1902 / 63 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Mar 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Hochzeit gefeiert werden folle; das dritte Aufgebot sei vorüber, alles sei geladen, die Tafel bestellt, da komme der

Standesbeamte und verweigere die Eintragung, dem Anmeldenden über die Schreibweise könne. Was nun? Unter Umständen müsse dann die ganze Hochzeit aufgehoben werden. Welche Unzuträglichkeiten aber habe das im Getolge ! Bei manchen Beamten sei es lediglich -die Sucht, Politik zu treiben, welche sie veranlasse, solhe Streitfälle herbeizuführen. Da- geaen könne nicht \harf genug Widerspruch erhoben werden. Schließ- lih käme es noch dabin, daß die Standesbeamten den Leuten einfach verböten, ihren polnishen Namen weiter zu führen, wie es namentlich Frauen gegenüber {on thatfächlidch geschehen sei. Man rede von polnischen Agitationen; man sehe si diese Standesbeamten an, und man werde die Quelle der Agitation vor sich haben.

Abg. Beckh - Coburg (fr. Volksp.) begrüßt die Erklärung des Staatssekretärs bezüglih des fliegenden Gerichts\tandes der Presse auch deshalb, weil die Ankündigung dieses Entwurfs die Auffassung negiere, daß Vorlagen der verbündeten Regierungen nicht an das Haus kämen, so lange die betreffende Materie in Gestalt von Jnitiativ- anträgen beim Reichstage zur Erörterung gestellt sei. Der Schuß der Bauhandwerker müsse gerade in der Nichtung gewonnen werden, daß der baare Kredit von dem Geldgeber nicht allein in die Hand des Bauunternehmers, sondern auch in die der Handwerker gelange; aber der rechte Weg, dieses Ziel zu erreichen, fei auch sehr {wer zu finden.

Staatssekretär des Reichs-Justizamts Dr. Nieberding:

Der Herr Vorredner meint, daß die Vorlegung eines Geseßz- entwurfs über den Gerichtsstand der Presse, wie ih ihn vorher die Ghre gehabt hake, tem hohen Hause anzukündigen, mih in Wider- spruch seße mit einer früheren Erklärung, die ih abgegeben habe über die Stellung der verbündeten Regierungen gegenüber den Init iativanträgen des Hauses. Diese Meinung des Herrn Vorredners ist eine irrige, er hat übersehen, daß dem Jnitiativantrag über den Gerichtsstand der Presse, wie er dem Hause vorliegt, gegenübersteht eine Resolution des Hauses, durh welche die verbündeten Regierungen aufgefordert werde n, einen Geseßentwurf über diesen Gegenstand vorzulegen. Durch diese Willenskundgebung des Hauses ist für uns der frübere Initiativantrag erledigt; denn der Reichêtag bat durh diese seine Entschließung zu erkennen gegeben, daß er die Regelung der Sache nicht auf dem Wege des Initiativantrages erstreben will, sondern auf dem Wege einer Gesetzesvorlage, die von den verbündeten Regierungen ausgeht. Meine Erklärung, die ih in der zweiten Lesung abgegeben habe, läßt sich also mit den Thatsachen durchaus vereinbaren.

Abg. Liebermann von Sonnenberg (Reformp.) lenkt die Aufmerksamkeit des Hauses wiederum auf ‘die Eidesfrage hin, die durch die Erscheinungen im Lande in leßter Zeit an Bedeutung noch ge- wonnen babe. Der Fall sei wohl noch în Erinnerung, wo ein Groß-

herzogl hessisher Amtsrichter geradezu eine 2 inderwerthigkeit des christlichen Eides konstruiert habe. Der Rabbiner Dr. Ginz in

weil er sih mit des Namens nicht einigen

SeE babe ibm (Redner) einen großen offfenen Brief aus Anlaß -

seiner Rede bei der ersten Etatslesung gesandt, aber darin nur be- wiesen, daß er diese Rede gar nicht gelesen habe, sonst bätte er nicht gegen MRitualmord und deraleiden \ich wenden können. Daß das mosaishe Geseß die Aufforderung zum Ritualmord enthalte, habe er (Redner) nie bebauptet. Der Rabbiner versuche aber auch den Beweis, daß der jüdische Eid mehr werth sei als der christliche.

Dagegen müsse unter allen Umständen protestiert werden. Die mit großem Aplomb vorgetragenen bezüglichen Behauptungen ständen

au mit der Statistik im Widerspruch. An den Meineiden und ver- wandten Delikten bâtten nah einer unparteiishen Statistik die Juden mebr Antheil als die Christen; beim fahrlässigen Falscheid, bei der Verleitung zum Meineide desgleichen; es stelle sih da die doppelte bia dreifade Kriminalität der Juden heraus. Die Zahlen gälten nur von den Urtbeilen, nicht von den Anklagen. Troß aller pomp-

baften Betheuerungen sei es mit dieser Behauptung also nichts. Aus dem unverdächtigen Werke von Dr. Paul Nathan „Die

Kriminalität der Juden“

ergäben die positiven Zablen- dasfelbe Ver- bâltniß T

Beim betrügerischen Bankerott und beim einfachen Bankerott diese Zahlen ungeheuerlih viel böher. Der Dr. Ginz sei erblich delastet mit dem Unfeblbarkeitädünkel; s{limmer aber werde die Sache schon, wenn ihm andere Leute, auch ein Theologie

