1880 / 55 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Mar 1880 18:00:01 GMT) scan diff

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darauf gerichtet, möglihst viele Gefangene zu machen ; dieselben wurden entweder nachher Leibeigene des Königs oder man vertheilte und verkaufte sie als Sklaven. Die Bewohner ganzer Distrikte mußten dem Sieger in seine Heimath folgen, wo sie Wohnsitze angewiesen erlielten. Den Gegner zu tödten suhte man zu vermeiden. Um au den Feind von der Flucht abzuhalten und zum Strecken der Waffen zu veranlassen, pflegte bei einem Begegnen der Heere dasjenige, welches sich für das stärkere hielt, über das Ziel hinauszuschießen. Handelte es sich da- gegen darum, einen überlegenen Feind vom Vorrücken abzu- halten, so wurde auf kürzere Distanz geschossen, als erforder- li, um ihn zu treffen. Ein Gürtel von Pfeilen und Kugeln sollte den Gegner in angemessener Distanz halten.

„Tödtet, wenn möglich, einen andern“, war die Weisung, welche die Könige von Siam verschiedentlih ihren Truppen vor der Schlacht ertheilten. Es sollte eben, soweit es si niht um Nothwehr handelte, vermieden werden, direkt auf den Feind anzulegen. Eine eigenthümliche Art der Kriegs- führung, und es ist danach wohl erklärlich, daß ein Provenzale Cyprian, der in siamesishen Diensten stand, zu der falschen Annahme verleitet werden konnte, daß der Heerführer, unter dem er zu fechten- hatte, seinen Königlichen Herrn verrathen

abe.

9 Eingehend spriht sich der römisch-katholishe Bischof Palegoix in seinem 1855 erschienenen Werk „Description du Royaume Thai ou Siam“ über die fiamesishe Kriegsführung aus. Viele der von ihm geschilderten Eigenthümlichkeiten konnten noch vor einigen Fahren bei Veranlassung des räu- berishen Einfalls der Chien Hôs in das obere Flußgebiet des Mekhong beobachtet werden.

Zwischen dem Erscheinen des La Loubère’schea Werkes und des Palegoixshen Buches fällt die große Katastrophe der Zerstörung von Ayouthia dur die Birmanen im Jahre 1767, wodur Alles, was europäischer Einfluß hier im Lande in früheren Jahren gewirkt und geschaffen hatte, mit einem Slage vernichtet wurde. Handel und Verkehr lagen in Folge dessen für lange Zeit darnieder. Organisirte Truppen gab es niht mehr. Militärische Exercitien nah europäishem System fanden niht mehr statt.

Erst etwa vor 60 Jahren begannen die Könige wieder europäishe Jnstruktoren, vorzugsweise Engländer in ihre Dienste zu nehmen. Unter anderen hat auch der britische General-Konsul und Agent Thomas George Knox, gewesener Offizier der indishen Armee, hier als Lehrer für die Truppen des zweiten Königs debütirt. Die verschiedentlih verbreitete Ansicht, es seien auch Deutsche hier in gleicher Eigenschaft thätig gewesen, ist darauf zurüczuführen, daß während der sech8wöchentlihen Anwesenheit S. M. Korvette „Medusa“/ 1870 ein Sergeant und ein Unteroffizier des genannten Schiffes die Truppen des zweiten Königs einexerziert haben. Diese Be- strebungen sind augenscheinlih nicht ohne Erfolg gewesen, denn noch jeßt zeihnen sih die Soldaten desselben durch besonders gute Haltung aus. Auch erinnern noch einige halbdeutsche Kommandoworte an die damalige Schule.

Palegoix \chreibt :

Die Siamesen haben circa 10000 Mann regulärer Truppen Jnfanterie und Artillerie. Täglich finden Exrerzier- übungen statt. Fs Krieg beschlossen, so ertheilt derx König den hohen Beamten, deren Sklaven einen bedeutenden Theil ihres Reihsthums ausmacen, den Gouverneuren der Pro- vinzen und den Amtmännern der kleineren Distrikte den Be- fehl, ihr Kontingent zu den Truppen zu stellen.

Jeder Soldat muß seinen Lebensunterhalt für einen Monat mit sih führen. Waffen und Kleidung werden von der Regie- rung geliefert. Erstere bestehen in Musketen, Pistolen, Dolchen, zweiïchneidigen Degen, mehreren Arten von Lanzen, Hellebarden und Säbeln., Einige Compagnien tragen Kleine mit Haut überzogene Schilde. Die Uniform ist einfah. Die- selbe besteht aus einem aus Reisstroh oder Bambus ge- flohtenen Hut, einer Weste von rothem, blauem oder grünem Tuch und einer kurzen baumwollenen Kniehose, deren Farbe bei den verschiedenen Compagnien ebenfalls verschieden ist, die möglichst weit heraufgezogen zu werden pflegt. Die Offiziere erlauben sich den Luxus eines kleinen Nocks von golddurch- wirktem Seidenzeug. Der Oberbefehlshaber muß \ich verschiedenen abergläubishen Gebräuchen unterziehen. gon Beispiel hat er jeden Tag der Woche ein Gewand von anderer Farbe anzulegen. Für die Sonntage ist weiß vorgeschrieben, gelb für die Montage, grün ist die Mittwochsfarbe, Donnerstags hat er si blau zu kleiden, Frei- tags schwarz, und in einem violetten Anzug beschließt er die Woche. Das Regiment der christlihen Soldaten trägt euro- päishe Uniform. Man erzählt, daß die Heerführer allego- rishe Namen führen, um Macht und Muth anzudeuten, so- wie andererseits Schrecken einzuflößen. General Löwe, Leo- pard, Tiger oder Garuda (ein fabelhafter Adler) sollen die gebräuthlihsten Namen sein. Der Generallissimus heißt Metap (Mutter der Armee). Nah dem Gesetze sind die

