1880 / 34 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Feb 1880 18:00:01 GMT) scan diff

internen Geschäftsverkehr zu betrachten, die einem Stempel nit unterliegen.

Bayern. München, 7. Februar. (Allg. Ztg.) Jn der Seuligen Sizung der Neichsrathskammer wurde Prinz lphons eingeführt und leistete den Eid der Kammer- mitglieder. Das Haus ertheilte sodann ohne Debatte den Rechnungsnachweisungen für mehrere Jahrgänge die Anerken- nung. Der Gesetzentwurf, betreffend die Behandlung der Ge- seßentwürfe über die direkten Steuern, gelangte konform mit der Fassung der Abgeordnetenkammer zur einstimmigen An- nahme. Ferner wurde dem Gesetzentwurf, betreffend die Ab- änderung einiger Bestimmungen in den Gesetzen über die Ein- kommen-, Kapitalrenten- und Gewerbesteuer, unter der vom Ausschuß beantragten Ablehnung des Art. 4 mit Einstimmig- keit beigestimmt. Die nächste Sißung findet am Montag statt, wo die Budgetberathung beginnewæ wird. :

Die Abgeordnetenkammer trat in die zweite Be- rathung des Geseßentwurfs, betreffend die Ergänzung des Polizeistrafgeseßbuches. Der Abg. Henle motivirte seinen An- trag, den einzigen Artikel dahin abzuändern, daß auf Geld- oder Haststra}e erkannt werden könne, und denselben dahin zu erweitern, daß die Strafe auch den trifft, der eine außer Bayern verlegte Druckschrist in Bayern in der Absicht ver- breitet, Uebertretungen des fraglichen Artikels zu veranlassen oder zu fördern. Der Abg. Walter sprah für den modifi- irten Geseßentwurf, Frihinger desgleichen, Herz gegen einen folien überhaupt, da er unbillig sei, so lange in Bayern er- laubte bayerische Lotterien bestehen. Das neue Geseh verhelfe niht zur Abminderung des Lotteriespiels, sondern nur zum Schuß der inländischen Lottcrieproduktion. Der Abg. Schels pflihtete dem Vorredner bei. Der Minister des Jnneren von Pfeuffer, sowie die Abgg. Völk und Marquardsen erklärten ih entschieden für die Vorlage. Der Regierungskommissär Bom- hard wandte sih gegen den Antrag Henle, soweit er aus- wärtige Verleger betrifft, weil sonst die Landesgesezgebung mit der Reichs8geseßgebung, beziehungsweise dem Reichspreß- geseye, kollidiren würde. Bei der Abstimmung wurde der Antrag in dieser Richtung abgelehnt, die Haftstrafe dagegen angenommen und der ganze hiernach modifizirte Gesezentwurf mit 109 gegen 31 Stimmen genehmigt. Sodann trat das Haus in die Berathung des Etats der Ausgaben für Reichs- zwede und des hierzu gehörigen Antrags Daller. Der Abg. Daller erklärte indessen, seinen Antrag zurückzuziehen, nach- dem gestern die bayerishen Bevollmächtigten im Bundesrath über den Entwurf, die Ergänzungen des Reichsmilitärgesezes betreffend, bereits abgestimmt hätten. Der Abg. Frankenburger referirte Namens des Finanzausschusses über den Etal und bemerkte bezüglih des Ausshuß-Antrags: den Voranschlag der Matrikularbeiträge Bayerns gegenüber dem Regierungsantrag anstatt auf 16 300 000 4 auf 16 000 000 M festzuseßen, daß dieser Antrag unterblieben wäre, wenn der Ausschuß bei seiner Beschlußfassung von der Militärvorlage an den Bundesrath Kenntniß gehabt hätte. Der RNegierungskommissar empfahl das Postulat der Staatsregierung um so mehr, als wahr- scheinlih auch 16 300 000 # nicht ausreichen würden. Der Antrag des Ausschusses wurde indessen mit großer Mehrheit angenommen, ebenso die übrigen Positionen des Etats nach dem Ausschußantrage. Nächste Sizung Mittwoch.

Die „Allg. Ztg.“ schreibt: „Die Vertagung unserer Kammern ist zwar bis zur Eröffnung des Reichstags noch nicht möglih; doch werden diejenigen unserer Landtagsabge- ordneten, welche zugleih Mitglieder des Reichstags sind, von den Sißungen des leßteren nur kurze Zeit fern gehalten sein, denn es dürfte, wenn niht noch besondere Hindernisse eintreten sollten, das Budget bis zum 20. oder 21. d. Mts. mit beiden Kammern vereinbart sein und die Vertagung ein- treten können. Einige andere Regierungsvorlagen werden aber dann unerledigt bleiben und auf die Sommersession über- gehen. Es- dürften sih unter denselben, allem Anschein nach, auch die beiden Gesegentwürfe befinden, welche Kredite für außerordentlihe Bedürfnisse des Heeres veriangen“.

