1880 / 45 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Feb 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Statistische Nachrichten.

Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherung s- Aktiengesellschaf Abtheilung für Unfallversiherung kamen im Monat Januar 1880 zur Anzeige: 19 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben, 10 Unfälle, in Feige deren die Beshädigten noch in Lebensgefahr {weben, 37 Un- älle, welche für die Verleßten vorausfihtlich lebenslängliche, theils totale, theils partielle Invalitität zur Folge haben werden, und 542 Unfälle mit vorausfihtliÿ nur vorübergehender Erwerbsunfähigkeit. Summa 608 Unfälle.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der Nordwestdeutsche Volksschriften-Verlag, A.-G., in Bremen hat in den Jahren 1877—79 folgende Schriften abgeseßt: Niedersächsisher Volkskalender 1878, 1879 und 1880 95580 Stück. Hausschaß deutscher Erzählungen T.—X. 5968 Bände. Geschichten zu- fammen 25480 Hefte. Hausschatz deutscher Erzählungen: XI. Band: Die Bettelprinzeß von Edmund Hoefer 854, X11, Band: Der Kirchenbau zu Hennersdorf von E. Schlieben 806, XII[., Band: Jürgen Wullenwever von Franz Eugen 866, XI1V. Band: zwei Er- zählungen von Max v. Schlägel 890, XV. Band: Pascha und Post- tyrann von Wilhelm Fischer 962, XVI. Band: zwei Erzählungen von Emmy von Dincklage und Adolf Wilbrandt 753, XVII. Band: Haus an Haus von Edmund Hoefer 397, XVIII. Band : Die falschen Tyroler von Th. Messerer 638. Edmund Hoefer, Haus an Haus 389, Junker Ludolfs Gedenkbüchlein von A. v. d. Elbe 320, Rita Gerrits, von E. Oswald 265, Tannenreis, von Th. Justus 980, Das lebendige Weihnachtsgeschenk voi Math. Lammers 783, Sozial- politische Flugschriften 71 500 Hefte.

Haus und Schule, Berliner Monatsblätter des Vereins für das Wobl der aus der Schule entlassenen Jugend. (Redigirt von Fr. d’Hargues. Kommissionsverlag von Th. Hosmann in Berlin. Preis pro Quartal 1 A Einzelne Nummer 50 S.) Die leitende Idee des Vereins is Hebung und Sittigung des Volkes durch Heranbildung eines intelligenten Handwerkerstandes. Zu diesem Ziele jollten auch die Monatsblätter führen. Sie wendeten sich an die Jugend und an die Alten: von dem Lehrlinge und dem in den Dienst tretenden jungen Mädchen forderten sie Lust und Liebe zu geregelter, anstrengender, aber lohnender Arbeit, und für dieselben verlangten 1E Anstalten und die nöthige Zeit für ihre sittlibe und geistige Erziehung; die Lehrmeister und Brodherren maten sie auf ihre hohen Pflichten gegen die ihnen anvertrauten jungen Leute auf- merksam. Zur Ecreichung der gestellten Aufgabe schien es aber nah den bisher gewonnenen Erfahrungen nicht genügend, nur die Jahre nach beendigter Schulzeit ins Auge zu fassen uud nur von den Er- ziehungéwegen und -Mitteln zu sprechen, welche für die aus der Schule entlassene Jugend einzurichten sind; es hat ih vielmehr als nothwendig herausgestellt, die Aufmerksamkeit der Leser auch auf die Entwickelung des jungen Menschen während der Schulzeit zu lenken. Dahin hat si die Zeitschrift mit diesem Jahre erweitert. Sie will für die Einrichtungen, welche in Bezug auf das Schulwesen getroffen werden, das richtige a erwecken und den Bestrebungen der Behörden auf diesem Gebiete ¿Freunde gewinnen oder das Urtheil und die Ansichten über bestehende und zu schaffende Veranstaltungen hervorrufen. :

„Dasrussische rothe Kreuz 1877—78inRumän ien“, nah dem amtlichen russishen Berichte des ehem. General-Delegirten Wirkl. Staatsraths P. A. von Nichtec frei bearbeitet und erläutert, mit Original - Tableaux, Plänen, Karten, Tabellen verschen von Philipp Mosino, Delegirtem der russishen Gesellschaft des rothen Kreuzes bei der mobilen Armee während des Feldzuges 1877—78 (Berlin 1880, Stuhrsche Buchhandlung S. Gerstmann). Der Verfasser beabsichtigt, in diesem Werke einen authentischen Bericht üter die Leistungen der russischen Gesellshaft des rotben Kreuzes während des lebten türkischen Kriegs in den Fürstenthümern Rumänien und Bulgarien zu geben, der außer dem Zwet, der in dem Interesse an einem solchen Berichte an {ih liegt, auch noch denjenigen verfolgt, „absurde Gerüchte“, die, wie der Verfasser meint, auch in Deutschland während des Kriegs über die Hand- habung der Saßungen der Genfer Konvention russischerseits in Um- lauf gewesen seien, zu widerlegen. Diesem Umstande ist es zu verdanken, daß das Werk in deutscher Sprache erschienen ist und dadurch dem deutschen Publikum die Kenntnißnahme von der anerkennenswerthen Thätigkeit erleichtert, welche das russishe Volk unter dem Protektorat seiner Kaiserin sowie der Großfürstin Thronfolger und anderer weiblichen Mitglieder des Kaiserhauses im Sinne der Genfer Konvention entwidelt hat. Der Verfasser s{hildert die vorbereitende Organisation der Thätigkeit des rothen Kreuzes durch den Fürsten T\cherkaski so- wie die Einrichtungen der Militäradministration, die 5 Evakutions- Etappenstationen des rothen Kreuzes während des Krieges, die Eva- Tutionstransportmittel (den Ambulanz-Wagenpark, den der Verfasser dirigirte), die Sanitätszüge, dann die Umwandlung der Land- in eine Wasser-Cvakuation; ferner die Thätigkeit des rothen Kreuzes nach Abschluß des Waffenstillstandes in den 5 Evakuations- Etappenstationen fowie in seinen Institutionen in Nord- und Ost- Bulgarien, in den später eingeri{hteten Speziallazarethen und in den vér bbs De über Desinfektion, Assanirungs - Detachements,

