1880 / 35 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Feb 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Was die Frage wegen der Regulirung der griechis\ chen Grenze angehe, so seien die Unterhandlungen darüber noch im Gange und sei es daher unthunli, den auf dieselbe bezüglichen Schriftwechsel schon jeßt vorzulegen. Die Unterhandlungen mit der Psorte, betreffs des Kölle'shen Zwischenfalls, dauerten ebenfalls noch fort. Das organische Statut für die euro- päischen Provinzen der Türkei sei jeßt den provinziellen Kommissionen unterbreitet.

(Allg. Ccrr.) Von Sir Frederik Roberts ist fol-

gendes Telegramm eingegangen :

„Bis zum 12, November wurden ungefähr 73 Personen hinge- ridtet, darunter der City Kotwal (städtishe Polizeirihter) und 6 andere Männer wegen Verstümmelung der Leichen von Offizieren der Gesandtschaft; 17 deswegen, weil sie Escorten angegriffen hatten und sih im Besiß von Eigenthumsgegenständen der Gesandtschaft befanden, und 49 für erwiesene Mordthaten an Nachzüglern und Betheiligung an dem Angriff auf die ‘Gesandt- schaft. Seit dem 12. November wurden 9 hingerichtet, nachdem sie des Angriffs auf die Gesandtschaft über- führt worden, und bis zum 15. Dezember wurden 15 weitere Ver- breœer zum Tode verurtheilt, weil sie der Ermordung verwundeter Soldaten für \{uldig befunden worden und auch in den Angriff auf die Gesandtschaft verwickelt waren.“

Den „Daily News“ wird aus Lahore, vom 11. d. gemeldet :

„Mahomed Jans Armee in Ghuzni wird auf 15 000 bis 30 000 Mann geschäßt. Tahar Khaa hat si{ch nach Wardak begeben, um Mannschaften für Mahomed Jan zu werben und dercn Löhnungs- zahlung in Geld uod Getreide zu regeln.“

(W. T. B.) Dem NReutershen Bureau wird aus Kalkutta unter dem 9. gemeldet: Der Priester Mooshrialim, welcher sih gegenwärtig mit Mahomed Jan in Ghuzni be- findet, hat die afghanischen Stämme aufgefordert, die Feindseligkeiten gegen die englischen Truppen wieder zu be- ginnen. Die Kohistani- und Ghilzaistämme haben zustimmend geantwortet,

10, eor, (V. T. B) Wie die „Times“ meldet, ist der englische Gesandte in Teheran instruirt worden, die persische Regierung zu benachrichtigen, daß Eng- land sie der Verpflihtung aus dem Vertrage von 1857, Herat nicht in Besiß zu nehmen, entbinde.

Frankreich. Paris, 9. Februar. (W. T. B.) Die Nachricht, der Marine-Minister Jauréguiberry habe seine Entlassung genommen, wird von offizieller Seite für unbegründet erklärt.

10. Februar. (W. T. B.) Die heutige „République française” wendet sich in einem Artikel gegen die Ver- breitung beunruhigender und unheilshwangerer Gerüchte. Die französishe Nation, die ihre Geschicke felbst leite, richte ihre Gedanken auf Frieden und werde sich durch Nichts in Aufregung verseßen lassen. Entschlossen, jede Provocation seinerseits zu vermeiden, strebe Frankreichß nur dahin, die Ueberzeugung zu befestigen, daß es sih eifriger als je der Arbeit in Ruhe und Sammlung hingeben wolle.

Türkei, Konstantinopel, 10. Februar. (W. T. B.) Am Sonntag hat sih in Beikos (Ortschaft am Bosporus) ein sehr großer Unglücksfa ll ereignet, indem eine Kaserne einstürzte, wodur 200 Soldaten und Offiziere getödtet, 300 verwundet wurden.

Numänien. Bukarest, 9. Februar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat die Errihtung einer rumä- nischen Gesandtschaft für Belgien und die Niederlande - mit dem Sitze in Brüssel bewilligt.

Südamerika. Brasilien. Rio de Janeiro, 13. Ja- nuar. Dur ein Dekret vom 20. v. M. is die Verordnung vom 19. Januar 1867, betreffend die Organisation der Staats- folonien, bis auf Weiteres aufgehoben worden. Als Motiv giebt das Aufhebungsdekret an, daß die Bewilligungen des legten Budgets nicht hinreihten, um alle für die Verwaltung der Kolonien erforderlichen Ausgaben damit zu bestreiten, und es daher auch nicht méhr möglich sei, den Staatskolonien weiter die Unterstüßungen zufließen zu lassen, die ihnen dur das Regle- ment zu der Verordnung vom 19. Januar 1867 zugesichert worden sind.

Statistische Nachrichten.

_Eemäß den Veröffentlicung-n des Kaiserlichen Gesund- heitsamts sind in der 5. Jahreswoche von fe 1000 Lies wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 24,9, ín Breslau 25,2, in Königsberg 34,6, in Göln 25,0, in Frankfurt a. M. 17,5, in Hannover 21,0, in Caffel 16 9, in Magdeburg 18,5, in Stettin 20,6, in Altona 41,4, in Strafj- burg 422, in München 34,0, in Nürnberg 23,4, in Augsburg 041 in Dresden 215, in Leipzig 27,6, in Stuttgart 22,0, in Braunschweig 21,0, in Karlsruhe 13,5, in Hamburg 29,4, in Wien 27,0, in Buda- pest —, in Prag 338,5, in Triest 51,5, in Basel 44,9, in Brüffel 21,7, in Paris 34,1, in Amsterdam 38,5, in Kopenhagen 22,6, in Stoctholm 18,7, in Christiania 12,1, in St. Petersburg 48,1, in Warfchau 26,7, in Odessa 38,3, in Bukarest 42,4, in Nom ——, n U —, 10 Athen —, iu Lissabon —, in London 3159. tn Glasgow 26,2, in Liverpool 31,7, in Dublin 48,7, in Edinburgh 25,1, in Alexandria (Egypten) 35,8. Ferner aus früheren Wochen: in New- Vork 24,1, in Philadelphia 18,3, in St. Louis —, in Chicago 15,4, in St. Franzisko 13,1, in Calcutta 329, in Bombay 34,8, in Arns n G §