§3 Fs na T bn 077 T ç \ T Py y profestor, L L e nag schrieben, und am s{lüunmîiten, wenn } f T womütian Ido 9 ck Eta d Gs : Amtäversonen ch gemükigt füblten, das Schriftstück des Herrn Ginz L. f f Ÿ » E f L T 4 T y im Kreisblatt zu empfeblen, wie es der Landratb von Gleiwiy gethan L is Y s n d I «L; L a + b «Go o 2b Die Nerven und die Urtbeiléfäbigkeit des Landraths würde er H f -— Î N * T) v. e R 4 9 4 Y pi 9 Ly (Redner) als anaegriffen anseben und, wäre er sein Vorgeseßter, ihn einen Urlaub ertbeilen bis dabin, wo der Nachweis geführt würde, daß er 0 Ï inen Leide 4 H Tr î “B Ÿ 41H d 0 t T A as F Damit sckcmliezt die BVisiuinon Der -Elaî wird an Ï Ÿ S Siy - enommen egaleichen derjenige des Reih6s-Schayhamts B s M b L} 4 A B M) 5 - T B obne jede Debatte. Beim Etat des Neichs-Eisenbahnamts nri ht n » Wh 46 à S L n 1 - e . l Î - Ï dis Þ b r f. «Ai ) A Ï L C Cl Ä Dr. Müller-Meinir vor a Schaffung einer sütdeutscher p “R Y é n . M un I - Gisecnda 7 haft a T VBors{blag Herrn Müll t uh dann i große Eisenb schaften (6 berständen irt nur k te Mainlinie wieder aufleden laffen rid diese dbalte er mit n Freunden für en überwundenen Stantpunfkt Auch bâtte die Erklär des baverischen Minister-Präsitenten von CGrail L é - A4 P E T S o - o beim diesem id Wab feir Nahrung gegede: Es fi ih böchit m 2 bar ¿ über gemeinsame Grundlagen der Person rfe ba eln ber ¿D zuf tieem Gebiete seien tie Aus- fubten 1 roi Htslos m württembergisen La é » da E - . F 4 Ae oe b. 2. S dabe ger Veolfévpa fiten Ankla er en t d E e L. + e e. Le D 46 4 ® d s v # t 5 L iein die deute Reich Î a Artikel 44 bezüglich des Eisen- L i p  dli t t e da e F ck od ehr Dat P, {s Pr Ls Kos pr 94 b 4 ves i S l £ u in 3 ? B O M. # - t .- fe H T os J A 24 n eer L p 4 ut & (f bnrcties bestet d g t llt L P 4. les L dels Ia L S HA 6 R R D A L ü 4 av M . Ä o n b. d 9 Le S d 07 S 4 n lis acieygedung r 2 brhuntert auc e i lid; itenkahnvolitif er &. + .ck 7 * f B B âs Aba. Dr. Dertel (. fo ch b er Frage durchaus e u entgegengesetter V + r. In der \ähfiide ; Kzrpmer hat man 7 r fte Klagen über die preußisck- Ï Ci A. fs 4 b q L ps ü f. f an h sádbsishen Eisenba ï Neu dd lager bt interessant aber ist, tan fie gera? n Herren wiederbolt worten fint Î g m x e is a 4 j welche über jedem dat parti! icher Aspirat thurmbc®& erhaben sind. Man sprach und fpricht anem preufish-\ächsiscen Gisentabrkricac Ein rieg ifi es ci entlich nit: f »entallé tcllalcht id alles in den freuntliiten Formen und selbst in der Fo1m von Verein « Ï A Lys f 6 . “t 7 g ) t 4 « T barungen. Aber es ift dech cin schr kricgsäbnlicher Zustand. Trey der jentraiet far T i D E P Lage Sachsens beträgt der Durcbgangsv rebr nur 1% T er reeuiiSen Verwaltung int es mi k Sit autem Erfolge aciunoen, den - . s 4 pa . rei e L A L f o La a Tarbaanasverkehr zwischen Berl Wien und Berlin— Mönchen von ven iZblchen auf die preußischen Theilstrecken binüberzuzieben: wenn S Ï Ï T A é Ï * 4 È es niki aanz gelang, so lag das na dem allgemeinen Urthcil taran, daf

es viel vergnüglicher ift Tie Umwege werden gen den Batrover n dabin i tt fommen. bie wum Besiy verschiedener Verwaltungen zebêren, nit di aádbíte, sondern abwechselnd die preusziscte, iáchsiicte baver iche grwátl wied Auf Grunt dieset Vereinbarung kann es fommen. daf Guter D) km ivazicren actahren werten. Dadurch tritt war feine Aertheuet ans aber wobl eine Verzögerung ein. Das erinnert noch dem Ausspruch eines ichen Abgeordneten an die s{chlimmsien Zeiten tes beiligen cómilchen Reichs deutscher Nation. und ist des Deutschen Reichs un würdig, Dieser Aosfpruch hat sogar die Glecke des Prôfitenten în

E ae j durh Sochsen zu fahren als durch Preußen blt auf Grund von Vereinbarungen zwilcken

b 4 er T Ey in Ses f, wenn Theilstreckea in Betr

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Bewegung geseßt, was in Sachsen lange niht vor ekommen ist. Die Sachsen sind höflich, die Nationalliberalen höfliche, milde Leute, ein sächsis{her Nationalliberaler is also ein Muster von

Höflichkeit; wie stark muß also dort die Verstimmung sein! In Sachsen ist man allgemein der Meinung, daß die eiae Eisens bahnverwaltung in ihrem „Entgegenkommen“ noch weiter hätte gehen fönnen; man verschließt sich in Sachsen nicht ganz der Befürchtung, die preußishe Verwaltung verhalte siS deswegen so, um den Sachsen den Werth einer vreußts-äd ¡schen Cisenbahngemeinschaft ad oculos zu demonstrieren. Wir in Sachsen wehren uns gegen eine solche Eisenbahngemeinshaft mit Hand und Fuß und dem gesammten Körper und Geist; wir freuen uns, daß wir nicht in der preußischen Verwaltung stehen und sind nicht geneigt, einen Tausch vorzunehmen. Der Egoismus ist ja eine gute Eigenschaft des Preußenthums und in Bezug auf die Eisenbahn berehtigt, aber noblesse oblige gilt besonders für den Stärkeren dem Schwächeren gegen- über. Die preußishe Eisenbahnrente is jeßt 7 9%, die sächsische nur 409/09, weil wir die kleinen Bahnen felbst bauen und sie nicht so vollpfropfen. Die preußishe Verwaltung kann, wenn sie auf den unrentablen Wasserweg verzichtet, darauf rechnen, daß ihre Nente nicht sinkt; fie könnte also das Suum etwas weniger, das Cuique etwas mehr zur Geltung kommen lassen. Sind ferner die erwähnten Vereinbarungen in vollem Einklange mit Artikel 44 dêr Verfassung? Nach meiner Meinung nicht; das Neichs- Eisenbahn- amt hätte hier für Abhilfe zu sorgen und würde beim Reichskanzler ficher den stärksten Rückhalt finden. Wir werden ja nicht reihs- verdrossen werden wegen der Eisenbahnfrage in Sachsen; dazu sind wir viel zu hochherzig, aber ein kleines biéchen Argwohn gegen Nba steckt in den Sachsen. Was in dieser Beziehung an Ab- "ilfe geschieht. geschieht niht nur für Sachsen, fondern für das ganze Deutsche Neich.

Präsident des Reichs-Eisenbahnamts Dr. Schulz: Ih vermag dem Herrn Vorredner insoweit zu folgen, daß auch ih der Meinung bin, es würde der Reichsverfassung nicht entsprechen, wenn die deutschen Gisenbahnverwaltungen untereinander etwa Konkurrenzkämpfe führen wollten nah dem Muster früherer Zeiten und Nord: Amerikas. Da- gegen jeden Wettbewerb auszuschließen, hat die Reichsverfassung nicht bezweckt. Hätte man soweit gehen wollen, dann hätte bestimmt werden müssen, daß möglichst bald unter den deutschen Eisenbahnen eine cinzige Finanzgemeinschaft hergestellt werden solle. Den mäßigen loyalen ektbéierb hat man aljo niht bes{hränken wollen. So lange feine Verzögerung und Vertheuerung entsteht, die Tarife für die fürzeslte Noute berenet werden, ist also dagegen nichts zu sagen. Fch würde auch nicht den Grundsay aufstellen, daß die Güter stets die kürzesten Wege gefahren werden sollen; die längeren sind oft weit leistungsfähiger, wie z. B. ein Blick auf die Unie Cöln—Trier oder auch die Verbindung Berlin—München zeigt.

