1880 / 73 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Mar 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Behufs der Jmmatrikulation haben

1) die Studirenden, welche von einer anderen Universität kommen, ein vollständiges Ab angs- zeugniß von jeder der früher besuchten Universitäten und, insofern sie Jnländer sind, ein Reifezeugniß von einem deutschen Gymnasium oder einer preußi-

schen Realshule Erster Ordnung,

2) diejenigen, welche die Universitätsstudien erst be- ginnen, insofern sie Jnländer sind, ein vorschrifts- mäßiges Reifezeugniß und, falls sie Ausländer sind,

ausreichende Legitimationspapiere E und zwar sämmtliche Zeugnisse im Original: vorzulegen.

Jn Betreff derjenigen er, welche, ohne das vor-

eife zu besißen, die Universität zu besuchen wünschen, wird auf den besonderen Erlaß des Königlichen Universitäts-Kuratoriums vom heutigen Tage

shristsmäßige Zeugniß der

Bezug genommen. Berlin, den 22. März 1880. Die Jmmatrikulations-Kommission. Jn Vertretung: Beseler. Hinschius.

Veranntmachung.

Diejenigen jungen Leute, welche Preußen sind und ein Reifezeugniß von einem deutshen Gymnasium oder einer preußishen Realschule I. Ordnung nicht erworben haben, es anderweitig den Besiß einer für die Anhörung von

niversitätsvorlesungen genügenden Bildung nachweisen, können auf Grund des §. 3 der Vorschriften vom 1. Ok: tober 1879 auf vier Semester auf hiesiger Universität im-

matrikulirt werden, ohne daß sie jedoch durch diese Aufnahme den Anspruch auf künftige Zulassung zur Anstellung im in- ländischen gelehrten Staats- und Kirchendienst erwerben. Gesuche solcher jungen Leute um Jmmatrikulation an iesiger Universität müssen \chriftlich an das unterzeichnete uratorium gerichtet werden und haben Bittsteller ihrem Ge- suche ein Zeugniß über ihre bisherige sittlihe Führung, sowie n ¡Oes Über die erworbene wissenschastlihe Ausbildung eizulegen. : Eine Verlängerung des Studiums auf weitere zwei Semester kann gestattet werden und \ind die bezüglichen Ge- suhe vor Ablauf des vierten Semesters bei dem unterzeich- neten Kuratorium s\chriftlich unter Ueberreihung der Matrikel, des Anmeldebuchs und der Erkennungskarte an- zubringen. Berlin, den 22. März 1880. Königliches Universitäts-Kuratorium. Jn Vertretung: Beseler. Hinschius.

BelauntmaMmunag

Das von dem hierselbst verstorbenen Rentier Simson Simon gestistete Stipendium von jährlich 400 Thlr. = E / joll vom 1. April d. J. ab von Neuem verliehen werden.

Nach den testamentarischen Bestimmungen zur Erlangung des Stipendiums muß der Bewerber :

1) in Preußen geboren und jüdischen Glaubens sein, 2) mit einem unbedingt guten Zeugniß der Reife von einem hiesigen Gymnasium abgegangen, und 3) auf hiesiger Universität als Studirender der Me-

dizin immatrikulirt sein, sowie 4) ein Zeugniß seiner Bedürftigkeit vorlegen.

Außerdem muß derselbe, wie bei allen Stipendien, vom Beginn des 2. Semesters seines Studiums ab jedes Semester ein Zeugniß des Dekans der medizinischen Fakultät über seinen Fleiß, sowie ein Sittenzeugniß bei Erhebung des Stipendiums überreichen, welches in vierteliährlihen Raten pränumerando an den Beliehenen gezahlt wird.

Jndem wir dies hiermit zur Kenntniß der betreffenden Herren Studirenden bringen, fordern wir dieselben auf, ihre Bewerbungen schriftlich unter Beifügung der Zeugnisse bis zum 15. Mai d. J. bei uns einzureichen.

Berlin, den 23. März 1880.

Königliches Universitäts-Kuratorium. M Vertretung : Beseler. Hinschius.

Minisierium der öffentlichen Arbeiten.

Mit dem 1. April d. J. wird die bisherige Eintheilung der Baubeamten in Bauinspektoren und Kreis- 2c. Baumeister aufhören und von da ab nur die eine Kategorie der Bau- inspektoren bestehen. Die bisherigen Königlichen Kreis-, Wasser- und Landbaumeister im Ressort der Allgemeinen Bauverwaltung sind demgemäß sämmtlich zu Königlichen Kreis-, Wasser- und Land-Bauinspektoren ernannt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der kommandirende General des VI. Armee-Corps, General der Kavallerie v on Tüm pling nah Breslau.

Die Nummer 16 der Gesez-Sammlung, welche von heute ab zur Versendung era enthält unter Nr. 8705 das Gesetz, betreffend die Verwendung der ver- fallenen Kaution für das Gennep-Goch-Weseler Eisenbahn- unternehmen. Vom 23. Februar 1880; unter Nr. 8706 das Gesetz, betreffend die Besteuerung des Wanderlagerbetriebes. Vom 27. Februar 1880; unter Nr. 8707 das Gesetz, enthaltend Bestimmungen über das Notariat. Vom 8. März 1880; und unter __ Nr. 8708 die Verfügung des Zustiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für mehrere Bezirke in der Provinz Hannover. Vom 12. März 1880. Berlin, den 24. März 1880. Königliches Geseß-Sammlungs-Amt.