Die beim Beginn dcr Berichtswoche an den 0 tdeutschen Stationen und in Berlin vorherrschenden nördlichen, an A mittel, deutschen Stationen westlihen und südwestlihen, in Cöln südlichen Luftströmungen gingen bald allgemein in südöstlihe, in Conitz in südwestliche um, und blieben auch bis zum Schluß der Woce vor- wiegend. Nur in Karlsruhe wehte beim Beginn der Woche Nordost, der um die Mitte der Woche nah Süd, und am 30. wieder nach Nordoft ging, und in München während der ganzen Woche Ostwind, Die Temperatur der Luft war eine andauernd niedrige, jedoch nur in Karlsruhe noch „niedriger als in der Vorwode. Meßbare Nieder- {läge fanden wenig statt. Der Druck der Luft war während der E e Sie rlihE f verbältniff

„le Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren europäischen Städte gestalteten si in der Berichtswohe noch iti Se die westeuropäishen Städte (Amsterdam, Paris, A don) zeigen größere Sterblichkeitsverhältnißzahlen auf als in der Vorwoche. In den deutschen Städten sank die allgemeine Sterblichkeitsverhält- nißzahl auf 25,7 von 27,2 der vorhergegangenen Woche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Die Sterblichkeit des Säug- lingsalters hat etwas abgenommen; von 10000 Lebenden starben aufs Jahr berehnet 81 Kinder unter 1 Jahr gegen 83 der Vor- woche, (in Berlin 72 gegen C0),

Unter den Todesursachen zeigten fast alle Infektionskrankheiten mehr oder minder bedeutende Nachlässe; nur typhöse Fieber und Keuchhusten wurden in deutschen Städten niht seltener. Die Masern verliefen in Hannover, Münster, Elberfeld, Kopenhagen, Livérpool gutartiger, in Stuttgart, Erfurt, Amsterdam ift noch keine Abnahme der Epidemie sitlih. Das Scharlachfieber zeigte meist

nabm die Epidemie wieder einen bösartigeren Charakter an. Diph- therishe Affektionen wurden fast allgemein sellener Todesveranlassung. Die Zahl der Todesfälle daran fank in Königsberg, Hamburg, Berlin, Müincen, Aachen, häufiger wurden sie in Paris, Cöln und Wien. Typhösfe Fieber zeigten sih meist in gleicher Höhe, wie in der Vorwocbe, als Todesveranlassung;z in Berlin und München sank die Zahl der Todes- fälle daran, in Königéberg, Hamburg, Paris, St. Petersburg stieg sie etwas. Rüfallsfieber zeigten ih vereinzelt in Braunschweig, Leipzig, Thorn, Dessau, häufiger in Berlin und St. Petersburg, aus leßterer Stadt werden auch 13 Todesfälle daran gemeldet. Fle» typhuêtodesfälle kamen in Venedig und Bukarest je 1, in London 0: in Stk. Petersburg 18 zur Kenntniß. Der Keuchhusten gewinnt namentlich in Lordon immer weitere Ausdehnung. In der Be- richtêwode erlagen demselben daselbs 193 Kinder. Darmkatarrhe der Kinder sind in München, Hamburg, St. Petersburg noch immer sehr häñfig. Die Pocken verliefen in Paris und Bukarest ein wenig milder, do betrug: die Zahl der Opfer noch immer 56 bezw. 31. Au in London, Wien, Barcelona, Krakau, Prag lassen die Blattern ein wenig na, aus Genf, Odessa, Venedig werden ver- einzelte Todesfälle daran gemeldet.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Nr. 1 des - Jahrgangs 1880 der Annalen der Hydro- graphie und maritimen Meteorologie, Organ des Hydro- graphischen Amtes und der Deutsden Seewarte, herauêgegeben von dem Hydrographischen Amt der Admiralität, Verlag von Ernft Siegfried Mittler u. Sohn in Berlin, hat folgenden Inhalt: Ueber die Gezeiten-Strömungen in dem englishen Kanal und dem südwest- lichen Theile der Nordsee. Von Dr. C. Börgen. Das Aneroid- barometer. Aus den Reiseberibten S. M. S. „Medusa“, Kory.- Kapt. Matthesen. 1) und 2) Reise von Funchal na Bahia und Georgetown im September und Oktober 1879; 3) Bemerkungen über Georgetown. Aus den R-iseberihten S. M. Kbt. „Wolf“, Koryvy.- Kapt. Beks: 1) und 2) Reise von Tscifu nah Tientsin und Newchwang im September und Oktober 1879; 3) Bemerkungen über Newchwang. Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen See- warte im Monat August 1879 (Sc{luß. Berichte von 8 Sciffen). Eingänge von 21 meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte im Monat September 1879 (Berichte von 9 Schiffen). Der Hafen von Calais. (Mitgetheilt von Kapitän C. H. F. Ringe). Tiefseelothungen der britischen Schiffe „Argus“ und „Flamingo“ rund um die Bermuda-Jnseln. Tiefseelothungen S. M. S. „Luise“, Korv - Kapt. Stwering, in dem Fayanishen Meere. —* Temperaturmessungen S. M. S. „Luise“ an der Oberfläche des Meeres während der Reise von Yokohama nach Hakodate und von da nab Tschifu im August 1879. Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Oktober 1879 iz Nordamerika und Centra!- Curopa (Mittheilung von der Deutschen Seewarte). Kleine hydro- graphische Notizen. Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für den Monat Dezember 1879 na den meteorologishen Aufzeich- nungen der Normal-Beobahtungs-Stationen der Deutschen See- »arte; 2) meteorologishe und magnetische Beobachtungen, angestellt auf dem Kaiserlichen Observatorium zu Wilhelmshaven in dem Monat Dezember 1879. Kartenbeilagen: Sechs Tafeln zu der Abhandlung: Das Aneroidbarometer. Ein Diagramm der Tiefsee- lothungen S. M. S. „Louise“ im Japanischen Meere“.

