1846 / 191 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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eine heilige Pflicht seien, Es wurden daher auch die von den Abgeordne- ten Welcker und Vogelmann gestellten Anträge, im Wesentlichen da- hin gehend, daf die Regierung die geeigneten Mittel in Erwägung ziehe, namentli die Aufstellung von Zoll-Vereins-Konsuln einleite und der Kam- mer auf dem nächsten Landtage Vorlage mache, einstimmig angenommen. Die Tagesordnung führte sodann zur Fortseßung der Diskussion des vom Abg. Bassermann erstatteten Kommissions-Berichts über das Bu d-

get des Ministeriums des Innern, und zwar Titel 1V., Forst-Po- | Nach dem Antrag der Kommission wurden für Besoldun- |

lizei-Direction, 1 D gen, Gehalte, Büreau-Aufwand und Reisekosten die verlangten 15,556 Fl. bewilligt, die Berathung des Beitrags zum Aufwand der Lokal-Forstverwal-

tung mit 86,804 Fl. aber ausgeseßt, da dieser Gegenstand im Budget des | Sanitäts-Kom- |

Finanz - Ministeriums wieder erscheine, Unter Titel V., s - Ko mission, wurden die verlangien 6740 Fl. und unter dem Titel V1, Ge- neral-Landes-Archív, die geforderten 12,990 Fl. ohne Bemerkung genehmigt, Bei Titel V1, Kreis - Regierungen, machte der Kommissions - Bericht zu- nächst auf die in der Sizung vom 13. Mai 1844 an Seine Kong- liche Hoheit den Großherzog beschlossene Adresse aufmerksam, in weicher zum Behufe von Ersparnissen mehrfahe Andeutungen zur Vereinfahung der Verwaltungs - Geschäfte gemacht worden und wozu die bevorstehende Trennung der Justiz von der Verwaltung der geeignete Zeitpunkt sein Diese Adresse war aber, da die erste Kammer ihre Zustimmung nicht gegeben, auch nicht an ihre Bestimmung gelangt, weshalb denn der Kommissions - Bericht nun einen anderen Weg empfahl. Statt nämlich zu bitten : „die Anzahl der Staatsstellen zu vermindern, deren Personal auf den früheren Stand zurückzuführen und damit der Staatskasse ohne Nach- theil des Staatsdienstes die dringend gebotenen Ersparnisse zu verschaffen“‘, liege es in der eigenen Hand der Kammer, durch ganze oder theilweise Verweigerung von Budget-Positionen i dem fürzesten Wege das gleiche Ziel zu erreichen. Darum habe der Berichterstatter hon auf dem leßten Landtage den Antrag gestellt, die Hälfte der badenschen Kreis-Regierungen zu streichen, den er denn auch jeyt wiederhole, Zu dem Ende und zur Vereinfachung und Verminderung der Geschäfte, machte er 28 verschiedene Vorschläge und beantragte, unter der Vorausseßung, daß es der Regierung möglich sei, noch im Laufe dieser Budget-Periode diese Geschäfts-Vermin- derung ins Leben treten zu lassen, die für das Jahr 1846 geforderten 143,248 Fl, noch ganz und für die erste Hälfie des Jahres 1847 die Hâälste dieser Summe, also 74,624 Fl., zu bewilligen. Vom 1. Juli 1847 an aber möge eine Kreisregierung die des Mittel - Rheinfreises ausf- gehoben werden, und es seien für die zweite Hälste des Jahres 1847 nur noch zu bewilligen 48,416 Fl. Diesem Antrag des Berichterstatters war je- doch die Kommission nicht beigetreten; vielmehr wollte diese, in der Voraus- seßung, daß längstens bis zum 1, Oktober 1847 die Trennung der Justiz von der Administration ins Leben trete, an dem Budgetsaß für das Jahr 1847 nur die Summe von 5000 Fl. streichen und stellte demzufolge den Antrag: für 1846 die Summe von 143,248 Fl, und für 1847 die S:mme von 438,248 Fl, zu bewilligen. Nach Eröffnung der Diskussion sprachen der Abg. Schmitt von M. und der Ministerial - Präsident Nebenius gegen den Anirag, Da inzwischen die Zeit schon ziemlich vorgerüct war und noch eine kurze geheime Sizung stattfinden sollte, so ward auf den Anirag des Abg. von Jhstein die Diskussion bis zum folgenden Tage ausge;eht und die Sizung geschlossen. ;

Die Karlsruher Zeitg, berichtigt eine in ihrem Berichte über die Sißung der zweiten Kammer vom 4. Juli enthaltene An= gabe dahin: daß die Budget-Kommission keinen bestimmten Antrag, ein Mißtrauens-Votum gegen den badenshen Bundestags-Gesandten auszusprechen (vergl. die vorgestrige Allg. Pr. Zt g.), gestellt habe, daß daher auch kein solher Antrag zur Abstimmung gekommen oder gar von der Kammer angenommen worden sei. Der bereits (gestern) erwähnte Waldbrand bei Karlsruhe hat sich auf eine Tannen- \honung von wenigen Morgen im Hardwalde (an der alten Straße nah Mannheim) beschränkt, indem alsbald die zweckmäßigsten Maßre- geln getroffen wurden, um dem Brande Einhalt zu thun,

Kurfürstenthum Hessen. Auf dem in der Sißung der furhessishen Stände-Versammlung vom 7. Juli verlesenen Eingaben= Register befand sich eine Petition mehrerer Einwohner in Hanau, die Vertretung der evangelischen Gemeinden betreffend, welche dem Rechts =- flege- Ausschuß“ überwiesen worden war, Für den Petitions - Aus= berihtete Herr Hennenhofer über eine Eingabe des Ein- wohners Georg Pflüger zu Hanau wegen angebliher Rechtsverleßung dur die Untersagung einer von ihm verfaßten Schrift über die Zu-=- stände in Kurhessen, insbesondere über die von dem Landtags - Kom- missar in der Stände-Versammlung abgegebene Erklärung in Betreff der \. g. Deutsch - Katholiken, und stellte Namens des Ausschusses

- den Antrag, die Sache dem Rechtspflege - Ausshuß zu überweisen.