BetranutmachG un ga

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Geset- Samml. S. 357) sind bekannt Aa ies 1) der Allerhöbste Erlay vom 15. Dezember 1879, betreffend die Verleihung des Gnteignungsrechts an das Herzoglih brauns{chwei- gisbe Klostergut Hakenstedt, die Gemeinde Uhrsleben, das Rittergut Groppendorf und die Gemeinde Groppendorf für die zum Bau einer Chaussee von Hakenstedt nach Groppendorf erforderlichen Grundstüde, sowie des Rechts zur Erhebung des C Res Chausseegeldes auf dieser Straße, durch das Amteblatt der öniglichen Regierung zu

Magdeburg, Jahrgang 1880 Nr. 7 S. 47, ausgegeben ten 14. Februar 1880; L

2) das unterm 17. Dezember 1879 Allerhöchft vollzogene Statut der Fiscereigenofsenshaft an der Prims im Kreise Merzig dur das Jahrgang 1880 Nr. 8

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier, S. 64 bis 67, ausgegeben ‘den 20. F 7 3) das Allerhöchste Privilegium vom 31. Dezember 1879 wegen Ausgabe auf jeden Inhaber lautender Obligationen der Stadt Hom- . H. zum Betrage von 700 000 # dur das Amtsblatt der Königl. Regierung zu Wiesbaden, Jahrgang 1880 Nr. 9 S. 53 bis 55, ausgegeben den 26. Februar 1880; 4) das Allerhöchste Privilegium vom 21. Januar 1880 wegen Ausgabe auf den Inhaber lautender Obligationen des Verbandes zur Regulirung der Notte, 300 000 Æ durch das Amtsblatt der Königl. Regierung zu Potsdam Nr. 9 S. 69 bis 71, auégegeben den 27. Februar 1880; : 9) der Allerhöchste Erlaß vom 26. Januar 1880, betreffend die ! rivilegium vom 31. Dezember 1879 wegen aber lautender Obligationen der Stadt Hom- burg v. d. H. zum Betrage von 700 000 Æ angehängten Schemata, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Wiesbaden Nr. 9 S. 53, ausgegeben den 26. Februar 1880; 6) das Allerhöchste Privilegium vom 2, Februar 1880 wegen ung auf den Inhaber lautender Kreisanleihescheine des ubliniß im Betrage von 400000 46 durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 11 S. 76 bis 78, aus- gegeben den 12. März 1880.

Kreises Teltow, im Betrage

Ergänzung der dem Ausgabe auf jeden In

Nießtamfkliches. Deutsches Nei.

Berlin, 25. März. gliche Hoheit der Kronprinz folgte gestern 5 Uhr der Einladung Jhrer Diner und empfing Abends 71/7 Uhr den Dr. Lucius, den Kammerherrn von Baumeister von Heyden.

Preußen. Se. Kaiserliche und KönŸî Nachmittag ajestäten zum Staats-Minister

Behr und den Regierungs-

Jn der am 24. d. M. unter dem Vorsiße des Staats- ofmann abgehaltenen Sißung des Bundesraths e Geseßentwürfe wegen Feststellung des Neichs- aushalts-Etats für 1880/81 und wegen Aufnahme einer An- gen der Post und Telegraphen, res in der vom Reichstage be- Die zu dem eihstage gleichzeitig angenommenen o wie die auf die Untersuhung zügliche Reichstags-Reso-

Ministers H erhielten di

ihe für Zwecke der Verwaltun der Marine und des Rèichshee \{lofsenen Fassung die haushalts - Etat vom

Resolutionen wurden, eben des Zustandes des Rheinst lution, dem Reichskanzler überwiesen.

An Präsidialvorlagen und sonstigen Anträgen waren eingegangen bezw. wurden angekündigt: der Veränderungen in dem Bestande de spezielle Nechtstitel erworbenen Grundstück d. 3. zu Wien zwischen Deutschland u abgeschlossene revidirte Elb 2 der Geseßentwurf weg Gunsten der deutsch

ustimmung. romes be

a. die Nachweisung r vom Reich durch e; b. die am 7. März nd Oesterreih-Ungarn schiffahrtsafte nebst Schlußprotokoll ; en Uebernahme einer Garantie zu en Seehandels-Gesellschaft ; Mecklenburg - Shwerins, betreffend die Erm Nebenzollämter Wisntar und Warnemünde zu Abfertigung von Leihwand; e. gens, betreffend die Denaturirung des zur Bleizuckerfabrika- tion bestimmten Branntweins; Schuldenkommission über die Ver sowie über ihre Thätigkeit in Aufsicht unterstellten Angelegenh Die Vorlagen zu b. bis f. Ausschüsse. Demnächst wurden, de Ausschüsse für kehr und für Rehnungswe rung des Geseßes über die lihen Vorschristen festgestellt. Den Schluß bildeten Mitt gelaufene Eingaben, über der stimmung getroffen wurde.

Die vereini Zoll- und Steuer Rechnungswesen traten he

d, ein Antxag

ein Antrag Sachsen-Meinin-

f. der Bericht der Reichs- waltung des Schuldenwesens, Ansehung der außerdem ihrer

gingen an die zuständigen m gutachtlihen Berichte der für Handel und Ver- sen entsprechend, die zur Ausfüh- steuerung des Tabaks erforder-

oll- und Steuerwesen,

heilungen über neuerdings ein- en geschäftliche Behandlung Be-

gten Ausschüsse des Bundesraths für für Handel und Verkehr und für ute zu einer Sizung zusammen.

Ein Telegramm aus Olympia vom 21. d. Mts. zeigt an, daß die l- ten Ausgrabungsarbeiten unter andern einen römischen Torso, einen flötenspielenden Knaben dar- stellend, sowie das Gesicht des knabenraubenden Kentauren zahlreiche Bruchstücke einer überlebensgroßen Götter- age gefördert haben.