epots u, st. w. Wie umfangzreih die Leistungen des rothen Kreuzes in dem rufssisch-türkishea Kriege waren, ergeben folgende

ahlen: in den Schlachten bei Plerona und Gorni-Dubniak 5032

ann durch Verbände Hülfe geleistet; 8022 Mann dur die Am- bulanzwagen transportirt; 791388 Mann auf Sanitäts- zügen und 22247 Mann auf den Sanitäts\{hiffffen vollen Unterhalt gewährt; 229352 Mann in den Evakuations- stationen und 1134 Mann in den Filiallazarethen aufgeaommen. Im Ganzen ist die russishe Gesellschaft des rothen S ais in Rumänien 344 925 Mann während einer Zeitdauer von 734590 Tagen zu Hülfe gekommen. Der Gesellschaft standen hierbei 36 De- legirte und 14 besoldete Agenten zu Gebote, ferner 44 Aerzte und Pharmazeuten, 39 Studenten und 22 Studentinnen, 53 Feldscheerer und 21 Feldscheererinnen, 516 barmherzige Schwestern; an Geldmitteln wurden 6 680 254 Fr. verwendet. Der Umfang dieser Leistungen hat unter den besonders {hwierigen Verhältnissen, unter welchen dieselben stattgefunden haben, ganz besondere Anstrengungen und Einrichtungen nothwendig gemacht, deren Schilderung dem Buche auch für weitere Kreise Interesse verleiht. Für die Förderuug der humanen Be- firebungen des rothen Kreuzes im Allgemeinen aber enthält das Werk reiches, \{äßbares Material.

Paris, 19, Februar. (Cöln. Ztg.) Heute fand die Aufnahme des LEOA von Audiffret-Pasquier in die Akademie statt.

erselbe hielt, ohne in die Politik abzuschweifen, die übliche Lobrede auf seinen Vorgänger, den Bischof von Orleans. Die Gegenrede wurde von Viel-Castel gehalten.

Gewerbe und Handel.

Dem Geschäftsbericht der OberlausizerBank zu Zittau auf tas Jahr 1879 entnehmen wir Folgendes: Die verschiedenen Geschäftszweige h2ben einen erfreulihen Aufshwung genommen.

schon durch den billigen Geldstand das Erträgniß des Portefeuilles ges{mälert wurde und die Bank "mit einem um 300000 niedrigeren Aktienkapital arbeitete, sind die entstandenen Aus- fäle durch die günstigen Umstände nahezu ausgeglichen worden. Nah dem Gewinn- und Verlustkonto steut sich der Bruttogewinn auf 213459 # gegen 214 107 4 in 1878 und erübrigt nah Abzug der Unkosten ein O von 170 775 M = 6,32 9/0 des Aktienkapitals. Die Direktion hält es für geboten, die auf dem Kohlenwerk Schaßlar noch ausstehende Forderung von 100 000 M, welhe dur die bevorstehende zwangsweise Versteige- rung des Werkes zweifelhaft geworden ist, abzuschreiben. Hierzu werden 10000 M, welche bereits auf Delcredere-Conto dafür zurückgestellt waren, 60 000 Æ aus dem Gewinn des Aktienrückaufs beziehungëweise vom Spezial Reforvekonto und 30 000 A aus dem diesjährigen Rein- gewinn verwendet. Der laut Beschluß der außerordentlichen General- I AS vom 5. Dezember 1878 zur Ausführung gebrachte Rük- kauf von 300000 Æ eigener Aktien ergab einen Gewinn von

90 733 Æ, wovon na Abzug obiger 60000 4 30733 M als ver- fügbare Reserve auf Spezial-Reservekonto verbleiben. Der Gesammtum- fat betcug 1879 im Debet 78 238 987 #, im Kredit 75042900 A gegen 72 072 257 A. resp. 68 686 001 Æ in 1878. Der durch das Gewinn- und Verlustkonto E Reingewinn von 134385 4. ist den Statuten gemäß wie folgt zu vertheilen: 108000 A = 4 9% Divi- dende auf 2700000 A Aktienkapital, 1319 #4 dem Reservefond, 1319 Æ dem Aufsichtsrath, 1319 4 der Direktion und den Be- amten. 18 000 6 = §%6 Superdividende auf 2700 000 Æ# Aktien- kapital, Vortrag auf 1880 4427 4; es würde sonach eine Gesammt- dividende von 43% oder 28 #4 per Aktie zur Vertheilung gelangen, Ms 2 bevorstehende Generalversammlung diesen Vorschlägen zu- mmt.

Leipzig, 20. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Leipziger Diskontogesellshaft hat die Dividende pro 1879 auf. 6 9% feitgeseßt; pro 1878 Vetrug dieselbe 4%.

London, 2. Februar. (W. T. B.) Die gestrige Woll- auktion war sehr lebhaft, Preise zum Schluß gegen Anfangspreise

vielfach fteigend. Verkehrs-Anstalten. New-York, 20. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer „Spain“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ist Hier eingetroffen.

Berlin, 21. Februar 1880.

