1941 / 291 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Dec 1941 18:00:01 GMT) scan diff

Es gab eine Zeit, -da war- Europa jenes griechis{che Eiland, in das nordishe Stämme vorgedrungen waren, um von dort aus zum ersten Male ein Licht anzuzünden, das seitdem langsam aber stetig die Welt der Menschen zu erhellen begann. Und als diese Gricchen den Einbruch der persischen Eroberer abwehrten, da verteidigten sie niht ihre engere Heimat, die Griechenland war, sondern jenen Begriff, der heute Europa heißt.

Und dann wanderte Europa von Hellas nah Rom. Mit dem griechischen Geist und der griehishen Kultur verband 8 römisches Denfen und römische Staatskunst, Ein Weltrei wurde geschgffen, das auch heute noch in seiner Bedeutung und fortzeugent#n Kraft nicht erceiht, geschweige denn übertroffen ist. Als aber die römischen Legionen gegenüber dem afrikanischen Ansturm Karthagos in drei s{chweren Srirton Ftalien verteidigten und endlih den Sieg erfohten, war es wieder nicht Rom, für das sie kämpften, sondern das die griehisch-römishe Welt um- fassende damalige Europa.

Der nächste Einbruch gegen diesen Heimatboden der neuen menschlichen Kultur erfolgte aus den Weiten des Ostens. Ein furhtbarer Strom kulturloser Horden ergoß 2 aus Fnuner- asien bis tief in das Herz des heutigen europäishen Kontinents, brennend, sengend und mordend, als wahre Geißel des Herrn.

Jn der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern traten zum ersten Male in einem Schicksalskampf von unabsehbarer Be- deutung Römer und Germanen gemeinsam für eine Kultur ein, die von den Griechen ausgehend, über die Römer hinweg nunmehr auch die Germanen in ihren Bann gezogen hatte.

Europa war gewachsen, Aus Hellas und Rom entstand das Abendland und seine Verteidigung war R für viele Fahr- hunderte nicht nur die Aufgabe der Römer, sondern vor allem auch die Aufgabe der Germanen. Fn eben dem Maße aber, tin dem das Abendland beleuchtet von griechisher Kultur, erfüllt vom Eindruck der gewaltigen Ueberlieferungen des Römischen Reiches durch die germanische Kolonisation seine Räume erweiterte, dehnte sih räumlih jener Begriff, den wir Europa nennen. Ganz gleich, ob nun deutsche Kaiser an der Unstruth oder auf dem

echfeld die Einbrühe aus dem Osten abwehrten, oder Afrika in langen Kämpfen aus Spanien zurückgedrängt wurde, es war immer ein Kampf des werdenden Europa gegenüber einer ihm im tiefsten Wesen fremden Umwelt. Wenn einst Rom seine unver=- änglihen Verdienste an der Schöpfung und Verteidigung dieses ontinents zukamen, dann übernahmen nunmehr auch Germanen die Verteidigung und den Schuß einer Völkerfamilie, die unter

sih in der politishen Gestaltung und Zielsezung noch so differen- -

iert und auseinanderweichend sein mochte: im Gesamktbild aber o eine blutmäßig und kulturell teils gleiche, teils sih ergänzende Einheit darstellt.

Und von diesem Europa aus ging niht nur eine Besiedlung anderer Erdteile vor sih, sondern eine geislige und fkulturelle Befruchtung, deren sih nur jener bewußt wird, der gewillt ist, die Wahrheit zu suchen, statt sie zu verleugnen.

Es hat deshalb auch nicht England den Kontinent kultiviert, arge Splitter germanishen Volkstums unseres Kontinents ind als Angelsahsen und Normanen auf diese rÿnsel gezogen und eet ihr eine es ermöglicht, die siher einmalig ist.

nd ebenso hat niht Amerika Europa entdeckt, sondern Aigetegrt Und all das, was Amerika nicht aus Europa bezogen hat, mag wohl einer verjudeten Mischrasse als bewunderungs8würdig er- scheinen, Europa aber sicht darin nur ein Zeichen des Verfalls in Kunst und kultureller Lebenshaltung, das Erbe füdishen oder vernegerten Bluteinschlags. ; Meine Abgeordneten! Männer des Deutschen ReiŸYs- ages.

JZch muß diese Ausführungen machen, denn der Kampf, der sich in den ersten Monaten dieses Jahres allmählih als unausbleiblich abzuzeihnen begann, und zu dessen Führung dieses Mal in erster Linie das Deutsche Reich berufen ist, geht ebéènfâlls über* die Fnteressen unseres eigenen Volkes und Landes weit hinaus. Denn so wie einst die Griechen gegenüber den Persern niht Griechenland und die Römer gegenüber den Karthagern niht Rom, Römer und Germanen gegenüber den Hunnen nicht das Abendland, deutsche Kaiser gegenüber Mongolen niht Deutschland, spanische Helden gegenüber Afrika nicht Spanien, sondern alle Europa ver- teidigt haben, so kämpft Deutschland auch heute nicht für sich selbst, sondern sür unseren gesamten Kontinent,

Und es ist ein glückliches Zeichen, daß diese Erkenntnis im Unterbewußtsein der meisten europäischen Völker heute so tief ist, daß ste, sei es durch offene Stellungnahme, sei es en den Zustrom von Freiwilligen, an diesem Kampfe teil- nehmen.