Bevollmächtigter zum Bundesrath, Königlich sächsischer Gesandter: Dr. Graf von Hohenthal und Bergen: Nach den Ausführungen des Herrn Präsidenten des Reichs-Eisenbahnamts könnte ih mi eigentlich jeder weiteren Aeußerung enthalten. Nur damit aus meinem etwaigen Schweigen nit Schlüsse gezogen werden, die ih als unrichtig be- zeidnen müßte, erlaube ih mir zu erklären, daß ih den Mittheilungen über den angeblidzen laue preußishen Eisenbahnkricg, die ih in der Plenarsitzung dieses hohen Hauses vom 12. März 1901 gemacht

babe, nichts hinzuzufügen, aber auch nichts von ihnen wegzunehmen habe. Abg. Dr. Graf zu Stolberg-Wernigerode (d. konf.) :

Niemand kann wissen, wie \ich in Zukunft das deutsche Eisenbahn wesen gestalte. Soviel mir bekannt ist, wind in keiner politischen oder wirtbshaftlihen Partei z. Z. der Wunsch gehegt, durch direkte oder indirefte Mittel andere deutsche Staaten zum Eintritt in eine deutsche Reichs-Eisenbahngemcinschaft zu zwingen.

Abg. Ur Hasse (nl.): Es ist ein öffentliches Geßeimniß, daß ein Eisenbahnkrieg ¿wischen Preußen und Sachsen geführt wird, und es wird allscitia anerkannt, daß diese Zustände zwar niht mehr so \{limm sind, wie vor 10 Jahren, aber troßdem auf die Dauer nicht aufrecht erbaltèn werten können. Meine nationalliberalen Freunde fönren aber allein die Initiative nicht ergreifen. Dazu wäre doch die Vertretung der \ächsishen Eisenbahnverwaltung berufen. Boneficia non obtruduntur. Wenn de sächsische Verwaltung nicht unterstützt werden will in tiesem Kampfe, so haben wir keine Veranlassung, thr unsere Kampfgenossenschaft anzutragen. Ich möchte aber auëdrüdcklih ouêssprechen, daß: mcine politischen Freunde in Sachsen der Meinung sind, daß der jetige Zustand den Vorschriften der Reichsverfassung nit entivrit. Darin kann ich den Ausführungen des Abg. Oertel beitreten. Ich wollte cine Angelegenheit von minderer Bedeutung zur Sprache bringen die Wünsche der reisenden Kaufleute Deutschlands, welbe den Wunsch baben, daß ibnen für ihren Musterkofferverkehr cine Tarifermäfi. ung von 50 9/9 gewährt werden möge Sie reprâfen- tieren einen wesentliden Theil des Personenverkebrs auf den deutschen Babnen 0 als solcer eine Berücksichtigung ihrer Wünsche in

uud dürton 11 UTTCN

Ansvrub nebmen und dürfen erwarten, nicht so kurz abgewiesen zu werden. wie es seitens der preußishen Eisenbahnverwalturg geschehen ist. Nicht nur der Verband in Leipzig, sondern arch die sonst be rufenen Vertreter vcn Hande nd Wandel im Deutschen Meiche, lein 24 Handelékammern, unterstützen diese Wünsche als volberechtigte, rend 16 Kammern direkte Eingaben an die Eisenbahnverwaltungen der einzel St erichtet baben; nur die Kammer von Dortmund bat fich jerd verhalten. Der jeyige Augenblick ist ja nicht de- sonter eianect zur Berücksichtigung 1older Wünsche, aber eine der-

tige Reform tnuß von langer Yand vorbereitet werden Aba. Dr. Oertel: Nicht ich, sontern die Nationalliberalen der Zweiten sächsischen Kammcr baben erwartet daß die Nationalliberalen u im R diese Dinge zur Spi1ache bringen würden. Der Muéidl r Konkur muß na Art. 44 ter Verfassung dis zu inem aewisen Grade slattfinden, böchstens der Wettbewerb zwischen freurtlichen Brüdern ist gestattit. In Dreêden ist die Behauptung tel r dak sebr wesentliche Verzögerungen vorgekommen s ( nan Umwege wäblen, wenn die kürzeren übder- r idt leisturgsfäbia find, aber es werden die Umwege eben

x ch di sacliben Kücfsichien gewählt k: +tiater ium Buntetrath, Königlich säcchsisher Gesandter ! #1 bal und Ber Damit ter Herr Abg De. L 4 b Föflicder bält, als ih cs ohnebin bin, will h nod Frage antworten, die er hier aufgeworfen hat, und è t ne ck46 f Die Viefctu atfristen bie in Betracht! n Güter, wie in der Zweiten sächsiscen Kammer Î it. _ivarieren gefahren werten“. Es ist auf die Rede Keller ter Sipung vom 12 Dezember 1901 von Lezierunaskommisiars Folgendes geantwortel worten , (il wird die Liefcrfrist ebenso n uh die Fracht nur na der furuesten Route berechnet, also es wird wegen des Umwegs fein I br ¿klt, vnd es müsse h tie Termine für die ï ( o eingehalten werden, als wäie das Gut auf der [rut Neute gelaufen.“ A au in dieser Beziehung weiten ‘er el ih wenigîtens beurtheilen fann, gewahrt

Aba le. Müller -Meininoen (fr. Volfep In Mittelteul\{- land n: d tuna ter vreufitichen Eisenbahnverwaltung io au! ciait. dai tielelbe nidhi lfen will Meine Beicbwcrten sind ctne Grwiteruna aeblichen. allo wgrgeben worden. Ich habe keine |üd- deutiche Erienbabngemeinichakt, sondern eine Beicinbarung über die T arie unt im weiteren Verlavf vielleicht ouh eine Betriebegemein- ait im Auge gebabt. Die Frage ter Reiche-Eisenbabngemeinschoft lieat nech in weiter Ferne: jedenfalls fk mien wir viel eder zu ciner ereutickten Gemeinschaît. Bis zu cinem gewissen Grade baben wir taë alciche Ziel, nur úber die Wege sind wir verschiedener Anschauung Af 2 ivaer (S0): Der Zwang der Verhältnisse witd dahin fübrco, troy a E 1eTubens ter Leibeiliglen, taß wir Reichicisen babnen befommen. Die jet schreebenden Berdantlungen fiod nur ci

Finternts ‘r die Verwirflichung dieses Getankens Deutickland doch entlich einmal aushörea mit dem Verlangen, ein ¡elne Kategorien bei ten Tarifen zu bevorzugen: wir müsen kein Ausnabmen machen iu Gunsten eines einzelnen Stantes cs ouch tie Lantlongeretienden

Wir follica in

cine Tariferleickterong muy Aller

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gute kommen. Ob mir außerdem zweife zu gute kommen.

