1846 / 213 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Oesterreichische Monarchie.

Wieu, 30. Juli. Auf Allerhöchste Anordnung wird für Se. Königl. Hoheit den Prinzen Heinrich von Preußen eiue zehntägige Hosftrauer, ohne Abwechselung, von heute an bis einschließli den 8, August angelegt.

Klagenfurt, 26. Juli, Am 15ten d. M. um die ‘erste Nach- mittagsstunde zog, aus Nordwest fommend, in nähtiger Schwärze ein Hohgewitter über die benachbarten Bezirke Maria Saal, Eben- thal und Grafenstein. Dasselbe war von einem furchtbaren Hagel- wetter und einem Orkan begleitet, wie si die ältesten Leute feines ähnlichen erinnern, Die Schlossen fielen an mehreren Orten in der Größe von Gänse-Eiern. Am Abend des genannten Tages wurden Eisstüde zur Stadt gebraht, welche, ungeachtet der bereits mehrstündigen Abschmelzung noh die Größe von Hühner- Eiern hatten. Der kurze Zeitraum einer Viertelstunde ver- flog, und die kaum noch in herrlichster Fruchtfülle praugen- den Felder und Gärten boten ein Bild der grausenhaftesten Verwü- stung. Bäume von mehr als Mannesdicke, der hwächeren gar nicht zu gedenken , lagen allenthalben entwurzelt und zersplittert ; Dächer waren abgedeckt oder zerschmettert; ja, manche Gebäude , besonders Steunen u. dgl., wurden durch die entseglihe Gewalt des Sturm- windes förmlich demolirt. Diese war so groß, daß an den dem Anprallen des Windes ausgeseßten Seiten der Häuser, troß der festverschlossenen Jalousieen , die Fenster eingedrückt, Thüren aus ihren Angeln gerissen, Fenster sammt Rahmen und Stödcken in die Zimmer geschleudert wurden. Als über alle Beschreibung fürh- terlich \{ildern Augenzeugen das Heulen und Toben des Sturmes, von welchem sogar das Krachen des Donners und das Geprassel der einstürzenden Gebäude übertäubt wurde. Olücklicherweise ging kein Menschenleben verloren. Die Stadt selbst wurde nur von einem hef- tigen Sturmwinde und einem Blißschlage berührt, welher jedoch un- \chädlih blieb.

Kronstadt, 14. Juli. Am 12ten Mittags gegen 41 Uhr be=- merkte man hinter dem Zeidner Berg leichte Wolken si erheben und nach und nach zu einem drohenden und gefährlichen Gewitter ih ge- stalten. Dasselbe schien eine Zeit lang fest über dem Zeidner Berge zu hängen und sich in leiten und lichten Wolkenmassen aufzulösen. Nach und nach aber zogen \ich die Wolken dichter zusammen, und es \cien, als wolle dieses verderbenshwangere Gewölk sich auf dem Riüden der zwischen dem kronstädter und fogarascher Distrikt liegenden Gebirgskette lagern. Bald aber sien s dasselbe in einen rabenshwarzen ungeheu- ren Knäuel oberhalb Krißba zu konzentriren. Aber auf einmal stürmte ein gewaltiger Orkan in der Richtung gegen Heldsdorf und Marien=- burg, wirbelte ungeheure Staubwolken in die Höhe und wurde von einem furchtbaren Brausen mit Donner und Bliß begleitet, Jun einem Nu fielen große Wassertropfen, und der mit Gewalt daher- stürmende Orkan riß mächtige Eschen -, Weiden =, Ob|t - und andere Bäume aus der Erde, zerknickte deren Aeste und Früchte, stürzte Scheunen und Gebäude in Trümmer, und trieb Alles in seiner ge- waltigen Wuth in die dur eine ungewöhnliche Hiße kochende At- mosphäre. Aber mit Bligesschnelle \hleiste der ungeheure Wirbel die dichten, hwarzen Wolkenmassen hart gegen die Erde, der Hagel fiel bald in \hräger Richtung von Westen nah Osten, bald, von der Winds=- braut gepeitscht, gleih einem abgeshossenen -Pfeilregen, in der Luft si kreuzend, nah allen Richtungen durch einander, Er fiel in der Größe eines Hühnereies, von 2 Zoll Länge und nah allen Seiten gezackt, in so dichten Massen, daß in wenigen Augenblicken die Erde bis 6 Zoll hoh damit bedeckt war. Das ganze Sommer- und Winterfeld, * wo die Früchte ungewöhnlich \{chön s.anden, wurde ein Opfer dieses furchtbaren Gewitters. Alles liegt zer= fnidt und abgeschlagen in \reckliher Verwüstung da. Die dicken und starken Kukuruzstengel, 1 Zoll und darüber im Durch= messer, wurden theils aus der Erde gerissen, theils umgebrochen und vom Hagel zerfleisht und zerfeßt, als habe man solche mit einem Knittel zerschlagen und zersplittert. Gerste, Hafer, Hirse, Bohnen u. \. w. sind so vernichtet, daß man nur mit Mühe erkenut, wo solhe gestanden. Der Jammer und das Elend ist unbeshreiblich, und man befürchtet, daß ohne Unterstüßung viele Bewohner dieses Marktes dem Hungertode verfallen. Der Schaden wird auf mehr als 200,000 Fl. W. W. geschäßt.

Frankreich.

Paris , 29, Juli, Der König wird sich morgen mit seiner Familie nah Eu begeben, wo si die Herzogin von Orleans mit ihren Kindern bereits seit einiger Zeit aufhält. Für die Zeit der An- wesenheit des Hofes daselbst sind vier Dampfschiffe nah Treport be- ordert, und die vier Elite-Compagnieen des 18ten Junfanterie-Regi- ments haben den Befehl erhalten, sih von Havre nah Eu in Marsch zu seßen. Der König wird am 15, August im Schlosse von St, Cloud wieder zurück sein.

