1846 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

upons, ungeachtet solche gehörig zur Einlösung länger als drei Monate unberichti Transportbetrieb auf der Eisenbahn mit gen oder anderen dieselben erseßenden Maschinen länger als sechs Monate ganz aufhört; c) wenn gegen die Gesellschaft in Folge rechtskräftiger Erkenntnisse Schulden halber Execution vollstreckt wird ; d) wenn die im §. 5 festgeseßte Tilgung der Obligationen niht eingehalten wird. In den Fällen a., b. und c. kann das Kapital an demselben Tage, wo einer dieser Fälle eintritt, zurückgefordert werden ; im Falle d. is dagegen eine dreimonatlihe Kündigungsfrist zu beobachten.

Das Recht der Zurückforderung dauert in dem Falle a. bis zur Zahlung des betreffenden Zins - Coupons, in dem Falle b. erbrohenen Transportbetriebes, der vorgesehene Fall eingetreten ist, das Recht der Kündigung in dem Falle d. drei Monate von dem Tage ab, an welhem die Tilgung der S hätte erfolgen sollen,

a) wenn fällige Zinsco

Wiederherstellung des ununt Falle c. ein Jahr, nahdem

§. . Zur Sicherung der Verzinsung und Tilgung der Schuld wird festgeseßt und verordnet :

a) Die vorgeschriebene Verzinsung und Tilgung der Obligationen geht der Zahlung von Zinsen und Dividenden an die Actio- naire der Gesellschaft vor.

b) Bis zur Tilgung der O

ligationen darf die Gesellschaft keine zur Eisenbahn und den B

ahnhöfen erforderlichen Grundstücke verkaufen z dies bezieht sih jedoch nicht auf die außerhalb der Bahn und der Bahnhöfe befindlichen Grundstücke, auch nicht auf solhe, welche innerhalb der Bahnhöfe etwa an den Staat oder an Gemeinden zur Errichtung von Post-, Polizei - oder steuerlihen Einrichtungen, oder welche zu Packhöfen oder Waa- ren - Niederlagen abgetreten werden möchten. daß Unsere Gerichte einen Nachweis darüber erfordern sollten, ob ein Grundstück zur Eisenbahn und den Bahnhöfen erforder= lich sei oder nicht, genügt ein Attest des für das Eisenbahn- Unternehmen bestellten Kommissarius.

c) Die Gesellschaft darf weder Prioritäts - Actien kreiren , noch neue Darlehne aufnehmen, ed sei denn, daß für die jeßt zu emittirenden Obligationen das Vorzugsreht ausdrücklich stipu- lirt werde, oder daß zur Anlegung des zweiten Geleises auf der Bahn ein neues Anlehen nöthig werden sollte, in welhem Falle einem solhen Anlehen zum Belaufe von 1,500,000 Rthlrn. ein Hypothekenrecht mit gleichen Vorzügen, als den auf Grund dieses Privilegiums zu emittirenden Obligatiouen von der Potsdam= Magdeburger Eisenbahn - Gesellschaft einge=- räumt werden darf.

d) Zur Sicherheit für das im §. 8 festgeseßte Rückforderungsrecht

gation von der Berlin - Potsdam=-

Magdeburger Eisenbahn-Gesellschast das Gesellshafts-Vermö= gen, namentlich die Berlin - Potsdamer und die Potôdam= Magdeburger Eisenbahn dergestalt verpfändet, daß denselben die . hypothekarishe Eintragung auf die der Gesellschaft gehörigen Immobilien gestattet worden ist.

Die vorstehend unter b, und c. erlassenen Bestimmungen sollen

jedoh auf diejenigen Obligationen sih nicht beziehen, die, zur Zurück=

zahlung fällig erflärt, niht innerhalb 6 Monaten nah Verfall zur

Empfangnahme der Zahlung gehörig präsentirt werden.

9. 10 ¿

Für den Fall,

ist den Jnhabern der Obli

Alle in diesem Privilegium vorgeschriebenen öffentlihen Bekannt=- machungen müssen in die Allgemeine Preußische, in eine zweite, in Berlin erscheinende, und in die Magdeburger Zeitung ein= Sollte eines dieser Blätter eingehen , so genügt die Bekanntmachung in den beiden anderen , bis zu anderweitigen , mit Genehmigung Unseres Bn Ders zu tressenden Bestimmungen.

gerückt werden.

S. 11.

Auf die Zahlung der Obligationen, wie auh der Zins-Coupons, die jederzeit nah der Wahl der Berechtigten aus der Gesellschasts= Kasse in Berlin oder Potsdam geleistet wird, kann kein Arrest bei der Gesellshaft angelegt werden.

Zur Urkund Dieses und zur Sicherheit der Gläubiger haben Wir das gegenwärtige landesherrliche Privilegium Allerhöchsteigen- händig vollzogen und unter Unserem Königlichen Jnsiegel ausfertigen

lassen, ohne jedo dadurch den Juhabern der Obl hung ihrer Befriedigung eine Gewährleistung von zu geben oder Rechten Dritter zu präjudiziren.

Gegeben Sanssouci, den 10, Juli 1846.

ationen in Anse= eiteu des Staats

ich Wilhelm. Flottwell.

Provinz Westphalen. Jn der Naht vom 2. auf den 3. August starb zu Münster der Bishof Caspar Maximilian, Freiherr Droste zu Vischering, im 77sten Lebensjahr.