Die Versammlung genehmigte diesen Antrag. Der Vice-Prä si- dent berihtete für den Rechtspflege-Ausshuß über den Geseß-Ent- wurf, die Zuständigkeit der Ober- und Untergerihte, so wie das Verfahren in Strafsachen, betreffend, mit dem Antrag, den Entwurf abzulehnen, die Regierung aber zu ersuchen, die im Landtags- Abschied vom 9. März 1831 ertheilte Zusicherung der Vorlegung eines neuen Strafgeseßbuches und einer Strafprozeß - Ordnung wo thunlich noch auf diesem oder doch auf dem nächsten Landtage zu verwirklichen und diesem Entwurfe den Anklage - Prozcß, verbunden mit öffentliher und mündlicher Verhandlung , zum Grunde zu legen, auch von Seiten der Stände - Versammlung ih: zur Gewährung der zur Beschleunigung dieser Arbeiten und zur Ausführung der da- mit zu verbindenden veränderten Organisation erforderlichen Mittel im voraus bereit zu erflären. Ein Mitglied des Ausschusses, Herr Wagner, hatte ein die Eingehung auf den Geseß-Entwurf und die Ab- lehnung des Aus\huß-Antrag?s beantragendes Separat-Votum über- reiht. Die Frage über die Zweckmäßigkeit des Anklage-Prozesses mit Mündlichkeit und Oeffentlichkeit veranlaßte eine lange Debatte und nahm die ganze Sitzung hin, wobei sih, außer dem Berichterstatter, auch die Herren Hauptmann von Baumbach, Wippermann, Eberhard, Hendel, Arnold und Rehm für den Anklage-Prozeß nebst Mündlichkeit und Deffent= lihkeit aussprachen. Der Präsident stellte zunächst die Frage, ob man auf die Berathung des Entwurfs eingehen wolle; es ergab sich eine Stimmen-Gleichheit von 20 Stimmen, so daß die Ab- stimmung wiederholt werden muß, Die Sibhung wurde hierauf ge-

\hlossen. Oesterreichische Monarchie.

ien, 8. Juli, Se. Majestät der Kaiser hat mittelst Ent- \hließung vom 24sten v. M. dem Feldmarschall - Lieutenant Paul Freiherrn von Wernhardt, wegen seiner leidenden Gesundheit, die nahgesuhte Enthebung von dem General-Kommando in Siebenbür- gen bewilligt und denselben in Anerkennung seiner mehr als Z0jähri= gen mit Auszeichnung geleisteten Militairdienste, mit Beibehaltung einer biéher bezogenen Gage als Pension und mit dem höheren Charafter eines Generals der Kavallerie, in den Ruhestand verseßt und an dessen Stelle den dem Hoffriegsrathe zugetheilten Feldmar- \chall- Lieutenant, Anton Freiherrn von Puchner, zum kfommandiren= den Genéral in Siebenbürgen ernannt und demelben zuglei die Wirkliche Geheime Raths-Würde verliehen.

Herr Waghorn, welher auf seiner neuesten Ueberlandreise von England nah Britisch - Jndien aht Tage hier verweilt hat, ist am 30. Juni nah Triest abgegangen. Dem Vernehmen zufolge, soll er die bündigsten Versiherungen eifrigster Vorschubleistung betreffs des triestiner Weges der british-indishen Post von hier mitgenom- men und namentlich vom Fürsten Staatskanzler, bei welchem er am 28. Juni zur Tafel war, die Zusage erhalten haben, daß binnen drei Jahren die Schienenbahn nah Salzburg vollendet sein werde. Am 1. September wird er hier wieder erwartet,

826 Der von einem Nordamerikaner im Herbst v. J. hierher ge- brahte Apparat des Morseschen elektromagnetishen Telegraphen ist Bebufs der Anstellung weiterer Versuhe mit demselben, wie mit allen anderen bis jeßt vorhandenen elektromagnetischen Telegraphen=- Arten, von der Staats-Verwaltung bereits im Mai d. J. erstanden worden.

Frankreich.

París, 7. Juli. Monsignore Fornari, der hon seit einer

| Reihe von Jahren den päpstlihen Hof bei dem französischen reprä-

sentirt, hat von Rom die neuen Vollmachten erhalten, welhe ihn auch fernerhin als apostolishen Nuntius beim Könige der Franzosen beglaubigen.

Das gestern Abend erschienene Bulletin des Lois veröffent-

lit eine aus dem Palaste von Neuilly vom 6. Juli datirte König=-

| liche Verordnung, durch welche die Deputirten-Kammer aufgelöst, die | Wahl-Kollegien auf den nächsten 1. August zusammenberufen und die

{ Pairs- und Deputirten-Kammer auf den nächsten 17. August einbe-

rufen werden.

An dem Wahl-Manifest der sogenannten constitutionellen Linken rügt das Journal des Débats zuvörderst, daß dasselbe auch nicht Einen Grundsaß enthalte und eben darum eigentlih gar kein Pro- gramm sci, Es sei nihts weiter, als ein Fingerzeig für die Wähler, wie sie es anzustellen hätten, damit selbst die Männer der entgegen- gesebßtesten politischen Meinungen zur Fahne der Linken übergehen fönnten. Mit Elementen, wie Berryer, Benoist, von Larey einerseits und Arago, Ledru-Rollin andererseits, beabsichtige also die Opposition Thiers und Barrot eine große National-Partei zu bilden. Umstürzen, einreißen, die Anarchie wolle sie, das sei Alles. Doch nur die konservative Partei sei einig und kompaft. Diese Einigkeit werde ihr den Sieg verschaffen. Sie brauche keine Coalitionen zu schließen, die ihrer Natur zuwider wärenz sie werde fest stehen und mit ihren Grund= säßen weder shahern noch wanken. Bliebe sie selbs in der Minori= tät, woran übrigens Niemand glaube, so würde sie immer noch eine feste Masse bilden, ohne die sich im geseßgebenden Körper nichts durchseßen ließe. Sie wäre selbst dann noch mächtiger, als jene zu- sammengewürselte Partei, die, käme sie ans Ruder, nichts Eiligeres zu thun haben würde, als sich um die Feben der Staatsgewalt zu streiten.

Die Maßregel des Finanz-Ministers, welche den Post-Direktoren verbietet, Abonuements auf die Zeitungen zu übernehmen, hat, der Presse zufolge, cinen Verlust von 5000 Abonnenten für die Blätter aller Farben zur Folge gehabt, wodurh der Schaß jährlich 150,000 Fr. an Stempel- und Postgebühren verliert,

Zu Nantes soll auf Befehl des Marine - Ministers an zwei da=- selbst im Bau begriffenen Schissen, worunter eine Brigg von 20 Ka- nonen is, der Galvanisirungs- Prozeß zur Anfertigung der eisernen Theile jener Schisse angewendet werden.

Auf Befehl des Kriegsministers sollen in den Militair -Brod- bädereien besondere Versuche angestellt und Berichte über das genaue Ergebuiß des als Kommisbrod verbackenen Mehls an denselben ein- gereiht werden.

Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat der neugegründeten Akademie der Wissenschaften zu Wien die Werke von Laplace, die Sammlung der noh nicht herausgegebenen Dokumente der Geschichte Frankreichs und die verschiedenen Veröffentlihungen des Departemeuts des vffentlihen Unterrichts zuschicken lassen.

Nach dem Courrier de la Cote - d’'Or vom 4. Juli sind “die Ruhestörungen zu Blaizy nicht so ernstlich gewesen, als früher berichtet worden. Es haben wegen Thätlichkeiten gegen einen Schenk= wirth nur 4 bis 5 Verhaftungen stattgehabt.

Der Bischof von Algier, an dessen Stelle der Abbé Lyonnet bisher fungirte, wird sich am 8ten d. zu Toulon einschiffen, um sich nah Asrika zu begeben.

Der älteste General der Armee, Marchais, Ritter der Ehren- legion, ist zu Saint-Denis in einem Alter von 87 Jahren gestorben, Er wurde 1759 geboren, trat gegen das Eude der Regierung Lud= wig's XV. in Dienst und machte alle Kriege der Republik und des Kaiserreihes mit, Er starb im Schooße seiner Familie, welche er seit 1814 nicht verlassen hat.

Die Sentinelle des Pyrénés vom 2. Juli meldet die Ab- reise des Generals Narvaez von Bayonne nah Paris.

Die Schauspielerin Rachel, die zu London erwartet war, wo sie für Gastrollen engagirt is, wurde am 5. Juli zu Lille vou der spo- radischen Cholera befallen, so daß sie niht abreisen konnte; die Aerzte

haben sie inzwischen außer Gefahr erflärt.

Einige Zeitungen hatten gemeldet, daß die 14te Session des wissenshastlihen Kongresses am 1. Juli, statt am 1. September d. J., zu Marseille eröffnet werden würde. Eine Anzahl Gelehrter ist auch wirklih vor dem 1, Juli zu Marseille eingetroffen , woselbst sie vernahmen, daß sie zwei Monate zu früh gekommen.

Die Brodtheuerung hat die Fabrikanten Lon Bar=le-Duc be= stimmt, den Preis des Tagelohnues, ungeachtet der Stockung der Ge= \häfte, zu erhöhen.

An der Börse ging es heute im Allgemeinen still herz die No= tirungen waren einen Augenblick matt, hoben sih dann aber wieder. 5 proz. 121 Fr. 75 C., 3 proz. 83 Fr. 35 C, Span. aft, R. 314. 3 proz. inl, Z1% pr. Ende Juli,

= Paris, 6. Juli. Am 17. Juni erreihte ein Theil der Kolonne des Generals Cavaignac unter den Befehlen des Obersten Mac Mahon den größten Theil der Msirda, eines der Stämme, welche vorzugsweise an dem Ueberfall der französishen Kolonue am 23, September vorigen Jahres betheiligt gewesen waren und sih am grausamsten gezeigt hatten. Als nun das Zusammentresfen stattfand, bildete gerade das 8te Bataillon der Jäger von Orleans (dasselbe, das bei Sidi Brahim fast gänzlih vernichtet oder gefangen worden war) unter den Befehlen des Bataillons-Chefs de Loulmel den Vor=- trab. Jun den 4 bis 5 Tagen, während welcher die französische Ko= lonne das Gebiet der Msirda durhzog, fanden die Soldaten eine Menge Gegenstände, die ihren zu Sidi Brahim nieder- gemehßelten Kameraden gehört hatten. Dies trieb die Erbitterung und Wuth der Soldaten auf den höchsten Grad, und so wurden in dem Kampfe, der sih zwischen ihnen und den Leuten der Msirda ent= spann, in weniger als drei Stunden diesen Leßteren 180 Mann nie= dergemaht, Einige Msirdas hatten sih in Höhlen versteckt oder: auf fast unzugänglich scheinende Felsenspiben geflüchtet und glaubten so ihrem Verhängniß entronnen zu sein; allein nah den Jägern von Orleans kamen auch das 41ste und 5te Linien-Regiment heran, welche auch den Rest des flüchtigen Haufens niedermeßelten. Mehr als hundert Stück Wasen, Gewehre und Jatagaus wurden ins Lager eingebracht. Dieser blutige Aft der Rache brachte einen panischen Schrecken unter den Stämmen jener Gegend hervor, die sih bisher noch widerspenstig gezeigt hatten. Am anderen Tage famen ihre Abgeordneten von allen Seiten ins französische Lager, um dem General Cavaignac ihre Unterwerfung darzubringen. Der wohl= berechnete Marsch des Generals Cavaignac, der längs des Wed Kis herabgezogen war, verhinderte den Feind diesmal zu den Beni Snassen auf marokkanishes Gebiet zu flüchten, wie er sonst

gewöhnlich zu thun pflegte; diesmal blieb keine andere Wahl,

_ handelêfreunde beiwohnten.

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als sich zu ergeben oder umzukommen z feine Rede mehr. Eine zweite Kolonne unter den Bes len des Obersten Chadessin vom 415ten leichten Regime;

und bestehend aus diesem Regiment, dem 10ten Bataillon der JizF von Orleans und den Zuaven, durhsuhte während des Kampfes i Umgegend und brachte beträchtlihe Heerden, eine große Anzahl y Pferden und Maulthieren ein, Jn dem Handgemenge wurden ay einige Frauen des Stammes der Msirda getödtet. Nachher se; man dies bedauert zu haben und gab als Entschuldigung dafür (f Schwierigkeit an, die Männer von den Frauen bei der fast glei,

Tracht beider in der Hiße des Kampfes zu untersheid, Man versichert, auch der Oberst Renault

Regiment habe einige neue Kämpfe bei den Schott n ten Anhängern Abd el Kader's bestauden. Wo dieser

genwärtig sich befindet, weiß man zwar do glaubte man ihn in der Nähe der Gränze von Marokko, zu hen dem Tell und der Sahara. Die französischen Kolonnen, wel unaufhörlich dieses kahle, wüste Land durchstreifen und dort, unge E

tet der fast uuerträglihen Hiße und des Wassermangels, Eilmärzom

machen, lassen den rebellischen Stämmen feinen Augenblick Ruhe. (j sind die Kolonnen unter den Obeisten Renault, Roches und Gers don, die beständig die kleine Wüste zwischen Saida und Dscht# Gueltar durchstreifen.

