1902 / 58 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Mar 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Ein Auszug Kalenderjahr

aus diesem Verzeichnisse, der das abgelaufene umfaßt, ist bis zum 1. Februar - jedes Jahres

durch die Landes-Zentralbehörde dem Reichskanzler vorzulegen. V. An Glashütten, Glasschleifereien “d Glasb R sowie in Sandbläsereien muß an einer in die Augen fallenden Stelle eine Tafel ausgehängt werden, welche in deutlicher Schrift die Bestimmungen unter T wiedergiebt. In denjenigen Glashütten, welhe von den unter 11 nach- gelassenen Ausnahmen Gebrauch machen, muß diese Tafel

außerdem die

Bestimmungen unter Il und IV Ziffer 1, in

denjenigen Glashütten, welche von den unter IIT nachgelassenen

Ausnahmen Gebrauch machen, die B-stimmun und TV D er 2 talt, f gen unter III 0

Die ordnung und

rs{riften im § 138 Abs. 2 Say 4 der Gewerbe-

unter Ziffer 6 Abs. 2 der Bekanritmahung vom

13. Zuli 1900 E L S. 566) bleiben unberührt.

T. Die

vorstehenden Bestimmungen treten am 1. April

1902 in Kraft und haben für zehn Jahre Gültigkeit. Berlin, den 5. März 190 M) daa Der Stellvertreter des Reichskanzlers.

Anlage A. Glashütte

über Beginn

Li

Nummer | der

Beginn

Graf von Posadowsky.

Tabelle und Gnde der Arbeitszeiten und der Pausen für junge Leute. 2, E 3 4 5.

Pausen. Ende Name

Schicht. ter Schicht. | desjenigen,

welcher

der

Schicht.

die Ein- tragungen bewirkt.

| | | | |

Tageszeit. Tageszeit. Dauer in Minuten Datum. Tageszeit

1. Schicht.s2. Jan.| 1 Uhr |2./1.|24 bis 23| 15 |:

Anlage V.

pes S Ls e

54 bis 6 | 30

[Nachm | 9 bis 9} | 15

|

Verzeichniß

derjenigen Glashütten, die von der Führung der Tabelle

über die Pausen der

L] 2.

oder Betriebsleiters, Belegenheit des Betriebs.

und der Bewilligungen. h. Name des Unternehmers

a. Bezeichnung des Betriebs,

e) _ ._— L _ —_ —_ - = _ - = = = -—_ R) S) _— —_ “— = ez Ce

3.

jungen Leute entbunden sind. |

D |

8.

ür

Datum der Ausnahmebewil-

der Arbeits\chihten

Arbeitsschichten

lusnahme be-

5)

willigt ist.

Arbeiter.

jungen Leute Bemerkungen.

‘der der erwasenen männlihen #

dieser jungen Leute.

ligung und Aktenvermerk.

Zahl der jungen Leute, f

triebe beschäftigten Arbeiter. Art der Beschäftigung dieser

Gesammtzahl der in dem Be-

welche die Dauer

Dauer

Vera nutwäüGunag,

betreffend d jugendlichen raffinerie

Auf Grur

ie Beschäftigung von Arbeiterinnen und

Arbeitern in Rohzuckerfabriken, Zucker-

n und Melasseentzuckerungsanstalten. Vom 5. März 1902

1d des S 139a Abs. 1 Ziffer 1 der Gewerbe-

ordnung hat der Bundesrath die nachstehenden

Bestimm

ungen, betreffend die Beschäftigung von

Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Nohzudcker-

fabriken,

_ anstalten erlaîsen :

Zuckerraffinerien und Melasseentzuckerungas-

e m #4 S 2 N I, Die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Nohzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Melasse

entzuckerungsanstalten unterliegt folgenden Beschränkungen:

1) Arbeit Bedienuna der

Fahrstühle sowie zum Transport der Ihnizel in {wer u

IDCTDeN D “Un

Kryjftallisationsräumen, den Trockenkammern, den rêumen. den N

räumen, anderen Arbeit

Lili

erinnen und jugendlihe Arbeiter dürfen zur Rübenshwemmen, der Nübenwäschen und der Rüden und Nüben bewegenden Wagen nit verwendet Füllhaus, in den Zentrifugenräumen. den Maisc& äumen zum Decken des Brotzuckers, den Nutsch-

den Trockenanlagen der Strontianziegeleien sowie an

sftellen, an welhen eine außergewöhnlich hohe

Wärme herrscht, darf Arbeiterinnen und jugendlihen Arbeitern

während der aewährt und d 5) In den

T uer des Betriebs eine Beschäftigung nicht er Aufenthalt nicht gestattet werden. jenigen Räumen, in welchen Arbeiterinnen oder

jugendliche Arbeiter beshäftigt werden, ist neben der nah 5 1358 Abj. 2 der Gewerbeordnung auszuhängenden Tafel an geeigneter Stelle eine zweite Tafel auszuhängen, welche in

deutliher Schr TL Die L. April 1902

ift die vorstehenden Bestimmungen wiedergiebt voritehenden Bestimmungen treten mit dem in Kraft und haben für die Dauer von zehn