Jn Erledigung der Vorbehalte unter Ziffer 1! der g vom 25. April 1878 und Ziffer 14 der allgemeinen zung vom 27. Januar 1879 hat der Finanz unterm 16. d. M. wegen der den Amtsgerichte Zwecke des Grundbu ¿olge des Gebäudeste Gebäudesteuerrollen Justiz-Minister Folgendes bestimmt: halten in Gemäßheit der Bestimmung der Fortschreibungsanweisung I. vom brauche für das Grundbuchwesen eine bäudesteuerrollen nah Muster X1V. zu 8. 78 a. a. O. Der euerrolle für jeden einzelnen Gemeinde- sonderes in der Reihenfolge n und Littera nach einem vor- vergleihendes Nummer- Formulare zu den vergleichenden Formulare zu den beschafft und den 2) Die Gebühren Arbeiten sind nah 879 zu liquidiren, des vergleichenden

und endli statue zu T

n für die chwesens mitzutheilenden Abschrift der in sionsverfahrens aufgestellten neuen Einvernehmen 1) Die Amtsgerichte er- en in den 88. 78 bis 88 31. März 1877 zum Ge- Abschrift der neuen Ge-

Abschrift der Gebäudest oder selbständigen Gutsb der bisherigen Rollennummer geshriebenen Muster aufgestellt verzeichniß beizufügen. Die Nummerverzeichnissen werde RNollenabschristen, von den Amtsgerichten Katasterämtern überwiesen (8. 87 a. a. O.) für die vorstehend unter Nr. 1 bezeichneten dem Gebührentarif vom 11. November 1 mit der Maßgabe, daß die Anfertigung s dur die Gebühren im Art. 4 a. a. O mitentshädigt wird. 3) Außer den unter Nr. 1 be stücken ist den Amtsgerichten aus dem leßten Fo noch zu den bisherigen Gebäudesteuerrollen

Muster XII. zu 8. 78 der Anwe in der üblichen Weise mitzutheil unter die Vorschrift des 8. 83 a

ezirk ist ein be

Nummerverzeichnisse zeihneten Schrift- rtshreibungsjahre 1 ein Anhang nah isung I. vom 31. März 1877 en, welcher nur solche an si . a. D. fallende Veränderun- sen hat, die nicht ledigli in Folge der Revision gung eingetreten sind, also nicht ledig- änderung des Nußzungswerthes oder eine Verän- g der Nummer oder Littera der Gebäudesteuerrolle be-

gen nachzuwei der Gebäudest lih eine Ver

euerveranla

treffen. 4) Bei dieser Gelegenheit macht der Finanz-Minister darauf aufmerksam, daß im §. 85 der Anweisung 1. vom 31. März 1877 Drudlkfehler enthalten sind, indem es daselbst statt: „Die Spalten 11 bis 13 des Musters XIIL,, sowie die Spalten 12%bis 14 des Musters XI1V.“ heißen muß: „die Spalten 14 bis 16 des Musters XIII,, sowie die Spalten 13 bis 15 des Musters XIY.“

Die im Reichs - Eisenbahn - Amt aufgest!'e

in der Ersten Beilage veröffentlihte Uebersiht der Be: triebs-Ergebnisse der Eisenbahnen Deutschlands auss{ließliÞh Bayerns für den Monat Februar d. J, ergiebt für die 89 Bahnen, welhe au shon im ent- sprechenden Monate des Vorjahres im Betriebe waren und zur Vergleichung gezogen werden konnten, nachstehende theil- j weise auf provisorischen Ermittelungen beruhende Daten: die Einnahme aus allen Verkehrszweigen wax im Februar d. J, bei 79 Bahnen = 88,76 Proc. der Gesammtzahl höher und bei 10 Bahnen = 11,24 Proc. der Gesammtzahl geringer, als in demselben Monat des Vorjahres, und pro Kilometer hei 73 Bahnen = 82,02 Proc. der Gesammtzahl höher und bei 16 Bahnen = 17,98 Proc. der Gesammtzahl (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in dem- selben Monat des Vorjahres. Die Einnahme aus allen Ver- kehrszweigen vom 1. Januar bis Ende Februar d. J. war 4 bei 80 Bahnen = 89,89 Proc. der Gesammtzahl höher und bei 9 Bahnen = 10,11 Proc. der Gesammtzahl geringer, als in demselben Zeitraum des Vorjahres, und pro Kilometer bei 72 Bahnen = 80,90 Proc. der Gesammtzahl höher und Det 17 Bahnen = 19,10 Proc. der Gesammtzahl (darunter 9 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in dem- selben Zeitraum des Vorjahres. Bei den unter Staats- verwaltung stehenden Privatbahnen, einshließlich der vom Staate für eigene Rechnung verwalteten, betrug Ende Februar d. «3. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 2 314 925 000 4 (646 845 900 M Stammaktien, 147 000 000 U Prioritäts- Stammaktien und 1 521 079100 4 Prioritäts-Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 7683,64 km, so daß auf je 1 km 301 280 44 ent- fallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privat- bahnen betrug Ende Februar d. «3. das gesammte fkon- zessionirte Anlagekapital 2 022 780 557 M4 (861 705 508 M Stammaktien, 232428 900 4 Prioritäts-Stammaktien Und 928 646 149 M6 Prioritäts - Obligationen) und die Läage der- jenigen Strecken, für welche dieses Kapital bestimmt ist, 8043,12 km, so daß auf je 1 km 251 492 M4 entfallen.

Gegenstände, welche dur eine strafbare Hand-

[lung dem Verleßten entzogen wurden, sind nach 8. 111 der Strafprozeß-Ordnung, falls niht Ansprüche Dritter entgegen- stehen, nah Beendigung der Untersuhung und geeigneten &alls schon vorher von Amtswegen dem Verlegten zurüd- zugeben. Jn Bezug auf diese Bestimmung hat das Reich s- gericht, I. Strafsenat, dur Erkenntniß vom 12. zFanuar 1880 ausgesprochen, daß Gegenstände, die von dem dem Ver- leßten gestohlenen Gelde angeschafft sind, niht unter die im s. 111 a. a. O. bezeichneten fallen.