Guizot's Wahlrede is in 100,000 Exemplaren aus der König-= lichen Drudckerei hervorgegangen und gestern früh nah allen Richtun- gen verschickt worden, #0 daß sie auf den fernsten Punkten des Lan- des noch vor dem Wahltag, 1. August, eintreffen wird. Der Mi- nister dankt in seiner Rede zuvörderst für das Vertrauen, welches ihm die Wähler von Lisieux bewiesen, indem sie hon oft, aber noch nie unter so wichtigen und entscheidenden Umständen wie diesmal der von ihm befolgten Politik ihre Zustimmung ertheilt hätten. Diese Poli=- tif zeige sih ihnen jebt, geprüft dur die Zeit, um der Probe vor dem Urtheile des Landes bei den Wahlen unterworfen zu wer- den. Beinahe sechs Jahre lang sei sie vhne Unterbrehung ge- handhabt worden, und das Land werde nun sagen, was es davon halte, werde dieselbe nicht nah Versprehungen, son- dern nach Thaten beurtheilen. Mit Achtung und Hingebung erwarte die konservative Politik mit ihren Freunden dies leßte Wort der In- stitutionen des Landes und habe einiges Recht, ihm zu vertrauen. Vor 16 Jahren habe Frankreih seine Ehre und seine Rechte in drei Tagen gerettet; dieser erhabene Aufshwung sei aber auch von Ge- fahren durch die auf allen Seiten entfesselte Leidenschast begleitet gewesen. Das Land habe besorgen können, in eine neue revolutio- naire Verwirrung gestürzt zu werden. Glücklicherweise habe daneben die konservative Partei sich gleichzeitig zu bilden begonnen, habe sich entwickelt und mit Ueberwindung vieler Schwierigkeiten ge- kämpft und gesiegt, gesiegt durch die Kraft der Junstitutio- nen und die Freiheit der Presse, der Tribüne und der Abstimmun- gen. Die Krone, die Kammern, die Wahlkollegien, National-Garden, Tribunale und Bürger, alle große öffentlihe Gewalten hätten an diesem Siege Theil genommen, der ohne die freien Justitutionen des Landes nicht erreicht worden wäre, „Ja‘“, sagt Herr Guizot weiter, „wir können unseren Institutionen vertrauen, denn wir sind ihnen Dank schuldig, sie haben die Stärke der konservativen Politik ausgemacht , fe haben ihr den Sieg verschat.“ Dieser konservativen Politik vindi- zirt der Minister sodaun das Verdienst der Freiheit im Junern , des Friedens nah außen. Unter Anderem nennt er auch die Befestigung von Paris ein Werk des Friedens. Als der König jüngst diese Wälle besichtigte und ein König des Friedens, von ihnen herabsah, habe er wie Leonidas zu Xerxes zu sagen geschienen : Kommt und nehmet sie! ohne daß in diesem gerechten Stolz etwas Drohendes

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liege. Herr Guizot verband damit noh andere Lobsprüche für den König und die beiden Kammern und empfahl sich \hließlih von neuem seinen Wählern. ; i i '

Abd el Kader soll sich mit seiner Deira wieder in der oberen Maluía befinden. Aus Oran wird von Raubzügen berichtet die in leßterer Zeit wieder von Marokfo aus von fleinen Reiterhaufen un- ternommen wurden, um die französischen Gränzdistrikte zu beunruhi- gen. Das Echo d’Oran bemerkt in diesem Betreff: „Es scheint, daß der Emir dieses System allenthalben in Anwendung bringen will, bis sch eine Gelegenheit darbietet, mehr zu thunz denn mehrere An- griffe dieser Art haben seit einigen Tagen gegen die Stämme der Subdivision von Tlemsen stattgehabt. Auch hört man fortwährend von Briefen, die unter den Stämmen verbreitet werden, und von Aufreizungen zur Theilnahme am heiligen Kriege auf beiden Seiten der Gränze.“ Die Lage der Dinge in Algerien ist überhaupt wenig befriedigend. Man macht sich dort noch auf manhe Stürme gefaßt. Marschall Bugeaud selbs hat diese Erwartung in einer Rede bei dem Festmahle ausgesprochen, welhes am 16ten d. M. in Algier von den Notabeln dieser Stadt zu Ehren des Ministers des öffentlihen Un- terrihts, Herrn von Salvandy, gegeben wurde. Der Marshall äußerte unter Anderem:

„Sie haben gesagt: Alle Stämme haben unsere Herrschaft angenom- men, und diese Sicherheit verdanken wir dem General-Gouverneur, Meine Herren, wir wollen uns nicht Täuschungen hingeben ; denn oft folgen ihnen entmuthigende Enttäuschungen. Nein, die arabishen Stämme haben unsere Herrschaft nicht angenommen z sic sügen sich ihr nur, und es ist dies in der Natur der Sache. Fragen Sie die Geschichte, und Sie wrden keine Na- tion finden, welhe das Joch eines Eroberers annimmt, ohne nach einer Gelegenheit zu suchen, es wieder abzushütteln, Wie könuen Sie daher vorausseyen, daß die arabische Bevölkerung, die \o stolz und kühn is, so fanatish, so friegerish, zum Kriege so gut vorbereitgt durch ihre gesellschaftlichen Verhältnisse und Ackerbau - Einrichtungen , un- sere Herrschaft so bald annehmen sollte? Nein, mcine Herren, nein! Noch oft werden Sie Gelegenheit haben, mit diesen Stämmen zu fämpfenz es wird diese Bevölkerung die empfindliche Umgestaltung, welche Sie ihr aufnöthigen, nicht annehmen, ohne zu versuchen, sich frei zu maden von ihren Ketten. Sie werden diese Bevölkerung mehr und mehr von ih- rem Gebiete verdrängen, sie zu einer Verringerung der Heerden, die ihren Wohlstand ausmachten , nöthigen z sie zwingen, harte Arbeiten das ganze Jahr über vorzunehmen, während sie srüher nur drei Monate E im Zahre arbeitete, um einen Ueberfluß an Getraide zu erhalten. Die Wohl- thaten Jhrer Civilisation, welche sie nicht zu würdigen weiß, sind für sie kein Ersay für solche Opfer, und sie wird deshalb noch häufig ihre Zuflucht zu den Waffen nehmen. Doch mögen diese Voraussagungen Jhnen keine Besorg- nisse einflößen. Erinnern Sie sich, daß die leyte Krisis, und Sie haben feine grö- ßere durchgemacht, als diese, Sie noch mächtiger gemacht hat, als Sie waren. Jn Jhrem Geschicke liegt es, si inmitten von Stürmen mehr und mehr zu debenz und wissen Sie uicht, daß die Stürme des Himmels, wenn sie Ihre Aerndten auf einigen Punkten verwüsten, die Aerndten auf den übrigen Punkten nur noch gedeihliher machen ? Jhre Bürgschasten der Wohlfaht, trop der Anstrengungen der besicgten Nation, finden Sie in den beredten Worten, welche ein Minister des Königs so eben gesprochen. Er hat Jh- nen gesagt, daß die Regierung fest entschlossen is, mehr zu thun, als die Verstärkungen stets in Verhältniß mit dem Widerstande zu bringen, daß

