgericht T.

[2569]

Subhastatiouspatent undEdictalladung.

In Sachen / L

des Viehhändlers Friß Spering in Schüttorf,

Klägers, gegen

den Arbeiter Wilm Bergmann in Beniheim,

Beklagten, wegen Forderung M SU2

ist, nachdem Beklagter in Mobilien unpfandbar ge- funden worden, auf Antrag des Klägers die Zwangßs- vollstreung in das Wohnhaus des Beklagten, Nr. 339 in Bentheim, nebst Hausgarten und Hofraum, Kartenblait 22, Parzellen Nr. 93 und 94 des Flurbuchs Bentheim, angeordnet worden und steht zur Subkasftation dieser Immobilien Termin

an auf L Mittwoch, den 24. März d. J., Morgens 11 Uhr, | auf hiesigem Amtsgerichte, wozu Kauflustige ih cinfinden wollen,

Zuglei werden alle Diejenigen, welche Eigen- thums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen an den beshriebenen Immobilien zu haben glauben, zur Anmeldung ihrec Ansprüche .in dem angesetzten Subhastationêtermine hiemit geladen.

&ür den sich nibt Meldenden geht das Ret im Verhältniß zum neuen Erwerber verloren.

Bentheim, den 27. Januar 1880,

Königlich Preiaes Amtsgericht. a C.

Subhastatiouspatent

und

Aufgebot.

In Zwoangsvollstretungssachen des Kaufmanns Eduard Nodenburg zu Ss e R Gläubigers, wider den Schmied Gerhard Eibe Wilhelm Peecken in Geestendorf, Schuldner, wegen Forderung soll auf Antrag des Gläubigers : das dent Peecken gehörige, zu Geesteudorf sub Nr 74ò beleg:ne Wohnhaus nebst s katastermäßig verzeihnet in der Grundsteuer- mutterrolle Art 720, Kbl. 6, Parzelle 504/13, Flächeninhalt 2 Ar 85 Qu.-M., in dem hierzu auf Dienstag, den 16. März 1880, 12 Uhr Mittags, an hiesiger Gerichtsstelle angeseßten Termine öffent- li meistbietend verkauft werden, wozu Kauflustige fich einfinden wollen.

Zugleich werden alle Diejeaigen, welche an dem Verkaukfsgegenstande Eigenthums-, Näher-, Uehn- rechtliche, fideikommissarishe, Pfand- oder sonstige dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten oder Realberechtigungen zu haben vermeinen, zur An- meldung derselben unter der Verwarnung auf- gefordert, daß dieselben andernfalls ihrer gedachten Rechte im Verhältnisse zum ncuen Erwerber des Grundstückes verlustig erkannt werden \ollen.

Geestemünde, den 24. Januar 1880.

Königliches Amtsgericht IIl. Bacmeister.

Subhastations-Patent Aufgebot.

In Zwangs8vollstreckungsscchen des Müllers Fricdriß Gohde zu Barrigsen, Gläubigers, - j

wider den Steinbruchbesißer Wittkop zu Barsing- hausen, Schuldner, wegen Forderung, soll auf Antrag des Ersteren die dem Schulduer gehörige Anbauerstelle Nr. 260 in Barsing- hausen zwangêweise öffentlich meistbietend verkauft

[2582]

[2571]

werden, zu welGem Zwecke Termin an hiesiger Ge- richtéstelle auf

Montag, 15. März 1880, 11 Uhr Vormittags, atberaumt wurde.

Keuflustige werden dazu mit dem Bemerken cin- geladen, daß das Kaufobjekt aus einem zu 3996 4 versicherten, massiv unter Ziegelda erbauten Wohn- bause, enthaltend 2 Stuben, 2 Küchen, 6 Kammern, Stallung und Bodenraum, und einem, mit dem Bauplaß etwa einen halben Morgen haltenden Garten besteht, und daß die Verkaufsbedingungen im Termine bekannt gemacht werden sollen.

Zugleich werden Alle, welce an dem Kaufobjekt Eigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideilommissa- rische, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbe- sondere avch Servituten und Realberehtigungen zu habeu vermeinen, hierdurch aufgefordert, diesel- ben in dem oben bezeichneten Termine, unter Vor- legung der darauf bezüglichen Urkunden, anzumelden, bei Meidung des Rechtsnachtheils, daß für den {ih nicht Meldenden das Recht im Verhältniß zu dem Men Erwerber des Grundstücks verloren gehen wird.