Die Bestimmung des Preußischen Allgemeinen Land-

rets, 8. 736 Th. I1. Tit. 1, verpflichtet den die Ehe wegen Ehebruchs heidenden Richter, im Urtheil Ad daß eine anderweite Verheirathung des Schuldigen nur unter dem Vorbehalt einer besonders nachzusuchenden Erlaubniß gestattet werde. Diese Bestimmung ist, nach einem Erkenntniß des Neichsgerichts, IV, Civilsenats, vom 12. Januar 1880, durh das neue Eheschließungsgeseß vom 6. Februar 1875 nicht aufgehoben. „Denn nach §8. 33 dieses Gesetzes is die Ehe zwischen einem wegen Ehebruchs Geschiedenen und seinem Mitschuldigen verboten. Der 8. 736 V L Lit L bes A gemeinen Landrechts aber beschränkt das Recht zur Ehe- \{ließung nit weiter, als das Gesez vom 6. Februar 1875 thut, sondern verpflichtet nur den die Ehe wegen Ehebruchs scheidenden Richter, im Urtheil auszusprechen, daß eine ander- weite Verheirathung nur unter dem Vorbehalt einer besonders nachzusuchenden Erlaubniß gestattet werde. Durch diesen Ausspruch wird auch die nah dem leßten Saß des 8. 33 des Reichsgeseßzes für zulässig erklärte Dispensation in keiner Weise beschränkt, sondern es wird nur ausdrüdlich aus- gesprochen und dadur darauf hingewiesen, daß zu einer Verheirathung mit dem Mitschuldigen eine besonders nachzu- suchende Erlaubniß resp. Diépensation erforderlich sei.“

Se. Majestät der König haben mittelst Aller-

höchster Ordre vom 5. November v. J. den Oberinnen Und den mit anderweiten Prädikaten begabten Vorsteherinnen der staatlihen Damensftifter die Berechtigung zur Führung des Prädikats „Frau“ ertheilt.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath , Königlich

bayerischer Ober-Zollrath Schmidtkonz, Königlich sächsi)cher Geheimer Finanz-Rath Beier und Großherzoglih mecklen- burg-\{hwerinsher Ober-

Berlin abgereist.

olldirektor Oldenburg sind von

Der Kaiserliche General-Direktor der Zölle und indi-

rekten Steuern in Elsaß-Lothringen, Fabricius, ist nah Straßburg zurückgereist.

S. M. S. „Medusa“, 9 Geschüße, Kommandant

Korv. Kapt. Matthesen, ankerte am 18. Februar cr. in Cu- raçao, ging am 28. dess. M. in See, traf am 29. in La Guayra ein und beabsichtigte am 2. März cr. nah Kingston

amaika abzugeyen. . M. Kanonenboot „Wolf“, 4 Geschüße, Komman-

dant Korv. Kapt. Bes, ist am 12. Februar cr. in Hongkong eingetroffen.

Sachsen. Dresden, 24. März. Das „Dr. J.“ meldet :

Obschon das Befinden Sr. Majestät des Königs in den leßten Tagen sich ganz befriedigend gestaltet hat, wird Aller- höchstderselbe doh auf ärztliches E der Theilnahme an den während der Charwoche in der kat findenden Prozessionen Sich enthalten.

olischen Hofkirche statt-

Oesterreich-Ungarn. Wien, 24. März. (W. T. B.) „Polit. Corresp.“ meldet: Aus Athen: Die

Deputirtenkammer hat sich auf Verlangen Trikupis’, um demselben Zeit zur Modifikation des Budgets zu ge- währen, bis zum 29. d. M. vertagt. Aus Belgrad: Gestern sind die Ratifikationen der italieni ch-serbischen Konventionen Über die Auslieferung von Verbrechern und über die Konsularjurisdiktion ausgewechselt worden,

est, 23, März. Jn Angelegenheit der kroatischen O G B baut ngen ist, na einer Mittheilung des „Pesti Napló“, der Banus von Kroatien bemüht, ein Kompromiß zu Stande zu bringen. Dicsbezüglih werden gegenwärtig Verhandlungen zwischen der ungarischen Re- gierung und dem Banus gepflogen. Die „Bud. Corr.“ be- rihtet : Banus Graf Pejacsevich hat sich heute nah Agram zurückbegeben. Die Verhandlungen bezüglih des finan- ziellen Ausgleihs mit Kroatien werden sofort nah den Osterferien aufgenommen werden.

Großbritannien und Jrlaud. London, 24. März. (W. T. B.) Se. Königlihe Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen ist heute Vormittag in Windsor einge- troffen. Höchstderselbe wurde auf dem Bahnhofe von Sr. Hoheit dem Prinzen Christian von Schleswig-Holstein-Sonder- burg-Augustenburg empfangen und is in Cumberland Lodge abgestiegen. i :

Das Parlament is heute mittelst einer Botschaft der Königin aufgelöst worden. Jn derselben spricht Jhre Ma- jestät dem Parlamente ihren Dank aus für seine Unter- stüßung in der von ihr befolgten Pölitik, deren Zweck die Vertheidigung des Reiches und die Sicherung des allgemeinen Friedens gewesen sei. Die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten seien durhaus freundschaftlihe und der Erhaltung der Ruhe Europas günstige. Die Königin s\priht weiter die Hoffnung auf eine baldige Regelung der An- gelegenheiten in Afghanistan aus und weist mit Genugthuung auf die Besserung der industriellen Lage und das Aufhören des kommerziellen “Drudes hin. Der Schluß des Parlaments erfolgte in einer heute Nachmit- tag 2 Uhr im Oberhause stattgehabten Sizung, in welcher der Lordkanzler Earl of Cairns die obige Botschaft verlas. Es waren nur wenige Deputirte und Pairs anwesend.

