1846 / 195 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Minden dur geeignete Verhandlungen zu bewirken suhen möge.“ Ein Mitglied sprach sich gegen diesen Antrag aus und stellte zu Nr. 1 desselben folgenden Verbesserungs - Antrag: „„Stände bewilligen für die Anlegung eines zweiten Schienengleises auf der Bahnstrede von Hannover bis an die fkurbessishe Landes- gränze die veranschlagte Summe von 235,794 Rthlr., ersuchen jedo, den Bau erst dann beginnen zu lassen, wenn nach den Ver=

hältnissen des Verkehrs die unabweislihe Nothwendigkeit eines dop- | Dieser Verbesserungs - An- |

pelten Gleises sich herausstellen sollte.“ E trag, wodurch auch Nr. 2 und Nr, 3 des Kommissions- Antrages be- seitigt wurden, fand die Billigung der Majorität der Kammer.

Die zweite Kammer fam in ihrer Sibung vow 9, Zuli | ersten Beschluß über die Westbahn, deren Bau sie bewilligte, jedoch

von etwa 8 Millionen Thaler ausgeseßt werde.

In der Sizung der zweiten Kam- mer vom 410. Juli nahm, nachdem zunächst von mchreren Abgeordneten Petitionen übergeben worden waren, der Abg. Kapp das Wort, um, w1€ er bemerkte, niht sowohl eine Frage oder cinen Antrag zu stellen, sondern vielmebr um über wiederholte, in der jüngsten Zeit stattgefundene Censur- strihe in der Landtags-Zeitung eine Mittheilung zu niachen. Er schite si hierauf zu einer langen Rede an, die jedoch alóbald von dem Präsidenten mit der Aeußerung unterbrochen wurde, der Redner muse ohne Zweifel im Jrrthum sein, da er zu glauben scheine, es sei die Dis- kussion der Motion des Abg. Peter auf Einführung der Preßfreiheit an der Tagesordnung, was aber bekanntlich niht der Fall, weshalb er den Abg. Kapp ersuche, im Jhunteresse der Zeitersparniß \ich zu beschränken, da er ja ohnehin weder eine Frage noch einen Antrag zu stellen beabsichtige. Eben so bemerkte der Regierungs - Commissair, Geh. Nath Bekk, daß man doch dergleichen Angelegenheiten ein- für allemal bei der Motion des Abg. Peter vorbringen möge, da ja sonst jeden Augenbli dic Ta- gesordnung zum Nachtheil der Geschäste unterbrochen werden könne. Auf den lebbalten Widerspruch der Abg. Welccker und Kapp erklä te der Präsident, die Ehre der Kammer sei verloren, wenn die Geschäftsord- nung verleyt werde, und es wurde damit zur Tagesordnung geschritten, nämlih zur Disfussion des Berichts über die Wahl des 24sten Aemter- Wakhlbezirks oder von Ettlingen-Rastatt (vgl. Nr, 192 der Allg. Pr. Ztg). Alsbald ng Eröffnung der Sißzung waren aus Ettlingen zwei Petitionen etn- efommen, wovon die eine, von der Oppositions-Partei ausgehend, die stattge- Padte Untersuhung für mangelhaft und unvollständig erklärte und für die Pe- tenten Akten-Einsicht verlangte, die andere aber sih über den von dem Abg. Bren- tano erstatteten Kommissions - Bericht und dessen Folgerungen beschwerte. Nachdem die beiden Petitionen verlesen worden waren und der Abg. Bren - tano dic ihm gemachten Vorwürfe zurückgewiesen hatte, nabm der Präsi- dent Mittermaier, der den Präsidentenstuhl an den ersten Vice-Piäsi- denten Rindeshwender überlassen, das Wort und erflärte, daß er mit \chmerzlihem Gefühl die Petitionen angehört habe; die Stimme der Lei- denschaft sei in die Kammer gerufen worden ; sie müsse hinaus, cs dürse bier nur die Stimme der Gerechtigkeit gehört werden. Er beklagte, daß jene Petitionen überhaupt eingekommen seien, und sprah nah näherer Be- gründung den Wunsch aus, daß dieselben nicht weiter beachtet werden möchten, Auf die Hauptfrage, die Urwahl in Ettlingen und die darauf gegründete Bean- standung der Abgeordnetenwahl, übergehend, erörterte der Nedner díe Gründe, welche ihn und die Mehrheit der Kammer früher sür die Beanstandung bestimmt hätten; es wären die angebliche Eide3abnahme und die ebenfalls behauy- tete Bestechung gewesen. Aus ciner genauen Prüfung der Untersuchungs- Akten gehe nun aber hervor, daß jene Anschuldigungen nicht begründet seien, somit ein Hrund zu weiterer Beanstandung der Abgeordnetenwahl nicht vorliege, Schließlich erläuterte der Redner die einzelnen That-Um- stände und fam zu der Folgerung, daß er sein Urtheil auf Gültigkeit aus- sprechen müsse, die er denn zuglei förmlich in Antrag brachte, Jn gleichem Sinne sprach der Abg. Christ, wogegen andere Abgeordnete, als Peter, von Soiron, Welcker, Heer und der Berichterstatter Bren- tano, die Untersuchung als unvollständig darzustellen sich bemüh- ten und einen förmlichen Antrag in dicsem Sinne machten. Die Abgeordneten Junghanns 1, Lit\shgi, Stößer, Schaaff und Bader recifertigten dagegen im Allgemeinen nit blos die geführte Unter- suchung, sondern sucten auch die einzetnen thatsächlichen Verhältnisse und Vorfälle in Ettlingen in ihrem wahren Lichte darzustellen, wobei insbesondere der Abgeordnete Schaaff durh Aften- Auszüge eben so schr den Ungrund der gegen die konservative Partei vorgebrachten Anschuldigungen, als auch die unbestreitbaren , verwerflihen Einwirkungen der liberalen Partei und namentli mehrerer Mitglieder des Gemcinde-Raths auseinanderseßte. Nach einer vierstündigen lebhaften Debatte schritt die Kammer zur Abstimmung, und es ward der Antrag des Präsidenten Mittermaier auf Gültig- feit der Wahl mit ansehnlicher Stimmenmehrheit angenommen und darauf die Sißung geschlossen,

Großherzogthum Sessen und bei Nhein. Se. Großherzogl. Hoheit der Prinz Karl nebst Gemahlin Königl. Hoheit und den Prinzlichen Kindern trafen am 11. Juli von Schloß Fisch- bah in Darmstadt ein.

Großherzogthum Baden.

Großherzogthum Oldenburg. Nach der im Februar d. J. vorgenommene Zählung beträgt die Bevölkerung des oldenbur- gischen Fürstenthums Wbcck 21,517 Einwohner (500 mehr als 1841), wovon auf die Stadt Eutin 9794 oder mit der Garnison 2831 fommen.

