1880 / 39 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 14 Feb 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Zur Tilgung find 18 739 365 (+ 336 841 4) erforderlich, davon 15 868 635 A (+ 310096 M) einschließlih 3 622 567 M für Eisenbahnschulden für die alten Landestheile und 2870 731 (+ 26 745 4) einschließli 1986 148 M für Eisenbahnschulden für die neuen Landestheile.

Die Kosten der unverzinslihen Schuld (Ersaßleistung für falsche Kassenanweisungen) sind unverändert auf 1000 A geblieben. Die

_ Renten 1382 928 #4 haben sich um 5950 M erhöht. In den Be- foldungen (290 175 M), den Wohnungsgeldzuschüssen (54 648 46) und den anderen persönlihen Ausgaben (17 106 Æ) hat si nichts ge- ändert. Bei den sächlihen Ausgaben (68 400 4) ist eine Ersparniß von 9367 H eingetreten.

Die Gesammtausgaben betragen 80 352 000 A (+ 5 352 000 M), darunter 40 930 243 # für Eisenbahnshulden. (Außerdem {sind im Reich8haushaltsetat noch 12 500 #4 für die der Hauptverwaltung der Staatsschulden übertragene Verwaltung der Reichs\hulden ausge) ebt.)

Die gesammte Staatsschuld wird sich Ende März 1880 voraus- LENS auf 1 395 389 183 Æ belaufen (darunter 829 419 800 M für

isenbahnschulden), 149 037 731 A mehr als Ende März 1879.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Braunschweig, 10. Februar. (Magdb. Ztg.) In den Ruinen der Burgkaserne befindet sih noch eine Pfeiler- und Bogenstellung der Burg Heinrichs des Löwen, welche Pro- fessor Riegel vor der Zerstörung ges{ütt wissen will. Der Orts- verein für Geschichte und Alterthumskunde in Wolfenbüttel hat si dieser Ansicht angeschlossen und eine Eingabe an den hiesigen Ma- gistrat gerichtet, daß dieser die Niederlegung dieser Baurefte aus alter Zeit verhüte.

Land- und Forstwirthschaft.

Am 19,, 20. und 21. Februar findet die XXVII. or dent- a

lihe Generalversamlung des Vereins der Spiritus- fabrikanten in Deutscland hierselbst statt. Die Haupt- versammlungen am 20. und 21. sind wie in früheren Jahren im Englischen Hause, Mohrenstraße 49. Am 19. ist eine Chemiker- Abendsitung, welche im Club der Landwirthe, Dorotheenstraße 95/96,

abgetalten wird. Nähere Nachrichten ertheilt auch an Nichtmitglieder das Vereinsbureau, Dorotheenstr. 38/39.

Gewerbe und Handel.

Dem Bericht des Verwaltungsraths der Bank des Ber- liner Kassen-Vereins für das Geschäftsjahr 1879 entnehmen wir Folgendes: Der geschäftliche Verkehr des Instituts hat an Um- fang denjenigen des Jahres 1878 bedeutend übertroffen. Der Ge- sammtumsaß betrug im Jahre 1879 rund 13 425 Millionen Mark, gegen rund 19364 Millionen Mark in 1878. Das finanzielle

esultat ift aber kein günstigeres als im Vorjahre gewesen. Ver- luste sind im Jahre 1879 gar nicht vorgekommen; es is viel- mehr möalich gewesen, die wegen einer Lombardforderung früher gestellte Reserve von 6009 A zum vollen Betrage und außerdem auf eine früher theilweise abgeschriebene Wechsel-Forderung den Be- trag von 2335 # wiederum in Einnahme stellen zu können. Die Dividende pro 1879 beträgt, ebenso wie im Jahre 1878, 89/10 9% oder 267 M pro Aktie, Der Wecsel-Verkehr im Jahre 1879 be- trug 37412283 MÆ, in 1878 41305275 Æ Der Bestand an Wechseln auf Berlin war am 1. Januar 1879 2 229 342 M, dig Tontirt wurden im Laufe d. Is. 14751184 K, zusammen 16 980 526 M; fällig wurden 14907231 4, Bestand ultimo De- zember 1879 sonach 2073295 # Vereinnahmte Zinsen in 1879 73240 M, in 1878 97186 A, im Sahre 1879 alfo weniger 23 946 E Der Bestand an Wesel auf Reichsbankpläße war am 1. Januar 1879 2910 866 4, diskontirt wurden im Laufe dieses Jahres 17520 891 4, zusammen 20431757 A Fällig wurden 18941329 # Bestand ultimo Dezember 1879 1490428 M Vereinnahmte Zinsen in 1879 83519 #4, in 1878 111171 « Es wurden an inländischen Wechseln überhaupt diskontirt in 1879 32272075 M, in 1878 37226243 Æ Der Gewinn an Zinsen aus diesen Geschäften betrug in 1879 156759 Æ, in 1878 208 357 #4 Die Umsäße im Lombardverkehr betrugen, aus\chließ- li der Prolongationen, im Jahre 1879 73 637 700 4, in 1878 50 861 800 Æ, im Jahre 1879 also mehr 22 775 900 A Die aus- stehenden Darlehne beliefen sich am 1. Januar 1879 auf 6 030 300 M, ausgeliehen wurden im Laufe d. J. 67 607 400 M, zusammen 73 637 700 Æ Zurückgezahlt wurden 66 048 900 M, bleibt Bestand ultimo Dezember 1879 7588800 # An Zinsea wurden ver- einnahmt in 1879 223 895 M, in 1878 209072 A Der Bestand an preußischen und Reichs-Schaßanweisungen war am 1, Januar 1879 906 000 A. im Laufe des Jahres 1879 wurden angekauft 800000 Æ, zusammen 1706000 M, die sämmtli realisfirt worden sind, Die bei der Bank eingelieferten Wechsel, Effektenposten und Rechnungen 2c. betrugen 5 847 781300 M in 1879, gegen 4248119100 in 1878, mithin dur- \{nitilch an jedem der 304 Geschäfstage: in 1879 19 236 100 1878; bet gleihen Geshäftstagen 13 974100 A Der höchste Betrag der Einlieferung an einem Tage war: 1879 213 124 200 Æ (am 31. Dezember), 1878 100 757 100 X (am 30, Juni), der geringste Betrag 1879 2553 100 A (am 3. September), 1878 2193500 M (ebenfalls am 3. September), (Tag nah dem Sedanstage). Von den eingelieferten Summen {ind im Jahre 1879 4 419 112 000 Æ oder 75569/100090, durchs{chnittlich an jedem Geschäftstage 14 536 5(0 #, durch Abrechnung geordnet worden, (1878 3091 051 500 M oder 72765/1000%%), so daß die wirk- li zur Ausführung gelangten Incassogeschäfte die Höhe von 1 428 669 300 erreihten (1878 1157 067 600 t), Den Giro-Interefssenten sind im Laufe des Jahres dur Baarzahlungen, Ueberweisungen und Uebertragung der Euthaben aus der täglichen Abrechnung 3 029 918 141 A. gutgeschrieben, und von den Guthaben derselben 3 007 006 795 6 dur Giroquittungen erhoben worden (1878 2437 615 170 und 2 423 229 583 A). Das Giroguthaben belief sich am Jahres\{lusse auf 22911 346 A Der Gesammt- umsaß des Kassenvereins beträgt im Eingang und Ausgang zu- sammengenommen: im Bankverkehr 214 £98 900 (, im Inkafso- verkehr 5 847 781 300 M, im Giroverkehr 6 036 924 900 4, im Giro- verkehr mit der Reichsbank 1325 724 500 M, überhaupt 13 425 029 6C0 MÆ. gegen 10 364 073 000 6 in 1878.

