1846 / 192 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ß sobald als mögli eine Kreis- Reduction der Krcis-Regierungen ein dritter (von Soiron) alle

Der Abg. Bissing stellte chreibereiwesens, und zugleih wolle die s-Negierungen aufgehoben oder doch Regierung dem nächsten Landtag Bei der Abstimmung wurden der Komniissions- von 143,248 Fl. , für 1847 die Saumme sodann die Anträge der Abgeordneten

Jm Laufe der Diskussion erklärte Laufe der Woche der Kammer eine

wonach wegen der vielen Vorarbeiten Organisation erst gegen das Ende von

den Wunsch zu Protokoll aussprechen, da Regierung aufgehoben werde, sprach auch ein anderer Abgeordneter, Kreis - Regierungen aufgehoben wisse den Antrag auf Beschränkung des S Kammer aussprechen, daß die Krei möglichst beschränkt werden, cine Vorlage machen wolle. für 1846 die Summe von 138,248 Fl. zu bewilligen, Junghanns und Bissing angenommen, der Geh, Nath Bekk, daß noch i Mittheilung werde gemacht werden, die Einführung der neuen Gerichts- 1847 ins Leben treten könne.

Die Karlsruher Zeitung theilt nunmehr die Nede, Staats - Minister in der Sizung der der Allgemeinen P Sie lautet wie folgt:

i Se tiÓs. d

worüber die

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mit twoelcher Abgeordneten

Dusch die (iere Nr. 189

zweiten Kammer vom 4, Juli reußischen Zeitung) beantworiet hat, vollstän- „Meine Herren! ih muß vor Allem das was von Anfang beinahe bis zu Ende in der vernomme Diese Rede war von solcher Art,

ätte gehört

Verletzende , Rede enthalten ift, fast ununterbrochen der werden müssen. Wenn S Aeußerung verlangt ha daß auch Sie die Gesetze,

zurückweisen. Ordnungsruf des Herrn Präsidenten h ie oft die Preßfreiheit, das Recht der freien ben, war es doch nux unter der natürlichen Be- die bei jeder Preßfreiheit bestehen in diescr Nede nicht geachtet wo1den. zu wollen und auch so angc- Tadel und Spott jeder Art dlich mit einer Appellation an alle Leidenschasten Sie wollen die Freiheit, meine heit nicht, auf dem

schränkung , müssen, achten würden, und sie sind Sie haben versichert, mit Mäßigung sprechen fangen, Sie sind aber bald übergegangen und haben en die die Massen bewegen können, f dem Wege, den Sie gehen, liegt die Frei des Despotismus, der südliche kältcere P Straße der Freiheit geht mitten durch zwischen wir wollen nicht zu den Leidenschaften Wenn die Kammer ruhig urtheilen will über das, was as unterlassen wird, so müssen Sie einen , und die Minister fühlen sich keineêweges gesprochen hat, eben weil

in bittere Vorwürfe,

Herren; au Wege liegt der andere Po! anarchischen Despotie ; die beiden Polen, Meine Herren, Welt geschieht, was gethan und w höheren Standpunkt wählen in der Verlegenheit, von der der Abg. Welcker auf diesen höheren Standpunkt gestellt haben. Von diesem Stand- die Rede des Herrn Abgeordneten mit einigen allgemeinen Täuschen Sie sich nicht, meine gebenen Zuständen fort-

punkte aus will ich Betrachtungen und Beschwerden erwiedern. Herren, die Welt kann überhaupt nur langsam aus ge schreiten, weil es in der wohlthätigen Einrichtung der Natur liegt, daß nicht blos von einer Seite getrieben, sondern auch von der anderen gehalten wird. Auch is es ein vergeblihes Beginnen, zu fordern, daß alle Staa- icn und Völker cinander blindlings nahahmen sollen, andere Bedingungen seiner Existenz, seiner Entwickelung; der Eine schreitet tiefer in sciner Entwickelung fort, der Andere hat aber die Entwickelung is weniger tief, nicht so man- Bedenken Sie dabei, daß Jhren Ansichten Wünschen, selbst wenn sie alle vollkommen begründet wären, aadere mächtig wirkende Ansichten und Wünsche entgegenstchen , denen Sie gebührende Rechnung tragen müssen , [thätige Weise für Jhr Vaterland wirken wollen. Jhre Ueber- g sein, welche sie wolle, so haben Sie doch ein größtes, ein tlihes Unrecht, das darin bestcht, daß Sie mít Ungestüm, ja mit Fanatismus Ihr politisches Schul-, Jhr Parteisystem der ganzen Welt allein beglücende ausdringen wollen und alle diejenigen,

abweichende oder entgegengeseßte Ueberzeugung hegen, verdammen und Sie haben Unrecht, daß Sie die Dauer einer Volks- enlebens bemessen, daß Sie der Zeit nicht Zeit lassen wollen, manches gefährlich Scheinende ches unversöhnlih Scheinende zu versöhnen. Jm Jrrthum auben , es sei ein neuer vorübergehender chter Sieg werde Sie

langsamer, aber desto cine schnellere Blüthe, ltig, nicht so gegliedert.

denen Sie Ach- tung zollen, auf eine woh zeugung ma unverantwor

verdächtigen. Entwickelung allmächtigen aufzuheben, man sind Sie besonders, wenn Sie gl in dem Sie begriffen, und ein baldiger lei Es is nur der uralte Kampf, der sich unter tau- dem die Streiter mit immer neuen Kräften d in dem wir Alle heute nur ein Moment bilden; es Bestandes und des Fortschritts, des Erhaltens ch die ganze menschliche

nach der eines furzen Mensch

das Ziel erreichen lassen. send Gestalten immer wieder aufsteh ist der Kamps des und der Entwickelung, der Kampf, aus dem si blutige oder glücklihe, je nachdem die Leí- die Vernunft Gehör

erneucrt, in

Ein voller weil beide Theile Recht haben, Jn diesem Geiste müssen auch alle Verf Jhr großes Unrecht is ferner, daß Sie Jhre Prin- Waffen in den Kampf süh- Geschieht dies und werden eidenschaften der Masse mit in den Kampf gerufen, cht anders als zu einem verderblichen Zusammenstoß, zu en, in denn die Nuhe und das Glü der fommenden Geschlechter zu Grabe gehen, bis idung und Erschöpfung zuleßt doch die noth- {aber nur in einer verkrüppelten Gestalt erscheint. ch immer und immer wieder Sie warnen, auch auf e meine Worte eine Moral-Predigt, eine Fricdens- arnen alle diejenigen, anderen Scite, erwägen und im Kampfe Mäßigung üben, vor dieses häßliche, schleichende Gift, diese schlech- d die höhere Eintracht, die auch über dem sein muß, nie aus den Augen verlieren. ne Worte Worte des juste milien, ich habe VFn allen Zeiten \chroffer Parteiung hat es die, von Parteigeist nicht geblendet, Liebe für das Vaterland, für alles r{drungen, ihre Stimme erhoben und ihre Bemühung gemäßigtes, ein ausgleichendes Sy9stem- zu erhal- Großen und Kleinen zu sichern, der cigent- schen zu Menschen werden läßt. Das ist aber ebe ahre Sinn des so oft verfannten neuen Wories für eine alte

denschaft oder hier nie errungen werden, Maß halten. und lebendig werden, zipien einseitig auf die Spiye treiben und oft wie cben heute, die nie dahin gehören,

assungen aufgefaßt

zuleyt auch die L dann kann es ni großen Erschütterungen komm Lebenden und auch noch der dann auf eine allgemeine wendige Ausgleichung, Darum lassen Sie mi die Gefahr hin, daß Si lassen Sie mich w

Sie die Folgen wohl Allem die Verdächtigung, teste aller Waffen, Streit unser Aller Palladium

Nennen Sie nun immerhin mei nih!s dagegen einzuwenden.