ich nicht frishe Truppen verlangt hatte, und daß doh bei den

ersten Anzeichen der Empörung mir frische Truppen zugeschickt wur- den, um die Eingeborenen zu überzeugen, daß ihre Versuche blos dazu dienen könnten, ihre Ketten noch fester zu \{micden, Sie können Jhre Hofsnungen für die Zukunft auh auf die Weise grün- den, in welcher dieser Minister gewürdigt hat, was wir gethan haben und was zu thun noch übrig ist, Er hat bereits viel gesehen, und wenn er auch nicht Alles gesehen, so hat er doch das Uebrige errathen, Er wird seine Eindrückfe und seine Ueberzeugungen nach Frankreich mit zurücnehmen;z er wird seine Kollegen dazu bringen, dieselben zu theilen, denn fie sind von denselben Gesinnungen beseelt, wie er selbst; er wird seine Meinungen und Ueberzeugungen in den Kammern durch seine Neden und dur das Ver- trauen verbreiten, welches sein Charakter und seine Einsicht ein- flößen. Dann wird das Schwanken ein Ende haben, und mit vol- len Segeln werden Sie vorwärts eilen in dem Werke der Coloni- sation. Mit Recht sagen Sie, daß die Colonisation allcin den Opfern des Mutterlandes ein Ende machen kann, daß aber, um dieses so wün- \chenswerthe Ziel bald zu erreichen, die Colonisation mit Energie und nach großem Maßstabe betrieben werden muß. Jh erkläre offen, meine Herren, daß allein die Negierung diese Colonisation solid, ausgedehnt und rasch bewerkstelligen kannz denn die Regierung allein kann von den Kammern Kapitalien verlangen, für welhe weder Rückzahlung, noch Interessen zu entrichten sind, und die Regierung hát in ihrem Heere zahlreiche und kräf- tige Hände und in ihrer Civilverwaltung Hülfsmittel, welche auch die reih- sten Kapitalisten-Vereinigungen nicht besizen.“

Der Courrier français meldet eine neue Gebiets-Erwer- bung Frankreihs. „Es heißt“, sagt dies Blatt, „daß der Contre- Admiral Montagnes de Laroque, Kommandant der Schifffs-Division an den westlihen Küsten von Afrika, eine Garnison nach Nehida ge- legt hat, das von dem Könige von Dahamey, einem der mächtigsten Souveraine dieses Theiles von Afrika, an Frankrei abgetretene Fort. Jn Nehida befiùdet sich das von dem marseiller Hause Regis ge- gründete Comtoir, welches im vollsten Gedeihen ist. Diese Thatsache, wenn sie sih bestätigt, fonstituirt eine gesebliche Besißergreisnug und fann von Wichtigkeit werden, da Frankreich dadur auf einem der

- vortheilhastesten Handelspunkte der westlihen Küste von Afrika eine

Niederlassung erhält.“ Der National begleitet diese Mittheilung mit folgenden Worten: „Wiederum eine Eroberung, die uns wahr- \cheinlich die pritchardistischen Desavouirungen und Demüthigungen wieder zuziehen wird, welche die Besißbnahms von Otaheiti ausge- zeihnct haben.“

Der Courrier français will wissen, daß die mexikanische Regierung bei Frankreich und England um ihre Vermittelung in dem Kriege mit den Vereinigten Staaten nachgesucht habe, und daß die Abfahrt der „Psyche““ von Brest nah Veracruz nur darum verzögert werde, um mit diesen Kriegsschiffen die Antwort auf jenes Gesuch absenden zu können, |

Gestern hatte in den Kirchen die üblihe Trauerfeier zum Ge- dächtniß der an den Julitagen Gefallenen statt. Jn der Kirche St. Paul, in deren Parochie si die Julisäule befindet, würde die Feier mit großem Glanze in Gegenwart des Präfekten: des Seine-Depar- tements und des Generalstabs der National - Garde und der Linien- Truppen von Paris begangen, Die Börse war heute aus Anlaß der Julifeier geschlossen.

Wie verlautet, wären die französishe und englische Regierung übereingekommen, jede eine Korvette und Brigg nach den indischeu Meeren zu senden, um dieselben von den Seeräubern zu säubern, die dort ihr Unwesen treiben.

Der Direktor -der öffentlichen Bauten in Algier, Herr Dubois, ist nah Paris zurückgekehrtz es wird hier im Kriegs-Ministerium ein besonderes Büreau errihtet werden, welches mit dem Direktorium der öffentlihen Arbeiten in Algier korrespondiren soll.

Mittelst Königlicher Verordnung vom 48. Juli sind mit Bezie=- hung auf den Bericht des Ministers des Ackerbaues und des Handels die Anordnungen vom 10, März 1846, welche für einige Zeit die Einfuhr alles Oels, außer. Olivenöl, zum Behuf der Rafsinirung ge=- statteten, auch auf die Wiederausfuhr des Olivenöls, nahdem es in Frankreich gereinigt ist, ausgedehnt worden. Die Frist, bis wie lange die Wiederaussuhr oder Wiederunterbringung in den Entrepots gestattet sein soll, ist auf sechs Monat festgeseyt.

In kurzem wird hier eine Versammlung der Directionen der neu fonzessionirten Eisenbahn-Gesellschasten stattfinden, um gemeinschaftlich

v A T Zl: B C A 5 E E N: L ps R L O E A M A R do T7 ROTIE M. did BCEMIES i d E De lz N E R G i E R L T T L L E S E TELE 0 E

bei der Regierung

antragen, in denen Vor Eröffnung de

nung vor sich gehen.

und der Diplomätie unifassen.

Es ging das Gerücht, da der Vorstadt St. Antoine versteckter Arbeiter in Haft gebrach rausgestellt, daß d elbst versteckt hatte, da ma ndeuten konnte, und e

daher wieder in Fr

gierde sich da

auf strafbare Absichten hi

befaunt war.

Das Gedicht zu Halevy's ne Theater der

nigin‘“, welche im ben wird und

vielem Beifall gege ihrer ersten Aufsührung, im hiesigen Publikum bes

e

sich indessen h

sich jeyt diese r Kammern

Constitutionnel hat sei

weisen geglaubt, daß er in Textbuh dieser Oper mittheilte.

Großbritanien und Irland.