(St. Pet. Ztg.) Das Programm des Arhäologen-Kon- gresses, der 1881 in Tiflis tagen wird, ist nah den „Nowosti“ folgendes: 1) Sammlung vorhistorischec , 2) heidnischer, 3) christlich- muselmännischer Alterthümer, 4) Gegenstände der bürgerlihen Bau- kunft, 5) Denkmäler, Handschriften und Sprachen und 6) Linguistik. Sämmtliche dem Kongreß vorgestellten Gegenstände, Erwerbungen, Kopien und photographischen Bilder fallen dem Tifliser Museum als Eigenthum zu. Zum Aushau des Lokals derselben ift eine Summe von 45 000 Rbl. bereits angewiesen worden.

Gewerbe und Sanudel.

Dem Verwaltungsberiht der städtischen Sparkasse zu Magdeburg sind folgende Daten entnommen: Ende 1878 betrugen die Einlagen der Interessenten 19 887 556 U; im Jahre 1879 wurden eingezahlt 8 931 356 4 und den Interessenten an Zinsen gutgeschrieben 660 433. Von dieser Gesammtsumme von 29479 345 M wurden im Jahre 1879 zurüdckgezogen 7 712 216 Æ, so daß am 31. Dezember 1879 belegt blieben 21 767 084 # “Die Einlagen haben sih daher gegen ult. Dezember 1878 um 1879528 4 vermehrt. Ausstehende Kapitalien besaß die Sparkasse am Schlusse des Jahres 1879 22 916 981 Æ, an Zinsen standen aus 38073 H, und der baare Bestand betrug 874831 A Von der Gesammtsumme von 23 429 885 i. gehen ab: noch nit abgeführte Uebershüsse mit 36 386 H , sMuldige Dienstkautionen mit 3600 M, mithin bleibt u'timo 1879 cin Vermögen von 28 389 900 A Von dieser Summe gehören den Interessenten 21 767 084 4, so daß ein Ueberschuß ver- bleibt von 1 622 815 M, welher sich nah Abzug des Reservcfoads mit 1111774 Æ für das Jahr 1879 fest stellt auf 511 041 M Von diesem Ueberschusse werden 20/9 zur Verstärkung des Reserve- fonds entnommen mit 102 208 #4, wodur derselbe auf 1 213 982 M erhöht wird und 408 833 4 zur Verwendung für öffentliche städtische Zwecke disponibel bleiben. Posen, 9. Februar. (W. T B.) Die heute abgehaltene außerordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Provin- zial-Aktienbank für das Großherzogthum Posen hat einstimmig b-\{lossen, die Bank, welche am 16. März 1882 eingehen sollte, bis zum 1. Januar 1891 bestehen zu lassen.

; Verkehrs-Anstalten. Triest, 9. Februar. (W. T. B.) Der Llovddampfer „Ceres“ ist heute Morgen mit der ostindish-chinesiscen Ueber- landpost aus Alexandrien hier eingetroffen. Plymouth, 9. Februar. (W. T. B.) Die Postdampfer „Silesia“ und „Suevig*“

Hamburger sind hier eingetroffen.

Verlin, den 10. Februar 1880,

In der Gesellschaft für Erdkunde gab am lezten Sonn- abend der Hofrath Gerhard Roblfs in cinem interessanten Vor trage ein Vild seiner bekanntlich leider verunglückten Expedition nah dem nördlichen Afrika. Im Oktober 1878 bra Nohlfs von Deutsh- land auf und erreichte bald Tripolis; Stadt und Land machten auf ihn den Eindruck, als ob sie durch erweiterte Handelsbeziehungen in den leßten Jahren einen ungeahnten Aufs{wung genommen hätten. Nachdem sich die Expedition, an der sich auch Dr, Stecker be- theiligte, in Tripolis unter den Schuß der italienischen Regierung gestellt , glaubten fie ihren Aufenthalt so viel als möglich abkürzen zu müssen, und so brach Rohlfs noch in demselben Jahre, ohne das verspätete Eintreffen der Geschenke, welche Se. Majestät der Kaiser und Köniz dem Sultan von Wadai dur den Redner als Dank für die freundliche Haltung, die derselbe seiner Zeit dem Dr. Nachtigal gegenüber beobachtet, senden wollte, abzu- warten, nah dem Süden auf. Die Nachricht, daß cin feindlicher Stamm die Karawane in der Wüste überfallen wollte, bewog jedoch Rohlfs, der die Expedition nicht innerhalb des türkishen Gebiets gefährden wollte, zur Umkehr. Bald aber drang er von Neuem vor und erreichte glücklih Sotna, wo er über einen Monat blieb, in der Hoffnung, daß die Kaiferlichen Geschenke eiatreffen würden. Von Sotna aus wählte er den Weg nah Audscila, eine Straße, die vor ihm noch kein Europäer betreten. Die Bevölkerung nahm ihn sehr freundlich auf. Nach einem kurzen Verweilen in Sella {lug er wieder eine südlihe Richtung cin, berührte die Oase Df\chibbena, „die schauerlichfte Einöde, die es in der Welt giebt“, und traf endlich in Audfcila ein, völlig unerwartet für die Ein- wohner, die ihm einen sehr unfreundlichen Empfang bereiteten, weil noch Niemand von Norden aus dahin gelangt œar. Er zog deshalb so \chnell als möglich weiter nah Dschalu, wo aber die Bevölkerun

eine so drohende Haltung einnahm, daß Dr. Stecker nach Bengasi eilte, um durch Vermittelung der türkischen Regierung ein weiteres