Deutsche Bundesstaaten.

rern. Se. Majestät der König hat geneh. g unter die am meisten dur

Königreich Baye zur augenblicklihen Vertheilun l\chlag Beschädigten und darunter Dringendstbedürftigen lzishen Kreises 10,000 Fl. aus der Staatskasse zur Ver= Die Unterstüßung soll vor der Hand den haben, aber die Eigenschaft von

migt, daß den Hage des oberpfá fügung gestellt werden. Charakter unverzinslicher Vorschüsse Stenkungen annehmen, sobald beim nächsten Landtage die Zustim= mung der Stände erfolgt sein wird.

Königreich Sachsen. Der Wirkliche Geheime Rath Dr. von Langenn, der bisher als Direktor im Justiz-Ministerium in Function gestanden, ist zum Präsidenten des Ober-Appellationsgerichts ernannt worden und ihm zugleich das Großkreuz des Civilverdienst- Ordens verliehen, Die Leipziger Zeitung, nah welcher das Ziel der von dem König unternommenen Reise (s. gestr. Allg. rol und Graubündten is, berichtet über die kurze Auwe Majestät in Leipzig Folgendes: „Da Se. Majestät die ayerishe Eisenbahn uoch uicht besichtigt hatten und teressanten Baue auf derselben kennen lernen woll= en Ortes die Anordnung getroffen, daß unnmittel - bar nah dem Eintreffen des dresdener Zuges auf der Bayerishen Bahn bis Zwickau führe und das Direktorium, der Ober-Jngenieur und der Regierungs-Commissair ihn begleite, um die wichtigsten Punkte zeigen zu köunen. A Emyfangs - Feierlichkeiteu waren verbeten. Majestät mit dem dresdener Zuge ein, und nahdem Sie die in dem Baÿnhofsgebäude der Sächsisch - Bayerischen Eisenbahn versammelten Vorstände sämmtlicher Königlichen und städtischen Behörden, der Gar- nison, der Universität und der Geistlichkeit zur Cour empfangen hat- ten, seßten Allerhöchsdieselben kurz nah 10 Uhr die Reise nah Al- Am 4, August wurde ‘in Leipzig die Jahres - Ber- sammlung des dortigen Hauptvereins der Gustav - Adolph - Stistung abgehalten, an der ungefähr 120 Abgeordnete aus den 56 Zweig- [ i Der Pfarrer Kalb. empfahl unter Anderem eine evangelische Gemeinde in Sibirien der Aufmerksamkeit dos

Ztg.) Ty Sächsisch - B die vielen in

ten, so war Höchst ein Extrazug den König

lle Ehrenbezeigun Nach 95 Uhr tr

tenburg fort.“

vereinen Theil nahmen.

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Königreich Hannover. Im Lande Hadeln und zum Theil au ¿m Herzogthum Bremen (eben so auch in einigen Gegen- den Holsteins) hat sth leider! auch dieses Jahr die Karto ffel Krankheit unzweideutig ausgebildet ; namentli sind in der Gegend von Bremerhaven bei den Frühkartosfeln Ranken und Laub flächen- weise bereits schwarz und abgestorben, und au au den oberen Knol- len {on Spuren von Fäulniß siehtbar.

Königreich Württemberg. Der Sh wäbische Merkur enthält folgende Bekanntmachung des Ministeriums des Junern , in Betreff der Ausstellung von Reiscpässen an Auswanderer nah Ungarn und Siebenbürgen: „Die Kaiserlich österreihishe Ge-= sandtschaft dahier hat in neuerer Zeit die Mittheilung gemacht, „„„daß es zwar nicht in der Absicht ihrer hohen Regierung liege, die seit einiger Zeit im Gange begriffene Auswanderung Königlich würt= tembergischer Unterthanen nach verschiedenen Gegenden Ungarns und Siebenbürgens gänzlich zu hemmen oder zu sistiren, daf aber die Kaiserlihe Gesandtschaft von nun an nur solhe Aus = und Ein- wanderungs - Pässe mit ihrem Visa versehen werde , deren Jn= haber, bei allen übrigen, von selbs si verstehenden Erfor- dernissen, einen authentish-förmlihen Ausnahmsschein in die Gemeinde, wo sie si uiederzulassen gedenken, und überdies ein aktives baares Vermögen von wenigstens 800 Fl, vor- und ausgewiesen haben werden.“ ‘’ Jndem dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, werden die Königl. Ober-Aemter, unter Aufhebung der in den diesseitigen Bekanntmachungen vom 13. September 1830 und 29. Mâárz d. J. ertheilten Vorschriften, angewiesen, denjenigen ihrer Amtsuntergebenen, welhe nah Ungarn oder Siebenbürgen ouszu- wandern beabsichtigen, besondere Eröffnung hiervon zu machen und ihnen die Reisepässe nur dann auszustellen, wenn sie obigen Forde- rungen Genüge geleistet haben. Daß dies geschehen, ist sodann in den auszustellenden Pässen ausdrücklich zu bemerken. Den 31, Juli 1846. Shlayer.“