Württemberg. Stuttgart, 7. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sißung der Abgeordnetenkammer wurde vom Abg. Mayer eine Jnterpellation an die Regierung bezüg- lih der polizeilihen Ueberwahung der jüngst stattgehabten Versammlung der Volkspartei gerichtet. Der Minister des Jnnern, von Si, erklärte, daß die betreffende Verfügung nicht vom Ministerium ausgegangen sei, er im Uebrigen über die Ansicht und das künftige Verhalten der Regierung Aus- kunft zu ertheilen ablehnen müsse, da die Beschwerde noch s{hwebe und bis jeßt keine Beschlüsse gefaßt seien. Der O wurde nah kurzer Debatte von der Kammer ver- assen,

Elsaß - Lothringen. Straßburg, 7. Februar. (Els\.-L. 29) In der gestrigen, 16. Sitzung des Landes- ausschus]es wurde die Verhandlung über den Entwurf einer Geschäftsordnung des Landesausschusses fortgeseßt und dann der Etat der landwirthschaftlichen Verwaltung in zwei- ter Lesung berathen. Es wurden die dort eingestellten Posi- tionen für Veterinärwesen, das Landesgestüt zu Straßburg mit der Filiale zu Marjal, für Förderung der Pferdezucht, zur Unterhaltung von Lehr- und Versuchsanstalten und land- wirthschaftlihen Schulen, für Förderung der Landwirthschaft im “Allgemeinen, für die Fishzuchtanstalt zu Hüningen, zur Ausübung der Fischereipolizei, für den land- wirthschaftlihen Lülfsfonds und für das Landesmeliorations- wesen, ohne Abstrih genehmigt. Bei Gelegenheit der Ver- handlung über Kap. 53 ertheilte der Regierungskommissar Ministerial-Rath Meg auf Anfrage des Mitglieds Klein die Zusicherung, daß in Bezug auf den Anbau der Oebländereien Seitens der Regierung das Möglichste, was in dieser Be- ziehung geschehen könne, erstrebt werde. Jn Bezug auf die bei Kap. 18, Landesmeliorationswesen, vom Mitgliede Heusch, die Moderregulirung betreffend, gestellte Anfrage, erklärte der Regierungskommissar Ministerial-Rath Fecht, daß das Projekt der Moderregulirung und zwar in ihrer ganzen Ausdehnung nahezu fertig sei; daß man Seitens der Regierung diese An- gelegenheit ernst ins Auge gefaßt habe, gehe {hon daraus hervor, daß im Anleihegeseß die Summe von 100 000 4 für dieses Projekt in Ausficht genommen sei.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 7. Februar. (W. T. B.) gn der heutigen Sißung des Abgeordnetenhauses wurde der Antrag, in die Spezialdebatte über die Vorschläge der Minorität, betreffend die Grundsteuernovelle, einzugehen,

mit 150 gegen 146 Stimmen abgelehnt und dagegen beschlos- sen, die bezüglihen Anträge der Majorität als Grundlage für die Spezialdebatte anzunehmen. Jn der Spezialdebatte wurde auf den Antrag des Abg. Walterkirchen §. 1 in der von der Minorität vorgeschlagenen Fassung (nämlih mit dem Prinzipe der Kontingentirung) mit 155 gegen 130 Stimmen angenommen. Ebenso wurde der Antrag des Abg. Vetter, bis zum T des Reklamationsverfahrens die Steuer provisorisch auf Grun der Einschäßungs8operate zu erheben, angenommen. Am Schlusse der Sißung richteten die Abgg. Menger und Genossen eine Fnterpellation an die Regierung, betreffend die Eingabe der böhmischen Bischöfe wegen der Schule, welche sie als eine Bedrohung des inneren Friedens ansehen, und stellten die

rage, was die Negierung zur Abwehr der Angriffe auf die Ruhe des Staates zu thun gedenke.

—- 9, Februar. (W. T. B.) Die österreihische Delegation hat die Kreditive für die bosnishe Okkupation und die bosnishen Flüchtlinge, sowie den Nachtragskredit für die Kriegsmarine ohne Debatte angenommen.

Pest, 7. Februar. Der hiesige Gerichtshof hat bei dem Oberhause um die Auslieferung des Barons Majthenyi, gegen welchen wegen des Duelles mit dem Redacteur Verhovay die Strafuntersuhung eingeleitet ist, nachgesucht. Das An- suchen is dem Jmmunitätsausschus}se überwiesen worden. Das Oberhaus hat die Vorlage, betreffend die Administration Bosniens, unverändert angenommen.

Paris, 7. Februar. „ournal officiel“ veröffentliht einen Bericht des Unterrichts - Ministers bezüglich der seit vierzig Jahren in Frankreih im Elementarunterrichte ver- wirklihten Fortschritte. Aus diesem Berichte geht hervor, daß seit 1837—1877 die Anzahl der Schüler in den Primar- a um 70 Prozent gestiegen is. Im Jahre 1837 be- anden sih 5667 Gemeinden ohne Schulen; in den Jahren 18/6—1877 nur 812 und. im Jahre 1879 nur noch 298. Die Anzahl der Schulen wurde von 1872—1878 um 3000 vermehrt, woLei 260 000 Schüler mehr des Unter- rihts theilhaftig wurden. Von 1871—1877 wurden die gewöhnlichen Schulausgaben um 34 Prozent erhöht, und die Unterstüßung des Staats, die im Jahre 1871 8620000 Fr. betrug, wurde nacheinander bis 1878 auf 15 647 000 Fr. gebraht; für 1880 ist sie nahezu 20 Millionen. Der Minister Ferry Lp D an, daß im Jahre 1827 sich unter 100 Rekruten 42 befanden, die lesen konnten, im Jahre 1877 aber schon 85, Er shließt seinen Bericht mit folgenden Worten : „Die ausdauernde Arbeit der Geschlechter seit einem halben «zahrhundert, die fruchtbare Wirkung der besten Gesetze, die Geschillichkeit der tüchtigsten Minister, die außerordentlichste Freigebigkeit der Parlamente hat uns keinen größeren Fort- schritt gebracht, als daß dieser Prozentsaß ih jährlih um einen des Lesens kundigen Rekruten verbesserte. Das Resultat zeichnet uns das Maß der zu erfüllenden Aufgabe vor. Staats- männer wissen, daß nihts Großes ohne die Unterstüßung der Zeit geschieht, und daß man im Felde des sozialen und in- er s Bi Fortschritts viel aussäen muß, um etwas zu ernten.“

(W. L. V). Die Deputirtenkammer hat heute bei der Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Kredite für das Finanzjahr 1880, dem Antrage der Budget- kommission gemäß den von dem Marine-Minister gefor- derten Kredit von 800 000 Fr. für Befestigungsarbeiten in den Kolonien abgelehnt. Der Deputirte Casimir Périer verlas den Bericht der Kommission zur Prüfung des Antrages auf Gewährung voller Amnestie. Der Bericht \priht sich für die einfahe Ablehnung des Antrages aus. Die Be- rathung darüber wurde auf nächsten Donnerstag anberaumt.