Freie Stadt Hamburg. Die bekanntlih vor kurzem bis nach Bremerhaven verlängerte Hamburg - Altonaer Telegraphen - Linie is seit dem 13, Juli au auf das oldenburgishe Gebiet ausgedehnt worden.

Oesterreichische Monarchie.

ASVien, 12. Juli. Wie man vernimmt, beabsichtigt der Kai- serl. Hof, den Monat August in Jshl zuzubringen ; die Abreise dahin wird, wie es heißt, Ende dieses Monats erfolgen. Der Tag der Abreise Sr. Durchlaucht des Staats=Kanzlers Fürsten von Metternich nah Königswart soll, wenn nicht unvorhergesehene Hindernisse eintre- ten, auf den 20, Juli festgeseßt sein,

Die erwähnte Bekanntmachung in Betreff der Erweiterung der Gewerbefreiheit lautet: „Mit Beziehung auf das hohe Dekret der Kaiserlich Königlichen vereinten Hof-Kanzlei vom 23sten v. M. wird das beifolgende (gestern bereits mitgetheilte) Verzeichniß der Erwerbs- zweige befannt gemacht, welche in Folge des von der gedachten Hof- stelle mit der K. K. allgemeinen Hof- Kammer gepflogenen Einver- nehmens noch fortan aus besonderen polizeilichen oder sonstigen öffent- lihen Rüssihten auf Gewerbe und Befugniß beschränkt zu bleiben haben, Alle übrigen in diesem Verzeichnisse niht ersheinenden Be- \häftigungen bedürfen als freigegeben feiner Gewerbs - oder Befugniß - Verleihung, und ihre Ausübung ist nur bedingt durch die Anzeige des gewählten Ausstellungs - oder Standortes und (mit Ausnahme der Stadt und des Gebietes von Triest, wo die bezüglichen Bestimmungen- der Kundmachung vom 24. Sep- tember 1845 zu gelten haben) durch Einbeziehung in die Erwerb- steuer, in welch) ersterer Beziehung von den politischen Behörden und in den Beschwerungsfällen durch alle Jnstanzen zu entscheiden ist, ob und inwiefern die Wahl des Standortes irgend einem Bedenken un- terliegt. Es bleibt die Pflicht der politischen Behörden , feste Hand zu halten, èaß bei dem Eintritt einer freien Beschästigung die rüd- sichtlich derselben bestehenden Polizei-Sanitäts- oder sonstigen öffent- lihen Rücksichten auf das genaueste beobachtet werden. Uebrigens versteht es sich von selbst, daß an Orten, wo rüdsichtlih dieser freien Erwerbszweige allenfalls noch Zünfte oder Junungen bestehen, die-

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selben noch fortan unbeschadet jener Freigebung in der Art Geltung haben, daß, wer si in dieselbe einverleiben lassen will, sich die dazu erforderlichen Bedingungen gefallen lassen muß.“

Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. Juli. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen isst im besten Wohlsein im Palast zu Peterhof ein- etroffen. 9 Den Wirklihen Staatsräthen Leib-Medikus Markus und Ehren- Leib -Medifus und Konsultanten Mandt ist, als Beweis des Kaiser-

| lihen Wohlwollens und der Erfenntlichkeit für die Sorgfalt und den | zu einem | rastlosen Eifer, mit dem sie im Verlaufe der glüdlich beendigten Reise | der Kaiserin um die Herstellung der Gesundheit Jhrec Majestät be-

unter gewissen, von der Regierungs-Proposition abweichenden Bedin- | müht gewesen sind, Ersterem der St. Wladimir - Orden

gungen, namentlich der, daß dafür ein- für allemal eine feste Summe |

Dter Klasse

und Leßterem der St. Annen-Orden erster Klasse verliehen. H

Aus dem Kaukasus sind folgende Nachrichten vom 22. Juni hier eingegangen : E

„Nach dem mißlungenen Streifzuge in die Kabarda sammelte Scha- mil, um seinen Einfluß wiederherzustellen, neue Schaaren in der Tschetschna und der auchowschen Gemeinde und hoffte, indem er mit beträchtlichen Sircitkräf:en an der Sunscha, im Gebiete der Kumychen und am Terek operirte, über einzelne Abtheilungen unserer Truppen Erfolge zu erringen und die uns unterworfenen Stämme aufzuwiegeln, i a

Den lebten Nachrichten zufolge, hatten jedoch diese Anschläge deò Feindes der öffentlichen Ruhe nicht nur das von ihm gewünschte Resultat nit, sondern die Bergvölker mußten ibre Verwegenheit abermals theuer büßen. Ñ

y Am 5. Juni in der Frühe jagte zum Commandeur des grebenfschen Kosaken-Regimcnts, Oberst-Lieutenant Sußloff, ein Expresser aus der schel- fosawodschen Staniza mit der Nachricht heran, daß eine zahlreiche feind- liche Neitershaar bei Akbulat - Jurt stehe. Jn Folge dessen zog Oberst- Lieutenant Sußloff aus Tscherwlennaja nah Amir - Adschi - Jurt, septe #0- dann, indem er berechnete, daß, gemäß der Disposition des Gene1al-Lieute- nants Freitag, die unter dem Kommando des Obersten Baron Müller- Sakomelsfki stehende Kolonne ihm in kurzer Zeit zu Hülfe herbeieilen tönnte, mit einem Theil seiner Kosaken über den Terek und stürzte sh, ebe noch seine Leute Alle das rechte Ufer erreicht hatten, mit 7 Offizieren und 82 Mann Kosaken dem Feinde entgegen, i

Nachdem er darauf etwa 8 Werst dahingejagt war, entdeckte er die auf

den Kurganen aufgestellten feindlichen Pikets; ras indessen umzingelten zahlreihe Haufen Gebirgsvölfer die Hand voll Kosaken. Zwischen einer \himyslichen Flucht und einem ruhmvollen Tode war hier die Wahl nicht \chwer, Die Kosaken säumten nicht, sie schlachteten ihre Pferde mit den Dolchen und errichteten aus deren Leichnamen sich eine Brustwehr ; 1500 Tschetschenzen umringten sie, aber wie viele uud hiftige Angriffe diese, von ihren Naibs angetirieben, auch gegen sie unternahmen, die Grebenzen hiel- ten sih standhaft und streckten durch ein wohlgezieltes Feuer die Vordersten der verwegenen Ängreifer nieder. In diesem heißen unb denfwürdigen Kampfe, der zwei volle Stunden währte, fielen 5 Kosafen, verwundet wuür- den 49, so wie au sämmtliche Offiziere mit Ausnahme des Oberst-Lieute- nants Sußlof und des Hceresältesten Kamkoff, der zweimal Kontusionen erhielt. ' An diesem Kampfe nahm auch der verabschiedcte Garde-Capitain Cha- statof, der auf seinem Gute unweit der schelkosawodschen Staniza lebt, Theil und blieb unversehrt. Die Kosaken nennen ihn die Avantga1de der russishen Gutsbesißer. Er eilte auf die Nachricht, daß der Feind erschie- nen sci, ins Gewühl und feuerte die Kosaken unablässig an, indem er mit ihnen während des ganzen Verlaufes des Kampfes allerlei Späße trieb.