Als die deutschen und italienishen Armeen am 6, April dieses Jahres zum Angriff gegen Fugoslawien und Griechen- land antraten, war dies die Einleitung des großen Kampfes, in dem wir uns zurzeit noch befinden. Denn die Revolte, die in Belgrad zum Sturz des ehemaligen Prinzregenten und seiner Regierung führte, war bestimmend für den weiteren Ablauf der Geschehnisse in diesem Raum Europas, Wenn auch England an diesem Putsch maßgebenst beteiligt war, so spielte doch die Hauptrolle Sowjet-Rußland. Was ih Herrn Molotow anläßlich seines Besuches in Berlin verweigert hatte, glaubte Stalin nunmehr auf dem Umweg einer revo- lutionäâren Bewegung auch gegen unseren Willen erreichen zu können. Ohne Rücksicht auf die abgeschlossenen Verträge wei- teten sich die Absichten der bolschewistishen Machthaber. Der Pie D Ai mit dem neuen revolutionären Regime er-

ellte blißartig die Nähe der drohenden Gefahr.

Was von der deutschen Wehrmacht in diesem

eleistet wurde, fand im Deutschen Reichstag am 4. U Dg, Was auszusprechen mir damals aber leider versagt bleiben mußte, war die Erkenntnis, daß wir mit rasender Schnelligkeit der Auseinandersehung mit einem Staat entgegengingen, der im Augenblick des Balkanfeldzuges nur deshalb noch nicht eingriff, weil sein Aufmarsch noch nicht vollendet und die Benußung der Flughäfen vor allem infolge der um diese Jahreszeit ovit einseßenden Schneeschmelze und damit der Grundlosmachung der Rollfelder unmöglich war.

Meine Abgeordneten! Männer des Reichstages!

So wie mir im Fahre 1940 durch Mitteilungen aus dem englishen Unterhaus und durch Beobachtung der russischen Truppenverschiebungen an unseren Grenzen die Möglichkeit der Entstehung einer Gefahr im Osten des Reiches bewußt wurde, erteilte ih sofort die Anweisung zur Aufstellung zahl- reicher neuer Panzer-, Mot- und Junfanterie-Divisionen. Die Vorausseßungen dafür waren sowohl personell als auch mate- riell reihlich vorhanden. Wie ih Jhnen, meine Abgeord- neten und überhaupt dem ganzen deutshen Volk nur eine Versicherung geben kann: wenn man auch in den Demokra- tien von Rüstung, wie leicht begreiflich, sehr viel redet, dann wird aber troßdem im tationalsoztalishen Deutschland da- für immer noch mehr gearbeitet. Es wax in der Vergangen- heit so und es ist dies auch heute nicht anders.

Jedes Jahr wird uns mit vermehrten und vor allem auch besseren Waffen dort fiuden, wo die Entscheidungen fallen.

eldzuge ai 1941

RNeichs- und Staat8anzeiger Nr. 291 vom 12, Dezember 1941. S. 2

Troy aller Einsicht in die Notwendigkeit, unter keinen tänden dem Gegner die Möglichkeit zu bieten, den ersten

in unser Herz tun zu können, war der Entschluß in

diesem Falle doch ein schr shwerer. Wenn die Artikelschrei- ber unserer demokratischen Zeitungeu heute erklären, daß ich bei genauerer Kenntnis der Stärke des bolschewistischen Geg- ners es mir überlegt haben würde, zum Angriff zu schreiten, so verkennen sie eben so sehr die Lage wie meine Person.

Jch habe keinen Krieg gesucht, sondern habe im Gegenteil alles getan, um ihn zu ver=

meiden.

Jch würde aber pflichtvergessen und gewissenlos handeln, wenn ich es troy der Kenntnis der Unvermeidbarkeit eines E N versäumen würde, die daraus einzig möglichen

equenzen zu ziehen. Weil ih Sowjet-Rußland für die

tódlichste Gefahr nicht nur des Deutschen Reiches, sondern für ganz Europa hielt, habe ih mich entschlossen, wenn mög- lich noch wenige Tage vor Ausbruch dieser Auseinander- seßung selbst das Zeichen zum Angriff zu geben. Tatsache der Absicht aber des russischen Angriffes liegt heute ein wahrhaft erdrückendes und authentisches Material vor. Ebenso sind wir uns im klaren über den Zeitpunkt, an dem dieser Angriff stattfinden sollte. Angesichts der uns vielleicht im ganzen Umfang aber wirklich erst heute bewußt gewot- denen Größe der Gefahr kann ich dem Herrgott nur danken, daß ex mi zur rihtigen Stunde erleuchtet hat und mir die Kraft schenkte, das zu tun, was getan werden mußte. Dem verdanken niht nur Millionen deutscher Soldaten ihr Leben, sondern ganz Europa sein Dasein. Denn das darf ih heute aussprechen: Wenn sich diese Welle von über 20 000 Panzern, Hunderten an Divisionen, Zehntausenden an Geschüßen, be- eitet von mehr als 10 000 Flugzeugen, unversehens über das eih hin in Bewegung dées i 1 verloren gewesen! Das Schicksal hat eine Reihe von Völkern bestimmt, dur den Einsaß ihres Blutes diesem Stoß zuvor- ukommen bzw. ihn aufzufangen. Hätte sich Finnland nicht ofort entschlossen, zum zweiten Male die Waffen zu ergreî- fen, dann würde die gemächliche Bürgerlichkeit der anderen nordischen Staaten {nell ihr Ende gefunden haben.