8, Februar. (Journ. off.) Durch Dekret des Präsi- denten vom 1. d. M..-ist der Publizist Camille Barrère zum französishen Delegirten bei der europäishen Donaukom- mission ernannt worden an Stelle des als Direktor in das a la der Auswärtigen Angelegenheiten berufenen Hrn.

erbette.

talien. Mailand, 9. Februar. (W. T. B.) An- läßlih des Jahrestages der im Februar 1853 hier statt- gehabten aufständishen Bewegung zogen gestern die Mit- glieder des republikanischen Arbeitervereins auf den eau um auf das Grab der damals Gefallenen einen ranz niederzulegen. Die Polizei forderte die Herausgabe des Kranzes, welcher die Jnschrift : „Republikan:\he Brüder- lichkeit“ trug, was die Theilnehmer an der Feier verweigerten. Es kam in Folge dessen zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, wobei der Kranz zerrissen und der Träger desselben verhaftet wurde. Der Zug gelangte hiernah ohne weiteren Zwischenfall zum Friedhofe. Der Verhaftete ist Ln bestandenem Verhöre wieder auf freien Fuß geseßt worden.

Türkei. Konstantinopel, 8. Februar. (W. T. B.) Der neue Vertreter Desterreih-Ungarn®, Graf Dubsky, wurde heute vom Sultan in einer Privataudienz und mit besonderer Auszeihnung empfangen. Der Sultan sprach dabei den Wunsch aus, daß die guten Beziehungen zu Oester- reich stets aufrecht erhalten bleiben möchten.

Philippopel, 6. Februar. Der W. „Presse“ wird von hier gemeldet: Auf Befehl Aleko Paschas wurde aus Ersparnißrücksichten die ostrumelishe Miliz reduzirt; die Druschinen von Philippopel, Haskiöi und Burgas bcehal- ten drei, die übrigen je eine Compagnie mit 162 Mann präsent. Strecker Pascha hal die entlassene Mannschaft in einem Tagesbefehl belobt,

, Numänien. Bukarest, 7. Februar. (W. T. B.) Fürst Alexander von Bulgarien ist hier eingetroffen.

__ Serbien. Belgrad, 6. Februar. (W. Pr.) Das bisherige griehishe General-Konsulat, vertreten durch A. Dosfo, wurde in eine diplomatische Agentie verwandelt. Die Nückehr der Regierung von Nish nach Belgrad ist für den 20. d. M. angesagt. Die offizielle Ernennung des Ex-Ministers Fewrem Gruics zum Gesandten in Konstantinopel ist unmittelbar A

V, Februar. (W. T. B.)-* Die Skuptschina hat die Vorlage der Regierung, durch welche die Präventiv- maßregeln in Preßangelegenheiten N werden, ange- nommen. Die OPPORHON hatte die Reaktivirung des Preß- geseßes von 1875

Bulgarien.

Frankreich. (Fr, C.) Das

eantragt.

| 6 (Pest. L.) Der einer Abreise 1 Obersten, 7 Oberst- 30 Kapitäns, 35 Lieutenants, 15 Fähnriche sämmtliche 149 bisher

: A D 6. Februar. Fürst hat noch vor

Lieutenants, 22 Majore, Unter-Lieutenants und 15

der russishen Armee angehörig zu Offizieren der bulgarishen Armee ernannt. Die ostrumelischen Departements von Slivno und Burgas haben bei der hiesigen bulgarishen Bank zu Agrarzwecken eine Anleihe von 20 000 Pfund zu sechs Prozent aufgenommen.

__ Südamerika. (W. T, B.) Nach über New - York vor- liegenden Nachrichten aus Chile wäre beabsichtigt, die Fort- seßung der kriegerishen Operationen gegen Peru bis zum Herbst zu verschieben. Von der chilenishen Regierung war ein weiterer Betrag von 4 Millionen Pesos in Papier- geld mit Zwangscours in Umlauf geseßt worden.

Kunst, TVissenschaft und Literatur.

Ant 7; d; M. früh starb hier in Folge eines Schlaganfalls der außerordentliche Professor an der Universität, Dr. Ferdinand Benary, im 75. Lebensjahre.

Gewerbe und Handel.