Damit schließt die Erörterung. Die Etats der Reichs- huld, des Rechnungshofes, des allgemeinen Pensionsfonds passieren ohne Debatte.

Bei dem Etat des Neihs-Jnvalidenfonds bemerkt der

Staatssekretär des Reihs-Schaßamts Freiherr von Dhiel- mann:

Meine Herren! Die Beweggründe für die Wünsche des hohen Hauses auf eine Erhöhung der für die Veteranen ausgebrachten Mittel sind so allgemein bekannt, daß ich auf die Einzelheiten in diesem Augenblick nicht mehr einzugehen brauche. Sie wissen, daß berehnet worden is, daß, um jeden an- erkannten sogenannten Veteranen mit den 120 #4 im Iahre zu be- denken und au für diejenigen Veteranen, welhe im Laufe des Rechnungsjahres 1902 voraussichtlih werden anerkannt werden, eine entsprehende Summe auszuwerfen, eine Erhöhung des betreffenden Titels von 6 200 000 4 auf 7 500 000 M vorgeschlagen worden ift. Sch erkläre hiermit namens der verbündeten Regierungen, daß fie mit dieser Erhöhung des betreffenden Titels von 6,2 Millionen auf 7,5 Millionen einverstanden sind. (Allseitiges Bravo.)

Abg. Dr. Arendt (Rp.): Nach der eben gehörten Grklärung sind nunmehr die Fälle, daß die als berehtigt Anerkannten noch Jahre lang auf die Zahlung warten müssen, endli ausgeschieden. Daß wir im Januar, als ich die Interpellation einbrachte, niht bereits eine andere Antwort erhalten haben, als sie damals erfolgte, wundert mich um so mehr, als doch jeßt unsere Wünsche in dieser Beziehung erfüllt sind. Jedenfalls hat ihre damalige kalte Abweisung dem Ansehen der Negierung im Lande nicht genügt. Wir sind mit diesen Zugeständs nissen immerhin noch nicht am Ziele unserer Wünsche. Das Ver- langen der gänzlichen dauernden Erwerbsunfähigkeit führt in der Praxis zu den {chlimmsten Härten.

_ Abg Graf von Oriola (nl.): Nur die Rücksicht auf die Geschäftslage verhindert mih, noch jeßt einen Antrag einzubringen, verabschiedenden Etat

diese Crhöhung um 1300000 M in den zu

hineinzuarbeiten. Ich vertraue aber darauf, daß der zugesagte Nachtrags- Etat sofort nach Ostern an uns gelangt. Wir erwarten ferner, daß die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Invaliden noh von

diesem Reichstage beschlossen werden wird.

Staatssekretär des Reihs-Schayamts Freiherr von Thiel- mann:

Meine Herren! Ich hatte angenommen, daß aus dem hohen Hause ein Antrag auf GCrhöhung dieser Summe rechtzeitig eingebracht werden würde. Da dies nicht der Fall gewesen ist, steht dem nichts entgegen, daß die Sache, sobald der Reichstag wieder zusammentritt, in Form eines Nachtrags-Etats geregelt werde. (Bravo!)

Es folgt sodann der Etat der Reichs-Post- und Telegraphen-Veëwaltung. Der Bericht über die sich an denselben anknüpfende Debatte wird wegen verspäteten Ein- gangs der Stenogramme von fünf dabei von dem Staatssekretär des Reichs-Postamts Kraetke gehaltenen Neden morgen nach- getragen werden.

Bei dem Etat der Zölle und Verbrauchssteuern, Titel Zucker steuer, erwidert auf eine Anfrage des Abg. Richter der Staatssekretär des Reichs - Shagamts Freiherr von Thielmann:

JIch kann die von dem Herrn Abg. Richter gewünschte Antwort noch nicht ertbeilen, weil Beschlüsse darüber noch nicht gefaßt sind. (Heiterkeit.)

Die übrigen Etats werden ohne Debatte erledigt; ebenso das Etatsgesez. Jn der Gesammtabstimmung wird der Etat gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen.

Die Resolution Gröber und Genossen, den Zweikampf betreffend, wird abgelehnt.

Abg. Dr. Müller - Sagan (fr. Volksp.) bemerkt, daß auf der Linken die Frage des Präsidenten niht genau verstanden worden fei, und bittet um abermalige Abstimmung.

Präsident Graf von Ballestrem lehnt das ab.

Die zum Etat eingegangenen Petitionen werden nah dem Vorschlag der Komm ssion erledigt.

Damit ist die dritte Berathung des Reichshauéhalts-Etats für 1902 beendet.

erade diese Begünstigung berechtigt wäre, ift aft; die Verbilligung würde nur dem Kapital

Schluß 8 Uhr. Nächste Sißung Dienstag, den 15. April, 2 Uhr. (2weite Berathung der Seemannsordnung.)

Der Präsident Graf von Ballestrem wünscht zum Schluß den Mitaliedern des Hauses unter allgemeinem Beifall eine aute Erholung während der Ferien und ein ge}egnetes Vjterfen

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

46. Sihung vom 183. März 1902, 11 Uhr.

Ueber den ersten Theil der Verhandlungen ist in der agestriaen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Die Rede, welhe der Finanz - Minifter Nheinbaben bei der Berathung über den

Freiherr v Antrag des Abg Ehlers (wegen der verspäteten Feststellung des Staatshaushalts Etats in das Etatsgesey einen Z 3a einzufügen, dur den d: bis zur geschlichen Feststellung des Etats innerhalb der Grenzen desselben geleisteten Ausgaben nachträglich genehmigt werden) gchalten hat, hatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! I kann dem Herrn Abg. Ehlers und den sonstigen Mitantragstellern nur dankbar sein, taß sie den Antr gebracht haben, der meines Erachtens

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die beste Lösung darstellt, um

aus den Schwierigkeiten herauszukommen, die \sih aus der nich! rechlzeitigen Verabschiedung des Etats ergeben. Jh kann vflicht- mäßig hinzufügen, daß wir die nicht rechtzeitige Verabschiedung lebha!t

bedauern. Ich glaube, daß das hohe Haus und die Staatsreg:erung die Vervilichtung baben, nah allen Kräften dahin zu wirken Beslimmungen der Verfassung in jeder Richtung nad gelebt wird, und da es bedauerlich ist, wenn ih das nicht in jedem einzelnen Jahre

den

| hat ermöglih lassen.