Jahren Gültigkeit Berlin, den 5. März 1902. Der Stellvertreter des Reichskanzlers

Der Zivil - Jngenieur Deutschen Patentbureaus „Archimedes“, Moabit 129, welcher, chne in die Liste der

Graf von Posadowsky

Bekanntmachung,

Max Lorenz, Inhaber des zu Berlin, Alt-

Patentanwálte ein-

A die Vertretung vor dem Kaiserlichen Patentamt

be

Sea die Patentanwälte, vom 21 M

geiélofen.

treibt, wird hiermit auf Grund des # 17 tes

ai 1900 att Seite 233) vom Vertretungsgeschäft aue-

Die Ausschließung erfolgt mit der Maßgabe, daß Loren befugt bleibt, diviekinen Sen. in welchen a ge e _wärtig Vertreter ist oder in welchen er bis zum 1. April 1 eine treter - Vollmacht einreiht, bis zum 1. Juni 1902 weiterzuführen. | Berlin, den 6. März 1902. Der Präsident des Kaiserlichen Patentamts. von Huber.

Das in San Francisco neu erbaute, mit einem Gasolin- Motor versehene zweimastige Segelschiff „Gazelle“ von 151,00 Registertons Brutto-Naumgehalt hat dur den Ueber- gang in das ausshließlice Eigenthum der Firma Hernsheim u. Co. in Herbertshöhe das Recht zur Führung der deutschen lagge erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigenthümerin amburg als Heimathshafen angegeben hat, ist von dem aiserlichen General-Konsulat in San P unter dem 5. Februar d. J. ein Flaggenzeugniß ertheilt worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 13 des „Neihs-Gesepblatts“ enthält e Nr. 2846 die Bekanntmachung, betreffend die Beschäfti- gung von Arbeiterinnen und zjugendlihen Arbeitern in Glas- hütten, Glasschleifereien und Glasbeizereien sowie Sand- bläsereien, vom 5. März 1902, und unter Nr. 2847 die Bekanntmachung, betreffend die Beschäfti- gung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Roh- zuckerfabriken, Zukerraffinericn und Melasseentzuckerungs- anstalten, vom 5. März 1902. Berlin W., den 8. März 1902. Kaiserliches Post-Zeitungsamt. B Bath.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

der Wahl des Oberlehrers am Friedrihs-Gymnasium in Berlin, Professors Dr. Busse zum Direktor des Askanischen Gymnasiums in Berlin die Allerhöchste Bestätigung zu ertheilen.

Justiz-Ministerium.

Dem Amtsgerichtsrath Keylih in Polkwiß ist die nac- gesuchte Dienstentlassung mit Pension a bie N 9 L u stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der O R Gerdes in Kattowiß bei dem Landgericht in Beuthen i. O.-Schl. und der Kaufmann Marx Butschkow in Breslau bei dem Landgericht daselbst.

Jn der Liste der Nechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts- anwälte Pabst bei dem Oberlandesgericht in Cassel, Schröder bei dem Landgericht in Landsberg a. W. und Falkenfeld bei dem Amtsgeri t in Fürstenwalde.

In die Liste der Rechtsanwälte find eingetragen: die Rechtsanwälte r enGued aus Fürstenwalde bei dem Land- ericht in Frankfurt a. O., Pabst vom Oberlandesgericht in

assel bei dem Landgericht dase;bst und Schröder aus Lands- Fribe a. W. bei dem Amtsgericht in Soldin, der frühere Rechtsanwalt Nehring bei dem Amtsgericht und dém Wandgeriht in Halle a. S., die Gerichts- Assessoren Dr. Miethke bei dem Landgericht 11 in Berlin, Dr. Werner bei dem Landgericht in Breslau, Siegfried Lehmann bei dem Amtsgeriht und dem Landgericht in Potsdam, Luey bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Dusseldorf, Bochner bei dem Amtsgericht in Fürstenwalde, Dr. Yaertel bei dem Oberlandesgeriht in Jena und der fruhere Gerichts- Assessor Dr. Alfred Strauß bei dem Kammergericht.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. _ Die Oberförsterstellen Lonau im Regierungsbezirk Hildesheim und Sterbfriß im Regierungsbezirk Cassel sind zum 1. Juli 1902 anderweit zu besezen.

Bekanntmachung.

Gemäß F 46 des Kommunalabgabengesehes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kom- munalabgaben einshähßbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1900/01 bei der Nor dhausen-Wernigeroder Eisenbahn bezüglich ihrer preußishen Strecke auf Ai 166 572 M 98 S festgestellt worden ist E

Magdeburg, den 5. März 1902.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. M Taeger, Präsident der Königlichen Eisenbahn-Direktion.

Abgereist:

Zeine Excellenz der Finanz-Minister Freiherr von Nhein- baben, aus dicnstliher Veranlassung nach Düsseldorf.