Dem Geschäftsberichte der Vereinsbank in Nürnberg pro 1879 entnehmen wir, daß im vergangenen Jahre bei diesem In- stistute 44,8 Mill. M Darlehen verlangt und davon 12,06 Mill. abgelehnt wurden. Zum Vollzuge kamen 17,24 Mill. 4, während 4,18 Mill. A abgezahlt wurden. Von den ausstehenden 59,9 Mill. M Darlehen entfallen 31,5 Mill. 4 auf Preußen (Berlin, Hannover, Breslau, Frankfurt a. M.), 27,9 Mill. 4 auf Bayern, Städtischer Grundbesiß ist mit 50 Mill. ( beliehen, ländlicher mit 9,17 Mill. 4 Ter Gesammtwerth der beliehenen Objekte wird auf 123 Mill. M taxirt, so daß fast 49 %/% der Taxen dargeliehen wurden. Das Institut war in 1879 bei 139 Subhastationen betheiligt mit rund 4 Mill. A Obwohl die Meistgebote sich auf 5,19 Mill. M beliefen, mußte das Institut 18 Anwesen mit 901765 M übernehmen. Im Lufe des Jahres veräußertee es 5 Anwesen mit einer Forderung von 96 442 4 und 5610 (4 Verlust, und behielt Ende 1879 19 Anwesen mit 924 039 A Die Verwaltung hat im Hinblick auf die übernommenen Anwesen 50 000 4 dem Delkredere- Konto zuzuführen. Aus dem 798342 4 betragenden Gewinn wer- den 78 239 é. dem Delkrederekonto 2c. zugeführt. Die Aktionäre erhalten 525 900 = 71%/ der Einzahlung, Aufsicbtsrath und Direktion je 43 945 4, die ordentliche Reserve 54 397 4, so dai sie rund 359 (90 M oder 4°%/% des Aktienkapitals beträgt, und die Spe- zialreferve 5191546 wodur si dieselbe auf ca. 226 000 (4 erhöht.

Leipzig, 14, Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungërath der „Allgemeinen Deutschen Kredit-Anstalt“ beschloß, der demnächstigen Generalversammlung pro 1879 eine Dividende von

Washington, 13. Februar. (W. T. B.) Der Schat- sekretär Sherman macht bekannt, daß von dem Zweig-Schaß- amte in New York bis auf Weiteres an jedem Mittwoch Angebote zum Ankauf von amerikanishen Obligationen, im Betrage von i Million Dollars, für den Tilgungsfonts

erden.

Verlin, 14. Febr1:ar 1880.

Wissenschaftliber Kunstverein.

Zur Erinnerung an die Wirksamkeit des Königs Friedri Wil- helms IV. auf dem Gebiet der Künste wurde in der Januar-Sitzung des Wissenscha!tlichen Kunstvereins, der bekanntli am 15. Oktober 1827 unter dem Schuße des damaligen Kronprinzen ins Leben traï, der Versammlung vorgelegt :

1) ein Aufsaß des Hrn. Siewert über die Stiftung des Wis senschaftlichen Kunstvereins im Jahre 1827;

2) cine in der „Norddeutschen Zeitung“ vom 3. Januar enthal- tene Zusammenstellung der biographischen Schriften des Königs ;

3) eine na dem Lebensalter gruppenweise geordnete Sammlung von 63 Porträts des Königs. Dieselbe befindet sich im Besiß des Shröderschen Kunft verlags (Wilhelmstraße 91), mit welchem eines der größten Speztalgeschäfste für ältere Porträts verbunden ist;

4) eine Sammlung von Gedichten, welche der Kunsthistoriker Carl von Rofen in Stralsund im Jahre 1863 dem Gedenken des Königs gewidmet hat;

d) eine historishe Notiz über die Standbilder des Königs auf der Dirshauer Weichsel- und Cölner Rheinbrücke, auf der Burg Hohenzollern und in Sansfouci;

6) ein Vortrag betitelt: „Die Königlice Akademie der Wissen- schaften unter dem König Friedrich Wilhelm 1V.“, derselbe ift in der öffentlihen Sißung der Akademie am 21. März 1861 gehalten und von der Deutschen Verlagsbuchhandlung hierselb mitgetheilt.