Offiziere verpflichtet , jedem Soldaten, der nux um einige Schritte zurückweiht, sofort den Kopf abzu- hauen. verstorbener General

Ein vor einigen Jahren pflegte eine lange Lanze zu führen. Mit dem Ruf: „Vor- wärts meine Kinder!“ stah er die Leute damit, um sie vor- wärts zu treiben. Den günsligen Moment zur Abfahrt, wenn das Heer sih in den Barken einzuschiffen hat, bestimmen die Braminen, welche gewissermaßen als Hofastrologen fungiren. Priester besprißen die Truppen mit geweihtem Wasser. Eine Puppe wird aufgepflanzt, welhe den Fürsten oder Rebellen, gegen den der Feldzug unternommen wird, repräsentiren soll. Derselben wird vom Scharfrichter der Kopf abgeschla- gen. Für ein gutes Zeichen gilt es, wenn dieser auf Anhieb fällt. Den entgegengeseßten Fall betrachtet man als eine böse Vorbedeutung. Nah beendigter Ceremonie s{hwingt der Heerführer seinen Degen. Unter Kriegsgeshrei und dem Lärm der Gongs und anderer Instrumente fahren die Soldaten ab.

__ Wehe dem Unglücklichen, welher vor dem Heereszuge über den Fluß seßt! Sein Leben ist verwirkt. Um derartige Vorfälle zu verhindern, haben Ausrufer die Anwohner des Flusses von dem Vorrücken des Heeres in Kenntniß zu seßen und dafür Sorge zu tragen, daß alle Boote am Ufer anlegen. Bei dem obenerwähnten Feldzuge gegen die Chien t sollte dem Vernehmen nah noch ein Menschenleben diesem alten Brauch zum Opfer gefallen sein. Von den siamesischen Behörden wurde aber eine solhe Beshuldigung mit Ent- rüstung zurückgewiesen. Kanonen und andere Kriegs- bedürfnisse werden auf Elephanten und Büffelkarren fort- geschafft. Die Fahnen der verschiedenen Bataillone sind von

ran stehen den Offizieren Elephanten zur Verfügung. eder Soldat trägt dann anstatt der Feldflasche ein mit Wasser gefülltes Bambusrohr am Halse. Ein anderes Bambusrohr enthält gekohten von der Sonne getrockneten Reis. Abends wird, wenn mögli, an irgend einem Gewässer Halt gemacht, um den Leuten Gelegenheit zu geben, sich durch das ihnen

jur Gewohnheit gewordene Bad zu erfrishen. Sein ahl muß sich jeder selbst bereiten. Zelte be- kommt der sfiamesische Soldat nicht. Man lagert sich

unter freiem Himmel. Feuer werden Nachts unterhalten, um die Tiger zurüczushrecken und Wachen ausgestellt, welche jede Stunde die Gong zu shlagen haben. Zur gegenseitigen Ver- ständigung derselben wird eine Parole ausgegeben. Bringen die Umstände es mit si, daß die Truppen irgenwo eine längere Station zu machen haben, so werden rings um das Lager Palisaden von Baunistämmen aufgerichtet, in denen nur in gewissen Zwishenräumen Oeffnungen gelassen werden, hierum wird ein Graben gezogen, den man mit undur{hdring- lichem Zaune von gespißtem Bambus umgiebt. So fest diese Ein- assungen auch erscheinen mögen, so sind sie doh nicht ausreichend, dem Anprall einiger Hundert Elephanten Widerstand zu leisten, da man mit derên Hülfe selbst die Thore der Städte er- brechen kann. Dringen A Thiere in eine Stadt oder ein Lager ein, so verfolgen sie die Bewohner mit furchtbarer Wuth, s{hleudern sie mit ihren Rüsseln in die Luft und zer- stampfen sie mit ihren Füßen, wenn sie auf den Boden fallen. Die Bewohner der Ortschaften, welche die Truppen passiren, begrüßen die Retter des Vaterlandes nicht gerade besonders herzlih, denn alle Eßwaaren, Früchle, Geflügel, Schweine annektiren diese als willlommene Beute, ohne daß dafür eine Vergütung geleistet wird.

Bei bedeutenden Unternehmungen pflegten die Könige selbst mitzuziehen. Jn den großen Kriegen gegen Birma und die Kochinchinesen zogen 200—300 000 Mann mit einigen Tausend Pferden und Elephanten zu Felde.

(Fortseßung folgt.)

Postpäclkereisendungen nah dem Auslande.

Die „Times“ vom 27. Februar bringen folgendes Tele- gramm aus Genf: „Jn Bern ist man bemüht, die Verwal- tungen des Weltpostvereins zur Einführung eines inter- nationalen Austausches von Postpäckereisendungen bis 6 Pfund und zwar gegen Erhebung eines einheitlichen A e zu bewegen. Man glaubt, daß Frankreih bezüglih des Zu- standekommens eines derartigen Arrangements das hauptsäch- lihste Hinderniß bilde.“

Je größer die Erleichterungen sind, welche in den leßten Jahren auf dem Gebiete des internationalen Briefpost- verkehrs stattgefunden haben: um so fühlbarer machen sich in den Kreisen des Publikums die Schwierigkeiten geltend, welche nicht selten mit der Versendung von Packeten nah dem Auslande verbunden sind. Einen schlagenden Beweis liefert eine Bekanntmachung der {chweizerischen Postverwaltung, worin es unter anderem heißt:

„n jüngster Zeit sind Klagen darüber laut geworden, daß Fahrpoststüde nah gewissen Bestimmungsorten im Auslande niht im Voraus bis zum Bestimmungsort frankirt werden können, und daß bei Verwendung von Frankozetteln dem Aufgeber dann exorbitante Taxen angerechnet werden. Wenn troß der Tarif-Sammlung, welhe den Postanstalten geliefert ist, Lücken in dieser Beziehung vorhanden sind, so muß die schweizerische Postverwaltung aus dem Grunde jede Verantwortlichkeit ablehnen, weil es nicht in ihrer Macht liéègt, diese Verhältnisse zu ändern. Be- kenntlih befaßt sich noch in vielen Ländern die Post in keiner Weise mit dem Packettransport, sondern überläßt diesen Ver- kehrszweig anderen Anstalten und Unternehmungen, und es wird einleuhten, daß es unter solchen Verhältnissen im All- gemeinen schwieriger ist, zu einfachen, stabilen und billigen Tarifen zu gelangen, als wo die Staatspost die Sache ordnet und betreibt, wie in Deutschland, Oesterreih-Ungarn U. \. w.“

Bei uns in Deutschland hat man ähnliche Wahrnehmungen emacht. Um eine Verbesserung anzubahnen, war auf dem leßten

ostkongreß (Paris 1878) Seitens der deutshen Post- verwaltung der Antrag auf Einführung eines internationalen Post-Päckereidienstes gestellt, und gleichzeitig der Entwurf zu einer derartigen allgemeinen Vereinbarung vorgelegt worden. Von sämmtl'chen - auf dem Kongreß vertreten gewesenen Staaten hat damals kein einziger sih gegen das Prinzip des deutschen Vorschlags ausgesprohen, wohl aber hatten \ih mehrere Staaten der Abstimmung enthalten. Die Mehrheit hat unter Anerkennung der Zweckmäßigkeit des deutschen Vor- shlaçs beschlossen, den Gegenstand dem internationalen Bureau des Weltpostvereins in Bern zur weiteren Vorbereitung zu überweisen. Die Angelegenheit ist inzwishen mit Beharr- tihkeit weiter verfolgt worden, es soll noch im laufenden Jahre eine besondere Konferenz in dieser Sache zusammen- treten. Hoffen wir, daß wenn auch niht alle Länder des Welt- postvereins, so doch die meisten der beabsichtigten Vereinbarung beitreten werden. Hierdurch würde ein Fortschritt auf dem Gebiet des Verkchrswesens eingeleitet werden, der sicherlih in allen beim Verkehr mit dem Auslande betheiligten Kreisen Anerkennung finden wird. Schließlich sei noch bemerkt, daß die Behauptung der „Limes“-Depesche, wona Fra nkreih „the principal obstacle to the success of this arrangement“ sein soll, nicht ganz zu- treffend erscheint, wenigstens hat auch England, welches eine Fahrposteinrihtung nicht besitzt, seither noch eine ab- lehnende Stellung eingenommen. Wird aber, wie wir glauben, zwishen einer größeren Anzahl von Staaten die beabsichtigte Verständigung erreiht, so darf man wohl der Hoffnung Raum geben, daß die Post- verwaltungen von England und Frankreih dem Uebereinkom- men beitreten werden, da zwei Länder mit so lebhaftem Han- delsverkehr, wie England und Frankreich, eine solche für den Verkehr äußerst vortheilhafte Einrichtung auf die Dauer s{hwerlich werden entbehren wollen.

Von Markensammlern wird der General-Post- meister fortgeseßt und in zudringlihster Weise mit Bitten um Zuwendung feliener Exemplare von Postwerthzeichen be- helligt. Solchen Gesuchen kann grundsäßglih nicht Folge ge- eben werden , zumatï auch von inländishen Marken und ge- tempelten Briefumschlägen verfügbare Bestände der älteren Ausgaben bei der obersten Postbehörde niht vorhanden sind. offenilih trägt diese Notiz dazu bei, die Zahl der unnügen

rothem Tuch oder Seide mit Bildern von Löwen, Drachen und anderen fabelhaften Thieren. Bei den Märschen im

Streibereien zu vermindern,

_ Mehrere Zeitungén brc{ten vor wenigen Tagen die Mit- theilung, daß am 25. Februar in der Gegend von Güterslo auf den Bahnpostwagen des Cöln-Berliner Tages-Schnell- zuges drei C abgefeuert worden seien, und daß einer von den drei im Bahnpostwagen beschäftigten Postbeamten E ei Kugeln durch die linke Schulter erhalten hätte. Diese

tacriht ist, wie wir von zuverlässsger Stelle erfahren, un- rihtig. Die betheiligten Bahnpostbeamten haben während der Fahrt an der bezeichneten Stelle einen Knall von Schüssen überhaupt niht vernommen; auch ist keiner von ihnen durch einen Schuß 2c. verwundet worden. Bei der Besichtigung des Bahnpostwagens ist an einer Stelle eine ganz unbedeutende M ee worden, deren Entstehung jedoch auch auf andere Weise, z. B. durch einen Steinwurf 2c., herbei- geführt sein kann.

Vaterlän disher Frauen-Verein.

_Nach Allerhöchster Bestimmung Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin findet die diesjährige Generalve r- sammlung des Vaterländischen Frauen-Vereins ___ am Freitag den 19. März, Abends 61/; Uhr im Saale des Ministeriums für Landwirthschaft, Domänen uud Forsten hierselbst, Leipziger Plaß Nr. 8, statt, wozu wir hierdurh die Mitglieder des Haupt- vereins und der Zweigvereine mit dem Ersuchen zahlreicher Betheiligung freundlichst einladen.