Männer im öffentlichen Leben gegeben, iht minder von warmer

verbannen un

L Ra D T E E S Ä C Doi Sar E. N R E R E R t

aber doch n Gute und Schöne du dahin gerichtet haben, ein ten und dadur den Frieden im

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n díe große Be-

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lich erst die Men deutung, der w

Donner los, so daß das daß ich mit aller Den Eindruck, den diese ung meiner Mitspielenden bis zum Schluß ann ih nicht beschreiben; es llen Hause, man hörte keinen Nach der Vorstellung kam ßte jeden der Vorstellenden aufs u und sprach in einem liebreicheu, Diesmal kam ihnen der Donner \{werlich wird die Stelle jemals wieder mit dem Ausdrucke n werden,‘ ‘‘

itif hat sich längst über Neues zu sagen, Unsere größten Gel denz, die Einführung des Chors, die H es das Wort genommen.

irklih über dem Hause ein fürchterliher dies ergriff mih in dem Momente,

ganze Haus erzitterte z e herausdonnerte.

Kraft meines Organs jene Vers Stelle und die kräftige Mitwirk und am Schlusse des Stückes selbst machte, k war eíne beinahe fürchterliche Siille in dem vo em und sah nur todtenbleiche Gesi Schiller auf die Bühne und begrü Auch auf mich ging er z u Tone die W

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freundlichste. etwas näselnde

rech: zu passe z

das Stück erschöpft, und es ist nichis ehrten haben für und wider die Ten- andlung und die übrigen Eigenthüm- W. Humboldt schrieb dem „In Rücsicht der strengen Form kann keines Jhrer Jn ihr ist Alles poetish, Alles folgt Auch über den Chor Er is} die lchte Höhe, aus der man die ntreißt, und vollendet die reine Symbholik hon den Gebrauch, dessen Be-

lichkeiten des Stü Dichter von Ro Stüde sh mit streng auf einander, und bin ich einstimmig mít Jhnen.

Tragödie dem pvrosaischen Leben e des Kunstwerks,““ von dem Chore

der Braut messen. es ist überall Handlung,

Indeß tadelt Humboldt daß nämlih dieser, den Sto} zu intellektualisiren, den handelnden Per- stehe und in sh den Reichthum nicht habe, den er Es fehle ihm also zugleich an Ruhe und an Bewegung, der Chor Partei mache, und nah Tie hat sich so weit verirrt, als dies in Schiller's Braut von ebe ein unbegreiflicher Jrrthum des Dichters, die das Schicfsal aufhebe, stait es zu ergänzen und zu Die übrigen Män-

stimmung sei,

sonen zu nahe haben könnte,

Auch Schlegel tadelt, d unsere Bühne noch nie Messina geschehen auf diese Weise, erflären, den Chor der Alten uns ex

ist, Es bl

seßen zu wollen,

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Sache: zwisthen zwei Unrechts das Rechte, zwischen zwei Extremen das Maß, zwischen zwei Unmöglichkeiten das Mögliche, Vernünsftige in der Mitte, Es giebt Männer ich rede nicht von Jünglingen die Jugend mag im- mer übersprudeln án fühnen Hoffnungen und Lebensplanen; es is áhre Na- tur, ihr Recht nur soll sie nicht vor der Zeit übergreifen wollen ins wirkliche Leben, sie soll lernen, erfahren, reifen aber i sage, ‘s giebt Männer von ovorgerücktem, reifem Altex, die mit allen Zu- ständen und Einrichtungen, wie sie sich gebildet haben, unzufrieden, Alles mit Ungestüm neu gestalten mö@hten ; die an der Welt, wie sie is, nichts Gutes finden und es für ein Leichtes halten, allen Leuten den Kopf nah ihrem eigenen Kopf zurecht zu seßen, wo dann nach ihrer Mcinung Alles sogleich aufs Beste eingerichtet wäre. Und doch sind diese Männer

mit sich selbst zufrieden, ohne zu bedenken, daß sie ja selbst mit ihrem |

ganzen Wesen ein Produkt dieser alten Welt und Zustände sind. Solche Männer, deren Absichten i nicht zu nahe trete, sollien wohl beden- fen, daß das Werk der Verbesserung menschlicher Zustände cin Rie- senwerf i, an dem wir Alle nur wenig allmälig fördern , aber allerdings Vieles und schnell verderben fönnen. Eben weil die Welt nicht von heute is, läßt sie sich nicht wie weiches Wachs nach den Gelüsten eines Jeden frisch umformen und modeln. Langsam und mühsam hat sie sch durch die Jahrhunderte hindurch zu ihrem jebigen Kultur-Zustande herauf- gearbeitet, und wollten Sie sich nun einbiiden, wie jener Baccala:reus, daß es Jhnen allein vorbehalten sei, Glück, Bildung und wahre Freiheit auf einmal ganz gerüstet und fertig, wie eine Minerva aus Jupíter's Haupte, in die Welt zu rufen? Nein, meine Herren, glauben Sie das nicht; - glauben Sie nicht, wie Hamlet, die Welt sei aus den Fugen, und Sie seien dazu geboren, sie wieder einzurichten. Die Welt ist nicht aus den Fugen, sie is sogar besser geworden, als sie war, und wird hoffentlich noch lange zusammenhalten, wenn nicht Alle, die berufen \ind, durch Rath und That sie zu befestigen, daran rütteln und zerren. Käme sie aber je aus ihren Fugen , dann, meine Herren, können Sie Ihre Mühe sparen z; das Schicksal wird dann die Sache für Sie übernchmen, wie für Hamlet.“

Kurfürstenthum Hessen. Der Staatsrath Madckeldey ist von Sr. Königl. Hoheit dem Kurprinz-Mitregenten von der Stelle eines Vorstandes des Justiz - Ministeriums entbunden und an dessen Stelle provisorisch und gleichzeitig zum Staatsrathe der Vice-Präsi- dent des Ober-Appellationsgerichts, Dr. J. V. Bickell, ernannt wor= den, Außerdem hat Se. Königl. Hoheit den Oberst Gerland von der Stelle als General-Direktor des Baues für die Staats-Cisen- bahnen, so wie von der als interimistischer Jnspecteur der Artillerie, entbunden und in sein Verhältniß als Brigadier der Artillerie zurüd

verseßt.