Die Aufstellung des Denkmals der Königin Luise ist nunmehr beendei, Nachdem die nöthigen Maurerarbeiten in voriger Woche fertig geftellt waren, wourden am Dienstag dieser Woche die drei Theile des Denkmals an den Ort der Aufstellung geshafft und \o- fort mit den Aufstellung8arbeiten begonnen. Dank der vortrefflichen Windevorrichtungen genügte die Kraft zweier Männer, um die einzelnen Theile zu heben und in ihre Lage zu bringen. Die Hebung der Statue selbs wurde am Donnerstag begonnen und in glücklichster Weise beendet. :

Verein für deutsches Kunstgewerbe inBerlin. Zwan- zigste Hauptversammlung am 11. Februar 1880. Vorsißender Prof. Vogel. Der Bereinssekretär meldet mehrere neue Erwerbungen und Geschenke für die Bibliothek an und berichtet über die Wahl der Preisrichier für die Konkurrenz-Entwürfe zu einem Bibliothekschrank. Unter den dem Vorstande Vorgeschlagenen wurden von dem letzteren gewählt die Herren Prüfer, Döpler jr, Max Schulz, Wiese und Schäfer. Hr. Prof. Dr. Jul. Lessing spricht hierauf über die Eisen- hoid’schen Silberarbeiten. unter Vorlage der in dankenswerther Be- reitwilligkeit von der Direktion des Kunstgewerbe - Museums ad hoc geliechenen galvanoplastishen Reproduktionen betreffender Stücke. Den Bemühungen des Vortragenden selbs war es seiner Zeit hauptsächlich zu danken, daß die in jeder Beziehung fo merkwürdigen Kunstwerke nah Berlin gelangten und der Eigen- thümer Graf Fürstenberg-Herdringen die Einwilligung zu ihrer ein- maligen Reproduktion für das Königlihe Kunstgewerbemuseum gab, so daß dieselben jeßt eine ftets zugängliche, ganz unshäßbare Quelle der Belehrung bilden. Redner giebt die Resultate seiner Forshun- gen über den Lebensgang des Urhebers, der durch diese Arbeiten mit einem Schlage als Meister allerersten Ranges anerkannt worden ift, während man ihn bis dahin nur als mäßigen Kupferstecher kannte; er bespriht ferner eingevend die Details der Arbeiten, die zum Theil eine eigenthümliwe Mishung von gothisWen und Re- naifsance-Formen darstellen. Die Verlagshandlung von ; Bette hat neuerdings die Arbeiten in allen Details in Lichtdrud reproduzirt. r. Elster giebt den Scluß seines Vortrages über die Organisation der Fachschulen, den er in der Sitzung vom 10. Dezember v. Js. begonnen hat. Am Schlusse desselben vertheilt er einen von ihm in Gemeinschast mit Hrn. Dr. Herter ausgearbeiteten Entwurf zur Organisation von Fachschulen, dessen einzelne Säße Leßterer mündlich exläutert. Der Vorsitzende verliest ein Schreiben, in welchem Frl. Therese Koh, Wartenburg- straße 21, die Absicht kund giebt, in ihrem Ausbildungsinstitute für Damen, die sih der Kunst oder dem Kunstgewerbe widmen wollen, gesellige Abende, verbunden mit Ausstellung bedeutender Arbeiten beider Gebiete, zu veranstalten, und die Vertreter derselben zur Be- theiligung daran einladet, und empfiehlt das Unternehmen der Auf- merksamkeit der Versammlung. Der Vorsißende legt eine Samm- lung chromolithographisher Kunstblätter nach cinesishen und japanischen Vorbildern, herausgegeben von dem bekannten Chromo- lithographen Prang in Boston, vor. Jn vielfacher Beziehung für die dekorative Auss{mückung kunstgewerblicber Gegenstände geeignet und in der Ausführung von großer Schönheit, erregen fie das leb- hafte Interesse der Versammlung. Hr. Elster zeigt das kleine Modell zu einem Kronenleuchter vor, das nah den Angaben des ver- storbenen Architekten Kolscher angefertigt wurde. Es löst in {ön- heitsvoller und eigenthümlicher Weise die Aufgabe, die enorme Schwere der bisher gebauten Kronenleuchter von großen Dimensionen zu ver- meiden, ohne daß dadurch die Festigkeit der Konstruktion litte. cir tere zeigt das Prinzip der Wandarme konsequent durchgeführt, wäh- rend zur Ornamentation Thier- und Pflanzenuiotive verwendet sind. Der Vorsitzende erinnert an den erfreulihen Erfolg der im vorigen Jahre veranstalteten Damensitzung und kündigt eine ähnliche für den nächsten Monat an.

In der heutigen zweiten und leßten Sihung des Vereins der Spiritusfabrikanten wurde zunähst auf Antrag des Sensal Emil Meyer (Berlin) beschlossen: „Den Reichskanzler in einer motivirten Petiton zu ersuchen, beim Abschluß eines Handelsvertrages mit Defterreih-Ungarn dahin zu wirken: daß die, an die österreichish- ungarischen Exporteure beim Export von Spiritus und Sprit gegen- wärtig gezahlte Exrportprämie in Wegfall komme.“ Eine längere Debatte veranlaßte alsdann-ein Antrag des Rittergutsbesißer Sch ul z (Petershagen): „Der Verein wolle seinen Vorstand beaustragen, eine Petition an den Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten zu richten, daß für die Verfrahtung von Spiritus bei einer Ladung von 100 Ctr. pro Centner derselbe Frahtsaÿ festgeseßt werde, wie bei einer Ladung von 200 Ctr.“ Nach Lee Diskussion wurde be- \{lossen, von einer definitiven Beschlußfassung Abstand zu nehmen und sich an der heutigen Debatte genügen zu lassen. Alle Singen Verhandlungsgegenftände waren von aus\{ließlich fachlihem

nteresse.

_In der permanenten Ausftellung des Vereins Ber- liner Künstler (Kommandantenstr. 77—79) macht gegenwär ein

