1880 / 68 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Mar 1880 18:00:01 GMT) scan diff

L. -ck_

Injerate acÿmen an die Annonceen-Gxpebitionen des „Jntbalideuvank“. Rudolf Mosse, Haaseunftein & Vogler, G. L, Danbe & Co., E. Schlotte Büztatezr & Wintex, fowic alle übrigen größerex Annoneen-Bareans, :

a d

[7184] Bekauntmachung.

Bei der in Gemäßheit des Allerh. Privilegi vom 31. Dezember 1875 heute ftattgehabten Aus loosung von Kreis-Obligationen des hiesigen Kreises I. Emission sind die Appoints

Ä: e Inserate für den Deutschen Neichs- u. Könial. | D

Preuß. Siaais-Anzeiger und das Central-Handel3- register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reihs-Anzeigers und KSöuiglic Prenßischen Staatz-Anzeigers :

Berlin, 8. v. Wilhelm-Straße Nx. 32.

Deffentlicher Anzeiger.

L, Steckbrisfo und [R RR D Ron, { 6, Tadastrielis Etablisgements, Fabriken

d. Snbhastatiouen, Aufgebote, Vorladungen i Rd GrosshandeL

R, dergl. : / 6. Verachiedone Bekanrtwmnmchnugen.

ß. Verktinfe, Verpacktungen, Submieeionen ate.| 7. Literaziache Anzeigen,

6. Verloozung, Amortisation, Zinezakiong | 8. Theater-Anxzeigen, ïÏn der Börzeu- u, 2, v, von öffentlichen Papieren. 9, Familiea-Nachrichten. beiïlage.

Iren Auszug.

Die zu Cöln wohnende geshäftslose Pauline Stulz, Ehefrau des Kaufmannes Andreas Levy, zu Cöln, hat unterm 13. März 1880 durch den zu Côln wohnenden Rechtsanwalt Carl Euler IL., beim Kgl. Landgerichte zu Cöln,

gegen

1) ihren genannten Ehemann Andreas Levy,

Kaufmann zu Cöln, gegenwärtig im Fallit- zustande befindlich,

2) dessen Konkursverwalter, den zu Cöln wohnen-

__ den Rechtsanwalt Roland Eilender, die Klage auf Gütertrennung erhoben, mit dem Antrage:

„Kgl. Landgericht wolle die zwischen der Klägerin und ihrem Ehemanne bestehende ehelihe Güter- gemeinschaft auf Errungenschaft für aufgelöft er- kläre und an deren Stelle völlige Güter- trennung aussprechen“.

Termin zur mündlihen Verhandlung ift auf den 5. Mai cr. in der I1. Civilkammerc des Kgl. Landgerichts zu Cöln anberaumt.

Côóôlu, den 16. März 1880,

Carl Eu?er IL., Rechtsanwalt.

Vorstehender Klageauszug wird hiermit ver-

öffentlicht.

Cöln, wie vor.

Gecichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts. Hüttenhein, __Assistent.

A0 Bekanntmachung.

Im Hypothekenbuche für Baiersdorf Band I. Nr. 270 S. 546 ist auf der sog. Kastenwiese Pl. Nr. 434 unter dem 1, November 1826 cine Kauf- geldrestforderung der Redwißshen Kuratel von 322 Fl. zu 5% verzinslih, laut Adjudikations- besheid vom 4. Mai 1816 und im gleichen Hypo- thekenbuhe Band I1, Nr. 436 S. 312, 313 auf dem hinteren Neubruchacker Pl. Nr. 605 unter dem 17. Juli 1828 laut Adjudikationsbesheid vom 10. April 1826 ein Kaufgeldrückstand an das De- positorium des Kgl. Landgerichts Erlangen zu 150F[. n Rechnung der Rendant Quehl’\{hen Kasse ein- getragen. Da die Nachforschungen nach den rechtmäßigen Inhabern dieser Forderungen fruchtlos geblieben und seit der leßten auf diese Forderungen bezüglichen Handlung mehr als dreißig Jahre verstrichen sind, so ergeht auf Antrag des derzeitigen Besißers der ; erwähnten Grundstücke, des Bierbrauers und Gast- | j

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staals-Anzeiger.

B, Berlin, Freitag, den 19. März L880,

NichtamíliGes.