Wäre das Deutsche Reich nicht mit seinen Soldaten und Waffen vor diesen Gegner getreten, würde ein Strom über Europa gebrandet sein, der die lächerliche britische Jdee der Aufrechterhaltung des europäischen Gleichgewichts in ihrer ganzen Geistlosigkeit und \tupiden Tradition einmal für immer exledigt hâtte. Würden niht Slowaken, Ungarn und Rumänen den ‘Schuß dieser europäishen Welt mit über- nommen haben, dann wären die bolschewistishen Horden wie der Hunnenschwarm eines Attila über die Donauländer ge- braust, und an den Gefilden des Jonischen Meeres. würden heute Tartaren und Mongolen die Revision des Vertrages von Montreux erzwingen. Hätten niht Ftalien, Spanien, Kroatien ihre Divisionen gesendet, dann würde nicht die Ab- wehr einer europäischen Front entstanden sein, die als Pro- flamation des Begriffs des neuen Europas ihre werbende Kraft auch auf alle anderen Völker ausstrahlen ließ. Aus diesem ahnungsvollen Exkennen heraus sind von Nord- und Westeuropa die Freiwilligen gekommen: Norweger, Dänen, Holländer, Flamen, Belgier usw., ja selbst Franzosen, die dem Kampf dex verbündèêten Mächte der Achse im wahrsten Sinne

Für die

ßt haben würde, wäre Europa

ortes * den Charakter eines europäischen Kreuzzuges

geben.

Es ist noch nicht die Zeit, über die Planung und Führung dieses Feldzuges zu sprechen. in diesem g durch die Die und der Ereignisse nur zu leiht die einzelnen Eindrücke ver- chen, in der Erinnerung verblassen, in wenigen Säßen das Erreichte hinweisen zu dürfen.

Allein ih glaube schon jeßt, waltigsten Kampfe aller R bei dem sich xöße des Raumes, die Vielzahl und Gewalt

Am 22. Zuni begann im grauenden Morgen der Angriff. Mit unwiderstehliher Kühnheit wuvden jene Grenzbefestigungen durchstoßen, die bestimmt waren, den russischen Aufmarsh gegen uns vox jeder Ueber- raschung zu sihern.

Schon am 23. Juni war Grodno gefallen. Am 94. Funi waren nah der Einnahme von Brest-Litowsk die Zitadelle niedergekämpft und ebenso Wilna und Kowno genommen, Am 26. Juni fiel Dünaburg.

Am 10, Juli wurden die ersten beiden großen Um- fassungs\shlachten bei Bialystok und Minsk abgeschlossen. 324 000 Gefangene, 3332 Panzer und 1809 Geschüße ielen in unsere Hand. Schon am 13. Juli erfolgte an Le allen entscheidenden Stellen der Durchbruh durch die Stalin-Linie. Am 16. fiel nah s{chweren Kämpfen Smolensk, während am 19. Fuli deutsche und rumänische Verbände den Uebergang über den Dnjestr erzwangen.

Am 6. August wurde in vielen Kesseln die Schlacht von Smolensk beendet. Wieder marschierten in deutsche Gefangenschaft 310 000 Russen, während 3205 Panzer und 3120 Geschütze teils als vernichtet, teils als Beute

- gezählt wevden konnten.

Schon drei Tage später vollendete sich das Schicksal einer weiteren russischen Heeresgruppe. Am 9. August wur- den in der Schlacht von Uman wieder 103000 Sowjetrussen gefangen, 317 Panzer, 1100 Geschüße zerstört oder ec- beutet. Am 17. August fiel Nikolajew, am 21. wurde Cherson genommen. Am selben Tage fand die Schlacht bei Gomel ihren Abschluß mit 84000 Gefangenen und 144 Panzern und 848 Geschützen, die abermals teils er- beutet, teils vernichtet worden waren.

Am 21, August wurden die russishen Stellungen zwischen dem Flmen- und Peipus-See durchbrochen, während am 26. August der Brückenkopf um Dnjepro- petrowsk in unsere Hände kam. Schon am 28. des gleichen Monats zogen deutsche Truppen nah {weren Kämpfen in Reval und Baltisch Port ein, während am 30. Viipuri durch die Finnen genommen wurde.

Mit dex am 8. September erfolgten Eroberung von Schlüsselburg wurde Leningrad endgültig auch nach dem Süden hin abgeschlossen. /

Am 16. September gelang es, die Brückenköpfe über

‘den Dnjepr zu bilden und hon am 18. September fiel

Poltawa in die Hand unserer Soldaten. Am 19. Sep- tember erstürmten deutshe Verbände die Zitadelle von Kiew und am 22. wurde die Eroberung von Oesel durch die Einnahme der Hauptstadt gekrönt.

Nunmehr aber erst reiften die größten Operationen zu den erwarteten Erfolgen heran. Am 27. September

“war die Schlacht bei Kiew E ¿f Wetter if

fangene seßten sich in endlosen

Bewegung. 884 Panzer, 3178 Geschütze aber blieben in den Kesseln als Beute liegen. .

Schon am 2. Oktober begann die Durhbruchsschlacht nunmehr in dec Mitte der Ostfront, während am 11. Oktober die Schlacht ‘am Asowschen Meer thren er- folgreihen Abschluß fand. Wieder wurden 107 000 Ge- fangene, 212 Panzer und 672 Geschüße gezählt.

Am 16. Oktober erfolgte nah hartem Kampf der Einzug der deutschen und rumänischen Verbände in Odessa. M 18. Oktober war die am 2. Oktober begonnene Durchbruchs\hlacht in der Mitte der Ostfront mit einem neuen weltgeshichtlich einmaligen Erfolg beendet. 663 000 Gefangene waren das eine Ergebnis, 1242 Panzer, 5452 Geschüße, teils vernichtet und teils erbeutet, das andere 2 Am 21. Oktober wurde die Eroberung von Dagö abgeschlossen. Am 24. Oktober das Jndustriezentum Charkow genommen. Am 28. Oktober in schwersten Kämpfen der Zugang zur Krim endgültig erzwungen und {hon am 2. November die Hauptstadt Simferopol erstürmt. Am 16. November war die Krim durhstoßen bis Kertsch. ;

A L Dezember aber betrug die Gefamtzahl

der gefangenen Sowjetrussen . . 8806 865.