Kurfürstenthum Hessen. Der Hamburger Korre- \spondent cnthält ein Schreiben aus Marburg vom 31. Juli, worin es (wesentli übereinstimmend mit einer Korrespondenz - Nachricht der Ober-Post-Anits-Zeitung) unter Anderem heißt: „Sicherem Vernehmen nach, sollen gegen die Deutsch - Katholiken in Hessen die strengsten Maßregeln ergriffen werden. Allen fremden Bekennern der neuen Lehre is der Aufenthalt im Kurstaate untersagt; die bereits hier wohnenden Ausländer, d. h. Nichthessen, werden polizeilih aus= gewiesen, und selbst die Juländer sollen nicht überall geduldet werden, sondern in den Orten, wo sie heimatberechtigt sind, sich aufhalten und fortwährend unter polizeilicher Ueberwahung stehen. Den Staatsdienern, welche der neuen Kirche zuneigen, sind die s{härssten Verweise und Ermahnungen zugegangen; ein Gleiches wird von den hiesigen Lichtfreunden behauptet, und namentlich sollen alle diejenigen, welhe die Vorslellungen an die Stände - Versammlung, in Betreff der Deutsh-Katholiken, unterschrieben haben, sehr ungnädig angesehen worden sein.“‘

Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha. Eine ältere landesherrliche Verordnung, nah welcher Wildschäden, von denen die ärmeren Bewohner des Landes betroffen werden, vergütet werden sollen, wenn dieselben ein Achtel der erwarteten Aerndte überstiegen, ist jeßt dahin erweitert worden, daß diese Bestimmung künftig bei allen Wildschäden überhaupt eintreten soll. Zugleich i es gestattet worden, einzelne Stücke Hochwild, die den Feldsrühten auffallend Schaden zufügen, wegzuschießen, und zwar selbst während der Hege- zeit, sofern nur dem betressenden Distrikts-Forstmeister zuvor die An= zeige davon gemacht worden ist.

Oesterreichische Monarchie.

Prag, 29. Juli. (A. Z.) Gestern Nachmittags is Jhre Kaiserlihe Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Dorothea, Gemahlin des Erzherzogs Palatin von Ungarn, hier angekoramen und wird, dem Vernehmen nach, einige Zeit hier verweilen. Höchsten Orts ist be= schlossen worden, die Judensteuer vom Jahr 1847 an jährlich um *; zu vermindern, so daß dieselbe mit dem Jahre 1853 gänzlich er- löschen wird,

Prag wird eine eigene Lehrkanzel der hebräischen Sprache und Uteratur erhalten. So eben hat nämlich Se. Majestät der Kaiser dem Doktor der Rechte und Philosophie und Religionslehrer der studirenden israelitishen Jugend, Wolfgang Wessely, die Erlaubniß er= theilt, Vorträge über hebräishe Sprache und Literatur bei der phi- losophishen Fakultät zu halten. Die hebräishe Sprache wird zwar in der hiesigen theologischen Fakultät für die Zöglinge der Theologie von dem tüchtigen Professor der orientalishen Sprachen, Pr. Mar- chan, trefflich vorgetragen, aber für die Laien bestand bisher noch feine Lehrkanzel dieser Wissenschaft. De. Wessely, erst vor kurzem von der syrish=ägyptishen Gesellschaft zu London und von der asia- tischen zu Paris zum Mitglied erwählt, is ein ausgezeichneter Ge- lehrter, dessen Eifer und gute Lehrmethode wesentli zur Beförderung der hebräishen Studien beitragen werden.

Venedig, 28. Juli. Se. Kaiserl. Hoheit der Vice-Admiral Erzherzog Friedrich wird mit dem Anfang des Monats August Ve- nedig verlassen und eine kleine Fahrt im Adriatishen Meer unter- nehmen, bei welcher Gelegenheit die sämmtlichen Schisfe des Ge- \hwaders unter seiner persönlihen Leitung taktishe Manöver vor- nehmen werden.

Srankrxeiq.

Paris, 1. Aug. Der König, die Königin, die Prinzessin Adelaide, der Herzog von Montpensier und der junge Prinz von Württemberg find in Begleitung des Kriegs - Ministers, des General Athalin, der Obersten Dumas und Thierry und mehrerer Ordonnanz= Offiziere vorgestern um Mitternacht in Schloß Eu eingetroffen. Das Attentat vom Tage vorher war schon auf der ganzen Route bekannt, und die Gegenwart des Königs rief überall die lebhaftesten De- monstrationen hervor. Zu Beauvais und Aumale wurden Jhre Ma- jestäten mit den Beweisen der innigsten Sympathie empfangen; eben so in den kleineren Flecken und in den geringsten Dörfern. Alle Land- leute, alle Schnitter verließen ihre Arbeiten und eilten an die Straße, wo sie den König mit ihrem Lebehoch begrüßten. Selbst die Naht hielt die Bevölkerung nicht vou diesen Bezeigungen der Theilnahme zurück. Ju Aumale hielten Jhre Majestäten sih andert-= halb Stunden auf und zogen die Civil- und Militair - Behörden des Orts zur Tafel. Vou Aumale bis Eu waren alle Orte, dur welche die Reise ging, mit Fahnen geschmückt und festlih erleuchtet, und die Behörden hatten sich an der Spiße der National - Garde aufgestellt, um Jhre Majestäten zu begrüßen, die yon all’ diesen Manifestationen sehr bewegt schienen.