Rohlfs selbs na Bengasi auf, wo eben ein neuer türkischer Gous- verneur eingetroffen war, der auf Betreiben des Botschafters Grafen Habfeldt die bündigste Anweisung erhalten haite, das Vordringen von Rohlfs nach Kräften zu beschleunigen. Es wurde ein günstiger Konkrakt mit der türkishen Regierung abgeschlosïen, für dessen Innehaltung Geiseln gestelt wurden, und mi größten Hoffnungen brach Rohlfs mit ener Dattelkarawane auf und passirte zum zweiten Male Audschila und Dschalu. In forcirten Märschen wurde unter großen Entbehrungen endlich Taiserbo erreibt. Ohne Ruhe und Rast ging es über Buseima, wo er mitten in der Wüste den Anblick eines blauen Sees genoß, na Kebabo, der Hauptoase von Kufna, der einzigen, die eine feste Einwohaer- haft hat. Jn Buema vollzog si die Katastrovhe. Die Be- völkerung der Suja war durch die in Bengasi bewirkte Stellung von Geiseln so erbittert gegen Rohlfs, daß sie erïlärte, ihn niht weiter ziehen lassen zu wollen, ehe nit die Geiseln besreit seien. Da sich kein Bote na Bengasi fand, so war Rohlfs nunmehr thatsählich der Gefangene eines fanatischen Stammes, Man erpreßte Geld von ihm, stahl ihm seine werth- vollen Sachen uud forderte ofen auf, den verhaßten Fremden zu ermorden. Von einem treuen Neger gewarnt, entfloh Rohlfs wenige Stunden vor dem Ueberfall auf sein Lager unter großen Gefahren nah dem Süden; er rettete nihts als sein Leben; scine gesammte Habe, die Kaiserlihen Geschenke, die werthvollen Sammlungen und Notizen wurden die Beute der rahgierigen Neger. Indessen besserte sih setne Lage; die Geistlichkeit trat für ihn ein, und ein Volks\tamm trat offen auf seine Seite. Er hätte nunmehr nach Wadai ziehen Fönnen, allein feine Instrumente waren sämmtlich vernichtet, und nur einen kleinen Theil der Kaiserlichen Geschenke hätte er dem Sultan überréihen können. Außerdem war sein Vertrauen auf die Sujas, in deren Bereich er sich noch immer befand, gründlih erschüttert, Unter diefen Umständen blieb dem muthigen Forscer nichts übrig, als seine Expedition nach Wadai als gescheitert ansehen zu müssenz er kehrte nah Bengasi und alsdann nach Europa zurück. Als ein Resultat seiner Neise konnte Hr. Nohlfs jedo mittheilen, daß mit der von ihm bewirkten Durchforshu1g der Oase Kufra die Erforschung der Libyschen Wüste nunmehr als vollendet angesehen werden könne.

, Der „Leipziger Thiershußverein" veranstaltet in der Zeit vom 2. bis 20. Mai 1880 eine internationale Ausstellung aller derjenigen Gegenstände, welche unbeabsichtigter Thierquälerei vorbeugen können, oder Thieren, die der Mensch zu seinem Nutzen oder Vergnügen hält, in irgend einer Weise zu gute kommen. Gegenstände dieser Ausstellung sollen fein:

1, Modelle oder Zeichnunçen zweckentspredender Aufenthalts- râume für Thiere aller Art. a. Modelle von Ställen für größere und kleinere Thiere; ‘b. Einzelne Stalleinrihtungen: insbesondere Krippen, Raufen, Futter- und Tränkvorrihtungen; Anbindeapparate, namentlich auch solhe, welche das \chnelle Befreien der Hausthicere bei Heuersgefahr zulassen, oder folche, welhe das Ueberhauen ver- hüten; Latirbäume und Latirbaumhalter; Pflasterungsmaterial ; Wandbelag ; Ventilationseinrihtungen; Fenster; Thüren; Oefen: c. Käfige für Säugethiere und Vögel, welche in der Gefangenschaft gehalten werden; Tranéportkäfige ; Ausstellungskäfige.

IL. Geschirre, gut fonstruirte, welche das Gedrücktwerden der Zugthiere verhüten (Kummte, Joche, Sâttel, Reitzeuge, Haltern N: Anspannvorrichtungen ; Ausspannvorrichtungen; Pferd. shoaer; Salitel- selbstgurter ; Vorrichtungen, die das Durchgehen von Z-gthieren ver-

hindern. IIT. Modelle von

gut konstruirten Arbeitswagen oder folche Wagen selbst ; Wagentheile (Federn; Achsen ; Wagenräder; Leiters- bäume 2c.); Vorrichtungen, die zum Schuß der Zugthiere dienen (elastishe Ortscheite ; elastische Gabel für Droschken; Hemmschuhe 2c.). ____IV. Huf- und Klauenbeschlag. Huf- und Klaueneisen; Auêwitk- instzumente; Beschlagw-rkzeug ; Hufnägel.

V, Veterinärchirurgishe Instrumente.

VI. Heilapparate, welche zum Nutzen kranker Thiere verwendet werden (Kühlapparate ; Berieselungsvorrichtungen ; Hufshuhe; Ver- bandsftückte; Shwebeapparate) ; Gegenstände, welche zur Haut-, Huf- und Schenkelpflege dienen (Frottirlappen; Decken; Scnürmanschetten ; Bandagen ; Pußzeug aller Art; Schecrmaschinen); Hausapotheken.

VIIL. Vorrichtungen, welche angewendet werden müssen, um Ge- brauhsthieren Untugenden und \{lechte Angewohnheiten abzuge- wöhnen, ohne daß dabei die Thiere gequält werden; (Vorrichtungen, welche gebraucht werden müssen, um Thieren das Ziehen zu lehren ; Weidefesseln ; Dekenreißerstöcke; Zwangë- und Bändigungêmittel, wie Wurfzeuge, Bremsen, Nasfenringe, Beißkörbe).