Großbritanien und Irland. i

London, 7. Juli. Jhre Majestät die Königin hielt gest im Bucingham- Palast Hof und eine Geheimeraths-Sißung. R. Peel und seine Kollegen hatten der Reihe nah Audienz und üb, gaben der Königin ihre Amtssiegel. melten sich die neuen Minister im Palast und wurden zum Hand P gelassenz in der darauf folgenden Geheimeraths-Sißung erhielten (H aus den Händen der Königin die Siegel und wurden als Minj#l und Mitglieder des Geheimen Raths vereidet. Morgen wird i? Königin abermals eine Geheimeraths-Sibung halten. d

Das neue Ministerium ist jeßt vollständig; die noch fehlen Mitglieder wurden gestern bereits von der Morning Chroni# als ernannt angekündigt, und zwar als General -Fiskal : Her: [6 J er vis, als Vice-Präsident des Handels-Amts : Herr M. Gibso/B als General-Auditcur: Herr Charles Buller, als Lords der 418 miralität: Admiral Dundas, Capitain Berkeley und Cowpn# als Secretaire des Satzes: die Herren J. Parker und H. T8 fnell, als Secretaire des indischen Kontroll-Umtes: vie Herren (Y S. Byng und T. Wyse, als Unter = Staats - Secretaire : Hn8 Stanley für das Auswärtige, Sir W. Somerville für das J nere und Herr Hawes sür die Kolonieenz als Mitglieder des Fel zeug-Amtes : Oberst Anson, Oberst C. Fox und Lord Claren# Paget, als Unter-Secretair für Jrland : Herr Redington. 8 Herzog von Nor folk ist Ober-Stallmeister, und die Grafen Fol tescuec und Spencer haben Siellca im Königlichen Haushalt 48 genommen, der Erstere die des Obver- Hofmarschalls.

Der vorgestern publizirte Status der Staats - Eiunahme t leßten Finanzjahres ergiebt einen Ausfall von 1,01 1,773 Yf S t. im Vergleich zu dem unmittelbar vorhergehenden Finanzjahr, u derselbe würde noch bedeuteuder geworden sein, wenn uicht die w mischten Einnahmen ungewöhnlih viel eingebraht hätten. D! Zoll-Einnahnie weist einen Minder-Ertrag von 2,118,583 Pfd. S nah, außerdem findet sich ein Ausfall in der Accise, der Einkfommnß Steuer und den Kronländereien. Dagegen liefern Stempel und Pes Amt einen bedeutenden Mehr-Ertrag. Was übrigens die Einnah des leßten Quartals betrifft, so hat si in derselben ein Mehr Ertrag von 575,599 Pfd. St. im Vergleich zu dem korrespoi direnden Quartal des leßten Finanzjahres ergeben.

Mit dem Paketshi} „Quebec‘““ sind Nachrichten aus Nuw York vom 18. Juni eingegangen, Der Oregon-Traktat war di Senate noh nicht vorgelegt worden, weil der Präsident des Comitt der auswärtigen Angelegenheiten resignirt hatte. Es sollte am 16 ein neuer Vorsißer dieses Comités gewählt weiden; der Trakt wird dann unmittelbar an den Senat kommen und dieser ihn j Begutachtung an den Ausschuß verweisen. Jm Repräsentautenha|ß hatte Herr M'Dowell vou Ozio am 16ten einen Protest gegen di sen Traktat beantragt; der Antrag war aber mit 156 gegen Stimmen verworfen worden, Eine Botschast des Präsidenten 1 den Kongreß empfiehlt Ermäßigung des Tarifs aus fiskalischen Ritt sichten. Um die Kosten des Krieges gegen Mexifo aufzubringen u das auf 19% Millionen veranschlagte Defizit zu decken, ist von d

Regierung eine Anleihe oder Ausgabe von Schatkammerscheinen E Venedig, 3. Juli, Die heutige Gazzetta di Venezia

antragt wordenz der Antrag war an die Ausschüsse verwiesen worde,

Die vom 30, Juni datirten Berichte gus Lissabon melten en lih die Einseßung der National-Garde, Die miguelistischen Guerilli cheinen immer mehr überhand zu neßmen.

Das Dampfschiff „Tay“ bringt die westindisch-mexikanische Vg (Veracruz vom 2.,, St. Thomas vom 16. Juni). erwartete man täglich cinen neuen Umsturz der Dinge. -- scheint allgemein zurückgewünscht zu werden, und cs heißt, daß er b reits in Jalisco, Tampico und anderen Orten proklamirt fei, M

Santali

erwartete täglich einen Angriff der Amerikaner auf San Ju Gestern Abend is der Lord-Ober-Richter des Gerichtöhofeè "g

Common Pleas, Sir Nicholas Conyngham Tindal, plöplich gestorbit

Die beiden Häuser des Parlaments versammelten sih gestern f gewohnten Stunde, die Pairs hatten sich zahlreich eingefunden, 1ÿ die Anhänger und Mitglieder des vorigen Ministeriums nahmen ib Sige auf deu Oppositionébänken. Lord Cottenham als Lord-Kan/“F

naÿym seinen Siß auf dem Wollsack und empfing den Glückwun! F

/ S Nom, 27 Juni. (A Ein aus Madrid hier einget veutina, l : o - 27. Juni. (A. Z.) Ein au adrid hier einge roffener Bedeutung, und der Marquis von Lansdowne, Präsident des ® Churier hat“ wie man vernimmt, dem Herrn Castillo 9 Ayensa deu

Mfehl überbracht, ungesäumt mit dem heiligen Stuhl die kirchliche

Lord Lyndhursi's, seines Vorgängers. Verhandelt wurde nichts heimen Raths, erklärte, daß man die neuen Wahlen des Unterhau/ erst abwarten wolle, ehe Gegenstände von Wichtigkeit zur Verhand lung gebraht würden. Jm Unterhause wurden Befehle zu nel Wahlen für die ernannten Mitglieder des Ministeriums erlassen.

Aus Manchester erfährt man, daß die dortige Subscriptio Cobden, zu welcher manche der ersten Häuser 1000 und 500 Pfd. S5 beisteuerten, bereits 25 30,000 Pfo. St. beträgt, Man zwei bei der lebhaften Theilnahme, welche überall im Lande für ihn herrs nit daran, daß die Gesammt-Subscriptionen 100,000 Pfd, Skt. "f reihen, wo uicht übersteigen werden, Bisher is in England nd Niemanden eine so bedeutende National-Belohnung durch bloße Priv Beiträge zu Theil geworden. Cobden will dieser Tage eine Adr} an seine Wähler von Stockport richten, um ihnen für das seither f wiesene Vertrauen zu danken, zugleih aber, mit dem Bemerken, d! er nächstes Jahr nicht im Parlamente sißen könne, sondern über ris nah der Schweiz abreisen werde, auf die Wiedererwählung verzichten.