5 Braunschweig, 10. Juli. Gestern gegen Abend ist Se. Hoheit unser Herzog von der Reise nah Jtalien zurückgekehrt.

Zu der am 19ten d. M. auf der Asse stattsindenden Feier eines Sängerfestes haben sih aus den Nachbarstädten Halber- stadt, Quedlinburg, Oschersleben, Hannover, Celle, Hildesheim, Peine, Wolfenbüttel, Helmstädt, Schöningen, Blankenburg und aus hiesiger Residenz gegen 500 Sänger angemeldet. Unser Männer - Gesang- verein bereitet sich zum würdigen Auftreten längst besonders vor, und ein Fest-Comité is bereits in Wirksamkeit zur entsprechenden Leitung der demnächstigen Fest-Ordnung.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 9. Juli, Se. Majesiät der Kaiser hat am ten d. M, den mit Urlaub nah Konstantinopel abgegangenen ottomanischen Bot- shaîter Nafi Esendi in einer Privataudienz empfangen. An demselben Tage hatte der neuangelangte Geschäftsträger der hohen Pforte, Sami Efendi, die Ehre, Sr. Durchlaucht dem Fürsten - Staatsfanzler vorgestellt zu werden und demselben sein Beglaubigungs - Schreiben zu überreichen. i ;

Monsignore Viale Prelà, der hiesige päpstlihe Nuntius, hatte vor einigen Tagen bei Sr. Majestät dem Kaiser eine Audienz.

Der Erzherzog-Vice-König Rainer kam am Aten d. mit seiner Ta- milie aus Jtalien hier an. ,

Der Herzog von Bordeaux is von Venedig zurück in Frolsdorf eingetroffen.

Der Staats- und Konferenz-Minister, Graf von Kolowrat, is im Begriff, nah Böhmen abzureisen. e i

Der auf Urlaub hier anwesende österreichische Gesandte am grie- chishe: Hofe, Baron Prokesh von Osten, beabsihtigt, 1m Laufe dieses Sommers einen Ausflug nah Berlin zu machen.

Der Graf von Westphalen, der bis zur Ankunft des Grafen von Arnim als preußischer Geschäftsträger hier fungirte, ist vor einigen Tagen nah Berlin zurückgekehrt.

Der österreichische Gesandtschaftsposten zu Kopenhagen und der von Karlsruhe sollen, dem Vernehmen nah, mit nächstem beseht werdenz man bezeichnet für den ersteren den Freiherrn von Vrinß, für den leßteren den Grafen Georg Esterhazy.

Nach dem leßten Rechnungs-Abschluß der österreichishen Natio- nalbanf war die Summe des Porteseuille’s 345 Millionen, Vorschuß auf Pfänder 14 Mill., Betrag des Silbershabßes 95% Mill., der No- ten-Cmission 218 Mill.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 5. Juli, Die heutigen Zeitungen enthal=- ten das vou Sr. Majestät bestätigte Programm sür das Ceremonial bei der auf den 7ten d. festgeseßten feierlihen Verlobung Ihrer Kaiserlihen Hoheit der Großfürstin Olga mit Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen von Württemberg. An dem anberaumten Tage, 11 Uhr Morgens, versammeln sih im Palast zu Peterhof die Mit-

gel treffen die Charafierez die Fürstin wird erst in der zweiten Hälste des Stüdes erträglich, die Brüder sind sich ganz gleih und unterscheiden sich dur nichts, die Braut leidet in ihrer Liebe an der Mauier des Dichters in der Behandlung aller seiner Frauen - Charaktere,

Was die heutige Ausführung betrisst, so hatten wir cin wahrhaftes Declamations - Konzert zu hören, das auch noch durch manche Disharmo- nieen hier und da gestört wurde. Es ist gewiß eine sehr schwere Aufgabe für den Schauspieler, in einem Scillershen Drama nur zu sprehen und doh der Sache angemessen würdig und ausdrucksvoll, in dem leisesten wie im stärksten Ausdruck des Gefühls, die Dichtung, die Leidenschast reden zu lassen. Das Defklamiren ist leichter als das Sprechen z aber das lchtere doch so erforderlih als das erstere verwerflih. Herr Nott als älterer Chorführer und Herr Franz in seiner weniger bedeutenden Rolle als jün- gerer sprachen den Schillershen Vers allein verständlich, wie er gesprochen werden muß, mit richtigem Au-druck und Ton, und könnte Herr Not t sich von seiner Manier losmachen, die Worte so hart herauszustoßcn, so würde seine Leistung eine vorzügliche genannt werden können. Von den übrigen Herren, die in regelmäßigem Tempo, in getragenem Predigerton ihre Rollen hersagten, reden wir nicht,

Von unscren Gästen können wir nicht viel des Lobes sagen. Ma- dame Rettich rechtfertiglie die Erwartungen nicht, die sie als Griseldis erregt hatte, und ihre damalige Rolle is von keiner späteren erreicht wor- den. Sie stört durh den stets zu plöplich wechselnden Ausdru ihrer Stimme die Uebergänge aus den verschiedenen Gemüthsstimmungen und erregt dadur, daß sie die Sprache so oft in die tieferen Lagen, die bei der Anstrengung nicht einmal die Reinheit des Tons erhalten, führt, um sogleih bei einem Worte von zanterer Bedeutung in die Höhe zu steigen und ihr hier allerdings überaus \chönklingendes, durch seltenen Schmelz und Klarheit ausgezeichnetes Organ geltend zu machen, den Verdacht, daß es auf Effekt abgesehen sei und die Darstellerin von dem, was sie spricht, nichts empfindet, Wix haben hon früher gesagt, daß Madame Net-

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Romagna mur téhrei, md 8 wurde diese Adresse, dem neuen Papste zukommen lassen will, mit Unter=- Die Briefe, die ‘wir aus Jtalien erhalten , theilen , obschon man die Theilnahme der Arbeiter und ersonen niht angenowmen hat, in Bologna bereits von i. von fast sämmtlichen Notabeln der Stadt, un-

Unter den Unterzeichnern befinden sih 584 ber, 242 Advokaten, Aerzte und Jngenieure, Handelsleute, 324 Juhaber von Manufakturen und anderen alten und endlich 261 Personen aus verschiedenen anderen Klas- der Gesellschaft, Zugleih vernehmen wir, daß ähnliche Adressen in Ferrara, Ravenna, Forli, vor=-

lieder der dirigirenden Synode und die übrige hohe Geistlihi.@ en Personen beiderlei Geschlehts, die Stg: der Armee und der Flotte und alle hoffähi ieder der Synode und des Reichraths, so y begeben sich vor der Ankunft der Kaiserliz Se. Majestät der Kaiser, Jhre Majestät y der der Kaiserlichen Familie verfüg Gemächern ebenfalls dorthin, y die Kirche werden Jhre Kaiserlihen Majestüh hen Geistli

wohner der wie die angesehen Offiziere der Garde,

Personen.