Preußen. Bexclin, 19. März. Im weiteren Ver- à laufe der gestrigen (22.) Sißung sezte der Reichstag Litt, A. Nr. 142 und 148 . über je 1000 4 die dritte Berathung des Reichshaushalts-Etats pro G Nr. 11, 19 und 118 , ,„ 500, 1880/81 fort. Beim Etat des Neihs-Schazamts sprach T M Ta ea H 9 A ih der Abg. Frhr. von Mirbach für die Doppelwährung aus Litt, D. Nr. 52, 120, 206 A 1 und tadelte die zu rasche Du-hführung der Goldwährung. gezogen worde. s Der gegen die zur Zeit noch de sacto bestehende Doppelwäh- Die betreffenden Obligationen werden den Jn, rung gemachte Einwurf, daß die Unzuverlässigkeit des Werth- habern zur Einlösung am 1. Juli 1880 mit dem verhältnisses zwishen Gold und Silber zu großen Uebel- Bemerken gekündigt, daß von dem gedacten Termin ständen führe, sei nicht stihhaltig; denn das heutige ab die Verzinsung der gekündigten Obligationen Verhältniß zwishen Gold- und Silberwerth, 151/2 : 1, jei aufhört. das Durbfchnittsverhältniß eines ganzen Jahrhunderts. Die Einlösung der legteren erfolgt bei der hie- Die Durchführung der reinen Goldwährung liege nur figen Kreis-Kommunal-Kasse. Zuglei werden die im Interesse des mobilen Kapitals und werde auch von diesem am 19. Dezember 1878 ausgeloosten und zur Ein- 1m 2 N CRNGE: Gia Donnetnät U lôfung am 1. Juli 1879 gekündigten Kreig- mit allen Krästen unterstüßt; die Doppelwährung aber liege obligationen auch im FJnteresse des immobilen Kapitals, Wäre man bei der Litt, B, Nr. 254 über 500 M. Doppelwährung stehen geblieben, so wären die großen Sum- Litt, D, Nr. 82 00 men, welche die Durchführung der Goldwährung bisher schon ekostet, erspart worden. Die Gelder, welhe die Durch- ührung noch immer koste und kosten werde, seien nicht flüssig, sondern müßten durch Anleihen aufgebracht werden, was einer Belastung aller Steuerzahler zu Gunsten der großen Kapi- talisten gleihkomme. Der Abg. Bamberger sei es, der durch seine Autorität die Münzgeseßgebung hier im Reichstage hauptsächlich zu Wege gebraht habe, derselbe Abg. Bamberger, der jüngst in Erwiderung auf eine Rede des Abg, von Kardorff gejagt habe, man solle doch Deutschland niht in den Schein seßen, als bestände es aus einer Majo- rität von {lehten Schuldnern. Unter der Herrschaft der Goldwährung hätten die Staatspapiere auf dem internatio- nalen Markt allerdings einen höheren Werth erhalten, aber der preußische Finanz-Minister habe sich doch selbst dagegen erklärt, die preußischen Anleihen auf den ausländishen Markt zu werfen, weil dadur eine Art von Abhängigkeit vom Aus- lande entstehe. Auch der Abg. Virchow, ein Mitglied der Fortschrittspartei, habe, so viel er wisse, es bedauert, daß die preußishen Konsols den ausländishen Markt ausgesuht hätten, wenn dies au ohne Zuthun des Finanz-Ministers geshehen sei. Die Frage der Doppel- währung sei keineswegs eine Parteisrage, wie die linke Seite des Hauses anzunehmen scheine, er könne nur versichern, daß auch seine Partei in dieser Sache sih_ noch nit völlig chlüssig gemacht habe und ein Organ der Fortschrittspartei, die „Volkszeitung“, habe si erst unlängst gegen die Gold- währung ausgesprochen. Er erwarte auch Seitens der Regie- rung keine bestimmte Erklärung in dieser Sache; eine solche würde eher schädlich als nüßlich sein. Ee Der Abg. von Helldorff:Bedra führte aus, es liege in der Natur der Sache, daß seine Partei über eine Frage von so überwiegend tehnischer Natur als Partei sich in keiner Weise \{lüssig gemacht habe, und er wolle nur, um einem Miß-

f L:

T

Verkäufe, Verpachtungen,

Subhastationen, E Vor- Submissionen 2c.

ladungen und dergl.

[7176] Aufgebot.

Die nachbenannten Antragsteller haben wegen der bei eines jeden Namen nachverzeihneten Werth- papiere das Aufgebot beantragt:

1) Fräulein Clara Marie Thümer in Ebers- dorf wegen der beiden 4% Königlih Sächs. Staatsshuldenkafsensheine der vereinigten Anl1eihen von den Jahren 1852/68 Ser. Il. Nr. 9098 und 33 828 über je 100 Thaler,

2) Herr Gemeindevorstand Karl August Trepte in Bieberach wegen des 49% Königlich Sächs. Staatsschuldenkassensheins vom 1. FJuli 1858 Ser. I1. Nr. 72512 über 100 Thaler,

3) Herr Anstaltsaufseher Wilhelm Greifenha- gen in Waldheim wegen der beiden 5% Königlih Sächs. Staatsschuldenkassenscheine vom 2. Januar 1867 Ser. 11, Nr. 3689 und 4977 über je 100 Thaler,

4) Herr Mühlenbesißer Johann Karl Gottlob Boigt in Steinbach wegen der beiden 49/6 Königlih Sächs. Staats\chuldenkafsenscheine vom Jahre 1855 und beziehent.ich 1858 Ser. 11, Nr. 44351 uad 1095109 über je 100 Thaler,

5) Herr Banquier Franz Günther und Herr Rittergutsbesißer Friedrih Anton Rudolph in Dresden wegen des 5/9 Königlich Sächs. Staatêschuldenkassensbeins vom 2. Januar 1867 Ser. Î1. Nr. 34534 über 100 Thaler, Frau Amalie Auguste, verehel. Gutsbesißer Albrecht, geb. Rühle, in Kmehlen wegen des Landrentenbriefes Litt. E, Nr. 4163 über 25 Thaler, die Stadtgemeinde zu Waldheim wegen des Sächsishen Kammerkreditkassensheins über A im 20 Guldenfuß Litt. E. Nr.