VITI. Alle Gegenstände, welche font erfunden wurden, um das

Wohl von Thieren zu fördern und Thierquälereien vorzubeugen. (Winterfuttertishe, Futterkörbe für freilebende Vögel; Nistkästen ; gut eingerichtete Fischkästen, Aquarien und Te-rarien; Scblacht- masken und Instrumente, welche \chnelles und sicheres Tödten ter zum Schlachten bestimmten Thiere ermöglichen 2c. Anmeldungen zur AufsteUrng woüe man spätestens bis zum 15. März an Hen. Julius Haeckel unter Angabe des Raumbedarfs gelangen lassen. Das Standgeld richtet sich nach dem Ort der Aus- stellung. Für 1 qm Boderflähe des Gartens, welcher aus- \{ließlid zur Aufnahme wettertüchtiger Gegenstände bestimmt ist, wird 1 e. berehret, für 1 qm Tischflähe in der Ausftel'ungs halle 3 6 und für einen laufenden Meter Wandfläche des zuleßt gena::nten Raumes 146 Der Betrag des Standgeldes ift der Anmeldung bei- zufügen. Die Kosten der Feuezversicherung tragen in einem dem Werthe des ausgestellten Gegenstandes entsyrechenden Umfange die Aussteller. Ein- und Auspaken, sowie die Spedition der zur Aus- stellung gelangenden Gegenstände besorgt das Speditionsgeschäft des Hrn. Moriß Merfeld in Leipzig. Alle Sendungen sind aussch{ließ- lih an die genannte Firma zu richten. Verbindungen mit den Eisenbahndirektionen wegen Billigstelung der Frat sind angeknüpft. Die Herren Aussteller werden ersucht, für jede der Abtheilungen, welhe sie mit ihren Gegens- ständen beschicken, ein Plakat „mit Angabe ihrer Firma einzusenden. Großgedruckte kurzgefaßte Erläuterungen zu den Ausftellungsgegen- ständen sind erwünsht. Für die besten Gegenstände der Aus- stellung werden Ghrendiplome gewährt. Alle Thierschußvereine werden gebeten, dieses Programm mögli} zu verbreiten resp. sich durch Ausftellen von einshiagenden Gegenständen zu betheiligen, wie Überhaupt das Unternehmen zu fördern.

Der Verein für deutsches Kunstgewerbe hält morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr (Wilhelmstr. 118) seine zwanzigste Hauptversammlung. In derselben wird Hr. Direktor Pro- fessor Jul. Lessing einen Vortrag über die Ei senhoidtschen Silberarbeiten halten und der Fabrikant Hr. Stern über Holz- mosait sprechen. Vorlagen werden von dem Fabrikanten Hrn. Stern, Hrn. Professor Vozel und Hrn. Buchhändler Wasmuth gemacht wer- den. Gâste können eingeführt werden.

Aus New-York wird unterm 5. d. M. gemeldet, daß aus Mexiko eingegangenen Nachrichten zufolge Erderschütterungen in den Distrikten Cordoba, Drizaba, Tehuacan und Vera-Cruz, gleichzeitig mit dem jüngsten Erdstoß in Cuba, verspürt wurden.

Im NResidenz-Theater findet morgen die erste Auffüh- rung des Schauspiels „Trennung“ („Une Séparation“) von Legouvé mit Fr. Marie Seebach in ter weiblichen Hauptrolle statt,

Redacteur: J. V.: Riedel.

Berlag der Expedition (Kessel). ODruck: W. Elsner. Fünf Beilagen

Berlin:

Nachlässe, so in Berlin, Stettin, Bukarest, London, nur in Hamburg

Vordringen zu ermözlihen. Da die Cutsendung mißlang, so brach

{eins{ließlich Börsen-Beilage),

M

T E B A

Erfte Beilage zum Deutschen Reichs-Auzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Dienstag, deu 10 Februar

S L J nserate für ?

Hreuß. Gtaats-Änzeiger und vas (entral-Handels- | register nimmt anz: bie Königliche Erpeviitou

des Deutschen Reichs-Änzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Beelimn, S8. W. Wilhelm-Straße Nr. 32

4

è, Subhastationen, Aufgebote, Verladungen u. dergl.

inf htungen, Submissienen etc T. n L 83, Theater-Anzeigen.

. Verloosung, Amortigation, Zinegzablung

S L C Mr er S7 A V, E Cf & 7 Deffeutlicher ¿en Derntsczen Neics- u. Köniul, i 6

. Steckbriefe und Untersuchangt-Sachen. 5. 6, Verschiedene Bekanntmachungen.

u, 8, w, von öffentlichen Papieren. 9,

T SESEET E E T: - S;

Anzeiger. Industrielle Etabliezgemeuts, Fabrikew und Grosshandel, Täterarische Anzeigen. In der Börsen- 1 beilage. 2

Familien-Nachrichten.

——

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladnugen n. dergl.

[3479] Oeffentliche Zustellung.

taakermeister J, Groh bier zu Berlin, aSiheaße Nr. 3, klagt gegen den Architekten C. Coerper auf Zahlung von 2164 4 41 Pf. nebst 50/9 Zinsen seit dem 22. Januar 1879 für gelie- Ferte Staakerarbeiten mit dem Antrage auf Ver-

jeilung des Beklagten zur Zahlung dieser vorbe- | iy den Sißungssaal Nr. 79, mit der Aufforderung, O einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt

; Summe und Zinsen. U E ist eingeleitet, und da der jeßige Auf- enthalt des Beklagten Coerper 1nbekannt ift, fo wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in n zur Klagebeantwortung der Sache auf den 18, Ma 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Ge- richtsdeputirten im Gebäude des Königlichen Land- gerichts I. hierselbft, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 55, anstehenden Termin pünktlich zu er- scheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Ein- wendungen anzuführen und U:kunden im Original einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer- den kann. L int der Beklagte zur bestimmten Stunde N ‘Vetben die in der Klage angeführten That- sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt er- achtet, und was den Rechten nah daraus folgt, wird im Erkenntniß gégen den Beklagten ausgesprochen werden. Í in, den 4. Februar 1880. D Königliches Landgericht. T. Civilkammer. T!I. Der Gerichtsschreiber S Landgerichts-Sekz1etär.

(3491) Oeffentliche Zustellung. i Die Anna Marie Margaretha Meyer, ged. Fahje, aus Buxtedude, jeßt in Hamburg wohn- haft, vertreten durch den Rechtsanwalt Weber hier- selbst, lagt gegen ihren Ehemann, den_ ArbeitéE- mann Christian Meyer aus Buxtehude, dessen gegen- wärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ghescheidung, Gr- klärung des Beklagten für den s{uldigen Theil und Verurtheilung desselben in „die Prozeßkosten und ladet deu Beklagten zur mündliwhen Verhandlung des Rechtsstreits vor S I, des Köônig- i Landgerichis zu Stade c a 13, Mai 1880, Vormittags 10 Uhe, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. : Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Me O gemacht. midt, :

Gerichts\{reiber des Königlichen Landgerichts v. e.