Mittlerweile waren bei dem anhaltenden Feuer beinahe alle O {hon verschossen. Zur leyten Vertheidigung vor dem rühmlichen - ode be- fahl Oberstlieutenant Sußloff, die Pistolen und Dolche in Bereitschaft zu seßen; schon ficlen die Schüsse auf Seiten der Kosaken seltener, schon wur- den die Angrisse der Tschetschenzen immer heftiger, da erschien die Hülfe zur rechten Zeit,

Nach zweistündigem Kampfe wandten die Bergvölker in zerstreuter Flucht sih gegen Amir-Adscbi-Jurta hin, von woher der Sauräd-Chorun- {i Gruniäschin mit einer fleinen Anzahl Kosaken herangesprengt kam. Gleich darauf erschien von der Seite der Festung Kuin her ein Detasche- ment von drei Compagnicen Jufanterie nebst zwei Geschüßen und 60 Mann Kosaken, unter dem Befehl des Oberst Lieutenants Maidel, der die Tíschet- \chenzen mit Gewalt zwang, ihm din Weg zu öffnen, endlich war auch Oberst Baron Müller-Sakomelsfi, der von Umachan-Jurta zum Wahlplag heranzog, nicht mehr weit, Als so die Bergvöl!er «hen, daß die Hand voll Grebenzen ggen alle ihre Angriffe Stand hielt, von allen Seiten aber rus- sische Truppen hecanzogen, sie zu vernichten, da zerstreuten sie sich und flo- hen eilig in tie Gebirge,

Diese rühmliche Heldenthat wird dem Gedächtnisse der Tschetschenzen lange eingepráägt bleiben, die Enkel dex jeyt lebenden grebenschen Kosaken aber werden mit Stolz ihren Kindern den Play zeigen, wo der tapfere Oberst - Lieutenant Sußloff mit 80 Braven ersolgreih einen hartnäckigen Kampf gegen cine zwanzigfach größere feindlihe Ucbermacht bestand.

Drei Tage später über fiel ein zahlreicher Hause T schetschenzen, beglei- tet von zwei Geschüßen wahrscheinlih um den bedeutenden, ihnen zu- gefügten Verlust zu räcben und auf Geheiß Schamil's und seiner Naibs bei Alchan-Jurt das 5Ite Bataillon des dagestanschen Jnfanterie-Regiments, das, gefolgt von einer Kanone, aus seinem früheren Standquartier der Festung Kosak - Kitscha nach der Festung Temir - Chan - Schura zog- Die Dagestaner jedoch, angefeuert durch das Beispiel des tapferen Oberst-Lieu- tenants Kosty:ka, eines echten kaukasischen Veteranen, schlugen faltblütig alle Angrisse des Feindes ab, Fünfmal griffen die Ts\chetschenzen zu ihrcm Säbel, aber jedesmal empfing sie das Fußvolk mit dem Bajonet und das Geschüß mit Kartätschen,.

Nach einem beträchtlichen Veilust an Todten und Verwundeten be- schränkte der Feind endlich seine Operationen darauf, aus der Ferne ein Artilleriefeuer zu unterhalten; er floh aber, als er die aus Grosnoje her- anziehenden Kosaken und die denselben folgende Jufanterie bemerkte, über die Sunscha.

Außer diesen beiden Ucberfällen wagten andere Haufen der Gebirgs- oólfer, auf mehreren Punkten die Kordonlinie zu durhbrechcn und beun- ruhigten das gegenwärtig am Flusse Jarück-Su wegen des daselbst beabsichtigten Festungs-Baues aufgestellte Detaschement, so wie auch die Truppen, die aus der Festung Wnesapnaja zur Bedekung der Fourageure entsendet waren. Bei allen diesen Unternehmungen wurde der Feind acer zurückgeschlagen und erlitt größeren oder geringeren Veilust,

Während so Schamil erfolglos alle seine Kräste anstrengte, die Ver- luste in der Kabarda auf der linfen Flanke der faufasishen Linie wieder gut zu machen, begann General-Major Nesteroff ungestört die Arbeiten zur Befestigung einer dritten Staniza an der Sunscha unweit Kosak-Kitscha ; in der ganzen Landschaft von der Sunscha bis zum Schwarzen Meere hin blieb nicht allein Alles ruhig, sondern auch zwei Stämme der jenseits des Kuban wohnenden Völkerschaften unterwarfen sich unserer Regierung.

Der Kommandirende der Truppen auf der faukasischen Linie, General- Lieutenant Sawadowski, empfing auf seiner leßten Reise nah Laba, Ende Ma!'s, von den Barakajen die Versicherung ihrer Unterwerfung, und die Abadsehen von Dscheget - Gibel traten, 74,000 Seclen stark, dem g1oßen Stamme dieses Volkes bei, der \sih bereits im Winter unterworfen hatte, und leisteten gleichfalls den Eid ter Treue, Beim General-At jutant Bud- berg am Ost-Ufer gehen gleichfalls Bitten von verschiedenen Stämmen und angesehenen Familien eiu, die theils unter russishe Botmäßigkeit , theils in friedlihe Beziehungen mit uns zu treten wünschen und eine Zusammenkunsft dieserhalb nachsuche1, und man darf überhaupt hoffen, daß die mißlungenen Unternehmungen Schamil's gegen die Kabarda für uns am Kuban, von der Küste des Schwarzen Meeres an, die Ruhe in einem Grads herstellen werde, wie sie bisher in diesen Gegenden unbefannt war.

Der Ober - Befehlshaber hat, nachdem er Temir-Chan-Schura ver- lassen, begleitet vom General-Lieutenant Fürsten Argutinski, den größten Theil Süd-Dagestans, Afkuta, Zudachar, Kasikumph, Kurach bereist, sodann über Achta, Kuba und Baku besucht und is durch Schemacha und Nucha am 13, Juni nach Tiflis zurückgekehrt, von wo erx morgen sih wieder weg und nah Wladikawkas begeben wird,“

Ueber die in Rybinsk eröffnete Dampfschifffahrt wird in der

Mosfauischen Zeitung berichtet: „Am 19, Juni traf zum ersten-

brahte am Schlepptau eine Ladung von 150,000 Pud Mehl und j} Fer fünftigen Verwaltung. Sie verdient insofern eine nähere Be- zu seiner Fahrt von Samara, stromaufwärts, 16 Tage gebrauz!"ahtung.

