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— Dem Reichstag ift ferner rücksichtlich der gemeingefähr- lihen Bestrebungen der Sozialdemokratie folgende Vor- Tage zugegangen : j E:
Das Königlich preußische C E hat auf Grund des §8. 28 des Gesehes gegen die gemeingefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 mit Rems des Bundesraths für die Stadt Berlin und die angrenzenden Bezirke dieselben Anordnungen, welhe am 28. November 1878 getroffen worden waren, mittels des in der Anlage beigefügten Beschlusses vom 28. November v. J. auf die Dauer eines Jahres von Neuem rlafsen.
Nevi e Anordnungen, welche in Nr. 280 des „Reichs-Anzeigers“ und auf die für landespolizeilihe Anordnungen vorgeschriebene Weise bekannt gemacht worden sind, beruhen auf folgenden Gründen.
Dur die am 28. November 18378 getroffenen Maßregeln und dur die Anwendung der übrigen auf dem Geseße vom 21. Okto- ber 1878 beruhenden Befugnisse war es gelungen, die sozialdemo- kratishe Agitation in Berlin und dessen Umgegend in gewissen Schranken zu halten und äußerliche Ruhe herzustellen. Allein unter der Oberfläche dauerte die Bewegung fort und aus zuverlässigen Wahrnehmungen ergab sich, daß Berlin einer der hauptsächlichsten Heerde der sozialdemokratishen Bestrebungen geblieben und dur vert i fortgeseßt mit Gefahr für die öffentliche Sicher heit be-
roht ift.
Bis in die letzte Zeit der Wirksamkeit der Anordnungen vom 28. November 1878 hatten auf Grund des §. 28 Nr. 3 des Gesetzes vom 21. Oktober 1878 gegen Sozialdemokraten, und nur gegen solche, Aufenthaltsverbote in nicht unbeträchtlicher Zahl ausgesprochen wer- den müssen. : ) A E
Wurden hierdurch die Leiter der Agitation und die eifrigsten Förderer derselben ferngehalten, so traten doch immer von Neuem Andere an deren Stelle, welche glei Jenen die Verbindung unter den Genossen festigten und neu belebten, auch die Beziehungen zu den auswärtigen Führern sowie zu den Unsturzparteien anderer Län- der aufrecht erhielten. / ¿ :
Ihre Mittheilungen und Anweisungen, in gelegentlihen Zu- sammenkünften und Besprechungen ausgegeben, gelangten durch die ficher und wirksam gefügte Verznreigung der Agitation in kürzester Frist an alle Genossen. Die Sammlung von Mitteln für die Zwecke der Partei wurde insgeheim oder unter Umgehung des Verbotes n Vorschiebung gesclliger oder ähnlicher Zwecke fortgeseßt be- trieben.
In der festen Gliederung der Berliner Sozialdemokratie fanden die auf den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesell schafts- ordnung gerichteten Ideen und Bestrebungen Pflege und Kräftigung; fie wurden durch die zuversichtlihe Hoffnung belebt, daß nach Ablauf der kurz bemessenen Dauer des Geseßes vcm 21. Oktober 1878 die Zeit kommen werde, in welcher durch die äußerste Ausnußung der öffentlihen Agitationsmittel und im Vereine mit den „Proletariern aller Länder“ der Erreichung der gemeinsamen Ziele näher getreten werden könne.
Die seit Erlaß des Geseßes vom 21. Oktober 1878 außerhalb Deutschlands entstandenen Preßerzeugnisse der Sozialdemdkratie, namentlich die von Most in London herausgegebene „Freiheit“ und der in Zürich erscheinende „Sozialdemokrat“, in welhen mit rück- haltloser Offenheit der gewaltsame Umsturz der bestehenden. Staats- und Gesellshafts8ordnung als das unverrückbare Ziel der Sozial- demokratie hingestellt und die Solidarität mit den Umsturzparteien im Auslande proklamirt wird, hatten in Berlin in erheblichem Um- fange Verbreitung gefunden. In den zustimmenden Hinweisungen dieser Blätter auf die radikalsten Anträge und Beschlüsse des im vergangenen Herbste in Marseille abgehaltenen sozialistischen Arbeiter- Tongresses und in der Verherrlichung der von den Nihilisten anus- gehenden Attentate in Rußland waren neue Anzeichen der Zunahme der internationalen und extremen Richtung der Sozialdemokratie hervorgetreten.
Dieser Sachlage gegenüber konnte auf die Anwentuna aller zu- lässigen Mittel der Abwehr und der Sicherung für Berlin und seine nächsten Umgebungen nicht verzichtet werden. Es erschien daher geboten, die im §. 28 des Geseßes vom 21. Oktober 1878 vorgese- henen Anordnunçen, und zwar mit Rücksicht auf die gemachten Er- fahrungen und die Natur der obwaltenden Verhältnisse in gleichem Umfange und auf die gleihe Dauer, wie im Vorjahre, von Neuem
zu erlassen. Berlin, den 28. November 1879.
Auf Grund“ des §. 28 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober v. J. (Neichs- Gesetßblatt S. 351) wird mit Ame mgung des Bundesrathes für die Dauer Eines Jahres angeordnet was folgt:
S. 1, Personen, von denen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu besorgen ist, kann der Aufenthalt in dem die Stadt Berlin, die Stadtkreise Charlottenburg und Potsdam und die Kreise Teltow, Nieder-Barnim und Ost-Havelland um- fassenden Bezirke für den ganzen Umfang desselbea von der Landes- polizeibehörde versagt werden.
8. 2. In der Stadt Berlin und den Stadtkreisen Charlotten- burg und Potsdam sind das Tragen von Stoß-, Hieb- oder Schuß- waffen, sowie der Besiß, das Tragen, die Einführung und der Ver- kauf von Sprenggeschossen, soweit es sich nicht um Munition des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine handelt, verboten.
Von letterem Verbote werden Gewehrpatronen nicht betroffen.