Die Zahl dexr vernichteten oder erbeuteten

Panzer betrug «ooo o. 21 391

die der Geschüße . « « « + + « « 82541

und die der Flugzeuge . « « « « . 17322.

Fm gleichen Zeitraum wurden 2191 britische

Flugzeuge abgeschossen. :

DurŸh die Kriegsmarine 4 170 611 Brutto-Registertonnen, Durch die Lustwaffe 28346 180 Brutto-Registertonnen versenkt. Alo zusammen: 6516 791 Brutto-Registertonnen ver- nichtet,

Meine Abgeordneten!

Mein deutsches Volk!

Dies find nüchterne Tatsachen und viellciht trockene Zahlen. Mögen sie aber nie der Geschichte und vor allem dem Bewußtsein und der Erinnerung unseres eigenen deutschen Volkes entschwinden! f:

Denn hinter diesen Zahlen verbergen si die Leistungen,

Opfer und Entbehrungen, stehen der Heldenmut und

die Todesbereitschast von Millionen der besten Männer

unseres eigenen Volkes und der mit uns verbündeten

Staaten. ; i

Alles das mußte erkämpft werden mit dem Einsaß der Gesundheit ‘und des Lebens und unter Anstrengungen, von denen die Heimat wohl kaum eine Ahnung hat, /

Jn endlose Fernen marschierend, gequält von Hiße und Durst, oft fast bis zur Verzweiflung gehemmt durch den Schlamm grundloser Wege, vom Weißen bis zum Lan Meer den Unbilden eines Klimas ausgeseßt, das von der Glut der Zuli- und Augusttage sich senkt bis zu den Winter- stürmen des November und Dezember, gepeinigt von Insekten, leidend unter Shmuß und Ungeziefer, frierend in Schnee und Eis, haben sie gekämpft die Deutschen und die

: Finnen, die. Jtaliener, . Slowaken, Ungarn und Rumänen,

die Kroaten, die Freiwilligen aus den-‘nordischen und west- europäischen 2a en. alles in allem: die Soldaten der Ostfront! 5 :

Der Einbruch des Winters allein wird dieser Bewegung eine natürliche Hemmung auferlegen. Mit Anbruch des Sommers seßt sich der Vormarsch fort. ;

JFch will an diesem Tag keine einzelnen Waffen nennen, will keine Führung rühmen, sie haben alle thr Höchstes gegeben. Und doch verpflichten Einsicht und Gerechtigkeit, eines immer wieder festzustellen: von all’ unseren deutschen Soldaten trägt so wie einst au heute die schwerste Last des Kampfes unsere einzig dastehende Fufanterie.

Vom 22. Zuni bis 1. Dezember hat das deutshe Heer

‘in diesem Heldenkampf verloren:

158 773 Tote : 563 082 Verwundete und 31 191 Vermißte. Die Luftwaffe

3 281 Tote 8 453 Verwundete und 2028 Vermißte. Die Kriegsmarine

310 Tote / 232 Verwundete und 115 Vermißte. Mithin die Deutshe Wehrmacht zusammen:

162 314 Tote 571 767 Verwundete und 33334 Vermißte.

Also an Toten und Verwundeten etwas mehr als das Doppelte der Somme-Schlacht des Weltkrieges, án Vermißten etwas weniger als die Hälfte der damaligen Zahl, alles aber Väter und Söhne unseres deutshen Volkes.

Und nun lassen Sie mich demgegenüber zu jener anderen Welt Stellung nehmen, die ihren Repräsentanten in dem Mann hat, der während die Völker und ihre Soldaten in Schnee und Eis kämpfen, in taktvoller Weise vom Kaminfeuer aus zu plaudern pflegt und damit also vor allem von jenen Mann, der der Hauptschuldige an diesem Kriege ist. Als \ich

im Jahre 1939 die Lage der Nationalitäten im damaligen

polnischen Staat als immer unerträglicher erwies, versuchte ih zunächst auf dem Wege eines billigen Ausgleichs die untragbar gewordenen Zustände zu beseitigen. Es schien eine gewisse Zeit so, als ob die volnise Regierung selber ernstlich erwogen hätte, einer vernünftigen Lösung zuzustimmen. Fch darf hier noch einfügen, daß bet all' diefen orshlägen von deutscher Seite nichts gefordert wurde, was nicht schon früher deutsches. Eigentum gewesen war, ja daß wir im Gegenteil auf sehr viel Verzicht leisteten, was vor dem Weltkrieg Deutschland gehörte. Sie erinnern sih noch der dramatischen Entwicklung dieser Zeit, der sih fortgeseßt erhöhenden Opfer der deutschen Volksgruppe. Sie sind, meine Abgeordneten, am besten in der Lage, die Schwere dieser Blutopfer zu er- messen, wenn Sie sie in Vergleich seßen zu den Opfern des jeßigen Krieges. Denn der bisherige Feldzug im Osten hat die gesamte deutsche Wehrmacht rund 160 000 Tote gekostet, allein im tiefsten Frieden sind damals in wenigen Monaten in Polen über 62 000 Volksdeutsche zum Teil unter den Maa Martern getötet worden. Daß das Deutsche

eih ein Recht. besaß, folie Zustände an seiner Grenze zu

beanstanden und auf ihre Beseitigung zu drängen, überhau au auf seine Sicherheit bedacht zu n dürfte wohl taupt bestritten werden in einer Zeit, in der andere Länder Elemente ihrer Sicherheit sogar in fremden Kontinenten suchen. Die Probleme, die korrigiert werden sollten, waren territocial enommen unbedeutend. Fm wesentlichen handelte es sih um anzig und um die Verbindung der abgerissenen Provinz Ostpreußen mit dem übrigen Reih. Schwerer wogen die

rausamen Verfolgungen, denen die ti ; Polen ausgeseßt A Deutschen gerade in

Ein nicht minder s{chweres Schicksal hatten dort übri au die anderen Minoritäten u LDLIA, as

Als sih nun in den Augusttagen die Haltung Polens

dank der als Blankovollmacht ausgestellten Garantie Englands immer mehr versteifte, sah sih die Deutsche Reichsregierung und zwar zum leßten Mal veranlaßt, eirien Vorschlag zu unterbreiten, auf Grund dessen sie bereit war, in Verhand- lungen mit Polen einzutreten und von dem sie dem damaligen englischen Botschafter wörtlih Kenntnis gab.