Nürnberg, 7. Februar. (Hopfenmarktbericckcht von Leopold Held, Hopfen - Kommissionsgeshäft.) Dec flaue Seschäftsgang in Hopfen dauert fort und mit ihm die abwärts gehende Bewegung der Preise. Die Grxporteure kaufen seit einigen Tagen unbedeutende Posten zu ganz niedrigen Preisen ; sie suchen und kaufen blos gut- farbige Sorten und gehen mit ihren Geboten nit höher als 90 M Die Kundschaftshändler bleiben unthätig. Die Eigner sind auch zu den jeßigen niedrigen Preisen zum Abgeben gerne bereit. Gekaujt wird fast nur gutfarbige Waare. Der Lagerbestand in dieser Qua- [ität wird nach und nah etwas geringer. Die Stimmung am Markte ift fortwährend matt. Dec Gesammtumsayß dieser Woche beziffert fi auf ca. 700 Ballen. Die Notirungen lauten: Markt- waare gering 65—80 M6, mittel 100—110 M, prima 120—130 M; Gebirgshopfen 125—130 #; Hallertauer gering 89—100 4, mittel 110—130 M, prima 140—150 M; Hallertauer Siegelgut (Wolnzach, Au) fsecunda 130—140 Æ, prima 160—180 #&; Spalter Land, leihtere Lagen, 140—160 4; Aishgründer und Zenngründer mittel 90—120 M, prima 125—135 #4; Württemberger mittel 100—120 4, prima 130—140 Æ#; Badischer mittel 100—120 4; Polnischer ge:ing 90—110 Æ, mittel 110—130 Æ, prima 140—150 4; Alt- märker 50—60 4; Elsässer gering 60—90 4, mittel 100—120 Æ, prima 120—130 #; Ober-Oesterreicher 60—70 #4; Lothringer 60—70 M

Bern, 7. Februar. (W. T. B.) Auf das zur Auflage gelangte 4% Bundesanlehen von 35000000 Frs. sind 45 096 000 Frs. gezeichnet worden.

London, 7. Februar. Die „Allg. Corr.“ theilt folgende Divi - denden britischer Banken mit; Die London & Hanseatic Bank vertheilt eine Jahresdividende von 7 °/,, erhöht ihren Reservefond um 40C0 Pfd. St. auf 42000 Pfd. St. und trägt 2216 Pfd. St. auf neue Rechnung vor. Die Bank of Victoria in Melbourne zahlt pro 1879 eine Dividende von 100%/. Die Leicestershire Banking Compary erklärt eine Jahresdividende von 10% und trägt 3071 Pfd. St. auf neue Rechnung vor. Die London General Omnibus Company bringt für das zweite Semester 1879 eine Divi- dende von 123 % per annum zur Vertheilung.

Glasgow, 7. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 439 000 & gegen 208 000 t im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 111 gegen 87 im vorigen Jahre.

VBerlín, den 9. Februar 1880.

Die „Allg. Ztg.“ meldet: Es geht uns ein Exemplar einer Zeitung zu, welche, wenn sie au niht auf den Titel eines Tages-, nicht einmal’ auf den eines Jahresblattes Anspruch machen kann, gerade dur die Seltenheit ibres Erscheinens besonderes Interesse verdient cine „Bodensee-Ztg. Dieselbe ist gedruckt auf dem Boeulee bei Bregenz aus Anlaß des „Eis-Jubiläums“ des Bodensees, der heuer zum erstenmal seit 50 Jahren wieder zugefroren ist ein Ereigniß, das \ih, wie wir aus einem Artikel der Jubi- läumszeitung über die „Klimatishen Verhältnisse des Bodensees* er- sehen, in der Vergangenheit kaum alle 50 Jahre wiederholt hat. Zuleßt war das „Schwäbishe Meer“ im Winter 1829—30 voll- ständig zugefroren. Zur Feier des seltenen Naturereignisses wurde am Montag, den 2. Februar, ein großes Eisfest zwischen Lindau und Bregenz veranstaltet. Aus Konstanz wird telegraphirt: „Brillante Sclittshuhbahn bis zur Insel Mainau“.

Im Wallner- Theater ging gestern eine neue Posse: „Der jüngste Lieutenant“ von Ed. Jacobson zum ersten Male in Scene. Das Stück hatte sich einer ret beifälligen Aufnahme zu erfreuen ; es wurde viel gelacht und die Anwesenden, welche das Haus bis auf den leßten Play gefüllt hatten, {ienen während ein paar Stunden angenehm unterhalten. Auf ihren dramatischen Werth muß man freilich diese jüngste Arbeit des bühnen- gewandten Possen - Verfassers nicht ansehen; man würde schon in Verlegenheit gerathen, wenn man decn Inhalt des Stückes ers zählen sollte, da im Grunde ein solcher gar nicht existirt. Wir sehen dort auf der Bühne eine Reihe von einzelnen Scenen an uns vor- überzichen, die mit einander in keinem anderen Zusammenhange stehen, als daß eine geschickte Hand ein äußeres loses Band um fie ges{hlungen. Einzelne Einfälle und vornehmlich die Couplets legen wiederum Zeugniß ab von dem Geshick, welches der Verfasser in der Erzielung komischer Effette besitzt. Allerdings wäre es um den Erfolg {let bestellt gewesen, wenn das, was der Verfasser aus eigenen Mitteln geboten, nur dur sich allein hätte wirken müssen. Bei Weitem mehr wie der Verfasser selbst hat zu der günstigen Aufnahme des Stückes die vortreffliche Darstellung beigeiragen, und hier vor Allem Frl. Wegner, welche in der für sie eigentlichst geschriebenen Hauptrolle die Trägerin des ganzen Erfolges war. Frl. Wegner hat einen munteren Garde-Husaren- Fähnrich und später Lieutenant zu spielen und weiß diese Rolle mit so vielem Humor und ansprechender Drollerie zu geben, daß sie andauernd die heiterste Stimmung hervorbrachte. Den lebhaftesten Beifall erzielte sie mit dem sehr gelungenen Vortrage einiger Cou- plets, von denen wiederum eine Einlaçe, die verschiedenen Variationen über. das alte Volkslied: „Kommt ein Vogel geflogen“, am meisten Anklang fand. Neben Frl. Wegner war das beste Theil Hrn. Engels zugefallen, der in der Rolle des windi- gen Volontärs „Mitscherlih“ seine vis comica ‘wieder im besten Lichte zeigte. Von den übrigen Rollen bot etwa außer der Rolle des „Diener Bumke", welcher in Hrn. Meißner einen recht wirksamen Vertreter hat, keine den Darftellern Gelegenheit, sich her- vorzuthun, doch war Jeder an seinem Plaße. Genannt mögen hier noch sein die Frls. Mejo, Meyer, Hellbronn und Löffler, sowie die Hrrn. Niedt, Wallner und Schmidt. Die Darsteller der beiden A g Frl, Wegner und Hr. Engels, wurden wi-derholt durch

ervorruf ausgezeihnet und mit ihnen auch der Verfasser.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (eins{ließlih Börsen-Beilage).