Ausnahmen von dem Verbote des Waffentragens finden statt:
1) für Personen, welche kraft ihres Amtes oder Berufes zur
Führung von Waffen berectigt sind, in Betreff der letzteren;
2) für die Mitglieder von Vereinen, welchen die Befugniß,
O zu tragen, beiwohnt, in dem Umfange dieser Be- ugniß;z
3) für Personen, welche sich im Besiße eines Jagdscheines be-
E in Betreff der zur Ausübung der Jagd dienenden afen ;
4) für Personen, welche einen für sie ausgesteliten Waffen schein
at gus führen, in Betreff der in demselben bezeichneten afen.
Ueber die Ertheilvng des Waffenscheins befindet die Landes- polizeibehörde. Er wird von derselben kosten- und 1empelfrei aus- gestellt und kann zu jeder Zeit wieder entzogen werden.
8. 3. Vorstehende Anordnungen treten mit dem 29. November D, S i Nail
Statistische Nachrichten.
Nah Mittheilung des fstatistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 1. Februar bis inkl. 7. Februar cr. zur Anmeldung ge- fommen: 171 Gheschließungen, 903 Lebendgeborene, 28 Todtgeborene, 506 Sterbefälle.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Breslau, 12. Februar. (W. T. B.) Der Dichter Carl von Holtei ist heute gegen Abend gestorben.
Gewerbe und Handel.
Dem Verwaltungsrath der Berliner Handels-Gesel]1- \ cha ft wurde gestern die Bilanz pro 1879 vorgelegt; dieselbe ergiebt einen Reingewinn von 2 254 630 4, von dem eine Dividende von 99% zur Vertheilung gelangt und nah den Abschreibungen dem Re- servefonds 500 000 M überwiesen werden.
— Die „New-Yorker Hdls.- Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 30. Januar cr. datirten Wochenbericht folgendermaßen : Am Waaren- und Produkten-Markt hat sid das Geschäft in den leitenden Artikeln gebessert, Behufs Befrahtungen mit vollen Getreideladungen wurden 8 Scbiffe gehartert. Jn Brod- stoffen war es lebhaft und {ließt Weizen heute, nach starken Schwankungen, ungefähr 1 Cent niedriger als am vorigen Freitag, während sich Mais ca. 14 Cent höher stellte. Baumwolle: Ter- mine wurden rege'gehandelt, und auch in disponibler Waare wurde mehr
für Export gethan. Middling Uplands {ließen 3/16 Cent höher zu 121/16 Cents. Scchiffsbedürfnisse: Terpentinöl in Folge starken Angebots und in Uebereinstimmung mit dea Berichten aus dem Süden und von Europa flau. Harz ruhig und eine Kleinigkeit niedriger im Preise. Theer und Peb flau. Provisionen: Schmalz lebhaft, aber niedriger, Schweinefleisch zum Export Afgehr!: Rindfleisch ill. Im Hopfen- geschäft ist es noch immer fill und der Export ruht gänzlih. Beste Qualität fest auf Preis gehalten, mittlere billiger zu kaufen. Pe- troleum zu Beginn der Woche ctwas besser, {ließt flau zur nomi- nellen Notiz von 7} Cents für refined. Kaffee. Rios anfänglich matt, später befestigt. Jn reins{meckenden Sorten. hat sich die Konsumfrage beträhtlich gebesser. Fremde Manufaktur- waaren: In Folge des warmen Wetters, hat die Ta alalson bereits begonnen, und ist das Geschäft der verfloffenen Woche in allen hierher gehörigen Branchen ein recht lebhaftes. Der Import von Webstoffen betrug während der heute beendeten Woche 2 839546 Doll. gegen 1 788 190 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Berklebrs:- Anstalten. Triest 12. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Urano“ ift heute Abend aus Konstantinopel hier angekommen.
Berlín, 13. Februar 1880
In der gestrigen Sißung der Stadtverordneienverj¡amm- [lung kam der Bericht des Ausschusses zur Vorberathung über die Herstellung künstliher Filter auf dem Grundstücke der ftädtiscen Wasserwerke bei Tegel zur Berathung. Diesem Berichte entnehmen wir Folgendes: In der Sißung am 25. November v. J. hatte der Ausschuß beschlossen, die Diskussion über die Filterfrage für die nädste Zeit auszuseßen, inzwischen aber nach der stattgefun- denen Entleerung der Reservoire in Tegel und Charlottenburg eine Besichtigung derselben vorzunehmen, um \ich von den Erfolgen der feit dem 3, November vorigen Jahres eingeführten Reservoir- Wewsfelwirthschaft Ueberzeugung zu verschaffen. Das neue Reservoir in Charlottenburg ist am 4. November v. J. in Betrieb genommen und nach einer Betriebsdauer von einem Monat wieder entleert und gereinigt worden; nächstdem aber hat alle aht Tage die Aus- haltung eines Reservoirs in Tegel, und in Charlottenburg und die Benußung der beiden anderen Reservoire stattgefunden. Die entleerten Reservoire sind von Mitgliedern des Ausschusses zu ver- schiedenen Malen besihtigt worden. Nachdem seit dem Beginn der Wechsclwirthschaft ein Zeitraum von über zwei Monaten verflossen ist, hat das Kuratorium der \tädtishen Wasserwerk: über die Resul- tate der Wahrnehmungen unter dem 15. Januar d. J. an den Ma- gistrat berihtet und ist der betreffende Bericht dem Vorsißenden des Ausschusses zur Kenntnißnahme mitgetheilt worden. Aus der Mitte des Ausschusses wurde dem Bericht über den faktishen Be- fund der Ablagerungen in den Reservoirs in allen Punkten zugestimmt, dagegen konnte die Schlußfolgerung des Kurato- riums, daß nur durch Filter ein brauhbares Wasser zu beschaffen sei, nicht getheilt werden. In dieser Beziehung ging die Ansicht dahin, daß die Wirkungen der Wechselwirthshaft ganz erstaunliche seien, nabdem man angcfanzen habe, den Wechsel alle acht Tage eintreten zu lassen, so daß Klagen über \{chlechte Beschaffen- heit des Wassers fast gar nicht mehr laut würden. Tägliche Unter- suchungen hätten das Wasser vollständig klar erscheinen laffen, und erst nach Anwendung der Lupe seien kleine Fäden von Crenothrix aufgefunden worden, es sei also vorläufiz das erreiht, was man ge- wünscht habe, indem weniger die