/ iften bedeckt, Die Mitgl se Adresse, die fremden Gesandten, Familie in die Kirche. Kaisexin und alle hohen Mitglie aus den ‘inneren

3 Personen, d. zeichnet worden ist. lige und Güterbesi beim Eintritt in von den Mitgliedern der Synode und der übrigen ho feit mit dem Kreuz und dem Weihwasser empfangen. Se. Majes der Kaiser führt die Großfürstin Olga und den Kronprinzen 4 Württemberg in die Mitte der Kirhe und fehrt dann an sein rückz; hierauf beginnt die Verlobung nach dem kirhliho Vor dem Zarishen Thore wird ein Pult mit dem heilig Evangelium und dem Kreuze aufgestellt. Die Verlobungsringe wn) den vorher vom Ceremonienmeister herbeigebraht, in goldenen Si artisch gestellt und von da zu gehöriger Zeit j Sr. Majestät uy von Württey/ der Armee uud Flotte herbeigeh( den genannten Pf blichen Gebete an die Hy es Kronprinzen von Württemberg. Nh erin htran und wechselt die Ringe. Jh Ablesung der Gebete uf

anderen Städten, namentlich ‘tet werden und sehr zahlreihe Beitritte erhalten. erzeichnete zuerst der Maire, und Alles kündet an, daß das von Städten gegebene Beispiel von allen Städten und Orten der ationen nachgeahmt werden wird. i im Auge hat, is, wie es heißt, die Erlangung der Wieder- llung der Provinzial - Räthe mit den Rechten, welche ihnen Regierung im September des Jahres 1831 verliehen d die fie ihnen zwei Jahre später wieder entzog. en diese Rechte nicht übertrieben ; Ì der diesen Räthen ertheilten Befugniß, an den heiligen Vater, je- y durchaus unbeschadet seiner souverainen Autorität, die Wünsche ‘Einwohner der Provinzen in Bezug auf die Verwaltung dersel- Es war dies, wie man sieht, eine auf ein gebrahte Zulassung einer Einmischung der n in die öffentlihen Angelegenheiten, in Angelegenheiten , welche Geistlichen in den päpstlichen Staaten vorbe» Unsere Meinung in Betreff jener Manifesta- Eben #o sehr, wie wir jene Aufstands-Versuche fein nüßlihes Resultat hervorbringen könn- allzu. große Zahl

sehr sind wir geseblicher

Der Hauptgegenstand, den

feln auf den Alt Kaiserliche Königliche berg vom Obex = Geistlichen Metropolit sonen entgegen u der Großfürstin Olga und d tritt Jhre Majestät die Kais werden 51 Kanonens{hü}e gelös, und bei bei den Eftenien werden die Großfürstin und der Kronprinz als B}

Nach Beendigung der kirhlihen Ceremonie bi erlobten Jhren Kaiserlihen Majestäten ihren D höchsten Personen herautreten und ihre Glüdwüuse

f stellt fich der neuverlobte Bräutigam neben sw Für die vollzogene Verlobung wird von den Arin Dankgebet mit Kniebeugung geh! 4 für das Kaiserlg Nach Abhalin 1 iligen Sy

Beichtvater Kronprinzen è sie bestanden im Wesentlichen

nd legt sie unter dem ü

gelangen zu l r . beshränktes

ige Zeit lediglich den

lobte proflamirt, ten gewesen waren.

gen die hohen V dar, worauf alle

und denen zum Opfer

Anstrengungen, D werden, um die Lage Jtaliens besser zu machen, zu billi und mit unseren Wünschen zu unterstüßen. f, wenn es sih darauf beschränkt, mit Ruhe seine Regierung zu en, daß sie sih der Herstellung von Zufluchtssälen und von Eisen= nen niht widerseßen und die wissenschaftlihen Kongresse nicht hr verbieten möge; Dinge, die alle in den übrigen Staaten Jta- 3 erlaubt und begünstigt und in den päpstlihen Staaten streng Wir leben in einer Zeit, wo die Regierungen, welche m sie auch haben, wenn sie niht die Meinung von ganz Europa en sih aufbringen wollen, unablässig dahin trahten müssen, die hlfahrt der ihnen untergebenen Völker zu mehren. Den italicni= n Regierungen rathen wir in ihrem, nit in unserem Jnteresse, Bahn der vernünstigen Reformen aufrichtig zu betreten, Wenn Egoiêmus hegten, wenn wir vor allem Anderen an den Einfluß hten, welhen Frankreich in Jtalien ausüben könnte, so würden im Gegentheile den Status quo und Unbeweglihkeit verlangen; n je mehr die Völker der Halbinsel Grund haben werden, sih zu weren, desto mehr werden sie sich auf unsere Seite hinwenden, rin weit entfernt ist von uns der Gedanke, auf das Unglück eines Ghdes zu \pekuliren. Unsere Rathschläge sind durchaus uneigennüßig,

hohe Braut. und der übrigen Geistlichkeit ein und wenn der Protodiakon den Gesang „, Haus’ anstimmt, werden 31 Kanonensch des Gottesdienstes bringen die M und die übrige hohe Geistlichkeit

und den hohen Verlobten ihre Glückwünsche dar. Jhre Kaiserlihen Majestäte Ordnung zurück

unternom-= üsse gelöst. itglieder der he ; Jhren Kaiserlichen Majestät! Darauf begetqh Personen in 1h daß Jhre Kais ihres hohen Bräutigal

Ein Volk i} sehr

n und alle höchsten , mit dem Unterschiede, die Großsinstin Olga an der Seite Am Abende dieses Tages wird im großen Saale des Pal n, zu welhem sich um 8 Uhr alle angesehen {hlechts, die auswärtigen Gesandten und alle hai 1 haben, Vor dem Balle werden die du örenden Personen beiderlei Geschlechts | anuschaft den hohen Verlobten ihre Während dieses ganzen Tages werden in den Kirk läntet und am Abende die Residenz und die Sh Am Tage nah der Verlobung, den 8. Jui! versammeln sih im groß

zu Peterhof Ball sei Personen beiderlei Ge fähigeu Personen einzufinde1 diplomatischen Cor Saale der Kaufm darbringen. die Glocken ge Peterhof illuminirt. Morgens ul! Saale des Geschlechts, die Personen der Glückwünsche darzubringen.