Besondere Einladungskarten werden nit ausgegeben. Der Vorstand des Vaterländischen Frauen-Vereins, Charlotte Gräfin von Jgtenplißt.

Der unter dem Protektorat Ihrer Kaiserlihen und Königli.hen Hoheit der Kronprinzessin stehende Lette-Verein zur Förde- rung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weib- liwen Geshlechts hielt gestern, Mittwob, Abend in seinem eigenen Hause (Königgrät:erstraße 90) seine Jahresversamm- lung ab. Den Vorsig führte Frau Schepeler-Lette. Dem Ge- shäftöberichte zufolge hat sih sowohl die Zahl der Vereinsmitgiieder, als auch die der Schülerinnen in den vershiedenen Schulen keträcht- lih gesteigert. Die Gesammtzahl der Schülerinnen der zum Verein chöôrenden Handels-, Gewerbe-, Zeichnen-, Kunstarbeits-, Modellir-, och-, Wasch- und Plättshule belief sich im wveiflossenen Jahre auf 1379, 149 dieser Schülerinnen hatten ganze, 51 halbe Freistellen. Die Vereins - Fortbildungsshule is von 280 Schülerinnen, Töchtern von kleinen Beamten, Kaufleuten, Handwerkern und Arbeitern besuht gewesen. Bei den meisten dieser Schulen, insbesondere bei der Fortbildungss{hule übersteigen die Ausgaben die Einnahmen. Jm Victoriastifte wohnten im Laufe des Jahres 150 Damen für längere Zeit, 40—50 vorübergehend. In der Damenrestauration speisen außer den Bewohnerinnen des Victoria- stistes tägli 70—80 Damen zum Preise von 75 S, im Abonnement 60 S, zu Mittag. Beim Arbeitsnahweisunasbureau gingen 2766. Stellen- resp. Beschäftigungsgesuche und 1060 Angebote ein. Von diesen Beschäftigungssuchenden wurden 607 plazirt. Der Victoria- bazar hat einen vorzüglihen Stamm von Arbeitern erzogen und liefert anerkannt treffliche Arbeiten; aus Mangel an Betriebskapital kann sich derselbe jedoch niht entfalten. Die Darlehnskafse (Lette- Stiftung) hat 18 Darlehne und 19 Nähmaschinen auf Rückzahlung ausgegeben. Die Bibliothek hat sih um 200 Bände vermehrt und beträgt gegenwärtig 1500 Bände. In der Segterinnenschule sind gegen- wärtig 31 Seyerinnen beschäftigt, von denen die geübteren wöchent- lih 26 M verdienen. Die Gesammteinnahmen des Vereins, unter denen namhafte Zuwendungen von den Kaiserlichen Majestäten, sowie dem Kronprinzen, der Kronprinzessin und dem Kultus-Minister figu- riren, betrugen ‘m Laufe des verflossenen Geschäftsjahres 41 406 M 99 3, die Ausgaben 41 824 #4 26 S, das gegenwärtige Baarver- mögen 6160 A Die statutenmäßig ausscheidenden Vorstandsmit- glieder wurden wiedergewählt.

__ In Pritzwalk und in der Umgegend hat \ich ein Comité ge- bildet, um i der Stadt Prigwalk in den Tagen vom 15. bis 23. Mai eine Ausstellung von Alterthümern aus der Prieg- niß und den angrenzeuden Kreisen zu veranstalten. Die Ausstellung soll in den Sälen des Garnaßschen Lokals stattfir.den und si erstrecken auf das kulturgeschichtlihe Gebiet des Alterthums, des Mittelalters und der Neuzeit; auf Fundstücke aller Art; auf kir&lihe Gegenständez auf Waffen- urxd Rüststücke; auf Haus- und Wirthschastsgeräthe; auf Nicht-, Straf- und Folter- werkzeuge; auf Raritäten feder Art; endliG auf das naturgeschi{chtlihe Gebiet der Mineralogie und Geologie, der Botanik und Zoologie. Dzx18s Komité richtet an die Freunde des Alterthums, an Behörden, Kirchen, Schulen und Korporationen, Vereine, Innungen und Familien, besonders an die Rittergutsbesißer die Bitte, es durch leihweise Hergabe der in ihrem Besi befindlihen Gegenstände der obenbezeichneten Arten zu unterstüßen. Die Kosten für den Tranéport werden nah Maßgabe der bei der Ausstellung zu erwartenden Einnahmen auf Wunsch gern vergütet, au ist das Comité erböôtig, die Gegenstände selbst abholen zu lassen und ‘nah Schluß der Auéstellung den Eigenthümern unver- sehrt wieder zuzustellen. Der Reinertrag des Unternehmens dient der Unterstüßung des Johanniter-Kreiskrankenhauses in Prißwalk, Anmeldungen von Gegenständey mögen unter Bezeich- nung des Ursprungs, soweit dies eben möglich ist, an ten Schrift- führer, Bürgermeister Beyer in Pritzwalk, gerichtet werden.