Das Journal des Débats euthält noch eine nähere Dar- stellung des Mordversuhs gegen den König. „Der Verbrecher“, sagt dasselbe, „welcher den Angriff auf das Lebeu des Köuigs unteruahm, ist jept in den Händen der Gerechtigkeit. Wir wollen ihn darin las= sen. Die Wahlen für die Kammer werden in zwei Tagen stattfinden. Wir wollen diesen gräßlichen Vorfall nicht zu Gunsten unserer An-

sichten und unserer Interessen ausbeuten. Wir wollen nitt y M

suchen, ob dieses neue Verbrechen eine politische Bedeutun

niht. Wir wollen warten. Wir haben solhe Mittel niht ns um zu siegen, Die Sache wird son klar werden; sie wird fü;

Ehre des Landes früh genug klar werden. Wir wollen her nur einfach die Thatsachen darstellen. Der König

fand \sich auf dem Balkon der Tuilerieen; zu seinen @ ten befanden sich die Königin, Madame Adelaide und die Yrj, sinnen, der Minister des Junern, Herr Duchatel, der Prfes Polizei, Herr Delessert, und der General Jacqueminot, Der g hatte sih noch nicht niedergeseßt; er hatte angefangen, die Y, zu grüßen, die ihn mit Zeichen des Beifalls empfing; er hatt Hand auf das Herz gelegt; da ließ sich ein shwacher Knall hi Der König sagte: „Das gilt mir!“ Jn der Umgebung des gig

glaubte man, daß es der Knall einer Rakete sei; aber der Könj flärte mit Ruhe: „Nein, es sind zwei Pistolen-Schüsse, welde

dorther kamen“, und zeigte mit dem Finger auf den Y Jn der That hatte ein elender Meuchelmörder, ny

außerhalb des reservirten Theils des Gartens, bei der

ter dem Namen der „sißenden Venus“ bekannten Ey

stand, fast zu gleiher Zeit zwei Pistolen = Shüsse

den König abgefeuert. Mitten bei dieser allgemeinen Verwiy blieb der König ruhig. Er trat auf dem Balkon hervor, deutete] Geberden an, daß er nicht getroffen sei, und befahl, daß daj

chester die Nationalhymne fortsepe. Unten in der Menge fai Bewegung statt. Der Mörder wurde von den erzürnten und 1

dürstenden Umstehenden ergriffen. Er wurde zuerst nach der Y

des Schlosses und dann in den Saal der Diana gebracht, wurde er von dem Minister des Junern, Herrn Duchatel, unt

dem Präfekten der Polizei, Herrn Delessert, verhört. Auch die h nigin hatte, so wie der König, den Schuß losgehen sehen, Dig nigin stürzte sich in demselben Augenblicke in die Arme des Kin um ihn wie mit einem Schilde zu bedecken.“ Der C o ustituti nel hat folgende Notiz: „Henry wurde gestern von dem Jusyi

der Gefängnisse, Herrn Dusfreône, besucht. Auf die Frage n

Motiven seines Attentats antwortete er : Er sei im Begriff gewi seine Bilanz zu deponiren (sich fallirt zu erklären); da er nigt| Muth gehabt, sich das Leben zu nehmen, habe er den Code a shlagen, um nahzuschen, ob nicht ein Verbrechen darin vorge sei, das die Lebensstrafe nah sich ziehe, ohne daß man Jemand t müsse. Da habe er dann den Plan gefaßt, nicht, den König zuz

morden, sondern nur nah dem König zu schießen, weil ja der

Versuch auf das Leben dcs Königs mit dem Tode bestraft wer,

General Lamoricière hat in eincr vorbereitenden Versamlt von etwa 800 Wählern am 30, Juli sein politisches GlaubeniŸ

kenntniß abgelegt :

„Jch war““, sagte er, „1830 zugegen bei der Einnahme von Al Auf der afrikanischen Erde erfuhr ih die Juli-Revolution, Ich leistet Dynastie und den Justitutionen, die Frankreich sich gegeben hatte, denß der Treue. Diesen Eid, ih habe ihn gehalten. Es ist wohl unnöthig, ih besonders versichere, ih sci entschlossen, ihn auch ferner zu hal Gleich in der ersten Zeit unserer Beseyung Algeriens beschäftigte ih 1 mit den Mitteln, den Boden, welchen französische Tapfeikeit erobert hi zu befruhten. Wir brachten die Civilisation nach Afrifa; wir rohe Barbarei; aus dem Zusammenstoß mußte Krieg entstehen; ist es gefommen. Jch hatte das Glü, mihch einigemale au zeichnen; mein Name erschien in mehreren Bülletins der Armee von 1 Als ich 1838 nach Frankreich zurücktam, schlug man mir die Deputuh vor, Jch erklärte, die Ehre niht annehmen zu können. Der Krieg n vollem Gangz ih erkannte die Pflicht des Soldaten; er soll seincr i folgen und bessere Zeiten abwarten. Uebrigens war damals die algien Frage noch nicht reif, vor die Kammer gebracht zu werden, Jm Y 1842 wurde mir der Vorschlag zur Kandidatur von neuem gemacht Lage der Dinge hatte sich nit geändert : ih trat zum zweitenmal ¿4 Heute sind die Verhältnisse nicht mehr dieselben: die Talente / Ober-Feldherrn,, vereint mit den Anstrengungen unserer Armee, hab w sere Besizungen in Afrika ausgebreitet und unsere Herrschaft befestigt, d jüngste Jusurrection der Araber konnte unseren Besiystand nicht Frankreichs Junteresse erheischt, daß wir Algerien folonisiren, weil die Anl wenig geeignet sind, zur Civilisation und uns nie die Opfer veigelten | den, die wir bringen müßten, um sie zu zwingen, im Frieden mit uni leben. Unser Verbleiben auf dem asrisani\jhen Boden ist bis jeyt nur 1 sicher ; alle Gegenstände der ersten Nothwendigkeit werden von versciedt Punkten unserer Seeküste am Mittelländischen Meer auf 2500 Sd zugeführt. Wenn sih Wolken am Horizont zeigtcn, hätten wir nit gi Mißgeschick zu besorgen ? Einem derartigen Ercigniß muß vorgebeugt wt Wir müssen uns temühen, Algerien zu folonisiren, Ueber diefe Frage ml ih zu der Kammer sprechen. Nicht von der Kriegführung in Asrisa} denke ich zu handeln, sondern von der Colonisation, die seit lange der ( geustand meiner Studien ist. Es is hier der Ort nicht, mcinen Plan f