Berlins:

(1453

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen,

verehelichte Emma Marie Amalie Bosse aus

5 Fuß, Statur: unterseßt, Haare: blond, Stirn:

zum Deutschen Reichs-Anz

M B34

1 C C C C R D E I: 3 L E A TET E A 4 z s

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 9. Februar

R 7 6 Ins ercate flir den Deutschen Reih3- u. Königl.

Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- | register nimmt an: die Königliche Expeditiou

des Dentsheu Reichs-Anzeigers und Königlich Hreußishen Staatz-Anzeigera: Berlin, 8. F. Wilhelm-Straße Nrw, ö2,

. Steckbriefe und Dnterauchungs-Sacken, « Subhastationen, Ausgebote, Verladungen u, dergi. 3, Verkänfoe, Verpacktuagen, Submizzionsn ets, . Vorloozang, Amortieation, Zinezabinezg #8 B. 4, w. von fentlichen Papieren,

E

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene un-

ltow, welhe sich verborgen hält, ist die Unter- Febungsbaft wegen einfachen Diebstahls nah mehr- maliger Vorbestrafung wegen Diebftahls verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Landgerichtzgefängniß zu Potsdam abzuliefern, Potsdam, den 29. Januar 1880. Der Gericht3- \hreiber der Strafkammer des Königlichen Land- gerihts. Horn, Sekretär. Beschreibung. Alter: 17 Jahre, geboren den 28, April 1862, Größe:

ei, Augenbrauen: blond, Augen: blau, Nase: ge- ee elide Mund: gewöhnlich, S vollständig, Kinn: rund, Gesicht: oval, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deuts, Kleidung: kann nicht angegeben werden. Besondere Kennzeichen : keine.

Der am 29. vor. Mts. hinter den Schorufiein- feger Kricuiß aus Posen erlassene Steckbrief ist erledigt. Oranienburg, 9. Februar 1880. König- liches Amtsgericht.

Steckbeief. Der nachstehend signalisirte Gefreite Elias Gölz, 12. Comp. Königl. 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95, der Unterschlagung einer silbernen Taschenußr und des Diebstahls scharfer Patronen verdächtig, befindet sich seit dem 17, v. Mts. auf flücbtigem Fuß und wurde am Nachmittage des 22. v. Mts. nah Dörflis bei Co- burg zu laufend gesehen. Alle Militär- und Civil- behörden werden ergebenst ersucht, auf den sih wegen Fahnenflucht 2c. in krieg8gerichtliher Untersuchung befindenden Gefreiten Gölz fahnden, denselben im Betretungsfalle verhaften und an das nächste Mi- litär-Kommando abliefern zu lassen, an welches das Ersuchen ergeht, denselben als Unters uchungsgefange- nen an die obengenannte Compagnie abliefern zu Iafsen. Cassel, den 4. Februar 1880. Königliches Gericht der Königl. Preuß. 22. Division. Signa- lement: Geburtstag: 3. Juli 1558, Geburtsort : Steinach im Herzogthum Sachsen-Meiningen, Be- ruf: Schreiner, Größe: 1 m 64,5 cm, Gestalt: mittel, Nase: gewöhnlich, Kinn: rund, Mund: proportionirt, Haare : dunkelblond.

In der Naht vom 4. zum 5, d. M. find dem Hülfs-Maschinenführer Deiseroth aus dessen Woh- nung zu Breitenbach neben einigen Geldstücken und anderen Sachen: 1) ein Trauring mit den Buch- \taben E. K. und der Jahreszabl 1873, 2) ein Haar- ring mit goldenem Plätthen mit den Buchstaben E. D. gestohlen worden. Es wird um Ermittelung der gestoblenen Objekte und gefällige Nachricht Hierher ersuht zu den Akten I. 115/80. Cassel, den 26. Januar 1880. Königl. Staatsanwaltschaft.

1) Der Schuhmacher Julius Dannenberg, am 7. August 1852 zu Boruschin geboren, evangelisch, leßter Aufenthalt Obersißfko, Kreis Samter, 2) der Wirthssohn Karl Behnke, geboren am 28. Februar 1855 zu Alexandrowo in Rußland, evangelisch, zu- an da aufhaltsam, 3) der Handlungslehrling Abraham Jonas, geboren am 17 Dezember 1855 zu Rogasen, mosai\ch, leßter Aufenthalt Rogasen, 4) der Magdsohn Stanislaus Nowak, geboren am 20, März 1856 zu Boguniewo, katholisch, leßter Aufenthalt Boguniewo, 5) der Magdsohn Valentin Szopiúski, geboren am 29. Januar 1856 zu Lu- puchowo, katholisch, leßter Aufenthalt Lupuchowo, v) der Einliegersohn Valentin Krawczak, geboren am 28, Januar 1856 zu Parkowo, katholi], leßter Aufenthalt Parkowo, 7) der Maurerlehrling Vin- cent Witkowski, geboren am 8. Jauuar 1856 zu Ritschenwalde, katholisch, lezter Aufenthalt Ritschen- walde, 8) der Magdsohn Martin Kukla, geboren am 15. November 1856 zu Rogasen, kathslis{, leßter Aufenthalt Rogasen, 9) der Einwohnersohn Kasimir Maniecki, geboren am 29. Januar 1856 zu Ro- gasen, katholis, leßter Aufenthalt Rogasen, 10) der Tagelöhnersohn Joseph Jwiúski, geboren am 8. Dezember 1856 zu Marschewiec, leßter Aufent- halt Marschewiec, 11) der Gärtuersohn Johann L dolph Roßbach, geboren am 4. August 1856 zu Tarnowo, evangelisc, leßter Aufenthalt Tarnowo, 12) der Tagelöhnersohn Kasimir Starosta, geboren am 20. Februar 1856 zu Wojnowo, katholis, leßter Aufeuthalt Woinowo, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver- lassen oder nah erreichtem militärpflihtigen Alter fh außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben. Vergehen gegen 8. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str. Ges. Bs, Dieselben werden auf den 6. April 1880, Vormittags 94 Uhr, vor die hiesige Straskammer des Königlichen Landgerichts zur

auptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem

usbleiben werden dieselben auf Grund der nah S. 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern, zu Posen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Agen verurtheilt werden. Posen, den 31, Dezember 1879, Königliche Staat3anwalt- {cchaft. Mueller.

Subhaftationen, Nufgebote, Vor- ladungen n. dergl.

120) Oeffentliche Ladung.

Dr». Peter Joseph Aloys Eder hat in einer leßtwilligen Verfügung vom 6. März 1869 den Kindern der Frau Schmidt , einer Tochter des zu Weßlar verstorbenen Lukas Heinrich Joseph Eder, Oheims des Erblassers, zusammen ein Legat von Zweitausend Gulden zugewendet, und zum Testamentsvolstreler den Rechtsanwalt Herrn Dr. Reinganum hierselbst ernannt. Die mit diesem Bermächtniß bedachten , niht näher als vorstehend angegeben bezeichneten Schmidtschen Kiader sind bei der Nachlaßregulirung , aller Bemühungen uner- achtet, bis jeßt nicht zu ermitteln gewesen. Auf den Antrag des genaanten Testamentsexekutors wer- den dieselben demnach hierdurch aufgefordert , sich zur Empfangnahme des obigen Legats unter dem Nachweise ihrer Berechtigung, bei dem unterzeich- neten Amtsgericht bis späteftens zum 31. März 1880 anzumelden, bei Vermeidung, daß nach dem Ein- tritte dieses Zeitpunktes das zur Sicherung ihres Legats bestehende Depositum an die Erben des oben genannten Tefstators, vorbehaltlich der Ansprüche der Legatare gegen diese Erben, jedoch ohne weitere Sicherheitsleistung der lehteren verabfolet wer- en soll. Fraukfurt a. M., den 17. Januar 1880,

Königliches Amtsgericht II.

Dr. von Welling.

(83138) Oeffentliche Ladung.

In dem Nachlaß des Damian Gebhardt Ux. von Bürstadt wurde ein auf den Namen des Erb- lafsers lautendes Sparkassenbuch der Sparkasse zu eka Litt, D, Nr. 1172 übezx 643 # 93 S, ver- oren.

Ebenso wurde das Sparkafsenbuch der Sparkasse zu Lorsch, Litt, D, Nr. 280, lautend auf Christine Hüter, Towter von Peter Hüter IU7., von Lampertheim, vertreten durch Isaak Maier von ret über die Summe von 567 46. 69 §, ver- oren.

Auf Antrag des Johann Gebhardt IIL., Vormund des Damian und Bernhard Gebhardt in Bürstadt, des Michael Heilmann IlI. von Lampertheim, Vor- mund der genannten Christina Hüter, werden alle Diejenigén, welhze Ansprüche an die genannten Sparkasseneinlagen erheben, sowie der Inhaber der verlorenen Sparkassenbücher aufgefordert, im Auf- gebotstermin

Dienstag, 21. September 1880, Vorm. 8 Uhr, ihre Ansprüche an die fraglichen Sparkafsseneinlagen bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die genannten Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt und den Antragstellern neue Sparkafsenbücher ausgefertigt werden würden.

Lorsch, den 31. Januar 1880.

Großherzozliiz Hef. Amtsgericht Lorsch. Dr. Zimmermann, Amtsrichter.

Braun, Gerichtsschreiber.

(31901) Oeffentliche Ladung.

Wenn von dem Eigenthümer des in Laboe be- heimatheten Galliot-Schiffes „Christine“, Untr- \heidungs-Signal L ÆW C V, auf Grund der &8, 48 bis 51 inkl. des Gesetzes über das Grund- buhwesen und die Verpfändung voa Seeschiffen in der Provinz Schleswig-Holstein vom 27. Mai 1873 die öffentliche Ladung der zur Eintragung in das Schiffs-Register berechtigten Realgläubiger hieselbst beantragt rvorden ift, so werden in Deferirung dieses Antrags hiemittelst Alle und Jede, mit alleiniger Ausvahme der Inhaber von geseßlichen Pfandre{ten Art. 757 ff. des allgemeinen Deutschen Handelsgeseßz-Buhs —, welche aus irgend einem Grunde an dem genannten Galliot-Schiff „Christine“ e. pert. pfandrechtliwe Ansprüche zu haben vermeinên, hiemittelst aufgefordert resp. ge- laden, selbige spätestens in dem auf den

27. März 1880, Vormittags 10 Uhr, anberaumten, im hiesigen Königlichen Gerichts- gebäude, Zimmer Nr. 11, abzuhaltenden Termin unter Einreichung der dieselben begründenden Doku- mente in Original und Abschrift ordnungsmäßig anzumelden unter der Verwarnung, daß diejenigen Realgläubiger, welche sich nit gemeldet haben, in dem auf weiteren Antrag zu erlassenden Auéschluß- urtheil mit ihren Ansprüchen auf Borzugsrechte vor den einzutragenden Gläubigern werden aus- ges{lossen werden.