8) Herr Kaufmann Oskar Großmann in Dres- den wegen des vom Sächsischen Staate zur _ Zahlung übernommenen 4% Scbuldsheins der Anleihe der Leipzi g-Dresdner Eisenbahn- Compagnie vom 1. März 1866 Liäitt, B. Ser. 726 Nr. 31 260 über 500 Thaler.

Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 14. Januar 1881,

Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte Landk-ausftraße Nr. 12, IIL, Zimmer Nr. 7, anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Dresden, den 15. März 1880.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung Ib, Fraue,

ein als solcher allgemein bekannter Privatspekulant mit dem Verkauf ein sehr gutes Geschäfi mache. Man spreche soviel von den militärishen Gründen der Verlegung, folche lägen aber gar nicht vor, das Ganze fei im leßten Grurlde nur eine ¿Feindseligkeit gegen die Bevölkerung der Dresdener Altstadt. Wenn dem aber so sei, so möge man sich doch nicht scheuen, das hier öffentlichßh auszusprehen. Der wahre Grund der Verlegung nah Dresden sei Mißtrauen gegen die Dresdener Bevölkerung ; derselben gelte die Maßregel. Er bitte deshally die Position zu streichen.

Der Abg. Ackermann erklärte, daß das Bauland ver=- hältnißmäßig billig sei, gehe aus einer Zusammerstellung hervor, nah welcher das benahbarte Land zu 70, 72, 107 und sogar 120 4 pro Quadratmeter verkauft worden fei.

Der Abg. Kayser bemerkte dagegen, das gelte für das hoch gelegene, nicht für das Terrain unten an der Elbe.

Bei der Abstimmung wurde dex Antrag Nichter abgelehnt und der Beschluß zweiter Lesung aufrecht erhalten. :

Der Rest des Extraordinariums wurde in dritter Lesung nicht beanstandet.

Es folgten die Einnahmen des Etats pro 1880/81.

Beim Etat der Zölle und Verbrauchssteuern wiederholte der Abg. Kablé die seit Jahren bei jeder Etats- berathung vorgebrahte Klage, daß die Entschädigung, welche Elsaß-Lothringen vom Reiche für die Erhebung der Zölle und Verbrauchssteuern erhalte, viel zu gering sei, ec bitte um cine anderweite geseßlihe Regelung dieser Entschädigung.

Der Unter-Staatssekretär Scholz entgegnete, in jedenx Jahre sei an Elsaß-Lothringen eine Entschädigung für die Mehrausgaben, welche es für die Zollerhebung leiste, erstattet worden, dieselbe sei auch für das nächste Jahr in Aussicht ge=- noniunen.

Bei dem Einnahmekapitel: Statistishe Gebühr bat der Abg. Schlutow, daß der Bundesrath baldigst eine Bestim= mung darüber treffen möge, welhe Güter als Massengüter zu betraten seien, und deshalb nur eine stat'stishe Gebühr von 10 S pro 10 000 kg zu zahlen hätten. Jeßt werde Getreide als Massengut behandelt, Kleie aber nicht. :

Der Abg. Trautmann bat, auch die Produkte der Kali- Jndustrie als Massengüter zu behandeln, weil sonst diese Jn- dustrie durch die statistishe Gebühr zu fehr belastet werden würde. Das sei auch die Fntention der Gejeßgeber im vorigen Jahre gewesen ; die Kalisalzwerke zu Staßfurt seien durch die Maßnahmen der Regierung gezwungen, die Förderung auf ihren Werken einzushränken. Man hege das Mißtrauen, als ob die Verwaltung die statistishe Gebühr zu einer Finanz= quelle machen wolle. : : :

Der Unter-Staatssekretär Scholz theilte mit, daß die Ver- handlungen darüber noch s{hwebten, daß aber bald cine Ent- scheidung über die statistishe Gebühr für Massengüter ge= troffen werden würde, und die Rülsichten auf die Jntraden dabei völlig außer Betracht gelassen werden follten. :

Nachdem der Abg. Stumm ebenfalls empfohlen hatte, auf

preisen? Die Waarenpreise seien 5 Jahre einer Krisis niedrig gewesen, wie dies für solhe Zeiten carakteristish sei, jeßt gingen sie wieder herauf, weil man sih wahrscheinlich am Ende der Krisis befinde; das habe mit der Goldwäyrung nichts zu thun. Wenn der Abg. von Mirbach seine Mit- rundbesißzer in Oesterreih fragen wolle, so würden sie dem- elben mit Klagen über Schulden und Ueberlastung gerade so kommen, wie es in Deutschland geshehe. Jm galizischen Landtage habe ein Mitglied ausgerufen: „die galizi- schen Grundbesißer seien alle ruinirt.“ Nun in LVester- reich sei* nicht nur Doppelwährung, sondern Papier- währung, und eine größere Erleichterung für den, der Schulden habe, als Papierwährung, gebe es bekanntlich nicht. Die generellen Gesichtspunkte des Abg. von Mirbach seien falsch, er sei aber nit in der Lage, heute in dritter Lesung derartige grundsäßlihe Fragen zu erörtern. Er verachte die Bedenken gegen die Goldwährung nit, er unterschäße die Bestrebungen zu Gunsten einer Doppelwährung bezüglich einer Weltmünzkonvention durhaus nicht; aber er erahte es doch für bedenilih, wenn ein Punkt, der im. Fahre 1873 mit großer Majorität angenommen sei und die ausschließliche Goldwährung eingeführt habe, jedesmal bei der Etats- berathung in dritter Lesung angegriffen und damit die ganze Geseßgebung der früheren Jahre zur Diskussion gestellt werde. Wohin solle man da mit den Berathungen im Reichstage kommen, und wohin würde man namentlich dann kommen, falls der Etat nur alle zwei Jahre berathen werden sollte.

Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. von Kardorff und Frhrn. von Mirbach wurde das Ordinarium genehmigt, desgl. die fortdauernden Ausgaben des Reichs-Eisenbahn-Amts, der Neichs\huld, des Rechnungshofes, des allgemeinen Pen- sior sfonds und des Reichs-Fnvalidenfonds.

Es folgte das Extraordinarium. Die Etats für den Reichstag, das Auswärtige Amt und das Reichs:Amt des Jn- nern wurden ohne Diskussion genehmigt.

Bei den einmaligen Ausgaben der Post- und Telegra- phenverwaltung, Kap. 4 Tit. 16, beantragte der Abg. Dr. Stephani, den Tit. 16 in folgender Fassung zu bewilligen:

eZum Umbau des Postgebäudes am Augustusplatze in Leipzig (Gesammtkosien 475 009 Æ) erste Rate 75000 4.“

Der Antragjreller wiederholte seine in zweiter Lesung vorgebrachten Gründe und wies insbesondere auf die große Bedeutung dieses Baues für den Verkehr Leipzigs hin; die Belassung der Post in den alten Räumlichkeiten werde eine schwere Schädigung des Verkehrs herbeiführen.

Der Bundeskommissar Gcheime Ober-Postrath Sachße bat um Annahme dieses Antrages. - Die Leipziger Ober- Postdireltion habe auf eine Seitens des Staatssekretärs im Reichspostamt gerichtete Anfrage auf die große Dringlichkeit dieses Baues hingewiesen, und besonders hervorgehoben, daß es weder mit dér Ordnung: und Sicherheit des Verkehrs, noch mit der Nüclsicht auf die Gesundheit der Beamten vereinbar sei, den Bau noch ein Jahr lang hinaus8zuschieben.

[7247] Neubau des Kriminal-Gerichts-Etablissements __zu Berlir im Stadttheile Moabit. Die Lieferung von 200 Mille Hintermauerungs- Ziegeln soll im Termin: Montag, deu 5. April 1880, Mittags 12 Uhr, im Baubureau, Alt-Moabit 11 und 12, vergeben werden. Anerbieten mit entsprehender Aufschrift und Proben sind bis zum Termin kostenfrei einzusenden. Bedingungen können in den Stunden von 9—12 Uhr Vormittags und 3—5 Uhr Nachmittags im genannten Bureau eingesehen *verden. Berlin, den 15. März 1880. Der Bau-Jnspektor.

Lorenz.

(7251] Die Lieferung der zum Bau eines Allgemeinen Kollegiengebäudes der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg erforderlihen 471 064,50 Kilogramm Eisenschienen, veranschlagt zu M. 84 791,62, foll im Wege der öffentlihen Submission vergeben werden. Auf Stempelpapier geschriebene Offerten sind bis Samstag, den 3. April 1880, Vormittags 11 Uhr, an das Sekretariat des Universitäts-Kura- toriums, Schloßgebäude, linker Pavillon, portofrei einzusenden. 4 K trie Gz Die Bedingungen liegen daselbs zur Einsicht ofen und können Abschriften gegen Erstattung der Kosten bezogen werden. Straßburg, den 17. März 1880. Der Kurator der Universität. Ledderhose.

U zur Einlösung wiederholt hierdurch aufgerufen. Breslau, den 23. Dezember 1879, Der Kreis-Ausschuß des Kreises Breslau.

TVochen-Ausweise der deutschen Fettelbanken.

[7253] Wochen - Uebersicht

der Wayerischen Notenban!? vom 15, März 1880.

Activa.

Maa a A Bestand an Reichskafsenscheinen .

[7027] Submisfion. o i Wes reer Banken .

Am Freitag, den 9. April cr., Vormittags «Forderungen 10 Uhx, sollen im Büreau des unterzeichneten r L Erie dies tillerie-Depots 15066 leere 15 em Bomben, 2434 kg sonstigen Aktiven 4 Gußeisen aus unbraucbarer Eisenmunitionen und / Pasusîva j andere Gegenstände in öffentlicher Submission ver- 2 kauft werden, wozu wir Kauflustige mit dem Be- | Das Grundkapital . merken einladen, daß die Verkaufsbedingungen in | Der Reservefonss. . . dem diesseitigen Büreau ausliegen, auf Wuns auch | Der Betrag der umlaufenden Noten gegen Gebühren in Abschrift bezogen werden können. |.Die fonttigen, täglih fälligen Ver- Ulm, im März 1880. bindlichkeiten E Kaiserliches Artillerie-Depot. Die an eine Kündigungsfrist gebun- denen Verbindlichkeiten . . . Die sonstigen Passiva . L 1,548,0C0 Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande ¡zahlbaren Wechseln ..,, S 618,263. 28. München, den 17. März 1880. Bayerische Notenbank. Die Direktion.