Srankreid. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz f Er reist inkognito unter di

Jm Laufe des Vormitt Paul von Württemberg, den Baron münchener Hofe, und Freiherrn von Arnim. N die Minister des Königs Besuche ab. Paris verweilen,

Glüwünsd

n die dazu angescßte Zeit, Palais zu Peterhof die angesehenen Personen beider Generalität, die Stabs-Offiziere der Garde und 1

fünf ersten Klassen, um den hohen Verlobten #8 d deshalb wenigstens verdienen sie gehört zu werden, Es stimmen

i Korrespondenzen darin überein, die Hoffnung einzuflößen, chten und friedlihen Forderungen der Einwohner der ationen endlich werden erhört werden. Möge diese Hoffnung nicht Der neue Papst is, man versichert es allgemein, den besten Absichten erfüllt, und es heißt, eine der ersten Hand=- gen des Pontifikats Pius? 1X, werde die Gewährung einer voll digen politishen Amnestie sein. en nah, könnte die neue Regierung nicht besser ingugurirt werden, durch eine solhe Maßnahme, die des Hauptes einer Religion der de und der Vergebung so würdig und so geeignet wäre, die hrung der Gemüther in Jtalien zu beshwichtigen. 1 be‘tragen fann, die römishe Regierung in geseßliher Weise aufzuklären,

Paris, 8, Juli. Bayern traf gestern in Paris ein, Namen eines Grafen von Werdenfels. empfing er den Prinzen Bourgoing , französischen Gesandten am andten am hiesigen Hofe,

huscht werden.

(S. Jtalien.) Unserem Dafür=

preußischen Ges, mittags statteten ihm Königl. Hoheit wird Begriffe steht, sih n

nur furze Zeit in

ah Dieppe zum Gebrauche der- Seebäder zu | Alles, was

einzuschlagen n ansteht, scheint uns günstig für die Ruhe und den Frieden, deshalb besonders glauben wir, der Manifestation, welche in die- Augenblicke in der Romagna stattfindet, unsere Billigung zu

. 0 , ,“ F , H “U Tunis verfügen, wo er mit sein il werden lassen zu müssen.

zusammentreffen würde, er Anwesenheit dieser beiden Prinzen gf

er von dem Prinzen von Joinville befehligten Nebungs-Fldß soll der Befehl übershickt worden sein, sih un Es heißt, der Herzog von Aumale, Dampsffregatte „Titan‘““ nach der werde ih von dort ebenfalls nah dem Prinzen von Joinville , Tunis würden zu Ehren d Festlichkeiten stattfinden. Der Esprit public beri Könige seine Demission von dem ten angeboien. \challs abgel wird indeß

verweilt nah Tunië | der von Algier mit Provinz Konstantine abgegan

_—

M Jn der Polemik über die Wahl - Operationen, welche zwischen Constitutionnel und dem Journal des Débats mit Hef= leit fortgeseßt wird, sagt leßteres unter Anderem:

t ch Herr Thiers den heftigsten Declamationen in die Arme, ebens läßt er seine berüchtigte Rede über die geheimen Gelder welche vor der Abreise des M p00, 000 Exemplaren abziehen ; wir nehmen uns nichtsdestoweniger E Freiheit, zu lachen , so oft wix ihn seine Stimme erheben hören, gegen die angebliche Corruption der Regierung zu donnern, Man inn solche große, allen Sinnes leeren Worte die Männer sprechen sen, die immer zur Opposition gehört haben, allein Herr Thiers wenn nicht besser,

„Vergebens

„Marschall Soult hat Ehrenamte eines Conseils-Präsitns Diese Demission, ist jeßt angenommen worden. erst nach den Wahlen offiziell angezeigt w Guizot will demnächst nach dem Val-Richer den ersten Tagen Augusts zurückfehren wird, wird er den Conseils=Präsidenten-Titel übernehmen.“

Das Journal des Débats hatte vor einiger Zeit "F welche die Notabelu der Stadt Bologna a" i ardinäle zu richten beabsichtigten, "Ti der Verwaltung der Legationen z in dieser Beziehung: welcher in der Diözese Jmola, deren Bische| Ÿ e Andenken hinterlassen, fonute die Hoffnung ?

ehnt worden war,

-

von wo ci

Nach seiner Rüdli deren Werth

jend Jemand, er von der alten Opposition ihre älteste, abgedroschenste Sagen wir nur nicht, daß Alles der Nichts ist verändert als Herr Thiers, der an der osition verabscheuungswerth findet, was er vortrefflich fand, als Minister war, Wenn Herr Thiers behauptet, mit gekreuzten Armen sesen zu haben zur Zeit wie, er als Minister des Jnnern die Wahlen zu leiten hatte, so läßt er si nicht gebührende Gerechtigkeit rfahren, Weit besser begriff und übte er dazumal seine Pflichten; mal war es nicht Corruption, nicht Jmmoralität. in \{lechtes Blei das reine Gold verwandelt ? Ernst gesprochen, Om te Herr Thiers den Glauben machen, daß er beim Austreten aus m Ministerium Tugend und Reinheit als seine Hausgötter mit fort= mmen hat 7‘

Bei den bevorstehenden Wahlen beabsichtigen folgende Redacteure Mitarbeiter von Zeitungen sich um Deputirtenstellen zu bewer- von der Presse Emil von Girardin; vom Journal des bat s Michel Chevalier; vom Siècle Chambelle (diese drei sind ts Deputirte gewesen) z Cuvillier Fleury und Allomy, Beide vom rnal des Débats; Teisserenc, chemaliger fleißiger Mitarbei= der Presse; Bontony, ehemaliger Geschästsführer der Presse; Mnier-Cassagnac und Solar, von der Epoquez Genoude, von Gazette de France; Abbé Weyssiere, vom Ami de la Re- ion; Lesseps, ‘vom Esprit públic; Emil Pereire, früher qu rnalist, jeßt Cisenbahn-Direktor, und Andere,

Vie Presse tadelt das übertriebene Vesteuerungs=- System gegen stoffe, die das Ausland, namentlich Rußland und Norddeutschland, Frankreich führt.

Das Journal des Débats bestätigt nah den neuesten Brie=- aus Oceanien die Nachricht von einem Gefechte, welches zwi=- I französischen Truppen und den Jndianern der etwa zwan- ieues wesilih von Otaheiti gelegenen Jnsel Wahine stattgefunden, J welche eine Expedition sür nothwendig erachtet worden war, ie Ermordung eines amer!kanishen Piloten, der im Dienste der zosen gestanden, zu rächen. Es haite jenes Gefecht am 22. Ja- È siatt, Die Truppen, w-lhe an dieser Expedition Theil nahmen, Mien sich dem Verluste einiger Mann wieder zurückziehen. Unter den

Adresse mitgetheilt, im Kouklave versammelten K einige Neformen in Ju demselben Wahl Pius? 1X., gewesen, das best

rgt, um sie hier vorzubringen.