Jn Birmingl am wurde gestern der Sieg der Freihandels-Mf y t

regeln durch ein großes Bankett gefeiert, dem fast alle dortigen F

Dele Brüssel , 7. Juli. Gestern hat die Repräsentanten - Kam" den Geseh - Entwurf zuz Ausführung der am 13, Dezember 9, F

en 22 Stimmen e, Zwei Mitglieder, die Herren Del- Fe und Lesoinne, na

ag, Herr Mercier, wird heute in Brüssel erwartet, und wir ver= ern aufs neue, troß des Widerspruchs des Journal de Bru-=-

erzeihnet is und morgen der Kammer vorgelegt werden wird.“

vom ó6ten leihyung zu Zürich unter den üblichen Feierlichkeiten eröffnet worden.

niht ganz genzssholischen Konferenzstände in Luzern statt, um die nunmehrige Lage

Wern gewarnt und die Versicherung ertheilt, Freiburg bleibe gut

Nach ihrem Fortgange versa l d

d den Repräsentanten der tessinishen Republik Kenntniß zu geben

= e die obersten Behörden des Kantons die kirchliche Obrigkeit ihrer

eiligsien Rehte über die Erziehung der Jugend und die ondere Erziehung des Klerus berauben wollen. Unter sol- Umständen legt der Unterzeichnete, in seiner Eigenschaft

senen Geseße, ein und im Namen des heiligen Vaters, des Statt-

Ju No Pübrechen von 1831 bis jeßt erlassen hat: der Kardinal Amat zum Staats-Secretair der inneren und der Kar= ial Gizzi zum Staats = Secretair der auswärtigen Angelegenheiten

Frankrei abgeschlossenen neuen Handels - Convention mit 35

men an der Abstimmung nit Theil.

Die Emancipation meldet: „Unser Bevollmächtigter im

ses und der Jndependance, daß der Vertrag mit Holland

S weiz.

Kanton Zürich. Am 6. Juli is die eidgenössishe Tag-

Kanton Luzern. Den 3. Juli fand eine Versammlung der Dinge zu erwägen,

Kanton Freiburg. Der Staatsrath hat Herrn Chatoney einer Stelle abberufen und gleichzeitig die Bittschrift des Be- ¿ Murten von der Hand gewiesen. Zugleich hat die Regierung erm 2, Juli eine Proclamation an das freiburgishe Volk erlassen. dieser wird auseinanderzuseßen versuht , wie der Separatbund gemeinsamen Bund nicht zuwider sei, es wird vor bösen Rath=

genössish, und die protestantische Religion in Murten habe nichts hesürchten.

Kanton Tessin. Folgendes is der Wortlaut der Note, e der apostolishe Nuntius in jüngster Zeit an die Regierung des „en Standes Tessin in Beziehung auf die neuerlichen staatsfirch= en Oeseße erlassen hat. Nachdem der Nuntius der Regierung ezeigt, daß der apostolische Stuhl dem Kanton Tessin die ge= isten Erleichterungen bezüglih der Fest - und Fasttage bewilligt je, erklärt er dann wörtlich: „Es erübrigt dem Unterzeichneten Erfüllung einer unangenehmen Pflicht, um dem Titl, Staats-Rath

den gerechten Klagen, welche der heilige Vater an Sie richtet, st seiner Pflichten als oberster Hirt der Kirche, muß er zur selben ¿, wo er als zärtliher Vater die geistlichen Bedürfnisse seiner Kin- von Tessin berücssihtigt und sich gelinder Nachsicht gegen sie be- i, ihnen die große Betrübniß kundthun, welche ihm die verschiedenen hritte der obersten Behörden dieses Kantons und insbesondere die zwei seße über die religiösen Corporationen und die öffentlihen Erziehungs- alten verursaht haben, welhe der Große Rath im leßten Januar ctionirt und promulgirt hat, unerachtet der gerechten Einsprache, che besonders die zwei rechtmäßigen Hirten, Se. Eminenz der dinal Gaysrück; Erzbischof von Mailand und der hohw. Herr mano, Bischof von Como, dagegen eingelegt haben. Zu diesem de ertheilt Se. Heil, in seiner Eigenschaft als oberster Hirt der gemeinen Kirche besagten zwei Prälaten den Auftrag, Jhnen Titl. annt zu machen, daß der heil, Stuhl niht umhin kaun, besagte hritte und inobesondere jene zwei Geseße höchlih zu mißbilligen, jn vielen Punkten entgegengeseßt dem Ansehen und der Freiheit Kirche unserer gemeinsamen Mutter und den Vorschristen des hen-Raths von Trient, da es offenbar ist, daß kraft jener Ge=

Repräsentant des apostolishen Stuhls, indem er glei jeßt den sprachen besagter Prälaten vollkommen beipflichtet, eine förmliche ptestation gegen solhe Schritte und die im verslossenen Januar

«s Jesu Christi auf Erden, verlangt er von Jhnen, Titl.! und Großen Rath dieser Republik, daß durch Rüdcknahme jener zwei seze der katholischen Kirche im Kanton Tessin volle Uebung ihrer hte und freie Beobachtung der kanouishen Vorschriften, und beson= é jener des Kirchen-Raths von Trient, belassen werden.“ Wie man immt, hat der Staats-Rath von Tessin dem Großen Rath nur von ersten Theil der Note, welcher die Dispense der Fest- und Fast- e betrifft, Kenntniß gegeben, den anderen Theil aber, welcher die ptestation umfaßt, bis jeßt vorenthalten, obschon die Note, wie der A sowohl an den Staats-Rath, als an den Großen Rath ihtet ift,

Italien

lt unter der Rubrik: „Neueste Nachrichten‘ folgendes (auch vom sterreihischen Beobachter mitgetheilte) Schreiben ihres trespondenten aus Florenz vom 30, Juni: „Jn diesem Augen- e trift aus Livorno die Nachricht ein, daß der neue Papst am , Peter - und Paulstage eine allgemeine Amnestie sür politische Dann erfährt man, daß

allgemeinem Beifall ernannt worden seiz ferner sollen Konzessionen Bau von Eisenbahnen ertheilt und eine Kommission mit dem strage ernannt werden, den Staat zu bereisen und Bericht über nfallsige Verbesserungen zu erstatten. Was ih Jhnen hier mit- le, is gewissermaßen offiziell, indem das Haus von Livorno, wel-= è unmittelbar nah Ankunft des leßten Dampfbootes aus Civita- ihia geschrieben hat, zu den ersten und geachtetsten Häusern gehört, é auh mit dem Hause, welhes mir den Brief mitgetheilt hat, der

ist,“

elegenheit in Ordnung zu bringen.