neues Werk von Siemiradzky, dem durch sein Kolosjsalgemälde der „Fackeln des Nero“ von der leßten großen Kunstausstellung her be- kannten polnischen Maler, ein gewisses Aufsehen. Dasselbe führt den Beschauer in die Zeit der höchsten Blüthe und zugleich des Verfalls im alten Rom zurück, und zwar vor die Villa eines reihen Röômers an den Gestaden vermuthlich des cumanishen Golfs. Hier {ißt zur Rechten unter einer von Satyrhermen getragenen Laube eine Gesell- schaft junger und alter \ybaritisher Römer, sämmtlih zum Zeichen festliher Freude mit Rosen bekränzt, beim Wein und vergnügt sih, mehr oder weniger blasirt dreinschauend, an dem graziósen Tanz, den eine \{chône entkleidete Sklavin zwishen in den Boden gestecktten blanken Schwertern aus- führt, während mehrere andere Schönen auf verschieden- artigen Instrumenten die Musik dazu spielen. Dér Oelbaum, dessen knorriges Geäft \sich von dem Hintergrunde des tiefblauen Golfs \{arf abhebt, vermag den Strahlen der Sonne nicht zu wehren. Ihre Lichtker tanzen mit der verwegenen Hetäre auf der teppihbedeckten marmorumgebenen Gartenterrasse in die Wette, bis an den Rand des prächtig skulpirten Brunnens zur Rechten, der mit seiner erfrishenden Kühle ihre Wirkung zu paralysiren \{eint. Diese Beleuctung, die reihblühenden Rosenbüsche des Gartens unter- halb ‘der Plattform, die friedlih am Rande des spiegelglatten Meeres

liegende Stadt mit ihren Tempeln, die behaglich genießende Stimmung der Gesellschaft bilden einen eigenthümlichen Kontrast zu der \{auder- erregenden choreographischen Produktion. Der Maler stellt uns bier vor jenes Räthsel, welches die raffinirte Hyperkultur der römischen Ver- fallzeit mit ihrer Kombination von Grausamkeit und Wollust dem Kulturhistoriker und Psychologen aufgiebt. Er scheint #ich mit der fragenden Apostrophe an den Beschauer zu wenden, wie es mögli, daß eine Gesellschaft edler, fein gebildeter Männer, der herrlichen land\schaftlihen Umgebung verächtlich den Rücken kehrend, an einem so grobsinnlihen Schauspiel Vergnügen finden und felbst in der Villeagiatur nicht jzner auf gänzlich abgestumpfte Nerven berechneten Spektakel des hauptstädtishen Cirkus zu entrathen im Stande fei. Das eigentlich genrehafte Motiv wird dadurch in die Sphäre der Kulturhistorie und zu höherem ästhetishen Werthe erhoben. Die Zeichnung und Modellirung der einzelnen Figuren ift außerordentlich fein und gewissenhaft. Jn malerisher Beziehung aber steht das Bild auf der Höhe der modernsten, von der franzö- sishen Schule stark beeinflußten Technik; es zeugt von einem vor- nehm durhgebildeten Farbensinn und hält sich gegenüber dem „Nero“ von übermäßigem Prunk und zu starker Betonung archäologischen Beiwerkes wohlthuend fern.

Neben dem Siemiradzky'\{Gen Bilde dehnt sich eine andere große Leinwandtafel von Schneider aus, welche den Zug Kaiser Karls V, nah dem Kloster von San Juste zum Gegenstande hat, in der ge- suchten maskeradenartigen Kostümirung der Landsknehte und des sonstigen Gefolges, wie auch in dec kränklihen Farbe .an Makart erinnert, und troß mancher trefflichen Einzelheiten in der Zeichnung und Charakteristik eine einheitlihe Wirkung nicht aufkommen läßt. Sonst enthält die Ausftelung noch an Neuheiten eine liebevoll ge- malte heilige Familie von Grafsse, einen anmuthigen Studienkopf von Jebens, zwei wunderlihe, an Böcklinshe Einfälle erinnernde Bildhen von Thoma: „Vogel Phantasus“ und „Seeweibchen“, ein Porträt des verstorbenen Dichters Brachvogel, das indeß die geistige Charakterisirung sehr vermissen läßt u. m. a.

__ Als Ergänzungsheft Nr. 59 zu „Petermanns Mittheilungen“ ist soeben ausgegeben worden: „Der Nakasendô in Japan,“ nach eigenen Beobachtungen und Studien im Anschluß an die Itinerar-Aufnahme von E. Knipping und mit Benußung von dessen Notizen dargestellt von Prof. Dr, J. J. Rein (5 Bogen, Gotha, Justus Perthes). Der bekannte Japanreisende schildert hier den zweiten Verbindungêweg zwischen den beiden Hauptstädten des Landes, Kioto und Tokio. Der Nakasendô, d. h. die Straße (4ô) zwischen (naka) den Bergen (sav oder sen), ist 132 Ri (70 deutshe Meilen) lang und trennt sich bei Kusatsu am Biwa-See vom Tôkaidô (,„Ost- seestraße“ 125 Ri oder 66 deutsche Meilen lang). Man darf fich unter beiden, sagt der Verfasser, niht nah einem durhgreifenden Systeme angelegte Kunststraßen denken; macadamisirte Strecken kommen auf denselben gar nit, gepflasterte selten und nur da vor, wo die Steilheit sie nöthig macht. Sie find daher während der Regenzeit für \{chwere Fuhrwerke gar nicht passirbar, darauf aber auch nicht berechnet gewesen, denn Lastwagen waren früher völlig unbekannt. Der Japaner ging zu Fuß, ritt oder ließ fih in einer Sänfte tragen, Gepäck und Waaren dagegen wurden bis in die. neueste Zeit fast aus\s{ließlich durch Träger oder Last- thiere (Pferde, Ochsen) befördert. Sonach waren auch die An- forderungen an einen soliden Untergrund und größere Breite nicht vorhanden. Noch jeßt giebt es außer den zahlreichen Jinrikishas, jenen zweirädrigen von einem in der Scheere gehenden Manne ge- zogenen Karren für ein oder zwei Personen, einigen Postkutschen und \hwerfälligen Karren in den größeren Städten kaum ein anderes Suhrwerk auf der Landstraße. Der Nakasendô überschreitet nicht weniger als 9 Paßhöhen und führt an einer Menge herrliher Landschaftsbilder und Naturschönheiten vorbei. Im W nter wird das Reisen auf ihm wegen der Kälte und des Schnees beshwerlicher, dafür ist er aber im heißen Sommer wegen der kühlen, erfrishenden Gebirgsluft dem LTôkaidô vorzuziehen. Er führt namentlich in seinem südlichen Theile an Orten vorüber, die in der mittelalterlißen Geschichte des Landes eine Rolle gespielt haben. Dörfer und Städte ziehen sich oft in nur zwei langen Häuserreihen weit an der Straße hin. Der Nakasendô wurde bereits vom 43. Mikado Gemmei Tennò um das Jahr 710 angelegt ‘und ist allenthalben gut unterhalten. Freilich die früheren pomyp- haften Daimiozüge und Alles, was sich dazu gesellte, sind ver- {wunden „Kein Fürstliher Herold winkt heutzutage mit dem Fächer oder S{hwerte und nöthigt zur Räumung der Straße und zum Niederwerfen vor seinem hohen Gebieter; kein Bettler be- M keine Etiquette oder sonstige Schranke hemmt die Bewegung des Reisenden. Nicht braucht der Fremde, wie ehemals Kämpfer und Thunberg seine 150 bis 200 Mann Gefolge, zu den ihn über- wachenden Beamten ; ist er der Sprache mächtig, so kann er allein reisen, ebenso sicher wie in seiner Heimath und findet überall eine mindestens ebenso freundliche Aufnahme.“ Das frühere rege, bunte Leben aber ist von beiden Straßen verschwunden. Am meisten Ein- fluß darauf hat die Einführung der Dampfschiffahrt gehabt, welche den größten Theil des Verkehrs an sich riß. Der interessanten Arbeit find drei sorgfältige große Itinerarkarten beigegeben.

