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len Nord-Amerika?s einen Thron dort erobern zu können, und \ich da- gegen durchaus abgeneigt zeigt, einem dieser Prinzen die Hand der Kö- nigin von Spanien zuzuerkennen. Unterdessen hat der mexikanische Gesandte am biesigen Hofe, Herr Valdivielso, der diesseitigen Re- gierung nahdrücklichs vorgestellt, daß jede von ihr bezweckte Ein- mishung in die innere Angelegenheit der Republik nur die traurig- sten Folgen für die in Mexiko ansässigen oder verweilenden Spanier herbeiführen würde. Herr Valdivielso soll eine durchaus befriedigende Erwiederung erhalten haben. i
Aus Galicien meldet man, daß der in der portugiesischen Pro- vinz Tras os Montos befehligende General, Baron de Vinhaes, am 48ten den spanischen General - Kommandanten der Provinz Orense auffordern ließ, mit seinen Truppen in Portugal einzurücken, um die Miguelisten auseinanderzutreiben, Dieses Ansuchen wurde jedoch auch dann zurückgewiesen, als der portugiesishe Gouverneur von Chaves es am 22sten wiederholte. Dieser Gränzort war nämlih von den Miguelisten völlig eingeshlossen, und der Gouverneur wagte nicht, die Besaßung aus der Stadt zu shicken, weil die Einwohner nur auf diese Gelegenheit warteten, um sich dem miguelistishen Auf- stande anzuschließen. Am 23sten sollen jedo die Rebellen von Chaves abgezogen sein, und dadurch den Behörden die Gelegenheit zur Flucht nah Galicien vershafft haben. Der ehemalige miguelistishe Briga=- dier Pablo Mouride organisirte den Aufstand im Gebirge, Jn Re- bordelo rückten am 21sten einige dreißig Miguelisten, meistens Geist- liche, ein und riefen Dom Miguel a!s König aus. Am selben Tage fam es zwishen den Miguelisten und einem Detaschement der Be- saßung von Braganza zu einem Gefecht, in welhem elf der ersteren getödtet wurden. Jn einer im Namen Dom Miguel's erlassenen Proclamation wird denen, die sich für ihn erklären, der Fortbesiß ihrer Aemter zuges1gt, der Verkauf der Nationalgüter für nichtig er=- flärt, den Käufern jedoch Entschädigung versprohen und Wiederher= stellung der Mönhs-Orden angekündigt. — Unterdessen erschien am 22sten in Lissabon das Reglement der National - Garde. Diese soll in Lissabon aus sieben, in Porto aus drei Bataillonen, jedes zu 1130 Mann, bestehen.
Der Herzog vou Glücksberg, erster Secretair der hiesigen fran- zösishen Botschaft, ist heute von hier nah Paris abgereist.
Türkei.
Konstantinopel, 24, Juni. Am vierten Tage nah der Ankunft des Sultans in seiner Hauptstadt war im Serail große Auf- wartung, um Sr. Hoheit zu Jhrer Rückehr Glück zu wünschen. Bereits am 20sten hatte sich der Sultan zur hohen Pforte begeben, um daselbst dem Minister - Conseil beizuwohnen. Bei diesem Anlasse wurde ein an den Groß=Wesir gerichteter Hattischerif verlesen, worin dem Groß-Wesir, dem Scheich-ül-Jslam (obersten Mufti), dem Se- riasfer und den Würdenträgern und Ulemas der Hauptstadt über- haupt die Zufriedenheit des Monarchen über ihren während dessen
Abwesenheit zur Aufrechthaltung der geseblihen Ordnung be- wiesenen Eifer zu erkennen gegeben und zugleich der Wille Sr. Hoheit in Bezug auf einige durch die Großherrliche
Reise hervorgerufene Maßnahmen, wie der Regelung des Flußbettes der Marizza, Aufhebung verschiedener Mauthämter in den Provinzen (namentlich zu Adrianopel, Rustshuk, Sistow, Brussa, Konich und Tokat), Abschaffung der Jhtissab-Gebühr (von Getraide und Vieh), bekannt gemaht wird. Auch wird durch diesen Hattischerif die Er- richtung eines Conseils des öffentlihen Unterrichts sanctionirt, zu dessen Präsidenten, unter der obersten Leitung des Ministeriums der auswärti= gen Angelegenheiten, der Präsident des Kriegscouseils, Ferik Emin Pascha, und dessen Mitgliedern der Nakib-ül-Eschraf (Oberhaupt der Emire oder Nachkommen Muhameds) und Reichs-Historiograph Essad Efendi, der Jntendant des Großherrlihen Defterhane, Said Muhib Efendi, der Musteshar des auswärtigen Departements, Ali Efendi, das Mit= glied des Kriegs-Conseils, Ferik Mehmed Pascha, der Pforten-Dol- metsch Fuad Efendi und der Hekim=Baschi (Protomedikus) Jsmail Efendi ernannt wurden.
Die hier residirenden Gesandtschaften der fremden Mächte haben eine Audienz nahgesuht, um dem Sultan aus Anlaß seiner Rückkehr in die Hauptstadt ihre Glückwünshe gemeinschaftlich darzubringen. Diese Audienz, die erste dieser Art in den Annalen der hiesigen Di=- plomatie, hatte am 22sten im Palaste von Tschiragan statt, und der großbritanische Botschafter, Sir Stratford - Canning, als Doyen des diplomatischen Corps, sührte hierbei das Wort. Nach dieser allge- meinen Audienz wurden der preußische Gesandte, Herr von Lecoq, welcher sich mit Urlaub nah Berlin begiebt, und der sardinische Minister - Resident , Marchese Pareto , der bekanntlih als Gesandter nah Brüssel geht, von Sr. Hoheit besonders empfangen.