Jh darf diese Vorschläge am heutigen Tage der Ver- essenheit entreißen ‘und sie Jhnen wieder zur Erinnerung ringen.

Vorschlag für eine Regelung. des Danzig-Korridor-

Problems sowie der deutsh-polnishen Minderheitenfrage

, Die Lage zwischen dem Deutschen Reih und Polen ist zur Zeit so, daß jeder weitere Zwischenfall zu einer Entladung der beiderseits in E egangenen militärischen Streitkräfte führen kann. Jede frie lide Lösung muß so beschaffen sein, daß N nicht bei nächster Gelegenheit die diesen Zustand ursächlih

edingenden Ereignisse wiederholen können und dadur niht nur der Osten Europas, sondern auch andere Gebiete in die gleiche Spannung verseßt werden.

Die Ursachen dieser Entwicklung liegen

1. in der unmöglichen Grenzziehung, wie sie durch das Ver- sailler Diktat vorgenommen wurde,

2. in der unmöglichen Behandlung der Minderheit in den abgetrennten Gebieten.

Die Deutsche Reichsregierung geht daher bei diesen Vor- \hlägen von dem Gedanken aus, eine endgültige Lösung zu finden, die die unmögliche Situation der Grenzziehung beseitigt, beiden Teilen ihre leben8wichtigen Verbindungsstraßen sichert, das Min- derheitenproblem soweit irgend möglih beseitigt und, soweit dies nicht mögli ist, das Schicksal der Minderheiten dur eine sichere Garantie threr Rechte erträglich gestaltet.

Die Deutsche Reichsregierung ist überzeugt, daß es dabei unerläßlich Gs wirtschaftlihe und physische Shadiaungen, die seit dem Fahre 1918 stattgefunden haben, aufzudecken und in vollem Umfange wieder gutzumachen. Sie sieht selbstverständlich diese N tung als eine für beide Teile bindende an.

Aus diesen Erwägungen ergeben sich folgende praktische Vorschläge:

1. Die Freie Stadt Danzig kehrt auf Grund ihres rein

deutshen Charakters sowie des einmütigen Willens ihrer Be-

Yan sofort in das Deutsche Reih zurü.

2, Das Gebiet des sogenannten Korridors, das von der Ostsee bis zu der Linie Marienwerder—Graudenz, Kulm—Broms- berg G Städte einschließlich) und dann etwa westlich nah Schönlanke reicht, wird über seine Zugehörigkeit zu Deutschland oder zu Polen selbst entscheiden.

3. Zu diesem Zweck wird dieses Gebiet eine Abstimmung vornehmen. Abstimmungsberechtigt sind alle Deutschen, die am 1. Januar 1918 in diesem Gebiete wohnhaft waren odex bis zu diesem. Tage dort ‘geboren “wurden, ‘und desgleichen alle an iesem Tage in diesem Gebiet wohnhaft gewesenen oder bis zu die Tage dort geborenen Polen, Kaschuben usw. Die aus diejem Gebiet vertriebenen Deutschen kehren zur Erfüllung ihrer Abstimmung zurück.

Zur Sicherung einer objektiven Abstimmung sowie zur Ge-

währleistung der dafür notwendigen umfangreichen Vorarbeiten wird dieses erwähnte Gebiet ähnlich dem Saargebiet einer sofort gu bildenden internationalen Kommission unterstellt, die von den vier Großmächten Ftalien, Sowjetunion, Frankreich, England ebildet wird. Diese Kommission übt alle Hoheitsrechte in diesem ebiet aus, Zu dem Zweck i} dieses Gebiet in einer zu vevein- baxenden kürzesten Frist von den polnishen Militärs, der polni- {hen Polizei und den polnishen Behörden zu räumen.

4. Von diesem Gebiet bleibt ausgenommen der polnische Hafen Gdingen, der grundsäßlih polnishes Hoheitsgebiet ist, insoweit er sh territorial auf die polnische Siedlung beschränkt.

Die näheren Grenzen dieser polnishen Hafenstadt wären zwischen Deutschland und Polen feéstzulegen und nötigenfalls durch ein internationales Schiedsgericht festzuseßen.

5. Um die notwendige Zeit für die erforderlichen umfang- reihen Arbeiten zur Durchsührung einer gerechten Abstimmung [G ustellen, wird diese Abstimmung niht vor Ablauf von 12 Monaten stattfinden.