j „Meine Herren“, sagte der Lord, „am vergangenen Montage geruhte hre Majestät, mich zum Handkuß zuzulassen als erster Lord des Schahes; eute erweisen Sie mir die ausgezeichnete Ehre, mich als Vertreter dieser roßen D E A, der Meirayolts des Handels nicht alleín in die- N N 6 ihe, fondern de S L S ü i i lange erfannt, doch hatten mancherlei Bedenken die Ausführung [E barteit abcr S 2 a E E dahin einshlagenden Pläne hisher zurückgehalten , so namentli F chaupten, ob ih der mir auferlegten Pflicht auch vollständig gewachsen Besorgniß, daß bei den zchlreichen Untiefen in dem Strome, y} hin, Aber in allen Fällen kann ich sagen, im Rückblick auf die Maßregeln, z. B. bei Gustomäsoff und Owsänikosf (in den Gouvernements g} spelhe ih stets vorgeschlagen, auf die Grundsäße, welche ih stets vertreten und

male das in Rybinsk erbaute vortreffliche Dampfschi} dort ein, E Beifall aufgenommen wurde, erörterte die Grundprinzipien sei-

Die Vortheile, die eine dur Dampfschiffe vermittelte Verbindy mit den abwärts an der Wolga gelegenen Gouvernements und j sonders für den Transport des Getraides haben würde, waren y der unternehmenden Kaufmannschast der Stadt Rybinsk ¿war sq,

| \tcoma und Jaroslaw) die Passage für Schlepp-Dampsfschisse während} aufdas Votum, das ich immer abgegeben habe, daß ich hier dastehe, um jene Maß- | | Hofmeister.

¿Geren Hälfte des Sommers unmö lih sein fönnte. Jn dies geln in Ausführung zu bringen und denjenigen Prinzipien Leben zu geben, durch groyeren 4: f glih \ In dies] tege!! stets in meinen Handlungen bestimmt worden bin. Als Sie mir

Jahre iedoch is, Dank der Beharrlichkeit und dem Eifer des dorti] die id „mei i | Zie 1

g E, Senlmánitt Timosejew endlich der erste Versuch gema gum A De e, S A Wahl als Kandidat für diese 1 i ich ei ien- \ i ! eid, , Ansi (

Jn Rybinsk hatte si eine Actien- Gesellschast gebildet, dur weh f Eile, 3 glei, daß, nah meinen Ansichten, das ungefähr eine halbe Million Rubel Banco aufgebracht wurden. ¿Ff daß, da wir eine große Sch.ld abzutragen und große Flotten und ließ einen geschickten ZFngenieur aus Holland fommen, fauste eine tü} Heere zu unt(rbalten hätten, es allerdings recht sei, Steuern aufzulegen, tige Maschine mit Hochdruck im Auslande und baute ein großes eis} um jenen Verpflichtungen nachzukommen und die übrigen nöthigen (Erfor- nes Dampfschiff, das sie Anfangs April von Rybinsk nah Sanz hemisse zu bestreiten; aber daß Steuern aufgelegt werden sollten, um schidte, Dort wurden eigens dazu hergestellte flache Böte, 58 Fy, fine Klasse auf Kosten der anderen zu bezahlen, um, statt die Staatskasse lang und 5 Faden breit, mit der oben angeführten Quantität A} P bereichern, die Taschen vou Zudividuen zu füllen, erklärte ih unbedingt beladen, diese vom Dampsfschisse ans Schlepptau genommen und J r eine Ungerechtigkeit und die Abschaffung solher Steuern für nothwen-

H Alis , 4 iz, Auch zeigte ich die Ungerechtigkeit solher Einrichtungen, welche ver- demselben, wie erwähnt, in 16 Tagen nah Rybinsk gebracht. Perten, daß bier cin Mann in England, der ein Kleid fabrizire, dasselbe

cher Fahrten sollen im laufenden Sommer vier ausgeführt werden, gegen einen Scheffel Weizen, den ihm ein Mann aus Amerika bringe, frei Sran kre i ch austauschen könne. Das waren die Grundsäße, die ih damals verkündete,

Paris , 11. Ju.

S ind zu deren endlihem Siege ih Jhnen jeßt Glü zu wünschen so glü-

Am Montag war Se. Königl, Hoheit si bin, Meine E ih habe niemals versucht, noch werde ih es ver-

L is G Bavern zum Diner bei der Königlichen amili | Wen, mir oder denen, die mit mir waren, das Verdienst und die Ehre Neuillo. z von Bayern z glih d ; zuerfennen, welche denen gebühren, die an diesem großen Kan: pfe theil- A L ; / an nommen haben. J werde niemals meinen Beifall denjenigen Männern Der König hat dem russischen Admiral Lütke das große Vi Unterhause vorenthalten, und nameutlich Herrn Villiers A s Spiße,

der Ehrenlegion verliehen. A welche das Prinzip, nah welchem die Frage entschieden werden sollte, vor Die neugeborene Tochter der Prinzessin August von Sadsif has Parlameut gebracht haben; ih werde nicht die Ehrenbezeugung unter- Koburg- Gotha wurde am Donnerstag Abend 1in der Kapelle |} ssen, welche denen im Lande, mit Herrn Cobden an der Spitze, ge- ührt, welche die Philosophie des sreien Handels vom Himmel her-

Palastes von Neuilly getaust und erhielt die Namen Marie Adel

Amalie Klotilde. | i i 4 / , : Der Siè cle will wissen, daß bei dem Zusammentritt der nf olf dieses Landes mit dieser Wahrheit zu durchdringen, Auch werde ich

x E g : c: "T icht so murrköpfig sein, Sir R, Peel auch nur ein Theilchen dcr ihm \hul- Amn a 17, August keine Thron Rede stattfinden werde; F gen Ehre zu verweigern, da er von Zeit zu Zeit seine Handels-Maßre- Ministerium denke auf diese Art jede politische Debatte zu verhintnk , 2 N R ; Lat O 4&6 ; be die Fr feln vorbrachte, denn ich erkenne die Energie, die Geschicklichkeit und die Die Erwählung des Prásidenten allein aber werte die Frage f Ycharrlichkeit an, mit welcher er sie durchs Parlament brachte. Was die sheiden, und wenn die vereinigten Oppositionen ihren Kandidii Yerdienste derjenigen (der Whigs) anbcetrisst, welche in den Jahren 1839 Dufaure oder Dapin den Aelteren, durchseßten, so sei die Niedetly nd 1840 diese Grundsäße verfochtcn und ihr Budget von 1841 auf diesel- des Ministeriums groß genug, um es zum Rücktritt zu zwingen, Flkn zu basiren versucht haben, so muß ih es Anderen überlassen, darüber