Bei Gelegenheit der Rückkehr des Sultans wurden den bei der Pforte angestellten Söhnen des Großwesirs, des Reschid Pascha und des Rifat Pascha höhere Rangstufen verliehen.
816
Der ehemalige Defterdar von Bagdad, Mehmed Efendi, ist zum Desterdar von Harput ernannt worden.
Pereinigte Staaten von Nord-Amerika.
London, 4. Juli. (B. H.) Gestern Abend is das Paket- {hi} „New-York“ mit Nachrichten aus dieser Stadt vom 16, Juni in Liverpool angekommen. Sie sind nur einen Tag neuer und ent= halten wenig von Belang. Der Oregon - Vertrag war am 15ten noch riht dem Senate zur Ratification vorgelegt worden. Für die Ermäßigung des Tarifs scheinen alle Aussichten vershwunden zu sein ; man wird es wenigstens in dieser Session an einigen Modificationen bewenden lassen. (Jn dem sehr kurzen und verwirrten Berichte über die Senats-Sißung vom 15ten wird au einer Abstimmung über die projektirte Dampfschifffahrt von New - York nach Liverpool und von New-York nah Bremen erwähnt und angezeigt, daß in Betreff der ersteren ein Amentement verworfen, in Betresf der leßteren ein Amen- dement mit 27 gegen 24 Stimmen angenommen worden sei, “Da indeß uicht zu ersehen, we!hes Jnhalts dieses Amendement, so wird man weitere Nachrichten abzuwarten haben, um das eigentlihe Ergebniß der Abstimmung in Erfahrung zu bringen.)
Aus Mex iko (Veracruz) reihen die Nachrichten bis zum 31. Mai. Ju der Hauptstadt hat der am 17tea dort eingetroffene Be- riht von den Gefehten am Rio Grande am 8. und 9, Mai große Aufregung verursacht und das Vo!k in bitterer Stimmung gegen die Amerikaner verseßt, Lebtere, mit Ausnahme der Arbeiter in den Fabrifen, hatten fast sämmtlih das Land verlassen. Vor Veracruz lagen zwei, vor Tampiko ein amerikanisches Kriegs\hi}. Dem in der Südsce fommandirenden amerifanishen Commodore Sloat war die Nachricht von der Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen Mexiko und
den Vereinigten Staaten auf außerordentlihem Wege durch den ehemaligen amerifanishen Konsul in Mazatlan, Herrn Par- rot, zugefertigt worden, und man scheint niht zu bezweifeln,
daß er unmittelbar nah Empfang der Nachricht, seinen Jnstructionen gemäß, sh in Besiß der mexikanischen Häfen an der Südsee seßen wird, eben so wenig hält man es aber au für zweifelhaft, daß der in der Südsee befehligende britishe Admiral Seymour, sich solhem Unterfangen entschieden zu widerseßen Auftrag hat, und man sieht daher den nächsten Berichten aus der Südsee mit Spannung entge- gen. Am 1. Mai lag Commodore Sloat mit einer Fregatte, 3 Sloops und 1 Tranéportshiff} in dem Hafen von Mazatlan, ebenda- selbs zur selben Zeit der britishe Admiral mit einem Linienschiff, 2 Korvetten und einer Brigg. Die amerikanishe Escadre aber er= L stündlih eine Verstärkung von einer Fregatte und einer loop.
Eisenbahnen.
Berlin-Potsdamer Eisenbahn, In der Woche vom 30. Juni bis incl. den 6. Juli c. sind auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 11,631 Personen gefahren.
Im Monat Jali c. fuhren auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn 54,464 Personen und betrug die Einnahme 21,846 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.
Berlin-Anhaltische Eisenbahn.
Im Monat Mai c. sind auf der. Berlin - Anbhaltischen Eisenbahn befördert worden : |
33,356 Personen s 48,075 Rihlr.
84,970 Centn. Frachtgut - .….... 19,396 - Summa... 67,471 Kthlr.
Einnahme bis ult, April c, ........ O 201,681 »
Total 269,152 Rie.
Handels- und Börsen -Üachrichten.