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Dffiziere, Fähnriche x. Ernennungen, Beförde- rungen und Verseyungen. Jm aktiven Heere. Berlin, 4. Mârz. Licht, Major aggrea. dem 3 Magdeburg. Inf. Reat. Nr. 66, jum Bats. Kowmandeur im Megat etnannt. by. Bessel, Portepee-Unteroff., Ober-Primaner der Haupt - Kadettenanstalt, als Fähnr. mit Patent vom 27. Februar d. I. im 5 Thüring. Inf.-Regt Nr. 94 (Großherzog von Sathien) angestellt

_DBerlin, 6 Marz Prinz Friedrich Leopold von Preußen Königliche Hoheit, Gen. Lt. mit dem Range cines kommandierenden Generals, Jnspekleur der 4. Kav. Jalp., von dieser Stellung enthoben und gleiczeitig, unter Beförderung zum Gen. der Kav. Belgi ung à la gute des 1. Garte-Negis und des 1. Leib-Hus Regts Ne. 1, um Chef des Se „Polfleia. Ulan. Negis. Nr. 15 ernavurvt L in o Gim igunaen, Jw grdipen Heere. ; 4. Miârz b. Glasenapp und Bats, Kommandeur im }, Magdeburg, Inf. Regt. Nr. 66, aus dem Heere ausgeschieden und als Kommandeur des 2. See-Gats. angefte0!

Berlin, 6. März. v. Stephani, Gen. Lt. und Kommandeur

11. Div., in Genehmigung feines Abschiedsgesuchs mit der gese lie

ension zur Disp. gestellt. Kohlermann, Oberlt. im 4. Lo hring.

nf. Regt. Nr. 136, scheidet aus dem Heere am 20. März d. J. aus und wird mit dem 21. März d. I. in der Schutztruppe für Deuts. Ostafrika Be z B

m Sanitätsk orps. erlin, 4. März. Dr. Len

Arzt beim 2. Gro berzogl. Hess. Feld-Art. Regt. Nr. 61, scheid sist. dem Heere am 6. März d. I. aus und wird mit dem 7. März d. J. bei der Schußtruppe für Deutsch-Ostafrika angestellt.

Nichtamkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. März.

Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer lenarsigung. Vorher beriethen die vereinigten Aus\ üsse für oll- und Steuerwesen und für Zustizwesen, die vereinigten

Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr und sodann der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen,

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hertha“ am 6. März in Singapore eingetroffen und gestern von dort nah Hongkong in See gegangen.

Der Dampfer „Silvia“ hat mit dem Ablösungs- transport für Kiautschou an Bord gestern in Wilhelms- haven die Ausreise angetreten.

_ Die abgelöste Besaßung von S. M. S. „Möwe“ ist mit dem Dampfer „Bremen“ gestern in Adelaide ein- getroffen und seßt heute die Reise na Fremantle fort.

m ——————

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird eine Zusammenstellung der Berichte von deutshen Fruhtmärkten für den Monat Februar 1902 veröffentlicht.

Braunschweig.

Dem Landtage ist eine Denkschrift der Regierun

über die rechtlihe Stellung der Bel enilibalt B Rg In derselben wird, der „Braunschweigischen Landeszeitung“ zufolge, ausgeführt, daß der Herzog von Cumberland nicht als Landesherr anzusehen sei. Der Regent führe nit die Regierung im Namen des Herzogs von Cumberland, dessen Tod auch die Regentschaft niht berühren werde. «Jemand, der niht Bundesfürst sei, könne au nicht Landesherr sein.

Elsaß-Lothringen.

_ Seine Kaiserliche und Königliche Senat der Kronprinz traf gestern Abend 81/5 Uhr, wie “W T. B.“ meldet,-in Straß - burg ein. Zum Empfang waren der Kaiserliche Statthalter in Elsaß-Lothringen, Furst zu Hohenlohe-Langenburg, der Kommandeur des XVY. Armee-Korps, General der Infanterie Herwarth von Bittenfeld, der Gouverneur, General- leutnant von Sick und der Polizei-Präsident Dall auf dem Bahnhofe erschiénen. Nach der egrüßung begab sich Seine e und Königliche Hoheit nah dem Palais des Statt-

alters.

__ Der Landesaus\chuß hat in seiner vorgestrigen Sißung die zweite Lesung des Etats für 1902 beendet. Derselbe ist in Einnahme und Ausgabe auf 69218111 M festgeflellt worden, und zwar im ordentlichen Etat in Ausgabe auf 60496492 M, nämlih: an fortdauernden Ausgaben auf 98 459 722 und an einmaligen Ausgaben auf 2036 770 M, und in Einnahme auf 61 056 649 Á, im außerordent

lihen Etat in Auegabe auf 8 721 619 M und in Einnahme auf 8161 462 M

Oesterreich-Ungarn.