Verification der Wahlen werde ebenfalls zu einer politischen Debit Än Urtheil zu fällen; so viel aber is gewiß, daß alle Bemühungen Einzelner

ibren und die Untersuchung über Wa l-Corruption, welche die did alle Bestrebungen der Legislatur den Sieg nirht errungen haben wür- E suung h A s , wenn denselben niht die Jntelligenz und der gesunde Sinn des

position zu beantragen nicht ermangeln werde, dürfte ebenfalls f . E ) : ! Kabinets - Frage gefaßt werden. Wenn alle Wahlen veristzirt uf E e E A Präsident, Vice - Präsident und Secretaire gewählt seien, werde Faohn Russell fort, „was sich noch vor faum anderthalb Jahren begeben König die Kammern nicht schließen, sondern nur bis zum 15. Jaußßt, wenn ih an die großen Versammlungen denke, welche damals gehalten prorogiren. uden, an die hestigen, von Junvectiven stroßenden Reden, welche man Die Fregatte „Gloire‘/ wird Herrn Lapierre, den Nachfolger \Fihnals hörte, und wenn ich damit vergleiche, wie ruhig die große Maßre- Admirals Cecile, nach dem chinesishen Meere bringen. / der Aufhebung der Getraidegeseße im Oberhause und Unterhause de-

Der französishe General-Konsul Levasseur zu Haiti, der si fl N und, von E E N zum A 2 , Y ; e ; Fhoben worden ist, so fann ih nicht umhin, um so viel mchr das zu be- gen des Zwistes mit der Republik auf eine Fregatte zurüdgez den n h der Meinung Elniger für mi ein Gegen-

hatte, hat sich durch den Gesundheits-Zustand seiner Frau veraul N i Me T Er Hy Land zu E E n s zuriß a A M E a A zukehren, Mau findet dies sehr auffallend und glaubt, die haitisblick der allgemeinen Gährung wurde ich unwillfürlih an die Behörden würden sih nun nicht gerade beeilen, den französischen Gsenwerkle unseres Landes erinnert, Dort findet man große Kessel hörden Genugthuung zu leisten, indem der Konsul dur die Rüd|#Wll geshmolzenen Eisens, glühend von Hige und in Massen, daß sie zur nachzugeben scheine. Vernichtung des ganzen Gebäudes, in dem sie sich finden, hinzureichen schei- Das Journal des Débats enthält Folgendes über die Kn; aber diejenigen, welche den Glüh - Prozeß leiten, verstehen es, die gierungsvorgänge in Rom: „Da die aus sech8s Kardinälen ase in verschiedene Kanäle zu führen, welche es zu fernabgelegenen Be- stehende Regierungs Kommission sich über die von der Y E, s{baffen, in rascher Eile zwar, aber Syn daß irgend etwas darun- waltung einzuführenden Reformen nicht einigen fonnte, so hat F A E E S L E sich, so zu sagen, aufgelöst. Die Mitglieder, welche dem Statu q en, glühenden Masse vielleicht das Triebrad in einer Fabrik, oder

gebracht und alle ihre Kräste anfgewandt haben, um das ganze

5 1 ( / L M Pflugschaar auf dem Aer, und alle Gährung, alle GBluth, Alles, was anhängen, sind ausgetreten, und zwar zur allgemeinen Befriedign\ dem Läuterungs-Prozesse gefähulich schien, wird zum Mitte, Wohlfahrt Die Kardinäle Gizzi und Amati haben den Sieg davongetragen, süd Segnungen aller Art überall unter dem Volke zu verbreiten.“ Nach der Papst ihre Ansicht theilt. Daher steht die politische Amn(hsen mit lautem Beifall aufgenommenen Woiten erklärte Lord J jeyt außer allem Zweifel; sie wird in einigen Tagen vez öffent}Wsell, daß er den festen Entschluß habe, die Annahme der werden. Einige Romagna - Bewohner wurden neulih aus 20) inzipien des freien Handels zum Ziele der Politik seines Ka- verhaftet. Sobald Pius IX. dies erfuhr, ließ er sie in Frz zu E Zu Voten sel es, daß auch bie anderen ( E i | Staaten, insbesondere Frankreih und die BVer-

seßen und tadelte das Benehmen der Polizei-Beamten. i Amerifa, dem neuen von England eingescla- Man glaubt, daß Lord Cowley seine Gesandtschaft unter ‘sen Wege folgen werdenz wie dem aber au sein möge, so werde sicher Whig - Ministerium beibehalten werde, wte sein Bruder, der H1/\EÄgland nie mehr zu den nuglosen und verderblichen Versuchen zurückeh- von Wellington, das Kommando der Armee behält. Der Ret wollen, durch legislative Maßregeln der Jndustrie und dem Handel die scutant Englands zu Madrid \heint ebenfalls nicht gewese! Wege vorzuschreiben, welche sie einzuschlagen haben. „Was wir wollen, ist werden. übrigens“, sagte Lord J. Russell, „nicht, wie Einige es darstellen möchten, Das Comité der constitutionellen Opposition des óten Beh f ia AuGgegentes System, es is nichts Anderes, als die ganz bescheidene

von Paris hat sich, sobald die Verordnung in Betreff der Auflö S s daß E ay GOEE n welche zu entscheiden der Deputirten-Kammer bekannt geworden versammelt und T n Varl A A G N n Une ; 2 , i; L Landes, der Versuch, die Märkte desselben zu reguliren, die Bestimmung nm'g beschlossen, daß Herr Carnot, austretender Deputirter, ihr V darüber, wo der Arbeiter seine Arbeit verwenden solle, wo zu kaufen und didat bei den nächsten Wahlen sein soll. _|wann zu verkaufen sei, Gegenstände sind, welche das weiseste Haus der Das Wahl-Comité der äußersten Linken, worunter Arago, ©|Wds, das tugendvollste Haus der Gemeinen, welche jemals existirt haben,

