\cäftslage folgendermaßen: Fast nie zuvor ist die Beurtheil::ng !1n- | ferer Gefammtsituation \{wieriger gewesen als in diesem Augenblick,
wo wir den heterogensten Ansichien begegnen, und Autoritäten, die
für die Licht- und Schattenseiten ein \charfes Auge zu haben pflegen, in Zweifel sind, ob sie die Geschäftslage günstig oder ungünstig nennen jollen. In erster Reihe handelt es sich um den Produkten- expott, von welcem die Mehrzahl aller übrigen Verkehrszweige ab- hängt, und daß dieser im Verhältniß zu den angehäuften Borräthen fehr {wah ist, beweisen die offiziellen Zahlen, felbst wenn man denselben für die auf Ordre des Finanz-Ministers unterdrückten Clarirungen einen gewissen Prozentsaß zus{chlägt. Unerklärlich ijt
Erfte Beilage : S E zum Deutschen Reichs-Auzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
„A2 G7 Berlin, Domnerst 18. Mürz 1889.
: 7
Havre, 17. März. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten wurden 1986 B. und verkauft 1487 B. Die Preise waren b:i sehr belebtem Geschäfte fest.
Verkehrs-Anstalten.
Gesundheit zu belehren. In zweiter Linie nimmt der Centralverein die errang einer Poliklinik zur unentgeltlichen Behandlung von Zahn- kranken, sowie einer zahntechnis{hen Akademie, speziell zur Hera,
ildung von Damen zu zahnärztlichen Assistentinnen in Aussigt Southampton, 17. März. (W. T. B.) Der Dampfer | Den derzeitigen Vorstand des Vereins bilden die Herrn von Wedel]
des Norddeutschen Llovd „Donau“ ist heute hier eingetroffen. | Vorsitzender, Apothekenbesiver Frölib, Kassenführer, und Hof-Zahn,
New-York, 17. März. (W. T. B.) Der Dampfer | arzt Dr. von Guérard, Gereralsekretär, Leßterer zuglei Redacteur
„TheQOueen“ von der National - Dampfschiffs-Compagnie | des Centralorgans des Vereins, das unter dem Titel: «Monats, (C. Meffingsche Linie) ist hier eingetroffen. [d ri S für Zahnpflege und Zahntechnik“ am 20, jeden onats, zum |
A M Da
einen erheblichen Effekt nicht gehabt, und das müßte die Er-
treideladungen wurden 23 Sciffe, größtentheils für Maisladungen für w: fllihe Rechnung, geschlossen. Von Brodstoffen war Weizen-
mehl flau; Weizen und Mais, leßterer zu steigenden Preisen, für Export beachtet.
schâft, fester. zogen bei lebhaftem Geschäft ctwas an, während es mit westindischen Sorten sil war.
Export beachtet, Rindfleisch dagegen ftill,
E matter; von Harz waren die Fen Sorten für Erport be- gehrt.
D
fatturwaaren bleibt das Geschäft Import von Webstoffen betrug während der heute beendigten Woche
5 032 307,00 Doll. gegen 3 02d 548 00 Doll, in der Parallelwoche des Vorjahres.
rath der Deutschen Effekten- bes{lossen, die Generalversammlung auf den 20. April einzuberufen
und derselben die Vertheilung einer Dividende von 143 % pro 1879 vorzuschlagen.
versammlung der A verlief debattelos. den genehmigt; die Auszahlung der Dividende sofort. Die Allgemeine deutsche Kreditanstalt und das Bankhaus H. C. Plaut sind von der öfterreihischen Regierung beauftragt worden, den Umtausch der neuen Couponbogen der Silberrente und
der
räthen. fionen 2c., und es ift nicht abzusehen, wann und wie dies Dilemma enden wird. immer befriedigend ; schäfte und ihre Einnahmen sind bedeutend größer als in der Parallelperiode der Induftrie dehnung gewinnenden , allgemeinen Vertheuerung der Lebensbedürfnisse, nach gerade be- derklid. Am Waaren- und Produktenmarkt hat das Geschäft in diefer Woche einen ruhigen Verlauf genommen.
es demnach, daß es der Spekulation gelingt, die unnatürlih hoh geschraubten Preise aller leitenden Produkte aufrecht zu halten; z. B. war von Weizen am 1. d. M,, abgesehen von den noch in erster Hand befindlihen enormen Quantitäten und den auf südwestlihen und südliden Pläßen aufzespeiherten Vorräthen hier, in den benachbarten See- und in nordwestlichen Binnen-Häfen ca. 24 Millionen Bushel disponibl, nach heutigen Notirungen einen Werth von ca. 36 Millionen Dollars repräsentirend. Was seitdem verschifft wurde, ist durch neue Zufuhren reihlich erseßt worden. Wobl sind in den leßten zwei Wochen die Weizenverschiffungen zahl- reicher gewesen als in den vorangegangenen, aber deren Gesammt- quantum steht in argem Mißverhältniß zu den disponiblen Vor-
Aehnlich verhält es sich mit anderen Brodstoffen, Provi-
Der Importhandel ist in den meisten Branchen noch unsere Eisenbahnen machen glänzende Ge-
Vorjahre , betrifft, #0 werden Strikes ,
was jedoch die die, täglich großentheils
einheimische größere Aus- eine Folge der
Für volle Ge-
„Baumwolle sch{ließt, nach Anfangs ftillem Ge- Für Rio-Kaffee war die Tendenz flauer. Javas Provisionen: Scbmalz und Speck waren für Terpentinöl {ließt
Petroleum bei sehr bes
ränktem Angebot ruhig. . Im opfenmarkt zeigte sih etwas meh
r Leben. Jn fremden Manu- anhaltend befriedigend. Der
Frankfurt a. M, 17. März. (W. T. B.) Der Aufsihts-
und Wecselbank (Hahn) hat
Leipzig, 18. März. (W. T. B.) Die heutige G eneral-
Allgemeinen deutschen Kreditanstalt Sämmtliche Gegenstände der Tagesordnung wur-
von 109% erfolgt
Papierrente per August jpesenfrei zu bewirken.