Unterhaus. Sißungen v Die Debatte über die ministeriellen lirung des Zuckeczolles nahm die S in Anspruch. Das Resultat der Sinne der Protectionist George Ben mit einer Majoritä der Antrag gestellt wurde, daß d und Wege konstituire, um zölle in Berathung zu ne der Resolution des des von Sklaven produzirten Zuckers t und unpolitisch

beantragte ,

tind’s mit t von 130 Stimmen. | as Haus sih zum Comité der Mi ¡landes durh Vermittelung fiskalischer Maßregeln im eigenen Lande nisteriellen Plan wegen der Zu virfen zu wollen. Uebrigens machte er au bemerklih, daß das- G. Bentind Wige, was man von den Schrecknissen des Sklavenhandels und gemäß, den Beschwerlichkeiten der Zucker - Production erzählt GleichsteluMe, in die Zeiten falle, in welhen der Sfklavenzudcker Dq dem e 3 den britishen Märkten ausgeschlossen gewesen sei, #0 Fei, weil sie ti

den mi hmen, erhob si Lord ihm gemachten Inhalts,

Arbeit erzeugten „„ungerech

Theils der Production durch den und anderen Theils d müsse. Jn der Moti

virung dieses

die von Lord John Russell

aus den ostindischen nügende Quantität von Zucker nicht zuweisen, daß die Freigebung der den durh die tend erhöheten nieen den Leßteren zirenden Sfklavenstaaten übe Absicht, dem Ministerium dur legen zu wollen,

nihts Anderes,

mit man Zeit gewinne, in der nächsten Session für die Sklaven-Emancip Pfd. für Maßregeln zur daher Veranlassung genug,

solle, was jene Maßregeln Zum Schlusse gab Lord

derung der durch den S hauptend, daß derselbe jährlih 100— Der Kanzler der S

Amendement.

welhe das vorige Ministerium durchaus unbegründet erwiesen, unter dem Bedarf geblieben, immer steigenden M den Bezirk, aus we Und das lasse sih bewirken, Folgen. Herr Wood zu Gunsten des mini Sizung vom 20sten aus sih ganz den Ansi von Live

Repräsentant von Sklaven -

Folge der seit

{hem Kolonial-Zucker die Frage tung erhalten habe. dasür zu sorgen, daß Ü

dem Eintritte

bekanntli vom geseßt werden, si freie

und westindishen K

=-

stellte er durch als die Beibehaltung einen reifliche vorzubereiten. ation bezahlt und zahle noch alljä Unterdrückung des Sklavenhandels reiflich zu erwägen, nothwendigerwei| Bentinck in lebhaften Farben eine / hervorgerufenen Schrecknisse, Jsraeli, der, so weit der Anfang seiner Rede zu bezeugen 150,000 Menschen das Leben ly int, sehr im Detail die auf das Amendement Lord G. Bentinck's Herr Wood, bekämpfte | ihteten Argumente zu bekämpfen beabsichtigte. (Der weitere Ver- trages frei produzirten Zus \ der Debatte wird wegen frühen Abgangs der Post von dem sagte er, haben \i/d espondenten der Börsenhalle nicht mitgetheilt, doch das oben è Quantität sei bedepeldete Resultat noch hinzugefügt.) e daher, zumal bin Jm Oberhause legte am 27sten Lord Brougham eine bweislih nothwatillion des Herrn Clarkson, eines der Haupt-Beförderer der Skla- erde, zu erweitin -Emanciyation, vor, in welhem die Bitte gestellt ist, feinerle: Cr Redner befürhu|ffgnisse der Sklaven-Arbeit zn admittiren. Lord Brougham be- eiteren die bekannten Argunusle die Gelegenheit, um seine Argumente gegen die neue Zudcker- lche Lord J. Russell in insofern dieselbe Sklaven-Zucker zulassen will, sehr weitläufig Sir R. H. Juglis(ulegen, wurde jedoch von dem Marquis von Lansdowne dar- Lord Sand aufmerksam gemacht, wie ungehörig es sei, die Argumentation friger Gegner der Zulass der demnächst zu erwartenden Zucker-Debatte zu antizipiren, zu=- zu Gunsten des ministeriellen Y adurch zu motiviren, dd dern gegen die Zulassung aller Erzeugnisse von Sflaven- Arbeit, anderem als ie Auônahme, gerichtet sei. Am 28sten wurde die Bill, welche ndere Bil Spurweite der Eisenbahnen regulirt, es soll eine breite nnd indeß forderte er die Minister hmalere Spurweite bestehen, in der Art, daß in einem be- britisch = westindischen Kolonieen nten Theile Englands keine andere als die erste, in dem Rest leihstellung des Zucker - Zolles stattfindet) H | der Menge ur dung kleiner Schuldposten,

G. flavenhandel

hayfammer, Die Ueberschläge gemacht habe, die produzirt und es erschein enge der Bevölkerung, una lhem der Bedarf geliefert w ohne die von d wiederholte nun des steriellen Vorschlags, we führlih entwidelt hatte. chten Lord G. Bentin rpool, früh Zudcker, sprach jebt nes und suchte seinen Meinungswesel d 1841 stattgehabten Zulassung von überhaupt eine ganz a

Zugleich

41851 an Arbeiter in genügen : eutung Raum gebende Weise zu

eine feiner böswilligen D

\haffen, so daß sie die vóllig frei haben. Nachdem die Her J. Hogg sür den P sh Sir Robert P John Russell’s stimmen selbst in Betreff der Zukerzö er an der Spiße der R habt, die Zulassung erleihtern, dem dur aber feine BegünKigu Sein Plan weiche daher wesentlih von Ministeriums ab und th britischen Kolonieen einer g dig halte, theils wei daß der ministerielle

venhandel neuen Vorschub leisten werde, größten Bedenklichkeit halte es jedoch für e zu vereiteln, weun m führung desselben aufzuha dieser Frage aufzureg nation zum Sturze ei überzeugt sei, lasse, stark genug,

Erfolg in den Weg

diese Argumente des Ex - sie, seiner Ansicht nah, Stand der Part mehr entschieden des Herrn Miles wurde

zung vertagt.