Nach diesen Mittheilungen wurde von Hrn. J. Bochenek ein sehr interefsanter Vortrag „über die Proportionen im mensch- lichen und thierischen Körper“ gehalten und durch theils fertig vorgelegte, theils an einer Tafel koustruirte Zeichnungen er- läutert. Der Vortragende, dessen Studien zur Auffindung eines auf alle Normal estalten des mens{lihen und thierishen Körpers in Bezug auf das Verkbältniß der einzelnen Theile unter sich und zum Ganzen anzuwendenden Geseßes in weiteren Künftlerkreisen bekannt sein dürften, sein erstes Werk „die männliche und weiblihe Nor- malgestalt" ist 1867 erschienen, legte dem Verein die neuesten Resultate seiner Forschungen vor.

Es muß hier darauf verzihtet werden, ohne Zeicbnungen das von Bochenek erfundene System klar vor Augen zu führen, und sei deshalb nur gesagt, daß für dasselbe die Theilung einer geraden Linie nach der Gnklydiscben Regel des „goldenen Schnitts," bei welcher sich die ganze Linie zu deren größerem Theil verhält, wie dieser zu dem kleineren, die Grundlage für alle Verhältnisse der Theile der Körper unter si{ch und zum Ganzen bildet. So wie die Größenmaße der Theile in jeder nor- malen Thier- „oder Menschengestalt unter \sich in einem fkonstanten Verhältniß stehen, aus dem das hervorgeht, was wir für die \pe- zielle Gattung „Harmonie“ nennen, so thun es auc die äußeren, die Glieder begrenzenden Formen. Dieselben Bogenlinien (Ausladun- gen und Einschnitte), die beispielsweise das Profil einer menschlichen Sußsohle zeigt, vom großen Zeh über den Ballen bis zum Haken, wiederholen fich in der Profillinie des Rückens vom Kopf über das Schulterblatt bis zum Gesäßtheil, in den Formen und Verhälte- nissen der Kopftheile sind bereits alle für den übrigen Körper maßgebenden Größen und Formenverhältnisse angedeutet. Hat man daher einen Kopf oder einen Fu , so kann man den dazu gehörenden normalen Körper aus dessen Verhältnissen konstruiren. Abweichungen von der Normal- gestalt ergeben sich unmittelbar durch Konstruktion, sobald in den Theilen eines der Verhältnisse von dem mittleren Proportional- verhältniß des „goldenen Schnitts“ abweicht.

, Plinius, Galen, Vitruv und andere Schriftsteller des Alterthums

berichten, daß Polyclet ein Proportionengeseß, den Canon, gefunden habe, welches für alle Kunstgeslalten der Antike maßgebend war. Dieses Gesetz ging verloren, und es hat den bisherigen Nachfor- sMungen, - die französische Akademie hatte einen hohen Preis dafür ausgeseßt, nicht gelingen wollen, dasselbe wieder aufzufinden. Hr. Bochenek legt die Möglichkeit, ja Wahrscheinlikeit dar, daß sein System, welches sh auch in den harmonischen For- men der Architektur, z. B. des Parthenons, anwenden lasse, mit dem alten Canon des Polyclet in Vebercinstimmung zu bringen sei. Um dies nachzuweisen, werden indessen noch vielfahe Studien und Unter- suchungen erforderlich sein, die vom Erfinder des Systems ausgeführt werden sollen. Durch verschiedene geometrisce Tonstruirte Gestalten männliher und weiblicher Figuren theils in Normalvoerhältnissen , theils in einzelnen Variationen, theils en tace, theils im Profil, endlich dur- Anwendung des Systems auf die Konstruktion normaler Pferdegestalten in verscbiedenen Stellungen wurde der interessante Vortrag für die Anwesenden verdeutlicht. Mehrfache Debatten, die sich an denselben anknüpften, trugen dazu bei das Interesse der Versammlung für den Gegenstand zu erhöhen.

._Im Uhrfaale der Königlichen Kunst-Akademie hat gegen- wärtig die Kunsthandlung von Wimmer u. Co. in München zwei Oelgemälde ausgestellt, welhe ein hervorragendes Interesse bean- spruhen. Es sind, wie schon gelegentlih der Besichtigung derselben durch Se. Majestät den Kaiser kurz erwähnt wurde, „Die G i- rondisten auf dem Wege zur Hiurichtung“ von Carl Piloty und „Le Bourget“ von Alphonse de Neuville.

Das Piloty’\he Gemälde führt uns den S{lußakt einer jener Tragödten aus der ersten französishen Revolution vor. Im Hinter- grunde eines Straßenprospekts ist die Guillotine aufgerichtet. Samson, der Henker, steht, den Zug der verurtheilten Girondisten erwartend, am Geländer des Blutgerüsts, zu welchem zwei der Verurtheilten, sfiegetfreudig si umfs{lungen haltend, binaufsteigen. Das Haupt- interesse aber konzentrirt die Gruppe auf dem leßten Karren, welcher den beredten Vergniaud führt. Derselbe hat si aufgerichtet, und scheint im Angesicht der vor ihm liegenden Leiche Valazé?’s, welcher den Selbstmord vorgezogen, sih und seinen Genossen Brissot und Gensonnet, die seine Hände ergriffen haben, ergeben zum Himmel blickend, jenen Heldenmuth einflößen zu wollen, mit dem sie vereint in den Tod gingen, Hinter dem Wagen laufen ein Paar halberwa{hscne Bursche in rothenJakobinermüßen,nebenher mit drohend erhobenenArmen einige Weiber, welche von den Soldaten der Eskorte zurückgehalten werden. Die Balkons und Fenster der den Ricztplaß umgebenden Häuser, sind mit Neugierigen angefüllt; rech1s haben die „Strickweiber“ \o- gar eine eigene Tribüne mit großen darüber aufgespannten Schirmen errichtet, während andere Gestalten blasirt und halb theilnahmles dem in jener Screkenszeit nicht mehr ungewöhnlichen Schauspiele zusehen. Das Ganze ist mit feinem Gefühl gruppirt und komponirt und zeich- net sich durch ein vornehmes Maß aus. Der Künstler hat nit nur auf die Vorführung verwirrender Volksmassen verzichtet und nur einige prägnante Typen hingestellt, sondern ist auch in der Farben- gebung und der realistishen Detaillirung in welcher si die jüngere Generation leider mehr als in Bildern aus der Vergangen- heit gut ift, ge¡ällt sehr zurücckhaltend gewesen. Die düstere A Ls Moments gelangt dadurch zu um so stimmungsgemäßerem

usdrudck.