Die aus Comité besti
__ Verlin, 18. März 1880.
Aus Anlaß der bevorstehenden 50jährigen Jubel-
chs Belgien wird in Brüssel am
wie am 8. und 9. August d. ationaler musikalischer Wettstreit stattfinden Und zwar für Ensemblegesang, für Orchester, für Blech- und für Fanfaren-Musik. i Zur Theilnahme sind die Militärmusik-Corps sowie alle Gesang- und Musikvereine des Jn- und Auslandes berechtigt. Die beiden Zulitage sind für die Jnstrumentalmusik un
die beiden Augusttage ür den Ensemblegesang bestimmt. Die zahlreichen Preise bestehen in goldenen Medaillen zum Werthe von 100—1000 Franken und in Geldprämicen von 100—4000 Franken. zuführenden Musikstücke werden theils von dem mmt und den Theilnehmern 1 Monat bez. 6 Wochen vor der Aufführung in Partitur mit bez. ohne
G übersandt, theils der Wahl der Theilnehmer über- | fei assen.
feier des Königrei 25. und 2. Juli so intern
Die Anmeldung
31. Marz d. J
standen worden.
ländischen Eisenba leitungen getroffen.
Im großen Saale
straße 106) hierselbst h sammlung stattgefunden.
Im November de „Centralvetuein Dieser Vereir, Orten des Deuts Statute gemäß als seine Aufgabe, Wort das Interesse des großen Publikums für die Wichtigkeit der Zahn- und Mundpflege zu wecken, und seine Mitglieder über rationelle Zahnpflege zum Zwecke
ZUr bei dem Comité. des concours 7 rue du Trône in Brüssel erfolgen, welches au den dazu zu benußzen- den besonderen Anmeldebogen, gramm und Reglement auf diesfälligen versendet. Eine Reduktion von 50 Proz. für den Preis der Eisen- bahnbillets ist von den belgischen Staatsbahnen bereits zuge- Wegen Gewährung günstigungen Seitens der übrigen belgishen sowie der aus- hnen hat das Comité die geeigneten Ein-
des Evangelischen Vereinshauses (Oranien- at heute die dritte ordentliche Ver- der vereinigten Berliner Kreis-Synoden
8 vorigen Jahres hat fich hierselbst ein zur Förderung der Zahnpflege“ konstituirt. der fich die
cen Reiches vorbehalten hat, betrahtit es seinem
ein leiht . ein gemeinen
brauchbare
troß ihrer mus, noch
erwähnten
Theilnahme muß vor dem
sowie das detaillirte Pro-
shriftlihen Antrag | organ einbe
entsprehender Ver-
strecken ift z
Venedig.
Errichtung von Zweigvereinen an allen
) Oberitalien in erster Linie durch Schrift und
Carl Riesels nächste Gesell wird bestimmt am 5. April angetreten.
Riva und den Gardasee nah dem Como- maggiore, Mailand, Genua, Pisa, Rom, Neapel,
i Der Rückweg wird via Adelsberger Grotte, Wien genommen.
Neapel, Florenz und Venedig wird ein längerer, Orten nur ein kurzer Aufenthalt genommen.
italienische Konversations-, Kurs- und Rei ebücher, auch Rundbill
zur Einzelreise nah Italien (40% | L Mp elle Riesels Reisecomtoir, Jerusalemerstraß reisen sind in Vorbereitung: Zu Pfingsten 1) nah
Leuten) nach Süddeutschland und Schweiz, nach Schweiz, Oberitalien via Riga und St. Gotthard
Skandinavien. Im Herbst 1) naß S anien, 2 t der Erhaltung der allgemeinen | Schweiz, 3) nah dem Orient. P ) nah Jta
für die Erhaltung
gesunder Zähne;
unterschäßt
und vernathlässigt .— val sfig
bemerkt , ordentlices
Mitglied des
rufen.
ulässig.
Die ganze Tour dauert 40 Tage.
und Wien. Zu d
Vio reise von 2 M. pro Jahrgang erscheint, und von je ein Cremplar den Vereinêmitgliedern gratis geliefert wird. Die big ausgegebenen vorliegenden vier Nummer
schaft tüchtiger, auf dem Gebiete der und einen ebenso belehrenden wie interessanten Juhalt. des Blattes ist, entsprechend seiner populär-wissenschaftlichen Aufgabe i verständlicher und feine Tendenz: belehrend zu wirten über die Nothwendigkeit der Ausübung einer rationellen Zahr! und Mund, pflege als einer der ersten Faftoren
n desselben zeigen die Mitarbci Zahnh-ilfunst bewährter Kr Der T
der all. Gesundheit, das Interesse des Publikums hierfür in Wort A
Schrift immer mehr zu wecken und dauernd wach zu halten und endli demselben ein gewissenhafter und treuer Rathgeber zu sein. Aus d der vier vorliegenden Nummern der Monatsschrift führen wi kurz die Themata der größeren Artikel an: Wozu bedarf der Mens r Zähne?; Wesen, Bedeutung und Diätetik des ersten Zahn- durchbruches; Die Erhaltung heitspflege: I. Warnung vor dem Gebrauche der mit Salicyl\säure hergestellten Zahnreinigungsmittel und Mundwässer; 11. Vergiftung durch Konserven ; Ueber Zahnfüllungen;; nehmen ift als ein aussihtsreihes und dem allgemeinen Bedürfnisse entsprehendes zu bezeichnen, da gerade die
em Inhalt r hier nur
Allgemeine Gejund-
Baderegeln. — Das Unter-
: Pflege der Zä - g wichtigen Aufgakte für den menschlichen O2 aufig i
g oben- Centralvereins jede unbesholtene erwacjene Person (D oder Herr) werden kann, welche darum bei d Perfon (Dame
Der Jahresbeitrag für jedes neu eintretende außerdem ist ein Eintrittsgeld von mindeste Die Generalversammlung findet alljährlih im ten Quartals statt und wird vom Borstande d
em Vorstande nachsudht. Mitglied beträgt 2 M, n8 50 9 zu entrichten, Laufe des vier- urch das Vereins-
In jedem Quartal soll statutengemäß d ; stand die Mitglieder zu einer Versammlung gemäß der Vor
geeigneten Kräften Vorträge über mit nahe verwandte wissenschaftliche Gebiete gehalten werden.