(3569) Oeffentliche Zustellung.

aufmann Nestor Philipboru zu Berlin, M dard den Rechtsanwalt Joël hierselbft, Flagt gegen den Steinhändler Ernft Dickhoff zu Berlin, Ruheplatstr. Nr. 6, aus dem zwischen dem Kaufmann Isaac Levy und dem Müblenbesißer Gelling geschlossenen Kaufvertrage vom 28, Fehruar 1876 mit dem Antrage auf Zablung von 1500 h. nebst 5 %/ Zinsen seii dem 1. Juli 1879 bei Ver- meidung der Zwangsverwaltung und Zwangsver- steigerung des imm Grundbuche des Königlichen Amts- gerichts zu Mittenwalde, Band I. Blatt Nr. 76 Blatt 109 verzeihneten Grundstücks und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streits vor die IV. Civilkammer des Königlichen Landgerichts 11. zu Berlin, Dorotheenstraße 7, auf ven 30, April 1880, Vormittags 113 Uhr, mit der Aufforderung, M L gedachten Ge- ichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. L: Eis A der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der i ie ns gemacht. chbein, j Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I, Civilkammer 4.

ò

(357) Oeffeutliche Zustellung.

Marie Elisabeth, verchel, Vincenz, geb. Winkler zu Meißen, verireten durch den Rechts- anwalt Ernst Krause in Dresden, klagt gegen ihren Chemaun, den Klempner Richard Gustav Vin- cenz, früher in Meißen, jeßt unbekannten Aufent- halts, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Scheidung vom Bande der zwischen ihnen be- stehenden Ehe und ladet den Beklagten zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Givil- kammer des Königlichèn Landgerichts zu Dresden

auf den 5. Mai 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- ridte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Dresden, den 26. Januar 1880.

Hochgemuth, ; Gerichts\chreiber des Königlichen Landgerichts, Civilkammer Il.

1484 Oeffentliche Zustellung.

Die verwittwete Frau Kaufmann Doro- thea Plewe, geb. Witt, hier, vertreten dur den

wegen 675 4 mit dem Antrage auf Verurtheilung

des Verklagten zur Zablung von 675 # Zinsen von dem auf dem Grundstücke Hinter-Noßgarten Nr. 2, Abtheilung 111. Nr. 7 eingetragenen Kapitale von 2700 J tür die Zeit vom 7, Januar pr. bis T; Juli px. an die Klägerin und lade ih deu Beklag- ten zur mündlichen Verhandlung des Rewtsftreits vor die dritte Civilkammer des Königlichen Laud- gerichts zu Königsberg i./Pr. auf

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Königsberg, den 31. Januar 1880. Hensel, i

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[3523]

König in Hameln und des Bergmanns Bartels in

den 29. April 1880, Vormittags 109 Uhr,

bestellen. E n Zwecke der dentlichen Zustellung wird dieser

Verkanufsanzeige und Aufgebot.

In ZwangsvollstreŒungésachen des Holzhändlers

Dörpe wider den Bergmann Heinrich Hasenbein in Döôöcpe soll die dem Lebteren gehörende zu Dörpe unter Haus-Nr. 66 belegene Anbauerstelle, zu wel- (her der unter Art. Nr 74 der Grundsteuer-Mutter- rolle mit 5 Ar 68 []M. aufgeführte Garten und Hofraum und ein noch neues Wohnhaus mit 3 Stuben und 8 Kammern, Keller und Stallung werden und ist dazu

Mittwoch, den 7. April 1880, Nachmittags 23 Uhr, im Bolelmannschen Gasthause zu Dörpe an- beraumt. , ; Zugleich werden Alle, welche an den bezeihneten Grundbesiß Eigenthums-, Näher-, lehnretliche, fideikommijsarisbe, Pfand- und andere dingliche Rechte, inébesondere auch Servituten und Real- berehtigungen zu haben vermeinen, zu deren An- meldung in jenem Termine bei Vermeidung des Verlustes im Verhältnisse zum neuen“ Erwerber “der Verkaufsobjelte, aufgefordert. i Coppenbrügge, den 30 Januar 1880, Königliches Amtsgericht. Wolckenhaar.

gehören, öffentlich verkauft Termin arf

[3522] / Verkaufsanzeige uud Aufgebot.

n Zwangsvollstrekungssachen Tagelöhners Chri» Be Beute in Rittmarshausen , Gläubigers, wider Tagelöhner Friedri Beuseler in Saiten- hausen, Schuldners, / N

soll des Len zwischen Rinnenapf und Kramer belegenes O ep A 81 P Sattenhausen Gebäude und Hofraum) in dem au : Sounabend, den 27. März 1880, L Nachmittags 43 Uhr, im Kirchnerschen Wirthshause ¡ut Saftüuhkusin anberaumten Termine versteigerï werden. : In demselben haben Ale, welche am fraglichen Grundbesiß Eigenthums-, Näher-, lehnrechtl!che, fideilommissarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Seroituten und Real- berectigungen zu haben vermeinen, solche zu melden, widrigenfalls sie durch nur zu verkündendes Schluß- urtbeil C Mee lr ents zum neuen Erwerber ür verluftig erklärt werden. | Neinhausen, den 3. Februar 1880.

Königliches Amtsgericht. II. Münthmeyer,

N Aufgebot.