(N. Zür. Ztg.) Der Durchbruch des Richtstollens der Gott- hardbahn wird von der Favre’schen Gesellshaft nicht, wie irrthüm- lih berihtet worden, in Altorf, sondern in Airolo gefeiert werden. Eine größere Feierlichkeit, an welcher auch die offiziellen Vertreter der drei Staaten Theil nehmen werden, soll erst bei Eröffnung der Bahn stattfinden. Bei jenem demnächst stattfindenden Feste wird Ba deshalb der Bundesrath nicht vertreten lassen; dagegen wird Hr.

nspektor Dapples anwesend sein. Die Medaille, in Silber und Bronze hergestellt, welche bei diesem festlichen Anlasse den Tunnel- arbeitern üÜberreiht wird, stammt aus einem Genfer Atelier und ist sehr ges{madckvoll gearbeitet. Auf dem Avers sieht man die Wappen der drei Staaten Deutschland, Schweiz und Italien mit den Unter- \chriften: „Germania", „Helvetia“, „Jtalia“; unter den Wappen steht der Denkspruh: ,Viribus unitis“ (mit vereinigten Kräften). Der Revers zeigt die Worte: „Den Arbeitern am Gotthardtunnel“ in deutscher und italienischer Sprache.

Rom, 20. Februar. (W. T. B.) Die Mitglieder der Vega- Expedition sind heute hier angekommen und von dér geogra- phishen Gesellschaft, den Vertretern mehrerer anderen Kor- porationen und von der schwedischen Kolonie am Bahnhofe empfangen worden. Bei dem s{chwedis{chen Gesandten findet heute ihnen zu Ehren ein größeres Diner statt.

Da wegen der beschlossenen Nachsession der amtliche Unter- richt in der vereinfahten Stolze’shen Stenographie voraussfihtlich vor Monat August nicht wird eröffnet werden können, B veranstaltet der stenographishe Verein an Stelle desselben, um den ortdauernden Nachfragen Genüge zu leisten, noch einen zwölfstündigen Unterrichtskursus für Damen und Herren in der R Gewerbe-Akademie, Klosterstraße 36, welcher, am 2. beginnend, Dienstag und Freitag, Abends von 8 bis 9 Uhr, abgehalten wird. Näheres über diesen Kursus theilt auf \chriftlihe Anfragen der Leiter des Unterrichts, Hr. L. Loepert, geprüfter Lehrèr der Ste- nographie, §0, Josephstraße 6, mit. Eintrittskarten sind z1 haben im Abgeordnetenhause, Leipzigerstraße 75, im Bureau des Invaliden- dank, Markgrafenstraße 51a, und beim Kastellan, Hrn. Kutscher, Klosterstraße 36. Der Kostenbeitrag inkl. Lehrbvc, ist auf 6 pränumerando festgeseßt.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner

Drei Beilagen (etnschließlid Börsen-Beilage).

Berlin:

März *

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, dei 21. Februar

S S S E G SEALAYEA

L) JFnserate für den Deutschen Neichs- u. Königi. | j Preufi, Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an! die Königliche Expedition dex Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlitz

Preußishen Ktaats-Anzeigers: Berlin, S. N. Wilhelm-Straße Nr. 82,

Steckbriefe und Unterzuchungs-Sachen. Snbhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Verloosung , Amortisation, Zinszahlung u. 8, w. vou öffentlicheu Papieren.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

13178] Ladung.

Der Kolporteur Paul Albert Adolf Geut, geboren am 28, März 1853 in Berlin, desen Auf- enthalt unbekannt is und welchem zur Last gelegt wird, am 23. Mai 1879 zu Rummelsburg umher- ziehend Bilder feilgeboten zu haben, ohne im Be- siße des dazu erforderlihen Gewerbescheins gewesen zu sein, Uebertretung von 88. 1 und 18 des Ge- seßes vom 3. Juli 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts 11. hierselbst auf

den 5, April 1880, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht des Amts- gerichts I1. zu Berlin, Hausvoigteiplay 14, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unents{huldig- tem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge- schritten werden.

Berlin, den 29. Januar 1880.

Pieper, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgeric{ts Ik.

[4558] | Ladung,

1) Der Anstreicher August Peter Heinrich Johann van Gemmern, 34 Jahre alt, am 22. Juni 1846 zu Calcar im Kreise Cleve geboren, zuleßt wohnhaft in Celle; 2) der Füsilier Gustav Patbke, 29 Iabre alt, am 4, Februar 1851 zu Pulsberg im Kreise Spremberg geboren, zuleßt in Celle wchnhaft ; 3) der Gefreite Reinhard Aldenhoff, 33 Jahre alt, am 11. Juli 1846 zu Borth im Kreise Poers ge- boren, zuleßt in Bargfeld, Amts Celle, wohnhaft, werden beschuldigt, Nr. 1 und 2 als beurlaubte Meservisten, Nr. 3 als Wehrmann der Landwehr, chne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §8. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgeri18 hierselbst auf Montag, ven 12. April 1880, Vormittags 10 Ußr, vor das Schöffengericht in Celle zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent- \huldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von den Königlichen Bezirks-Kommandos zu Celle und Gel- dern ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Celle, den 18, Februar 1880, Heine, Amtsgerichts- E: Gerichtsschreiber des Königlichen Amts gerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladnugen u. dergl.