_Das Neuville’she Bild auf der anderen Seite des Saales, wie jenes von mäßigem Format schildert eine Episode aus oder vielmehr nach jenen _ blutigen Ausfallsgefe{te in dem Dorfe Le Bourget bei Paris am 830. Oktober 1870. Einige nähere Angaben mögen wvorausgeschickt fein. Der Ort lag in dem Cernirungsbezirk des preußischen Garde-Corps,

10 % gegen vorjährige 6F °/6 vorzuschlagen.

entgegengenommen

nit in die eigentliche Vertheidigungslinie gezogen, fondern nur von Vorposten beseßt. Diese wurden bei einem Auéfalle am 28. Oktober vertrieben. Die Franzosen seßten sich nun in dem Dorfe feft und sammelten hier ansehnliche Truppenmassen, woraus auf die Absicht eines Dur{chbruchs in dieser Richtung zu {ließen war. Nachdem das Dorf am 29. Oftober von der Preußitcen Artillerie heftig beschofsen worden, ohne den Feind zum Abzuge zu vermögen, erhielt Âunmehr die 2. preußishe Garde-Division (Budrißky), bestehend aus den 4 Gardes Grenadier-Regimentern, den Befehl, das Dorf wiederzunehmen. Die Division ging in 3 Kolonnen gegen . das vom Feinde verbarrikadirte und zur 2 ertheidigung eingerihtete Dorf vor und stürmte dasselbe von 3 Seiten, während zurückgelassene Reserven die von dem nahen Drancy herbeieilenden französishen Verstärkungen abhielten. Die Preußen drangen ein und mußten im blutigen Häuserkampfe fast jedes Gehöft einzeln nehmen. Der Hauptkolonne, aus den Regimen- tern Königin Elisabeth und Königin Augusta gebildet, \perrte eine hohe Barrikade den Weg, welche vom Feinde unter heftigem Feuer gehalten wurde. Nach mehreren vergeblichen Angriffen auf dieselbe stieg General von Budrißky vom Pferde und ergriff die Fahne eines Bataillons vom Regiment Elisabeth, deren Träger gefallen war. Jn erneutem Sturme wurde die Barrikade genommen, und Budrißky pflanzte die Fahne auf derselben auf. Das Dorfgefeht wüthete nun noch heftiger, und die Commandeure der Regimenter Elisabeth und Augusta, Obersten von Zaluskowsky und Graf Waldersee fielen. Erst nah vierstüudigem Kampfe, gegen Mittag, war Le Bourget voliftändig erobert und der Feind in ungeordnetem Rückzuge auf St. Denis. Der Verlust der Garde-Division betrug 39 Offiziere und 449 Mann. Der dargestellte Moment ist nun folgender: Die deutschen Trup- pen haben sih nach dem heftigen Kampfe, dessen Spuren die Häuser deutlich zur Schau tragen, des Ortes wieder bemächtigt und soeben auch den leßten Widerstand gebrochen, der ihnen von einer kleinen in der Dorfkirche vershanzten Abtheilung entgegengeseßt worden war. Erwartungsvoll stehén fie am Eingange uad in den Fenstern des Hauses an der Kirche, aus welcher soeben durch die demo- lirte Thüre der Führer der kleinen feindlihen Schaar, tödtlih verwundet herausgetragen wird, während sie andere Gefangene bereits in ihrer Mitte haben. Achtungsvoll senkt der Offizier im Vorder- grunde vor dem Tapferen den Degen, während \sich von den Gesihh- tern der Mannschaften die verschiedenartigst nüancirten Regungen deutlih ablesen lassen. Diese sind mit einer freilich verzeihlichen Voreingenommenheit gegenüber den Landesangehörigen des Malers, zum Theil etwas derb, aber nit eben unwahr, charakterisirt, ja auf der einmal adoptirten groben Skala sogar vielfach vortrefflich individualisirt. Alle Einzelheiten des Bildes, das Chaos der mit Koth bespritten Leichen, zerbrohenen Waffen und Mortirunestrümmer, die rets eben abziehende Artillerie, der Rauh der noch brennenden Häuser, der regennasse Plaß, die helle Luft sind mit stupender Wahrheit und Treue geschildert, und die Figuren beben sich geradezu plastisch von einander und dem Hintergrunde ab. Schon um der rein male- rischen Gewissenhaftigkeit und Delikatesse willen, mit der die Auf- gabe gelöst ist, würde das Bild hohe Beachtung verdicren, ganz ab- gesehen davon, daß auch die spezifish künstlerishen Verdienste in Komposition und Gharafkterisirung auf dem Gebiete der Schlach- tenmalerei ihres Gleichen suchen. Die packende Aktua- lität der Scilderung äßt hier den Realismus der modernen französishen Schule einen KLTriumph feiern, wie er ihm selbst von dem unversöhnlihften Jdealisten nicht strittig gemacht werden dürfte. Das Geheimniß der Wirkung aber besteht offenbar darin, daß der „Künstler auch geistig den Stoff beherrscht. Jedoch nur unter dieser Bedingung und bei Darstellung zeitgenöfsischer Begebenheiten hat dieser heute fälshlich auf allen Gebieten, selbst dem der Idealhistorie und der Märchendarstellung gepflegte extreme Reg- lismus seine Berechtigung. Es wäre ein Gewinn für unsere Künstler, wenn fie Angesichts der beiden ausgestellten Bilder sich von dieser scheinbar trivialen, aber doch so oft außer Acht gelassenen Wahrßeit überzeugen wollten.

Salzburg, 14. Februar. (W. T. B.) Heute früh vor 6 Uhr hat auf dem hiesigen Bahnhofe abermals ein bedeutender Brand stattgefunden. Der Dachsluhl des öfterreichischen Empfangsgebäudes, sowie die Vestibules vor den Hofsalons sind vollständig niedergebrannt. Ueber die Entstehung des Brandes ist noch nichts bekannt. Der an- gerichtete Schaden wird au} 30 000 Fk. ges{ätt.