Ueberslcht

6)

———_=

37,529,000 31,000 3,265,000 34,147,000 1,718,000 874,000 1,739,000

7)

389,000 67,434,000

2,290,000 142,000

wirths Joh. Gg. Pfeiffer in Baiersdorf an Die- jenigen, welche ein Ret auf die beiden Forderun- gen zu 322 Fl. und 150 Fl. zu haben glauben, hiermit die öffentliche Aufforderung, ihre Ansprüche innerhalb fech8s Monaten, spätestens im Aufgebots- termin, der : Mittwoch, deu 22. September 1880, früh 9 Uhr

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papieren.

[7762] Niedersch{lesish-Müärlische Eisenbahn. Die Prioritäts-Obligation der Niedershlesis{-

[7163] Aufgebot. Behufs der ersten Eintragung von Verpfändungen werden auf den Antrag des Schiffskapitäns Georg Dabis hierselbst alle Diejenigen, welche an die dem- felben gehörigen o Parten in dem Briggschiff „Caecilie“, Heimathshafen Stralsund, Nr. 154 des Sciffsregisters, zur Eintragung in das Schiffs- register berechtigte Ansprüche und Forderungen zu E vermeinen, aufgefordert, dieselben in dem auf den 26. Juni 1880, Vormittags 113 Uhr, an hiesiger Gerié{htsftelle, Zimmer Nr. 15, anbe- raumten Termine anzumelden, bei Vermeidung des Aus\chlu}ses. Stralsund, den 15, März 1880. Königliches Amtsgericht. T.

[7162] Oeffentliche Aufforderung.

Der mit unbekanntem Aufenthalt abwesende Küfermeister Johann Michael Völker von Groß- Gerau wird hiermit aufgefordert, etwaige Ansprüche an den Nachlaß seiner verftorbenen Ehefrau, Anna Elisabetha, geborne Roth, so gewiß bis zum 15. Juni 1880 dahier geltend zu machen, als sonst Berzicht unterstellt und der ganze Nachlaß als den Kindern seiner Frau anerfallene Erbschaft behan- delt würde.

Groß-Gerau, den 9. März 1880. Großherzoglich Hessishes Amtsgeriht Groß-Gerau.

Dr. Arnold.

[7167] Auszug einer Klageschrift in Sachen Benjamin Stern, Kaufmann, în Kaiserslautern wohnend, Kläger,

gegen Nikolaus Christmann, Maurer, früher allda wohnhaft gewesen, nun ohne bekannten Wohn-

und Aufenthaltsort abwesend, Beklagten.

Kläger ladet den Beklagten vor, in der Sißung

des Kgl. Amtsgerichts Kaiserslautern vom Don- nerstag, den 13. Mai 1880, Vormittags 9 Uhr, zu erscheinen, um mit ihm über folgenden Antrag mündlich zu verhandeln:

Kal. Amtégericht wolle:

I. den Beklagten verurtt eilen, an Kläger für von demselten im Jahre 1878 käuflih bezogene Waaren 40 H 84 .§, nebst Zinsen hieraus seit N Ae 1880 und die Prozeßkosten zu be- zahlen;

TI, das ergehende Urtheil für vorläufig vollstreckbar erklären. Für richtigen Auszug: Kaiserslautern, den 16. März 1880. Gerichteshreiberei des Königlichen Amtsgerichts.

den wird, bei dem unterfertigten Gerichte anzumel- den, widrigenfalls die beiden Forderungen für er- loschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würden.

Erlangen, den 12. März 1880.

Königliches Amtsgericht. Merkel. Zur Beglaubigung der K. Gerichtsschreiber : Gigglberger.

ats Bekanutmachung.

Die Eintragung des Rechtéanwalts Dr. Moriz Wittel3höfer in der Liste der bei dem K. baye- rischen Ober-Landesgerichte Nürnberg zugelassenen Rechtsauwälte ist wegen Aufgabe der Zulassung gelöscht worden. Vorstehendes wird in Gemäßheit des 8. 24 Abs. 2 der deutshen Rehtsanwaltsordnung hiermit ver- ffentlicht. Nürnberg, den 15. März 1880. Königl. bayerisches Ober-Landesgericht. v. Kleinschrod, Präf.

[7171]

Heymann'schen minderjährigen Kinder Johann Friedr. Heymann und Joharn Georg Becker dahier, erging heute folgendes Urtheil : Die glaubhafte Insaßausfertigung der Hypothek über Fl. 1500 oder M 2571. 43 9 § zu Gunsten ; der Justinian Heymann'schen minderjährigen Kinder, eingetragen auf der Liegenschaft Frankfurter Ge- markung Gew. 3 Nr. 558 Baumstük im Scheids- wald an der Landwehr, wird für kraftlos erklärt. Fraukfurt a. M., den 16. März 1880. Königliches Amtsgericht. I1V.

im amtsgerichtlihen Sizungsfaale abgehalten wer- ?

Märkischen Eisenbahn Ser. I. Nr. 5281 de 100 Thlr. ifl bei uns als verbranrt angemeldet worden.