2} Anisterdam, 4. Juli. Jn den Coursen der holländischen Staals- Papiere haben diese Woche mehr als gewöhnlihe Schwankungen stattge- funden und fiel erheblicher Umsay, meistens jedo in Jntegralen, vor. An- scheinlich mußten gegen den Abrechnungs - Termin, am Asten d., mehrere
Zahlungen und Kapital- Ablösungen zu erheblichen Einkäusen veranlaßte und die Course aller Fonds ansehnlich zum Steigen brachte z später ließ jedoch die eifrige Frage wieder nach, und wurde viel Kapital auf Anleihen ausgeboten, wodurch díe Fonds-Course sowohl wie der Geldzins-Cours merklich heruntergingen. Jn- tegrale hoben sich hierbei ers von 605-7 bis 617 % und blieben gestern auf 614 % stehen ; 3proz. wirklihe Schuld ging von 734 auf 735 % und blicb 735 %3 Aproz. dito stieg von 945 bis 95 % und stand zuleyt auf 95 %. ( Wiederam war lebhaster Umsay in Actien der Hande:s-Maatschappy, deren
Blanco-Verkäufe gedeckt werden, welches zugleich mit den bedeutenden Zins-"
Cours von 173% erst bis 176% hinausging, dann auf 175% zurüg, # drängt wurde und zuleßt wieder 176 % erreichte. Von den fremden Stg, Papieren sind alte russishe Obligationen bei Hope sehr in Frage gew; wodurch deren Preis von 106% auf 108 % stieg, später aber bis 107; bei der allgemeinen Flauheit des Marktes nachließ ; proz. Certifikate d demselben wurden am höchsten zu 915% und gestern zu 912% gekqy Mit spanischen Ardoin - Obligationen und Coupons ging es eiwas hi Portugiesische shwankten zwischen 495 und 51% und blieben zuicbt 50:4 ohne Preis - Erhöhung. Der Geld-Zins-Ceours ist auf 3 a 37% gefallen, A sertions-Gebühr sür den Am gestrigen Getraidemarkte war in Weizen nur fleiner Handel, „Fn! einer Zeile des Allg. bei Verbraucher bezahlten: für 1:6pfd. bunten polnischen Weizen 305 zaum Anzeigers 2 Sgr E 127pfd. dito 315 Fl. ; 129pfd. dito 332 Fl, und 131pfd. schönen dito 340Z3* «Uz gr. 130pfd. alten rostocker Weizen 325 Fl. Mit Noggen war es slauz „L Partic 121pfd, preußischer wurde zu 223 Fl. verkauft; kleine Quantit, F ——— 120pfd. preußischen Roggens zu 242 Fl., 128. 121pyfd. odessaer dite = L Ó 225.235 Fl. 112pfd, neue dänische Gerste ging zu 158 F1, ab, R Jo Ï s,
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5% Span. 1 Ÿ
Das Abonnement beträgk: 2 Kthlr. für 5 Iahr. 4 Rthlr. - #5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. allen Theilen der Monarchie
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. Juli. Niederl, wirkl. Sch. G13;
3% do. 37%, Pass. —. Ausg. —. Zinsl, —. Preuss. Pr, Sch. —. Poly E ( 4% Russ. Hope 917. S . . ; F n h a l E Antwerpen, 3. Juli. Ziusl. —. Neue Aul. 197. "Amtlicher Theil.
Frankfurt a. M., 5. Juli, 5% Met. 111% G. Bank-Actien ». TDentsche Buudesstaaten. Großherzogthum Baden, Landtag, 1895. 1893. Bayr. Bank-Actien —. flope 887 Bz. Stiegl. 87; Br. Int. 60: N: M — H erzo gth um H ol stt ein. _Ein neues Dampf-Paketboot. e Schrei- Poln. 300 Fi. 95% Br. dv. 500 Fl. 80! G. “ Dhen aus Neu - Streliß, (Der Erbgroßherzog und die Erbgroßher-
Hamburg 6. Juli. Bauk-Actien 1599 Br. Engl. Russ. 106% Be. 4 40 in.) L L i j London , 3 Juni. Cons. 3% 952. 5 Belg. 977. 967. Neue Anl. 21 J vefterreichische Monarchie. Wien, Brandstiftungen ín der Un- i M gegend von Linz. — Vermischtes. 5 Vorschrift in Eheschei-
Passive 9% 9. Ausg. Sch. 16. 15:1. 25% Holl. 605. e 5% do. 947. E ged A Neue Port. 474. 46 Engl. Russ. 111. 110. Anras. 86. S4. Chili 97. 95. yFußland. und Polen, Skt, Petersburg, 27%. 265. Peru 37%. 361. F dungssachen von Sträflingen, — Vermischtes, ; Paris, 3. Juli. 6% Reute fin cour. 121. 55. 3% do. üs cour. 83.) Frankreich, Paris, Herzcg von Aumale. — Wahl-Comitès und Um- Neapl. —. 5% Span. Rente ——. Pass. —. F laufsreiben der Opposition, — Das neue Journal der Anhänger Louis W ien, 4. Juli. 0% Met. L. 4% do. 100%. 3% 745. p, E Navoleon’s. — Otaheitische Zustände, — Vermischtes,
S
Actien 1650. Anl. de 1834 154%. do. 1839 122%. Nordb. 182%. Gloggn, 34 Großbritanien und Irland. London, Coalitions - Versuche Lord Mail. 115%. Livorn. 107, Pest, 93%. Budw. 87. TF3, Nussell’s. — Die beabsihtigten Pairs - Ernennungen, — Erhöhung
des Arbeitalohns. — Musik in England, — Vermischtes,
2
Schreiben aus Amsterdam, (Die s{hwcbende Han-
iederlande. neues Journal; Binnenschiff-
Wdelsfrage zwischen Holland und Belgien;
“ Meteorologische Seobachtungeß. E
an
F 9IR (o 1846. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger fahrt nach Wien.) S “e A L z 2 Ta): 6 Ubr 2 Ubr. 10 Uhr. | Beobachtung M elgien, Brüssel. Weitere Debatten über die Convention mit Frank- a s “ ä Ï reich. - Luftdruck... 333,18"’Par.|2331/,10'’’Par.|334,73'"Par.| Quellwärme 7,7! x Schweden und Norwegen. Stockholm. Beurlaubungen. —
FReise der Königin. — Vermischtes.