Wenuigsen, den 20. Januar 1880.

Königliches Amtsgericht. T. Wagemaun.

[2576] Veirkaufsanzeige

und

Aufgebot.

In Sachen des Bürgers Heinriß Schwiebert in Verden, Klägers, wider Hermann Heinri Tietje bei Neddenaverberaen, Beklagten, wegen Räumung der Stelle, jeßt Subhastation der Stelle, soll die dem Beklagten gchörende Anbauerstelle Nr. 85 bei Neddenaverbergen nahe der Feldmark Verdenermoor mit Zubebör im Wege der ZwangsvoUsireckung am

Montag, den 15. März d. J,, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeibneten Amtsgerichte öffentlich meistbietend verkauft werden.

Zugleich werden alle Diejenigen, welhe an der bezeihneten Anbauerstelle Eigenthums-, Näher-, lehnrehtlie, fideikommissarishe, Pfand- und sonstige dingliche Rechte, inébesoudere auch Servituten und Realberechtigunfen zu haben vermeinen, guf- gefordert, solche im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das 4 im Verhältniß zum neuen Erwerber verloren geht.

Verden, den 21. Januar 1880.

Königliches Amisgericht. Il, Mulert.

[2565]

Verkaufsauzeige und Aufgebot.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll die den Eheleaten Menne Lüppen Jürgens und Maria Janssen Collmann in Wefterende gehörige, daselbst belegene, Tom. 19 Vol. 1 No, 61 Pag. 481 im Grundbuch des hiesigen Amtsgerichts registrirte Stelle, angeblich F Diemath groß, mit einem Hause bebaut, nebst einem Stückland von etwa 3 Diemath in der sg. Extumer Mende unter We sterende-Kirch- loog, in dem auf

Donnerstag, den 8. April 1880, Mittags 12 Uhr, vor Gericht anftehenden Termin verkauft werden.

Die Verkaufsbedingungen sind drei Wochen vor dem Termin auf der Gerichtsschreiberei ausgelegt.

Gleichzeitig haben Alle, welche an dem zu verkau- fenden Immobile Eigenthums-, Näher-, lehnrecht- liche, fideikommissarishe, Pfand- und andere ding- liche Rechte, insbesondere auch Servituten und Real- berechtigungen zu haben vermeinen, solhe Rechte anzumeiden, widrigenfalls das Recht für den sich nicht Meldenden verloren geht.

Aurich, deu 24. Januar 1880.

Königliches Amtsgericht. V. Schaumburg. _ Beglaubigt: ; Meenenga, Sekretär, : Gerichts\{reiber des Königl. Amtsgerichts Aurich.

[2606] Oeffentliche Zustellung.

Der Schneidermeister Daniel FFranzke zu Klein-Lassowit, Kreis Rosenberg O./S., vertreten dur den Rechtsanwalt Dr, Lewinski hierselbst, klagt ge- gen seine Chefrau Marte Frauzke, ppene Node- wald, deren Wohnort unbekannt ist, wegen Ehe- bruchs und böélicher Verlassung mit dem Antrage :

1) die zwishen den Parteien bestehende Ehe zu trennen,

2) die Beklagte für den allein- {huldigen Theil zu erklären und sie in die geseßlichen Ehe- sheidungsstrafen zu verurtheilen,

und ladet die Beklagte zur mündlihen Verhand- lung des RNechts|treites vor die erste Civillammer des Königlichen Landgerichts zu Oppeln

auf den 4. Mai 1880, Vormittags 12 Uhx, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten (Ze- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auszug der Klaze bekannt gemaht.

Ovppeln, den 27. Januar 1880. Winefelmann

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts,

e R ———————

[9%] Oeffentliche Zustellung.

Die Firma Sckchnack & Mehrmann in Altona vertreten durch den Rechtsanwalt Juftizrath Castagne in Kiel, klagt gegen den Kaufmaun F. C. Holft

u Gaarden bei Kiel, dessen zeitiger Aufent- alt unbekannt ist, wegen Wechselforderung von 200 Æ. \. w. d. a. mit dem Antrage auf Zahlung bon 200 Æ nebst 69/9 p. a. Sinsen vom 3. Januar 1880 ab gerechnet, 4% Provision und 7,25 M Protestkosten, und ladet den Beklagten zur münd- liden Verhandlung. des Rechtsstreites vor das Königliche Amtsgeriht, Abtheilung V., zu Kiel auf den 15. März 1880, Vermittags 10 Uhr. Zum Zwedcke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Kiel, den 24. Januar 1880.

i: Stange, Gerichtëshreiber des Königlichen Amtsgerichts. theilung V.