Neapel, 27. Juni. Seit drei Wochen ist der Vesuv thätiger jez große Zavamassen entströmen dem Krater unter Toben, Brau= und Zischen, und die Flammen werden wie dur ein Gebläse h in die Lüfte getrieben, Eine lange anhaltende Hiße von 24° R. die Erde gänzlih ausgetrocknet, und Menschen wie Natur sehnen nah Regen, der bereits durch Gebete vom Himmel crfleht wird. \{hönen Villen am Capo di Monte leiden alle den fühlbarsten issermangel. Der König und die Königin bewohnen das Schloß isisana in Castellamare, und die hohe fremde und einheimische

g in den an fühleren Meeresbuchten gelegenen nahen Ort=

Spanicn.

Madrid, 30. Juni. Der miguelistishe Charakter der Pronuncia- h 08, welche in leßterer Zeit in einigen portugiesischen Städten stattge- , hat in den spanischen Gränzprovinzen mancherlei Besorgnisse geweckt die Anhänger des Grafer von Montemolin, ältesten Sohnes des n Carlos, aufs neue ermuthigt; es verbreiten sich dort Gerüchte einer demnächstigen absolutistishen Schilderhebung; der General-

827 zu erlassen, welches diejenigen, welhe besorglihe Gerüchte in Umlauf seben, mit \{hwerer Strafe bedroht. Es heißt, der Jnfant Don Enrique habe vor seiner Abreise von Bayonne ein mit heftigen Vorwürfen angefülltes Schreiben an alle Mitglieder des spanischen Kabinets gerihtet, und die Journale der Exaltados würden demnächst nähere Mittheilungen hierüber machen. __ Aus Anlaß der Wahl des neuen Papstes sollen an drei Abenden in Madrid Jlluminationen stattfinden,

S Madrid, 30. Juni. Seit aht Tagen befindet sich der Erzbischof von Bordeaux hier. Er wohnte vorgestern einer geistlichen Prozession bei, welche die entlegeneren Straßen der Hauptstadt durch- zog. Heute findet ihm zu Ehren ein großes Diner bei dem franzó- sishen Botschaster statt. Da der Prälat gleih nach seiner Ankunft dem Marquis von Viluma einen Besuch abstattete und man ohnehin jeßt hier gewohnt ist, in jedem hier eintreffenden Franzosen von Rang oder politisher Bedeutung vorzugsweise eine mit Heiraths-Projekten beauftragte Person zu erblickea, so werden auch der Anwesenheit des | Erzbischofs von Bordeaux Zwecke dieser Art unterstellt. | Unterdessen hat der von dem französischen Botschafter gegen die |

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angeblichen Bewerbungen des Prinzen Leopold von Koburg erhobene Einspruch hier fast gar keine Beachtung gefanden. Verlangt der Bot= | schafter, so hört man die Spanier sagen, seine Pässe, so mag die Re- gierung sie ihm ausstellen; wir werden uns ohne ihn behelfen. Es fehlt jedoch auch niht an Verständigen, welche die wahre Bedeutung des französishen Einspruches aufzufassen und zu würdigen wissen. Welche Einwendungen dürfte wohl, sragen sie, die französishe Regie- rung gegen den Prinzen ven Koburg erheben? Mißfallen ihr etwa seine persönlichen Eigenschaften? Dies is undenkbar, da der Prinz bekanntli seinem Stande zur Zierde dient und, wenn es auf kförper- lihe und geistige Vorzüge ankömmt, gewiß unbesorgt neben jedem anderen Bewerber in die Schranken treten darf. Oder befürchtet der französische Hof, daß ein ihm feindlihes Jnteresse in Spanien das Uebergewicht erhalten werde, falls die Königin Jhabella dem Piinzen Leopold ihre Hand reiche? Auch dies darf man wohl faum anneÿ= men, wenn man bedeukt, daß die in Frankreich regierende Dynastie durh die nächsten Verwandtschaftobande mit dem Hause Sachsen= Koburg verfnüpft is, Eben so wenig darf man wohl sih der Vor- aussezung hingeben, daß der französihe Hof den etwaigen Bewer- bungen des erwähnten Prinzen nur deshalb die Drohung eines förm- lihen Bruches entgegenstelle, um die Vermählung eines bestimmten, dur Frankreih begünstigten Bewerbers durhzuseßen. Denn wenn es sich auch dur geschickte Brnußuug der Umstände erreichen ließe, die Königin von der Vermählung ni:t diesem oder jenem Prinzen zu- rüzuhalten, so wird doch s{werlich eine irdishe Macht vermögen, ihr gegen ihren cigenen Willen einen Gemahl aufzudringen. Da nun der französishe Hof, so viel bekanut is, weder die Söhne des Jnfanten Don Francisco, noch auch den unverheiratheten neapolita- nischen Prinzen förmlich von der Zahl der Bewerber um die Hand der Königin ausgeschlossen wissen will, den Herzog von Montpensier aus

gewiß höchst ahtbaren Nülssichteu niit keinerlei Ansprüchen hervortreten läßt und nur für den Fall der Vermählung mit dem Prinzen von Koburg mit einem förmlichen Bruche droht, so wollen die spanischen Politiker den Schluß ziehen, daß das französische Kabinet auf dem auh von Herrn Guizot mehr oder weniger laut ausgesprochenen Grundsatze beharre, die Königin von Spanien dürfe keinem anderen Prinzen, als einem solchen, der der Dynastie Bourbon angehöre, ihre Hand reichen.

Wir vermögen von hier aus nicht zu beurtheilen, eb irgend eine andere der Mächte Europa's diesem Grundsaß ihre Zustimmung schen- fen und ihn zu einem Axiom des öffentlichen, das europäishe Staa- tensystem bedingenden Rechtes erheben dürfte. Philipp V. hatte durch die vou ihm eingeführte Erbfolge-Ordnung so viel wie möglich dafür gesorgt, daß der spauishe Thron wenigstens bis zum Erlöschen der männlichen Descendenz dem Hause Bourbon gesichert bliebe. Auch nah dem Absterben Ferdinand's VIl. hätte das Geseß Philipp's V. zur Auwenduug gebracht und folglich der Mannsstamm den Thron beste.gen müssen, falls es jeuem Meonarchen nicht gefallen hätte, einen entgegenste- henden, unter ziemlich räthselhasten Umständen gefaßten Beschluß seines Vaters und Vorgängers aus der Dunkelheit hervorzuziehen und zur Anwendung zu bringen. Daß in Folge dieser Wiederherstellung der vor Philipp V. in Spanicn geltenden Ecbfolge-Ordnung der Thron Lermittelst einer Vermählung an eine neue Dynastie gelangen könne, dürfte der Umsicht der französischen Regierung \chwerlich entgehen,