A

Blatte liest man jeßt

außer sich darstellt, mit kluger Berechn Wie hat sich und mit Bewußtsein ihre Wanktlungen du

daß sie dies all bewirken sucht aven den Momenten den Zuschauer kll Auf die Dauer is dies F niht Künstler durch sein Organ, i st, durch seine reiche Anschauung ? Talent; das Organ is nur ein Mittel n Ausbildung desselben wird die Darstellu e Gefühl ermangelt, um dem Mad. Rettich scheint uns dil Verstaude und ihrem Org" Wärme, fein Lebeu, |

tih ihre Charaftere ihre Mittel führtz wir glaubten aber heute zu

ibres schönen Organs wirklich in man die Wahrheit des Ausdrucks täuschen kann. lich niht möglihz der Künstler ist dern durh sein Gefühl in der Geistes und sein Darstellungs - Zweck, und auch bei der höchste der Wahrheit entbehren, wenn das inner druck die natürlihe Wärme zu geben, Gefühls zu entbehrenz sie arbeitet mit dem dadurch allein aber kfönuen ihre Gestalten keine Natürlichkeit erhalten.

Herr Rettich bot in seiner Erschein er, deukender Darsteller, a was er cmpfinden mag.

ung als Don Cäsar nichts Neu er ist ein ruhig bex ex besißt nicht die Macht, d in Ton und Miene auszudrüen , 4 Scene war das Beste, was er gabz zuweilen verfiel auch er in flamationston, aus dem Herr Grua, als Don Manuel, si selten er le. Stich schr gut dargestellt, welche in den Sh" Scenen eine Junigkeit des Ausdrucks und eine U Nur muß man l"

herausfom

Beatrice wurde von Dl und Entdcckungs- entwidelte, die ergreifen mußten, Stich immer noch mehr aus der alten Athem laut und stöhnend hören zu lassen, ungehindert fließen kann, Beifall des Publikums theilte | welche Leßtere am Schluß gert

des Gefühls schen, daß Dlle, jedem Absay den möge, damit die Rede frei und stattung war eíne Herrn Rott un

schr würdige; der d Mad, Rettich,

G ——

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Gefliébenen wür ein junger Offizier des „Phacton/, Charles Clappier, welchem das genannte Blatt ‘einen seinen Muth, seine ÜUnerschrockenheit und seine Kenntnisse sehr anerkennenden Nachruf widmet. Nah dem brester Armoricain vom 2ten d. hatten die französishen Truppen in dem Gefechte mit den Bewohnern der Jnsel Wahine zwanzig Todte und seibzig T eneral Narvaez ist von Bayonne in Paris angekommen. Die Börse war heute fast null. X G

=ch Paris, 7. Juli. Die Stämme von Algerien, welche längs der Gränzen, gegen Tunis sowohl, als gegen Marokfo zu, wohnen, sind gewöhnt, in einer Art von Unabhängigkeit zu leben und weder an die cine, noch au die andere Macht Steuern zu zahlen. Sehr häufig fallen bei ihnen Unordnungen vor , welchen Frankreich seinerseits nun au gegen | Tunis zu ein Ende maéhen will. Zn diesem Zwe operirt jeßt der General Randon an der dortigen Gränze. Am 22, Juni bivouakirte er am Wed Zerga, einem der oberen Nebenflüsse des Medscherda. Schon am 20sten waren einige Abtheilungen tunesischer Stämme, im Gan- | zen ungefähr 400 Reiter und 600 Fußgänger, vor seinem Lager erschienen, unter der Führung eines Sheriffs, des Kaids des Dschebel Wargha, und des Hacenui, geflüchteten Sceiks der Hanenha. Ge- neral Randon zog ihnen sogleih entgegen ; dur ein geschicktes Ma- növer gelang ‘es ihm, die Jnfanterie des Feindes von seiner Kavalle- rie zu trennen, md leßtere wurde fünf Lieues weit auf tunesisches Gebiet verfolgt. Während dessen waren die Spahis dur die Shwie- | rigkeiten des Bodens gezwungen worden, abzusißen und Mann gegen Mann den Kampf gegen das feindlihe Fußvolk zu bestehen. Die Ankunft eines Bataillons der Fremden-Legion nöthigte aber endlih dieses zum Rückzuge; au dieses floh auf tunesishes Gebiet, wohin es verfolgt wurde. Die Spahis brachten eine große Zahl Waffen ins Lager zurück, unter denen man auch eisenbeshlagene Keulen bemerkte, Die Araber hatten über hundert Todte und viele Verwundete, die Franzosen wollen nur cinen Todten und drei leicht Verwundete gehabt haben. Am 21sten lagerte die Kolonne zu Sidi Jusef auf tunesishem Gebiete und seßte dann ihren Marsh nah dem Süden fort, um die noch widerspenstigen Stämme vollends zu unter- werfen. Es scheint, der Bey von Tunis hat den Stämmen der Gränze aufs nahdrülichste verboten, sih in die französischen Händel zu mischen, Ob aber bei der an der Gränze herrschenden Unordnung seine Befehle pünktlichen Vollzug finden werden, i eine andere Frage.

Großbritanien und Irland.

London, 7. Juli. Die Minister siud jeßt vorzugêweise mit ihrer Wiedererwählung zu Mitgliedern N E zu welchem Behufe dieselben sich in ähnlichen Adressen, wie die gestern mitgetheilte Adresse Lord John Russell’s ist, an ihre Kom- mittenten gewendet haben, Wie es scheint, haben sie kaum irgend wo ernste Opposition zu befürhten. Mit großem Enthusiasmus werden in der City tie Vorbereitungen zu der Wiedererwäßlung Lord John Russell's betrieben, wie aus den von den Blättern erstat=- teten Berichten über eine gestern zu dem Behufe gehaltene Wähler- Versammlung hervorgeht, der die angesehensten Bewohner der City beiwohuten, Daß Sir Robert Peel die Absicht habe, als Gegen- Kandidat gegen den neuen Premier-Minister aufzutreten, i} offenbar ein müßiges Gerüht. Herr Cobden hat in einem Briefe an die Wähler von Stockport, das er im Parlamente repräsentirt, denselben angezeigt, daß er seiner Gesundheit wegen eine zwölfmonatliche Reise anzutreten im Begriff stehe und für den Fall einer inzwischen eintre- tenden Parlaments-Auflösung den von ihm seßt eingenommenen Par- laments\iß zu ihrer freien Disposition stellen müsse. Die Unterschrif= ten, welche zu einem Ehrengeschenk für ihn gesammelt werden, be- laufen sih {hon auf 22,000 Pfd. St.