Die „Allg. Corr.“ \{chreibt: Die Fluth der Wahl- Reden und -Manifeste nimmt mit jedem Tage zu. Es heißt, die Zahl der Wahlkämpfe werde größer sein als bei irgend einer Wahl früherer Zeiten. Bei den allgemeinen Wahlen im Jahre 1868 belief sih die Zahl der Wahlkämpfe auf 176, welche sih im Jahre 1874 auf 299 steigerte, wäh- rend in diesem Jahre bereits 323 aufgezählt sind. 57 Sige waren weder 1868 noch 1874 bestritten, von welchen 39 auf Grafschaften fielen. Von diesen werden nunmehr 27 bestritten werden. 30 Sitße, darunter 22 für Grafschaften, werden un- bestritten bleiben, wie in den Jahren 1868 und 1874. Die unbestrittenen Sîiße in England und Wales stellen sih auf 73, d. h. 34 Tonservative und 39 liberale, erstere hauptsächlich in den Grafschaften; 17 städtishe durch Liberale vertretene Siße sind unbestritten, während die Konservativen nur 4 solcher Sitze innehaben. Schottland weist keinen einzigen kon- servativen unbestrittenen Siß auf, während 17 Liberale ihrer Siye sicher sind. Fn Großbritannien werden daher nur 73 Konservative und 56 Liberale, d. h. nit ganz ein Viertel der Gesammtzahl der Abgeordneten, ohne Opposition gewählt werden.

Aus Bombay wird dem „Standard“ „unter dem 22. d. M. gemeldet: General Stewart hat definitiven Be- fehl erhalten, via Khelat-i-Ghilzai nah Ghuzni zu marschiren. Er beordert zwei Kolonnen nah Shakjai, wo er mit der red)- ten Brigade unter General Barter zusammentreffen wird und geht am Sonntag ab. Von den Hazaras erwartet man große Unterstüßng. Vorräthe sind im Ueberfluß vorhanden und die Truppen in vortrefflihem Zustande. General Pha yre beherrscht die Verbindungslinie mit Süd-Afghanistan. Die Generale Burrows und H. Brooke befehligen die Jnfanterie- Brigaden in Candahar.

Frankreih. Paris, 23. März. (Cöln. Ztg.) Am 5. April wird die Frühjahrssession der Generals Räthe eröffnet, welche vier Tage in Anspru zu nehmen pflegt. Der Budgetaus\chuß, von dessen 33 Mit- gliedern 15 den General-Räthen angehören, wird seine Sißungen nur vom 3. bis 10. April unterbrehen und dann sofort wieder an die Arbeit gehen. Jm Eisenbahnaus\{chuß wird der Nülkauf des ganzen Neßes der Orleansbahnen dur den Staat befürwortet. a

(Fr. Corr.) Von dem französishen Obersten Flatters, welcher zu Vorstudien für die Trans saharabahn n a Sudan gesandt worden ist, liegen jeßt über Algerien ein- gegangene Depeschen (von Uargla, 5. März, datirt) vor, welche melden, daß die aus 106 Personen, 15 Pferden und 250 Ka- meelen bestehende, von dem Obersten Flatters befehligle Expc- dition an diesem Tage aufbrehen und in südlicher Richtung durch die Wüsle ziehen sollte. Sie gedachte in 17 oder 18 Tagen die Oase von Temassinin zu erreichen, wo sie also, wenn ihr auf diesem vielleiht \{chwierigsten Theile ihres Sa- harazuges kein Hinderniß in den Weg getreten ist, bereits eingetroffen sein muß.

Spanien. Madrid, 24. März. (W. T. D) Dex Vertheidiger Oteros hat bei Sr. Majestät dem König die Begnadigung des Verurtheilten nahgesucht. Der König er- widerte Diernuf, daß er seinerseits zur Begnadigung bereit sei, die Frage jedoh den Ministern unterbreiten müsse, Auch Jhre Majestät die Königin hat ihre Fürsprache für den Ver- urtheilten eingelegt.

Türkei. Konstantinopel, 23. März. (Pol. Corr.) Der Minister des Aeußern Sawas Pascha hat in Beant- wortung des Protestes des englischen Botschasters Layard gegen die Finanzkonvention vom 22. November 1879 eine Antwort vorbereitet. Jn der betreffenden Note führt Sawas Pascha aus, daß die Konvention die Lage der Besißer der Schuldtitel von 1862 bezüglich der ihnen zugesprochenen Einnahmen, die sie thatsählich aber niemals bezogen haben, niht geändert habe. Die Konvention vom 22, November sei keine Neuerung, sondern eine einfache Umgestaltung im Jn- teresse der Besitzer der diversen Schuldtitel, welche ih ne sammt in derselben Lage befinden wie die Besißer der Schuld- titel aus der Anleihe von 1862. Auf der Pforte ist die Meldung eingetroffen, daß der Derwisch, unter dessen Dolch: stihen der Großscherif von Mekka gefallen ist, wahrscheinlich irrsinnig ist.