Göscenen, 12. Februar. (N. Zür. Ztg.) Heute bört man auf unserer Seite im Gott hardtunnel die Bohrmaschinen von der Airolo-Seite arbeiten. Wenn nit besondere Umstände ein- treten, hofft man, daß sih am 5. März die Arbeiter von der Nord- und Südseite des Gotthardtunnels die Hände reihen werden. Am Mont-Cenis wurden die Tunnelarbeiten im August 1857 begonnen, und der Durhschlag des Stollens - erfolgte am 25, Dezember 1870, also nah mehr als dreizehn Jahren. Im Gotthardtunnel, welcher 2696 m länger ist als der Mont-Cenistunnel, begannen die Arbeiten im September 1872; somit werden, Dank den Fortschritten der Technik, für seinen Durchstich niht ganz 74 Jahre gebraucht werden. Daß am 1. Oktober d. J. die ganze Gotthardbahn dem Betriebe übergeben werden soll, ift bekannt.

Im Residenz-Theater findet morgen, Sonntag, das lebte Auftreten der Fr. Marie Seebach als Madame Delpièrre in dem Légouvé’shen Drama „Trennung“ statt. Es ist dies die definitiv leßte Aufführung dieses Dramas, da Fr. Olga Lewinsky-Precheisen bereits Anfangs nächsler Woche ihr Gastspiel an dieser Bühne in dem vieraktigen Lustspiel von Dr, Julius Wolf: „Die Junggesellen- steuer“, das bereits an den Hofthcatern zu Cassel und München mit Erfolg gegeben wurde, eröffnet.

Die Sing-Akademie veranstaltete gestern ihr drittes Abonnements-Concert in diesem Winter und hatte dazu den „Saul“ von Haendel gewählt. Die gleihen Vorzüge, dur welche die Concerte der Sing-Akademie mit Recht zu ihrem guten Rufe gelangt find, zeichneten auch die gestrige Aufführung aus. Ver- ständnißvolle musikalishe Auffassung, sorafältige CEinübung im Gro- ßen wie im Kleinen, und kunstgebildeter Vortrag wirkten wiederum zusammen, um die Schönheiten des Meisterwerkes unter der treff- lien, sicheren Leitung des Lrn, Prof. Blumner zu voller Geltung zu bringen. Die s{chwungvollen Chöre kamen mit reinster Jntonation und untadeliher Präzision zu Gehör und ebenso uneingeschränkte Anerkennung verdiente der Vortrag der Soli. Die Sopranpartie wurde von Frl. Anna Ruediger gesungen, welche wiederum Gelegen- heit hatte, ihre {ônen Stimmmittel und vorzügliche Schule zu bekunden, deren wir {on wiederholt bei Besprehung früherer Konzerte der Sing-Akademie lobend gedacht haben. Das Alt- Solo trug Frl. Hedwig Müller, gleichfalls von früheren Aufführun- gen an dieser Stelle vortheilhaft b¿kannt, mit dem besten Erf: lge vor. Die Partie des Saul hatte der Königliche Kammersänger Hr. Bet übernommen, ein Künsfller, der im Concertsaale ebenso Hervor- ragendes leistet, wie auf der Bühne. Hr, Hauptstein interpretirte die Tenor-Soli, sich wiederum als ein Sänger von guter Scule bewährend und Hr. Cebrian sang die kleineren Baß - Soli. Den Orchester-Part führte die Berliner Sinfoniekapelle, die Orgel- Begleitung Hr. Otto Dienel aus. Wie alle Aufführungen der Sing-Akademie hatte au das gestrige Concert eine zahlreiche i zusammengeführt; der Saal war auf allen Pläten gefüllt.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen

Berlin:

wurde aber, weil er zu sehr dem Feuer der Forts autgeseßt war,

(einsckließlid Börsen-Beilage).

a e

Erste B

eilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M II

Ober - Post - Direktions - Bezirke. M,

Deutsches Neich.

Einnahme im Monate Januar 1880.

Sonnabend

LEESDZZEE a T S

Berlin,

ÄMMWetl Ktn

N g der Einnahme an Wechfelstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1879 bis zum Schlu a 15 L: Bs

3, 4. A innah

Hierzu Einnahme

in den Vormonaten,| Zusammen.

| M [h M,

selben Zeitraume

des Borjahres

(Spalte 4). b. |

den 14. Februar

Z S L E B E L

isse des Monats Januar 1889. 5. 6.

+ mehr weniger

S A. |_-S

neue vortheilhafte

I. Im Reichs-Postgebiete.

1) Königsberg . . 2) Gumbinnen : 3) Danzig . M O DOISAI . «

6) Frankfurt a./D. . 7) Stettin. : 8) Köslin .

9) Posen .

10) Bromberg -

11) Breslau

8 02

2 63 16 36 6 82 9 98 17 14 736 10 07

Magdeburg . E D. Curl »

Kiel . : Hannover . Münster Minden . Arnsberg . C Frankfurt a./M. Gr a A Aachen .

Coblenz Düsseldorf Trier

Dresden Leipzig . Karlsruße . Konstanz . Darmstadt Schwerin i./M.. 35) Oldenburg . 36) Braunschweig 37) Bremen

38) Hamburg . 39) Straßburg i./E. 40) Mey A

14 15 16

646 6 99

19) Liegniß . Oppeln.