Das bereits angekündigte Concert von Hrn. Gustav und fr. Adelheid Hollaer der fand gestern in der Sing: Akademie tatt. Die Concertgeber hatten in Hrn. Moriß Moszkowski eine vortrefflicbe mitwirkende Kraft gewonnen. Als erste Nummer des Programms brachten die Hrrn. Hollaexder und Moszkowski „Intro- duktion und Allegro apassionato“ für Pianoforte und Violine von sr. Gernsheim zu Gehör und bewährten sich damit wiederum als Meister auf ihrem Instrumente. Hr. Hollaender spielte später noch ein „Fantasiestück“ von Ferd. Hiller, das reizende Adagio aus dem zweiten Violinkonzert von Raff und zum Schluß zwei kleinere Piecen: „Am Strande“ eigener Komposition und einen spanischen Tanz von Moszzkowski und Sauret. Die Vorzüge, welche das Spiel des Vor- tragenden auszeichnen, sind bei früheren Gelegenheiten von uns an dieser Stelle verschiedentlich N worden; wir erfreuten uns auh gestera wieder an dem melodishen edeln Klange, den er seinem Instrumente zu verleihen weiß, wie an der vornehmen Auffassung und dem fkunstgemäßen Ausdruck der musikalischen G.danken. Hr. Mcszkowski trug im weiteren Verlaufe des Concerts noch zwei sehr interessante Stücke eigener Komposition vov: eine ungemein zierlihe Barcarole und ein sehr finniges, anmuthiges Allezro :cherzando, und ezregte ebenso lebhaf» ten Beifall durch sein elegantes, grazióscs Spiel wie durch die ge- winnende Liebcenswürdigkeit der Komposition. Frau Hollaender bes theiligte sih an dem Concerte mit sech8 Liedern von Tjchaikowéky, Bungert, Heinr. Hofmann, Dorn, Jansen und Neineckte. Ihre jugend- frische, wobhlgeshulte Stimme wie der gelungene Vortrag der Lieder erwarben sich die volle Anerkennung des zaÿlreicen Auditoriums.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen {(cins{ließlich Börsen-Beilage),

Berlin:

zum Deutschen Reich

Ä Inserate für den Dentschen Reichs- u. Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Dentshev Reichs-Anzeigers und Königlich Hrenßishen Staats-Anzeigers: Bexlim, 3. V. Wilhelm-Straße Nr, 32. d

Steckbriefe und Unterzuch =SaCcheR,.

1.

3, Subhastationen, Aufgebote, Verladungen u, dergl. E

8. Yorkünufe, Vernacktungen, Submiwzionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung fi, 4, v, von öffentlichen Papieren.

Erste Beilage s-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 4. Mz

Oeffentlicher Anzeiger. 7

| 9, Familien-Nachrichten.

S880.

5. Industrielles Etablizssemeunts, Fabriken und Grosabandel, 6. FVaerechiedene Bekanntmachungen. 7. Láterarische Anzeigen. Z 8. Theater-Anzeigen, | Ta der Böraen- veilags. M

Inserate nehmen an: die Annoncen-Gxpeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Atofse, Haasenftelu & Bagler, G. L. Daube & C9., E, Swhlotte, Biztnex & Winter, sowie alle übrigen größeren

Auungoueen-Bzureares, E

Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen.

venslebenstraße 44 19 bei dem Steinhauer Koepchen wohnhaft, ist die ] 1 und Diebstahls in wiederholtem Rülkfall 10 und ten U. B. I. Nr, 149 do 1880 beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, die 2c. Dittmann im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ibr sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvotgtei-Direktion hierselbst

iefern. Berlin, den 28. Februar 1880. Der | und Elisabeth Paskowsky'shen Eheleuten ge- E ttiier am Königlichen Landgericht I. | hörigen Grundstücks Groß- Ie raben 1, Be- Dr. Wilke, Gerichts-Assessor. Beschreibung. Die | xitts Nr. 4, stehen in Abtheilung 111. unter Nr. 1

tmann ift 31 Jahre alt, evangelischer Religion, T Meteo 64 Centimeter groß, von s{lanker Gestalt, hat braune Haare, gerade Nase, rundes Kinn, lange, hagere Gesichtsbildung, runden Mund, defekte Zähne,

gelunde Gesichtéfarbe, hohe Stirn und als beson° } eingetragen.

eres Kennzeichen: einen linsengroßen Leberfleck auf der linken Wange.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladnugen n. dergl.

[5662] Oeffentliche Zustellung.

i Sparkasse zu Hamburg, vertreten a0 L Medtdamilie DDrx. Heinsen und Moente- berg, klagt gegen den H. E. Lüders, früher zu

E Holzdamm 53, jeßt unbekannten Aufent- ge alich Rana e Most 10s@unagfäliac Dub tung zu ertheilen, widrigenfalls die Löschung der

|st im Grundbuche erfolgen wird. tian, den 18. Februar 1880. wird.

, wegen am 1. Dezember 1879 fällig gewesener B potetiinsen, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 4 405 nebst 6 /o insen seit dem Klagetage und vorläufige Vollstreck- D riciaceklärung des Urtheils gegen fklägerische Sicerheitsleistung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 11, Civilkammer des Landgerichts zu Hamburg auf den 28. Mai 1880, Vormittags. 94 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. i 2 Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hamburg, den “Ce eckau, i Gerichtsschreiber des Landgerichts. Civilkammer-IL,

[5663] Oeffentliche Zustellung. , i Sw{lahter G. Ed. Brunn zu Hamburg, As S den Rechtsanwalt Dr. Kirger, tagt gegen den Heinr. Ed. Lüders früher zu Hamburg, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen am 1. Juli 1879 und 1. Januar 1880 fällig gewesener Hypothek- zinsen mit dem Antrage auf Verurtheilung des Be- Flagten zur Zahlung von M 540. —. und vor- läufige Bollftrecktbarkeitsecklärung des Urtheils und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor die 11. Civilklammer des Lande u Hambur e 2B Mai 1880, Vormittags 91 Uhr, mit der Aufforderuna, einen bei dem gedachten Ges- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen. : / Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hamburg, den agt ¡liedau, Gerichtsschreiber des Landgerichts. Civilkammer II.