O'Connor Don i|st zum Mitgliede des Schaß - Amtes er-= nannt worden, bis jeßt das einzige irländishe Unterhaus - Mitglied, welches eine Stelle im Ministerium erhalten hat. Das Schah - Aint ist nah der Publication in der Gazette nunmehr folgendermaßen zusammengeseßt: Lord John Russell, Charles Wood (der Kanzler der Schaßkammer), Viscount Ebringtonu, O'Connor Don, Wil- liam Gibson Craig und Henry Rich. Die Admiralität besteht aus folgenden Mitgliedern: Graf von Aucland, Vice-Admiral Sir Wil- liam Parker, Contre - Admiral Deans Dundas, Capitain Fißhardinge Berkeley, Capitain Lord John Hay und Francis Cowper. Noch nicht in der Gazette publizirt, aber bereits im Unterhause angezeigt ist die Ernennung des Herrn Milner Gibson zum Vice-Präsidenten des Handels-Amtes, eine Stelle, welche, wie es heißt, zuvor dem bekann=- ten Gegner der Korngeseße, Herrn Villiers, angeboten, von demsel=- ben aber abgelehnt worden war.

Die Kanal - Flotte ist am vorigen Freitag wieder in Cork einge- laufen. Sie wird von dort vermuthlih bald wieder abgehen, um beim Cap St, Vincent mit dem Admiral Parker zusammenzutressen, falls er nicht selbs nah Cork kommt.

Jbrahim Pascha wird jeßt hier sehr fetirt. Am Zten fand" ihm zu Ehren im Reform - Klub unter dem Vorsiße des Sir Charles Napier ein Fest- Essen statt, dem auch Lord Palmerston beiwohnte ; heute wird ihn die Königin im Buckingham = Palaste, morgen die ostindische Compagnie und am 13ten Lord Palmerston bewirthen. Ja selbst die Lady = Patronesses von Almacks haben ihn zum Balle eingeladen,

Belgien

Brüssel, 8. Juli. Herr Mercier, bevollmächtigter Minister Belgiens im Haag, isst gestern hier angekommen, hat aber den mit der niederländishen Regierung abgeschlossenen Vertrag niht mitge- braht. „Dieser Vertrag““, sagt der Commerce belge, „is wirk- lih erledigt, insofern er dur die drei niederländischen und die bei- den belgischen Unterhändler paraphirt is. Da der König der Nie- derlande jeden Tag von der Unterhandlung und ihren Fortschritten in Kenntniß geseßt worden, so darf man den Gedanken nicht fassen, daß der Mangel der Königlichen Unterschrift während noch langer Zeit das Werk unvollendet lassen könne; man darf dies um so we- niger fürchten, als unser Korrespondent im Haag, der uns die Un=- terzeichnung dur die Unterhändler meldet, uns serner von dem we- sentlichen Ümstande in Kenntniß seßt, daß der König, welcher an- fangs willens war, vierzehn Tage lang zwei seiner Provinzen zu bereisen, bevor er den Haag vcrließ, dem Gouverneur der Pro- vinz Gröningen geschrieben hat, daß die Nothwendigkeit, am nächsten Donnerstage nah dem Haag zurückzukehren, ihn nöthige, seine Reise in diese Provinz auf einige Tage zu verschieben. Auf diese Weise würde der König am nächsten Donnerstag wieder im Haag sein. Er würde in seinem Minister - Conseil den Vorsiß führen; und Alles läßt glauben, daß die Erfüllung der Formalität der Königlichen Un- tershrift bald nah diesem Conseil statthaben werde.“ Aehnlich lau- teten au die Erklärungen, welhe der Minister der auswärtigen An- gelegenheiten in der gestrigen Sihung der Repräsentanten - Kammer auf eine Juterpellation des Herrn Delfosse abgab.

S weiz. Kanton Zürich. Am 6, Juli eröffnete der Bürgermeister Dr. Zehnder in der Großmünster - Kirche die eidgenössische Tag=-

sabitnag mit einer Rede, in welcher zuvörderst das National-Bewunßtsein der Shweiz geschildert und auf deren feste Cinigkeit hingezielt wird. Dann Lui es« h

„Seit der ordentlichen Tagsaßung des Jahres 1845 ijt der {Friede und die öffentlihe Ordnung im Vaterlande e mehr durch ‘fes Ausbrüche bewaffneter Gewalt, wie sie leider zuvor stattge: den haben gestört worden, und es is mit Zuversicht zu ‘hoffen, daß | s gung: es könne auf diesem Wege dem Vaterlande kein Heil gebracht werden immer mehr Boden getvinne. Js die Gefahr der Wiederkehr solcher Erschei- nungen erloschen, wird die Appellation an die rohe Gewalt überall als ver- werflich verpönt, dann wird, was wahr und gut, was wirkliches Bedürfniß der Zeit is, durch alle Hindernisse hindurch sih Bahn brechen, gefördert und ge- tragen durch den geistigen Kampf der Jdeen, der die ganze Weli zum Schau- ylaß sciner Anstrengungen hat, und der um so lebendiger und fruchtbarer sein muß, je gebildeter ein Volk und je freier sein offentliches Leben is, Dieser Kampf der Jdcen wird die Bévölkerung der verschiedenen Kantone nicht blos zur Erkenntnis: dessen führen, was für sie gut und heilsam, was für sie wah- res Bedürfniß ist, sondern au zu der Einsicht und Anerkennung, daß das Bedürfniß nicht überall dasselbe sei, und daß unter anderen Verhältnissen andere Forderungen sich geltend machen. : liche Befangenheit ; ihn hemmen oder unterdrücken wollen, wäre gänzliche Mißfkcnnung sciner Bedeutung und ein gefährlicbes Sichstemmen gegen die Gesche der geistigen Welt - Oxdnung, in welcher er seine Kraft und seine Nur durch richtige Würdigung der Erscheinungen auf dem Feide ièealer und materieller Bestrebungen wird ein wahrer Friede vor- bereitet, und dieser wírd, wie nach früheren Erschütterungen, so au jeßt, treuer und gewissenhaster alle eid- Pflichten des Bundes beach- t, di E Geltung der mäß gefaßten Beschlüsse, in allen Fällen anerkennen, gemäß dem Prin- zip, auf dem alle republikanishe Staais-Ordnung beruht und das auch in unserem Bunde geltend is, daß nämlich sich die Minderheit der geseßlichen / ! l Nur ein auf diesem Wege herbeigeführter, nicht aber cin auf innerer Shwäche des Bundes und Mathtlosigkeit der Bundes-Behörden beruhendcr Fricde kann ein wahrer Friede sein, ein Friede, bei welchem die zwei verschiedenen religiösen Konfessionen, zu denen sih die Cidgenossen bekennen, und die verschiedenen politishen Justitutionen,, die im Vaterlande gelten, ungestört unv ungekränkt neben einander bestehen ; ein Friede, der es möglich macht, die Bundes-Verhältnisse selbst bestimmter, kräftiger, dem Zwecke des Bundes entsprechcnder zu gestalten; ein Friede endli, der unser theures Vaterland auch innerlih wieder zu einem {ö- nen harmonischen Ganzen verbindet, wie es äußerlich, bei allèer Manníg- faltigkeit sciner Natur, doh als Ein Land aus der Hand der Allmacht Welches Land könnte im Schoße des Friedens Einer der lleinsten zwar unter den Sta(= ten Europa's, hat sie indeß dur ihre Geschichte, ihre Jnstitutionen, durch Natur und Lage eine Bedeutung erhalten, die ihr die Achtung auch der größeren Nationen für so lange sichert, als sie selbst ihr eigenes, selbst- d nationales Leben nicht zerstört. Kräften ausgestattet, von der Natur vorzugsweise gesegnet und mit Wun- dern der Schöpfung geschmückt ist, fassungêmäßige Ordnung ungetrübt besteht , alle Klassen seiner Bürger des Besizes der edelsten politishen Güter und genießen vor Allem des Gl.ides der Freiheit in einem Maße, Erde zu Theil geworden ist. stimmung zu liegen,