6. Um während dieser Arie Deutschland seine Verbindung mit Ostpreußen und Polen seine Verbindung mit dem Meere unbeschränkt zu garantieren, werden Straßen und Eisenbahnen festgelegt, die einen freien Transitverkehr ermöglichen. Hierbei dürfen nur jene Abgaben erhoben werden, die für die Erhaltung der Verkehrswege bzw. für die Durhführung der Transporte erforderli sind. ,

7. Ueber die Ag Oa des Gebietes entscheidet die .ein- fahe Mehrheit der abgegebenen Stimmen. j

8, Um nach exfolgter Abstimmung ganz gleich, wie diese ausgehen möge die Sicherheit des freien Verkehrs Deutsch- lands nit seiner Provinz Danzig—Ostpreußen und Polen seine Verbindung mit dem Meere zu garantieren, wird, falls das Ab- Rg an Polen fällt, Deutshland eine exterritoriale

erkehrszone, etwa in Richtung von Bütow—Danzig bzw. Dirschau, egeben zur Anlage einer Reichsautobahn sowie etner viergleisigen Eisenbahnlinie. Der Bau der Straße und der Eisenbahn wird so durchgeführt, daß die polnishen Kommunikationswege dadurch nit berührt, d. h. entweder über- oder unterfahren werden. Die Breite dieser Zone wird auf einen Kilometer fest- geseßt und ist deutshes Hoheitsgebiet. :

Fällt die Abstimmung zugunsten Deutschlands aus, erhält Polen zum freien und uneingeshränkten Verkehr nach seinem

afen Gdingen die gleichen Rechte einer ebenso exterritorialen traßen- bzw. Bahnverbindung, wie sie Deutshland zustehen würden.

9, Jm Falle des Zurückfallens des Korridors an das Deutsche Reich exklärt sich dieses bereit, einen Bevölkerungsaustaush mit Polen in dem Ausmaß vorzunehmen, als der Korridor hierfür gecignet ist. ;

10. Die etwa von Polen gewünschten Sonderrechte im Hafen von Danzig würden paritätish ausgehandelt werden mit gleichen Rechten Deutschlands im Hafen von Gdingen.

11, Um in diésem Gebiet jedes Gefühl einer Bedrohung auf beiden Seiten zu beseitigen, würden Danzig und Gdingen den Charakter reiner Handelsstädte erhalten, d. h, ohne militärische Anlagen und militärische Befestigungen. L

12. Die Halbinsel Hela, die entsprehend der Abstimmung entweder zu Äolen oder zu Deutschland käme, würde in jedem Fall ebenfalls zu demilitarisieren sein. i

13, Da die Deutsche Reichsregierung heftigste Beshwerden

en die polnishe Minderheitenbehandlung vorzubringen hat, die

‘über einem Land verfallen, das bisher in

e bolnische Regierung ihrerseits glaubt, auch Beschwerden gegen eutschland vorbringen zu müssen, erklären sih beide Parteien

RNeichs3- und Staatsanzeiger Nr. 291 vom 12. Dezeinber 1941. &. 3

damit einverstanden daß diese Beschwerden ei î i ! n eîner international zusammengese ten Untersuchungskommission unterbreitet werden, te die "Se e hat, alle e werden über wirtshaftlihe und gule Schädigungen sowie sonstige terroristishe Akte zu unter- Deutschland und Polen verpflichten \ich, alle seit dem J r p ; ahre 1918 etwa vorgekommenen wirtschaftlihen und ledi ét Said aues der beiderseitigen Minoritäten wiedergutzumachen bzw. in das e aGZL arsärTebi oder für diese und sonstige Eingriffe 5 wirtschastlihe Leben eine vollständi ädi Betroffenen zu leisten. E E Ms den 14. Um den in Polen verbleibenden Deutschen sowie den in Deutschland verbleibenden Polen das Gefühl be e

Rechtlosigkeit H nehmen und ihnen vor allem die Sicherheit zu | )

gewähren, nicht zu Handlungen bzw. zu Diensten herangezogen werden zu können, die mit ihrem nationalen Gefühl cragedo ar sind, fommen Deutshland und Polen überein, die Rechte der beiderseitigen Minderheiten durch umfossendste und bindende Ver- einbarungen zu sichern, um diesen Minderheiten die Erhaltung, freie Entwicklung und Betätigung ihres Volkstums zu gewähr=- leisten, ihnen insbesondere zu diesem Zweck die von ihnen für O a rung zu gestatten. Beide Teile ( thten sich, die Angehörigen der Mind it niî 3 dienst es g F S A 5. Jm Falle einer Vereinbarung auf der Grundlage dieser Vorschläge erklären sih Deutschland und Polen bereit, die U e Demobilmahung ihrer Streitkräfte anzuordnen und dur- i : . Die zur Beshleunigung der obigen Abmachungen erforder- lichen weiteren Maßnahmen werden zwischen Donftierk und Polen gemeinsam vereinbart.

__ Die damalige polnische Regierung hat es abgelehnt, au diese Vorschläge auch nur zu reagieren. Es erhebt f As aber doch die Frage: wie konnte es ein so unbedeutender Staat wagen, solhe Vorschläge einfach zu négieren und darüber hinaus nicht nur zu weiteren Grausamkeiten gegen- Uber den Deutschen, die diesem Lande die ganze Kultur ge-

schenkt hatten, zu greifen, sondern sogar noch die allgemeine

Mobilmachung anzuordnen?

, Der Einblick in die Dokumente des Auswärtigen Amts in Warschau hat uns allen später die überraschende Auf- klärung gegeben: Ein Mann war es, der mit teuflisher Ge- wissenlosigkeit seinen gesamten Einfluß zur Anwendung brachte, um Polen in seinem Widerstand zu bestärken und jede Möglichkeit einer Verständigung auszuschalten. -

Die Berichte, die der damalige polnishe Gesandte in Washington, Graf Potoi, seiner Regierung in Warschau schickte, sind Dokumente, aus denen mit ershreckender Deut- lichkeit hervorgeht, wie sehr ein einziger Mann und die ihn treibenden Kräfte mit der Verantwortung für den zweiten Weltkrieg belastet sind.

Es. erhebt sih zunächst die Frage, aus welchen Gründen konnte dieser Mann in eine so fanatische E gegen

6 / einer ganzen Ge=

schichte weder Amerika noch ihm selbst irgendein Leid zu- gefügt ‘hatte?