zulegen; in der Kürze mag bemerkt werden, daß die Colonisation nur n lich wird, wenn Menschen und Kapitalien nah Afrika auswandern, |

jenen Boden, den unsere Waffen der Civilisation geöffnet haben,

Auswanderer und Kapitalien nah Algerien ziehen, muß dort Sichel herrschen ; diese kann nicht erreicht werden, ohne Justitutionen; man" also darauf zu denken habcn, unsere Niederlassung in Afrika nach sola Bedingungen zu organisiren. Jch bia bis daher den Parteifämpfel Junern Frankreihs sremd geblieben; ih kenne aber darum nicht wen

die Lage unseres Landes im System der allgemeinen Politik, so wie ind zug auf die finanziellen Kräste. Frankreichs Lage nach außen ist nid!

wie wir Alle sie wünschen: wenn ich mich bci der Frage

Algerien verweili habe, so geschah es, weil ih das glühendsie Ba gen unterhalte, mein Land von einem der bedeutendsten Hi nisse, die seiner Erhebung im Wege stehen, zu befreien. Jch habe, ! langer Abwesenheit, Frankreich durchreistz ih fand überall cine bent werthe Zunahme des Gedeihens; unermeßliche Bauten sind ausgeführV denz andere sind begonnenz aber über unsere finanziellen Mittel i a

Jahre voraus verfügt; das Budget deckt selbst im Frieden die Ausg dicht, Unter diesen Verhältnissen habe ih mich gefragt, ob unsere Küstenstrecke von Antibes bis Port Vendres, von Bayonne bis Dünlkirg im Vertheidigungsstand ist? ob sich in unseren Zeughäusern genugl Vorräthe befinden. Mit Bedauern habe ich erfahren, daß unsere L dieser Beziehung sehr viel zu wünschen übrig läßt. Das hat mich au Gedanken gebracht, daß wir uns auf der Bahn nüplicher Verbesserung") weit haben sortreißen lassen, während darüber versäumt wurde, den ei halien

Maßregeln die nöthige Sorge zu widmen. Der unsichere

Algeriens, der Zustaud unserer Marine, unscrer Firanzen, unserer Y

digungsmitiel, das sind die Elemente, aus welchen sich Franlreichs

nah außen erklärt: es bedarf langer Zeit und großer Anstrengung/ hier éine Aenderung zum Besseren zu Stande zu bringen ; aber M dazu kommen. Eine große Nation, wie die französische , eine indu und handeltrcibende Nation, darf nie im Schoße materieller Wohlfahri® \{lummein und dabei vergessen, daß die Achtung vor ihrer Flagge

Außen die cinzige wahre Garautie ihrer Juteressen ist, Auf diese

stände habe ih zumeist mein Studium gerichtet: sie werden mich vorm lich beschäftigeu, wenn mir die Ehre zu Theil wird , in die Kammel ?

wählt zu werden.“

Dieser allgemeinen Erklärung folgten spezielle Fragen der Wi ler, denen aber Lamoricière meist auszuweichen suchte, indem er vornherein gegen die Uebernahme einer sein freies Votum bes

kenden Vollmacht protestirte.

Paris, 2. Aug. Eine telegraphische Depesche aus Eu y 1. August Mittags 25 Uhr meldet, daß der König in vollkom Gesundheit war, Se. Majestät erwartete um 3 Uhr den D

des Krouprinzen von Bayern.

Gestern waren die besorglichsten, aber durchaus falschen Gel in Paris verbreitet, eben so auch in Roueuz es hieß, der Köniß

dann ein Flintens{huß Majestät am Arm Aumale an der Seite seines Es übten hier und in Rouen diese falschen Ge- Einfluß auf die Fondsmärkte aus, und darauf rdichtungs - Manöver berechnet gewesen

„Die Wahi - Operationen ha- Jn mehreren Arrondissements, nament- d Iten sind die Wahlen der Präsidenten und s)tig für die konservative Partei. Uebereinstimmung gebildet, lchen die Konservativen in Majorität sind, haben an So votirten in dem 3ten Im Arrondisse=

em Schlaganfalle ergriffen worden, t dnie abgefeuert worden

, habe Se. den Herzog von

l ndet und

händlihe E

est in den Débats: heute (ften) bego h in dem L, tatoren gün cden ín voller ‘hlern, unter we frutinien niht Theil genommen. ent von 1579 Wählern blos 1054, nis fanden sich von 1226 eingeschriebenen Wäh- Man versichert uns, daß im Iten und 1lten als das definitive Büreau proklamirt wurde , einige durch das Ergebniß enttäuscht, gegen die daten Beleidigungen und Drohungen richteten. Wir litischen Freunde dringeadst auf, flihten nicht dur die gewaltthätigen Handlungen , zu pposition im Gefühle ihrer Ohnmacht Zuflucht nehmen scheint, einshüchtern zu lassen.“ t aus Bologna vom 24. Juli: Papstes in Betreff der Aufhebung der Das Journal der beiden ntliht ein Königliches Dekret, welches verfügt, daß ommissionen für die Staatsver=

Einige Büreaus Eine große Anzahl von

t von St. De

ondissement , jhler der Oppos

sich in der Erfül=

Man shreib : Der König von el hat das Beispiel des sionen nachgeahmt. ¡cilien veröffe ( am 24. Mai 1826 errichteten K

hen aufgehoben sind.