Auf Antrag des Amtsrichters Kannopsh zu Neu- mark als Vormund des minderjährigen Studenten der Rechte Felix Dahreustädt ist das Aufgebot der Na(blaßgläubiger des am 23. Mai 1879 zu Loukorsz verstorbenen t GLION Dahren-

ädt beautragt und eingeleitet worden, a ra aile Diejenigen, welhe als Nachlaß- gläubiger und Vermächtxißnehmer einen Anspruch auf den Nachlaß des verstorbenen Oberförsters Rudolpf Dahrenitädt aus Lonkorsz oder einzelne Nacblaßgegenstände zu haben vermeinen, aufgefor- dert, ihre Ansprüche und Recbte spätestens in dem auf den 20. Ap-il cr.,, Vormittags 10 Uhr, in Nr. 14 des hiesigen Amts8gerichts8gebäudes vor dem Amtsrichter Amort angeseßten Aufgebots» termine anzumelden, widrigenjalls sie ihre An- sprüche gegen die Benefizial-Erben nur noch inso- weit geltend machen können, als der Nachlaß mit Aus\{luß aller seit dem Tode des Erblassers auf- gekommenen Nußungen durch Befriedigung der an- gemeldeten Ansprüche nit ers{höpft find. |

Das Nachlaßverzeichniß ist in der Gerichts\hrei- berci I. des hiesigen Amtsgerichts niedergelegt und ist die Einsicht desselben Jedermann gestattet.

In jeder einzelnen Anmeldung, welche zur Ein- fit der Betheiligten in der Gerichtsschreiberei niederzulegen sind, muß der Gegenstand und der

[3526]

Beiecth 18 V d der Friederike, Marïz eiertheim als Vormund der er und Katharina Weber in Bulach, und die Wittwe des Josef Weber, Karoline, geb. Philipp, von Bulach, als Vormünderin des Heinrich, Josef, Bernhard und der Helena Weber daseibst, haben bezügli Lines von ihren Mündeln auf Aleben ihres Vaters Josef Wever III. von Bulach vererbten Grundstückes, 8 a2 60 m Wiesen in den Rüppurrerwiesen, Gemarkung Ettlingen, neben Ziriak Speck Wittwe und Michael Klein, Lagerbuch Nr. 5217, im Werthanschlage von 69 M cin Aufgebot beantragt.

fandbüchern nicht eingetragene, auch sonst nicht Ee aae Rechte an diese Liegenschaft zu baben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche späte- stens in

bestimmten Termine anzumelden, widrigenfalls die nit angemeldeten Ansprüche für erloshen erklärt würden.

[8511]

Kirchengemeinde zu Helden bez. des Anton Vogt daselbst ist das Aufgebot folgender angeblich ver- loren gegangener Urkunden :

D

Grund des Anspruchs unter Beifügung der urkund- lien Beweisstücke vder cine Abschrift derselben angegeben werden,

Neumark, dèn 20. Januar 1880.

Justizrath Alscher hier, klagt gegen den Grundstüks« besitzer Ülrig Grinda, zuleßt in Königsberg,

Königliches Am!sgericht, T,

[

eingeleitet worden, und werden daher alle Die- enn, welche als Gläubiger, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Inhaber Ansprüche auf jene Urkunden erheben zu können vermeinen, aufgefordert, si spätestens bis zu dem auf den

falls das Aus\chluß-Erkenntniß nah Lage der Akten wird erlassen werden.

[:

undstücke Mockrau Nr. 5 stehen rubr. IIl, Nr. 4 A 1, 300 Thlr., cin aufgemacht:s Bett mit 2 Unter- ‘betten, ] \ e 2 Fußlaken oder 50 Thlr., eine Kommode oder 6 Thlr. nad Wahl der Gläubigerin, für Bertha Pauline Hinz, jeßt verehelichte Janz, als Mutter- erbe auf Grund des Testaments der Iustine Wilhelmiue Hinzler, früher verehelihte Werner, vom 13, Juni 1843 bigerin Frau Bertha Pauline Janz und deren Che- maun haben über diese U lug lôschungsfähiz quittirt. Gleichwohl hat die Lösbung nicht erfolgeu fönnen, weil das über diese Post lautende Dokument verloren gegangen ift.

Mocktrau wird daher der Inhaber der Urkunde auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine,

seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht an- zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraitloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

[3527]

kFapitän Harm Gerds Spelde zu Oldersuw

m

Aufgebot.

1094 Landwirth Anton Weber L. in

ih hi

Es werden daher Alle, welche in den Grund- und

dem auf 2: Dienstag, den 30. März 1880, Vormittags 9 Uhr,

Ettlingen, den 3. Februar 1880. y Großherzogliches Amtsg-riht. Der Gerichtsschreiber: Matt.

Aufgebot.

Auf Antrag des Vorstandes der katholisben

a, gerichtlihe Schuld- und Pfandverschreibung der Witiwe Vogt in Helden vom 3. August 1852 über 190 Thlr. nebst Hypothekenschein von demselben Tage lautend über die Post Abthl. 1l1. Nr. 9 Bd. VI. BI. 6 des Grund- buchs von Helden zu Gunsten der Pfarrkirche u Helden, i

l u Delithe Schuld- und Pfandverschreibung des Franz Vogt zu Dohm vom 23. Juni 1846 über 49 Thlr. nebst Hypcthekonschein vom 26. uni ej. lautend über die Post Abthl, TII, Nr. 3“ Bd. IV. Bl, 34 des Grundbuchs von Helden zu Gunsten des Adolph Hundt zu Attendorn,

5. April cr., Morgens 10 Uhr, abier anberaumten Termine zu melden, widrîigen-

Attendorn, den 20. Januar 1880. Königliches Amtsgericht.

Zufg

Auf dem, dem Hofbesiter Carl Horst gehörigen

3565]

Oberbett, 6 Kissen, 2 Umstecklaken und

eingetragen. Die Glâäu-

unterm 20, August cr.

Auf den Anirag des Hofbesißers Carl Horst in

den 7. Mai 1880, Vormittags 12 Uhr,

raudenz, den 12. Dezember 1879. n G Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

Der Krämer Gerd Harms Spelde und der tiff, ju aben ihr von dem Sciffskapitän, jeßt Proprie* ¡är Ulfert

Wilters zu Varelerhafen gekaustes, früher zu Vareler- afen, jeßt zu I : Vlliotsbiff Margaretha, Unterscheid” ngssignal N. C.