einladen, in wel{er von Zahn- und Mundpflege oder hier-
aid n Aalitn i 1 vsckGluß au r Theil- Der Hinweg geht über München, Innsbruck ria und Luganosee und Lago Florenz, Bologna, Semmering,
In Rom, an minder wichtigen Programme, fowie
Ermäßigung) versendet Carl e 42. — Fernere Gesell\chafts- Paris, 2) nah en großen Ferien 1) (mit jungen
2) (mit Erwachsenen) 3) nag lien via
G
register nimmt an! die Königliche Expeditien
P Inserate für den Deutschca Keichs- u. Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Gentral-Handels-
des Deutshen Reihs-Änzeigers und Königlich Prenßischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. M. Wilhelm-Straße Nr. 82,
u. ¿ergl,
L 2, 3. Verkäufe, Verpachtungen, Subumiasgionen etc, 4. Verloosvung, Ámortisation, Zinszahlang W 4, #, w. vou öffentliches Papieren.
“Deffentlicher Anzeiger. 7
Steckbriese und Untersuchungs-Sachen. Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen
5. Indnstrielle Etablissements, Fabriken und Grosehandel.
6, Verschiedene Bekanntmachungen,
7. Literarische Anzeigen,
8. Theater-Anzeigen, / In der Börsen-
9, Familien-Nachrichten. beilags. i
Inserate nehmen anz die Annoncen-Expchitionen des naltvalivendank“, Rudolf Mosse, Haaseuiein & Bogler, G. L. Daube & Co,, E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größerezu
das
Aunnoucen-Bureaus.
Us
ist.
Ste&briefe und Untersuchungs - Sachen.
Steckbrief. „Seit dem 183. März cr. Mor- gens vou der Truppe fort.“ fignalisfirte Ulan Arthur Nikolaus Walter der in Geldern garnisonirten 3. Ulanen-Regiments Nr. 5 hat si am 13. März cr. Morgens aus der Kaserre daselbst entfernt und ift bis heute in dieselbe nit zurüdgekehrt. tens der 3. Escadron nach der Landesgrenze entsandte Patrouille hat festgestellt, daß cin Ulan an der holländischen Grenze gesehen worden und liegt daher die Vermuthung nahe, daß dieses der 2c. Walter E gewesen und daß derjelbe in das Ausland entwichen ah Alle Civil- ergebenst ersucht, ihn im Betretungsfalle verhaften und an die nächste Militärbehörde behufs JIustradirung nah Düssel- dorf abliefern zu 17. März des Westfälischen Slanalementz Name: Arthur Nikolaus Walter, er:
Religion: katholis, bah, Kreis Forbach, Profession : Aderknecht, Haare: schwarz, Augenbrauen : \chwarz, Augen: grau, Nase: gewöhnli, Mund: gewöhnli, Bart: Schnurr- bart, Statur: französis), Gesichtsfarbe: gesund, besondere Kenn- zeichen : keine. bekleidet mit: 1 Mantel 111. Garn., IIL, Garn., III. Garn.,
ohne roten, 1 eigene Müßte; außerdem mitgenom- men:
Der Militärpflichtige, Schiffer Theodor Eduarz | ., Zum Röthke aus Landsberg a./W., am 28, Januar 1855 Magdeburg geboren, ist durch rechtsfräftiges Er- Tenntniß der Strafkammer des Königlichen Land- gerihts zu Landsberg a./W. vom 20. Februar 1880 wegen Verleßung der Wehrpflicht straje von 180 #, im Unvermögensfalle zu einer areiglägigen Aricaguiß strafe fori Woehe; Er- milletung und Anzéige des jeßigen Aufenthalts des In Sachen betreffend das Aufge Ü Verurtheilten behufs StrafvollstreFung wird ersucht. Uni q f bo ie 1E A I
Landsberg a./W., den 12, März 1880. D Stacttannit ö er Erste
Subhastationen, Aufgebote, Vor- [7067]
Der Oekonom Wilhelm Stritter iebrich- Mosbach, vertreten s E
| 1) Das othekendokument übe - lagt gegen den mit unbekanntem Aufenthalte in / b N L 183 Aft Erund Amerika abwesenden Christian Meenges aus einem zwischen Kläger einerseits und dem Friedrich S i Biebrih-Mosbach und der Ehefrau e
Der unten näher | Mosbah „Fleht“ 3r
3. Escadrôn Westfälischen | 0M 1. Oktober 1879 Konsolidation der Gem Stelle des im „Heßler“
Eine Sei- Menges und Dorothea
und Militärbehörden werden dienst- | bilien
auf den 2c. Walter zu vigiliren, Verkäufers
wollen. Düsseldorf, den
Königliches Kommando Ulanen-Regiments Nr. 5,
1880. ga Menges und
22 Jahre 6 Monate, Größe: 1 m 71,5 cem, Geburtsort : Jobanneé-Rohr-
geseßt, Aussprache: leise (spricht
Derselbe war bei seiner Entfernung
1 Stalljacke 1 Reithose V. Garn., 1 Ünterbose
Tung des 1 Diensthemd, 1 Paar lange Stiefel Paar eigene lange Stiefel.
Zwecke
zu einer Geld- [7051]
lung III, Nr. 7
ladungen n. dergl.
Oeffentliche Zustellung.