Das öôsterreichische Abgeordnetenhaus sehte gestern, wie „W. T. e meldet, die bereits am Donnetdiag L ITES Verhandlung über die Ausnahmeverfügungen in Triest fort. Der Minister-Präsident Dr. von Koceber widerlegte zunächst mehrere am Tage vorher vorgebrahte Behauptungen Es seien nur etwa dreißig Marineheizer dem Lloyd zur Äuf- rechthaltung der Verbindung mit Dalmatien und dem Orient zur Verfügung gestellt worden. Der Minister-Präsident gab dann eine ROCaTIe Darlegung der Ercignisse vom 13., 14. und 156. v. M. und stellte fest, daß es sih am ersten Tage led'glich um cine Arbeiterdemonstration, an den beiden anderen aber um Excesse gehandelt habe, die als Aufruhr zu bezeihnen seien. Polizei und Militär hätten troß der maßlosen Heraus- forderungen eine volle Stunde lang an sich gehalten und ersi von der Waffe Gebrauch gemacht, als es kein anderes Mittel mehr gegeben habe. (Lärm und Unterbrehungen bei den Sozialdemokraten, der Abg. Eldersch wurde zweimal zur Ordnung gerufen.) Der Minister-Präsident verlas sodann eine Anzahl Zeugenaussagen von n ehenen Bürgern Triests, aus denen hervorgehe, daß die Exzesse den Charaîter vollständiger Anarchie und Revolution an sih getragen hätten und das Militär erst eingegriffen habe, als es vom Pöbel bedränat worden sei. Das Gros der Tumultanten habe aus arbeits scheuen Elementen bestanden, es bestehe auch die Vermuthung, daß Elemente ihre Hand im Spiele gehabt hätten, welche sich ju dem Programm absoluter Geseßlosigkeit bekennten. Dafür ei auch der Meuchelmord an einem Wachmann eine Be- släligung. Es seien insgesammt 10 Personen getödtet und W mehr oder minder {wer verleyt worden, von denen nah- trâglih noch 2 gestorben seien. Schnellfeuer sei überhaupt niht kommandiert worden, auh sei weder eine Frau er: schossen, noch auf S fori de Leute eiù An- griff gemacht worden. atürlich hätten zum Schuye der arbeitenden Bevölkerung und zur Vertheidigung der Stadt gegen Plünderu und VBrandstiftu au dentliche Masrnahmen getr en werden müssen, Dieselben könnten au nit cher au werden, als bis es diesen gefährli Elementen, die den Aufruhr gerufen hätten, zum cin Bewußtsein gekommen sei, daß die Gewalt der Autorität ihrer

Lust am Verbrechen , (Beifall, Jändeflatsck Widerspruch bei den See AEN Nad edner aden.

erregten Debatte, in welche die Sozialdemokraten wieder- holt lebhaft eingriffen, wurde der Antrag des Abg. Ellenbogen, den Bericht des Ausschusses niht zur Kenntniß zu nehmen, mit 180 gegen 76 Stimmen abgelehnt und der Ausshußantrag angenommen. Sämmtliche Anträge der Minorität wurden abgelehnt, dagegen die Resolution des Abg. Wolf, dem Postbeamten, der bei den Vorgängen in ¿Triest verleßt wurde, eine Entshädigung zu gewähren, an- “genommen. Hierauf seßte das Haus die Berathung des

dgets fort.

: Der Minister-Präsident Dr. von Körber hat fich gestern Nachmittag von Wien nah Budapest begeben. :

Im Laufe der gestrigen Pa E des ungarischen Unterhauses wurde bekannt, daß das Mandat des Abg. Gabanyi (Oppositionspartei) von dem Ausschuß, welcher über die Gültigkeit des Mandats zu entscheiden hatte, für ungültic erklärt worden sei. Als diese Nachriht in den Sißungssaa gelangte, geriethen die Mitglieder der Kossuthpartei in große Erregung und riefen: „Wir dulden diese Ungerechtigkeit niht; wir gestatten die Fortseßung der Sißung nicht.“ Der Minister-Präsident von Szell, welcher eben sprach, konnte inmitten des leidenschaftlichen Geschreis seine Rede nicht fortseßen. Der Vize-Prästdent Tallian suspendierte die Sizung. Nach einer viertelstündigen none Glirenb welcher die oppositionellen Mitglieder in die Mitte des Saales drängten und sh fortwährend in leidenschaftlihen Ausrufen ergingen, wurde die Sißung wieder eröffnet. Der Vize-Präsident wurde mit erneuten leidenschaftlihen Zurufen unterbrochen. Um 13/4 Uhr wurde dié Sißung unter großer Erregung geschlossen.

Großbritannien und Frlaud.

Jm Beisein des Königs und der Königin fand gestern, wie „W.T. B.“ meldet, in Dartmouth die Grundsteinlegung ur neuen Marine-Akademie statt, zu der eine große Scuppencbiheilüng und zahlreiche Volunteers zugezogen waren. Der Feierlichkeit wohnten auch die Offiziere des deutschen Schulschiffes „Moltke“ bei. Deér König begrüßte den Kom- mandanten des Schiffes mit herzlihem Händedruck. Nach der S O begaben sich der König und die Königin nach

[ymouth. s Die Königin wird heute bei dem Stapellauf des neuen Se AUTS „Queen“ zu Devonport die Tavfe des Se vollzichen.