Soweit es sich um die

Stellung Deutschlands zu Amerika handelt, ist folgendes zu sagen:

1. Deutschland i} vielleicht die einzige Großmacht, die weder auf dem Nord- noch Südamerikanischen Kontinent jemals eine Kolonie besessen’ oder si sonst politish betätigt hat, es sei denn durch die Auswanderung vieler Millionen Deutscher und deren Mitarbeit, aus der der amerikanische Kontinent in Sonderheit die Vereinigten Staaten nux Nutzen

- gezogen haben.

2. Das Deutsche Reich hat in der ganzen Geschichte der Entstehung und des Bestehens der Vereinigten Staaten nie- mals eine politish ablehnende oder gar feindlihe Haltung eingenommen, wohl aber mit dem Blut vieler seiner Söhne mitgeholfen, die USA zu verteidigen.

3. Das Deutsche Reich hat sih an keinem Krieg gegen die Vereinigten Staaten selbst beteiligt, wohl aber wurde es von den Vereinigten Staaten im Fahre 1917 mit Krieg überzogen, und zwar aus Gründen, die durch einen Aus- \{huß restlos aufgeklärt worden sind, den der jeßige Präsident Roosevelt zur® Prüfung dieser Frage selbst eingeseßt hatte. Gerade dieser Untersuchungsaus\huß zur Klärung der Gründe des amerikanischen Kriegseintritts hat einwandfrei festgestellt, daß diese für den amerikanischen Kriegseintritt 1917 ausschließlich auf dem Gebiet der kapitalistishen Fnter- essen einiger kleiner Gruppen lagen, daß Deutschland selbst jedenfalls keinerlei Absicht hatte, mit Amerika in einen Kon-

flit zu geraten.

luch sonst gibt es zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Volk keine Gegensäte, seien sie territorialer oder politisher Art, die irgendwie die Fnteressen oder gar die Existenz der Vereinigten Staaten berühren könnten. Die Verschiedenheit der Staatsformen war immer gegeben. Sie fann aber überhaupt nicht als ein Grund für Feindselig- keiten im Völkerleben herangezogen werden, solange sih nicht eine Staatsform bemüht, außerhalb des ihr natürlich ge- gebenen Bereiches in andere einzugreifen.

Amerika is eine von einem Präsidenten mit großer autoritärer Vollmacht geleitete Republik. Deutschland war einst eine von einer bedingten Autorität geführte Monarchie, später eine autoritätslose Demokratie, heute eine von starker Autorität geführte Republik, Zwischen beiden Staaten liegt ein Ozean. Die Divergenzen zwischen dem kapitalistischen Amerika und dem bolschewistischen Rußland müßten, wenn

überhaupt diese Begriffe etwas Wahres in sih hätten, wesent- lich größer sein als zwischen dem von einem Präsidenten ge- führten Amerika und dem von einem Führer geleiteten Deutschland.

Es ist nun aber eine Tatsache, daß die beiden historischen

Konflikte zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten, wenn auch von der gleichen Kraft inspiriert, doch aus\chließ- lih durh zwei Männer der USA angefaht worden sind, nämlich durch den Präsidenten Wilson und durch Roosevelt. Das Urteil Über Wilson hat die Geschichte selbst gesprochen. Sein Name bleibt verbunden mit einem der ge- meinsten Wortbrüche aller Zeiten. Die Folgen seines Wort- bruhs waren eine Zerrüttung des Lebens der Völker nicht nur bei den sogenannten Besiegten, sondern auch bei den Siegern selbst, Das durch seinen Wortbruh allein ermög- lihte Diktat von Versailles hat Staaten zerrissen, Kulturen zerstört ‘und die Wirtschaft Aller ruiniert.

Franklin

Wir wissen heute, daß hinter Wilson eine Gesellschaft

interessierter Finanziers stand, die sich dieses paralytischen Professors bedienten, um Amerika in den Krieg zu führen, von dem sie sih erhöhte Geschäfte erhofften.

_ Daß das deutsche Volk diesem Mann einst geglaubt hatte, mußte es mit dem Zusammenbruch seiner politishen und wirtschaftlichen Existenz bezahlen.

Welches ist nun der Grund, daß nach so bitteren Er- fahrungen sih wieder ein Präsident der Vereinigten Staaten findet, der erneut seine einzige Aufgabe darin sieht, Kriege entstehen zu lassen und vor allem die Feindschaft gegen

Ü

Deutschland bis zum Kriegsausbruch zu steigern?

Der Nationalsozialismus kam in Deutschland im selben Jahre zur Macht, an dem Roosevelt zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Es ist nun wichtig, die Momente zu prüfen, die als Ursache der heutigen Entwick- lung angesehen werden müssen:

Zunächst die persönliche Seite:

Jh verstehe nur zu wohl, daß zwischen der Lebensauf- fassung und -einstellung des Präsidenten Roosevelt und meiner eigenen ein weltweiter Abstand ist.

Roosevelt stammt aus einer steinreihen Familie, gehörte von vornherein zu jener Klasse von Menschen, denen Geburt und Herkunft in den Demokratien den Weg des Lebens ebnen und damit den Ausfstieg sichern.

Jh selbst war nur das Kind einer kleinen und armen Daunie und mußte mir unter unsäglichen Mühen durch

rbeit und Fleiß meinen Weg erkämpfen.

Al3 der Weltkrieg kam, hatte Roosevelt in einer unter dem Schatten Wilsons befindlichen Stellung den Krieg aus der Sphäre des Verdienenden miterlebt. Er kennt daher nur die angenehmen Folgen der Auseinandersezung von Völkern und Staaten, die sih für den ergeben, der dort: Geschäfte macht, wo andere verbluten.