Forderungen selbft
ür Recht erkannt: Rechtsanwalt Ebel hier, f t erfann
Nr. 7 und 8 am- er ean als einzige Erbin threr
daselbst, lebtere erklärt.
seits. bezüglich des in Menges I. und Friedrih St unter der Behauptung,
Steuerkatasters gelegene
enen Acker
Mutter, der Chefrau des Friedri Hammes, anderer- der Gemarkung Biebrich- Gewann zwischen Ludwig ritter belegenen Acters geschlossenen Kaufvertrags daß dieser Aker bei der arkung Biebrich-Mosbach an 3r Gewann zwisben Ludwig Halbevy, Nr. 4067/1738 des n Ackers unterm 24. Okto- ber 1866 zugemessen worden und leßterer Acker von den Eheleuten Friedrih Hammes in Biebrich-Mos- auf der freiwilligen Versteigerung der Immo- des Verklagten laut des am 15. März 1854 amtlich fkonfirmirten Steigbriefs zum Preise von 213 Fl. unter Vorbehalt des Eigenthumsrechts des bis zur Zahlung des Steiggeldes er- worben worden sei, daß das Steiggeld an die vom Verklagten zum Geldempfange ermätigten Georg od Heinrih Steinhauer in Biebrich-Mos- h x ba vollständig gezahlt, der auf dem Jmmobile im | Leben gewesen wäre. Stobuh eingetragene Eigenthumsvorbehalt aber noch nit gelöscht worden Verurtheilung des Ve zu seinen Gunsten für die von 213 Fl. im Stockbuch bah auf dem beschrieb Gewann Nr. 199 der Zumessung ei Gigenthumsvorbehalts geschehen zu lassen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Wiesbaden auf den 14. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- rihte zugelafsenen Anwalt zu bestellen. i der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Wiesbaden, den 10. März 1880.
Meyer, Gerich1s\{hreiber des Königlichen Landgerichts.
sei, mit dem Antrage auf rÉlagten in Löschung des Steiggeld-Forderung von Biebrich-Mos- „Fleht“ 3r ngetragenen
Bekanntmachung.
Grundbuche von Neue Nr. 183 Abthei- un erbtheile der Geswister T 91 Groschen resp. 191 Thl deten Hypothekendokuments
eingetragenen Mutter- homas von 224 Thlr. r. 21 Groschen gebil-
und der genannten
hat das Königliche Amtsgericht zu Marien- burg in feiner Sizung vom 6. März 1880
uhe von Marienburg Nr. 183 Abtheilung 1II.
eingetrageuen Muttererbtheile der Geschwister Thomas von 224 Thlr. 51 Gro hen
resp. 191 Thlr, 21 Groschen wird für kraftlos
Stillschweigen auferlegt. Von Rechts Wegen. Krebs.
724 Oefseutliche Ladung.
«Fohaun Nübling, 38 Jahre alt, von Denzlin- gen, z. Zt. in Amerika, is zur Erbschaft auf Ab- leben des Gotilieb Nübling von Denzlingen, Sohn der Christine Nübling, ledig, von da, gesetz- lich berufen. Derselbe wird aufgefordert, inuerhalb 3 Monaten zur Theilungsverhandlung dahier zu erscheinen, oder sich durch einen Bevollmächtigten vertreten zu lassen, andernfalls die Erbschaft Den- jenigen zugetheilt wird, welchen sie zukäme, falls der Geladene zur Zeit des Erktanfalls nicht mehr am
Emmendingen, den 15. März 1880.
Gr. Notar: o A. Starck,
Verkäufe Verpachtungen, Submissionen 2c.
Hen Bekanntmachuug.
Die auf dem Grundflück des medizinis{-chirur. Friedri Wilhelm8-Instituts hierselbst, Friedrich- trafe 139/141, befindlihen alten Oefkonomie- Gebäude, sowie die Turnhalle 2c. 2c. follen im Submissionswege auf den Abbruch verkauft werden,
Hierzu ist Termin auf Sounabend, den 27. d. M., Vormittags 11 Uhr, im Bureau des vor- genannten Junstituts anberaumt worden, bis zu welchem Zeitpunkte Angebote mit der Bezeichnung „Angebote auf zum Abbruch zu verkaufende Gebäude“ einzureichen sind. Die bezüglichen Bedingunçen sind vom 22. d. M. ab im vorgedachten Bureau von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr einzuschen; zu derselben Zeit
Tönnen auch die zum Abbruch kom d Z besichtigt wetbe h menden Gebäude
Berlin, den 18. März 1880. Königl, mediz.-chirur. Friedrih-Wilhelms- JInutstitut,
Submissions-Auzeige, Die Lieferung von 70 Stück s{chmtedeeisernen Fenstern im Gewichte von rot, 3342 kg zum Bau eines Magazins für Wasser- behälter auf der Kaiserliheu Werft zu Ellerbeck soll am- 3. April 1880, Mittags 12 Uhr, im Wege der Submission vergeben werden. Reflektan- ten wollen ihre desfallsige und mit der Aufs\chrift :
2) Die Inhaber der ad 1 genannten Hypotheken
resp. deren Erben, Cessionarien oder die sonst j neten Kommission I a in thre Rechte getreten sind, werden mit ihren | den. ia ales uud E i
Ansprüchen ausgeschlossen und ihnen ewiges
Berlin:
T T Tap ate m-r: s EEZ
bis zu dem vorangegebenen Termine der unterzeih-
Die bezüglichen Bedingungen 2c. liegen in unserer Registratur zur Einsicht aus; auf Verlangen und geg:n Erstattung der Kopialien mit 1,50 M. werden dieselben auch per Post ausgehändigt, Kiel,
den 15, März 1880. Kaiserliche Hafenbau-Kom- mission.
(7 SIVergish-Märkische Eisenbahn.
Die Auéführung der Erdarbeiten und Brücken- bauten zur Herstellung cines 2,2 km langen Ab- \hnittes der Verbindungsbahn Born-Opladen, die Förderung von 99 700 cbm Boden und die Aus- führung von 600 cbm Mauerwerk umfassend, soll ungetheilt im Wege der Submission verdungen werden. Zeichnungen, Berechnungen und Bedingnißheft liegen in unserm biesigen Verwaltungsgebäude, Zimmer Nr. 95, zur Einsichtnahme aus; Abdrücke des Letteren sind gegen Einzahlung von 3 4 von dem Vorsteher unserer Central-Kanzlei, Eisenbahn? Sekretär Pelz, bierselbst zu beziehen. Offerten {ind versiegelt unter der Aufschrift: „Abtheilung VI.- Offerte auf Erdarbeiten und Brückenbauten zur Herstellung der Verbindungs- __ bahn Born-Opladen“ bis zum 2. April cr., an welchem Tage, Vormittags
11 Uhr, die Eröffnung derselben erfolgen wird, franfirt bei uns einzureichen.
Elberfeld, den 15. März 1850. Königliche Eisenbahn-Direktion.