[2605] Oeffentliche Zustellung.

Die Hauptmaunsgattin Frau Amalie Burger dahier hat gegen den Kausmann Max Shubin von hier, nun unbekannten Aufenthalts, Klage an- gebracht mit dem Antrag:

den Beklagten zur Bezahlung von 600 A Miethzins und zur Tragung der Kosten zu verurtheilen, und denselben zur mündliden Verhandlung vor das K. Amtsgericht Nürnberg geladen.

Dies wird dem Max Schubin durch öffentliche Zustellung mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß Lermin zur Verhandlung auf

Mittwoch, den 17, März 1880, : Früh 9 Uhr, im Situngssaal Nr. 12 bestimmt ist,

Nürnberg, den 27. Januar 1880.

Der geschäf!sleitende K. Gerichtsschreiber : Hader,

5 . [64] Oeffeutliche Zustellung.

In der beim Königlichen Landgericht zu Coblenz anhängigen Kollokationssahe des Johaun Josef Schneider, Gutz:besißer und Landwirth zu Beller, Bürgermetsterei Gelsdorf, wohnend, bebufs Ver- theilung des Erlöses aus der unterm 18. April 1879 beim Königlicen Friedentgerichte zu Sinzig, gegen CGheleute e Stadelmann, Satiler und Latirer, und Emma, geb. Conrad, ohne besonderes Geschäft, Beide früter zu Remagen, dann zu Bühl bei Baden-Baden wobnend, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, abgehaltenen Immobiliar- Zwangsversteigerung ift unterm 21. November 1879 der provisorische Vertheilungsstatus angefertigt und zur Einsicht der Interessenten auf der Gerichtg= {reiberei des Königlichen Landgerichts offen gelegt. Die oben genannten Gemeinschuldner, Eheleute Moriß Stadelmann, werden hiermit aufgefordert, binnen der geseßlihen Frift von eizen: freien Monat von diesem Status Einst ¿u nehmen und ihre etwaigen Einwendungen dagegen zu Pro- tokoll zu geben.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Aufforderung bekannt gemacht.

Coblenz, den 28. Januar 1880.

Strch, Gerichtéschreiber des Königlichen Landgerichts.

[2602] Oeffentliche Zustellung.

Gegen den früheren Besißer der biesigen Säge- mühie August Gantikow, welcher seit längerer Zeit beimlih von hier fortgegangen ist, find klagend als Streitgenossen aufgetreten der Kaufmann Neckel, der Zimmermeister e ea angew der Klempner Aug. Gloede, der Sw(hlosjermeister Knüppel senior und die Dr. Alban’'she Maschinenfabrik, sämmtlich zu Plau, wegen ihrer Forderungen aus Lieferung von Kohlen 2c., Arbeit und Maswinentheilen zum Betrage von 86 A4 68 S, 85 M 31 S, 84 A 33 S, 38 M1. 52 Z und 60 M 85 S uud laden sie den genannten

August Gautikow aus Plau, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits zu dem beim Großherzoglichen Amtsgeriht Plau auf, 11 Uhr Vormittags, angeseßten Termine. L

Zwedcks öffentlicher Zustellung wird diesex Auszug der Klagen bekannt gemacht mit dem Hinzufügen, daß auf Antrag bereits Arrest resp. Pfändung hes. züglih einer Forderung von 200 G des Beklagten. und seiner hier vorhandenen Mobilien, verfügt, und von den Klägern - die Rückgabe der bestellten Kautionen, sowie Kostenersaß beanßprucht ift.

Plau, dea 28. Januar 1880,

Ebert, Gerihts-Aktuar.

[2586] Zustellung mit Ladung.

Maria Catharina Elgterx, ledig, ohne Gewerbe, in Böhl wohnhaft, hat, “um zu {ihrem Guthaben ad 1116 A 08 S mit Zinsen zu 5%/% aus 454 M 36 § vom 22, Juni 1879, - aus 480 #4 vom 24. Juni 1879, aus 10 „« 29 S 4 vom Klagetage und zu 6°%/9 tus 171 4 43 S vom 6, J 1879 zu gelanzen, durh - den Rechtsguwalt a zu Srazcenthal Klage gegen Pet7e Eiver LV., Aders-

- mann, srüher in Böhl wohnhast, dermalen ohns