Fh enthalte mich, auf eine Erörterung der Gründe einzugeben mzd möchte nun die Bitte aussprechen, daß das hohe Haus mit uns

| bemüht sein wolle, diesen einen Vorgang cinen vereinzelten sein jo

lassen und mit vns die Kräfte dahin cinzuseyen, daß lünftig die Vetr- abschicdung des Etats rechtzeitig erfolgt; denn ih brauche nicht náber auszufübren, wie dieser der feslen elatörehtlichen Basis cntbebrente Zustand nah den verschiedenslen Richtungen hin betauerlih und beterklih ist, wie wir namentlich hinsichtlich der Bauten, die grrate | ia diesem Jahre mit besonderer Beschleunigung werden in Angriff 6

nommen werden müssen, nit die. feste Grundlage haben, die für das Borgehen wünschenswerth ift.

Mas den Antrag im einzelnen betrifft, so werden wir uns durch den Antrag für ermächtigt ansehen, die fortlaufenden Ausgaben zu leisten, sofern gegen dieselben bisher in diesem hohen Hause, bezichent- li in der Budgetkommission, Bedenken nicht erhoben worden sind. Bezüglich der neuen Ausgaben muß es dem pflihtmäßigen Ermessen jedes einzelnen Ressortchefs überlassen bleiben, wie weit er glaubt, mit solchen Ausgaben vorangehen zu können. Er wird sich in jedem einzelnen Falle vor Augen halten müssen, daß es seine Aufgabe ist, den Intentionen dieses hohen Hauses zu entsprechen, und wenn er zu einzelnen Ausgaben reitet, die noch nicht die endgültige Genehmigung dieses Hauses, bezichentlih des Herrenhauses gefunden haben, so wird

er das, glaube ih, nur unter zwei Vorausfeßzungen thun: einmal, wenn es fich um eine besonders dringlihe und un-

aufschiebbare Ausgabe handelt, und zweitens, wenn er mit einer gewissen Sicherheit darauf rechnen kann, daß diese Ausgabe die Zu- stimmung des Landtags findet, sei. es, daß die Position {hon hier bei der zweiten Lesung von dem hohen Hause bewilligt worden ift, sei es, daß sie wenigstens die Zustimmung der Budgetkommission gefunden hat, und seitens der Budgetkommission Bedenken gegen die Position nit erhoben worden sind: Aber immerhin muß es jeder einzelne Ressorts hef auf seine Verantwortung übernehmen, ob er eine derartige Ausgabe- position leisten will, obgleih sie der formellen etatsmäßigen Grund- lage einstweilen entbehrt. Das trifft inébesondere auf die Bauten zu.

Schon der Herr Abg. Ehlers hat nzit Recht darauf hingewiesen, daß es gerade ‘in diesem Jahre erwünscht is, mit den Bauten bald möglichst vorzugehen. Die bauleitenden Behörden, insbesondere der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten, sind ja überhaupt durch den Beginn des Etatéjahres am 1. April \chon in eine gewisse s{chwierige ge verseßt. Als früher das Etatsjahr am 1. Januar begann, stand der Bauverwaltung cine längere Zeit zur Verfügung, um die neuen, in den Etat eingestellten Bauten rechtzeitig vorbereiten zu können. Man hat aber mit Zustimmung dieses boben Hauses ten Termin des Etatsjahres vom 1. Januar auf den 1. April verschoben, weil es eben niht möglih war, bis zum 1. Januar einen mit ausreihenden und der Wirklichkeit nahekommenden Grundlagen versehenen Etat festzustellen. Es mußten die Arbeiten für das nächste Etats- jahr bereits am 1 Jul. also im exsten: Dalbiahr; . ab- geshlossen sein, und es war naturgemäß, daß man bis dahin sowohl die Einnahmen wie die Ausgaben des künftigen Jahres nicht mit genügender Sicherheit übersehen konnte. Deshalb hat man sh {ließli dazu entschlossen, den Beginn des Etatsjahres auf den 1. April zu verlegen. Zu verkennen ift es nicht, daß dadurch namentlich für die Ausführung der Bauten manche Schwierigkeiten geschaffen sind und daß es einer ganz besonderen Vorauésiht und weisen Disposition bedarf, um die Arbeiten \o vorzubereiten, daß sie möglichst bald in Angriff genommen werden können uud nit ein volles Baujahr zum Schaden der Sache und zum Schaden des Staates verstreichen zu lassen.

Diese Schwierigkeiten werten natürlich noch vermehrt, wenn der Etat nicht zum 1. April, sondern erst später zur Verabschiedung fommt. Ich glaube, daß, wenn der Antrag, der hier gestellt ist, die Zustimmung des Hauses finden follte, damit die Zustimmung autge- \prochen wird, einmal, die Bauten, die bereits früher bewilligt worden sind, bei denen es sich also nur um zweite oder fernere Raten handelt, fortzuführen, und zweitens, auch für die neuen Bauten die einleitenden Schritte zu treffen, die Dispositionen vornehmen zu können, die eine ungesäumte Inangriffnahme des Baues ermöglichen, sobald die formelle Zustimmung des Hauses erfolgt ift.

Ich kann mich in Kürze dahin resümieren, daß ih den Antrag des Herrn Eblers und der Herren Mitantragsteller namens der Staats regierung mit Dank begrüße. Ich darf aber daran wohl die Bitte knüvfen, doc dieses als nen singulären Vorgang zu behandeln und wenn irgend mögli, in künftigen Jahren dazu beizutragen,

Etat rechtzeitig zur Verabschiedung gelangt

Bei der Fortsehung der haushalts6-Etats für hôheren Lehranstalten

Abg. Wetekamp (fr

daß der

zweiten Lesung 1902 bemerkt

S 1aats Kapitel der

DCG zu dem

MBRolfäy j (F

s 1 t | erfreulich, daß die Neuordnuva der Neifeprüfuna an neunstufigen böberen Scbulen die meisien Wünsche der praktis ten Schulmänner befriediat bat Die Gleichberechtigung der Ober-Nealschulen und Yealgymnafien mit den Gymnasien bildet einen Markítein in der Geschichte der preußischen Schule. Sie wird eine Grunt!age für die weitere böbere Entroicke- lung des Schulwesens bilden. Die bumavistishen Gymnasien haben

ite ibrer Zabl nach nech das Uebergewicht. Mit der Zeit könnte eine Anzabl von bumanistischen Gymnasien tn Realgymnasticn um- jewandelt werden Eine Ungere®btigkeit ist es, daß bei der Beseßung der Direktoren- und Schvylratbeposten die Naturwissen!chaftler rit bei ihtigt worden sind. Die Verwaltungéöstellen müssen Pädagogen einnehmen, die dem praktischen Leben nabe stehen. Die Neuordrung b t iet cinen gesunden For!scbritt. L erá freut mi die Be- B i der Erklärung, tak den Ertemporalien nicht mehr der 0! Werth beigelegt werden soll wie früber Die fortwährerte Ar von einem Tage wn dern, welcke die Exrtemporalien bervorr î ritet die Schüler wu Grunte. Ebenso erfreulich ift es aud ß bei der Neitcvrütung die \{hriftlihen Arbeiten etwas zurück- ircten sollen. Daß der deutsche Auffay nicht mebr dieselbe Rolle spielt und daß: cin „Nicht genügend“ kompenfsierbar ist, ist ebenfalls ein großer Fort itt. Beim Examen sollten uvei Themata zur Auswakbl gestellt werden. Der biologishe Unterricht wurde uns bisher gerade da adge-

schnitten

I i, wo er anfing, seinen bildenden Einfluß auszuüben. Ueber die G hiigfeit dieses Unterr.chts brauche ih kein Wort zu verlieren zur Titel aats «4, 2