In der Expropriations\sahe bder Berliner Verbindungsbahn rücksihtlich zehn Parzellen von zusammen 16 a 52’ qm Flächeninhalt der in den Haus- und Kaufwiesen von Berlin belegenen, den betheiligten Separationsinteressenten gehörigen, im Grundbucve aber „nicht verzeihneten Wegeparzellen, wird in Gemäßheit des 8. 18 der Hinterlegungs- ordnung vom 14, März 1879 bekannt gemacht, daß wir die durch den Beschluß des Königlichen Polizei- Präsidiums hierselb vom 12. Januar cr. festgeseze ten Entschädigungssumwmen von 785 4 53 4 am 16, Februar cr. bei der Königlichen vereinigten Konsistorial-, Militär- und Baukasse hierselbft hinterlegt haben. Berlin, den 13. März 1880. : Königliche Direktion
der Niederschiesisch - Märkischen Eiseubahn.
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlag der Expedition (Ke#\ el). Dru: W. Elsner. MeA
„Submisfion auf \chmiedeciserne Fenster zum Magazin für Wasserbehälter“ f wog Offerte
Vier Beilagen (eins{ließlid Börsen-Beilage).
Nichtamtligzes.
reußen. Berlin, 18. März. Jm weiteren Ver-
ae L neiretgen (21.) Sißung seßte der Reichstag die Berathung des Antrages der Abgg. von Seydewiß, von Helldorff:Bedra, Ackermann, Graf von Kleist:-Schmenzin, be- treffend die weitere Abänderung der Gewerbeord- nung, fort. Der Abg. Dr. Günther (Nürnberg) sprach sih egen den Antrag aus. Die vorliegenden Anträge seien schein- ar harmloser, als die im vorigen JFzhre von derselben Partei gestellten; doch seien die Bedenken, welche im vorigen Jahre dagegen geltend gemacht seien, niht geschwunden. Was die Theaterkonzession betreffe, so liege eine große Schwierigkeit in der Frage, ob die Behörde sich an den kommerziellen oder den artistishen Leiter des Unternehmens halten solle. Eine poli- zeilihe Behörde sei nicht in der Lage, ein artistishes Urtheil über Theaterstücke abzugeben, sie werde auch von keiner Seite in artistisher Hinsicht als kompetent angesehen werden. Ein viel bejprochener Mifßgriff der Polizei sei ja auch im preußi-
{en Abgeordnetenhause bezüglich des Stüdes „Fourhambault bekannt geworden. Auch in sittliher Beziehung dürfte man die Polizei nicht gut als alleinige Aufsichts: und Erlaubniß- instanz sür das Gewerbe der Schauspielunternehmer hinstellen. Der Tingeltangel werde durch den vorliegenden Antrag gar nit getroffen, da derselbe nicht der gewöhnlichen, sondern der Sittenpolizei unterstehe. Zu einer Einschränkung des Auktions- wesens könne unmöglih ein Bedürfniß vorliegen, da eine solche, nah der Erklärung des Kommissars der zu solchen Ein- J{chränkungen augenblicklich gewiß geneigten Regierung, in der vorjährigen Kommission niht einmal von Jnteressentenkreisen angeregt worden sei. Derselbe Kommissar habe erklärt, daß die Regierung die Freizügigkeit unter allen Umständen auf- rechterhalten wolle. Ob das - bei Annahme des Antrags be- züglich der Wanderlager möglich sei, ersheine ihm zweifelhaft. Eine Aequivalenz der Leistungen des seßhasten und des umherziehenden Kaufmanns sei freilich wünschenswerth. Aber über dieses aa hieße der Antrag weit hinaus; derselde würde den Betrieb der Wanderlager vielleicht über- haupt unmöglich machen. Jn Preußen s{hwebten noch die Berathungen über die Besteuerung der Wanderlager ; ehe die Partikulargeseßgebung die Sache zum Austrag gebracht habe, liege für das Reich gar keine Veranlassung zum Einschreiten vor. Was die Jnnungen betreffe, so habe er gegen die Be- strebungen, diese Korporationen zu fördern, nichts einzuwenden, doch müsse er sich auf das Entschiedenste gegen jeden Zwang auf diesem Gebiete aussprehen. Er halte die Gewerbeordnung durchaus für kein Gößenbild, welches man unbedingt verehren müsse, aber man müsse in diefer Beziehung do) äußerst VOr- fichtig sein, um niht nach unten hin immer mehr Anlaß zu Mißwollen zu geben, gewissermaßen neuen Zündstosf den sozialdemokratishen Bestrebungen zuzutragen. Denn welcher Partei man hier auch angehöre, gemeinsam sei doch allen die Bekämpfung der sozialdemokratishen : Partei. Man dürfe aber nicht noch länger statt aller verheißcnen posi- tiven Maßregeln immer neue Repressionen einführen. Man müsse dem Volke jeßt oft im Staatsinteresse große materielle Lasten auflegen; kämen hierzu noch andere Ein- s{ränkungen und. Maßregeln, wie das harte Dienstbotengeseß, die drakonische Feld- und Waldpolizeiordnung und etwa die Schanksteuer in Preußen, so werde man das im Volk3bewußt- sein gewiß niht als die positive Bekämpfung der Sozial- demokratie auffassen. Vielmehr werde durch solhe Maßregeln ein Zündstoff in die Massen geworfen, der zwar nicht rasch explodire, aber der Sozialdemokratie, wenn sie den Kampf gegen diese Maßregeln aufnehme, neue Nahrung zuführe. Auch die Fortschrittspartei halte die Gewcrbeordnung nicht für vollkommen fehlerfrei; aber bei diesen Maßregeln, die auch von den Realtiénäven nur als eine Etappe zur Reaktion auf allen Gebieten angesehen würden, einer Reaktion, die der Abg. von Marschall shon bei der Berathung des Sozialisten- gesctes in Aussicht gestellt habe, M 6 und seine Freunde