not und Garnier-Pagès si befinden, hält täglich Sihungen. iht so gut anzuordnen wissen, als der Shlächter, der Pächter und der Der Courrier français erzählt, es sei ein Minister -3\Mndwerk-mann in seinem eigenen Laden oder auf seinen eigenen Feldern.“ über die otaheitischen Angelegenheiten gehalten worden, worin Es erwähnte Lord John Russell noch der Nothwendigkeit einer um- Guizot mitgetheilt , daß die Königin Pomareh auf den Rath Ledod Dana O S als L As lands einen Vergleih zur Anerkennung des Protektorats eina e, em Sicherstellung völliger Glaubens- und Religions-Fuei- wolle, , | a „8 Die Mitglieder des neuen Kabinets werden in den übrigen Thei- Der National spricht s{ch in den stärksten Worten übt! Pen des Landes fast alle einstimmig und ohne auf aa Wider- Nachlässigkeit, womit die Nordbahn angelegt worden, aus, inb d zu stoßen, ins Parlament wiedergewählt. An demselben Tage, heiße, daß an vielen Stellen der Bahn der Boden son ges!" als Lord John Russell in London, wurde der nene Präsident des Die Entrüstung sei allgemein so groß gewesen, daß man an verd! andels- Amts, Sir John Hobhouse, in Nottingham gewählt. vorblit Stationen Truppen habe aufstellen müssen, um Unruhe" \Der bekannte Chartist, Feargus O’Connor, trat als Gegen-Kandidat ergquien. i S __,\W, wodurch sich denn Sir John veranlaßt gesunden haben mag, in Die Bewaffnung der Befestigungen von Paris wird mit gl eimer Rede U vak kad die N Sillen der Politik Thätigkeit betrieben. Die Truppen, welche zur Besaßung derl 1M Whigs, die in der Reform-Bill wurzeln, möglichst hervorzuheben, bestimmt sind, sollen im Monat Oktober zusammengezogen weg ih jedoch dur bestimmte Versprechungen ‘für die Zukunft um ein Lager zu bilden und die detaschirten Forts zu Ene „M fompromittiren, O’Connor hielt darauf eine sehr heftige Rede Der Courrier d'Afrique giebt die Stärke der in Az" Gunsten der Charte, zog aber seine Bewerbung zurü, worauf aufgestellten Truppen auf 99,699 Mann und 18,000 Pferde an. d Mr John Hobhouse ohne weiteren Widerspruch gewählt wurde. “Der Constitution nel sucht in der Reise des Prinzen f) } Worcester sollte ebenfalls am Sten Sir M as Wilde, der Joinville nach Tunis einen politischen Grund und findet eine V Äeneral- Prokurator, gewählt werden; da derselbe aber mittlerweile Jung dieser Annahme in der Thatsache, daß Herr von Lagau dis dur Tindal's Tod erledigte Amt eines Oberrichters der (om- Befehl erhalten, sih alsbald auf seinen Posten zu begeben. „Won Pleas übernommen hatte, wurde an seiner Stelle Sir De- _ Herr Guizot ist diesen Morgen nah seinem Gute im Val-Rb/nss le Marchant erwählt. Jn Halifax wurde gestern der neuc bei Lisieux, abgereist, Er wird bis zum 15. August von d! Mnzler der Schaß - Kammer, Herr Charles Wood, gewählt; er Paris wieder zurück sein, j : : na ah auf den Hustings ganz im Sinne Lord John Russell's, Ein An der Börse war heute die Speculation vornehmlich auf NWartist, Namens White, machte au hier einen abortiven Versuch,

bahn- Actien konzentrirt, in welchen ansehnliches Geschäft stattfoi& Opposition zu treten, Jn Plymouth scheinen sich der Wieder- nachdem sie bereits auf 707, 50 gewichen waren, schlossen sie "e dählung ed Lord Uen E aigtellan a: anfan, 713, /9 M einer vorgestern gehaltenen sehr stürmischen vorbereitenden Ver- Mmwlung erklärten mehrere einflußreiche Methodisten und andere

ssenters, welhe von der Verwendung der Staats-Güter zu firh-

Fen Zwecken, so wie überhaupt von der Verbindung zwischen Wiaat und Kirche nihts wissen wollen, ihre Unzufriedenheit mit dem E Lord Ebrington's zu Gunsten der Dotirung des Maynooth- linars und verlangten das Versprechen, daß er si ähnlicher c F immungen enthalten wolle, Dies weigerte der Kandidat, und

Großbritanien und Irland. _ London, 10. Juli. Die Wahl - Verhandlungen bei det H Wiedererwählung der neuen Minister in verschiedenen Theilen Landes stattgefundenen Versammlungen beschäftigen jeßt fast C1 ließli ute Blätter. Vorgestern wurde Lord John Rus!

in der City von London wiedergewählt, ohne daß eine Gegen-s didat gegen ihn guftrat, und seine Rede nach der Wahl, “die mild

ölle zu Schußzween zu erheben, fehle:haft und ungesund ;

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die Versammlung wurde endlich so aufgeregt, daß man für besser fand, sie aufzuheben. Die Wahl Lord Palmerston's in Tiverton is auf heute angeseßt; es hat sich dort fein Opponent gezeigt.

__ An verschiedenen Punkten Londons sind Büchsen ausgestellt, um die Pfennige aufzunehmen, welche dazu bestimmt sind, zu einem Na- tional-Denkmal für Sir Robert Peel verwendet zu werden. Ehren- geschenke sind überhaupt jeßt an der Tagesordnung; so wird außer für Herrn Cobden auc für seinen Kollegen, Herrn Bright, gesammelt, und die Protectionisten beabsichtigen, ihre Niederlage durh ein dem Herzoge von Richmond bestimmtes Ehrengeschenk zu feiern.

Die Gazette veröffentliht beute außer den anderen {hon be- fannten Ernennungen auch die des Lord Marcus Hill zum Ober-

Der Tod des Lord-Oberrichters de2 Gerichtshofs der Common-

vergebenen Aemtern mit sih. Einem Unwohlsein desselben, das 1hn während einer Gerichtssißung vor 14 Tagen befiel, folgte eine Läh-

befleidete scine Stelle scit 1829, wo er als General-Fisfal in dieselbe einrüdckte, weil der damalige General-Anwalt, der verstorbene Lord Abinger,

nen, um daran zu mahnen, daß auch andere Mächte eine Stimme bei den menschlichen Anordnungen baben. „Wäre der Lord Ober- rihter nur 14 Tage früher gestorben, so is es überflüssig, zu sagen, wie sehr das abgetretene Ministerium die Gelegenheit gepriesen haben würde, einen treuen und verdienten Genossen belohnen zu können (der General - Anwalt desselben, Sir Frederic Thesiger, würde dann in diese Stelle eingerückt sein). Allein er hat die Regierung dessel- ben gerade noch überlebt und hat im allergünstigsten Augenblicke für das neue Ministerium seine Würden und Einküufte zur Ver- fügung von Lord John Russell gestellt. Sir Fr. Thesiger, dem wir aus vielen Gründen zu einer solchen Beförderung gratulirt haben würden, muß sich für jeßt in den Mantel seines ‘Verdienstes hüllen, und Sir Thomas Wilde sieht sich plöglih auf dem Gipfel seiner Wünsche. Vorgestern noch Privat-Anwalt und gewesener At- torney general, wird er aus einem designirten Attorney general oder General- Anwalt des neuen Ministeriums im Sprunge Lord - Ober- Richter der Commonpleaës ; Herr Jervis, der neue eneral - Fisfal, wird sein Nachfolger als General-Anwalt. Um seinen erledigten Siß für Worcester im Unterhause wird sich Sir Denis le Marant, ein bewährter und nüßzliher Freund der dirigirenden Mitglieder des Ka=- binets, bewerben.“ Als Nachfolger des Herrn Jervis wird vom Globe Herr J. Romilly zum General-Fiskal ausersehen.

Belgien

Brüssel, 11. Juli. Se. Majestät der König is vorgestern aus den Ardennen wieder im Schloß von Laeken eingetroffen.