Philippopel, 17. März. (Wien. Ztg.) Durch Dekret Aleko Paschas vom 11. d. M. wird die Provinzial-Ver- sammlung auf den 22. d. M. zu einer außerordentlichen Session einberufen. Jn dieser nur bis 12. April anberaumten Session wird sich die Assemblée mit dem Budget des laufen- den, mit 1./13. März begonnenen Finanzjahres und mit sechs Geseßentwürsen zu befassen haben, welche in der leßten ordent- lichen Session bereits vorlagen, aber niht mehr berathen wer- den konnten. Diese sind: das Preßgeseß, das Gesetz über den Bau einer Eisenbahn zwischen Philippopel und Burgas, das

Gese über die den Acerbautreibenden durch rüczahlbare Vorschüsse zu gewährende Unterstüßung, ein Anleihegeseß zur Beschaffung der Kapitalien für die Realisirung der beiden vorangeführten Projekte, eine Maß- und Gewichtsordnung, endlih eine Vorlage über gewisse bei den Milizauslagen ein- zuführende Reduktionen. Jn Stanimaka fand am Sonn- tag ein ernstes Sharmügßel zwishen Griechen und Bul- garenanläßlih der Munizipalwahlen statt. 15 Bulgaren wurden einige derselben ziemli shwer verwundet. Stani- maka, eine Stadt von 10 000 Einwohnern, liegt am Fuße des Rhodope, zwei Stunden von hier entfernt. Die Bevölke- rung besteht zum größten Theile aus Griechen, die umliegen- den Dörfer dagegen sind bulgarish. Die Wähler dieser Ort- schaften nun, die in die Stadt kamen, um ihre Stimmen ab- zugeben, wurden plöglich mit Messern angegriffen. Der Prä- fekt Consuloff wurde von den Aufrührern verjagt und seine Gensd'armen erhielten Schläge. Gestern Abend beschloß nun die Regierung, eine Compagnie Miliz zur Herstellung der Ruhe nah Stanimaka abzusenden. Die Krife im Direfk- torium besteht fort. Mr. Schmidt und General Strecker bleiben den Berathungen fern. Der General besucht selbst seine Bureaus nicht. Es wird {hwer halten, ihn zu bestim- men, daß er seine Demission zurücknehme oder seine Funktio- nen fortführe, bis ihm der Sultan einen Nachfolger ge- geben hat.

Prizrend, 12. März. Zur Agitation im Sand- \hak Novi-Bazar wird der „Pol. Corr.“ von hier geschrieben : /

„Die dem Vali von Kossovo von der Pforte übertragene Mission hatte Teine8wegs die Gusinje- und Plava-Frage, sondern eine andere, niht minder wichtige Angelegenheit zum Gegenstande. Ote ostensiblen Bestrebungen des Generalgouverneurs von Prischüina gingen dahin, die einflußreichen Repräsentanten des arnautischen Volkes für eine Haltung zu gewinnen, welhe auf die Be- festigung der etwas loder gewordenen Bande der Ordnung im Sandschake von Novi-Bazar einwirken könnte. Nazif Pascha hatte in Djakova 24 angesehene Leute aus den Stämmen der Clementi, Malissori und Grudi, sowie die weit über die Grenzen des Paschaliks hinaus bekannten Mehmed - T\chausch aus Diakova, Ibrahim Aga aus Ipek und Selim Effendi aus Novi-Bazar um sich versammelt und stellte ihnen in eindrinzlihen Worten die Ge- fahr einer Agitation in den Distrikten am Lim dar, welche von den österreihish-ungarishen Truppen okkupirt sind. Die Vorstellungen des Vali bewegten sich in folgendem Gedankenganze: Es sei gefähr- lih, irgend welche Projekte auf den Umstand zu basiren, daß die be- treffenden Okfkupationétruppeu nit zahlrei seien. Hinter [ehz- teren stünden bei 50000 Mann jenseits der bosnishen Grenze, und diese bilden auch eigentlich nur die ersten Reihen einer viel zahl- reiberea Armee, die von der Save und Narenta bis zur Donau und Elbe aufgestellt wärc. Der Sultan halte es für heilsam. mit dem großen Nachbarn im guten Einvernehmen zu leben. Wer dur unüberlegte Rathschläge das zwischen der Türkei und ODesterreih-Ungarn bestehende Vertragsverhältniß zu erschüttern trachte, leiste dem Reiche und den Albanesen selbst einen traurigen Dienft, dessen üble Folgen si gar nicht übersehen ließen. Er wolle nun bitten, und wenn nöthig, be- fehlen, daß ein derartiges, von wem immer ausgehendes gefährliches Spiel aufgegebea werde. Die Versammelten meldeten sich der Reihe nah zum Worte, und der Haupttenor aller ihrer Erwiderungen soll der gewesen sein, 8 eigentlich die am Lim unter der Be- völkerung herrshende Noth die Ursache der dortigen bekTlagens- werthen Erscheinungen fei. Niemand stachle jene Population auf, vielmehr fröhne dieselbe nur aus Mangel cn Nahrung dem Râuberunwesen, welches mit dem Frühling, indem \sich neue Cfwerbêquellen erscbließen dürften, gewiß abnehmen, viel- leiht fogar gänzlih verschwinden würde. Jn derselben, am 4. De stattgefundenen Versammlung soll auch eine Art Aufruf an die Al- banesen des Novi-Bazarer Sandschakes verabredet worden sein, den aht der vornehmsten Optimatea unterzeichneten, und der nächstens am Limgebiete verbreitet werden dürste. Die darauf in Jpek und hier veranstaltete Optimatenversammlung hatte keinen anderen Zweck, verlicf in derselben Weise und führte zu denselbea Resultaten. Diese waren um fo leiter erzielbar, als die Albauesen, nämli jene, welche den Ton im albanesischen Lager angeben und eine leitende Stelle inne haben, thatsählich den größten Respekt vor der öôster- reihisW-ungarischen Macht bekunden, und weit von dem gewagten Ln entfernt sind, in dieser Richtung ernstliche Unternehmungen zu planen.“

Numüänien. Bukarest , 23. März. (Wien. Ztg.) Der am rumänischen Hofe neuernannte belgische Gesandte Mr. Fo oris ist gestern in Bukarest eingetroffen. Morgen wird derselbe vom Fürsten Karl empfangen werden und bei diesem An- lasse Rie Beglaubigungsschreiben überreichen.