m Saye festhalten : „principiis obsta“. : i E A 18 Ins Frhr. von Hertling drückte zunächst seine und seiner Freunde Sympathie mit den Anträgen aus, die einer eingehenden Berathung unterzogen und deshalb an eine Kommission verwiesen werden müßten. Mit den Futentionen des Antrages, welche die Erlaubniß zum Bitrieb des Ge- werkes als Schauspielunternehmer von dem Nachweis einer sittlichen, artistishen und finanziellen Zuverlässigkeit abhängig mache, stimme er durchaus überein. Der Staat habe das Recht und die Pflicht, dem auf den deutschen Bühnen si breit- machenden Unwesen mit Entschiedenheit entgegenzutreten. Das Publikum sei allerdings zum großen Theil selbst daran s{huld, und die Geseßzgebung könne keinenfalls die Aufgabe haben, den Geshmack des Publikums zu läutern. Es gebe aber doch eine Grenze, an der der Staat ein Halt zu gebieten habe. Man sei im Reichstage im Begriffe, die Verlängerung des Ausnahmegeseßes gegen eine Partei, welche die gesell- schaftlihe Ordnung M zu votiren; sei es da thunlich, daß man auf der Bühne Tag für Tag in deutschen und französischen Stücken einen Grundpfeiler eben dieser gesell: Ichastlihen Ordnung, die Familie, untergraben lasse? Mit den auf Abänderung der Gewerbeordnung bezüglichen Theilen des Antrages sei er niht durhweg einverstanden, wolle aber die Begründung seiner Bedenken der Kommissionsberathung vorbehalten und bemerke für jeßt nur, daß nach seiner An- siht man in den modernen Verhältnissen überhaupt nie mehr ur Zwangsinnung zurückehren würde, und daß er in dieser Richtung eine entschiedenere Stellungnahme der Kommission wünsche, als dies im vorigen Jahre der Fall gewesen. De- sonders bedenklih erschienen ihm die zu weit gehenden n fugnisse der Jnnungen in Bezug auf die Ausbildung 2 Lehrlinge, die Aufsicht über die Falhschulen, über au Gesellenwesen und das Kassenwesen. Es sei gut, das hier auszusprechen, weil große Handwerkerkreise die Frage viel zu leiht nähmen und gern das ihnen feindliche Kapital aus ihrem Wirkungskreise verdrängen möchten, um selbst, auf das ¿onopol der Zwangsinnung gestüyt, Kapitalisten zu werden. Der Abg. Dr. Delbrück glaubte zu Nr. V. der Anträge, zum Jnnungswesen, Einiges mittheilen zu sollen, was der
Beachtung der einzusezenden Kommission wohl werth sein
dürfte: für den Gicht sei es sicherlih immer Ia,
si zu vergegenwärtigen, welche legislativen Versuche in der
Vergangenheit auf dem betreffenden Gebiete gemacht worden
seien, und gerade hier biete die Vergangenheit ein äußerst
lehrreiches Material. Bis zum Jahre 1845 habe in 720
weitaus größten Theile der preußischen Monarchie eine f so-
lute Gewerbejreiheit geherrsht ; jeder Zunst sei gestattet ge-
wesen, sih aufzulösen, die Mittel zur Gründung neuer seien
nicht gegeben worden, Vorschriften üver Lehrlings- und dis
sellenwesen hätten gefehlt. Jm Westen seien die Zünste un
Innungen ausdrüdcklich aufgehoben gewesen, nur in den früher
Königlich sächsishen Landestheilen und in Neuvorpommern
habe das alte Zunstwesen in voller Kraft bestanden. Mehr
und mehr hätte fich nun das Bedürfniß geseßlicher Reform dringend fühlbar gemacht, nicht blos im Jnteresse ein- heitliher Geseßgebung für die ganze Monarchie, j e dern auh aus den heute die Antragsteller lei O
den Motiven. Wie heute sei es damals als \{werer Mangel empfunden, daß man die korporativen E bindungen des Handwerks theils vernichtet, theils den Heit- forderungen nicht entsprechend geregelt habe. Aus diesen Er- wägungen sei die preußische Regierung schon in den dreißiger Jahren mit den Vorarbeiten zu einem aügemeinen Geseße um- gegangen. Damals hatten — es gebe eben nichts Neues unter der Sonne — die brandenburgischen und pommerschen Stände, wie die Antragsteller heute, beantragt, die Befugniß, Lehrlinge zu halten, auf die Mitglieder der Jnnungen zu beschränken. Die Erwägungen der Regierung über diesen Antrag hätten zu einem negativen Resultat geführt ; einstimmig habe der Staats- rath ihn abgelehnt, da derselbe rihtig erwogen habe, daß dur diesen Antrag nur die alten Zünfte unter anderer Form wiederhergestellt würden. Jn der Gewerbeordnung von 1845 habe si statt dessen die Vorschrift des Nachweises befunden, daß Derjenige, der Lehrlinge annehmen wolle, selber etwas gelernt haben müsse; es sei eine staatliche Prüsungsfommission gebildet und der Gedanke, auf dem Wege der Prü- fungen den Jnnungen zu helfen, aufgegeben. Nun habe man aber darum nicht die Bildung von Jnnungen nach Möglich- keit zu fördern unterlassen; denselben seien eine Menge von Befugnissen überwiesen. Die Probe auf diese Neuregelung habe jedo nicht lange gewährt; dieselbe sci nur 3 Fahre in Kraft geblieben. Es sei das Jahr 1848 und mit ihm genau wie heute, 1880, dieselben Petitionen gekommen, die im Namen der Freiheit Privilegien forderten. Diese Bewegung, die zuerst im sogenannten Handwerker-:Parlament in eFrantk- furt a. M. Ausdruck gefunden habe, sei, mehrfach, beahtenswerth gewesen, und {hon 1849 sei die neue Gesehgebung reformirt worden. Es sei damals von allen selbständigen Handwerkern eine Prüfung verlangt worden, aber selbst im Jahre 1849 sei es vermieden, den Beitritt