Großbritanien und Irland.

Die öffentlichen Blätter sprehen sich mit

London, 1. Aug, 1 den König der Fran-

ber den neueu Mordversuch gege1 Der Standard sagt in seinem desfallsigen Artikel: aßen stolz, wenn wir bedenken, daß wir durch solches Verbrechen so zu bestrafen, daß der Grund werde, dazu beigetragen haben, unsere ge- efahr oder der Verhöhnung von wirklichen Versuchen gegen das Leben Jhrer Majestät, je nach- Unser Vorschlag war nämlich, ndig als Hochverrath gerichtet wer= die mit einer \{himpflihen öffent-

Fir sind einigerm en Vorschlag, ein Verbrechens getroffen ite Königin vor der G 1 nun der Fall is, zu beshüßen. ; solhe Versuche nicht nothwe müßten, sondern als Ver n Auspeitschung bestr des Standard genommen worden, und mi Zeit kein Angriff me d das von uns angegebe fast fünf Jahren ein litif dieses Gesebe nmen werden közner hig unbedeutenden Kriminal- einer öffentlichen, leichten, dpeitshung alle drei Monate, Hanswurst-Patrioten

geseßgebenden t dem glücklihen Erfolge, daß seit e Majestät gemacht worden, ne Geseß, wenn wir uns recht erinnern, dter Buchstaben geblieben ist. Sollte die cht auch mit Vortheil in Frankreih ange- 1? Eine Verurtheilung durch einen verhältniß- Gerichtshof, cine lange Gefängnißstrafe, aber \{chmerzlihen und \chimpflihen

würde voraussichtlich die Eitelkeit zähmen und die Wuth der ver- lihkeitêmänner besänftigen, während der Glanz eines Gerichtshof der Pairs und die Feierlich= t der Guillotine jeßt nur dazu dienen,

dem Kaffernlande schreibt die er die Kolonisten, noch die eben so wenig können sich rühmen; aber man enig gebessert habe, was in Fäl- , daß die Lage sich ver-= dem Feinde kräftig Ein- beharrt nicht nur auf seinen Plün- zwei beträchtlihen Haufen, die eine stete Rich-

hr auf Jhr

sanati\sch\ten iseltsten Rh pzesses durh deu Staats- der Hinrichtung mi natiómus und diese Wuth zu nähren.“ Ueber die leßten Nachrichten aus

mes Folgendes: „Zwar erlitten wed schen Truppen bedeutende Unfälle, und end eines bedeutenden Erfolges mt ein, daß die Sachlage sich w , wie dieser, so ziemlich eingestehen heißt Noch nirgends hat man

Kaffern irg

limmert habe. t thun können, und derselbe sondern scheint auch in von Grahams Town einyerziehen, Die Zahl der Wilden scheint niht ret daß nirgends

beiden Seiten g wesiwärts zu verfolgen. annt zu sein;

während einige Berichte angeben, hr als 500 Kaffern an einem

Punkte beisammen gewesen seien, ge- andere die Stärke ihrer Corps als weit beträchtlicher an. durchziehen den westlichen Bezirk der Kolonie in allen obgleich sie niht viele Menschen tödten, indein sie das Schlachtvieh fort- niederbrennen. jeder - Streitmacht aufzunehmen, Tapferkeit mit verzweifelter: Hartnädigfkeit. | Kolonisten an der Gränze und wissen diese Kennt- hre Plünderungs=- und Verheerungs- leihweise Straflosigkeit aber, welche Fortseßung ihres Raub- | das Schlimmste bei der Sache. Es ist die sich so reih geplündert haben, als bur den des Schwer- friedlihen Gewohnheiten zurüdzu- en o leiht zu einem st die Horden der e Unfähigkeit wird sie ab- n, das so ganz zu Beute bringt. sind über New = York daß der Gou-

eis-Partieen htungen; sie verbreiten, all Schreden und Verhéerung , bèn und die Pachthöfe lreih genug , d) sie kämpfen Sie kennen Schwäche der besens zu benuyen, um i de auszuführen. her ihre Angriffe begleite eins anfeuern , und dies i hs unwahrscheinlich, daß Leute, dur anderen Einfluß,

te, muß sie zur

diese Kaffern, y vermocht werden fönnen, zu Man wird ihre Stämme künstig eb bruhe in den Westen bewegeu können, Nichts als gänzlich eden, ein Plünderungs-System wieder anzufange 1 Neigungen paßt und ihnen die Mit dem Post - Dampfschiffe „Britannia“ Yrihten aus Cuba eingegangen neur der Jusel, O doz (?) von den Philippini Au \ind auf demselben Wege Juni eingetroffen. gelegenheiten am Plata-Strome. die Blokade von Buenos-Ayres seh hiffe, welche dieselbe durhbrechen wollten, as seinerseits hatte ein Dekret erlassen, d Manushasten der alliirten Escadre, \ ide, als Mörder bestrast werde les. General Rivera war am

tischen Hochlande, ômal so reiche

, welhe melden, bberufen und durch den General hen Juseln erseyt worden sei.