Jn der gestrigen Siyung des Unterhauses wurde die Debatte über das Armeebudget fortgeseßt. Auf eine Anfrage Sir Henry Campbell Banner- man’'s erklärte der Staatssekretär des Kriegsamts Brodrick, der jeßige Fortgang der Operationen in Süd- Afrika und die große Zahl der Buren, welche sih in den lezten zwei Monaten ergeben hätten, rechtfertigten die Er- wartung, daß lange vor Ablauf der 8 oder 9 Monate, für welhe die volle Aufrechterhaltung der britishen Streit- kräfte in Süd-Afrika in der Budgetvorlage vorgesehen sei, eine wesentliche Herabminderung derselben werde erfolgen können. Als künftige Besagung Süd-Afrikas, wenn die gegen- wärtige Krisis vorbei sein werde, würden aller Wahrscheinlich- keit nah 15 000 Mann britisher Truppen genügen, zu denen noh einheimische Streitkräfte und die Polizeitruppen hinzu- kämen. Jm weiteren Verlaufe der U genehmigte das Haus mit 182 gegen 54 Stimmen die Vorlage, betreffend den Cffektivbestand des Heeres.

Frankrei.

Der Senat hat gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, nah mehrtägiger Debatte die Vorlage, betreffend die Prämien für die Handelsmarine, in erster Lesung angenommen, den von der Kammer beschlossenen Wortlaut der Vorlage jedoh an mehreren Stellen abgeändert.

In der Deputirtenkammer brachte gestern der Deputirte Humbert eine Jnterpellation über den briti \ch- japanishen Vertrag ein. Der Minister des Aeußern Delcassé erklärte, der Vertrag könne die Politik Frank- reihs im äußersten Osten nicht ändern; wie der hbritish- japanishe Vertrag, erstrebe auch die französishe Politik die Aufrechthaltung der Juntegrität Chinas. Die Regierung werde es sich stets angelegen sein lassen, die Juteressen Frankreichs zu wahren. Die Deputirtenkammer beshloß hierauf mit 339 gkgen 190 Stimmen, die F der Jnter- pellation Humbert bis nah Erledigung der übrigen Ynter- pellationen zu vertagen. Der Deputirte Ribot be- fragie die Regierung über die Zuckerkönvention. Der Finanz-Minister Caillaux erwiderte, alle Prämien für Zucker seien abgeschafft. Er glaube, daß, vom Standpunkte der allgemeinen Junteressen aus, seit langer Zeit kein so heilsames Werk geschaffen worden sei. Alle auf die Zucerkonvention bezüglichen Schriftstücke würden veröffentliht werden. Die Lage des Zuckerrübenbaues werde vor dem 1. September 1903 keine Aenderung erfahren, und die Negierung beabsichtige nicht, vor diesem Zeitpunkt irgend eine Aenderung vorzuschlagen.

Niederlande.

Der Präsident der Ersten Kammer van Naamen van Temnes ift, wie „W. T. B.“ erfährt, gestern früh im Haag gestorben.

Türkei.

Wie dem Wiener „Telegr. - Korresp. - Bureau“ aus Konstantinopel gemeldet wird, hat die Pforte den armenishen Patriarhen Ormanian davon versländigt, daß der Unterricht in der armenischen Sproche an den arme- nischen Schulen untersagt werde. Der Patriarch hade gegen diese Masinahme entschiedenen Einspruch erhoben und im Fall ihrer Durchführung mit seiner Demission gedroht Er erkläre au, auf diejem Beschluß beharren zu wollen. destehe kein Grund zur a des armenishen Geschichts- ünterrihis, da mit der Religion die Geschichte eng verbunden end auch allen anderen E Een der Unterricht in der nationalen Geschichte gestattet sei.

Der amerikanishe Gesandte hat der Pforte eine Note überreicht, in welcher die Verantwortung für die GVefangennahme der Miß Stone der türkischen Regie tung zugeschoben und die Nülzahlung des Lösegeldes verlangt wird. Ju ihrer Antwort hat die Pforte jede Ver- êatwortung und die Zahlung des Lösegeldes abgelehnt.

Amerika.

__ Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich traf gesiern rah um P/, Ubr, é „W. T. B.“ berichtet, in Albany [New York) ein und wurde von dem Gouverneur Odell,

eral-Adjutanten Henry und einer Abordnung des Senats empfangen. Zunäthsit wurde unter militärischer