Der bisherige Gouverneur von Lüttich, Herr von Brouckere, ist wegen seines Gesundheitszustandes auf Verlangen pensionirt worden. Er bezieht cine Pension von 5920 Fr. für 24jährige Staatsdienste.

S ch weiz.

Kanton Bern. Nah genaueren Berichten über die Ver= handlungen der Vorberathungs- Kommission (die Sihung war nicht öffentlih) wurde die H9pothekarbauk nicht aus\cließlich dem Ober- lande zugesichert, sie bleibt für den ganzen Kanton bestimmt, aber sie hat zum voraus bis auf 5 Millionen in den oberländischen Bezirken anzulegen, und zwar zu 5 pCt, dergestalt, daß 12 pCt, zur Tilgung des Kapitals verwandt werden. Gegen die Erhöhung des Losfaufs- Betrages für den Bodenzins (134fachen Werth) und die Herabseßung der Rükerstattungen und Entschädigungen opponiren jeßt das See- land, der Ober - Aargau und das Mittelland , so daß Einmüthigkeit noch nicht erzielt ist. Dennoch glaubt man, daß die Verständigung mit einigen Modificationen auf Grundlage der Beschlüsse der Vorbe- rathungs - Kommission zu Stande fommen werde. Zu bemerken ift noch, daß Vermögen unter 2000 Fr. steuerfrei erflärt wurde,

Kanton Luzern. Lurch Kreisschreiben vom 8. Juli theilt die Regierung von Luzern sämmtlihen Ständen die an demselben Tage an den Vorort Zürich in Betreff des fatholischen Schußbetrags erlassene Antwort mit. Nach einlässiger Vertheidigung desselben schließt das Sreiben mit der Erklärung, „daß wir an den in jener Ueber- einkunft liegenden bundesgemäßen Grundsäßen jeder Zeit festhalten werden,“

Kanton Baselland. Laut der National-Zeitung hat der Regierungs - Rath am 7. Juli mit Bezug auf die Schritte der aargauishen Regierung in Sachen der Nordbahn beschlossen: „Sei der Regierung des Standes Aargau zu erwiedern, daß man hierseits geneigt sei, unter Ratifications - Vorbehalt „des Landraths mit der Nordbahn - Gesellschaft in Zürich in Unterhandlung zu treten, unter der bestimmten Bedingung jedo, daß die Direction der Nordbahn sich zum voraus zum Bau eines Endbahnhofes auf Birsfeld, Fort- führung einer Zweigbahn von Augst bis zur Straßenscheide oberhalb Sissah und Gestattung der Uebernahme und Weiterführung derselben an irgend eine Gesellschaft, im Fall die Nordbahn - Besellschast selbige selbst übernehmen wollte, verstehe ; so wie gleihmäßige Festseßung der Taxen sür die Waaren und Personen nah der östlichen und west- lihen Schweiz.“

Spanien,

Z Madrid, 5. Juli. Jch schrieb Jhnen vor einiger Zeit, daß der Jnhalt des von dem Secretair der Königin Marie Christine unterzeihneten Zeitungs- Artikels, welcher Paris als den Ursprungs- Ort des neapolitanishen Vermählungs-Projektes bezeihnete, das Miß- fallen des hiesigen französischen Botschafters erregte. Noch empsind- licher soll aber der französishe Hof selbs si verleßt fühlen und sei- nen Botschafter beauftragt haben, die Königin Christine aufzufordern, den Jnhalt des erwähnten Artikels förmlih in Abrede zu stellen. Ein hiesiges wohlunterrihtetes Blatt sagt in Bezug auf diese Angelegen- heit: „Dieses Bemühen hat man so weit getrieben und den des-

fallsigen Schritten eine solhe Oeffentlichkeit ertheilt, daß Jedermann |

von den eingegangenen Mittheilungen und den zu diesem Behufe hier durch den französischen Botshaster gethanen Schritten spricht. Dies-

mal wenigstens besteht seine Diplomatie niht in der Verschwiegenheit

und Umsicht.“

Um dieselbe Zeit, als diese Aeußerungen der Verstimmung des französischen Hofes hierher gelangten, wurde der Jufant Don Enrique, der bis dahin, ohne von den französishen Behörden beachtet zu wer= den, in Bayonne in größter Zurücgezogenheit verweilte, plößlich nicht nur mit den rauschendsten Ehrenbezeugungen überhäuft, sondern auch von Paris aus mit hinreihenden Geldmitteln versehen, um mit gr0o-= ßem Glanze eine Reise nah dieser Hauptstadt und Belgien zu un- ternehmen. Freilich hat es manchen Spaniern mißfallen, daß der Infant sich zur Annahme eines ihm von fremder Hand gereichten Geldgeschenkes verstanden, während sein Vetter, der in großer Dürf- tigkeit lebende Graf von Montemolin, die ihm von derselben Seite her zugegangenen Anerbietungen stets zurückwies, Die Parteigänger des Jnfanten Don Enrique nehmen jedoh an seiner Nachgiebigkeit

Í L, i, A | nungen. pleas, Sir Nicolas C. Tindal, bringt bereits Modificationen in den

E E s | fanten nacgereist. mung des linken Fußes und nun im Seebade Folkstone der Tod. Er |

niht nur feinen Anstoß, sondern sie legen sogar ihre Abneigung gegen jede Einmischung des Auslandes in die Vermáhlunas - Frage bei Seite, indem sie in der Zuvorfommenheit, mit welche: der frau- zösische Hof den Jnfanten plößlich überhäuft, die Absicht erblicken, diesem Prinzen zur Hand der jungen Königin zu oerhelfen, und deshalb un=- oerhohlen ihre Freude an den Tag legen. Der Umstand, daß der Infant vor seiner Abreise von Bayonne den Tempel der dortigen Juden besuchte und sich mit dem Rabbiner in eine politisch » religiöse Unterhaltung einließ, hat hier eben feinen Beifall gefunden. Auf seiner Durchreise durch Bordeaux empfing er die Esparteristischen Ge-

| nerale Rodil, Seoane, Capaz bei sich und unterhielt si auf das

freundshaftlidste mit ihnen, so daß man annimmt, der Jnfant be=- barre auf den in seinem bekannten Manifeste veröffentlihten Gesin- Die Besaßung des Kriegsshifses, welches er bis zu seiner Abreise nah Frankreich befehligte, s{hloß sich bekanntlich den Auf- rübrern vou Galicien an. Herr Cortina ist von Bayonne dem Jn- Auch der General Narvaez soll sich nach Paris begeben haben.

Die Vermäbßlungéfrage bildet fortwährend den ausschließlichen

| Gegenstand aller GBesprähe und der Betrachtun jodi / / E y é e c . : G E ? tungen der periodischen dieselbe niht annahm. Die Times bemerkt über diesen Todesfall, daß | ; p |

derselbe zu den Ereignissen gehöre, welhe ausdrücklich einzutreten shie- |

Presse. Das Eco del Comercio hat endlih das Mittel entdeckt, sie auf summarishe Weise zu lösen. Der älteste Sohn des Jnfanten Don Francisco heirathe die eine, der jüngere die andere der beiden Töchter Ferdinand's VIL., und Beide (natürlih die Söhne des Jn- fanten) sind versorgt.