Bestandtheile, als die Färbung des Wassers die früheren Klagen hervorgerufen häiten. Nun frage es sich aber doch, ob die allerdings auch jeßt noch in dem Wasser vorkommende Crenothrix als der Gesundheit nachtheilig zu bezeibnen sei Diese Frage würde wohl ver- neint werden müssen, denn der Dr. Bischoff, der sich ein- gehend mit den Wasseruntersuhungen beschäftige, habe er- klärt, daß er das Wasser aus verschiedenen Brunnen in der Stadt untersucht und überall Crenothrix vorgefunden habe. Von einer Gesundheitsgefährlichkeit diéser Alge könne hiernach also keine Rede sein; es werde sicherlih Niemand versuchen, aus dem Vorhanden- sein derselben den Arsbruch einer Epidemie herzuleitcn. Aber ganz abgesehen hiervon, handle es sich für jeßt darum, ob alle Versuche erschöpft seien, so daß man sich {on gegenwärtig zur Abgabe eines endgültigen Urtheils für berechtigt halten könnte. Dies sei nun nicht der Fall. Die Versuche mit der Wechselwirthschaft seien neu und müßten deshaló erst noch längere Zeit beobachtet werden, denn die Annahme sei doch nicht ganz unbegründet, daß eine weitere Klärung des Wassers in dem Rohrnet eintreten werde, sobald erft die demsclben vor dem Beginn der Weselwirthschaft zugeführten Ablagerungen sämmtlich hinausgespült sind. Ferner wurde wiederholt darauf hingewiesen, daß der Bodensatz în den Reservoiren nah achttägiger Benußzung derselben gegen früher ein bedeutend geringerer geworden sei, und daß das Wasser demzufolge in dem Nohrneß eine folhe Beschaffenheit erlangt hätte, daß, wäre dasselbe vordem ebenso gewesen, voraussichtli% gar keine Klagen laut geworden wären. Eine weitere Besserung werde sicherlich erreicht werde , wenn statt der jeßt wöchentlih einmaligen Reinigung eine zweimalige Reinigung der Reservoire vorgenommen werde, namentlich zu der Zeit, wenn das Wasser die der Wucherung der Algen günstige höhere Temperatur angenommen hat. Die dur letzteres Vorgehen befürchtete Steigerung der Reinigungskosten sci nicht gut zu er- warten, wenn man cs nur unterlasse, behufs der Ausführung der Reinigung cinen besonderen Bohlengang zu legen und die Erleuch- tung in fo ausgedehntem Maße zu bewirken, wie bisher. Bemän- gelt wurde bei dieser Gelegenheit, daß die Ablagerungen aus den Reservoiren in die Spree geleitet werden, anstatt dieselben! her- auszunehmen und auf der Erde trocknen zu lassen. Auch die gegen- wärtig stattfindende Lüftung der Reservoire wurde als nicht aus- giebig genug bezeihnet und die Erzeugung eines stärkeren Pul- fions\troms gewünscht. Hierbei wurde zugleih bezüglih der Bau- art des Bassins bemerkt, daß gerade durch die Wölbungen der Zutritt der fris{en Luft abgeschnitten und Kellerluft geschaf- fen werde. Bei dem eventuellen Bau neuer Reservoire werde man hierauf entsprechende Rüdcksiht nehmen müssen. Der Aus\{chuß gelangte hiernah zum Schluß, daß es für jeßt noch verfrüht sei, definitive Enscheidung zu treffen, cinmal, weil die Re- servoir-Wecbselwirthschaft, obgleich ers verhältnißmäßig kurze Zeit in Wirksamkeit, doch bereits eine ganz merkbare Besserung herbeigeführt habe, und dann, weil dur vermehrte Lüftung der Reservoire und durch Herbeiführung einér \teten Bewegung des Wassers in den- selben voraussihtlich noch günstigere Resultate würden erzielt wer- den. Diesechalb empfiehlt der Ausshuß — mit 10 gegen 2 Stim- men —, die¿definitive;Beschlußfafsung über die Vorlage des Magistrats vom 1, November v. F., betreffend die Bewilligung der Kosten für Herstellung künstlicher B auf dem Grundstücke der städtischen Wasserwerke in Tegel, bis zum 1. November d. J. aus- zusehen. Hinsichtlich der im Laufe der Verhandlung sor} noch gegebenen Anregungen und gemachten Vorschläge empfiehlt der Aus- \chuß folgende Beschlußfassung: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, 1) die Reservoir-Wechfelwirthshaft in Tegel und Charlottenburg in der Art fortseßen zu lassen, daß für jeßt und die nächste Zeit die Reinigung der Reservoire wöchentlih einmal, bei höherer Temperatur des Wassers aber die Reinigung zweimal wöchent- lich stattfindet; 2) eine kräftigere und wixksamere Ventilation der Reservoire zu veranlassen; 3) in Erwägung zu nehmen, ob nicht dur stärkeres Fließen des Wassers, herbeigeführt event. durch aufgeführte Zwischenwände, der Algenwucherung in den Reservoiren noch weiter entgegenzuwirken sein möchte; 4) einige quantitative Analysen des Wassers aus Tegel, Charlottenburg und einer Ausflußöffnung in der Stadt durch den Professor Dr. enes ausführen zu lassen; 5) zu veranlassen, daß das an verschiedenen Stellen innerhalb der Stadt aus etwa 20 bis 30 Stationen und zu bestimmten Lageszeiten ent- nommene Wasser von dem Pr. Bischoff untersuht und
die Berichte desselben, unter Angabe dee Temperatur- verhältnisse des Wassers, alle 14 Lage durh das Kom-
munalblatt veröffentliht werden, sowie“ ferner dem Dr. Bischof die Anfertigung einer vergleihenden Uebersicht der Veränderungen wel{e das Wasser innerhalb einer bestimmten längeren Frist, z. B! im Laufe eines Vierteljahrs, angenommen hat, zu übertragen, und 6) dem Ausschusse der Versammlung — (vorausgeseßt, s das fers nere Bestehenbleiben desselben von der Versammlung beschlossen wird) — allmonatlich die etwa eingegangenen Beschwerden über den Zustand des gelieferten Wassers, sowie einen Bericht des Kuratoriums der städtishen Wasserwerke über die Erfolge der Wechselwirthschaft zu übersenden.“ — Gleichzeitig giebt der Ausschuß der Versammlung anheim, ihm aufzugeben, falls außerordentlihe Umstände sofortige Maßnahmen nöthig machen, der Versammlung entsprechende Anträge zu unterbreiten.