[43483] Subzastations-Patent.

(Versteigerung im Wege der nothwendigen Subhastatiou.)

Das der Frau Schmied Gastler, Hulda, geb. Facob, verwittwet gewesene Büttner, gehörige, in MWobrow belegene, im Grundbuhe von Wobrow Band 1 Blatt 21 Nr. 3 verzeihnete Grundstück foll im Wege der nothwendigen Subhastation

am 83. Mai 1880, Vormittags 11 Uhr, in unserm Sißzungszimmer Nr. 4 versteigert werden.

Das Gesammtmaaß der der Grundsteuer unter- liegenden Flächen ist 2 h 52 a 59 qw,

Der jährlihe Reinertrag und Nußzun werth, nach welchem das Grundstück zur Grund- und Gebäudesteuer veranlagt worden ift, beträgt:

Grundsfteuerreinertcag 14,40 Thaler, Gebäudesteuernußzungswerth 93 Mark.

Alle Diejenigen, welchwe Eigenthum oder ander- weitige, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nit ein- g:tragene Realrechte geltend zu macen haben, müssen dieselben zur Vermeidung der Ausschließung spätestens im Versteigerungstermine aumelden.

Der Auézug aus der Steuerrolle und die beglau- bigte Abschrift des Grundbuchamtes können in unse- rer Gerichts\{reiberei Nr. 11, in den gewöhnlichen Dienststunden eingesehen werden.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages wird am 3. Mai 1880, Vormittags 124 Ußr, von uns verkündet werden.

Colberg, den 14. Februar 1880,

Königliches Amtsgericht.

[4434] Oeffentliche Zustellung.

Die Stadtgemeinde zu Drossen, vertreten dur{ch den Rechtsanwalt Lasker zu Sonnenburg, hat gegen den Tischlergesellen Robert Labenz, zuleßt zu Droffen wohnhaft, jeßt in unbekannter Abwesenheit, auf Zaÿlung von 56 46 60 - Verpflegungs- und Kur- Tosten nebst 5 Prozent Zinsen seit dem 28. Juli 1879 mit dem Antrage geklagt, den Beklagten unter Kostenlast zu verurtheilen, der Klägerin 56 A 60 -Z nebst 5 9/9 Zinsen seit 28. Juli 1879 zu zahlen, Das Urtheil auch für vorläufig vollstreckbar zu er-

ren.

Klägerin ladet den E zur mündlichen Ver- Meng des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgeriht zu Drossen zu dem auf

den 4, Mai 1880, Ss 10 Uhr, vor dem Herrn Amtsrichter Geyer, Terminszimmer Nr. 2, anberaumten Termine und erfolgt hiermit die öffentliche Zustellung auf Grund des 8. 187 der Civilprozeßordnung.

Drosseu, den 9. Februar 1880,

Königliches Artttsgericht. Der Gerichts\chreiber : - Hildebrandt,

[#56] Oeffentliche Zustelluug.

Der Schneidermeister Christian Gebert zu Reeperhütten, vertretea durch den Rechtsanwalt Büchner zu Belzig klagt gegen den Gärtner W. Féanz, früher zu Schmerwiß, jeßt unbekannten Aufenthalis, aus dem Schuldshein vom 5. Februar 1880 fiber eine dem Kläger vom Beklagten für Än- fertigung von Kleidungsstücken \{chuldige Summe mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 78 M. 90 H Z nett 59/6 Zinsen vom 5. Februar dieses Jahres und ladet den Be- flagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- \treits vor das Königliche Amtsgericht zu Belzig auf

den 15. April 1880, Bormittags 10 Uhr.

Zum Zwedle der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht,

Belzig, den 13. Februar 1880,

Günther, : Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts,

[817] Oeffentliche Zustellung.

In der gerichtlihen Theilungssache des Stu{[l- flechter3 Friedrich Höhborn zu Königäfteele und Conf. gegen den Banudtwwirker Richard Eckert zu Barmen und Cons. laden die Lebteren, vertreten durch Recbtsanwalt Sérard,

den Färber Ernft Eckert, früher zu Barrnen

wobnhaft gewesen, gegenwärtig ohne bekannten

Wohn- und Aufenthaltsort, : vor die I, Civillammer des Königlichen Landgericbts zu Elberfeld mit dem Antrage, auf Bestätigung des in der besagten Tkheilungësache von dem Königlichen Notar Reichmann in Wermelétkirhen am 18. Juli 1878 aufgenommenen LTheilung8rezesses und for- dern denselben zuglei auf, binnen einer Frist von L freien Tagen einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anmalt zu bestellen.

Zum Zweck der öffentlichen Zustellung wird diefer.

Anszug bekannt gemacht. Elberfeld, den 20. Februar 1880. Der Landgerichts-Sekretär JZansetu.

[#516] Oeffentliche Zustellung.

Die zum. Armenrechte zugelassene geschäftslose Lisette Petry in Elberfeld, Ehefrait des M@axer- meisters Erust Nane, vertreten durch Rechtsatiwalt Dr. Compes, klagt gegen ihren genannten Ehemann, früßer in Elberfeld wohnhaft gewesen, jeßt ohne be- kannten Wohn- und Aufenthaltsort, auf Eheschet- dung und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Cipik- kammer des Königlichen Landaerichts zu Elberfeld

auf den 18, Mai 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderun1, einen bei dem gedachten Ge- ricbte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwelke der bffentlihen Zustellung wird diejer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Der Landgerichts-Sekretär. «Zausen.