In Gemäßheit der statutarischen Bestimmungen der ehem. Niederschle]is{-Märkishen Eisenbahn-

| | machen, widrigenfalls dessen gerichtliche Mortifikation j j

i

i

: au3geloost worden.

| die Stadtsculdbriefe Litt. A, Nr. 418 723 1458 ¡ bis jeßt nicht eingelöst worden. In der Aufgebotssache der Vormünder der Justinian |

| migte Dividende für das Geschäftsjahr 1879 ge- : langt mit

Dr. J. J. Roemer. Piaier.

t ilm 1 [7180] j Die Eintragung des Rechtsanwalts Dr. Moriz | Wittelshoefer zu Nürnberg in der Rechtsanwalts- liste des K. Landgerichts Nürnberg ist heute wegen Aufgebung der Zulafsun gelöscht worden. | Nürnuberg, den 15. März 1880. i Königliches Landgericht. ! Scchmauß. |

Hoffmanr.

; [7183]

Gesellschaft wird der etwaige Inhaber dieses Papiers hierdurch aufgefordert, dasselbe an uns einzuliefern oder seine vermeintlihen Rechte bei uns geltend zu

s. Zt. von uns beantragt werden wird. Berliu, den 13. Juni 1879. Königlitze Direktion,

Bekanntmachung. Am gestrigen Tage sind von den Schuldbriefen der Stadt Gotha: Litt, A, Nr. 60 214 259 292 414 538 609 696 766 854 928 1053 1207 1226 1351 1426 1452, Litt, B, Nr. 2101 2131 2357 2404 2545 2578 2711 2782 2798 2819 2941 3011 3162 3266 3387 3465 3615 3682 3704, Litt, C. Nr. 4447 4539 4683,

Aus der Ausloosung vom 18. März v. J. sind

Gotha, den 17. März 1880. Der Stadtrath. Hünersdor f.

[7230]

Braunschweigische Credit-Austalt.

Die in der heutigen Generalversammlung geneh-

___ 16 Mark per Aktie egen Einlieferung der Dividendenscheine Nr. 4 von

g heute ab : an unserer Kasse,

sowie bei Herrn S. Bleichröder in Berlin,

bei der Deutschen Bank in Berlin,

bei Herren Zuckshwerdt & Beuel in

Magdeburg, bei Petren Eduard Frege & Co, in Ham- urg zur Auszahlung. Braunschweig, den 18. März 1880. Die Direktion.

Vie

betreffenden Dividendenscheins vom

für jede Actie erhoben werden. Leipzig, den 18. März 1880.

iß, Königlicher SestosHteiber.

Allgemeine Deutsche Credit-Anftalt.

von der 24. ordentlichen Generalversammlung der Actionäre der unterzeichneten Anstalt auf 10% festgestellte Eve e! Ves Sea laiadr 1879 kann gegen Einlieferung des d, M. ab m

Mark Dreißig Allgemeine Deutsche Credit-Austalt.

17229]

[7248]

Noten Banken

[7233]

Coursfähiges deutsches Geld . Reichskasgenscheine . . u anderer

Eingezahltes Actienkapital . Regservefonds a" Banknoten im Umlauf . Täglich fällige Verbindlich- O An Kündignungsfrist gebundene Verbindlichkeiten L u Sonstige Passiva . , , . , Von im Inlande zahlbaren noch nicht fälligen Wech- seln sind weiter begeben worden 6 1,836,932, 25,

Metali-Bestand Reichskassenscheme Noten anderer Banken L Wechsel-Bestand A Lombard-Forderanger. . . , y

»

Bewig.

der Sächezizchen Banki

zu Dresden am 15, Viürz 1880.

Activa.

dentscher

C 6 Á Sonstige Kassenbestände . . , Wechselbestände . .... 5, Lombardbestände . L Effectenbestände . e L ias Debitoren und sonstige Activa ,

Passaiva.

Die Dirccetion.

Activa. .

Effecten-Bestand Sonstige Áotiva .

Grundkapital C O G E Umlaufenás Noten. Sonstige täglich fällige Ver- bindlichkeiten P An eine Kündigungsfrist ge- bundene Verbindlichkeiten Sonstige Passiva

Passiva,

Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechseln . , ¡ Braumnmeehweig, deu 15. März 1880.

U. Die Direction.

é. 16,446,127,

41,454,530,

104,070,

2,923,300. 997,893,

3,472,910. 5,312/122. 5,112,176.

1444

46, 30,000,000.

3,316,698.

7 34,758,900.

1,186,676,

3,840,023. 2,280,791.

Braunschweigische Bank. Stand vom 15. März i580.

705,115, 47,105. 324,400, 9,244,445, 3,216,260. 129,241. 5,124,451,

. eé. 10,500,000,

316,736, 2,461,300.

3,372,776,

1,596,650. 532,233

311.832.

Stüb el.

Berlin:

Redacteur: J. V.: Ri

edel.

Druck: W., Elsner. Drei Beilagen

Verlag der Expedition (Ke \\ el).