16/,5° R. 12,6" R. | Flusswärme 16,3° 1 T 1s irivieus LE änemark. Kopenhagen. Staatsraths-Sißung, — Prinz Gustav
Luftwärme .…..|+ 12,7° R.
Thaupunkt .…..| + 9/6 R. [F 12,5° R. | + 7,6) R. | Bodenwärme 16,01" DIHA | Dunstsättigunug .| 79 pt. 74 pct. 68 pCci. | Aosdünstung 0,007" FOsfar und Herzog von Augustenburg, — Schifffahrt, — Wildschadeu- Wetter ....... bezogen. trübe. halbheiter. | Niederschlag 0,412 Geseßz-Entwurf. C
Wid v6 SW. SW. SW. Würmewechsel +17, Schweiz. Kanton Zürich, Tagsazung. — Kanton Bern. Bera- Wolkenzug - -- — SW. | — -+- 11/5°. Îthung des Verfassungs-Entwurfs. — Kanton Freiburg. Erklärung. —
Kanton Genf und Kanton Zug, Die Berathung über den Son-
Tagesmittel: 331,00" Par. -+ 13/9°R... +99" R... 73 pCt Wsw. F bund Chili, Schreiben aus Paris. (Junerer Zustand von Chili und dessen
Königlihe Schauspiele. F ; i; =Q WHc -V i Auslande.)
Donnerstag, 9. Juli, Jm Opernhause, 78ste Abonnement, Zvandels-Verkehr mit dem L Vorstellung : Don Juan, Oper in 2 Abth. mit Tanz und d andels- und Börfen-Nachrichten. Berlin, Börse. Original-Recitativen, von Mozart, instrumentirt von J. P. Sm i Anfang halb 7 Uhr, ¡Muigl. Schauspielhaus,
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden g{{Lsenschaft, wöhnlihen Opernhaus-Preisen verkauft : t,
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 SuF— ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon u! zur Tribüne 1 Rthlr. ; ein Billet im Parquet und im zweiten Rug 20 Sgr. ; ein Billet in den Logen und ím Balkon des dritten Ra ges, fo wie im Parterre, 15 Sgr.z E im Amphitheater Sgr.z ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr, i Se. Masestát der Köni AHS! :
: : / - 8 + Majestät der König haben Allergnädigst geruht: voti d Adeodine Whisbartie dis Miel in 2 Ae lem Oberst- Lieuteuant von Rommel, Commandeur des 1sten don Scha : Vere Malpuer, vom Stadt-Theater N Leipzig : nl Bataillons (Erfurt) 3lsten Landwehr-Regiments, i von Bern, als lebte Gastrolle.) Hierauf, neu einstudirt : N M E R A “al E S ey prellte Alkade, oder : Der Mutter Namenstag, Ballet in 1 Aft, E 6 Negtineitaidiaje L G vom 10ten Husaren-Reg., alb T ada Hoguet, Musik von H. Schmidt. Anfags » Major Singer, Plapmajor in Magdeburg,
n / j U E» Zeug-Licutenant La ube in Torgau, und
S werden Billets zu den gewöhnlichen Opern » Hauptmann Wiermann, vom 3ten Bataillon (Aschersleben)
- è 16 DT L r / ;
Sonnabend, 11. Juli. Jm Shauspielhause, 4117te Abon S O E Rlaffe, so wie: ments-Vorstellung : Die P B A e E em Armee-Gendarm Deae, bei der 7ten Kavallerie-Brigade, von Schiller, (Herr und Mad. Rettich: Don Cesar und Don, Feldwebel D uve, vom 27sten Infanterie-Regiment,
(„Don Carlos‘) — Deutscher Verein sür Heil-
Amtlicher Theil.
Jsabella, als Gastrolle) _D Meral s Aae, vom 1sten Bataillon (Halberstadt) S E E 27sten Landwehr-Regiments, Königsstädtisches Theater. » Escadrons - Chirurgus Viebrandt, von der Veteranen-
Donnerstag, 9. Juli. Des Schauspielers leßte Rolle. Lustsp
j el G j “r M Section dieses Bataillons, mit Gesang in 3 Akten, von Fr. Kaiser. (Dlle. Karoline Arnse, Feldwebel Linck, vom 3ten Bataillon (Aschersleben) 27sten
þ
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Berlin, Freitag den lten
Juli
- dem Tomepaguie= Chirtiegus Preuß, vom 3lsten Jufanterie - Re-
giment,
Wachtmeister Ernst, vom Zten Bataillon (Sangerhauscn)
31sten Landwehr-Regiments,
Feldwebel Play, vom Asten Bataillon (Delib\ch) 32sten Land-
wehr-Regiments,
Feldwebel Schulße, vom 2ten Bataillon (Herzberg) 32sten
Landwehr-Regiments,
* _» Feldwebel Rabes, vom Zten Bataillon (Naumburg) Landwehr-Regiments,
, »
Z2sten
- » Feldwebel Schröder, vom 3ten Bataillon (Naumburg) :32sten Landwehr-Regiments, :
- » Ober - Feuerwerker Nußpicker, von der ÄÁten Artillerie- Brigade,
* » Wallmeister Wen ck und T
e » Zeugdiener Hahn | dn SOPRAU,
das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; Den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Johannes Franz hierselb| zum ordentlihen Professor in der philosophischen
| Fafultät der hiesigen Universität; und
Den bisherigen Pfarrer und Delegaten Ern zu Magdeburg zum Dom-Kapitular bei der Kathedral-Kirhe von Paderborn zu er- nennen,