Herr P. Miles Gunsten des Amendements, we nisterielle Maßregel Erfolg haben würde, tisch-westindishen Jnsel würde, wie er meinte, dies Loos treffen, nachdem schon jeßt

Sv, D Lag edit Ee T u „M Idi 8A h E Gti S A L

ren Berkeley

egierung geblieb des durch freie A

eils, weil er di anz beson

nicht umhin könne, zu Plan wenigstens anfänglich

i er

entschlossen , ine Unmög an auch im Stande sein möch lten und das ganze Land au Er seinerseits aber wolle an ein ner Regierung nicht Theil nehmen, daß sich kein and der beabsichtigte zu treten. Premier - Ministers nicht g nzig und allein auf den sech Unterhause basirt seien z er er für das Amendement Bentin darauf die Debatte

eröffnete dieselbe heute mit einer il, seiner Ueberzeugung nah neben der Beförderung des einen großen Theil der Plantag n außer Kultur zu seben. von den dortigen 400 Plantag durch die meh

Ei R E R E

ß zur Zeit des Besuchs des Könige F welch j ine ein in den F-stungswerken von St. Y, Mer Anderem bemerklih , daß die zur Production in Manila und Bei der Untersuchung j erselbe wahrsheinlich nur aus N

ciheit geseßt. uer Oper, „Die Musketiere der ¡Fh Comité die Beibehaltung des Differenz - Zolles von 9 Sh. Opera comique‘’ fortwährend „F Pce. auf fünf Jahre zu beantragen. Der Marquis von seit dem 3. Februar, dem T,Franby sprach für das Amendement und suchte die Beschwer- bereits 89 Vorstellungen erlebt hat, 4, Füfeiten der Zuder - Production anschaulich zu machen, um ondercs Glück gemacht zu haben, denn „bur das Argument zu entkräften, daß die Nichtzulassung nen Lesern einen Gefallen damit zy scinem Feuilleton nah und nah das gy aven-Staaten zugelassen habe, eine Absurdität sei. Herr A. Os-

om 27. und 28, Juli. (B, (ip: Resolutionen in Betre}} der Ry jedenfalls besser, sie durch eine Summe baaren Geldes ein-

ißungen beider Tage aus {liz „entj die Verwerfung des Mnerwährenden jährlihen Steuer von 1,500,000 Pfd. bis 200,000,000

en gestellten Amendements (d, zu belasten. Dem aus der Furcht vor Beförderung des Skla- 265 gegen 135 Stimmen, (l handels geshöpften Argumente stellte er die Behauptung entge-

selben war

beabsichtigte

aufgestellte Behauptung, Kolonieen eine dem Bedarfe zu erwarten, und suchte dann j faufen, sie nah den westindischen Jnseln führen und dort frei Einfuhr des Sklaven - Zucker! (en, um sie zur Arbeit in den Pflanzungen zu verwenden. Uebri= schon bit s äußerte er die Ansicht, daß die Konkurrenz mit den Sklaven- britischen Ken immer weniger s{hwierig werde, da man, wie das wenigstens den Zucker rx die Maßen ershweren würde. ch seincn Antrag Hindernisse in den V darauf bes{hränke, nur die durhaus nöthige Zahl der Neger aus in Abrede und versicherte, er u uführen, Sir J. R. Reid erblickte in der ministeriellen des jeßigen Juterimistikumè, regel den Ruin der westindishen Kolonieen und versicherte, r überlegten Plan zur Berathnng !n Folge der unerwarteten Wendung, welche die Sache seit der England habe 20 Mill, Y hatte des vorherigen Tages (seit der Erklärung Peel's) ge- hrlich 5000imen habe und welhe die Annahme der Maßregeln des Mini- , es (iums wahrscheinlih mache, bereits mehrere einflußreiche Plantagen- wenn etwas gesh(Wsiver den Beschluß gesaßt haben, die Zucker - Kultur auf ihren e beeinträchtigen n Fanzungen einzustellen, ein Beispiel, dem manche andere folgen

ation ohnehin Productions - Kosten die Konkurrenz

em vorigen

e Konkurrenz nicht zu 4 und Hope gegen und F m 25sten Abends in der Kapelle des Buckingham - Palastes in des Ministeriums gesprochen hatten, angegebenen Form erfolgt. Dieselbe hat in der Taufe die Namen eel und erklärte, ff zu wollen.

Antrag Der Vorschlag, ("Wi Der König und die Königin der Belgier sind ers gestern hier lle zu machen beabsichtigt habe, " getroffen,

en wäre, habe den Zwil rbeit gewonnenen Zuders ch Sklaven-Arbeit gewonnenen ng zu Theil werden zu liegenden Platt e besonderen Verhältnis) deren Berücksichtigung geflommen, um denselben ratifiziren zu lassen.

befr Das Paketschi „Jndependence“ bringt Nachrichten aus New-=

diesen Plan

eres Ministeri

Maßregeln zur Hebung der Verlegenheiten zu Wh den mangelnden Schußzoll die Zudér-Production auf jener Ju- Bahnen befinden.

soll noch eine zweite Pairs-Ern, Die Liste soll vorzüglich Mitglieder der Ary, ‘een die nöthige Zahl freier Arbeiter zu verschaffen. Herr Bor th-

pedentend vermindert worden sei. Auch Herr Miles flagte dar- „, daß von der Regierung nichts geschehe, um den westindischen Ko-

vrach sih ganz entschieden gegen die pseudo-humanen Prinzipien : u Y 7 Amendement Bentickzur einenHälfte stüßen sollen; er machte

a verwendeten Arbeiter, deren Produkt als freies Arbeitserzeug-

t genugsam berüdsihtigt glaubte, weshalb er sich vorbehielt, in

uders, nachdem man Baumwolle, Tabad, Kupfer u. st. w. aus [d wollte den Kolonieen niht länger ein Recht auf besonderen (shuy zuerkannt wissen, nahdem im Mutterlande selbst der Zoll- b, wenigstens dem Prinzipe nah, aufgehoben seiz wenn aber für die Kolonieen geshehen solle, meinte er, so sei

allemal zu entshädigen, als die Konsumenten mit einer

i daß es durchaus unpraktish sei, auf die sozialen Zustände des

F y

man daraus wenigstens an und für sich nit ein Argument

freie britische Arbeit ein Hemmuniß Gunsten der Fortdauer dieses Einfuhr -= Verbotes machen könne. em Sklavenhandel neuen Anreiz gh gleichem Sinne sprach Herr Hume, der indeß zugleih mit Nach- Amendements bestritt er zuni darauf dra::g, daß man Mittel finde, den Pflanzern die nöthi= als habe u Arbeiter zu verschaffen. Ja, er ging so weit, zu behaupten,

müsse nöthigenfalls die Arbeiter an der afrikanishen Küste selbst

rg Cuba gewiß der Fall sei, aus Furcht vor der immer wahsen-

Menge der Sklaven und einem allgemeinen Sklaven - Aufstande,

den, Unter den nachfolgenden Rednern befand sich au Herr

l da die Petition keinesweges nur gegen die Zulassung von Zuder,

e andere als die zweite zur Anwendung gebraht werden darf zweitenmale verlesen ; eben so die Bill zur Erleichterung der Bei=-

London, 28. Juli, Die Taufe der jüngstgeborenen Prinzessin lena Augusta Victoria erhalten.