Jn dieser gleichen Zeit war mein eigenes Leben wieder auf der ganz anderen Seite gelegen. Jh gehörte niht zu denen, die Geschichte oder gar Geschäfte machten, sondern nur zu denen, die Befehle ALSMEcIÓN.

Als gewöhnlicher Soldat habe ich mich bemüht, in diesen

vier Jahren vor dem Feinde meine Pflicht zu erfüllen und kehrte aus dem Kriege natürlich gerade so arm zurück, wie ih im Herbst 1914 in ihn gezogen war. Jh habe also mein Schiksal mit dem von Millionen geteilt, Herr Franklin Roosevelt das seine mit dem der sogenannten oberen Zehn- tausend. Während Herr Roosevelt nah dem Kriege schon seine Fähigkeiten in Finanzspekulationen erprobte, um aus der Jnflation, d. h. dem Elend der anderen, persönlichen Nutzen zu ziehen, lag ih noch, ebenfalls wie viele andere Hun- derttausend, im Lazarett. Und als Herr Roosevelt endlih die Laufbahn des normalen geschäftlih erfahrenen, wirtschaftlich fundierten herkunsts- mäßig protegierten Politikers beschritt, kämpfte ih als namenloser Unbekannter für die Wiedererhebung meines Volkes, dem das schwerste Unrecht in seiner ganzen Geschichte angetan worden war. : :

Zwei Lebenswege! Als Franklin Roosevelt an die Spiße der Vereinigten Staaten trat, war er der Kandidat einer durch und durch kapitalistischen Partei, die sih seiner be- diente. Und als ih Kanzler des Deutschen Reiches wurde, war ih der Führer einer Volksbewegung, die ih selbst ge- schaffen hatte. :

Die Kräfte, die Herrn Roosevelt trugen, waren die Kräfte, die ih auf Grund des Schicksals meines Volkes und meiner heiligsten inneren Uebérzeugung bekämpfte. Der „Ge- hirntrust“, dessen sih der neue amerikanische Präsident be- dienen mußte, bestand aus Angehörigen desselben Volkes, das

“wir als eine parasitäre Erscheinung der Menschheit in

Deutschland bekämpften und aus dem öffentlichen Leben zu entfernen begannen. i

Und doch hatten wir beide etwas Gemeinsames:

Franklin Roosevelt übernahm einen Staat mit einer in- folge der demokratischen Einflüsse verfallenen Wirtschaft, und 1h trat an die Spitze eines Reiches, das sih ebenfalls dank der Demokratie vor dem vollkommenen Ruin befand. Die Vereinigten Staaten besaßen 13 Millionen Erwerbslose, Deutschland 7 Millionen und allerdings noch weitere 7 Mil- lionen Kurzarbeiter. Jn beiden Staaten waren die öffent- lichen Finanzen zerrüttet, das Absinken des allgemeinen wirt- schaftlichen Lebens schièn kaum mehr aufzuhalten.

Jn diesem Moment beginnt in den Vereinigten Staaten und im Deutschen Reih nunmehr eine Entwicklung, die es der Nachwelt leiht machen wird, über die Richtigkeit der Theorien ein abschließendes Urteil zu fällen. Während im Deutschen Reich unter der nationalsozialistischen Führung in wenigen Fahren ein ungeheurer Aufstieg des Lebens, der Wirtschaft, der Kultur, der Kunst usw. einsebte, war es dem Präsidenten Roosevelt nicht gelungen, auch nur die geringsten Verbesserungen in seinem eigenen Lande herbeizuführen.

Wieviel leichter aber mußte diese Arbeit in den Ver- einigten Staaten sein, in denen knapp 15 Menschen auf. dem Quadratkilometer leben gegenüber 140 in Deutschland.

Wenn es in diesem Lande nicht gelingt, eine wirtschaft- liche Blüte herbeizuführen, dann hängt es nur zusammen ent- weder mit dem schlechten Willen einer herrshenden Führung oder mit einer vollkommenen Unfähigkeit der berufenen Menschen.

Jn knapp fünf Fahren waren in Deutschland die wirt- \chaftlihen Probleme gelöst und die Erwerbslosigkeit be- eitigt. | Fn derselben Zeit hat der Präsident Roosevelt die Staatsschulden seines Landes auf das Ungeheuerlichste er- höht, den Dollar entwertet, die Wirtschaft noch mehr zer- rüttet und die Erwerbslosenzahl beibehalten.

Dies ist aber nicht verwunderlih, wenn man bedenkt,

daß die Geister, die dieser Mann zu seiner Unterstüßung ge-

rufen hat oder besser, die ihn gerufen hatten, zu jenen Ele- menten gehören, die als Fuden ein Fnteresse nur an der

Zerrüttung und niemals an der Ordnung besißen können!

Während wir im nationalsozialistischen Deutschland die Spekulation bekämpften, erlebte sie unter der Aera Roose=- velt eine staunenswerte Blüte. Die Geseßgebung des New Deals dieses Mannes war falsch und damit der größte Fehl=- \hlag, den je ein Mann erlitten hatte. Es gibt keinen Zweifel darüber, daß eine Fortsezung dieser Wirtschafts-

politik in Friedenszeiten diesen Prasidenten früher -oder später troy all seiner dialektishen Geschiklichkeit zum Scheitern ge- bracht haben würde. sicherlih sein Ende vor dem Staatsgerichtshof wegen willkür- licher Verschleuderung des nationalen Vermögens gefunden Rue Vor einem bürgerlichen Gericht aber wegen \{chuld-

Fn europäischen Staaten würde er

fter Geschäftsgebarung dem Gefängnis kaum entgangen

; sein. (Beifall.)