Oldersum heimathli® ¿5 Schooner-

Q. H., jenem Voreigenthümer we0“ n des mit 5 9% jährli verzinslihen Restkaufpre®*" (es für das Schiff von ODreitausend zweihundert und fünfzig (3250) Mark verpfändet, 5 / Etwaige frühere Verpf® ndungen jenes Schiffes sind spätestens in dem auf Mittwoch, dev 24, März 1880, 10 Uher Vormittags, damit anberaumten Ÿ ufgebotstermine hier anzumel- den; der Gläubige’, welcher die Anmeldung unter- läßt, verliect sein *Lorzugsrecht gegenüber den Gläu- bigern, ‘welchs }n das Schiffsregister eingetragen me Md’, den 5. Februar 1880. Königliches Amtsgericht. T. Beglaubigt:

Dee. Gerichts\schreibergehülfe.

[3519]

[3529]

[3516]

Æ Y . 1600 lan D Gottfried U o Chrifing Schneider von Appetshofen

und S. 162 auf Plan Nr. 989 des Schmiedes Kaspar Nagel daselbst sind seit 20. Dezember 1824 für den Fürstl. Forstrath Schaefer zu Wallerstein 200 G zu a0 as a4

leut neider werden diejentgen, S áruna ein Recht zu haben glauben, zur Anmel- dung, im A1 }

iermit unter dem Rechlsnachtheile öffentlich aufge= Min L im Falle der Unterlassung der Anmel- dung die Forderung für erloschen erklärt und im

Hyp.-Buche gelös{cht würde.

[3520]

Inserate nehmen au! die Annoncen-Expeditionen des nvaliveuvant“, Nuvolf Mee, Haaseuftein & Vogler, G. L. Danbe & C39., E. Sthloites, Büttner & Winter, sowie alle übrigeu größeren

Anuoucen-Bureauns, R

=

Aufgebot.

Nachdem der Vormund Matthias Ebert zu Rücers

dahier den Antrag gestellt hat, den seit länger als 30 Jahren von seiner Heimath abwesenden Valentin Ebert von Rückers, der, wenn- er noch lebte, das - 70. Lebensjahr zurückgelegt Haben würde, für todt zu erklären und seine Erben zur Geltendmacung

rer Erbanfprüche aufzufordern, so wird Aufgebot8-

termin auf den

3. April d. Zs3., Vormittags 10 Uhr, erher bestimmt, in welhem fih der vers{ollene

Valentin Ebert dahier zu melden, bezw. seine Grben ihre Erbansprüche geltend zu machen haben, widrigen- falls Ebert für todt erklärt und fein Nawblaß an die Personen, die sich als nächste Erben legitimiren, ausgeantwortet werden wird.

ünfeld, den 31. Januar 1880. iss Königliches Amtsgericht. Futdel.

Aufgebot.

Auf Antrag des Oekonomen Michael Gugel von

Götteldorf ist das Aufgebotsverfahren bezüglich eines. auf seinen Namen als Gläubiger lautenden und zu Verlust gegangenen Schuldscheins dec Königlichen Hauptbank dahier vom 2. Juli 1879 Nr. 7002 über 2000 M, zu 3 9/ verzinslich, beschlossen worden.

Demgemäß wird der Inhaber der Urkunde hier-

mit aufgefordert, seine Rehte hierauf fpätestens in

d .. Ee renagens, den 2, Oktober 18809, früh 9 Uhr,

Sitzungszimmer Nr. 10,

vor dem unterfertigten Amtsgericht anstehenden Aufgebotdiezmnine anzumelden und die bezeichnete Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraft- los erflärt wird.

Nürnberg, dea 2. Februar 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IL Berlin, Amtsrichter.

Aufgebot.

I. Im Hyp.-Buche für Appetshofen Bd. IIT.

Nr. 652 der Söldnerseheleute

Auf Antrag der Ehe- welche auf die

und zrar spätestens im Aufgebotstermine

II. Der Aufgebotëtermin wird am ienftag, den 31, Angust 1880, Fei früh 9 Uhr,

im Geschäftszimmer des unterfertigten Amtsrichiers abgehalten.

Nördliugen, den 4. Februar 1880.

piltas Königliches Amtsgericht. Pfeuffer, Amtsrichter. Zur Beglaubigung?

Keith, K. Gerichts\ehreiber.

Aufgebot. a Der Bäkers\sohn Georg Edmund Gareis und die Bäckerstochter Kunigunde Gareis von Markt\chor* gast, welhe nah Amer*ïa ausgewandert „find und über deren Leben seit. mehr als 10 Jahren keine Nachricht vorhande”, ist, werden auf Äutrag ihres, Kurators Andrea®, Michel von Marktshorgast aufs gefordert, \päte”,ens im Aufgebotstermin vom Mont’ g, den 29, November 1880, Bormittags 9 Uhx, n persönlid oder \{ristlich sich bei dem Ki durit gerihte Berneck anzumelden, widrigenfalls sie für todt “exklärt werden. A E S boeikeiligten werden aufgefordert, ihre ® nteressen im Aufgebotbverfahren Wr ebenso alle Diejenigen, welche über dus E Ber schollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen. Berueck, den 4. Februar 1880, E Königlich Bayer. Amtsgericht. O ur Beglaubigung! Der adueriche Gerihts|chreiber Helleri;,

[3509] Aufgebot.

ie beiden, seit mehr denn 10 Jahren ver-

0 Uaitn Tdcbter bd Schneidermeisters Johannes Braun von S{hwarzenbah am Wald und seiner Ehefrau Anna Kunigunde , geborne Stroehla, Namens: C IR, E “A

Anna Margaretha, geb. 5. Juli 1829, un

Anna Katharina, geb. 5. Oktober 1838, L ift die gerichtlihe Lodeserklärung beantragt, un ergeht deshalb im Wege des Aufgebots die Auffor- derung:

a, an die Verschollenen: | spätestens im Aufgebotstermine vom

ttwoh, den 10. November 1880, „5 n i Le shrifilid dahier vei Gertct Ö oder {ritt a A s Y L R widrigénfalls Fie für todt erklärt werden wlirden ;

L. 8,