Die Stadtverordneten-Versammlung nahm die Anträge des Aus- {usses an.
München, 9. Februar. (Alg. Ztg.) Der Metgersprun dieses altherkömmliche mit der Geschichte Münchens A verwasene volksthümliche Fest, wurde heute nah dreijähciger Pause wieder abs gehalten, und der Zudrang war ein s\tärkerer als fonst; selbst die Galerie des Petersthurmes war dicht mit Zuschauern beseßt. Von der „Herberge“ zum Kreuzbräu an der Brunngasse zog Vormittags der originelle gus mit zwei Musikcorps aus. Voran ritten auf prächtigen Rossen aht Knäbchen in alter malerischer Tracht, und ihnen folgten ebenfalls zu Pferd die sieben zum Sprunge bestimmten Gesellen in rothen Fräcken. Schwere Pokale mit werthvollen Denkmünzen wurden mitgetragen, darunter auf blauem Kissen der Ghrenbeher im Schmucke eines silbernen Lorbeer-Kranzes, in welhem seit Jahrhunderten bei diesem Feste den Re- genten des Hauses Wittelsbach der Ghrentrunk kredenzt wurde. Der Zug bewegte sich zum solennen Hochamte in der St, Peterskirhe und von hier aus zur Königlichen Residenz, woselbst Ihre Majestät die Königin-Mutter die Deputation auf das Aller- huldvollste empfing und die Blumenspenden entgegennahm. Ein wohlwollender Empfang wurde der Deputation auch in den Palais der Königlichen Prinzen und Prinzessinnen zu Theil. Nach beendes- ten Aufwartungen ging der Zug zum Högerbräu ins Thal, wo die sieben Gehülfen zum „Sprunge" Toilette maten. Am Fiscbrun- nen, um welchen fich s{on um die Mittagsstunde die Neugierigen drängten, ging Nachmiitags gegen 2 Uhr das Heiterkeit erregeude Schauspiel von statten. Während desselben war im Högerschen Gasthause das sogenannte Meistermahl. Abends war im Kreuzbräu, dessen Eingang ein Triumphbogen s{mückte, Ballöder Gesellenz am Faschingsdienstag war Ball der Meister.
Dresden, 10. Februar. Die „Dresd, Nachr.“ meldetèn unterm 9. Februar: Seit einiger Zeit ist hier beim Militär eine eigene thümlihe Krankheit, die sogenannte Halsstarre, verbunden mit Krämpfen, und zwar zuerst bei der 9, Compagnie des hier gar- nisonirenden Schüßen - Regiments Nr. 8 ausgebrochen, bei der bis jeßt 8 Fälle vorgekommen sein sollen. Auh muß mit genannter Krankheit Gehirnaffektion verbunden fein 2, Gerüchtweise verlautet, daß man mit dem Plane umgehe, bei eiwa weitergreifenden Erkrankungsfällen die Mannschaften zu beurlauben. Dazu bemerkt heute das „Dresd. Journal“: „Die stattgefundenen Erkrankungen an Genickrampf, deren Entstehen nah Ansicht dec Aerzte vornehmlich auf Erkältungen, begüastint dur die anhaltend rauhe Witterung, zurückzuführen is, zeigten sih beim 7. Infanterie- Regiment „Prinz Georg“ Nr. 106, kasernirt zu Möckern bei Leipzig, ferner in der Garnison Dresden und in der Garnison Freiberg, Koastatirt sind beim erstgenannten Regiment 4 Erkrankungsfälle, wovon 3 mit tödtlihem Ausgange. Jn der Garnison Dresden er- krankten 9 Mann, welchbe sämmtlich auf dem Wege der Besserung sich befinden. Aus der Garnison Freiberg is ein Fall, und zwar mit tödtlihem Verlauf gemeldet. Daß das Erforderliche zur Ver- meidung weiteren Umsichgreifens der Krankheit ungesäumt angeordnet worden, bedarf niht erst der Erwähnung. An die Frage einer Beurlaubung von Mannschaften ift dabei nie herangetreten worden.“
Aus der Pfalz wird der „Allg. Ztg." unter dem 10. d. Mt2. gemeldet: Nah so eben erhaltenen Privatbriefen sind die Afrika- reisenden Dr. Mook und Baron Holzhausen am 2. Januar in Kassäla angelangt. Die Wüstenreise von Suakin bis Kafsal« legten fie in 14 Tagen zurück. Kassala, die Residenz eines Paschas, ist das Centrum der deutschen Thierhändler, Hier haben Hagenbeck, Reiche und Cohn ihre Stationen, und Leutshe waren es, welche zuerst hier vordrangea. (Florian, Werner, Cohn, Dr. Schweinfurth, ron Heuglin). Mook und Holzhausen haben fi —ent\chlossen, \üd- östlih nach dem Rahat und Diuder weiterzureisen.