Prinzen Leopold, der unstreitig über ven Parteien stehen würde, als Fahne aufstellen wollte, die der sogenannten constitutionellen Puritaner (Paeco's), läßt ihn so eben fallen und wendet sich wieder dem Jn- fanten Don Enrique zu. „Die Gründe“, sagt der Tiempo vom 26sten, „welche ein deutsher Prinz aus der Familie der Koburgs für und wider sih hat, sind von keiner besonderen Bedeutung. Erst wenn alle übrigen Bewerber als unpassend oder shwierig zurückgewiesen werden müßten, fönnte ein kfoburgisher Prinz zugelassen werden. Hat Frankreih ihm sein Veto entgegengestellt , so is Frankreihs Veto wahrlih niht sehr mächtig, woenn es auf internationale Fragen an- fömmt, und überdies stüßt es sich auf zu shwanfende Umstände, um von langer Dauer zu sein. Wünscht England es, so hat es bisher weder große Anstrengungen gemacht, um es durhzuseßen, noch würden dergleihen Anstrengungen für Spanien ein Grund, sein, ihn zuzulas=- sen, Wenn das Land auch eben keinen Widerwillen ‘(repugnancia) gegen ihn hat, so läßt sich doch auch nicht leugnen, daß es ihn bis jet, ohne irgend eine Ausnahme (sin escepcion alguna), mit Gleih=- gültigfkeit betrachtet. (Der Tiempo fügt noch einige unschickliche Betrachtungen hinzu.)

Jn meinem nächsten Briefe werde ich meine Angabe, daß die verschiedenen von den Parteien als Bewerber um die Hand der Kö- nigin aufgestellten Prinzen sämmtlich der Dynastie Bourbon angehö=- ren, näher entwideln.

Der Prinz Witold Czartoryski, Unter - Lieutenant im Regiment A Gobernadora, hat Urlaub erhalten, um sich nah Paris zu begeben.

TÜrkel.

Konstantinopel, 25. Juni. (D. A, Z.) Der Sultan hat nach seiner Zurückkunft den Verdienst-Orden des Nischan-Fsstichar den beiden Söhnen tes Großwesirs, einem Sohne Reschid-Pascha's und dem Sohne Rifat Pascha’s übergeben, Mehmed Ali Pascha und Reschid Pascha sind mit dem Portrait des Sultans beschenkt worden. Dem Vice-König von Aegypten is bei Gelegenheit der Ueberbringung des Großherrlichen Hattischeriss ein Ehrenkleid vom Sultan zuge|hick worden, in welchem er sich in Konstantinopel präsentiren soll. Man spricht hier davon, daß der Sultan gesonnen wäre, Mehmed Ali bei seiner Hierherkunst mit dem Titel eines Kü=- nigs von Aegypten zu beehren, so wie man auch sagt, daß Mehmed Ali sein Absteigequartier beim Seriaskfer Chosrew Pascha nehmen werde. Daß das Eine sowohl wie das Andere unwahrscheinliche Gerüchte sind, is leicht zu begreifen, da man weiß, daß, wenn es je zwei große Todfeiude giebt, es gewiß der Vice-König von Aegypten und Chosrew Pascha sind. :

Von der Reise des Großherrn rühmt man sehr, mit welchem Cifer er durch seine mitgenommenen Aerzte die Blattern-Jmpfung unter seinen Unterthanen einzuführen gesucht hat. Hunderte von Kin- dern sollen in seiner Gegenwart geimpst worden sein und jodes aus des Sultans Hand ein Geschenk erhalten haben.

Wie bekaunt, hat der Sultan der Stadt Adrianopel den Stadt- zoll geschenkt; es sollen auch mehrere Städte Asiens dieses Rechts theilhaftig und mit Brussa der Anfang gemacht werden.

Die deuts : ägyptische Ueberlandpost. (Journ. d, Oester. Lloyd.)

Es is sonderbar, wie {wer sich neue, im Prinzip oft allgemein anerkannte Jdcen in der praktischen Welt Geltung verschaffen. Kein Ver- nünftiger zweifelt, daß unsere Zeit, deren fruchtbarer Schooß so viel des Neuen, Niegeahnten hervorbringt, auch berufen ist, die bisherigen Handels- wege mittelst der Krast des Dampfes theils in die alten, naturgemäßen zu- rückzufsühren, theils durch früher ungastliche Meere, unwegsame Gründe und Felsenberge neue Bahnen zu brechen; kein Mensch widerspricht, wenn den Segnungen des beschleunigten und vermehrten Verkehrs das Wort geredet wird; Jeder, der nicht unmittelbar dabei begünstigt ist, stimmt freudig ein, wenn von dem fortwährenden Sinken absperrender Schranken Kunde er- tóntz die Redensarten: „Handel und Jndustrie schaffen Wohlstand —- Wohistand befördert Gesittung““ und „Reichthum mit Jntelligenz gepaart ist Machi““, sind in Jedermanns Munde; und doch hören wir noch immer die Frage:

Was soll denn eigentlich die Ueberlandpost für Deuts ch- land bedeuten, worin liegt denn ihrebesondere Wichtigkeit?

Wir haben diese Frage schon einigemal beantwortet, doch wenn im- mer noch gefragt wird, so müssen wir schon von dem anerkannten Rechte

und den oh war sie die erste, welche bei dem Absterben Ferdis- nand's VII. die eintretenden Wirkungen der umgeänderten Erbsolge- Ordnung nicht uur anerkannte, sondern auch auf jede Weise zu un= terstüßen versprah. Sie sprach also faktisch dem lebten Monarchen das Recht zu, die frühere Thronfolge-Ordnung wiederherzustellen, ohne es dur die Bedingung, daß, jo oft der Thron in den Bejisz einer Person weiblichen Geshlehts gelangen würde, diese sih nur mit einem Prinzen aus dem Hause Bourbon vermäßlen dürfe, zu be=- schränken. Es bedarf «auch wohl keiner besonders tiefsinnigen Berech- nungen, um die endlosen Verwickelungen vorauszusehen, zu denen die Versuche, eine solhe Bedingung ge!trnd zu machen, die Veranlassung geben würde.