zu den Fnnungen obligatorisch zu machen. An Stelle der preußischen Gewerbeordnung von 1849 sei nun die Reichs-Gewerbeordnung von 1869 getreten, Der Jnhalt derselben sei dem Hause békannt. Er meine, die lehtere bilde gewissermaßen die Vermittelung zwischen den Zuständen in Preußen vor 1845 und von 1845 bis 1849. Vor 1845 habe sich die Geseßzgebung zu den korporativen Gilden negativ, ja feindselig rerhalten; die Gewerbeordnung von 1869 thue das Gegentheil ; sie fördere' — nah Vieler Meinung niht genug — die freiwilligen Jnnungen, sie ordne auch das wichtige Gebiet des Lehrlings- nnd Gesellenwesens mit großer Sorg- falt. Er habe nun schon angedeutet, daß er sich gegen eine Aenderung der bezüglichen Vorschriften durhaus nicht ab- lehnend verhalte. Aber warnen möchte er vor Jllusionen, die vielleicht einen realen Boden gar nicht mehr hätten. Es werte, um dies an einigen konkreten Fällen zu illustriren, zunächst immer von dem Verfall des Handwerks gesprochen. Nun sei es ja s{hwer, den Zeitpunkt zu bestimmen, der zum Vergleich für den Verfall des Handwerks dienen könne. Der Abg. Ackermann habe an das Mittelalter als den festen Punkt an- geknüpft, und er gebe zu, daß nach manchen Seiten hin die Verhältnisse eines mittelalterlichen Zunstmeisters in einer n Neichsstadt glänzendere gewesen seien, als die eines braven Hand- werksmeisters jeßt in einer großen Stadt, aber zu einer ernst- [ haften Diskussion sei dieser Punkt nicht geeignet. Zu der Blüthe des Handwerks im Mittelalter hätten Vorausseßungen gehört, die man nie wieder erreichen könne. Gehe man aber auf das vorige Jahrhundert zurück, so finde man bei Schmoller in seinem bekannten Buche „Ueber das deutsche Kleingewerbe
das Urtheil, daß auch damals das Handwerk nicht glänzend dagestanden habe. Und wie sei es denn um den Verfall des Handwerks unter den verschiedenen Phasen der preußischen Gesetzgebung bestellt gewesen? Bei dem Verfall denke man hauptsächlih an zweierlei, die ungebührlihe Vermehrung der Anzahl der selbständigen Gewerbetreibenden und die dadurch entstandene ungebührlihe und unberechtigte Konkurrenz, und dann daran, daß die Handwerker in ihren Betrieben immer beshränkter geworden seien, was sich in der verminderten Zahl der Gesellen und Gehülfen ausdrüdcke. Er habe nun die gewerbestatistishen Aufnahmen von den Fahren 1822, 1843 und 1861 zusammengestellt in Dezug auf Böttcher, Schlosser, Schuhmacher, Schneider, Tischler, ep U Klempner und andere Handwerker Von diesen seien an selbst- ständigen Gewerbetreibenden, an Meistern auf 100 000 Ein-= wohner im Jahre 1822 2270, im Jahre 1843 2361, im Jahre 1861 2360 gekommen. Die relative Zahl habe also von 1822 bis 1843 um noch nicht ganz 4 Prozent zugenommen. Von 1843 bis 1861 sei das Verhältniß ganz stationär geworden. Dabei sei bemerkenswerth, daß die stattgefundenen Vermehrungen fast aus\cließlich auf Shuhmacher und Tischler fielen. es folge aus all diesem, daß die in der ersten Periode bestehende absolute Gewerbefrciheit eine Hypertrophie der selbständigen Handwerksmeister in der That nicht hervorgebracht, und daß die Gewerbegeseßgebung von 1845 und 1849 keineswegs dahin gewirkt habe, die Anzahl der selbständigen Handwerksmeister zu vermindern. Noch schlagender sei das Verhältniß der An- zahl der Meister zu derjenigen der Gesellen und Lehrlinge. Auf 100 Meister in den von ihm bezeichneten Handwerken seien 1822 58, 1843 80, 1861 100 gekommen. Auch nah
wägung nahe legen, daß hier Mächte wirksam seien, die schr
vie datizer seien als die Geseßgebung. Er komme zu einem
anderen Punkte. Das dur die scristlihe Enquete in den
sech8ziger Jahren zusammenfließ-nde Material über die Wir-
kung der 184ber und 1849er Gewerbegeseßgebung have zunächst
ergeben, daß dieselbe an den beiden westlihen Provinzen im
Großen und Ganzen effektlos vorübergegangen sei, und es sei
dies ganz natürlich, da die Fremdherrscaft sogar die Erinne-
rungen an die Zünfte weggefegt habe. Jn den übrigen Pro-
vinzen habe sich das Verhältniß aünstiger gestaltet. Hier seien
die Reminiscenzen an die alte Gewerbeverfassung no lebendig
gewesen. Ueber die Wirkungen der Geseßgebung gingen
die Meinungen freilih auseinander. Ec wolle in Einzel- heiten niht eingehen, sondern nur einige Punkte heraus-
greifen. Es sei damals bei den gutachtenden Behörden entschieden Neigung vorhanden gewejen, die obligatorische Lehrlingsprüfung als ein nothwendiges Jnstitut zu bezeichnen, die obligatorishe Meisterprüfung aber nicht, und zwar son damals aus Gründen, die seitdem noch ungemein an Gewicht gewonnen hätten, ' nämlih wegen der Umgestaltung, er wolle nicht sagen des Handwerks im Allgemeinen, aber sehr zahl- reicher Handwerke theils durch das Eindringen der Maschinen in das Handwerk, noch mehr aber dur die Arheitstheilung. Die gewerbliche Ausbildung in denjenigen Handwerken, die mit Maschinen arbeiteten, fei eine total andere geworden ; das gelte von allen Prüfungsfragen, noch mehr aber von der Ar- beitstheilung im Handwerk. Jn dem Eisen- und Stahlbezirk der Grafschaft Mark und des Großherzogthums Berg sei