Nah Angabe der Chronicle glaubt man, daß die günstige nahme, welche die ministerielle Maßregel im Unterhause gefunden

Zu, auf das Oberhaus einwirken, und daß dieselbe auch dort keinem la Wslihen Widerstand begegnen werde.

Herr Elmöslie ist mit dem neuen Traktat wegen der Räumung Tchusan und des freien Eintritts in Kanton aus China hier

¿orf vom 8, Juli. Sie melden, daß das Repräsentanten - Haus

sich mi Tarif - Bill am 3. Juli mit 114 gegen 95 Stimmen angenom- zu unterstüßen \ lihfecit, den Plan vi lei. te, die * Aus dem Feldlager der Truppen der Vereinigten Staaten sind if den O1 E neueren Nachrichten eingegangen. Dagegen wird aus Tampiko er CO 17, Juni gemeldet, daß am 8. Juni der Befehlshaber der wen 00p „St. Marys“/ die Errichtung eines neuen Forts an der Mün- um bil Pt Flusses durch seine Geshüße zu verhindern versucht habe. n Aenderunÿ e Verschanzungen waren durch drei Kanonenböte geshüßt, welche . D, Acland " elten lasset i r verändel! h 6 Juní dauerte die Blokade fort. Von Paredes wußte man flärte sid "Nt, wo er sich befinde, noch was er beabsichtige, Nach New- Auf den eans- Blättern soll er bei dem neu eingeseßten Kongreß den \o- auf die folgend?

f r, worauf dieselbe am ó6ten an den Senat gebracht wor-

# Amerifaner in nächtlichem Angriffe zu nehmen suchten; der An- wurde jedoch abgeschlagen. Nah Berichten aus Beracruz

gen Ea einer Kriegs-Erklärung gegen die Vereinigten Staaten ragt haben. Berichte aus Mazatlan vom 20, Mai bestä-

Kett Fen es, daß die dortige Garnison si für Santana erklärt habe; dié? eshah dies am 7. Mai, Eben F wird es bestätigt, daß \ich handels , fan für unabhängig und für neutral im Kriege zwischen Mexiko en auf de D Vereinigten Staaten erklärt hat.

aifa d C as Dampfschiff, we!hes Singapore im Mai verlassen sagt

hronicle hrachte die Kunde von der verrätherischen Er= HMrdung des Radschah Muda Kussime und des Pandscheran Bud-

zugelassen wird, in der Wirklichkeit nicht einmal so frei seien, wie n nichts bei ihm fand, M Sflaven in Brasilien und auf Cuba. Er erklärte sih daher für den r als braver M„Mhisteriellen Plan, in welchem er jedoh das westindi\he Jnteresse

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rudeen, der warmen Freunde der Engländer und des Herrn Brooke, auf Borneo, welche auf ausdrücklichen Befehl des Sultans von Bor- neo geschah. Auf die Kunde davon sandte Oberst Butterworth, der Gouverneur der Singapore-Staaten alsbald das Dampfschiff „Phle- gethon‘“’ nah Sarawack ab, wo es den 28. April eintraf. Herr Brooke \ifte sich auf demselben ein und besuchte mit demselben sehs große Flüsse an der Nordwestküste, die er zum Theil 60 Meilen hin- auffuhr, da sie breite und tiefe Ströme sind, Diese Fahrt hatte die wohlthätigste Wirkung längs der Küste, und fährt das Gouvernement auf andere Weise fort, der gedeihlichen Niederlassung zu Sarawack Schuß angedeihen zu lassen, so wird bald dem furchtbaren, in diesea Wässern zu häufigen Seeraub ein Ende gemacht werden. An alien Orten, die sie besuchten, kamen die Häuptlinge in ihren großen Kriegs- böten, um Herrn Brooke ihre Huldigung darzubringen.

_X London, 28. Juli, Fast unmittelbar nah der Absendung meines leßten Schreibens, das zu einer Zeit verfaßt war, da die Tory-Opposition entshlossen schien, ihre ganze Macht gegen die Re- gierung aufzubieten, zeigte sich eine sehr wichtige Acnderung in dem Operationsplan dieser Partei , und eine gemäßigtere Politik ist seit- dem befolgt worden. Es war offenbar, daß, wenn die Opposition sich dahin entschied, in beiden Häusern ihren ganzen Einfluß auszu- üben, der ministerielle Vorschlag zur Regulirung der Zuckerzölle ver- worfen werden mußte; aber es war nicht leicht, alle die folgenden Verlegenheiten eines solchen Sieges vorher zu erkennen oder zu besci- tigen. Lord John Russell , zu Anfang seiner Verwaltung besiegt, würde sein beshwerlihes Amt niedergelegt und seine Gegner veran- laßt haben, sih selbst mit den Schwierigkeiten zu befassen, deren Be- seitigung man ihm nicht gestatten wollte. Jn jedem Falle bliebe also die Zuckerzoll - Frage eine Ursache der Verlegenheit und ein s{wieri- ges Ding auch für eine Tory-Regierung, der es überdies genehmer sein mußte, sie von Anderen erledigt zu sehen. Die gegenwärtige Behandlung des Zuckers ist offenbar zu inkonsequent und unzweckmä- ßig, um auf die Dauer vertheidigt werden zu können. Sie ist ein Ueber- bleibsel eines veralteten und ausgebeuteten Systems, und selbst dieje- nigen, welche dies aus Partei-Rücksichten vertheidigen, werden nicht darüber klagen, wenn es abgeschafft wird.