Cin anderes progressistishes Blatt, der Clamor publico, be- Hauptete, zwanzig angesehene Personen hätten \chriftlich an die Kö-=- nigin die Bitte gerichtet, sie möchte dem Grafen von Montemolin ihre Hand reihen, der Marquis von Viluma habe si jedo gewei=- gert, die desfallsige Adresse zu unterzeihnen. Jch kann mit der größten Bestimmtheit versichern, daß fein wahres Wort an dieser Angabe ist.

Vor wenigen Tagen schritt die Regierung zur Auêführung einer eben so wichtigen als unerwarteten Maßregel. Es wurden nämli am en zu einer und dersclben Stunde in der ganzen Halbinsel alle Provinzial-Milizen, 47 Bataillone an der Zahl, auf den Friedensfuß gestellt, die Soldaten und Unteroffiziere jedo unter die Linientruppen vertheilt und nur die Offiziere mit halbem Sold entlassen, Da diese Maßregel der bestehenden Heeres-Cinrichtung widerspriht, der zufolge die Provinzial - Milizen nur als Reserve zum Dienst berufen werden, so glaubte die Regierung vielleicht auf einigen Widerstand rechnen zu

| dürfen und ließ deshalb an den vershiedenen Punkten, wo sich Provin-

zial-Milizen befanden, diese während der Vollziehung der Verfügung dur Linientruppen einshließen. Indessen fand nirgends offene Widerseßlichkeit statt. Mehr als 1000 Offiziere trifft auf diese Weise ein hartes Schifsal, denn auf die Auszahlung des halben Soldes dürfen sie nicht rechnen. Der Kriegs - Minister rechtfertigt die Maßre-gel durch die Angabe, daß die stehende Armee, deren Bestand durch die Cortes auf 95626 Mann festgeseßt is, nur deren 76,035 zähle und folg- li dur 19, 591 vervollständigt werden müsse, und daß durch Herbeiziehung der 1338 Unteroffiziere und 19,910 Soldaten der Provinzial-Miliz- Bataillone die Nothwendigkeit einer neuen Aushebung erspart würde. Den neuesten Nachrichten von der portugiesishen Nordgränze zufolge, wäre der miguelistishe Aufstand unterdrückt. Die ausge- wanderten spanischen Generale Jriarte und Rubin befanden si nebst 400 anderen Flüchtlingen in Lissabon und unterhielten enge Verbin= dungen mit den portugiesischen Radikalen. Der spanische Gesandte bestand auf ihre Verlegung nach anderen Punkten, während die dies- seitige Regierung in Folge gewisser, durch den englischen Gesandten eingereihter Noten fast ihre Truppen von der portugiesishen Gränze zurückgezogen hat. E Der diesseitige Gesandte am großbritanishen Hofe, Herzog von Sotomayor, hat London auf Urlaub verlassen und wird hier erwar= tet. Daß die Regierung ihm erlaubt, bei der in England obwal- tenden ministeriellen Krisis, die auch auf Spanien ihre Rückwirkung äußern dürste, seinen Posten zu verlassen, wird hier allgemein ge- mißbilligt. Der Marquis von Miraflores wird binnen wenigen Tage eine Reise nah Paris antreten, wo er zwei Monate zu verweilen gedenkt. Der Erzbischof von Bordeaux wohnte heute abermals einer fir- lichen Prozession bei und wird morgen über Saragossa und Barcelona nah Franfreih zurückreisen.

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Konstantinopel, 4. Juli. Der erste Kämmerer des Se- rails, Hamid Bei, welcher den Auftrag hat, dem Statthalter von Aegypten, Mehmed Ali Pascha, ein Großherrlihes Schreiben mit der Einladung zu überbringen, sich auf Besuch in die Hauptstadt zu begeben, ist am 27sten v. M. auf dem Dampfboote „Esseri Dschedid““ nach seiner Bestimmung abgegangen.

Am 2Ksten v. M. i das ägyptische Dampfboot „Nil“ mit einer großen Anzahl von Reisenden aus Alexandrien hier angelangt. Am Bord desselben befand sich die Wittwe Jsmail Pascha’s, Schwieger- tohter des Statthalters von Aegypten. H

_Der zum Gesandten in Brüssel ernannte bisherige Königlich sar= dinishe Minister-Nesident, Marchese Pareto, ist auf dem Dampfboote des ósterreihishen Lloyd am 27sten 9. M. nah Triest abgereist, um sich von da nah Turin zu begeben. Mit derselben Gelegenheit haben der Fürst Rudolph von Uechtenstein und die Grafen Monte- nuovo, Moriz Palffy und Rudolph Troyer die Rüdckreise nach den österreihischen Staaten angetreten. i i

Jn Séutari ist am 24. Juni eine Feuersbrunst ausgebrochen, welhe 25 Häuser und mehrere Kaufläden in- Asche legte.

Berichten aus Smyrna zufolge, hat daselbst am 25. Juni um 6 Uhr 10 Minuten Abends ein ziemlich bedeutendes Erdbeben statt- gefunden, welches, obglei es faum zwei Sekunden anhielt, doch dur die Heftigkeit der Stöße einigen Schaden anrichtete,

Eisenbahnen.

Am 11. Juli wurde in feierlicher Weise die Hildesheim-Lehrter Eisenbahn dem öffentlihen Verkehr übergeben.

Paris, 10. Juli. Das Unglück, welches vorgestern auf der Nordbahn vorgefallen, war gestern nur gerüchtweise bier bekannt, ohne daß man noch etwas Bestimmtes im Publikum darüber wußte. An der Börse aber waren offenbar mehrere Personen {hon genauer davon unterrihtet, ohne jedoch mit der vollen Wahrheit herauszu=- rüden; die bloßen Gerüchte hatten hingereiht, die Fonds und insbe- sondere die Actien der Nordbahn zum Weichen zu bringen, das wahr= \heinlich heute noch stärker werden wird. Was heute die Blätter, fast durhaus nah dem Moniteur parisien von gestern Abend, mittheilen, is noch so unvollständig, daß ih daraus nichts Sicheres abnehmen läßt, am allerwenigsten über die Veranlassung des \hreck- lihen Unglücks, st0 wie über den ganzen Hergang. Durch Privat - Mittheilungen bin ih aber in Stand geseßt, Jh- nen einen umständlicheren Bericht mitzutheilen. Ungefähr um 3 Uhr Nachmittags, am 8. Juli, war der Wagenzug, welcher um 7 Uhr Morgens von Paris abgegangen, mitten in den Sümpfen von