Auéêwärtize haben bestellen.

Kiel, den 3. Februar 1880.

Königliches Amtsgericht. Abth. 11. gez, Goldbedck-Löwe. Veröffentlicht : Sukstorf, Gerichtsschreiber.

[19128] Aufgebot.

Das Erbschaftsamt der freien und Hansestadt Hamburg hat das Aufgebot der von der Lebens- versicherungs - Aktiengesellshaft „Germania“ zu Stettin unter dem 1. Oktober 1859 ausgestellten Police Nr. 9823, durch welche die gedachte Gesell- schaft dem am 5. Juki 1879 verstorbenen Kaufmann Ca!l Heinrich David Nimeiy zu Hamburg die

einen Hiesigen Vertreter zu

x Anzeiger.

——————————— r

eiger und Königlih Preußischen Skaats-Anzeiger.

_ 2880.

9. Lnônstrielis Etabliznzementa, Fatrikan unà Grozghandel.

6, Verschiedeno Bokenutmachuitzza.

T, Läáterariache Anzeigen,

8, Theater-Anzeigen, | In der Böraen-

Inserate nehmen aut vie Annoncen-Expeditionen 28 „Zuvalidenvant“, RNuabslf Mosse, Haascniteiz & Vogler, G. L, Daube & Co, E, Sé{lgtte, Büuztnex & Winter, sowie alle übrigen größeres

Aunonueent-Bureauns,

9, Familien-Nachrichten, beilage,

Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 6, Juli 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 10, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- Is die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wtrd. Stettin, den 24. November 1879.

Königliches Amtsgericht.

N Aufgebot.

Der Hofbesißer Gustav Eylmann in Francoy

hat von dem Hausmann Wilhelm Beneke, früher

in Francop, die unter Hausnummer 18 zu Francop belegene Hausmannsftelle, bestehend aus :

1) dem Haupthause,

2) einem kleinen Haufe,

3) einer Scheune,

4) einem Stallgebäude,

5) den Ländereien in einer Größe von 18 ha 45 ar 55 [’Jo, nämli:

a. den unter Artikel Nr. 22 der Grund- steuer-Mutterrolle des Gemeinde-Bezirks Francop eingetragenen Grundgütern mit Ausnahme des daselbst Kartenblatt 2, Parzellen -Nr. 165 aufgeführten Acker- \tüdes,

. der unter Artikel Nr. 111 der Srund- steuer- Mutterrolle des Gemeindebezirks Francop, Karteablatt 2, Parzellen-Nr. 12 aufgeführten Wiese,

6) den auf einem Theile der unter 5 benannten Länvbereien stehenden Ziegeleigebäuden mkt sämmtlichem Ziegelei-Jnventar,

7) den Banken stellen in der Kirche zu Neuenfelde,

gekauft und ein Aufgebot beantragt.

Demnach werden Alle, welche an den vorbezeich- neten Immobilien Eigenthums-, Näher-, lehnrecht- liche, fideiklommissarische, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Real- betechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche Ansprüche und Nechte spätestens in dem auf

Mittwocz, den 24. Ÿtüärz 1880, 10 Uhr Morgens,

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anstehenden

Aufgebotstermine anzumelden , widrigenfalls das

Recht im Lerhältniß zum neuen Erwerber verloren

geht. Jork, den 3. Februar 1880. Königlicbes Amtsgericht. I. Erxleben.

O Aufgebot.

Die Ehefrau Barbara Brandel, geb, Deune- markï, von Burgfarrnbah, hat das Aufgebot der auf das Leben des Webermeisters Georg Denne- mark am 20. Mai 1869 ausgestellten, angeblich in Verlust gerathenen Police Nr. 3270 der Frank- furter Lebensversicherungs - Gesellschaft bean- tragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor- fordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 1. Zuli 1880, Vormittags

10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine feine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserkläruag der Urkunde erfolgen wird.

Franffurt a./M., den 2. Dezember 1879.

Königliches Amtsgericht L, Abtheil, 1. Br. Murhard,

3191]

[ Auf Antrag des Herrn Gutspächters Koch zu Hof Küsserow, welcher angezeigt hat, daß er die Pacbtung Hof Küsserow zu Johannis d. J. an den Herrn Albert Dahlmann aus Gehmkendorf abgestanden und an denselben sein gesammtes, in Hof Küsserow be- findliches lebendes und todtes Inventar verkauft habe, daß auf tenselben auch der von ihm bestellte PaHtvorsbuß übergegangen sei, werden alle Dieje- nigen, welche dingliche Ansprüche an das ebenge- nannte verkaufte Inventar oder rücdsichtlih des er- wähnten Pachtvorshusses erheben wollen, hierdurch aufgefordert, diese ihre Ansprüche spätestens in dem

auf den 16, April 1880, Bormittags 113 Uhr, angeseßten Termin anzumelden und zwar unker dem N daß dieselben für erloschen werden erklärt werden. Neukalen, dew 3. Februar 1880. Großbherzoglihes Amtsgericht. Peters.

[3189] JZm Namen des Königs!