Eskorte eine Fahrt nah dem Rathhaus angetreten, wo der Mayor Gans den Prinzen mit einer Ansprache be- grüßte. Hierauf begab fich Seine Königlihe Hoheit nah dem Staatskapitol, wo eine Begrüßung durch den Gouverneur Odell im Namen des Staates Neiv gor stattfand. Alsdann begab sich der Prinz nach dem

taatssenat, wo Höchstder)elbe einer Sißung beiwohnte, zu welcher nur Senatoren und Staats-Oberrichter Zutritt hatten, und von dort nah dem Nepräsentantenhause. Nachdem noch das Kapitol besichtigt war, seßte der Prinz um 10 Uhr die Fahrt nah Westpoint fort, wo die Ankunft um 2 Uhr Nachmittags erfolgte. Dort wurde Seine König- lihe Hoheit von dem Direktor der Militär - Akademie, Obersten Mills, “und den Offizieren derselben empfangen und unter Eskorte einer Kavallerie-Abtheilung nach dem Parade- play geleitet, wo ‘21 Salutschüsse abgefeuert wurden. Seine Königliche Hoheit besichtigte dann sechs Kompagnien Kadetten und nahm danach eine Parade über dieselben ab. Hierauf richtete Seine Königliche Hoheit eine Ansprache an die Kadetten, worin Höchitderselbe sie zu ihrer vortrefflihen Er- scheinung beglückwünschte und sagte:

Ich freue mih, Sie, eine glänzende Schaar junger Männer, ge- sehen zu haben, und beglückwünsche auch die Nation, der die Dienste solh prächtiger Leute gehören. Ich hoffe, daß die bald stattfindende Jahrhundertseier der Akademie ein \{chöônes Fest werden wird. freue mich, diesen {chönen Ort besucht zu haben, und danke Ihnen.

Um 51/2 Uhr Abends traf der Po Heinrich wieder in New York ein und begab sich nah dem Hotel Waldorf- Astoria. Um 8 Uhr fuhr Seine Königliche Hoheit dann im geschlossenen Wagen zum Diner nah dem University Club, wo V öchstderselbe von dessen Präsidenten Howland begrüßt wurde. Auf dem ganzen Wege nah dem Klub brachte die Volksmenge dem Prinzen unausgeseßt begeisterte Huldigungen dar. An dem Diner nahmen auch der deutshe Botschafter Dr. von Holleben, der deutsche General-Konsul Bünz und der General Miles theil. Nach 11 Uhr Abends begab sih Seine Königliche Hoheit vom University Club nah der Arionhalle, wo 400 ehemalige deutshe Studenten einen Kommers veranstaltet hatten. Karl Beck führte den Vorsiß und be-

rüßte den Prinzen bei seinem Eintreffen mit einer Ansprache. An seiner Erwiderung führte Seine Königliche Hoheit aus:

Sie sangen soeben „Deutschland, Deutschland über Alles“, Sie alle tragen im Knopfloch das \{chwarz-weiß-rothe und das roth-weiß- blaue Band. Ich hoffe, daß der deutshe Idealismus, die deutsche Sprache, das deutsche Lied, die deutschen Sitten und das N e Denken cin Bindeglied zwischen dem theuren Vaterland und den Ver- einigten Staaten sein werden.

Um Mitternacht kehrte der Prinz in das Waldorf-Astoria- Hotel zurü.

Wie dem „W. T. B.“ aus Washington gemeldet wird, hat die deutsche Regierung, in Beantwortung von An- fragen hinfihtlih Schantungs, dem Staatsdepartement erklärt, sie beabsichtige niht, die Bürger anderer Nationen von den Vortheilen auszuschließen, welhe dort Deutsche genießen sollten. Auch Rußland habe erneute Bürgschaften bezüglich der Handelsrechte anderer Nationen in seiner chinesischen Einflußsphäre gegeben.

Asien.

Aus Peking vcm beutigen Tage meldet das „Reuter'she Bureau“, daß eine zum größten Theil aus ent- lassenen Soldaten bestehende Räuberbande den Priester von Jesol, 150 Meilen nord n von Peking gelegen, entführt habe. Die Regierung häbe Truppen unter dem Befehl eines Generals dorthin entsandt.

Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Kobe (Japan) hat eine dort abgehaltene Versammlung von Aus- ländern aller Nationalitäten beschlossen, die Zahlung der neu auferlegten Steuern als mit den internationalen Ver- trägen in Widerspruch stehend zu verweigern, bis die An- gelegenheit auf diplomatishem Wege geregelt sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Neis- tages und des Hauses der-Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Statistik und Volkswirthschaft.

Fortschritte im Kleinwohnungsbau im bergischen Lande.