11 41

12127 | 30 3402 | 30 11 842 | 05 49 189 | 85 3 953 | 75

7130 | 95 2005 | 90 4 068 | 35

7 009 | 15 2288 | 20

18 205 | 25 3780 | 40 33 703 | 50 15 205 | 85 6721 | 05 32568 | (0 35 607 | 70 2387 | 60

32 386 | 50 17 622 | 15 5076 | 20 10 534 | 65 3 863 3897 | 69 6 520 | 05 16 985 | 60 61 293 | 40 15 620 | 15 4336 | 20

137: 528 J1:900 125 055 525 113 34 019 69 555 78 796 19 602 46 483 31 147 151 990 71 161 61 598 17 389 74 992 89 356 59 738 62 446 19 795 60 556 171 010 34 847 22 4(T 139 (00 69 621 28 965

125 401 | 15 27 954 | 50 113213 | 90 475 923 | 85 30065 | 60 61 534 | 15 71 665 | 05 17596 | 70 42414 | 95 28 507 | 30 135 623 | 90 64 337 | 00 96 014 | 95 160186 | 60 67 625 | 95 79278 | 20 52 129 | 25 95 985 | 09 17 507 | 00 93 966 | 10 152 804 | 75 31087 | 30 238 773 | 95 120 544 | 60 62 900 | 60 25 707 | 00 299 746 | 70 17 752 | 65 97502 | 09 256 139 | 55 119 502 | 90 48976 | 35 90 504 | 45 (9 20 353 | 40 36 389 | 75 40 278 41 278 | 90 47 798 155 313 | 70 172 299 1 566 212 | 90 627 506 | 6 139 189 | 20 154 809 | 35 1 33 541 | 15 37 877

1/45

9 [95 6 | 85 4 | 20 3 | 50 6 | 75 7 | 00 7 | 95

110 0 | 30

20 140 108 972 288 526 137 125 L

53 652 101 039

24 217

9 [00

148 491 | 60 31 039 | 60 123 181 | 75 515 713 | 10 32 245 | 75 68 246 | 80 T9719 | 00 19721 | 30 44 552 | 75 29 737 | 00 152 658 | 20 68 029 | 40 65 209 | 95 170 494 | 65 72 266 | 15 90 461 | 55 94:980-|- 60 61 313 | 10 16 458 | 25 53 745 | 39 172 362 | 10 34 923 | 15 261 994 | 85 126 264 | 60 65 308 | 30 27 606 | 10 335 394 323 077 | 75 19 620 | 45 105 880 | 40 266 963 | 65

47 635 | 49 95 398 | 05 23 159 | 05

44 087 | 05

10 963 317

1 874 9 400 1 773 1 308 016 118 1930 1410 667

3 131 3 611 6 838 2 726 1105 2 352 1 133 3 336

selben im abgelauf

dem Borjahre wei

mit 0,1% die 6811 nahme 1/3992 Ludwigbahn, die

9 bindungsbahn.

19 482 bahnen erstrecken 9 485 erste 4 313 1 359

12/276

519 3 091

21 562

24 652 6 017 5 641 1 058 3 896 311

10 941

12 394 7919 3 060

12 472 | 75

gemeinsamen B

36 381 | 70 bei den 61 358 | 20 39 990 | 89 62 728 | 70 34 816 | 70

+11 +++++++++++++++ 1] l++++1 ++ T +1 ++1++++++#|

Summe 1. I E a e III, Württemberg .

498 923 38 307 | 10 17 464 | 80

1390 974 | 15 | 4789897 | 45 331 846 | 15 370 153 | 2 3 154 916 | 80 172 381

00

4 660 871 | 10 167 473 | 60

—+ 129 026 35 306 -+ 4908

34 846 | 40

——

Ueberhaupt . | Berlin, im Februar 1880.

994 694 | 90 |

Haupt-Budhalterei des Neihsschag-Amts._

4777 727 |.40 | 9332482 | 39] 91

—+ 169 241 |

63 191 | 10

1 873 239 Fl. niedriger. i sammten Bahnneyes im Jahre 1879 18 203 km, im Jahre 1878 da- gegen nur 17 943 km betrug, so stellt sich die durchschnittliche Ein- nahme für den Kilometer im Jahre 1879 auf 11 046 Fl. gegen 11 310 Fl. im Jahre 1878, d. i. um 264 Fl. oder 2,3 %/ ungünstiger. Durchschnitt wurde Bahnen unter demselben zurlickbliebea, : 1 einnahme hatte die Kaiser Ferdinands-Nordbahn mit einem Erträg- nisse von 36 590 Fl. für den Kilometer, die geringste (Ginnahme weist die Dalmatiner Staatsbahn auf, nämlich 711 Fl. per Kilometer. Eine Zunahme des Kilometer-Erträgnisses im Jahre 1879 gegenüber

mit 329/09 Von sämmtlichen öfterreihisch-ungarishen Eisen-

ungarisch-galizische eine â von 267, die Kaschau-Dderberger Eisenbahn mit einer Gesammtlänge von 367, die ôsterreichishe Staatseisenbahngesellshaft mit einer Ve- fammtlänge von 2911, die Sübbahngesellshaft mit ciner Gesammt- länge von 2249 und die Ungarische Westbahn mit einer Gesammts- länge von 373 km. n der (

47 in der Gesammtlänge von 8641 km auf diesscitigem, 18 Bahnen in der Gesammtlänge von 4400 km auf ungarischem Territorium. Bon dem gesammten Erträgnisse des Jahres 1879 entfällt, auf die

101 413 945 FIL,, auf die ungarischen 25 615 477 Fl. Für | und Gepäck wurden bei den gemeinsamen Eisenbahnen 17 384 948 Fl., diesseitigen 6 300 891i Fl. eingenommen. Fe da ( bei den gemeinsamen Eisenbahuen auf 56 647 658 Fl, bei den diessei- tigen auf 80307 147 Fl, bei den ungarishen auf 19 314586 Fl. Pro Jahr und Kilometer betrug die Einnahme bei den gemeinsamen Eisenbahnen 14083 Fl.,bei den diesseitigen 11 812 F[l., bei den ungarischen 5875 Fl. Zu erwähnen wäre noch, daß auch die beiden K. K. Mili- tärbahnen in Bosnien Banjaluka-Doberlin und Brod-Zenica, in ge- wissem Sinne dem Gesammtneyze der österreichish-ungarischen Bah- nen zugezählt werden müssen. l ) j länge von 102 km, leßte wird bekanutlich bis nah Secajewo ver- längert werden.

1880,

Verkehrs-Anftaltei.