Die XXV, Aufführung der Hochschule für Musik, Ab- theilung für ausübende Tonkunst, unter Leiteng des Hrn. Ernst Rudorff, wird am Montag, den 23. Februar, Abends 74 Uhr, im Saale der Sing-Akademie stattfinden. Das Programm lautet: 1) Beethoven, Ouverture „Egmont“. 2) Mozart, Konzert (Es-dnr) für Waldhorn (Aliezgro — Romanze, Larghetto — Allegro), Hr. Sriedcib Lehmann. 3) Schumann, Konzert für Violoncell (Nicht ¿zu {nell — Langsam — Sehr lebhaft), Hr. Robert Hausmann. 4) Weber, Ouverture „Euryanthe“. 5) Gade, Sinfonie in A-moll (Presto — Andante sostenuto — Allegretto, ass8ai moderato — Allegro molto e con fuoco).
Der Cirkus Nenz übt, obwohl seit seiner Eröffnung bereits drei Monate verflossen sind, andauernd eine starke Anziehungs- kraft aus. Allabendlich ist der große Raum von Schaulustigen voll- ständig gefüllt. Hr. Direktor Renz scheut aber auch keine Mühe und Kosten, für angenehme Unterhaltung zu forgen. Das Programm bietet immer wieder neue Abwechslung und trägt durch scine Reiche haltigkeit jedem Ges{mack Nehnung. Wer sich für die edle Reit- kunft inter.\sirt, dem werden jeden Abend mehrere Piecen geboten, die seiren vollen Beifall erringen müssen. Von den Damen zeichnen sih als Reiterin der hohen Schule Frl E. Loisset und Fr. Amanda Hager-Renz aus, welche leßtere auch als kühne Springerin Bewunderung erregt. Allbekannt als ein vorzüglicher Reiter ist ferner Hr. Hager, der die s{chwierigsten Gangarten der hohen Schule mit spielender Leichtigkeit und großer Eleganz ausführt. Ebenso lobenswerth wie die Kunst der Reiter ist die Schönheit der Pferde, mit denen sich der Cirkus Renz f\tets hervorragend ausgezeichnet hat. Neben dem Reiten der hohen Schule wird den Pferdekenner und -Freund die hohe Drefssur der Pferde interessiren, wêlhe vornehmlich Hr. Fr. Renz vorführt; \taunenswerth sind die Resultate, welche hier die Kunst des Menschen erzielt hat. Von Kraft und Kühnheit zeugen die übrigen Produktioncn der Reitkunst, besonders das Grotesque- reiten des Mr. Frank und das Voltigiren des Mr. Boswell, während eine Reihe von jungen Damen die ausgesuchtesten und \{chwierigsten Piecen auf gesattelten und ungesattelten Pferden zum Besten geben. Vielbewundert sind ferner noch immer die Produk- tionen der weitberühmten amerikanischen Luft-Gymnastikerin Miß Leona Dare und der Miß Washington. Die Zwischenpausen werden durch die- Kunststücke einer großen Anzahl von Clowns, welche das erdenklich Mögliche in gymnastishen und komischen Piccen leisten, angenehm ausgefüllt. Außer all diesen Dingen bringt dann jeder Abend noch eines von jenen großen Ausstattungsstücken , wie Julius Caesars Einzug in Rom, der Karneval auf dem E.se, eia chine: \ches Fest 2c., welche sämmtlih von dem Direktor Renz mit vielem Glanz und Geshmack arrangirt und in Szene geseßt sind.
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).
Berlin:
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eilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 13. Februar
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register nimmt an: die Königliche Expeditis dex Deutszen Reichs-Anzeigers und Aöuiglih Preußischen Ätoats-Anzeigers: Bexlin, 8. 7. Wiiheim-Straße Nr. #2
n 1, Steckbriefe nund Unteranchunzs-Sacken.
2. Snbbastationen, Aufgebote, Veriadungen u. dergl,
3, Verkänfe, Verpacktnuyen, Submisziozuen ete.
. Voerloosung, Amortisgatios, Zinazahiang U. 2. . Von öffentlichen Papieren.
fentlider Anzeiger.
5, Indusetrielle Etabliazements, Fabriksu 8, Verechiedens Betenntmachangen.
4e 2 'Theater-Anzeigen. | In der Börson-
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Inferate nebmen au! bie Annoncen-Eepeditionen des „Fnvuglibendank“, Rudolf Mose, Haasenfitcin c BVogiex, S. L. Danve & Co, @, Sézlgtte, Bilzéttter & Winter, sowie alle übrigen größeren
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Familien-Nachrichten, bsilags.
Sar Et En Ea i
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í und Untersuchungs - Sachen. | mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- Ste s Ung 9 richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
eckbriefs-Erledignna. Der unter dem 19, No- O 1879 hinter den Bäctergcsellen Hermann Bieike aus Nowaweß erlassene Steckbrief ist er- ledigt. Potsvam, den 6. Februar 1880. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht. Der unterm 29. v. Mts. hinter den Musketier guttiewicz der diesseitigen 8. Compagnie erlassene Stebricf ist durch Einlieferung des 2c. Dutkiewicz erlegt. Stralsund, den 11. Februar 1880. 9, Bataillon 3. Pommerschen Infanterte-Negiment
Nr, 14.
er vom früheren Königlichen Kreisgericht zu R fcnbeia S. unterm 19, Dezember 1878 hinter den Einifeger Thomas Arndt aus Skorkau er- lassene Steckbrief (Nr. 5 des Staats-Anzeigers pro 1879) wird hierdurch erneuert, Creuzburg, den 30. Januar 1880. Königliche Staatsanwaltschaft.
Subhastatiouen, Æufgebote, Vor- ladnugen n. dergl.
(3791) Oefeutliche Zustellung.