[4559] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 2089, Der Mehlhändler Seb. Speck, wohne haft zu Bruchsal, vertreten durch Rechtsanwalt Pr. Blum dahier, klagt geg-n den Bäckermeister Gott- lieb Bott, wohnhaft zu Zochsteiten, z. Zt. an un- betannten Orten abwesend, aus Kauf von Mehl und Kleie mit dem Antrage auf Verurtbeilung des Beklagten zur Zahlung von 815 M 72 9 nebst 5 9/0 Verzugszinsen vom 30. August v. F. und ladet den Beklagten zur mlindlihen Verhandlung des Rectsftreits vor die T. Civilkammer des Großherzog- lichen Landgerichts zu Karlsruhe auf

Dienstag, den 20, April 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Auwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zuitellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Karlsruhe, den 13. Februar 1880,

: mann, Gerichts\{hreiber des Großherzoglichen Landgerichts,

[4514] Oeffentliche Zustellung.

Die Klara Sidonie Erdmaun, geb. Wendler, aus Neusalza bei Löbau, zur Zeit in Leipzig, ver- treten durch den Rechtsanwalt Hofrath Dr. Lohse in Leipzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Musiker Moritz Pouaun Erdmann, zuleßt in Leipzig, jet unbeïa lafsung, mit dem Antrage auf Scheidung der zwischen den Parteien Bellebeiiden Ghe und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Nechtsftreits vor die Erste Civilkammer des König- lien Landgerits zu Leipzi auf deu 15. Mai 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zweck der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemat.

Leipzig, den 18, Februar 1880,

Dóölling, Gerichtsschreiber des Königl. Landgerichts.

[4808] Oeffentliche Zustellung.

Der Meßger Jsaac Weill in Schlettstavt Uagt gegen den d Xaver raft, früher zu Swlett- stadt, jet ohne bekanntes Domizil, aus einem Schuldshein vom 30. April 1877 für käuflih ge-

_Deffentliher Auzeiger.

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32,

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submiesienen etc. 7. Literarische Anzeigen. 4.

nnten Aufenthalts, wegen böslicher Ver- |

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5. Industrielle Etablisgements, Fabriken und Grogshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen,

8, Theater-Anzeigen. | In äer Börsen- 9, Familien-Nachrichten. beilage.

liejerte Waaren, mit dem Antrage auf Verurthei- lung des Beklagten zur Zahlung von bundertneun- undfünfzig Mark 32 Pfennigen nebst Zinsen vom 90. April 1877 und ladet den Beklagten zur münd- lichen Verhandlung des Rechtêstreits vor das Kai- ferlide Amtsgerits zu Schlettstadt auf

den 12, April 1880, ormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Diehl, Gerichts\{hreiber des Kaiserlichen Amt8gerichts.

[#51] Oeffentliche Zustellung.

Der Johann Baptist Schessmaun, Förster zu Barst, zum Armenrechte zugelassen, vertreten durch Rechtsanwalt Prinz, klagt gegen den Johaun No- gratte, früher Knecht in Villers-aux-Bois in Frank- reich wohnend, nun ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort abwesend, aus einem Miethverhält- nisse mit dem Antrage: den Verklagten zu verurtheilen, an den Kläger als Entschädigung den Betrag von 1200 4. mit. 59% Zinsen vom 12. Juli 1879 zu be- zahlen, den durch Akt des Gerichtsvollziehers Krieger zu St. Avold in die Hände des No- tars Dufresne zu St. Avold und der Eheleute Gerard in Barst unterm 12. Juli 1879 ange- legten Drittarrest für gut und gültig zu er- flären, den Drittarrestaten aufzugeben, nach vorher abgegebener geseßlicher Erklärung die für den Verklagten in ihren Händen befind- lihen Gelder an den Kläger bis zum Belaufe des klägerishen Guthabens an Hauptsumme, Zinsen und Kosten abzuliefern,

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand-

lung des Rechtestreits vor die Civiklammer des

Kaiserlichen Landgerichts zu Saargemünd auf

„den 7, April 1880, Vormittags 9 Uhr. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Dan Zwecke der öffentlichen Zustellung wi. d dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Saargemüud, den 17. Februar 1880.

Der Ober-Sekretär : Erren.

[4 ,

[4550] Oeffentliche Zustellung. Der Br. August Haunit, Nentner in Hornbach, in der bayerishen Pfalz wohnend, vertreten dur Rechtganwalt Pfannenstiel, klagt gegen 1) den Jakob Christmann, früher Ackerer, in Breiden- bach wohnend, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, abwesend, und 2) Jakob Beeht, AckCersmann, in Breidenback wohnend, aus einem Schuldscheine mit dem Antrage : die Verklagten zu verurtheilen, und zwar unter solidarisher Haft, den Beklagten Christmann als Hauptschuldner, den Beklagten Bet als dessen Solidarbürgen aus baarem Darlehen die Summe von 400 nebst Zinsen zu 5% vom atr November 1879 an den Kläger zu be- zahlen,

und ladet die Beklagten zur mündlichen Ver-

bandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer

des Kais. Landgerichts zu Saargemünd auf

den 21. April 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- ribte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwette der“ öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Saargemüud, den 17. Februar 1880.

Der Obersekretär. Erren.

(622) Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann G. Thielicke zu Eilenburg, ver- treten durch den Justiz-Rath Hermann hier, klagt gegen den Gastwirth Wiittank, früher in Scildau, jeßt unbekannten Aufenthaltsortes, wegen Zahlung des Neitkaufpreises für in den Jahren 1877, 1878 und 1879 käuflich zu verabredeten und auch ange- messenen Preisen gelieferte Spirituosen mit dem Antrage, auf Verurtheilung des Beklagten zur Zah- lung von 115 A 48 4 § nebst 6% Zinsen vom 21, August 1879 ab und das Urtheil für vorläufig vollsireckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor das Königlicce Amtsgericht zu Torgau auf

den 22, April 1880, Vormitiags 11 Uhr.