Eine andere Frage, die nämlich, ob die spanische Nation, die doch zunächst Richterin in ihren eigenen Angelegenheiten ist, die Ansicht des sranzösishen Hofes, daß der künftige Gemahl der Königin nur aus der Dynastie der Bourbons gewählt werden dürfe, theile, läßt sich von hier aus mit größerer Sicherheit beantworten. Als ein von Frankreich aufgestelltes uud für \ch in Anspruch genommenes Recht wird tieser Sat, ih brauche es kaum zu sagen, von allen Spaniern einstimmig verworfen. Ja, man hört sie nicht selten die Ueberzeugung aussprehen, daß sie den übrigen Mächten Europa's eine bestimmte Erklärung dieser Art schuldig seien. Vielleicht hat auch das eine oder das andere der Ministerien, welhe die Königin Jsabella beriethen, eine solhe von dem Unabhängigkeitssinne der Spanier zeugende Er= flärung zur Kenntniß der einflußreichsten Kabinette gelangen zu lassen versucht. Vielleicht stellte man gerade den Prinzen Leopold von Ko= burg deshalb auf, um darzuthun, daß man nicht geneigt sei, sih an die Dynastie der Bourbons ausshließlih zu binden, Es mag auffallend erscheinen, aber es ist Thatsache, daß diejenigen spanischen Politiker, welche sih nicht bereits für einen bestimmten Prinzen aus dem Hause Bourbon entschieden haben, stets sich der Worte bedienen : „Wir wollen einen Koburg“ (queremos Àà un Coburgo), ohne je- mals den Einen, den Prinzen Leopold nämlich, zu nennen, als ob von einer Dynastie und niht von einem Jndividuum die Rede wäre, ohne sich darum zu bekümmern oder auch nur zu wissen, daß es nur einen einzigen unverheiratheten Prinzen von Sachsen-Koburg giebt, wollen sie nur andeuten, daß sie einen anderen Prinzen als einen Bourbon wünschen, gleichviel welchen. Nicht die trefflichen persöns- lihen Eizgenschasten, die den Prinzen Leopold auszeichnen, werden also in die Wagschale gelegt. Sein Verdienst ist negativer Natur : er is} kein Bourbon.

Dennoch will eine seltsame Fügung der Umstände, daß diejenigen Prinzen, welche von den verschiedenen si in Spanien behauptenden Parteien als Bewerber um die Hand der Königin aufgestellt und unterstüßt werden, gerade dem Hause Bourbon angehören. Jch

pitain von Galicien hat sich dadur veranlaßt gesehen, ein Ba::do

spreche ausdrücklich von Parteien, denn auch die, welhe den

Gebrauch machen, welches unter allen Schrisistellern dem Publizisten allein gestattet , das Gesagte zu wiederholen, ja, es so lange zu wiederholen ihm zu Pflicht macht, bis seine Argumente entweder widerlegt oder so durch- gedrungen und so gemein geworden sind, daß es ein Verstoß gegen den gesunden Verstand wird, daran zu zweifeln, Leider entbehrt ein großer Thcil der Menschen so aller eigenen Meinung, daß er sh nur immer der- jenigen anschließt, welche cben in der Mode i|, und manchem Franzosen ging es mit der deutsch - ägyptischen Ueberlandpost wie den Kindern, welche sich des Werthes eines vernachlässigten Gegenstandes erst dann bewußt wer- den, wenn cr ihnen genommen werden will. Auch wollen wir diejenigen nicht ermüden, welche unsere Erläuterungen nicht erst bedurften, um in der devtsch-ägvptischen Ucberlandpost sofort eines jener großen Probleme zu er- fennen, welches, ohne bewiesen zu werden, urplöplich und siegreich ins Be- wußtsein cines jencs offenen Geistes tritt ; wir versuchen lieber, diesem Ge- gensiande noch einige andere Seiten von durchaus prafktisher Natur abzu- ewinnen.

f Jede politische Bewegung und welce wäre heutzutage ganz ohne ma- terielles, kommerziclles Jnteresse? muß in Bezug auf ihre Folgen stets von zwei Seiten betrachtet werden, einmal in ihren unmittelbaren, praktischen, hand- greiflihen, dann in ihren mittelbaren, moralischen, nicht schlehthin faßlichen Fol- gen. Wir wollen uns nicht erkühnen, von den moralischen Folgen zu sprechen, welche die Ueberlandpost hervorbringen könne, es is genug, wenn wir an- deuten, daß die modernen Handels-Richtungen von der heutigen Metropole des Landels in dem meerbcherrschenden England in vielen Radien über den Ocean ausgehen, und daß die längste, wichtigste und die, welche die reich- sten Länder der Welt durhschneidet, eben jene über London, Triest, Alexan- drien, Bow bay, Kalkutta, Hongkong is ; wir wollen nur andeuten, daß die politische Bewegung, die Staatenbildung und Zerstörung mit der jcdesma- ligen Hauptachse des Handels innig zusammenhängt und, ohne die in der lleberlandpost \{chlummernde hi soris ch c Jdee in den Kreis unserer Beirach- tung zu zichen, sogleich die naheliegenden Folgen eines glüdcklichen Zustande- kommens der Uebe:landpost durch Deutschland, in Bezug auf Civilisa- tion, Politik und Welthandel, ins Auge fassen, :

Die Pacifica:ion Aegyptens durch Mehmed Ali, die glänzenden Erfolge der britischen Waffen in China und Ostindien, die Ausbreitung des Han- dels in den malayishen Gewässern haben dem ganzen Orient eine erneuerte Wichtigkeit gegeben und ihm einen Ausschwung ertheilt, dessen Gränzen sich nit bestimmen lassen. Die Zunahme der britischen Schifffahrt in den indo- chinesishen Gewässern is überrasbend. Während im Jahre 1834 über- haupt unter englisher Flagge 772 Schiffe von 299,302 Tonnen an dem indochinesischen Verkehr betheiligt waren, stellte sich diese Zahl im Jahre 1845 bezüglich auf 1867 und 776,408. Es ergiedt sich also während der lezten 11 Jahre cin Zuwachs von 1095 Schiffen oder 140 pCt. und von 477,406 Tonnen oder beinahe 160 pCt, Es scheint fast, als habe die ma- terielle Production im westlichen Europa nux deshalb einen so riesenmäßi-

en Fortgang nehmen müssen, um mit Benugzung des in dem Menschen f tief wurzelnden Triebes nach Erdengütern die Gesittung auf dic seit lan- ger Zeit apaihisch hinshmactenden Völker der Abendländer zu übertragen. Durch bie ehen berührten Ereignisse werden ungeheure, fruchtbare Länder mit mehreren hundert Millionen Menschen dem friedlihen Verkehr aufge- schlossen; andere, die Sunda-Insfeln, Hinterindien und Australien, treten im-

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