Solche Betrachtungen scheinen Lord Stanley bestimmt und die Land-Partei veranlaßt zu haben, der Whig-Regierung wenigstens sechs Monate Rast zu gönnen. Demgemäß fand bei der ersten Ankündi- gung dieser Aenderung der To1y-Politik eine sehr große Anzahl der Gentlemen vom Lande in den Goodwood-Rennen, in der vorgerüd= ten Saison, der Hibe oder in der herannahenden Hühnerjagdzeit einen hinreihenden Grund, London zu verlassen und die Belagerung von Downingstreet aufzuheben. Man erwartet jeßt, daß die Debatte über die Zuckerzölle fortan wenig mehr als eine Förmlichkeit sein und die Regierungsbill mit einer großen Majorität durchgehen werde. Sir R. Peel unterstüßt die Bill mit der ausdrücklihen Bemerkung, daß er es für seine Pflicht halte, diese Maßregel nicht zu verhindern, selbs wenn sie nicht seine vollständige Billigung erhalten fönne, denn er sei nicht dazu vorbereitet, die Stelle der gegenwärtigen Minister durch seine Person oder dur irgend eine andere Partei im Staate zu erseßen, Er wird deshalb bei dieser Gelegenheit für die Resolutionen stimmen. Man wird indeß bemerken, wie vorsichtig er sich jeder Aeußerung enthält, welche ihm als eine Neigung, die Whigs zu unterstüßen, ausgelegt werden könnte, und wie durchaus negativ seine Zustimmung ist, welhe er der Maßregel giebt. Die Session des Parlaments wird unter diesen Umständen in ungefähr drei Wochen geschlossen und wahrscheinlih dur keine weiteren Kämpfe oder Ereignisse von Bedeu- tung ausgezeichnet werden. Es ist auch in der That genug geshe- hen, um ihr in den Annalen des Landes eben feine geringe Stelle anzuweisen, Sie hat die Auflösung der mächtigsten Partei, den Sieg und den Sturz des größten Staatsmannes und die absolute Annahme eines großartigen Experiments in der Geseßgebung der Welt erlebt. Man lasse uns demnach auch einmal wieder ausruhen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 29. Juli, Der König hat am Sonntag den General - Major Soliman Pascha in Begleitung der Herren Horace Vernet und Gudin in einer besonderen Audienz empfangen.

Der Königlich preußishe Gesandte am hiesigen Hofe, Graf von Köuigsmark, is vou seiner Urlaubsreise nah Berlin wieder hier ein- getroffen.

Amsterdam, 25, Juli. Das heutige Handelsblad theilt folgenden Bericht über die diesjährige Aerndte mit : „Ueberall ist die Aufmerksamkeit auf die diesjährige Aerndte gerichtet. Mit angstvoller Besorgniß werden die Ländereien nachgesehen, aus Furcht vor einer Erneuerung der Krankheit, welche sich im vorigen Jahre so plößlich in den Kartoffeln zeigte. Anfangs sind einige beunruhigende Berichte aus den Provinzen durch die Tagesblätter veröffentlicht worden. Sie haben sich später glücklicherweise nicht bestätigt; zwar is auf einigen Pläßen die Aerndte niht so reich, als in anderen Jahren z allein bis jeßt ist die Beschaffenheit der Feldfrüchte besonders gut ausgefallen, und sie gewinnen beinahe in Qualität, was sie an Quantität verlieren. Die Berichte aus Nord - Brabant Gelderland, Seeland und Limburg sind in dieser Hinsicht fast über- einstimmend. Die Berichte aus Gröningen und Friesland weichen im Allgemeinen wenig von denen aus den anderen Provinzen ab, sie sind noch etwas günstiger, Inzwischen is beim Herannahen des Zeitpunktes, wo im vorigen Jahre die Krankheit in den Kartoffeln entstand, das Auge des Landmannes noch stärker auf die Feldgewächse gerichtet. Die Wärme dieses Sommers hat indessen das Wachsthum und das Reifen beschleunigt, und weil bis jeßt s\{ch wenig Spuren dieser Krankheit gezeigt haben, ist zu hoffen, daß die göttliche Vox- sehung die Aerndte dieses Jahres versbonen werde. Jn jedem Falle sind in diesem Augenblidcke keine Ursachen vorhanden, sih zu beun- ruhigen.“

Belgien.

Brüssel, 29. Juli, Am Sonntag Nachmittags trafen Jhre Majestäten in Ostende ein, und am folgenden Morgen \chi|fften sich Dieselben nah London ein.

Der französische Botschafter, Marquis von Rumigny, is gestern von hier nah Paris abgereist.

Der Moniteur enthält das mit der Königlichen Bestätigung versehene, von beiden Kammern angenommene Geseß in Betreff der neuen. mit Frankreich abgeschlossenen Convention.

Der Jundependance zufolge, werden heute wichtige Nachrich- ten aus dem Haag erwartet; man dürfe hoffen, meint dies Blatt, daß diese Woche nicht vorübergehen werde, ohne der shiefen Stellung, in welcher sich die belgishen Kammern befänden, ein Ende zu machen,

Der in spanischen Diensten stehende Don Juan van Halen is in Brüssel angekommen. j

Das Bad Spa ist seit Eröffnung der Saison von 2260 Gâsten besucht worden,

Dänemark.

Kopenhagen, 29. Juli, Mit Rüsicht auf die Reise des Königs is ein Parole-Befehl am 27sten d, erschienen, der folgender-

maßen lautet: „Am Montag den 3, August gedenken Wir Unsere Reise nah Wyck auf Föhr anzutreten. Wir befehlen in dieser Ver= anlassung Folgendes: a) Während Unserer bevorstehenden Abwesen= heit soll die ganze bewaffnete Macht im General - Kommando von Seeland, die Bürgerbewaffnung sowohl wie die Linien- Truppen, ohne Ausnahme unter dem Befehl des fommandi- renden Generals stehen; b) die General-Kommandos haben einmal wöchentlich bei Uns zu melden, was in jedem derselben vorgefallen sein dürfte, so weit es Unsere Allerhöchste Aufmerksamfeit vecdienen fönnte; übrigens is es eine Selbstfolge, daß die fommandirenden Generale in außerordentlihen Fällen auf eigene Verantwortlichkeit die Maßregeln, welche die Umstände erheishen dürften, zu treffen und demnächst an Uns die getroffenen Anstalten einzuberihten haben; c) alle beim General-Kommando eingehenden Gesuche, deren Erledigung von Unserer Allerhöchsten Resolution abhängig is, werden an das Büreau für die Kommandosachen der Armee eingesandt. Gesuche da- gegen, auf welche in Folge der bestehenden Verordnungen von Unseren Kollegien resolvirt werden kann, oder die zum Ressort eines derselben gehören, werden zur ferneren Erledigung an das beifom- mende Kollegium gesandt; d) sämmtlihe in Folge der bestehendeu Befehle einzureihenden Monats-Listen, Berichte und Meldungen wer= den an das Büreau für die Kommandosachen der Armee eingesandt; doch soll jedes General-Kommando am 1sten jedes Monats eine Liste über die Mannszahl der selbigem untergelegten Truppen nebst dem Wochenbericht direkt an Uns einsenden.“

S weiz.