(einshließlich Börsen-Beilage).

verständniß vorzubeugen, welches sich an die Wendung, welche der Vorredner im Anfange seiner Nede vielleicht wider seinen Willen gebraucht habe, knüpfen könnte, ausdrüdlih erklären, daß si seine Fraktion noch nicht über diese Frage schlüssig gemacht habe. O

Der Abg. Dr. Bamberger hoffte sih diesmal den Dank des Hauses, dessen Mitglieder zum großen Theil heute noch abreijen wollten, mit größerer Sicherheit, als es ihm sonst gelinge, zu verdienen, wenn er es heute in der dritten Etat: berathung nicht mit einer Münzrede bedenke. Nur aus Ur- banität gegen den Abg. Frhrn. von Mirbach wolle er ein paar Worte sagen, damit derselbe sein Schweigen nicht dahin mißdeute, als hielte er die wohldurhdachten Auseinanderscßungen des Vorredners der gleihen Behandlung nicht für werth. Zu- näcjst solle der Vorredner sich nicht als einen Mann darstellen, der sih selbst hier als Autorität aufspiele. Derselbe habe die große Liebenswürdigkeit R alle seine (des Redners) alten Reden nachzulesen: der Vorredner solle ihm die Stelle nac- weisen, wo er gesagt habe, daß er eine besondere Autorität sei. Der Vorredner scheine sih durch seine (des Redners) neuliche Aeußerung gegen den Abg. von Kardorff, man solle Deutsch- land nicht in den Schein seßen, als bestände es aus einer Majorität von {lehten Schuldnern, unangenehm berührt zu fühlen. Er habe also niht von dem gesprochen, was die Herren selbst mit ihren Anträgen wollten, sondern habe nur gesagt: wenn die Goldwährung angefochten werde von ge- wissen Gegnern mit einem Beigeshmack von agrarischen Ten- denzen er meine das in dem alten klassishen Sinn der Gracchen, welcher darauf hinausgehe, die Schuldenlast abzuwälzen und eine neue Nivellirung der Gesellschaft herbei- zuführen, so bringe man seine Partei in den Verdacht, als hätte sie unter den gebildeten und angesessenen Landwirlhen eine Klasse, die nöthig hätte, eine solche agrarishe Bewegung mitzumachen, um sich von einer unerträglihen Schuldenlast ju befreien. Der Vorredner, glaube er, werde nit der Leßte ein, der eine solche Auffassung bekämpse. Er s{chwärme durhaus niht für die Exportirung der déutshen Schulden nah dem Ausland und die Bewegung, die auf dem englischen Börsenmarkt für die deutschen Konsols stattgefunden habe, er laube, Deutschland sei vermögend genug, seine eigene Staats- Qulden aufzunehmen und es würde darin sei er mit dem preußischen Einanz-Minister einig um eine Stufe in seiner finanziellen Stellung unter den Nationen heruntersinken, wenn es seine Schulden im Ausland kontrahiren müßte. Er glaube auÿ gar nit an diese ganze Bewegung; dieselbe sei ein er- folgloser Versuh der Bankiers gewesen. Die ane Preis- bewegung, die jeßt mit der Einführung der Gol währung in Zusammenhang gebracht werde, habe also absolut nichts mit der- elben zu thun. Die heutigen Betrahtungen des Abg. von Mirbach seien etwas antiquirt. Er untershäße die Bewegung und ihre Vertreter nit. Der Abg. von Mirbach aber habe seine Reden auswärts damals gehalten, als die Getreidepreise niedrig gewesen seien, seitdem seien sie um 50 Prozent ge- stiegen. Dex Roggen, das Hautetreide Deutschlands, sei von 112 (4 auf 172 6. per 1000 Kilo heraufgegangen, ohne

daß der Silberpreis ih wesentlich geändert habe. Wo sei

also Zusammenhang der Edelmetallpreise mit den Wagxens-

Der Abga. Richter (Hagen) bemerkte, auf Erklärungen untergeordneter Beamten, wie sie der Kommissar eben er- wähnt habe, sei nicht viel Gewicht zu legen. shlagen, die für die Drésdener Kaserne geforderten Beträge zuvor zu berathen und Ersparnisse bei den dortigen Offiziers- wohnungen vorzunehmen. Dadurh würde man dann fo viel gewinnen, um den FJnteressen von Handel und Verkehr nah- tommen zu können. Er wäre gern bereit, diese Position zu bewilligen, wenn das Haus in Bezug auf die Dresdener Ka- ferne seinèm Antrage auf Streichung nachgeben wollte; aber freilih, wenn man für Kasernenbauten so freigebig sei, dann sei für solche Bauten im cFnteresse des Handels und Verkehrs kein Geld übzuig.

Der Antrag Stephani wurde abgelehnt und die Position nah dem Beschlusse der zweiten Lesung gestrichen.

Zum Etat der Verwaltung des Reichsheeres be- antragte der Abg. Richter (Hagen), die Summe für die Dresdener Kaserne von 11/2 Millionen zu streihen und hier einmal die vielgepriesene Sparsamkeit zur That zu machen. Man solle der Militärverwaltung nicht geben, was man eben dem Handelsstande Leipzigs versagt habe. Diese Kaserne sei doppelt so theuer wie eine normale, und eine zweckmäßigè Revision der Pläne im nächsten Fahre würden bedeutende Er- \sparnisse ermöglichen. :

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath Oberst-Lieutenant Edler von der Planiy bemerkte, daß die Kaserne in Dresden keineswegs das Doppelte jeder anderen koste. Die Kaserne in Lichterfelde koste 5. B. 1389 375 6. i

Der Abg. Richter (Hagen) erklärte, die Dresdener Kaserne koste jedenfalls das Doppelte von dem, was der Bau einer Kaserne unter normalen Verhältnissen erfordern würde.

Der Abg. Dr. Frege führte aus, daß militärishe Gründe die Verlegung der Kaserne von Meißen nah Dresden noth- wendig gemacht hätten. Die Kosten seien allerdings sehr hohe. Das Kasernement könne aber nur an der Elbe erbaut werden, und hier seien gerade die Baupläße sehr theuer.