Das frühere Herzogthum Berg, dessen Hauptstadt Düsseldorf ist, bildet einen der industriereidsten Bezirke Deutschlands, womit schon ausgesprochen ist, daß au die moderne Wohnungönoth dort beimis{ ist. Nirgends hat aber auch eine von allen maßgebenden Kreisen so energish betriebene Bekämpfung derselben eingeseßt, wie gerade în dicjem Gebiet. Staatliche Behörden, namentlih die Königliche Re gierung zu Düsseldorf und die Landes-Versicherungsanstalt, Gemcinde- vertretungen, Arbeitgeber und -nehmer wirken in dem Herzogthum im besten Einvernehmen zusammen, ganz besonders seit dem Jadte 1897, im welchem der Rheinische Veicin zur Förderung des Arbeiterwobnungs- wesens auf die Jnitiative des Landesraths Brandts, des Vorsigenden der Versicherungsanfsialt, ins Leben getreten ist Die Barmer Baues-sellschaft hat mit cinem Akltienkapitale von Î Millionen Mark unter Hinzunahme von Hyvothbekengeldern be- reits ca. 600 Wohnungen geschaffen. In Elberfeld sind vom Eisen- bahnbaudercin und vom Spar- und Bauvercin mehrere größere Häuser errichtet worden. In Remscheid wurde eine Wobnungs- enquôte veranstaltet. Jhre Frucht war die Gründung cines gemein- nühigen Bauvereins, der biöher für ca. 230 Familien Wohnungen hergestellt hat. Sedr lebhaft bat sih das Interesse für die Besserung der Wohnunatverbältnifse auh in den bergischen Kreisen Lennep, Mettmann, Solingen und Gummersbach gestaltet. Im Kreise Mett- mann sind Bauvereine in Cronenberg, Langenberg Neviges Velbert Vohdwinkel und Heiligenbaus entstanden. Im Kreise Solingen wurden 5 gegründet, von denen 2 in Solingen, die anderen in Obligs, Opladen und Wald ihren Sig haben. Die beiden Solinger Vereine haden bisher mehr als 160 Wobnungen hergestellt, der Vercin in Wald hat 36 Häuser errichtet In Hobscdeid endli dat cs die Ge- meinde übernommen, den Bau von Häusern mit kleinen Weobnungen u fördern, intem sie Arbeitern, HVausindustriellen und sonstigen einen Leuten, welétde ein Haus baven wellen, mit Hyvothdeken- Sa, die sie bei der Landes-Versicherungsanstalt leiht, an die and ged. G Es isl selbiiversiüadlich, daß bei dem durd diese TUitigkeit doku-

mentierten allgemeinen Anteresse für das Weohnungöweien und dei |

der regen Mitarbeit der Privatbautbätigkcit dic Wednungsrerdältniße ed tale weictlih gedessert haden. Hervorwbeden i nos. mit reelcder Sorgfalt und mit welcdem liededollen Veritäntnik die Häuser der genannten Vereine im Innern sowohl wie in der Tußeren An- T let wotden sind. Ueberall if in der inneren s de Geelcivifien det Elimbohnet, die fh zum weitaus größten The

aus den Kreisen der Arbeiter und Hausindustriellen rekrutieren, Rechnung getragen worden. Die äußere Ausgestaltung zeigt in vielen Beispielen, wie auch beim Arbeiterhaus künstlerischer Geshmack eine Stätte finden kann, ohne daß dadurch bie Miethen vertheuert werden.

geradezu maleris{chen Anblick. t :

Sämmtliche Vereine erfreuen sich der Unterstüßung durch die Gemeinden und Kreise. Theilweise find von denselben Geschäfts- antheile oder Aktien gezeichnet, theilweise ist die Bürgschaft für Iypo- thekenkapitalien übernommen worden. Es handelt fi hierbei meistens um ret erheblihe Summen. In den Vereinen arbeiten Vertreter der Behörden, Arbeitgeber und «Arbeitnehmer zusammen, und wohl gerade diesem Zusammenwirken ist es zu verdanken, daß so schöne Erfolge erzielt worden sind. :

Zur Arbeiterbewegung. Aus Alais (Dep. Gard) meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß der Kongreß der Grubenarbeiter beschlossen hat, den allgemeinen Ausstand (vergl. Nr. 56 d. Bl.) zu vertagen.

Kunst und Wissenschaft.

Die Bismarck-Säule für Hannover wird, wie das „Centralbl. der Bauverwaltung“ mittheilt, nah dem Entwurfe des Architekten A. Sasse in Linden zur Ausführung gelangen. Von den fünf beim Wettbewerbe \. Z. mit Ehrenpreisen bedahten Künstlern wurde Sasse für seinen jeßt zur Ausführung gewählten Entwurf mit dem Kennwort „Semnonenhain“ an erster Stelle ausgezeichnet.

Heute trat in Stuttgart die Balneologische Gesell- schaft zu ihrer 23. Jahresversammlung zusammen. Zur Er- öffnung erschien, dem „W. T. B.“ zufolge, auch Seine Majestät der König, Allerhöchstwelhher von dem Vorsißenden, dem Geheimen Medizinalrath, Professor Dr. Liebreich-Berlin, begrüßt wurde. Im Namen der württembergischen Regierung begrüßte der Negierungs- Direktor von Nestle die Versammlung. Die Verhandlungen der- selben werden bis Dienstag dauern.

In Como ist, wie ,„W. T. B.“ meldet, der Afrikaforsher Haupt- mann Casfati, der Gefährte Emin Pascha's, gestern gestorben.

Handel und Gewerbe.