Der Kaufmann Friedrich Kurzweck zu Berlin, Meterstr. Nr. 16, klagt gegen den ehemaligen Restaurateur Carl Lehmann, früher zu Berlin, Wilhelmstr. Nr. 11 bei Stapenbeck wohnhaft, jeßk feinem Aufenthalte nah unbekannt, wegen der pro I]. Quartal 1879 mit noch 32 4 50 S rüdstän- digen Miethe für eine im Hause Meyerstr. Nr. 16 seit dem 1. Januar bis Ende Juni v. J. gegen eine monatlihe Miethe von 17 A 50 Z inne- gehabte Wohnung von Stube und Küche nebst Bodenraum mit dem Antrage auf Zahlung von 32 M 50 S nebst 5% Zinsen seit dem 1. Juli 1879 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht I. zu Berlin, Abtheilung 20, auf
den 20. April 1880, Vormittags 10 Uhr, Jüdenstr. 60, Portal I., 2 Treppen, Zimmer 87A.
Zum Zwecke ter bffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 4, Februar 1880,
Sáhnfter, i
Gerihtéschreibecr des Königlichen Amtsgerichts I.
Abtheilung 20.
(3792) Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmaun J. M. Hennig zu Berlin, Jägerstr. Nr. 37, klagt gegen den Kaufmann N. Lewin, früher zu Berlin, Prenzlauer Str. Nr. 26 bei Hammerstein, jegt unbekannten Aufenthalts, wegen seiner Nestforderung für die in den Jahren 1874. bis 1877 gelieferten Kleidungsstücke, mit dem Antrage auf Zahlung von 145 4 50 - nebft 6% Kinsen seit dem Tage der Zustellung dieser Ladung, und ladet den Bcklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor das Königlihe Amts- geriht I. zu Berlin, Abtheilung 20, auf
deu 20. April 1880, Vormittags 10 Uhr, Jüdenstr. 60, Portal I.,, 2 Treppen, Zimmer 87A.
Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird diescr Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 7. Februar 1889.
Suster, i
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I.
Abtheilung 20.
(3754) Oeffeutlihe Zustellung.
Der Gypsfabrikant Albert Nico in Rirxheim, vertreten durch Rechtsanwalt Dümmler, Tlagt gegen den Joseph Fritsch, Dienstknecht, früher in LTags- dorf wohnend, jeßt ohne bekannten Wohn- und Auf- enthaltsort, und gegen Anton Frit, Angestellker in Lyon (Frankreich) wohnend, aus einem freiwilli- gen Urtheile des Friedensgerihts Habsheim vom 29, Mai 1878 mit dem Antrage auf Versteigerung der den Beklagten gemeinshaftlich gehörigen Grund- stüce und Theilung des Erlöses an die Beklagten je zur Hälfte mit der Maßgabe, daß Kläger mit seiner Forderung an Hauptsumme, Zinsen und Kosten aus dem auf Joseph Fritsch treffenden Antheil be- friedigt werde, und ladet die Beklagten zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civil- kammer des KaiserliGßen Landgerihts zu Mül- hausen i. E. auf
deu 20. April 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. i
Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Stahl, : Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts.
[3769] Oeffentliche Zustellung.
Der Müller Conrad Ködding zu Haßbachs Mühle bei Haine zu Amt Frankenberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Schmidt, klagt gegen seine Ehefrau Elisabeth, geb. Adler, von da, leßt in unbekannter Ferne, wegen Ehescheidung auf Grund böslichen Verlassens, mit dem Antrage, die Che mit der Beklagten auf Grund ihres bôs- lihen Verlassens dem Bande nah zu scheiden und Beklagte für den gan Theil zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlihen Ver- handlung des Rechtsstreits vor die Erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Marburg
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Marburg, den 6. Februar 1880. Liebermeisier, :
Gerichtëschreiber des Königlichen Landgerichts.
[3774] Oeffentliche Zustellung.
Der Besitzer Adolph Glanz zu Moder, ver- treten durch den Rechtsanwalt Schrage hier, klagt |. gegen den früher am hiesigen Orte wohnhaft ge- wesenen Schlossermeister. Emil Hochstaedt, dessen jetiger Aufenthaltsort unbekannt ift, aus der nota- riellen Schuldverschreibung vom 3, Oktober 1879 wegen eines dem Beklagten gegebenen Darlehns mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 360 #4 nebst 6% Zinsen seit dem 3. Oktober 1879, und ladet d:n Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Thorn auf deu 13. Mai 1880, Mitiags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. | Zum Zwmedcke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
; f Henschte, : Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[3765] /
Oeffentliche Ladung.
Nachdem der Drechsler Conrad Wolfram Ik. und dessen Ehefrau Anne Elisabeth, geborene Sinning, in Gurhagen, die Eintragung des in der Gemarkung von Gurxhagen belegenen Grundstücks B. 55 7 Aer 3 Ruthen jeßt Theil von Blatt 8 Nr. 59, Wiese das Wegeland 31 a 44 qm, in das Grundbuch auf ihren Namen beantragt haben, so werden alle die- jenigen Personen, welche Rechte an jenem Grund- sttüdck zu haben vermeinen, aufgefordert, solche späte- stens in dem Aufgebotêtermine am 7. April 1880, Mitiags 12 Uhr, anzumelden, widrigenfalls der bisherige Besitzer als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmeldung unter- lassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welder im redlihen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das oben erwähnte Grundvermögen erwirbt, niht mehr geltend macen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjeniger, deren Rechte in Folge der bis zur Er- lassung des Aus\chlußurtheils erfolgten Anmeldung eingetragen find, verliert. Melsungen, den 7. Februar 1880.
Königliches AmtEgericht.
Bernhardi.
13784] Oeffentliche Ladung des Auton, Stephan und Friedrich Maier zur geringen Erbschaft ihrer Mutter Heinrich Maiers Ehefrau von Munzingevy. Binnen 3 Monaten sich zu melden bei Notar Göß in Munzingen, Großherzogthum Baden.
Li Aufgebot.