__ Sanössoucí, den 9, Juli. Zhre Majestäten der König und die Königin von Sach- sen sind nah Pillniß zurückgereist.
__ Bei der heute angefangenen Ziehung der 1sten Klasse 94ster Königl, Klassen - Lotterie fielen 2 Gewinne zu 1090 Rthlr. auf Nr. 13,984 und 73,516; 1 Gewinn von 500 Rthlr. fiel auf Nr. 64,809; 1 Gewinn von 200 Rthlr. auf Nr. 39,607 und 3 Gewinne zu 100 Réhlr. fielen auf Nr. 10,372, 70,880 und 78,722.
Berlin, den 9. Juli 1846, : Königl. General-Lotterie-Direction.
Bekanntmachung,
Zur Bequemlichkeit des Publikums is die Anordnung getroffen worden, daß vom 1, August d. J. ab bei Reisen mit Cxtrapost- oder Courier-Pferden der Wahl des Reisenden überlassen bleibt, das tarifmäßige Postillons - Trinkgeld gleihzeitig mit dem Extrapost = 2c. Gelde und den übrigen Nebcnausgaben vorauszuzahlen oder solches, wie bisher, nah zurückgelegter Fahrt unmittelbar an den Postillon zu berichtigen.
Wenn der Reisende von der erstgedachten Befugniß Gebrauch machen will, so muß er solhes am Anfangsöpunkte der Reise bei der Pferdebestellung erflären.
Berlin, den 28, Juni 1846, ;
General-Post-Amt.
Bekanntmachung, Post= Dampfschifffahrt zwishen Stettin und Kopenhagen. Das Post-Dampfshiff „Geisec“/ geht ab vom 1. Juni bis Ende August aus Stettin: Mittwoch, Sonnabend, 12 Uhr Mittags, und
aus Kopenhagen: Montag, Donnerstag, 5 Uhr Nachmittag.
Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung aus dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung : Friedrihsfstraße Ür. 72.
1846.
Vom 1. September bis zum Schlusse der Fahrten ans Stettin: Freitag, 12 Uhr Mittags, und aus Kopenhagen; Dienstag, 3 Uhr Nachmittag.
Das Passagegeld beträgt zwischen Stettin und Kopenhagen für den 1sten Plaß 10 Rthlr., sür den 2ten Plaß 6 Rthlr., für den Zten Plaß 3 Rthlr,, zwischen Swinemünde und Kopenhagen resp. 87 Rtylr,, 5’, Rihlr, und 2§ Rthlr, preuß. Courant, — Kinder und Familien genießen eine Moderation. — Wagen und Pferde, so wie Güter und Contanten, werden gegen billige Fracht befördert,
Berlin, den 7. Juli 1846.
General-Post-Amt.
Abgereist: Se, Excellenz der General der Jnfanterie und Ge- neral - Adjutant Sr. Majestät des Königs, Geheime Staats-, Ka- binets- uud Schaß-Minister von Thile, nah Koblenz.
Der Kaiserl. russische Geheime Rath und Senator Lubja=- noffsfi, nah Dreôden,
Uichtamtlicher Theil. Deutsche Bundesstaaten.
Großherzogthum Baden. Jn der Sißung der zwei- ten Kammer vom 4. Juli machte der Präsident die Anzeige, daß der Abgeordnete Stößer in der nächsten Zeit einen Antraa auf Einführung von Geschworenengerichten zu stellen beabsichtige. Der Abg. von Jhstein äußerte, er freue sich darüber um so mehr, als er selbst die nämliche Absicht gehabt habe, aber durch die über- häuften Budgctgeshäfte daran verhindert sei. Der Abg. Dennig legte den Kommissions-Bericht über das ordentliche und nachträgliche
Budget des Ministeriums des Junern vor, dessen Druck und Vertheilung von der Kammer beschlossen ward. Der Präsident zeigte hierauf im Namen des Abgeordneten Buß an, daß derselbe mit Beziehung auf die Geschäftsbehandlung der beiden Berichte wegen Anerkennung der sogenannten Deutsch-Katholiken und über die provisorishen Ge- sebe etuen Antrag stellen und begründen werde. Nach der Tages- ordnung ging nun die Kammer zur Fortseßung der Diskussion des von dem Abg. Hecker erstatteten Berichts über das Budget des Ministeriums des Großherzogl. Hauses und der aus- wärtigen Angelegenheiten über. Vorher aber nahm der Abg. Baum das Wort und stellte, mit Bezug auf den Tages zuvor bewil= ligten Aufwand für Konsulate, an die Regierungs - Kommission das Ansuchen, daß sie in Lyon einen badischen Konsul aufstellen möge, da in jener Stadt stets sehr viele badishe Staats-Angehörige wegen mannigfacher Geschäfte, wie namentlich wegen Erbschafts-Angelegen- heiten , ihren temporairen Aufenthalt hätten und bisher genöthigt gewesen wären, mit großem Zeitverlust ihre Papiere jedeömal nah Paris zu senden. Ju der jüngsten Zeit hätten sie sich an den badi= \hen Konsul in Straßburg gewendet und so wenigstens in sehs bis acht Tagen ihre Papiere wieder zurükerhalten. Der Abg. Knapp unterstüßte dieses Gesuh unter Bestätigung der angeführten That- sahen. Der Staats =Minister von Dusch erwiederte, daß diese Aeußerung des Abg. Baum eben nur wieder beweise, wie sehr die Geschäfte im Auslande in Bezug auf badische Staats-Angehörige si ausdehnen; «übrigens werde die Regierung erwägen, was in dieser Sache zu thun ‘sei, Nachdem der Abg. Baum hierfür seinen Dank
vom Stadt-Theater zu Pesth: Nettchen, als Gastrolle.) # Landwehr-Regiments, Verantwortliher Nedacteur Dr. J, W. Zinkeisen. A Im Selbstverlage der Expedition. p e: E — R
Gedrut in der Deer schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Königliches Schauspielhaus, Don Carlos, (Herr Rettich, vom Hof-Burgtheater zu Wien: ____Maiquis Posa, Mad, Rettich, von demselben Theater: Prinzessin
Bekanntmachungen.