Der Abg. Stumm hielt Sparsamkeit jeßt hier niht am Orte ; in der Kammission hätte man sparen sollen! Die Position noch einmal in die Budgetkommission zurüclzuverweisen, hätten er und seine Freunde keine Veranlassung. Es sei auf die Kaserne in Lichterfelde exemplifizirt worden. Wenn diese fast ebenso viel koste, wie die Dresdener, so behaupte er sogar, daß der Betrag der Kosten der leßteren noch ein relativ bil- liger sei. Denn dort müsse zunächst ein theuerer Bauplaß gewählt werden; außerdem bedinge dieser Plaß aber eine ge- \chmadckvollere Façade, als dies sonst bei solchen Gebänden üblich sei. Wenn man diese Umstände erwäge und zudem bedenke, daß zwingende Gründe die Verlegung der Gotnison nöthig gemacht hätten, so müsse man zu dem Schluße kommen, daß der Preis kein zu hoher sei. Er bitte deshalb, den Antrag Nichter abzulehnen und bei den Beschlüssen der Budgetkommission zu verbleiben.

Der Abg. Kayser behauptete, daß der für das Kgserne- ment gewählte Bagupl{cz in Dresden sumpfig und daher sehr ungeeignet sei; dzr Quadratmeter solle mit” 20 f bezahlt werden, währer,o ganz in der Nähe der Böden für 1 6 ver-

kauft worden sei. Es sei in Dresden offenes Geheimniß, daß

Er würde vor- |

Sti

die Kali-Fndustrie Rücksicht zu nehmen, wurden die Einnahmen

aus der statistishen Gebühr bcwilligt.

Es folgte der Etat der Post- und Telegraphenver- waltung. i n Bei Titel 2 stellte der Abg. Richter (Hagen) folgenden

ntrag:

Der Reichstag wolle beschließen: die Ergänzung durch den Nathtragsetat: „ein dritter Direktor im General-Postamt mit 15 (000 4°, „Wohnungsgeldzushuß 1500 4“ nicht zu bewilligen.

Der Abg. Dr. Delbrück erklärte sich gegen diesen Antrag. Er bitté bei den Beschlüssen zweiter Lesung stehen zu bleiben. Allerdings sei es ja unerwünscht, daß diese Forderung nicht. gleichzeitig mit dem Etat vorgelegt sei; es sei au sehr shwer, die Nothwendigkeit einer neuen derartigen Stelle dem Hause ziffermäßig nahzuweisen. Die oberste Leitung der Post habe früher der Handels-Minister, dann der Präsident des Bundes- kanzler-Amtes und der Präsident des Reichsl:nzler-Amtes gehabt. Aber die räumlihe Ausdehnung und die intensive Vermehrung der Geschäfte hätten die Kombination unmöglich gemacht, so sei der General-Postmeister an die Spiße der Verwaltung gestellt. Die beiden Abtheilungen für Post und Telegraphie seien bei allen diesen Wandlungen bestchen geblieben. Dies sei der erste Antrag auf Vermehrung in den höchsten Stellen. Diese Vermehrung könne man bei der extensiven und intensiven Ausdehnung dieser Verwaltung, und dem Vertrauen, welches wohl Alle in diese Verwaltung seßten, ohne Anstand genehmigen.

Der Aba. von Benda theilte das Vertrauen, welches dér Abg. Delbrück in die Postverwaltung seße, vor allem aber sei es nothwendig, an die Spigze dieser Verwaltung tüchtige lei=- tende Kräfte zu seßen. A O

Der Abg. Richter (Hagen) bemerkte, die Frage sei keine Vertrauensfrage; in England würde ein Vertrauensvotum mit nur einer Stimme Majorität, wie hier in zweiter Lesung, gefaßt, den betreffenden Minister veranlassen, seine Entlassung nachzusuhen. Wollte man aber der Neubildung den Sinn geben, daß der Staatssekretär im Reic;s-Postamt an die SteLe des früheren preußishen Handels-Ministers treten solle, daß also hier si vielleiht ein Verkehrs-Ministerium herausbilden könnte, so wäre dies um so mehr Grund, gegen die neue Stelle zu stimmen. |

Der Abg. von Kardorff führte aus, der Abg. Richter leugne, daß mit dieser Abstimmung ein Vertrauens- oder Mißtrauensvotum verbunden scìi, Diese Ansicht könne er nicht theilen. Er betrahte diese Frage allerdings als eine Vertrauensfrage für die Postvèrwaltung,. Während die Kom=- mission dem Stagtssekretär bezüglih der Bauten ein gewisses Mißtrauensvotum ertheilt habe, habe sie demselben umgekehrt, soweit es si ‘um die Betrieb3verwaltung handele, das höchste Vertrauen - entgegengetragen. Er glaube, daß man einer en . Verwaltung gegenüber, deren Tüchtigkeit von allen en anerkannt werde, eine Forderung, wie sie hier gestell& sei, niht ablehnen könne, ohne ihr ein Mißtrauenzvotum p geben. Deshalb bitte er für die Bewilligung zu stimmen,

Der Abg. Dr. Windthorst erziärte, von Vertrauen oder Mißtrauen sei hier keine Redo,z die Abstrihe hei den Bauten

seien nicht aus Mißtrauen gemachk, sondern weil Deutschland