A bört ein Tbeil der pbysifkalls ben und demischen Disziplin Let Unterricht in der Expcrimentalphvsik könnte

C e eine gute Ergänzung ‘lden für den biologishen Unterricht. Dem Zeichnen sollte von den J i RIUaYeR an eine größere Aufmerksamkeit geschenkt werden e A hriftlichen Arbeiten mebr in die Schule gelegt werden mai degrüße ih. Daraus erwächst aber den Lehrern eine große

G müßte dafür gesorgt werden, die Zahl der haler in den einzclnen Klassen zu verringern Die Ferien

in den verschicdenen Provinzen sebr verschieden. Vielleicht ließe / ch erreichen, diese Ferien zu vereinhbeitlithen. Die Regierung que erwägen, ob es nicht möglich wäre, die Verseyungen auf die Kil vor den großen Sommerferien zu verlegen Abg Roeren (Zentr.): Die Revision der Kult rfampfgeseye hat den größten Härten aus der Kulturkzmpfzeit aufgeräumtk, aber die

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O deit, und eds Scbál!

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—_— enden Verordnungen, Minilterialerlafse und Reskripte find

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a geblieben. Das gilt desouders auf dem Gebiete der Schule

sud gde schen Erlasse über das höhere Schulwesen beziehen 1 Onders

bäh D auf die Ectbeiluna des Religionsunterrichts in den Die Be Schulen Darauf will i aber nicht näher eingehen Éiaato timmung, daß der geistliche RNeligionslehrer cin Beamter des Érlas int, ist nach ter Ledre der katholischen Kirche unhaltbar. Ein wen Me t ogar Bestimmungen über die Einrichtung des fatbolisdhen a cerienites Od Messen mit Predigt und Gedeten u. \. w. ge- ena werden. ob eine Kommunionandadt stattfinden soll, das festzu-

seßen, is nicht Sache des Kultus-Ministers, sondern der katholischeit Kirche. ‘Ein weiterer Uebelstand is der, daß die Po arr g n Bischöfe in den mit den Schulen- verbundenen Kirchen niht ohne Ge- nehmigung der Schulbehörden von der Kanzel verlefen werden dürfen. Die Verlesung dieser Hirtenbriefe is ein integrierender Bestand- theil des fkatholishen Gottesdienstes. „Eine Vorbereitung der Gymnasiasten zum Empfang des Bußsakraments in mäßigen Grenzen“ wollte der Kultus-Minister nicht verhindern. Wie will er darüber entscheiden? Solche Erlasse entsprechen wohl dem Geiste der siebziger Jahre, aber mit den gegenwärtigen Zuständen find sie nicht in Ein- klang zu bringen. Ihre g wird von den katholischen Eltern auf das dringendste verlangt. Besonders beschwert man sich über den Erlaß von 1872, betreffend die Aufhebung der bei den höheren Lehr- anstalten bestehenden religiösen Vereine. Die Eltern wünschen die

C : . " E , , Theilnahme ihrer Söhne an diesen Vereinen. Tanzvergnügungen,

Schankstätten können die jungen Leute in Begleitung und mit Ge- nehmigung der Eltern besuchen, religiöse Vereine nicht. Den evan- gelishen Schülern ist die Theilnahme an religiösen Vereinigungen gestattet, den fatholishen Schülern ist aber die Theilnahme an Bibel- vercinigungen bei Strafe der Entlassung verboten.

Minister der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-An- gelegenheiten Dr. Studt:

Der Herr Vorredner hat zu Beginn seiner Ausführungen all- gemeine Erlasse der Unterrichtsverwaltung angeführt, die zum theil über 4 Jahrhundert alt sind. (Rufe im Zentrum: Sie bestehen aber!) Ich kann aus meiner praktischen Erfahrung, die sih auf einen 5 jährigen Zeitraum als Direktor des ostpreußishen Provinzial-Schul- follegiums und auf eine mehr als 10jährige Thätigkeit als Präsident des westfälishen Provinzial-Schulkollegiums erstreckt, bestätigen, daß in dieser Zeit eine Beshwerde von betheiligten Eltern oder Lehrer- Kollegien bezüglich der Ausführung dieser Erlasse nit an mi heran- getreten ist. Ebenso sind ihrend der Zeit, daß ih die Ehre habe, mein geçenwärtiges Amt zu bekleiden, mir derartige Beschwerden nicht bckannt geworden. Mir sind diese Erlasse zum theil so wenig in der Erinnerung, daß ih im Augenblick erst wieder durch den Herrn Vorredner tarauf aufmerksam geworden bin. Ih gebe die Ver- sicherung, daß, wenn es sich darum handelt, berechtigte Gefühle katho- lisher Eltern zu shonen, ih gern die Hand dazu bieten werde, in der einen oder andern Nichtung eine Aenderung eintreten zu lassen. Ich kann aber meinerseits diese Versicherung nur unter der Voraus- seßung abgeben, daß die mir nahgeordneten Behörden festzustellen in der Lage sind, daß bei der praktishen Ausführung dieser Erlasse zur Zeit noch Unbilligkeiten vorkommen. Ich hoffe, daß das nicht der Fall ist. Auch das bloße Bestehen dieser Erlasse kann den Katholiken zur Beschwerde gereichen, das räume ih oÿne weiteres ein; aber auf der anderen Seite wird ih der Beweis s{chwerlich führen lassen, daß thatsächlich - gegenwärtig noch ein Zustand vorhanden ist, der die Gefühle verleßt. Jh wiederhole, daß ich gern in eine Prüfung dieses Gegenstandes nach Anhörung der betheiligten Behörden eintreten werde. Gegen die Unterstellung, als ob ich hinsicht- lih der Erfüllung religiöser Pflichten die evangelishen Gymnasiasten unterschiedlich von den fkatbolischen behandelte, muß ih mi ent- schieden verwahren.