Auf Antrag des Orgelbauer Kummer zu Minden, als Vormund der vier minorennen Geschwister Kuhl- mann, Kinder der am 4. Oktober 1879 zu Minden verstorbenen Wittwe Kuhlmann werden die Navlaßgläubiger der 2c. Kuhlmann aufgefordert, ihre Ansprüche an den Nachlaß derselben spätestens in dem auf 24, April 1880, Morgens 11 Uhr, im hiesigen Amtsgerichte, Zimmer 22, „anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls sie gegen den Benefizial - Erben ihre Ansprüche nur noch soweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Aus\{luß aUer seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nußungen durch Be- friedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird, In der Anmeldung eines Anspruches muß der Gegensiand und der Grund desselben angegeben werden. . j Die urkundlihen Beweisstücke oder eine Abschrift derselben sind beizufügen. Minden, den 6. Februar 1880. Königlitcs Amtsgericht.
Pen Aufgebot. Der Eingessene Heinr. Friedr. Buttenschoen in Wahlstedt hat das Aufgebot eines auf seinen Namen lautenden Spazkassenbuhs Nr. 3858, ausgestellt von der Administration des Spar- und Leihkasjen- Vereins in Segeberg über 664 4 08 -, beantragt. Der Inhaker dieses Sparkassenbuch8 wird aufge- fordert, spätestens in dem auf Donnerstag, deu 13, Mai 1880, Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte angesetzten Termine seine Rechte anzumelden und das Sypar- kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloët- erklärung desselben erfolgen wird. Segrberg, den 31, Januar 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.
(37901 ¿4 Aufgebot.
Auf dem, dem CEinsfassen Wilhelm Nee zu?
gelderrückstand von 166 Thlr. 20 Sgr. aus der Obligation vom 2, September 1831 für Jacob Zum Zwedcke der öffentlichen Zustellung wird | Mockprang unterm 20. April 1846 lös{ungsfähig
quittirt. Gleichwohl hat die Löschung nicht er- folgen Tönnen, weil das über die qu. Post lautende Dokument verloren gegangen ist. Jacob Mokprang ist am 27. Dftober 1860 zu Neu-Mühlbach ver- storben. Der angeblich einzige noch lebende Erbe des Jacob Modlprang, der Hofbesiger Carl August Schneider in Ellerwalde, hat sein Verfügungsrecht über die qu. Post nicht nachgewiesen.
[3753]
Ehefrau Friederike Auguste, geb. Hein, in Volkstädt e in der Flur Volkstädt gelegene Parzelle 11
15 auf Kartenblatt 2, am Dorfe 14,40 a Aer- land mit 2,29 Thlr. Reinertrag unter Vorbehalt der Rechte Dritter zugeschrieben.
gen. Eigenthümern ein Aufgebot beantragt worden. Es werden daher alle Diejenigen, welche aus! Lafaire die Kosten zur Laft gelegt werden.
diesem Grundstücke zu haben vermeinen, aufgefor- dert, solche späteslens in dem auf
bei unterz.ihneter Behörde anstehenden Aufgebots- termine anzumelden, widrigenfalls sie ihrer An- | L
Auf den Antrag des Einfassen Wilhelm Reetz in
Weißhof wird daher der Inhaber der Urkunde auf- | [3 gefordert, spätestens im Aufgebotétermin
den 7. Mai 1880, Vormittags 12 Uhr,
Graudenz, den 12. Dezember 1879. Königliches Amtsgericht.
irgend einem Grunde Ansprüche und Rechte an
den 2. April 1889, Vormittags 11 Uhr,
sprüche und Rechte verlustig gehen. d Rudolstadt, den 2. Januar 1880. Fürstl. Schwarzb. Amtsgericht. Zur Sang:
o ' e Gerichte\{reiber.
\
wahrscheinli gemacht haben, daß die Ausfertigung | l einer ihnen von Leonhard Frischkorn und Ehefrau, Magdalena, zu Steinau, wegen eines zu 5 9% ver- zinslihen Darlehns von 100 Gulden ausgestellten, im Hypothekenbuch von Steinau Band VIL. S. 174 folgende eingetragenen Schuld- und Pfandverschrei- | L bung vom 2. September 1830 verloren gegangen sei, wird der unbekannte Inhaber der Urkunde hier- mit aufgefordert, spätestens im Termin am 20. Augusi d. J., Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte unter Vorlage der Urkunde seine Rechte geltend zu machen, widrigen- falls die Kraftloserkennung der Urkunde erfslgen wird. Steinan, den 4. Februar 1880. Königliches Amtsgericht. v. Hagen.
3623 [ n Sasben, das Schuldenwesen des Kothsassen und Zimmermanns Christian Goes zu Kl. Stök- beim betreffend, ist dur Bescheid vom heutigen
Zwangsversteigerung des dem Kothsassen und
wiek an der Kastanien-Allee (Nr. 24) belegenen,
den 14, Mai 1880 Morgens 11 Uhx, i vor Herzogl. Amtsgerichte hierselbst — Zimmer Nr. 28 — anberaumt. e Zugleich werden die Hypothekglärbiger aufgefor- dert, ihre Obligationen und Hypothekenbriefe im
Versteigerungstermine zu überreichen. Braunschweig, den 7. Februar 1880. Herzogliches E VII.
ni.
Befanutmachung.
Das Kal. Amtsgericht Augsburg hat auf An- trag des Privatiers Wolf Krailsheimer als Ku- rator des abwesenden O Krailsheimer,
[3787]
Religionslehrers\ohn von Pfersee, zum Zwecke der Todeserklärung des Leßteren das Aufgebotsverfahren einzuleiten, folgendes Aufgebot erlassen : 1) Aufgebotstermin wird auf Mittwoch, den 1. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, im dies- gerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 16, parterre rets, anberaumt. 2) Ergeht Aufforderung : A a, an Sigmund Krailsheimer, Religionslehrerssohn von Pfersee, geboren am 4. Juni 1841, #ich spätestens an der genannten Tagfahrt persönlich oder schriftlih bei dem unterfertigten Gerichte
[3712]
Tage auf den Antrag des Konkursverwalters, Acker- | im Jahre 1879 j ARAE edri Halbe zu Kl. Stöckheim , die | Josef Eisele von Escbelbach mitberufen.
b, an die Erbbeztheiligten, ihre Interessen im Auf-
gebot3verfahren wahrzunehmen,
c. an alle Diejenigen, welche über das Leben des
Verschollenen Aufs{luß geben können, Mit- theilung hierüber dem unterfertigten Gerichte zu machen. Augsburg, den 3. Februar 1880. Der Kgl. Amtsrichter: Lu}e28. Zur Beglaubigung :
Fichte, Kgl. Gerichtsschreiber. os Bekanntmachung.