Jhn zu fürchten, verricthe ängst-

Berechtigung fiidet,

so sicherer genössishen Stände

wiederkehren ,

Mehrheit unterziehen müsse.

hervorgegängen erscheint. glüdlicher sein, als die Schweiz.

Wie das Land mit reichen

so crsreuen sich überall, wo die ver-

wie es nur wenigen Völkern der Jn seinem inneren Wesen scheint die Be- der Welt das Beispiel zu gebèn, daß die Freiheit das stärkste und gesegnetste Band sei, um Menschen und Völker unter \ich Möge die Schweiz an diese hohe Bestimmung glauben und

zut vereinigen. Während der mit heute ab-

nie zur Verrätherin au der Freiheit werden. gelaufenen Jahresperiode ist avch das Verhältniß der Schweiz zu den sie umgebenden und zu allen mit ihr befreundeten Staaten ungetrübt geblie- aber, die sie im europäischen Staaten - Verbande i ämpfe in ihrem Jnnern vom Auslande um so we- niger ganz unbeachtet bleiben, als dieselben, wenn auch in sich abgeschlo\- sen, do in einem inneren, natürlichen Zusammenhange stehen mit den Zeit- bewegungen, die auch in anderen Staaten in mehr und minderem Grade zu Tage treten, so wie auh die Schweiz ihr Auge nicht verschließen kann der Geist des Jahrhun-

en. Bei der Stellun einnimmt, fönnen die

vor den Erscheinungen , derts auch außer Erwartung berechtigt, daß, so wenig sie selbst sich je berufen fühlen wird, si in die Angelegenheiten anderer Staaten zu mischen, diese, \o lange sie die Rechte derselben sorgsam achtet, ihrerseits ihr Recht und ihre Selbsiständigkeit in keiner Weise antasten werden, und es is auch in der That kein Grund vorhanden, an einer solchen Gesinnung der hohen Mächte des Auslandes zu zweifeln, deren würdige Nepräsentanten sih großentheils zum gegenwärtigen Afte der Eröffnung der Tagsaßung freundschaftlich ein- O Nach der ehrwürdigen Sitte unserer Väter und nah den Vo1ischristen des Bundes werden Sie nun, bevor Sie Jhre wichtigen Ge- \châste beginnen, im Namen Jhrer hohen Stände gemeinsam s{chwören, treu zu sein dem Bunde und die von ihm auferlegten Pflichten zu erfüllen. Der Geist, der unsere Väter hon manchmal in ernsten und gefahrvollen Zeiten zur Einigfkcit leitete, der {hon so oft den Bruderzwist unter den Eidgenossen schlichtete, walte auch diesmal in unseren Berathungen, auf daß sie zum Segen werden für das heißgeliebte Vaterland, Tagsapung des Jahres 1846 für eröffnet.“

Nachdem hierauf sämmtliche Gesandte der eidgenössishen Stände den Bundeseid geleistet, begaben sie sih in feierlidem Zuge auf das Rathhaus, wo die erste Sißung stattfand. 0 von den Abgeordneten legten Beglaubigungs-Urkunden erstattet der Vorort den üblichen Bericht über seine Geschäftsführung. ter Anderem ein ausführlihes Urtheil über den rothener Separat=- Bund und suht den Beweis zu führen, daß die sieben Kantone im Eifer für die Erhaltung der eigenen Rechte die Rechte der Eidgenos= senschaft hintangesebßt, ja verleßt haben. Zum Kanzler der Eidge= nossenschaft wurde Herr Armhym mit 20 Stimmen von neuem ge- Der Stand Bern trug darauf an, daß dem Staats\chreiber Dr. Gonzenbah für seine Arbeit „über die Handels-Verhältnisse zwischen der Schweiz und dem deutschen Zollverein im Jahre 1840‘“/ ein Ho- norar von 1000 Fr. gegeben werden möchte. Uri findet für ange- messen, die Sache an die Budget-Kommission zu weisen, St, Gallen wollte den Vorort mit Erledigung dieser Angelegenheit beauftragen. Der Antrag von Bern erhielt die Mehrheit.

( durch welche ihren Gränzen

gefunden haben.

Ich erkläre die

l Nach Prüfung und Ge= nehmigung der zur Tagsaßung vorge-

Es enthält dieses Aftenstück un-

Kanton Bern. Nach einer Korrespondenz des Verfa \- \ungs-Freundes ist das Seeland wegen des murtener Handels Es spreche \ich eine starke Sympathie für Murten aus, welche bei Gewaltmaßregeln der freiburger Regierung

leiht zu geseßlosen Schritten führen könnte.

Kanton Aarga Eisenbahn - Angelegenheit

nicht wenig aufgeregt,

Die aargauischen Abgeordneten in der sind von Basellandschaft zurückgekehrt. Wie man vernimmt, soll ihren dringenden Vorstellungen diesmal ein ge- neigteres Gehör geworden und das Ergebniß der ges und sihere Hoffnung vorhanden sein, daß Baselland- Erhaltung der Eisenbahn auf Schweizergebiet nunmehr be- reitwillige Hand bieten werde.

Italten.

Rom, 30. Juni. Das heutige Diario di Roma meldet: ius TX. hat eine Congregation von Kardi=- ber wichtige Staats-Angelegenheiten zu ver- Fminenzen den Kardinälen Maci, Mattei ,” Amat, Gizzi und Bernetti. Zum Secretair aben Se. Heiligkeit den Monsignor Corboli= ht und ihn deshalb des Amtes als Pro - Se- Angelegenheiten enthoben ; des Staats - Sekretariats is dem Monsi nd die des Sekretgriats für die inneren Angelegenheiten dem

Mission hiernach ein günsti

„Se. Heiligkeit Papst P nälen niedergeseßt, um ü handeln; sie Lambruschini, dieser Congregation h Bussi zu ernennen geru cretair für die Staats -

besteht aus Jhren È

die provisorische gnor Vincenzo San-

PIO A BRPRES A TEE Ave R r