[5670] Oeffentliche Zustellung.

r Kaufmann Friedrich Jmmanuel Seidel

a B m vertreten durch Rechtsanwalt Mar- tini hier fklazt gegen den Kaufmann Julius Dedo Pcyold, Inhaber der Firma J. D. Peyold zu Meerane, wegen 180 4. rückständiger Hypotheken- zinsen mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten in den gedachten Betrag bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung in das demselben gedorige Grundstück Fol, 1899 des Grundbuchs für Meerane und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Mer, vor das Königliche Amts-

iht zu Meerane au E es Juni 1880, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Meerane, den 1. U E

recht, . Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

5651 Oeffeutliche Zustellung Cet Urtlärune en Grund eines Beschlusses des Kgl. Amtsgerichts Dürkheim vom 28, Februar 1880.

Moses Kahn, Mchlhändler, früher in Dirm- stein, jeßt in Mannheim wohnend vertreten durch Franz Xaver Weber, Rechtskonsulenten, in Dürk- heim wohnhaft, laut Vollmacht vom 19. d. Mts. als Gläubiger von Karl Fleck, Bäcker, und dessen Ehefrau Magdalena Born, gewerblos, Beide früher in Dürkheim wohnhaft gewesen, jeßt ohne bekannten Wohnort abwesend, auf Grund eines Ur- theils des K. Bezirksgerichts Frankenthal, als Han- delsgericht \spre&end, vom 30. Oktober 1862, im Betrage von 1840 #4 49 H der Hauptsumme, Kosten und bis zum 22. d. Mts. berechneten 6 °/gigen

insen, erklärt hiermit der genannten Magdalena Dae als einzigen Erbin ihrer Mutter, der ver- lebten Magdalena Wilhelmine Merck, Ehefrau des in Dürkheim wohnenden Privatmannes Johann

„er erhebe S dagegen, e Es ledi ; Gegenwart zur ¿ilung und Auseinander]e

Steckbrief. Gegen die Frau Minna Wilhel- der Gütergemeinschaft, welche zwischen den erwähn- mine Dittmann, geb. Bischoff, bisher hier Al- | #5 belegten Sin

u Born geschritten erihtlihe Haft wegen Unter- E Nahlasses der Chefra ges

[5649]

tüds find ihnen die Inhaber obiger noch ungetilg- E Dost ihrem Aufenthalte nah unbekannt und haben sie das Aufgebot derselben zum Zwecke der Quittungsleistung beantragt.

Kroehnert'shen Eheleute und deren Rehtsnachfolger I demnach aufgefordert, spätestens bis zum

Heinri Born bestanden,

ürfheim, den 28. Februar 1880. E Der K. Amtsgerichtsschreiber. Hammersdorf.

Aufgebot.

In dem Grundbuche des den Kahnschiffer Carl

500 Thlr. Kaufgelderrückstand, zu 2 Prozent verzinslih, ohne Kündigung zahlbar, für die Schiffer Friedrich und Eleonore, geb. Jacobeit, Kroehnert'’s{hen Eheleute

Nach Versicherung der Eigenthümer des Grund-

Die Sciffer Friedri und Eleonore, geb. Jacobeit,

Termin, den 1. Mai 1880, Vormittags 11 Uhr, egen Empfangnahme des Kapitals nebst Zinsen,

Verschollene für todt erklärt, sein Vermögen als E angeschen und dasselbe denjenigen der Er- (hienenen, welche die nächsten Ansprüche daran be- pit i ausgeantwortet, die unbekannten Erben aber, welche sich niht gemeldet haben, mit ihren Erbansprüchen E ausgeschlossen werden. ugleich wird au Pa Dienstag, den 12. Oktober 1880, r

h 11 Ee, Termin zur Verkündung des Aus\{lußurtheils an- beraumt.

lzungen, den 13. Februar 1880. As MrtzodL Amtsgericht. Abth. T.

(3005) Oeffentliche Laduug.

Die verehelichte Porzekllaudreher Scharon, Amalie, geb. Schmidt, aus Königszelt, Kreis Schweidnit, hat unter dem 24. September 1879 bei dem Königlichen Kreisgericht zu Schweidniß gegen ihren Ebenara Porzellandreher Karl Scharon, unter der Behauptung, daß dieser sie am 6. Fehruar 1873 O verlassen habe, auf Treu-

der Ehe geklagt.

n rg Beantwortung dieser Klage haben wir einen Termin auf den 12. Mai 1880, Vor- mittags 10 Uhr, vor Herrn Gerichts-Assefsor Callomon, in dem Terminszimmer Nr. 24 des Land- gerihtsgebäudes hierselbst anberaumt.

Der seinem jeßigen Aufenthalte nach unbekannte Porzellandreher Karl Scharon, früher in Königs- zelt, wird hiermit aufgefordert, in diesem Termine persönlich zu erscheinen, widrigenfalls die Behaup- tungen der Klage für zugestanden erachtet werden

[5661]

Eigenthümer ( Wiesengrundstücks Nr. 31 Bachwi Grundsteuermutterrolle als de

beantragt.

thumsansprühe an diesem Grundstücke geltend zu

dert, dieselben \pätestens int b . d. Eule machen haben, aufgefordert, diese | T Mai*) 1880, Vormittags 9 Uhr.

Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

Der Mühlenbesizer Anton Wodarz zu

nusowsky-Mühle hat ‘zur Erlangung“ eines-Aus- | Perwalter der Uhrmacher Emil Päslerschen Kon- aaa behu1s seiner Eintragung als | fursmafse von hier; klagt. gegen den A. Göß, früher im Grundbuch das Aufgebot des | zy Petershagen bei Stolzenberg, Regierungsbezirk

Art. 94 der | Cöélin, jeßt dessen Wohnort unbekannt, wegen 26 4 fen Eigenthümer | 99 4 nebst 5 9/6 Zinsen seit dem 30. August 1879 der Kaufmann Joseph Sonnenfeld eingetragen ist, | mit dem Antrage auf kostenpflichtige Verurtheilung lche Ei in die ns des ges P ae v C da er alle Diejenigen, we e Igens- den B agten zur mündli en l man so de Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu

im Sitzungszimmer Nr. 1 RLS 1L Sumui 1880, Vormittags 9 Uhr,

nung, daß die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Realansprüchen auf dieses Grundstück ausges{lossen werden, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen uferlegt wird. dea den 26. Februar 1880. Königliches Amtsgericht. L Bieceder.

[9047] Aufgebot.

Der Kaufmann Ferdinand Meyer von hier, Bruder

das Aufgebot seines früher hierselbst wohnhaft ge- R angebli seit Anfang 1862 verschollenen Bruders zum Zweck seiner Todeserklärung und das Aufgebot von unbekannten Erben desselben be-

tragt. Da Kaufmann Alexi Meyer und dessen unbe- kannte Erben werden aufgefordert, spätestens in

au E den 9. September 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte und Ansprüche anzumel- den, widrigenfalls die Todeserklärung des 2c. Meyer, die Nachlaßregulirung und die Ausantwortung der Erbschaft, sowie die Ertheilung eines Grblegitima- tionsattestes an die bekannten legitimirten Erben desselben ohne Rücksicht auf Diejenigen, welche fich nicht melden, erfolgen wird. Bernburg, den 26. Februar 1880. Herzogli Anhalt. Amtsgericht. v. Brunn.

IeTO) Aufgebot.

org Adam Heusiug, geboren in Dorf-Allen- vol u 9. E 1838 und heimathsberectigt daselbst, Sohu des verstorbenen Anspänners JIohan- nes Heusing und dessen Ehefrau Eva Margarethe, geb. Trautvetter in Dorf-Allendorf, ist im Frühjahre 1859 nach Nordamerika ausgewandert und ist seit- dem keine Nachricht von ihm eingegangen. Der Antheil des Dee am väterlichen Vermögen rd 600—1500 Æ betragen. : viuf Antrag der noch lebenden Mutter, Wittwe Eva Margarethe Heufing, als nächfter Intestat- erbin des obengenannten N Adam Heusing, wird derselbe und dessen ihrer Existenz nah unbekannte Erben hiermit E B sechs Monaten und spätestens bis zu dem au N Dieasiag, R A 1880, r r, i anberaumten Termin in Person oder durch genügend legitimirte Bevollmächtigte vor dem unterzeichneten

Heinri Born, sowie als Solidarshuldnerin, und

d baenanntem Ehemanne Karl Fleck, der ehe- [iben Ecmätigung und Gütergemeinschaft wegen,

Amtsgericht zu ersheinen und ihre Ansprüche auf

und gegen denselben was Rechtens erkannt werden

¡5716]

anberaumten Termine anzumelden, mit der War- | dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

*) Nicht 9. Mai wie in Nr. 53 d. Bl. irrthüm- lih gedrudt ist.

[5641

in Neustadt-Harzburg, welcher durch die hier ge- D ela, über den Karrenführerhof Nr. i M hat | 588. 19 zu Westerode glaubhaft gemacht hat, daß er des abwesenden Kaufmannes Alex eyer, hat | ‘as Eigenthum an diesem Hofe sammt Zubehör

Schweidnitz, den 12. Januar 1580. Morialides Landgericht. 11. Civilkammer.

Oeffentlihe Vorladung.

Der Kaufmann Otto Paulisch von hier, als

Zum Zwelke der öffentlihen Zustellung wird

ichenbach u. d. Eule, den 13. Februar 1880. Bos A ie Gerichts\chreiberei des Königlichen Amtsgerichts.

Auf Antrag des Partikuliers Heinrih Heindorff

erworben habe, werden gemäß §8. 23 der Grundbuch- ordnung, 88. 823 ff. der R. C. Pr. O. und §. 7 des Geseßes vom 1. April 1879 Nr. 12 alle Die- jenigen, wee E be Toi Fol zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens am S Oie orgens r, hierselbst anzumelden, unter dem Rechtsnachtheile, daß nach Ablauf der Frist der Partikulier Heinrich Heindorfff in Neustadt als Eigenthümer in das Grundbu für Westerode eingetragen werden wird und daß, wer die ihm obliegende Anmeldung unter- läßt, sein Ret gegen einen Dritten, welcher im reölihen Glauben an die Richtigkeit des Grund- buchs das df inde erworben hat, niht mehr gel- tend machen kann. Harzburg, den 25, Februar 1880. Herzogliches Amtsgericht. Thielemann.

[5465] Bekanntmachung.

Die Brautleute Kaufmann Siegmund Edel- stein zu Hohenlimburg und Bertha Klein zu Neheim, welche ihren ersten Wohnsiß zu Hohen- limburg nehmen wollen, haben für ihre bevor- fe E Ebe die Gemeinschaft der Güter aus- geschlossen.

oheulimburg,, den 24, Februar 1880,

Hs Koanliches Amtsgericht.

5501 i | Be Auf das Kolonat Richterkersting Nr. 17

zu Schlangen sind Ausweis des Hypothekenbuchs eingetragen : .