Nachrichten aus

"Donnell, a

Rio vom Diese beschäftigen sich ausschließlih mit den Die allirten Mächte handhab- r streng und hatten mehrere bei Ensenada verbrannt. demgemäß die Offiziere o bald man ihrer habhast Aus Corrientes nichts 13, Mai von Colonia aufgebrochen d hatte eine Truppen-Abtheilung Oribe's geshlagen. Die Parana- jedition wurde täglich in Montevideo zurinkerwart

Die Times spricht sich in einem leitenden Art ) offenen Briefes des Königs von Dänemark age über die Erbfolge aus.

_X London, 31, Juli. igkeit der öffentlichen Ange Monaten unsere Aufmerksamkeit wischen die Repeal-Agitation ihre hätigkeit fortgeseßt hat. Sie is inde i nd i Die Geldmittel des Verei

ert, und die Einigkeit der Mitglieder h } abgenommen, als ber Gewinn, den

ifel zu Gunsten in Betreff der

Der unablässige Wechsel und die legenheiten in England haben in den von Jrland ganz abgewendet, Operationen mit ungeschwäh- ß in méhr als einé s{chwie- ns haben sich ver- at in demselben Verhält- sie unter sich zu theilea

e Xage gekommen !

r L E T i i Ei E E S ici ai Gl ilA E L L f s A S ee F S A A Es f Ae A N ; R e E

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hatten, Man wird \ich erinnern, wie Herr Smith O'Brien eine gewisse Auszeichnung zu Anfang der Session dadur suchte, daß er sich weigerte, als ein irländisches Mitglied in englischen Comités des Unterhauses zu sigen, Er wurde auf einige Wochen für sein Nichterscheinen ins Gefängniß des Hauses gestedt und endlih aus Mitleid und Gleichgültigkeit seiner Kollegen daraus befreit. Nach diesem kleinen Märtyrerthum fühlte sih Herr Smith O'Brien wohl geeignet, unter die Reihen irländischer Patrioten zu treten, und über- nahm auch sofort die Leitung des „jungen Jrland“/, einer Partei in dem Repeal-Verein, welhe dur das Journal die Nation vertreten wird und weit ungemäßigter, demokratisher und der Verbindung mit England abgeneigter ijt, als die Partei O'Connell’s. Die beiden Factionen des Vereins sind nunmehr zum ernsten Bru gekommen. Smith O'Brien und seine Freunde haben sih aus der Versöhnungs- halle zurückgezogen, und Jung = Jrland wirft die kluge Herr- haft O'Connell’'s ab. Es ist leiht vorherzusehen, daß diese Herren entweder in Unbedeutendheit zurücksinken oder, was wahrscheinliher ist, daß sie an die wirklihe Ausführung ihrer ver- zweifelten Pläne gehen. Es besteht indeß dieser Unterschied zwischen den beiden Parteien. Bei O'Connell is die Repealfrage mehr ein Vorwand zur Agitation ein Mittel, Geld zu erheben, eine Täu- hung, an die er selbst niht glaubt, uno von der er weiß, daß sie niemals wahr werden könne. Aber er hat aus den Dupirten aufrich- tigere und gläubigere Menschen gemacht, als er selbst ist, Jung - Îr=- land, Smith O'Brien und seine Genossen sind nicht geneigt, ihre Vertretung der Repealsache innerhalb der Rechtéknisse oder der fried- lihen Vorwände ihres ursprünglichen Führers einzuschränken. Sie glauben mit ziemliher Aufrichtigkeit an die Unabhängigkeit der irländischen Nation und wollen für sie größere Opfer bringen, als O'Connell jemals beabsichtigt hat ; könnte ih sie wirklich unfähig halten, für diese ihre Ueberzeugung zu han- deln, so müßte ih eiue noch niedrigere Meinung von ihnen haben, als ih habe. Sie sind im Unrecht, sie sind wahnsinnig, sie werden unterdrückt werden, aber sie werdea wenigstens ihr Land nicht durch einen groben Betrug und eine shamlose Lüge entehren, Man muß abwarten, für welhe Seite das Land sich entscheiden und welche Wendung die Repeal- Agitation nehmen wird, nachdem O'Connell ge- nöthigt worden ist, ihren Folgen Einhalt zu thun und ihren Exzessen Widerstand zu leisten; aber jedenfalls hat der Liberator eine gute Gelegenheit, mit den Whigs gegen die revolutionairen Schreier der Repeal sih zu vereinen, und ih zweifle niht daran, daß er dabei für seine cigene Sicherheit schon sorgen wird.

Belgien.

Brüssel, 2. Aug. Die Repräsentauten - Kamnr is auf den 6ten d. M. zurückberufen; der Präsident derselben, Herr Liedts, hat den Mitgliedern davon Anzeige gemacht.

Aus Flandern erfährt man, daß Bosheit und Speculationssucht um die Meinung zu verbreiten, als seien die Kartoffeln dieses Jahr wieder von der Krankheit befallen, in vielen Kartoffel - Feldern Vi- triol auf die Kartoffel-Pflanzungen geschüttet. Gegen zwölf Perso- nen sind darauf ergriffen worden und finden ihre Strafe.