Ueber den Stand der ssterreichishen Eisenbahnen im Jahre 1879 entnehmen wic einer amtlichen Uebersicht felgende Angaben : In Oesterreih-Ungarn sind im Jahre 1879 rur 153 be- ziehungêweise 260 km neuer Bahnen eröffnet worden. Von größerer Wich- tigkeit waren hierbei blos die Linien Tarvis-Pontafel, durch welche eine

Verbindung mit Jialien geschaffen wurde und die

kurze Strecke Orfovoa-Verziorova, durch welche der lange verzögerte Anschluß der österreihish-ungarishen an die rumänischen Bahnen feine Verwirklihung fand. Die übrigen neu eröffneten Bahnen waren nur Flügel- oder Lokalbahnen. Mit der wesentlich verringerten Thätig- keit auf dem Gebiete des Eisenbahnbaues ging eine verminderte Leb- haftigkeit des Cisenbahnverkehres Hand in Hand. Während nämlich im Jahre 1878 die Gesammteinnahmen sämmtlicher öfterreichish- ungarishen Bahnen si auf 202 935 267 Fl. beliefen, betrugen die-

enen Jahre nur 201 062028 F[l., waren somit um Da nun die durchscnittlihe Länge des ge-

Dieser von 15 Bahnen überschritten, während 55 Die höchfte Durchschnitts-

sen im Ganzen 42 Bahnen auf. Die größte Zu-

nahme um 86,7% weist die K. K. Donau-Uferbahn, die kleinste

Gömörer Industriebahn auf; die größte Ab- zeigt das neue Ney der galizischen Karl- Éleinste mit 0,3% die südnorddeut|che Ver-

Reichshälften: die einer Gesammtlänge

beide

fih folgende auf ( mit

Eisenbahn

Bon den übrigen Bahnen der Monarchie liegen

die diesseitigen

74 032 606 Fl, auf Für Personen

ahnen

21106798 Fl, bei den ungarischen Für Güter bezifferte fich das Erträgniß

Erstere hat derweil eine Gesammt-

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d

A S8 l Inf erate für den Deutschen Meichs- u. Könial. | Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königlice Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Söniglih Preußischea Stagta-Anzeigers: Bertizt, 8. N. Wilhelm-Straße Nr, 82. Æ

Deffentlich

. Steckbriefe und Dnterzuchunga-Sachen.

S. Subheatationen, Anfzebote, Yarladungen n. ergl,

3, Vsrkünfe, Ferpacktungen, Submiaaionen ete.

4. Verloogung, Amortizatiozn, Ziuazahlung

d

B. & 7. Von öffentlichen Papieren.

t î Î

Stecktbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Stecbrief. Gegen den unten beschriebenen Kaufmaun Friedrich Wilhelm Mink, welcher sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des früheren Königlichen Stadtgerichts zu Berlin vom 24. Januar 1877 erkannte Gefängnißstrafe von 4 Wochen vollstreckt werden. Es wird ersucht, den- selben zu verhasten und in das Amtsgerichtsgefängniß des Untersuchungsortes abzuliefern. Berlin, den 3. Gebruar 1880. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht Ll. Beschreibung: Alter : 52 Jahre, geborcn am 14. Oktober 1827 in Marienburg, Statur: mittel, Haare: graumelirt, Stirn : freie Hohe spize Stirn, Bart: graumelirter Vollbart, Augen: graublau, Nase: gewöhnlich, Mund: ge- wöhnlich, Gesicht: etwas länglich. Besondere Kenun- zeichen: auf den beiden Handoberflächen sommer- \prossenartige Flecke.

Steckbrief, An dem Cigarrenmacher Carl Reiß aus Groß-Ienkwiß, Kreis Brieg, 33 Jahre alt, evangeliscb, soll eine Gefängnißstrafe von sechs Wochen und zwei Tagen wegen gemeinschastlih mit Mehreren verübten Hausfriedensbruch8, vorsäßlicher Törperliher Mißhandlung und vorsäßlicher und rechtswidriger Sachbeschädigung und resp. wegen vorsäßliher Körperverleßung voUstreckt werden, Sein gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt. Jch ersu:be, denselben behufs der Strafvollstre@ung an mich oder an die nähste Gerichtsbehörde, welche mir hiervon Kenntniß geben wolle, abzuliefern. Lieguißz, den 11, Februar 1880, Der Erste Staats- Anwalt.

[3861] L

Der wider die Agenten Wachsmann, Löwen- thal und Mittelmannu unterm 27, Dezember v. J. erlassene Steckbrief ist erledigt.

Flensburg, den 10. Februar 1880,

Der Untersuchungsrichter. Mohr.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u, dergl.

13827] Nothwendiger Verkauf.

Das im Kostener Kreije belegene

adelige Nittergut Ziemnice,

dessen Besitztitel auf ten Namen des Rittcrguts- befißers Sl birana von Trzebuchowtki berichtigt

755 Hektaren 98 Aren 60 Quadratstab der Grund-

steuer unterliegt und mit einem Grundsteuer-Rein- ertrage von 21045%/109 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nußungswerthe von 537 H veranlagt ist, soll behufs Zwangsvollstreckung im Wege der nothwendigen Subhastation den 22. April 1880, Bormiitags um 105 Ußr, im neuen Gerichtsgebäude hier versteigert werden. Der Aufzug aus der Steuerrolle, die beglaubigte Abschrift des Grundbr {blatts von dem Grundstücke und alle sonstigen dasselbe betreffenden Nachrichten, sowie die von den Interessenten bereits gestellten oder noch zu stellenden besonderen Verkaufsbedingungen können in der Gerihts\chreiberci, Abtheilung 1V., des unterzeichneten Königl. Amtsgerichts während der gewöhnlichen Dienststunden eingesehen werden. Diejeuigeu Personen, welche Eigenthumsrete, oder welche hypothekarisch nit eing:tragene Real- rechte, zu dcren Wirksamkeit gegen Dritte jedoch die Eintragung in das Hypothekenbuch geseßlich erfor- derlich ist, auf das oben bezeihnete Grundstück gel- tend machen wollen, werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem obigen Versteige- rungstermine anzumelden. | Der E die Ertheilung des Zuschlags wird in dem au den 23. April 1889, Bormittags um 12 Uhr, im neuen Gerichtsgebäude hier anberaumten Ter- mine öffentlich verTündet werden. Kosfteu, den 9. Februar 1880. Königliches Amtsgericht.