Der Erlaß bezüglich der Theilnahme der evangelishen Gymnasiasten an religiösen Uebüngen .u. f. w. ift in dieser Allgemeinheit und Schärfe, wie sie der Herr Abg. Roéren betont hat, von mir meines Wissens nicht getroffen. Soviel mir erinnerlich, ist den betheiligten Lehrer- Kollegien und den Direktoren- derselben überlassen worden, inwieweit sie überhaupt von der in dem Erlasse ertheilten Erlaubniß Ge- brauch machen wollen. Eine direkte Anweisung in dem Sinne, wie es der Herr Vorredner hier anzunehmen \chien, ist meinerseits nicht ergangen. Ich schließe mit der Versicherung, daß ih in eine ernste Prüfung des von dem Herrn Abg. Roeren berührten Gegenstandes gern eintreten will. (Bravo!)

Abg. Dr. Friedberg (ul.): Die Kenntnisse in den Naturwisse {haften sind auf den Gymnasien sehr mangelhaft, ih selbst ha diesen Uebelstand oft empfunden. Heute ist die Bekanntichaft mit ten Naturwissensc(aften für jeden Gebildeten und auch Beamten erforterlih. Es ist besser, daß man auf der Schu einen Facmann die Auóbildung darin erbält, als daß man fich später aus vopulären Schriften diese Kenntnisse zu verschaffen sucht. Es

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war neulid eine dankenêswerthe Anregung des Abg. Hevdebrand, ar den Universitäten Lebrstüble für Biologie zu |chaffen. Im Gegensatz wu Herrn Roeren balte ih daran fest, daß în den böberen Lehranstalten der Religionéunterricht eine Aufgabe dcs Staats ift

Gebeimer Ober-NRegierungsrath Ur. Köpke weil darauf bin, daf in den Lebrplänen auch auf die Biologie Rücksicht genommen ift 3 würde ober zu weit führen, für alle cinzelnen naturwissenscbaftlichen Fächer besondere Stunden anzuseyen, denn damit ware viel büler: gar fein Dienst erwiesen. Soweit es die beutige Zeit erfordere, werde jedo auf diese Fächer Rücksicht genommén. Die Hauptsache sei, daß das Quantum des Lehrstoffs wirklih bewältigt werde Die Einrich tung von Ersaßfächern, die Herr Wetekamp verallgemcinert wüns werde verallgemeinert werden, aber nur von Fall zu Kall. Alle Wünsche des Herrn Wetckamp ließen fi nit so leiht erfüllen; in Bezug auf die Ferien beständen z. B. die verschiedensten Wünsche seldît inner- halb einer Provinz: die Juristen, die Lehrer, alle Anteren dbäâtten ihre besonderen Wünsche für dic Zeit der Ferien

Abg. Pleß (Zentr

) tritt für die Einfüdreng des Unterrichts in der Gabdelöberger*shen Stenograpbie in den böberen Lehranstalten cin Aba. Dasbach (Zentr.) bedauert, daß die alten S(hulerlasse

noch immer zu Recdt desteben. Durch die religiösen Vereinigungen werde den Schülern cin Antricd zum religiölen Leden gegeden. Gerad zur Aufrechbterbaltung der Schuldisziplin solle man die Mitdilfe der religiösen Vereinigungen dankbar annchmen. Wenn in dicsen Kc gregalionen dic S@Hüler zu cinem frommen, gewiiendakten l zogen würden, so habe man keine Veraalafsung, dicse Kongregationen zu verbieten. Glaube der Abg. Friedberg, daß der prevßishe Staat die Fähigkeit besite, die katholisen Glaudenslehren obne Irrtdum zu lehren? Wodber habe denn der Staat die Kenntniß, den Neligions- unterriht zu ertheilen? Niemals könne die katdulische Kirche fic darauf einlassen

Ada. Daub (al.) hebt hervor, daß der Minister bereits darauf hingewiesen habe, daß die erwähnten Schulerlafse eigentlich nicht mebr

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in Gelluna seien, und erwidert dem Abg. Datbach, dak die ai itellten Reliagionslehrer Beamte des Stacns scien. Er lenkt fer erneut die Ausmerliamkeit auf die Verschiedenarligkeit der Lehrk i an gleichartigen Anstalte Die S@hulbücder sollten von den älteren auf die jüngeren Kinder ciner Familie übergeden: bei den leßteren beiße es aber immer, inzwischen seien neue Ausgaden erschienen. Durch die dadur entitebdenden Kosien gingen dbiel volläwirtdicdaflitde Werthe verloren. Die Abweichungen in den derschiedencn Autgaden der Ledrbücher seien ader in der Regel ganz minimal

Aba. Met ger (nl.) bittet die RNegieravg, zu konstatieren, daß die Adicdlutvwrütuna an den seck{sftufigen Antialtien keinen anderen Charafter haben solle als die Verseyungtwräfung von Unter nad Obder-Sekunda an den Vollanstalten, und wünscht eine Auskunft üder ten Stand der Angelegenheit der Recdiichreidung

Minisier der geisilihen, Unterrichis Angelegenheiten Dr. Studt:

Meine Herren! Ich denute gern die duard die lehten Ausfüdrangen des Hertn Abgeordneten gegebene Gelegenheit, um über den gegen

und Medizinal

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wärtigen Stand der Necktschrélbüäg8angelegeiheit Auskunft geben. Als ih mein gegenwärtiges Amt übernahm, fand ih den Zustand vok, der Ihnen allen bekannt ist und der nicht gerade als ein erquicklicher bezeichnet werden fann, daß nämlich die Jugend auf den Schulen in der sogenannten Puttkamer's{en Orthographie unterrihtet wird, während die Beamten, die Behörden, ein großer Theil der gewerb- lichen und Handelskreise u. |. w. sch der alten Recbtschreibung bedienen, die ja auch wohl von uns allen noch angewendet wicd. Daraus entwickeln \sich seit Jahren Uebelstände, die fich namentlich dann geltend machen, wenn die in der Puttkamer’schen Orthographie erzogenen jungen Leute in amtlihe Siellungen ein- treten und nun auf einmal \sich einer anderen Nechtshreibung be- dienen müssen.

Die bisherigen Versuche, eine Aenderung eintreten zu lassen, find immer an dem Umstand gescheitert, daß niemals ein einheitlihes Vor- gehen erfolgte, sondern daß die Chefs einzelner Verwaltungszweige sih darauf beschränkt haben, entweder nur für ihren Geschäftsbereich eine einheitliche Rechtshreibung anzubahnen oder lediglich für be- stimmte literarische oter sonstige Unternehmungen diese Nehtschreibung zur Anwendung bringen zu lassen. - Jch habe mich nun zunächst mit den betheiligten Refsort-Chefs der preußischen und Neichsbehörden in Berbindung gesetzt. Das dankenswerthe Entgegenkommen, tas ich hierbei namentlich auch seitens des Herrn Reichskanzlers und Präsitenten des Königlichen Staats-Ministeriums gefunten habe, hat mich in den Stand geseßt, im Wege einer vorläufigen Verständigung auf der Grundlage derjenigen Vorschläge, die vorher in meinem Ressort {on vorbereitet waren, nun bestimmte Grundsäye festzustellen, die in all- feitiger Uebereinstimmung den betheiligten Bundesregierungen unter- breitet werden fonnten. Durh Vermittlung des Reichsamts des Innern ist es demnächst ermöglißt worden, eine Konferenz von De- legirten der deutschen Bundesstaaten zusammenzuberufen, welcher ih vorzusißen die Ehre hatte.