Auf den Antrag der unverehelihten Maric Futter zu Habelshwerd, erkennt das Königlihe Amts- gericht zu Habelshwerdt für Recht:

das der unverehelihten Marie Futter zu Habelshwerdt gehörige Sparkafsenbuch Nr. 2350 der städtischen Sparkasse zu Habel- \chwerdt, ausgefertigt auf ihren eigenen Namen, über 539 #. inkl. Zinsen bis ult, Dezember 1878, wird zum Zwecke der Ausfertigung eines nenen an dessen Stelle für erloschen erklärt, und die Antragstellerin Marie Futter trägt die Kosten des Aufgebotsverfahrens.

[3127] | In der vor dem hiesigen Königlichen Landgericht

Der am 26, Juli 1876 hierse1bsst gestorbene Appellationsgeri&;ts-Nath a. D, Herr Senator

Summe von 1000 Thaler = 3000 #4, zahlbar nah dessen Tode, versichert hat, beantragt. Der

: Stier & Schreiber zu Treffurt in Liquidations

vertreten durch ihren Liquidator, den früheren Guts- besißer Christ. Stier daselbst, Klägerin, wider den Handelsmann Adam Schmidt U, früher zu Falken wohnhaft, jegt in unbekanuter Abwesenheit, Ver- flagten wegen 514 A 25 und Zinsen ist zur mündlichen Verhandlung Termin am 7, Mai 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Landgericht hier Zimmer Nr. 41 angesegt. Zu diesem Termin wird der Verklagte Adam Schmidt 11. hierdurch vorgeladen mit dem Bemerken, daß Seitens der Klägerin beantragt werden wird, zu erkennen, daß Verklagter \{uldig, sofort bei Ver- meidung der Zwangsvollstreckung an Kiäger 514 M. 41 S nebst 6 %/9 Berzugszinsen davon seit 12. Ja- nuar 1876 zu zahlen und die Prozeßkosten zu tragen und re1p. zu erftatten. ' Erfurt, den 29. Januar 1880.

Königliches Landgericht. Civilkämmer L.

[3254] In Sachen i der Firma Carl Weymaun zu Osnabrück, Gläubigerin,

wider den Maschinenbauer W. Schmäidt in Bramsche, Schuldner, / beir. Zwangsverkauf von Jmmobilten, find durch Aus\chlußbescheid von heute Alle, welche Rechte der in dem Aufgebot vom 5. Dezember 1879 angegebenen Art an den fraglihen Immobilien bis heute nit angemeldet haben, dieser Rechte im Vers hältniß zum neuen Erwerber der verkauften Immo- bilien verlustig erklärt. Malgarteu, den 31. Jznuar 1880, Königliches Amtsgericht. G. v. Einem.

Sj’ Jp D Éa i E

[3316]

Nr. 1017, Die Spitalverwaltung dahier klagt gegen den Bierbrauer Wendelin Heß von Den- kingen , wegen eines Anspruchs für Verpflegung desselben vom 21. Juni bis 14. Juli 1877 mit- dern Antxage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zah- lung der üblichen Verpflegungskosten von 23 44 und ladet den Veklagten zur mündlichen Verhandlung des Nechtsftreits vor das Großh. bad. Amtsgericht zu Pfullendorf auf

den 20, März 1880, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zuftellung wird dieser Auszug der Klage: bekannt gemacht. Pfullendorf, den 3. Februar 1880. Hersperger, Gerichts« chreiber.

[3353]

Das Kgl. Amtsgericht Nördlingen hat als Prozeß- geriht in Sachea des Gold- und Silberwaaren- arbeiters Ferdinand Baeurlen in Nördlingen gegen den ohne bekannten Aufenthalt abwesenden Schiefer- deder Heinrich Müller, zuleßt in Nördlingen, wegen Forderung durch Beschluß vom 4. ds. Mts. öffent- liche Zustellung der Klage bewilligt.

Kläger beantragt: :

den Beklagten zur Zahlung von 65 # 57 Z Hauptsache nebst 59/6 Zinsen Hieraus vom 1. Januar 1876 an, sowie zur Tragung der Prozeßkosten zu verurtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstretbar zu erklären.

Zur mündlichen Verhandlung des Rechtéstreites ist Termin auf Samstag, den 3. April l. Zs.. früh 9 Uhr, bestimmt und es wird hiermit der Beklagte hierzu vorgeladen. :

Nördlingen, den 5. Februar 1880.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Keith.

[3329] Bekanutmachuag.

Die zu Aachen wohnende gewerblose Elise Pet- teuberg, Ehefrau des daselbit wohnenden, zur Zeit in Konkurs befindlichen Kürschners Lilois Jota, hat gegen diesen ihren Ehemann und don Verwalter der Konkursmasse desselben, Herrn Rechtsanwalt Joseph Büttgenbach, zu Aachen wohnend, die Güter- trennungs?lage erhoben und is zur mündlichen Verhandlung die Sißung der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Aachen vom 31, März 1880, Vormittags 9 Uhr, bestimmt.

Aachen, den 6. Februar 1880.

Der Bevollmächtigte der Klägerin : IJovrtisen, Rechtsanwalt.

3356 i Nr: 1674. Karl Müller & Cie., Weinhandlung von Radolfzell, klagt gegen den Schreiner Gustav Mayer von Stahriagen, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, wegen Forderung aus Weinkauf vom Jahre 1879 mit dem Antrage auf Verurthei- lung des Beklagten zur Zahlung von 116 A 35 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechts\treits vor das Großherzogliche Amt3geridt zu Stockah auf Montag, den 22. März 1880, Vormittags 3 Uhr. /

Zum Zwecke der öffentlichen Zustelluag wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Stockach, den 31. Januar 1880. : Der Gerichts\chreiber F Großherzogl. Amtsgerichts.

oß.

Civilkammer I. anhänzigen Prozeßsache der Firma