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Der auf den 20. Februar cer. in dieser Sache an- beraumte Termin zur mündliwen Verhandlung des Rechtéstreits ist aufgehoben worden.

Torgau, deu 17. Februar 1880.

Fleck, Gerichisschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[68] Zustellung mit Ladung.

Guftav Schneider, Kaufmann, in Ludwigshafen wohnhaft, hat, um zu scinem Guthaben ad 1169 6 91 «4 mit Zins zu 6 9% vom Klagetage zu gelangen, gégen Margaretha Schwager, Ehefrau von Peter

ißer, Erstere Ackterbau treibend und in Böhl wohn- haft, Leßterer Ackersmann, früher in Böhl wohn- haft, dermalen in Amerika, ohne bekannten Aufent- halts8ort abwesend und Leßteren selbst, sowie 1 Ge- nossen durch den: Rechtsanwalt Hecht in Frankén- bh Klage zut” Kgl. Landgerichte Frankenthal er-

en,

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Znuserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des minvalizcuvant“, Nuvslf Messe, Daasenfieiu & Bogler, G, L. Daube & Co, S Schiotte, Büttuex & Winter, sowie ale übrigen größeren

Anuoncen-Bureans, Hs

Dur Beschluß dieses Geribts vom 16. Februar 1880 wurde die nachgesuchte öffentliche Zuitellung an besagten Peter Eigzer bewilligt. Diese Zustellung wird hiermit und dur Anhef- tung einer beglaubigten Abschrift der Klageschrift an die Gerichtstafel des Kgl. Landgerichts Franken- thal bethätigt

Und der Beklagte, genannter Peter Eißer,

zugleich zur mündlichen Verhandlung der

Klage, welche dahin geht: „Es gefalle dem Kgl. Landzerichte, Kammer für Civilsachen, - die beklagte Margaretha Eiter, ge- borene Schwager, und den Georg Schwager, nach Verhältniß ihres Erbantheils am Nachlaffe ihrer Mutter und dem Ehemann Eiter der Güters gemeinschaft wegen zu verurtheilen, an den Kläger die dur die benannte Wittwe von Carl Schwa- er für käufliÞh vom Kläger erhaltene Waaren fuldia verbliebene Summe von 1169 4 51 H mit Zinsen zu 69/9 vom Tage der Klage und die Prozeßkosten zu bezahlen; zugleich den zufolge Bescklufses des Kgl. Amtsgerichts zu Ludwigshafen vom 3. Dezember 1879 bei den darin genannten Pers- fonen am 31, Dezember 1879 angelegten dinglichen Arrest rechtmäßig zu erklären und den Beklagten auch die Arrestkosien zur Lasi zu legen, das er- gehende Urtheil vorläufig vellsiretbar zu erklären und die Einschreibung desselben in die Hypotheken- a zu Frankenthal auf dec Urschrist zu ge- latten“

in diezur Verhandlung dieser Klage anberaumte

Sizung des Kgl Landgerichts Frankenthal

rom 13. Mai 1880, Vormittags 9 Uhr, vorgeladen mit der A ufforderung, einen bei diesem C zugelassenen Necht8anwalt zu be- ellen. Franïenthal, den 18, Februar 1880.'

Der Kgl. Obergerichtssc{reiber.

Aufgebot.

Für

den Gütlersfohn Georg Dengler von Groß- Decbsendorf,

den Bauernsohn Andreas Seeberger von Großseebach,

den Schuhmacherssohn Andreas Kellermann von Herzogenaurach, und

für die Bauerskinder Michael, Katharina, Maria Katharina und Konrad Kummcth

[4540]

von Alterlangen, welche Personen sämmtlich verschollen sind, wird hierorts pflegshaftlich Vermözen verwaltet. Auf Antrag der Vormünder und Interessenten ergeht nun die Aufforderung

a. an die vorgenannten Abwesenden, bei dem unterfertigten Amtsgericht sich späteftens in dem auf Montag, den 20. Dezember 1880,

Wormittags 9 Uhr, vor demselben anstehenden Aufgebotstermine persönlich oder \hriftiich anzumelden, widri- gens sie für todt erklärt würden ;

. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotstermine wahrzunehmen ;

. an alle Diejenigen, welhe über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, bier- über bei Gericht Mittheilung zu machen.

Herzogenauracch, den 17. Februar 1880. Kgl. Amtsgericht. Krc uter. Zur Beglaubigung: Bergmanu, GeriLt#sbreiber.

P Ausgebet.

Die auf dem Grundstück Blait 231 Ob./Nd. Walzen Abtheilung T1. Nr. 1 fär den Josef Fa- schinka senior ex decreto vom 7. März 1858 eins getragenen 960 #4 unverzinslide Kaufgelder . find bei der nothwendigen Subhastation des Pfandgrund- stüdes mit 215 # 50 „F zur Hebung gelangt und da sich Niemand gemeldet hate, zu einer Joseph Fashinkashen Spezialmasse genommen worden.

Auf Antrag des bestellten Pflegers Rechtsanwalt v. Sc(hlebrüge wird diese Masse hiermit aufgeboten und es werden alle Diejenigen aufgefordert, ihre etwaigen Ausprüce an dieselbe spätestens in dem

am 28. April d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgeriht, Terminszim- mer 2, anstehenden Termine zur Vermeidung der Ausf\{ließung anzumelden.

Ober-Glogau, den 16. Februar 1880,

Königliches Amtsgericht.

L6H Aufgebot.

wecks Erforschung der Kräfte des Nahlaßes- des verstorbenen Schneiders Heinrich Klatt zu Kogel werden antragsmäßig alle Gläubiger des Verstorbe- nen unter dem NacHtheil des Auss{lufses von der Na(wblaßmasse und der Verurtheilung zu ewigem Stillschweigen hierdurch aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche an den Nachlaß spätestens in dem

auf Sounabend, den 24, Lipril 1880, Mittags 12 Uhr, angeseßten Aufgebotstermine anzumelden. Wittenburg, den 7. EF*bruar 1880. Großherzoglihes Amtsgericht. L, Zafsé

Gerichts- Aktuar.