1) vierten Orts am 1. November 1821 für Jo- hann König, Stellvertreter des Heerdejürgen zu SwWlangen, eine Kaution zu 40 Thlr.,

2) fechsten Orts am 8. November 1825 laut Ur- kunde von demselben Tage für Sophie Rebbe, unehelihes Kind der Elifabeth Schierenberg von Nr. 64 Bauerschaft Kohlstädt, verehelichte Grotehof zu Hörste ein Darlehn zu 40 Thlr.,

3) neunten Orts am 5. Juni 1838 laut Urkunde

[5636]

4) zehnten Orts am 2. April 1839 laut Urkunde ) avg deialelses Tage für den Kolon Lübberts- meier Nr. 6 zu: Swlangen ein Darlehn zu

100 Thlr. Der A Richterkersting hat bekanpytet, daß

die unter Nr. 1 erwähnte Kaution keine Gültigkeit mehr habe, und daß die obigen Darlehne längst

urückbezahlt, die darüber ausgestellten Urkunden aber Labes a seien, und die Einleitung des Aufgebotsverfahrens beantragt. Es werden daher Alle, welche Ansprüche an die obigen Ingrofsate machen, aufgefordert, folhe unter Vorlegung der Urkunden T go: ia von sechs Monaten und spätestens in dem dazu au evan: den 21. September d. I. Morgens 10 Uhr, auf hiesigem Gerichtszimmer an- geseßten Termine so gewiß anzumelden und zu be- gründen, als sonst die Urkunden für kraftlos erklärt und die Ingrofsate im Hypothekenbuche gelöst werden sollen. Horn, den 21. Februar 1880. i

Fürstlich Lippisches Amtsgericht.

G. Cordemaun,.

5632 l Sa Folge Beschlagnahme der Büdnerei Nr. 18 zu Rühn zum Zwette der Zwangsversteigerung den Statt: : R ao nia und erster Verkaufstermin : Sounabend, den 8. Mai 1880, a Vormittags 11 Uhr, UVeberbotstermin: T Sonnabend, den 29. Mai 1880, ete Mg Bütow, den 26. Februar h; : Großherzoglihes Amtsgericht.

In der Strafsache

gegen

É ilipps, Johann Baptist, geboren am 20. N 1856 zu Kaysersberg, Sohn von Xaver und Weck Barbara,

Il, Baumer, Isidor, geboren am 13. Novem- ber 1856 zu Rappoltsweiler, Sohn von Lude- wig und Kepp Barbara,

1IIL, Franz Conreaux, geboren zu Kaysersberg am 6. Juni 1856, Sohn von Georg und Bed Clara, ; k:

allda E e zuleßt im Landgerichtsbezirke

Mülhausen wohnhaft,

wegen Vergehen gegen §8. 140 St.-G.-B. hat die

Strafkammer des Kaiserlichen Landgerihts Mül-

hausen in ihrer Sißung vom 3. Februar 1880, an

welcher Theil genommen haben die Herren Land- erihts-Direktor Wolf als Borsizender, Richter Dr.

Peez als De Landgerichts-Rath Dr. Hopps

als Beisitzer. Nach Anhörung des Herrn Referen-

ten Dr. Peez in seiner Berichterstattung. Nach Ein- sicht des Antrages der A Staatsanwalt- aft vom 29. Januar . e

a Erwägung, daß die Formalitäten des §. 472

St.-P.-O. erfüllt sind, au nachgewiesen ist, daß

die Angeschuldigten ihren lezten Wohnsiß im Land-

gerihtsbezirke Mülhausen gehabt haben,

daß dieselben hinreichend verdächtig erscheinen:

als Wehrpflichtige, in der Absicht fich dem Ein-

tritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der

Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes-

gebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichti-

gen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes auf- gehalten zu haben resp. noch aufhalten, ein nach

8, 140 St.-G.-B. strafbares und zur Kompetenz

des Kaiserlichen Landgerichts gehöriges Vergehen.

In Erwägung, daß die beantragte Ver-

mögensbes{lagnahme auf Grund der Bestim-

mungen des §. 140 St.-G.-B. und der F 325,

326 und 480 St.-P.-D. zulässig. Die eshlag-

nahme einzelner zum Vermögen der Angeschuldigten

gehörigen Agen ane A ausführbar ift, eshlofsen:

1) daß das Hauptverfahren gegen die Angeschul-

digter ad I.—1IÏL. inclusive wegen des vorerwähnten

Vergehens gegcn §. 140 St.-G.-B. zu eröffnen und

die Sache zur Verhandlung und Entscheidung vor

die ingen “4s d ENES Landgerichts Mül- ausen zu verweisen sei,

j Í 9) die Beschlagnahme des im Deutschen

| Reiche befindlichen Vermögens eines Jeden

der Augesdhuldigten bis zum Betrage der ihn möglicher Weise treffenden höchsten Geldstrafe von

Drei Tausend Mark und der Kosten verfügï, und

außer der geseßlich vorgeshriebenen Bekanntmaung

im Deutschen Reichs-Anzeiger, auch die einmalige

Bekanntmachung dieser Bes{laznahme in der Neuen

Mülhauser Zeitung verordnet, und zwar in Anwen-

dung der bereits erwähnten geseßlihen Bestimmun-

gen der 8. 325, 225, 472, 480 St.-P.-O. gez. Wolf. Peez. Hoppé. Zur Beglaubigung ! Der Landgerichts-Sekretär: (L. 8.) gez. Gielsdorf.

[5628] Bekanntmachung.

In die Liste der bei Großherzoglihem Landgericht zu Darmstadt zugelassenen Rechtsanwälte sind ein- getragen worden :

Kornmesser Ceßner D t Det7 Feb 1880 armstadt, den 27. Februar 5 Der Präsident des Großherzoglichen Landgerichts.

zu Darmstadt.

vom 2. Juni 1838 für Charlotte Flügel zu

biges Vermögen bei Verlust derselben geltend zu inden und 6 begtitubem: widrigenfalls der genannte

Heesten ein Darlehn zu 100 Thlr.,

Dr. Stüber.