Fran Else Cornand, geborene Sa2L!i8thal,
seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Ebeirau des Neutiers Paul Cornand hicr-
Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung derselben erfolgen wird.
lb, Bülowstraße 34, ist dur Beschluß vom
heutigen Tage für eine Verschwenderin erklärt worden.
Berlin, den 7. Februar 1880. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 55.
; Aufgebot. “Ps Urtheil der I. Civilfammer hiesigen Kgl. Dem Fabrikarbeiter Lorenz Unbehaun und dessen Landgerichts vom 12. Jaunuar d. I. is die zwischen der in Aachen wohnenden gewerllosen Therese, geb. Jeppeufeld, Ehefrau des daselbst wohnenden Tuch- fabrikanten Viktor Lafaire bestehende chelihe Er- rungenschafts-Gütergemeinscaft mit allen re{chtlihen Fclgen für aufgelöft erklärt, die Gütertrennung | | ausgesprochen ; sind Parteien zur Auseinandersezung Wegen Beseitigung dieses Vorbehalts ist von den | ihrer Vermögensansprüce vor Notar Cornely in Aachen verwiesen und der Konkursmatic 2:5 Viktor
Aachen, den 11. Februar 1880. Der Rechtsantvalt : gez, Sternberg.
[3761]
Durch Urtheil der T. Cioilkammer hiesigen Kgk. andgerihtes vom 12. Januar d. I. ist die zwischen er in Burtscheid wohnenden, gewerblosen Maria
Sophia, geb. Böttcher, Ehefrau des daselbst wohnenden früheren Gastwirthes, jet cbenfalls gewerblosen Ferdinand Scchlemmer - bestehende
helihe Gütergemeinschaft mit - allen rechtlihen
} Folgen für aufgelöst erklärt, die Gütertrennung ————— ausgesprochen, sind Parteien zur Auseinanderseßzung [3771] ihrer Vermögensansprühe vor Notar, Justiz-Rath
Nachdem die Kinder des David Seligmann j Weiler in Aachen, verwiesen, und der Konkursmasse Stern, Liebmann und Isaak Stern zu Schlüchtern | des Ferdinand Sclemmer die Kosten zur Last ge-
egt worden. Aachen, den 11. Februar 1880. Der Rechtsanwalt. gez. Sternberg.
3770] : : Durch Urtheil der 11. Civilkfammer Königlichen
Landgerichts zu Düsseldorf“ vom 17. Januar 1880 ist die Gütertrennung zwischen der Ehefrau des im Fallitzustand befindlichen Handelsmannes Abraham Holländer, Elise, geb. Isermann, zu Dahl bei M. Gladbach und ihrem genaunten Chemann mit Wir- kung vom 13. Dezember 1879 ausgesprochen und der mitverklagten Fallitmasse die Kosten zur Last gelegt worden.
Für ribtigen Auszug: Düsseldorf, den 7. Februar 1880. Der Landgerichts-Sekretär: Holz.
Erbvorladung. Michael Eisele von Eschelbach, welcher {on
10 Jahre vermißt wird, ist zur Erbschaft seines
verstorbenen Waters Friedrich
Derselbe wird zu der Vermögensaufnahme und
Zimmermann Christian Goes zu Kl. Stölheim zu- | zugleich zu den EGrbtheilungsverhandlungen mit dem gehörigen Nr. 134d, Blatt I. des Feldrisses Alten- | Bedeuten hiermit vorgeladen, daß, wenn er
innerhalb drei Monaten
auf dem Situationsplane âo 1873 Nr. 1774 mit | nicht erscheint, die Erbschaft denen zug:theilt werden A. bezeichneten Grundstücks zu 9 a 6 qm sammt | wird, welchen sie zukäme, wenn der Geladene zur Wohnhause Nr. 4291 verfügt und Versteigerungs- | Zeit des Erbanfalls niht mehr am Leben gewesen
termin auf wäre.
Sinsheim, den 3. Februar 1880. Der Gr. Sor:
[3749] i Die Eirtragung des Recbtéanwalts Caspari in
Detmold in der Liste der bei dem hiesigen Königs lichen Ober-Landesgerichte zugelassenen Rehtsanwälte ist auf seinen Antrag heute gelöscht. Celle, den 10. Februar 1880. i Königliches Ober-Landesgericht. Dr. Kühne.
[3783] Bekanntmachung.
Der Rechtsanwalt Ww- Liebe hat seinen Wohns sit von Bernburg nah Dessau verlegt. Dessau, den 2. Februar 18830. ch Herzoglich Anhaltisches Landgericht. Pietscher.
[3772] Nr. 2421, Nachdem Rechtsanwalt Lewald in
e e seiner Zulassung bei dem Reichsgerichte seinen ohnsig von hier nach Leipzig verlegë hat, wird er in der diesseitigen Anwaltsliste gelöst, was gemäß 8. 24 der A. O. andurch bekannt gemacht wird. Mannheim, den 6. Februar 1880. Großh. Bad. Landgericht,
gehörigen Grundstück Weißhof Nr. 2 teht in
auf den 3, Mai 1880, Bormittags 9 Uhr,
rubr, 111. Nr. 1 ein mit 59/ verzinslicher Kauf-
zu melden, widrigenfalls ex für todt erklärt würde, L