Kanton Zürich. Nah der in der Sibung der Tagsabung vom 22. Juli gepflogenen Berathung über die Revision des Bundes- Vertrags zwischen den 22 souverainen Kantonen ergab sich Folgendes als Resultat der Abstimmung : 1) Für den Antrag Luzerns, die ganze Revisions-Frage aus Abschied und Traktanden fallen zu lassen: Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, St. Gallen, Wallis, Neuenburg, Appen- zell Jnner-Rhoden, Freiburg , Luzern. 92 Stimmen. 2) Für Fest- halten der Revision im Allgemeinen: Bern, Aargau, Schaffhausen, Tessin, Genf, Waadt , Thurgau, Graubünden, Baselland, Appenzell Außer - Rhoden, Glarus, Zürich. 40? Stimmen. 3) Für Total- Revision : Bern, Aargau, Baselland, Schaffhausen , Tessin , Waadt, Thurgau, Glarus, Zürich. 82 Stimmen. 4) Für Partial-Reviston : Schaffhausen, Aargau, Genf, Waadt, Thurgau, Graubündten, Basel- land, Glarus, Zürich, Tessin. 8# Stimmen, 5) Für Revision der vorörtlichen Stellung (§§. 9 und 10): Schaffhausen, Aargau, Genf, Tessin, Waadt, Thurgau, Graubündten, Basel, Glarus, Zürich, 10 Stimmen. 6) Für Revision durch die Tagsaßung: Schaffhausen, Aargau, Baselland, Glarus, Zürih. 44 Stimmen. 7) Für Revi- sion durch eine Konferenz: Schaffhausen, Aargau, Genf, Glarus, Zürich, 5 Stimmen.

Ilkali 3:1

Nom, 21. Juli. (A. Z.)_ Die Römer leben noch in der fro- hen Erinnerung der drei Tage 17ten, 18ten und 19ten und nennen sie die tre gloriosí giorni di Luglio, nur mit dem Unterschiede, daß die hiesigen friedlih und festlich, die pariser blutig waren. War es aus dem Gesichtspunkte der Religion recht, daß der Papst als Oberhaupt der Kirche die allgemeine Vergebung aussprah, so haben auch die Römer gezeigt, daß sie geschenktes Vertrauen zu würdigen wissen. Bei allem Jubel i} keine Unordnung entstanden, feiner der Tausende hat durch irgend eine Unthat den Glanz dieser {chönen Tage geschän- det. Am Sonntag Abend hatten sich mehrere Leute verbunden , auf den Fall, daß ein Versuch gemaht würde, den Fadelzug zu erneuern, dieszu hintertreiben, und als si wirklich ein Haufen aus der unteren Klasse mit Fackeln zeigte, so bedurfte es, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, blos derleßtenWorte des Verbotes : „der Papst wünscht es nicht, und sein Wunsch is uns Befehl.“ Unter denen, die den Wagen des Papstes am 19ten d. mitzogen, bemerkte man viele Angehörige der besseren Gesellschaft, z. B. den jungen Orioli, dessen Vater unter den Begnadigten is, und den bekannten Renzi. Wie es früher zur Zeit der sede vacante von Pasquillen regnete, so erscheinen jebt Sonette und Monogramme des Namens Giovanni Maria Mastai Ferretti. Als am 18ten d, die in der Engelsburg Gefangenen ihre Freiheit erhielten, war einer, der sich im Gefängniß selber vergangen und dafür seine Strafzeit noch abzusißen hatte, zurückgeblieben, aber zum allgemeinen Jubel hatte der heilige Vater auf Ansuchen, damit keiner diesen Tag unter Seufzern verbringen sollte, ihm die Strafzeit erlassen und die Frei- heit geschenkt.

Jn der Kirche der Mission, einem französischen Justitut, hatte. Graf Rossi sih bei dem Gottesdienst eingefanden, nah Beendigung desselben wurde in einem Saal Sr. Heiligkeit einige Erfrishung an- geboten, zu welcher der Papst den Repräsentanten der Franzosen mit dem Botschafts-Personal huldvoll einlud.

Jn Faenza, wo in einer Vorstadt viele der sogenannten Frei- willigen wohnen, die sich von jeher durch Verfolgungssucht auszeih= neten, hat es beflagenswerthe Auftritte bei Aufstellung des päpstlichen Wappens gegeben; in Cesena Händel mit den Schweizern, jedoch ohne volitische Ursache, wobei diese Feuer gaben und zwei Menschen tödteten und vier verwundeten.

Jn Ancona sind einige Soldaten verhaftet, die von den Agen- ten der revolutionairen Propaganda Geld genommen hatten.

Palermo, 11. Juli. (Deutsche Allg. Zeitung.) Um einige nicht ganz unbedeutende Eisenwerke in Kalabrien zu \{üben, war bisher das fremde Eisen und vorzüglich Reifeisen mit dem hohen Zoll von 4 Duc. 50 Grani im Festlandstheile des Reichs belegt, während diesseits der nämliche Artikel nur 67 Grani zollte. Ein Königliches Dekret seßt nun den Zoll für beide Theile auf 2 Duc. pro Centner fest: eine tüchtige Erleichterung für jenseits und dagegen niht unbedeutende Erhöhung für uns.

Die Klage über \hlechte Aerndten dauert fort, Auch aus Apulien und anderen Provinzen Neapels hört man klagen. Zu Neapel bemächtigt si bereits die Speculation des Getraides, und es dürfte leicht kommen, daß die Einfuhr fremden Getraides, wenn nicht freigegeben, doch erleichtert würde,

Spanien.

& Madrid, 23. Juli, Man erfährt nun, daß der Brief, welchen der Infant Don Enrique von Bayonne aus an die Königin rihtete, um ihr seinen Entschluß, nicht länger als Bewerber um ihre Hand auftreten zu wollen, anzukündigen, dort von Herrn Cortina aufgeseßt und der Jnhalt desselben von sämmtlichen in Bayonne an- wesenden spanischen Flüchtlingen der progressistischen Partei geneh=- migt worden war. Wie es \heint, wußten diese Rathgeber des Jn- fanten ihn zu überreden , daß es unter seiner Würde wäre, \ih im Ausland als zurückgewiesener Bewerber um die Hand der Königin darzustellen, und ihm die Aussicht zu eröffnen, daß eine höhere Bestimmung seiner harre, Der Clamor publico, das Organ der eigentlichen Progressisten , \suhte anfangs den Brief des Infanten Enrique in Abrede zu stellen. Gestern aber erklärte dasselbe Blatt, es wäre ihm gleihgültig, welchem der beiden Söhne des Jnfanten Don Francisco die Königin ihre Hand reichen werde. Wenn nun gleich auf diese Weise sich Alles zu Gunsten des Herzogs