Heute Vormittag 11 Uhr fand die, wie alljährlih, im März durch den Reichskanzler berufene ordentlihe General- versammlung der RNeichsbank-Antheilseigner im Reichsbankgcbäude unter Vorsiß des Präsidenten des Reichsbank- Direktoriums, Wirklichen Geheimen Raths Dr. Koch in Ver- tretung des behinderten Reichskanzlers nah S 18 fgde. des Statuts statt. Dieselbe empfing den Verwaltungsbericht nebst der Bilanz und Gewinnberehnung für das Jahr 1901, dessen wesent- lichen Anhalt der Vorsißende hervorhob; hierauf wurden die fünf nah dem Alter des Eintritts ausscheidenden Mitglieder des Stra -BUVURN E wieder gewählt und für den verstorbenen

ommerzienrath Berthold Simon, dessen der Vorsißende mit ehrenden Worten gedacht hatte, der Kommerzienrath Ernst Joachim Meyer hier als Stellvertreter neu gewählt. Hiermit war die Tagesordnung erledigt. (Weitere Nachrichten über „Handel und Gewerbe“ \. i. d. Zweiten Beilage.)

Theater und Musik,

Königlihes Schauspielhaus.

Zur Erinnerung an seine vor 100 Jahren, am 10. März 1802, in dem damaligen Königlichen National-Theater, dem jegigen Schau- spielbaus, erfolgte erste Aufführung wurde gestern Gotthold Evhraim Lessing's dramatishes Gedicht „Nathan der Weise“ gegeben. Die Vorstellung verlief durchaus befriedigend und trug die der Gedenkfeier entsprehende weihevolle Stimmung in si; ohne ihr äußerlih Ausdruck zu geben. Das vollbesezte Haus ließ \sich von dem Geiste des großen Dichters fortreißen und spendete warmen Beifall. Für den erkrankten Herrn Matkowsky gab Herr Lettinger vom hiesigen Schiller-Tbeater den Tempelherrn recht gewandt und mit verîtändnißvoller Auffassung. Die anderen Hauptrollen wurden dur die Damen Lindner (Sittab), Mahn (Nea) und Schramm (Daja), sowie die Herren Ludwig (Saladin) und Molenar (Nathan) gleichfalls gut vertreten.

Schiller - Theater

Marx Dreyer’'s Schauspiel „Der Probekandidat“*, das im Deutschen Theater eine lange Reibe erfolgreicher Aufführungen erlebte, ist nunmehr in den Spielplan der Volkébübne im alten Wallner- Theater aufgenommen worden, wo es gestern zum ersten Mal in Scene ging. Die ehrliche, wenn auch niht ganz tendenzfreie Begeisterung, mit welcher darin der Verfasser für die Gewissentfreibeit eintritt, fand auch an dieser Stätte lauten Widerbhall im Publikum, das die Vorgänge auf der Bühne mit gespannter Aufmerksamkcit verfolgte. Die ver- ständnifvolle Jnscenicrung des Stücks dur Herrn Woldemar Nunge und die trefflichea Einzelleistungen der Dariteller trugen aber au nicht wenig zu dem erneuten starken Erfolge des Stückes bei. Den Probekandidaten Heitmann gad Herr Pacs&te in veritändiger Weise, obne in die Ucbertreibungen zu verfallen, zu der die Rolle leicht verführen fann. Die polternde Art des Vaters Heitmann wußte Herr Pategg meister- lich zu veranschaulicden, und der Mutter derlied Frau Werner iremnpatbiche Züge. Die einzelnen Vertreter des Lehrerkollegiums., dargestellt durch die Herren Lndikcf (Direktor), Wehlau (Praepositus), S&émascw (Stôrmer), Steinrück (Benefeldt), zeigten jeder für id harakteritde

igenart. Die Ledrerin Marie, die dom Dichter am wenigîten gut gezeichnete Figur des Stückcs, gab Fräulcin Arnold, obne jedoch für die Gestalt desonders interefsieren wm können. Herr Kirschner als Pofmaurermeister und Fräulcin Mallinger als dessen ToSter dervoYU- ftändigten das Ensemble in cinwandfreier Weise

Im Deutschen Theater finden Wicterbolungen von Max Drever's vier Einoktcrn „Eeccloaia triuriphans*, „Dus*, „Veto aufflärung* und „Stihwabl* außer morgen Adend am Dienstag, Donnerstag und nächstfolgenden Sonntag Abend tatt: am Montag sowie am Mittwoc und Sonnabend kemmt das Schauspiel „És lede das Leden“ zur Aufführung, am F der Einakter-Cycios „Ledendige Stunden“. Als Natmittags-Vorstellungen find angeieut für morgen „Rosenmontag“, für nächstfolgenden Sonntag „Die Wader“

Im Berliner Theater gelangt „Alt-Heidelderg* morgen und am náden Sonan?ag Adend, sowie am Montag, Di T crnerNag und Sonnabend zur Aufiüdreng. Am Mütwod wird „Peder unsere Kraft“ (11. Theil) gegeden, und am Freitag werden „Lucians Satiren* wiederholt. Morgen .— g A ¿fundea*, Velloñäeck in fünf Alten don uder, in

Im Sét&iller-Theater wird morgen Nadetita „Ein Tell*, Abend 4 Dramso „Ciniame p gegeben A e j gs Prode-

kandidat* finden am Montag, Müittwod, Freitag und

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Im Theater des Westens zva Ï dalben Preisen Nüicclaid Orar Die i man en

Die von mehreren Vereinen erstellten Häusergruppen gewähren einen -

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