Zu meiner größten Freude kann ih feststellen, daß auf dieser Konferenz sehr rasch eine allseitige Einigung stattgefunden hat, die um so ersprießliher war, als dank der Betheiligung cines Delegirten des österreihishen Herrn Unterrichts - Ministers uns gleichzeitig die Möglichkeit eröffnet wurde, die in Aussiht genommenen Grundsäße auch auf das deutshe Sprachgebiet von Oesterreich mit zu übertragen. Es ist auf diesem Wege endlich eine Einigung erzielt; denn es haben sich sämmtliche deutshe Bundesregierungen mit den diesseitigen Vorschlägen und mit denjenigen Regeln der Rechts {reibung einverstanden erklärt, die durch die Konferenz in Vorschlag gebracht wurden. Augenblidcklih liegt die Sache so, daß das Kultus- Ministerium \{chon einen bestimmten Termin für die Einführung dieser Rehtschreibung in Aussicht genommen hat und zwar einen Termin, der auch wahrsceinlich in Oesterrei acceptiert werden wird. Fc glaube, dies wenigstens aus neueren Nachrichten, die mir darüber

zugegangen sind, entnehmen zu fönnen. Ih darf außerdem annehmen, daß in dem deutshen Sprachgebiete der Schweiz

in den Kreisen der Betbeiligten die feste Absicht besteht dieselben Regeln, die wir als Grundlage ter neuen Recht vorgeschlagen haben, auch ihrerseits für die Rechtschreibung der Be- börden und der deutschen Unterrichtéanstalten in der Schweiz zur An" wendung zu bringen.

Auf diese Weise ist ein zunächst vcm nationalen Standpunkt mit Genugtbuung

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H c T o o S 51 ac ck: As F 4 Ich darf zugleih die Hoffnung ausfprehen, daß nun endli cinmal ontalton&ä tür Iänaec ) f p D R. L s wentgaîtens Tur langere Zeit d ele Frage, dtî a die Ge ther lebbaf L42455 h “1 S) Li F r 5 beschäftigt hat, zur Nude Tommen wird UlihgA, Pa ub a Ÿ 144 Ï 4 H ck» L D 4 1 P Es sind wu id achliher Beziehung das noch dbervordeden G Nerdinat t afl, R é 1 af allerdings nit alle Wünsche befriedigt, die binsichtlih einer q 5 L aft % C nad C E 2 D D d2 M Aenderung des bestehenden Zustandes schon seit längerer Zeit geäußert n Cs Ah ck11 20nd E c a 1 e und den Herren wobl genügend bekannt sind. Es ift aber wenigstens + 5 é dor Umd ano d D D das erreidt, daß auf der Grundlage der gegenwärtigen Su orthoaraphie und unter Berücksichtigung einiger phonetiswer Gefichts- punkte nunmebr eine Necbt!ckreidur E Norm zunàd®ît für die deuts A D Ad naar Los tunen As V H L Hk =—= “. k i ¿ è váy À le R v d et M S * 9 _ Prai he RCOL D N DIST M Snun raat nd tnmorkin orkeblide Noroinfad Loh M o 4 LASLIAUL S H S ® & d S “s S 65 e. * A - m M S. Ha I - B T nach d T Ctr da nNred is Laer T L ZIT & B . d 77 „L § 0 Y e bare auch cine allîe Uct timm berdeizufühdr d detda e Ic) 4. Ÿ L T a R U CTC “ots v d “O wh; d «A y n s d D n I dr (e di 2 D. S da os W. 0 G, dürtcr ist ant Seite do@ r Ve I V e174 J s d e r D Cc Ti L E Ii U Ï 4 ( L G E libunaga der diéderigei Htichreid rfolgt So t d d Cat, Q Ä A dne w Ï 0 L T DAT d TT D f i dos leitete Séhritt d terr: Dt n D Ä S S o A s E c . es Ï ® ch s V S l bg Dr 4 mer . S H 1 É d L - s [s «s Unterrichts-PV m die SC d Srrod me cin Aditurient Hes 2 H {1 würde er durä Q1 - 4 H pee H T 4 b u | 2 d G 4 M «e A e h . H L A 4 4. L « ù s * D * - p «W - ] ea de ea b t d 7 2itrRn ° . S «l A Ÿ e %, %. des "E : Dc t br i k x S Q Ï di H L A . H d. « e ck B M L - e. S P S -- - s » Ä B * W- . * . W S un 0 5 « d s v H ï : Ss L Î n N He p - L *. L L J è E 14 ü wae 9 bis « * L da ter zu è Aditurienter . Sry tg tit d Si S »* L h, L Ï —. d. Ÿ F d, d Ö 1A s § ® I A § E . ® -+ ck S ch1 Di s . T L p d B 4 R T4 * L D Tk Bei Doz Un H s As V Ä E 7 « Ä K Ï (Bes be G i - Set b n B 4 2 LS ) # e L v ° E G P N ES «I L D L Ny - G “S B T4 S s T % des “H L) Àà ? s ¡ Ï a da? das T : © F g S i v 4 @ Ada. 1 Da è wärsht die Erri§ latbe D A n d r heute t Ä S bm R g A T À ter Ci rat V S ® M ? F s l dem E _ e“ § - .- O - d gctaltung z zu e dak die KorfesionalUät dei den döderrn Anftalt 2 r S P Âgs S wet? I F T run D Ï C ba. Wetekampy wendet id gogen dic And des Ai Ÿ 1 _. H qn D Vieù u SGunsie s Gadelsderger Sdrnogrart t rten Tee au dieies das ältere und in Sätdeatiland verdrentet 5 Sn v Sanden tao S Sea Sgt p doÈ ». B. das Syñem Stelze-Sérer in ten MA i ut _- «t §5 d wn. T s _ » anstalten cingeiüdrt Das Gabelöderger ide Stitem ei fi d S m # g a Umwandlung degren man liege d tunerdalt dec S in den Voartn A s O L - Ÿ Gederwer L der Regierung kraid K èêrk rider: dew Ado s S L, à Sh I p  Metger. dak die Beitimmungen üder die Verietungrrong an de «t E S A cüanftalten derüdergrnommen sren af die Streng dexr

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