Bulgarien. Sofia, 23. März. Der W. „Pr.“ be- rihtet man von hier: Der Czar hat dem Fürsten Alexander den Kriegsdampfer „Golubschik“, 40 000 Berdan- gewehre für die bulgarishe FJnfanterie und einige Krupp- geshüße für die Kavallerie zum Geschenke gemaht. Die Sen- dung trifft demnächst von Odessa in Varna ein.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. März. Am Sonnabend feierten die hiesigen Deutschen, auf Einladung der „Deutschen Gesellschaft“, den GeburtstagSr. Majestät des Kaisers Wilhelm mit Festmahl und Ball im großen Saale des Grand Hotel. Unter den zahlreichen Theilnehmern befanden sich der Gesandte Preußens am hiesigen Hofe, Hr. von Pfuel, und der deutshe General-Konsul von Redlih mit Gemahlin. Fm Fond des festlih geschmüdten Saales war die Büste Sr. Majestät des Kaisers aufgestellt, umgeben von tropischen Pflanzen und einer geshmackvoll arrangirten Flaggen- dekoration. Bei dem Mahle brachte der Vorsißende der Deut- schen Gesellschaft, F. Heiß, in warmen und ansprechenden Worten ein Hoh auf den Kaiser aus, in das die Versam- melten enthusiastisch einstimmten. : :

Se. Majestät der König empfing heute Mittag Hrn. de Castellanos in Audienz, welcher bei dieser Gelegenheit Sr. Majestät seine Kreditive als Königlich spanischer bevoll- mächtigter Minister überreichte. Unmittelbar darauf wurde Hr. de Castellanos von Sr. Königlichen Hoheit dem Kron- prinzen in Audienz empfangen.

Süd - Amerika. Man schreibt der „Pol. Corr.“ aus Valparaiso, unter dem 31. Januar, über den Fortgang des Krieges der drei südamerikanischen Republi- ken: Die Ereignisse im Norden während dieses Monats sind nicht derart gewesen , um auf ein baldiges Ende des Krieges schließen zu lassen. Es sind allerdings Seitens der chilenischen Flotte mehrere Streifzüge längs der peruanischen Küste unter- nommen , aber zu einem wirklihen Angriffe der befestigten Häfen von Arica und Callao ist es noch nicht gekommen, und die Pause in den Operationen der Landarmee ist nicht unter- brochen worden. On ist lauttelegraphischer eldung Arica beseßt und Callao blockirt worden.) Die Vorbereitungen für den Feldzug weiter nördlich sind no nicht ganz beendet und nebenbei ist es wohl die ungünstige Jahreszeit, welche die Regierung bestimmt, die an ein kälteres Klima gewöhnten Soldaten vor

der Hand noch in den Kanlonnements der Provinz Tarapaca An ein Entgegenkommen Seitens der Alliirten und einen Ausgleih vermittelst diplomatischer Verhandlungen ist leider vor der Hand auch nicht im Enktferntesten zu denken. Revolutionäre Bewegungen sowohl in Peru als auch in Bo- livien haben allerdings das Bestehende umgestoßen und neue Männer ans Ruder gerufen, a beiden Ländern dieselbe geblieben. den Krieg à outrance, und so wird für Chile denn nichts Anderes übrig bleiben, als weiter vorzugehen und die Be- riedens vor den Thoren Limas zu diktiren. at, wie zu erwarten stand, vie -Vorlagen der Regierung angenommen und ist darauf am 9. d. aufgelöst worden, ohne daß die Regierung es zu einer anderer Punkte hat kommen lassen. Annahme des Budgets für das laufende Jahr und um die Bewilligung von weiteren 6 Millione zwecke, wovon 4 Millionen dur

zu lassen.

die auswärtige Politik ist in Man will nah wie vor

dingungen des Der Kongreß

Diskussion irgend Es handelt \sich um die

n Thalern für Kriegs- ch Anlehen aufgebraht werden Hinsichtlih der Ausfuhr von Salpeter aus der er- Provinz Tarapaca ist es bislang noch nicht zu einem nisse zwischen der chilenishen Regierung und den Leßtere fordern zunächst eine Er- ch auf 1!/, chilenishen Thaler per olles, was man diesseits Geseßt abcr auch, man so bliebe noch immer die Furcht peruanishen Regierung, die on Verschiffungen abhalten

duzenten gekommen. mäßigung des provisori spanischen Centner festgese noch nicht hat bewilligen wollen. wäre über diesen Punkt einig, vor Repressalien Seitens der manche der großen Jnhaber v

bten Ausfuhrz

Afrika. Egypten. „Vrient. Corr.“ meldet : eine weitere Truppenma und den anderen Häfen am Golf von Aden. Kreisen spricht man von einer bevorstehenden gegen Abessynien“.

Alexandrien, 23. März. „Die egyptishe Regierung entsendet cht von 10000 Mann nah «Fn informirten Expedition

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

London, Donnerstag, 25. März. wird aus Kabul, den 24. d. M., geme stehenden afghanishen Truppen haben \ich Khan erklärt, der in Kadogan, unweit Kunduz, 2 Der Gouverneur von Turkestan ist geflüchtet.

Den „Daily News“ Die in Turkestan für Abdurrhaman ingetroffen

Statistische Nachrichten.