unter den einzelnen selbständigen Meistern die Arbeitstheilung auf das Aeußerste durchgeführt. Der eine Meister mache nur Bohrergriffe, der andere nur Feilen, der dritte nur Riegel u. \. w. Von den damit in Verbindung stchenden Holzarbeitern mache der eine nur Bohrergriffe, der andere nur Sqlittschuhstüßen. Hier in Berlin machten gewisse Drechs- ler nur Tischbeine, gewisse Gürtler nur Portemonnaiebügel, ja gewisse Buhbinder nur Bücherschnitte und keinen einzigen ganzen Einband. Welches gemeinsame gewerbliche Jnteresse hätten nun diese zum Theil unter den Vegriff Schlosser, Klempner oder Gürtler fallenden Arbeiter, deren jeder auf eur besonderes Gebiet beschränkt sei? Eine gegenseitige Belehrung sei ausgeschlossen, und die übrige Verbindung werde immer auf anderem Wege als durch die Znnung und vielleicht zweckmäßiger erreiht. Die Meisterprüfungen hätten manches Kuriosum dur diese Arbeitstheilung produzirt. So jei in Nemscheid einem Drechsler als Meisterstück einen Conitoir- stuhl zu machen aufgegeben ; einen solchen hälte derselbe aber noch gar nicht gesehen gehabt, ebensowenig die hierzu nöthigen Werkzeuge, da derselbe immer nur Bohrergrifse gemacht hätte. Er wiederhole, daß er keineswegs ablehnen wolle, einzelne Be- stimmungen in den Titeln der Gewerbeordnung über die JFn- nungen in dem Sinne zu ändern, daß die Bildung der Jnnung gefördert werde. Aber er wiederhole auch, daß für ihn die ganze Entwickelung der preußischen Geseßgebung und die dabei gemachten Erfahrungen eine Warnung seien vor übertriebenen Erwartungen, die man an das Eingreifen der Gesetzgebung knüpfen könne.
Hierauf ergrisf der Bevollmä@tigte zum Bundesrath Staats-Minister Hofmann das Wort:
Meine Herren! Ih will hier auf die Punkte T. bis TV, des Antrages nicht eingehen. Es wird sich ja in der rage pt grn ars welche Sie zweifclêohne den Antrag verweisen, Gelegenheit ergeben, Seitens der Regierung diejenigen Mittheilungen zu maden, die er über zu machen sind. Ich beschränke mib auf den E es genstand des Antrages, von dem auc der Herr Vorredner aus\ch{ließ- lih gesprohen hat, nämlich die. Frage des Innungswesens. Fh muß dabei wvoranschiken, day die verbündeten Regie- rungen im Bundeêrathe noch keine Stellung zu dieser Frage Pre men haben und daß i also der künftigen Entschließung der e Bs deten Regierungen alle Freiheit vorbehalten muß, bei JOEE A e, was ih über diefe Sache sage. Ich glaube aber aus dem Verhalten der verbündeten Regierungen gegenüber den versciedenen ten die biéher schon in dem hohen Hause auf Abänderung der Gewer es ordnung gestellt worden find, doch mit einiger Sicberheit auch auf datjenige {ließen zu können, was vorauésichtlich die Ansicht der ver- bündeten N engen O
eit einer Reihe Sue Petiliouen oder Anträge zur Verhandiung, Jene mehr oder wenizer darauf abzielen, den dur Be Las es ordnung geschaffenen Zustand der Gewerbefreiheit zu beschränken, Die verbündeten Regierungen haben bisher diefen Anträgen gegen- über die Stellung eingenommen, daß sie es ablehnten, ae R zipiellen Gründen eine Umkehr zu cinem andern Systeme, A A enn der Gewerbeordnung zu bes{hließen, dagegen haben sie si erei S flärt und haben es dur die That bewiejen, daß sie bereit find, m Rücksicht auf die Bedürfnisse, die im praktischen Leben eror gee en find, diejenigen Mißstände, welhe die Gewerbesreiheit in En L Richtungen mit sich gebracht hat, abzustellen, G gi die Erfahrungen dies als nöthig gezeigt ha x 2 diesem Sinne, meine Herren, find Ihnen sowoh n als 1879 Novellen zur Gewerbeordnung vorgelegt j wor 3 Diese Novellen haben seiner Zeit die Zustimmung des RaEe Hause gefunden, und es darf daraus geschloffen werden, daß im A aco d. h. bezüglich der Richtung, die man bei der Reform M S ordnung einzus(lagen hat, Uebereinstimmung zwischen den Ansi z der verbündeten Regierungen und dec Mehrheit e Voden, Haufe besteht. J glaube und hoffe, daß eine solche Uc eren Ins ih auch bei der köchst wichtigen Frage der Neugesta ung de SFnnung3wesens wird erzielen lassen, und ih darf mit Tes fonstatiren, daß der Antrag, der von der L yGERE eite dieses Hauses eingebraht is, im Wesen u A (rieden von vielleicht einzelnen Punkten \ich nicht über die Linien Q bewegt, die bisßer als das rictige Maß und das Loe Q ystem für die Revifion der Gewerbeordnung eingehalten worden t i; :
Es ist bereits von einem der Herren Vorredner L F nommen worden auf die Enquete — wenn ih es so nennen darf —, die mein Herr Amtsvorgänger im preu [Gen B N voriges Jahr veranstaltet hat, Meine Herren! Bei D Mes ging man davon aus, daß eine Wiederbelebung des S wesens in hohem Maße wün}chenswerth sci, und adi glaube, daß dieser Gedanke vollftändig mit dem ¿ e der jeßigen Gewerbeordnung übereinstimmt; denn die SewerbreBr nts bat feineéwegs die Innungen beseitigen wollen, sie hat auf r D die bestehenden Innungen aufrecht erhalten und hat Le gestellt für Bildung neuer Jnnungen. Ich darf darau ,
von Jahren kommen im hohen
dieser Seite hin hätten also die verschiedenen Geseßgebungen
daß auch bei Erlaß der Gewerbeordnung, zu welchem» der Herr BVor-