(82171 Nothwendiger Verkauf.

Das dem Kaufmaun Traugott Hosfmann gehörige Grundstück Nr. 529, Stadt Oels, soll im Wege der wang8versteigerung 2 am 6. April 1880, Vormittags 10 Uhr, in unserem Ae I M Terminszimmer Nr. 1., verkauft werden. E Das Grundstück ist bei der Gebäudesteuer nah einem Nußungswerthe von 3675 A veranlagt. Der Auszug aus der Steuerrolle, das neueste Grundbuchblatt, die besonders bestellten Kaufsbedin- gungen, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen können in unserer Gerichtsscreiberei, Abtheilung I, während der Amtsftundcn eingesehen werden.

ex Anzeiger.

gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein-

werden hiermit-aufgefordert, ] zur, j dung der Präklusion spätesiens im Bersteigerungs- termine anzumelden.

iu unserem Amtsgerichts-Gebäude, Terminszimmer I, verkündet werden.

Zajse C 6. Tudntrie!le Etablizzemonta, Fabriken „Gl

and Grozgahandel. 3, Jerackiedene Bekanztimachungen. 7, Literarischs Anzeigen. 3, ‘Theater nuzoiyen, | La der Böraeus- bEilags. 8s

Bi

& Vogler, G, L Daztbe &

Bes t

eaîe unehmen ant die AnnoncenoSxebitionen bes valitendan“, Kuobslf Wiese, Paagsenticttn Co., E, SwB1gtêe, tox & Winter, sowie ale übrigen größeren Aunoueeu-Wuteante

. Vamilieu-Nachrichten,

geltend zu machen haben,

Realrechte 1 dieselben zur Verimei-

getragene

Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages wird am 9. April 1880, Vormittags 11 Uhr,

Oels, den 2. Februar 1880. Königliches Amtsgericht.

(3856) Oeffentliche Zustellung. Auna Marîa Jauke, geb. Schulze, in Seidau, vertreten durch den Rechisanwalt Dr. Höcner in Baugen, klagt gegen ihren Ehemann, den Müller Karl Wilheim Janke aus Drauschkowiß, zuleßt in Seidau wohnhaft, wegen Scheidung der Ghe, unter dem Anführen, daß Beklagter im März 1876 auf die Wanderschaft gegangen uud nach Amerika ausgewandert sein soll, mithin sie verlassen habe, und daß der jeßige Aufenthalt desselben ihr unbe- kannt sei, mit dem Antrage auf Scheidung der Ehe wegen böslicher Verlassung, und ladet den Be- klagten zur müntlihen Verhandlung des Rechts- streits a Me E Civilkammer des Königlichen Landgerih18 zu Bautzen auf en 9, Juni 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- ricbte zugelassenen Anwalt za bestellen. i

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemachk.

Bau"gzenu, den 10. Februar 1880.

Sheibner, : Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, Civilkammer 1

(38851 Oeffentliche Zustellung.

In dem beim Königl. Landgerichte in Bonn {we- benden, von dem öffentlichen Ministerium von Amt#s- weaen eingeleiteten JInterdiktionsverfahren gegen Johann Peter Maunnheller, S(neider, geboren zu Sasserath, zuleßt wohnhaft zu Altendorf, jeßt ohne bekannten Wohn- und- Aufenthaltsort, ladet der Erste Staatsanwalt beim Königl. Landgerichte in Bonn, Herr Werner, den Verklagten 2c. Johann Peter MannhelVex vor die I, Civiikammer des genannten Königl. Landgerichts in die zur mündlichen Verhand-

Alle Diejenigen, welche Eiger.ihums- oder ander-

steht, und welches mit cinem Flächeninhalte von

weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintrg-

| März 1880, Vormittags 10 Uhr, mit dem An- trage vor:

Königl. Landgericht wolle nunuche ven Juter- diktionsverklagten für geisteskrank und interdis zirt erklären und ihm die Kosten zur Last legen,

und fordert den Beklagten auf, einen bei dem ge- dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu: bestellen.

Zum Zwedcke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Teuscz, i Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Rie - , (3852) Oeffentliche Zustelluug.

Der Schneidermeister J. C. Lauer zu Fziedrich9- dorf, Amtsgericht Homburg, vertreten durch Rechts- anwalt Dr. Gaspari dahier, klagt gegen den Kellner Friedrich Carl Löhr von hier mit derzeit unbe- kanntem Aufenthalte wegen Lieferung bestellter Ar«« beiten mit dem Antrage auf Zahlung von #6 459, —.. nebst 6 °/9 Zinsen feit dem 1. Januar 1878 un& ladet den Beklagten zur müntliwen Verhandlung des Rechtsstreits vor De E, i des Königs lichen Landgerichis zu Frankfurt a./Viain auf den 29. April 1880, Vormittags 9 Uhr. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ges richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. y

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Frankfurt Un den 29. Januar 1882

uk LK., : F. V. Gerichtsschreiber des. Königlichen Landgerichts,

3854 Be5ehluß. l Nuf Antrag des Kör.igl. Preuß. Gerichts der 30. Divifion vom 16. Januar 1880 wird das Ve-x- mögen des Soldatcn Georg Koh, geboren au 26. April 1857, Standes Glaëmather, wohnhaft. zu Sucht, für den M'clitärfiskus bis auf die Höhe von 3000 #& mit Ar xest belegt und dex Eintrag ciner Generalhypothek bis auf diese Höhe ins Hypothekens bu von Saa’ gemünd verfügt. j Gegen Hi aterlegung dieser Summe wird die Arrestanlage, zurückgenonmmen und die Lös@hung vera fügt werde 4. Rohr” ¿gch, ten 4. Februar 1880. Kaiserliches Amtsgericht. (gez.) Dr. Menzen. gur Begläubigung: Dec Kaiserl. Gerichts\chreiber,

lung des Rechtsstreits bestimmte Sipung vom 164

Schreiber.