[599] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 22, Juni 1846,
Das in der Köpnickerstraße Nr. 128 bclegene und im Hypothekenbuche der Louisenstadt Vol. 14 No. 930 ver- zeichnete Ließmannshe Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 14687 Thlr, 6 Pf., soll
am 3, Februar 1847, Vormittags 1t Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
[566 b]
der zurückkehren.
[200] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Februar 1846,
Das Köthener - Straße Nr. 34 belegene, Vol. 29, Nr. 1832 des stadtgerihtlihen Hypothekenbuhs von den Umragebungen Berlins verzeichnete Maurerpolier Carl Wilhelm Ludwig Winkelshe Grundstück, gericht- lih abgeshägt zu 11,679 Thlr, 2 Sgr,, soll
am 7. Oftober 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Kare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
haben,
[550 b]
Die Gewerbe - Ausstellung in Potsdam ist täglich geöffnet:
an Wochentagen von 10—5 und
furze Stationen » Sonntagen von 11—5 Uhr.
alle darüber aus
Am Donnerstag den 9ten c., Nachmittags 6 Uhr, wird tas Dampfboot „Adler‘’ mit Personen nach der Glienicker-Brücke sahren , daselbst bis 8 Uhr stationiren und dann nach dem Landungsplaße în Potsdam wice-
Billette zum Preise von 74 Sgr. für Erwachsene und 9 Sgr, für Kinder sind bei dem Unterzeichneten zu
Personenfahrten
von Potsdam nach Hamburg. Wöchentlich regelmäßig 3 Mal: i:
Montags, Dounerstags und Sonnabends, Vorm. 9 Uhr,
Numerirte Pläye werden bei dem Unterzeichneten eriheilt.
Seit kurzem is hier das Gerücht verbreitet worden, daß die Passagierschiffe zwishen Potsdam und Ham- burg wegen des seichten Wasserstandes auf der Elbe ihre Fahrten niht mehr bewüken können. Den dabei interessirten Publikum erlaube ich mir daher mitzuthei- len, daß das Bugsir\chiff „Berlin‘“/ wegen seiner Größe und Schwere gegenwärtig den Dienst nur auf
Dampfbo ote, und insbesondere die Personenboote, die Reisen ín Rede S vollendeten, weshalb
sprenglen Gerüchte völlig unbegründet sind. Die dar-
A :
2 p údA Le
Abfahrt
von Magdeburg
sellschaft in Berlin.
Allgemeiner Anzeiger.
über sprehenden Schiffsjournale liegen zur beliebigen | à Bruxelles aux caisses de la Banque, Einsicht bei dem Unterzeichneten bereit, Anker, Agent der Königlichen Seehandlung.
E Dampfschifffahrt
GrKEA
zwischen Magdeburg = Und Hamburg.
— täglich — Nachmittags 3 Uhr, nach Ankunst des Eisenbahn-Zuges, von Hamburg — täglich — Abends 6 Uhr. Billets ertheilt zu ermäßigten Preisen die“ Passa- gier-Expedition der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Ge-
Die Dir.ction der vereinigten Hamburg - Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie, Holzapfel,
Eboli, als Gastrollen.)
29 (Den 8. Juli.)