Aus dem Werke „Statistishe Nachrichten von den preußishen Eisenbahnen, Bureau des Ministeriums“ die preußishen Eisenbahnen

bearbeitet von dem (Berlin, Ernst und Korn) ergeben si für für die Jahre 1848, 1858, 1868, 1878 (Ende der Jahre) folgende Vergleichungen: Länge der im Betrieb 10125,20 und Zunahme gegen das Vorjahr 571 km bzw. 362,06 km (8,/25%6), 2940,12 km (40,92 9/5),

(4,26 9/6). Doppelgeleisig waren 566,78 km (23,989/,) bzw. 1491,53 km (31,40 9/0), 3644,74 km (36 °/%), 6634,47 km

Anlagekapital

722 968500 M, ; 3 875 900 100 M, das verwendete Anlagekapital 362 717 958 M (153 495 M pro Kilometer), 838 939 641 Æ (180 762 M pro Kilo- (215400 M pro 4 892 243 719 M (261 551 M pro Kilometer).

waren vorhanden 416 (1,8 pro 10 km), 1196 (2,5), 3040 (2,9), 6996 (3,7); an Personenwagen 1154 (4,9), 1864 (3,9), 4934 (4,9), 10 508 (5,7); an Lastwagen 4984 (21,1), 21 992 (46,5), 65 892 (64,6), Die Lokomotiven legten 7 552 970 Nußkilometer (jede durdschnittlich 18 160), 22 351 867 (19 003), und 120 500 941 (17 964) Nusßkfilometer zurü. 7 866 888 bzw. 19 159 327, 56 588 244 und 113 792 434 Personen und 1226 643 bzw. 12822886, 46148555 und 96840797 t Güter. Jede Person durhfuhr durchschnittlich 41,7, 39,6, 36,6, 32,9 km., Es i} dabei Kilometer für jede Person 4,22, 4,30, 3,72 und 3,599 43, für die Tonne Gut 11, 7,33, 5,16, 4,50 fördert wurden im Ganzen 327 875 891 Personenkilometer (dur- \chnittlich pro Kilometer Bahn 142 625), 759513 533 (163 682), 3 742 844 695 Tonnenkilometer, 3936 301 544 (356730), 8032576014 (434332) Tonnenkilometer Gut. Die Einnahmen betrugen aus der Personenbeförderung und Geyäcküber- fracht 13812177 (pro Kilometer 6009) M, 33 838 907 (7293), 79 790 586 (8049), 139 564 510 (7538) Æ; aus dem Güterverkehr, dem Vieh- und Equipagentransport 12 023 169 (5229), 64 625 202 (13 893) 190 493 046 (19 182), 371 540 309 (20 068) M; an fonstigen Einnahmen 829 410, 6 423 204 20 514 594, 39 312 994 4, zusammen 104 893 413 (22 443), 290798 226 (29 280), 550417 813 (29 558). Bon denEinnahmen entfielen auf den Personenverkehr 51,8, 32,3, 27,4, 25,4°/0, auf den Güterverkehr 45,1, 61,6, 65,6, 67,5%/0, auf die sonstigen Einnahmen 3,1, 6,1, 7,1,

4 842 222 M (31,99/), (37,5 9/0), 104821998 A (33,89/0); 9431481 M (62,2 9/0), 35 614 26 G (57,2 %/0), 172 784552 M (55,7 9/0); auf die allgemeine Berwaltung 892 548 M (5,9%/60), 2789 505 6 (4,59/0), 8344 560 A (5,3 9/0), im Ganzen 15166251 A (6597 M Brutto-Einnahme), 61 999866 (15855 M, 54,1 9/0),

befindlichen 18 578,23 km 758,81 km

(35,71 9/0). im Ganzen

konzessionirte 1 662 463 773

361 920 009

2 172 859 839 Kilometer)

An Lokomotiven

145 540 (77,4). 61 896 543 (20 571) Befördert wurden

Gut 88,1, eingekommen pro

2 073 014 682

109 437 481 856 240097

26 664 756

Bahnverwaltung (38%), 58827546 M für die Transportverwaltung M (57,5%/0), 89 608 323 A

23 596 095

32715 097 . (10,5%), pro Kilometer, (13266 M, 310321647 M.

157 469 673 M (16665 M, 56,49/0). Erneuerungen und Erweiterungen verwendet 242868 #4, 12162 216 4, 26 221 359 M, 35 891 314 Æ Die Ausgaben beliefen si für die Bahn uad die allgemeine Verwaltung pro Kilometer auf 2496, 5643, 6762 uad 7386 Æ; pro Nußkilometer für die Transportverwaltung auf 1,24, 1,59, 1,43, 1,43 Æ, für die gesammte Verwaltung pro Naußkilometer auf 1,99, 2,79, 2,55, 2,57 #46 Der Ueberschuß betrug 11 498 505 4 (5013 Æ pro Kilometer, 3,2% des verwendeten Anlagekapitals), 42 893 547 M (9384 M, 5,1°/0), 133 328 283 M (13 425 M, 6,1%/0), 240 096 166 (12 893 M, 4,9%/0). i t emittirten Aktien und Obligationen betrug ohne Garantiezushuß im Jahre 1858 4,780/9, 1868 5,51 2/6, 1878 4,29%. Erneuerungsfon®s erreichten 2196393 # (0,6%, des verwendeten Anlagekapitals), 16 144245 6 (2,5 °/0), 50058 489 A (2,395), 144 842 950 M (39%).

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der Direktor des Friedrihs-Gymnasiums Professor Dr. Kempf, hat soeben den Jahresbericht über das eben genannte Gymnasium für das Schuljahr von 1879—80 ver- öffentlicht. Demselben zufolge besteht das erwähnte Gymnasium aus 9 Klassen und hat außerdem noch eine Vorschuie von 3 Klassen. Das Lehrerkollegium bestand zuleßt aus dem Direktor, 9 Oberleh- rern, 11 ordentlichen Lehrern, 3 tehnishen und Hülfslehren und 2 ordentlihen Lehrern der Vorschule. d Friedrich¿s-Gymnasiums und der Vorschule betrug bei Abfassung des

Die Dur{hscbuittsrente auf die Die Reserve- und

Die Zahl der Schüler des