— Die Aufführung cines Schillerschen Drama's macht stets ein volles v, um wie viel mehc, wena sie von Umständen begleitet wird, welche ih allein schon hinreichen, Juteresse zu erwecken — nämlich cine zum | neue Besegung und das Gastspiel fremder berühmter Künstler! Wir 1 deshalb vom heutigen Abend Manherlei zu berichten. Das Künst- ar aus Wien zeigte sich in neuen Rollen und gab Gelegenheit, seine te vollständiger zu würdigen, als es nah dem ersten Austreten in der ischen „Griseldis“ geschchen konnte, Herr Hoppé spielte zum erstemal König, Dlle, Stich zum zweiienmal die Königin, Herr Hendrichs längerer Unterbrechung wieder den Carlos,
» Amsterdam chez Mr. L. R,Bischoffsheim, » Paris » » Hottinguer & Cie., » Londres » » L.R.Bischoffsheim-
Goldschmidt laehmide,
1x diu
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» Francfort chez Mr. B. H.Goldschmidt, » Berlin » » Mendelssohn& Cie. Le tout Conformément à Vavis publié par | Man muß für die Dichterweike unseres Schiller eine besondere Stim- Banque le ler Juille: 1844. Zug mitbringen, um ihrer Schönheiten sich zu frenen und an ihren Un- Bruxelles, fer Juillet 1846. Mrlichfeiten feinen Anstoß zu nehmen — eine Stimmung, die uns für Weiz hoher \{chwärmerischer Jdeen empfänglih und die ideale Welt des
Jters zugänglich macht. Die gewaltige Wirkung der Schillerschen Dich- auf die Volksmasse hat allein ihren Grund in ebeu dieser der Men- ialur eigenen Schwärmerci, welche das fkostbarste Geschenk der Goit- die Gründerin von Humanität und Civilisation auf der Erde ist. Der { is von Natur ‘Jdealist, denn seine Gesühls- und Geistesrichtung ins Unendliche; erst wenn seine V.rnunft gewachsen und durch Er- niß der irdischen Vechältnisse die Einsicht der Nothwendigkeit entstan- ist, das zíellose Geistesstreven im Einklang mit jenen Verhält- auf ein bestimmtes Maß zurückzuführen-, erst durh Erziehung und Ung wird er auf das Endliche gewiesen und ihm von jener idealen tung für jedes bestimmte Verhältniß nur der leitende Gedanke, die wir- Tiriebkraft als ein Sicherungsmittel gegen den Stillstand gelassen. die Werke des Dichters, welcher in jenem unbeschränkten Jdealismus
Literarische Anzeigen. Lei Alexander Duncker, Körigl. v
buchhändler, Franz. Str. 21, is so eben angekomm'! [600] A En
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les mémoires d’un valet de chambre Roman en sìx volunies
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verrichtet; dagegen alle übrigen
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enheit oder in Absicht ausgc-
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Le Directeur de la Banque de Belgique a l'hon- neur d’'informer les porteurs des dits Gertificats que les coupons échiant le fer Juillet courant, seront
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Eugène Sue.
Edition originale pour toute l’Allemagne. 'Tome premier, Are partie 74 Sgr. Leipzig, C, E. Kollmaun.
Das ganze aus 6 Bänden bestehende Werk wird n 3 Thlr. kosten. j
Als rechtmäßiger Verleger sür ganz Deutschland würd! ih jede andere in franz. Sprache in irgend einem Bul ernte gedruckte Ausgabe als Nachdruck verfolg!" müssen,
ret, wird man sih deshalb die natürlihe Empfänglichkeit für seine pfungen, welche ungeshwächt in den Massen des Volks ruht, aber im elnen sehr oft gerade durch die Bildung verloren gegangen ist, erhalten e um nit durch das Wesenlose der geschaffenen Charaktere und Ver- ne gelangweilt zu werden, Das eben is der große Abstand zwischen R und Göthe, daß bei Ersterem die Jdee allein wirksam ist, und ihre e in denen sie auftritt, um begriffen zu werden, aus sich selbst L Lehterem aber die Jdee in die wirklichen Formen der Welt sich i “ Personen des Ersteren sind unm ahr, keine Menschen, die des Lepterenu is lebendig, Menschen von Fle‘s{ch und Blut, Der „Don Carkos“
nur einen bedeutenden gelungenen Charakter, den König, der
} E des strengen Absolutismus, als Monarch und Vater sehr gut MOnet is ; fast alle übrigen sind übert¡ieben ; Posa, ein enthusiastisher
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Schwärmer für unmögliche Nepublifen, Carlos, ein heißblütiger, unbegreif- lich unschuldiger Liebhaber und Jdealist, die Eboli, eine Buhlerin. und {chwärmerisch Liebende, die Königin, obwohl ein im Ganzen gut gelungeuer Frauen Charakter, doch ein shwärmender Ausbund weiblicher Tugend, kurz, Alles shwärmt in dem Stücke, nur der König nicht,
Die Schwärmerei des Posa suchte Herr Rettich in der Darstellung so viel wie möglih zu mäßigen, doh gelang es ihm nicht vollständig ; sein Auftreten war allerdings ruhig und bedacht und zeigte vou vorn herein ein richtiges Ersassen der Rolle, Nicht der persönliche Freund des Carlos, der Weltbürger ward sichtbar, der den Königssohn zum Werkzeug seiner Re- formpläne sich erkoren, der unruhig und bestürzt wird, als er diesen müßig und von einer unseligen Leidenschaft verzehrt findet, aber soglei selbst diese Leidenschaft seinem Zwecke dienstbar zu machen versteht. Solche Anschauung, welche das spätere Fallenlassen des Prinzen, als der König sich darbietet, motivirt und díe konsequente Durchführung der Weltbürger-Rolle vom vier- ten Akte an, wo Posa überhaupt der Träger des Drama's wird, alleiy möglih macht, brachte Herr Rettich zu wirksamer Geltung und bewics dadurch, daß er mit Verstand und Takt zu spielen versteht, Auch der Aufang der Unterredung mit dem König war gut uud durch Ruhe und Mäßigung aus- gezeichnet, aber das Alles reichte nichi hin, um die Darstellung durbgehends, als ein Ganzes genommen, fehlerfrei erscheinen zu lassen und konnte ihr noch viel weniger außerordentliijze Schönheiten beilegen. Die Syrachmittel des Herrn Rettich, bei einem übrigens wohllautenden Organ, entbehren des Umfangs, und die Nüancirung des Ausdrucs is dadurch schr er- shwert; die Rede wird monotonz dabei macht sich in dem Streben nach Weichheit ein Dehnen und Ziehen der Vokale bemerkbar, das oft sogar die Rede enistellt und unsGón macht und besonders in den leidenschaftlichen Augenbliken, welche sich zu oft wiederholten und namentlih der Rede des Marquis vor dem Könige die Ueberzeugung nahmen, hervortrat, Das Lo- benswerthe der Leistung bestand in der Auffassung der Nolle und der Ver- ständigkeit des Spiels.
Madame Rettich is gewiß eine große Künstlerin, und wir wollen unser erstes Uriheil über sie als Griseldis stehen lassen ; aber cine Eboli fann sie nicht spielen. Heroische Frauen - Charaktere, scheint es uns, sind ihre Nollen; die Jntrigue, und namentlih in der Schillerschen Dichtung, ist nicht ihr Fach. Die Auffassung einer solhen Partie muß Mad, Rettich sehr fern liegen, denn es gelang ihr so wenig, den Géíst der Rolle zu durchdringen, daß sie nach äußerlihen Effekten rang und durch einen will- fürlih wechselnden Ausdruck der Rede mit ihrem schönen Organ zu spielen schien, um die Mängel einer unwahren Darstellung zu verdecken, Nur ver- einzelte Stellen gelangen und verfehlten dann freilih nicht, ihre mächtige Wirkung hervorzäabringen,
Den Preis des Abends trugen jedenfalls die Herren Hoppé und Hendrichs davon, Wir haben lange keine so vollendete Darstellung des
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schwierigsten dramatischen Rollen, wegen der Masse der sih drängenden wechseluden Emvyfindungen in der argwöhnishen Seele des despotischen, religiós- fanatischen, dennoch auch edleren menshlihen Negungen nicht fern bleibenden Tyrannen, Die spanische Grandezza muß verbunden werden mit der Beweglichkeit des rüstigen, in scinen Leidenschaften aufbrausenden Greijses, und die Vermeidung der Gleichförmigkeit des Charakters, in die so viele sonst gute Darsteller verfallen, ist eine sehr s{chwierige Aufgabe. Herr Hoppé löste sie mit großem Geschick und Talent; er prägte den Charakter scharf und deutlich bis in die kleinsten Details aus, nüancirte die Uebergänge in der Gemüthsstimmung des Königs von der Leidenschaft zur Ruhe und von der Nuhe wieder zur Leidenschaft, bis diese in rücksichtêlose mit dem Bewußiscin des absoluten Despoten ver- übte Handlung ausgeht, auf die feinste Weise, Seine Darstellung war von Anfang bis zu Ende ein vollendetes fousequentes Charakter - Gemälde. Auch Herr Hendrichs bemühte sich durch schärfere Charakteristik seiner Rolle des Don Carlos ein höheres Jnteresse zu verleihen, und es gelang ihm wohl; die Zusammenkunst mit der Eboli war vortreffllich und entsprac vollfommen der Absicht des Dichters, der diese Versuchung des Jünglings einführt, um seine Unschuld und Reinbeit zu erweisen, die ihn nah Besie- gung der eincn Leidenschaft zur Aufnahme der großen Pläne Posa's fähig machen soll, Herr Hendrichs erhöhte durch solhes Streben nah Cha- rakterisirung den Beifall, der seinen übrigen glänzenden Eigenschaften als Schauspieler gezollt wurde.
Die Nolle der Königin ‘mag noch die Kiäfte der Dlle. Stich über- steigen, auch mag die Darstellerin heute nicht wohl disponirt gewesen sein ; ihr Spiel war zu matt, die Königin zu passiv, zu wenig in dem Gefühl ibres Adels und ihrer Würde bervortretend. Wir scchäßen die Künstlerin wegen ibrer großen Fortschritte in der lezten Zeit zu sehr, um nicht von ihr die vollständige Durchdringung auch solcher Nollen erwarten zu können, Das Publ:tum war zum Beifallsspenden sehr aufgelegt; fast nah jedem Akt wurden die Daisteller gerufen, Die Aufführung ließ äußerlich nichts zu wünschen übrig,
Deutscher Verein für Heilwissenschaft.
Berlin. Jn der Juni- Sizung des Vereins trug Herr Magnus einen Krankheits - Bericht vor, betreffend eine {were Entbindung einer Schwangeren, zwanzig Tage nach einem bedeutenden Falle, den sie gethan batte, Das Neugeborene batte eine findeskopfgroße Geschwulst in der Um- bilifalgegend, welche den rechten Leberlappen und eine Partie ganz entzün- deter Darmschlingen enthielt und si als seltener, echter Nabelshnurbruch fundthat, womit, wie bemerkt, eine Peritoniuis und Enteritis in foetu ver- bunden war. Diese Befunde wurden im Vortrage wissenschaftlich erläutert, und fuüfte s{ch bieran eine Diskussion, woran namenilih die Herren Gurlt, Casper und Ribbentropp Theil nahmen. Herr Berend zeigte hierauf noch das Modell eines künstlichen Unterschenkels vor, der sich durch Dauerhaftig-
Königs erlebt, als wie sie uns Herr Hoppe, die Zierde und der Stolz unserer Bühne, vorführte, Der König im Don Carlos gehört zu den
feit und Wohlfeilbeit empfiehlt,
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