Antwerpen, 31. Juli. (Elbf. Z.) Sie werden durch die holländishen Journale vielleiht {hon vernommen haben, daß der Traktat mit Holland nun wirklich gezeichnet ist. Wir woklen nur hof- fen, daß wir nicht lange mit der Annahme hingehalten werden. Die inneren politischen Neuigkeiten unseres Landes, wie der neu ausge- brochene Zwist der beiden liberalen Verbindungen in Lüttich, welcher höchst schädlich und ärgerlich sür die liberale Sache is, und der Wahl= fampf zu Soignies, wo mit {wacher Mehrheit der Graf von Lannoy als fatholisher Kandidat zum Ersaß des verstorbenen Duvivier in die Repräsentanten-Kammer gewählt wurde, sind von keinem besonderen Jn- teresse für das Ausland, wenn nicht insofern, als eben aus dem Streite in Lüttich hervorgeht, wie sehr die Gesinnungen unserer Libe=- ralen noch voller Schlacken sind und bei allem erwünschten Fortschritt, wie ihn die starke Opposition gegen Herrn von Launoy beweist, die liberale Sache ihren Trägern in unserem Lande noh nicht jene Selbst= verleugnung eingegeben hat, die vor Allem noth thut. :

Jnteressant dürste cs noh sein, zu erfahren, daß in unserer großen Handelsstadt das Schulden - Gefängniß im Augenblick ganz leer steht und sich dadurch der Ruf von der Solidität Antwerpens, in Betreff der Erfüllung von Zahlungs - Verbindlichkeiten , aufs neue bewährt sindet,

Atadliem

Nom, 24. Juli, (D. A. Z.) Der Kapuziner-General Kar- dinal Micara soll nach der Veröffentlichung der Annestie und der dadur hergestellten allgemeinen Zusfciedenheit zum Papste gesagt haben: „Sie haben mit einem Blatte Papier mehr gemat, als Jhr Vorgänger mit 22 Millionen Scudi.“ Denn daß diese zum großen Theil für die Erhaltung des stehendeu Heeres aufgegangen sind, ist eine allbekannte Sahe. Die Einfachheit dcs von den Begnadigken zu unterzeichuenden Neverses läßt deutlich die Feder des Papstes selbs wahrnehmen, so wie der zuleßt mitgetheilte Anschlag, mit welchem er für die Zeichen allgemeiner Freude dankt und ihre Mäßigung erbit- tet, ebenfalls von eigener Hand aufgeseßt is. Wenn es damals, als er erschien, Wunder nehmen mußte, daß er von der Staats= Secretarie und niht vom Governatore unterzeichnet war, so hat spâä- ter eine Auseinanderseßung der Umstände davon Rechenschaft zu ge- ben gesuht. Man sagt, daß am zweiten Abende das Volk die Zu- gänge zum Plaße vor dem quirinalischen Palaste mit Polizei-Solda- ten beseßt gefunden habe. Der Papst habe diese vom Monsignore Marini genommene Maßregel noch zeitig genug erfahren und sie augenblicklih abgestellt. Dagegen sei ihm Tages darauf ein Anschlag zur Approbation vorgelegt worden, in welchem das Volk mit harten Ausdrücken zur Ruhe verwiesen worden sei, Diesen habe der Papst lcbhaft gemißbilligt, augenblicklih zerrissen und statt dessen selbst jene \{hönen Worte aufgeseßt, welche 1m Namrn des temporairen Staats= Secretairs, Monsignore Sanktucci, publizirt worden sind. Es ist dies nicht das einzige Anzeichen von einer ziemlih starken Mei- nungs - Opposition, die si bereits gegen den neuen Papst au bilden beginnt, Hört man ihn doh \chon von einigen Anhän- gern des alten Regime als einen FSramasson verdächtigen , und sicherlich is es in Folge der Einflüsterungen von dieser Seite her, daß der Pöbel bereits von Befürchtungen murmelt, als könne das Land bei der neuen Ordnung “0 e e u. dgl. 14 unterscheiden sich die stattgehabten Freuden ezeigungen von denen, E lien ifiheren Päpsten zu Theil geworden sind, daß die Mar- maglia dieômal fast gar keinen Antheil hat nehmen können, weil ihr durh den Kern der Gesellschast alle Pläße weggenommen waren, So wie aber bezahlte Klageweiber einen ganz anderen Eindruck machen als die ernste, tiefe Trauer aufrichtiger inniger Theiläahme, so wiegen die dem gegenwärtigen Papst widerfahrenen außerordent- lihen, nachhaltigen und freiwilligen Ehrenbezeigungen alle ähnlichen

reudens-Aecußerungen, selbst den Jubel, mit welchem Pius VU. bei feiner Rückkehr in die ewige Stadt empfangen wurde, reihhaltig und

vollwichtig auf. Nom, 25. Zuli, (A, Z.) Nach und nach treffen nun Be-

w oe U Ag E 9 A ch2 E S L V s

ertheilte Amnestie aufgenom- nd der Dankbarkeit waren in Provinzialstädten gleich groß. ' die Post nah Mitternaht mit der Am- nestie eintraf, wurden die Bürger durch Trommelshlag aus dem Slafe geweckt, und es erfolgte Illumination. schaften hat man das Bildniß Sr. Heiligkeit auf einem Triumphwa- Jn Foligno wurde die Freude dadurch getrübt, daß man mehrere dreifarbige Kokarden in den Straßen fand, aber den treuen Bürgern kostete es denn auh nicht viele Mühe, die bös= willigen Deponenten festzunehmen, und wie man hierher \chreibt, sol- len es Unterbeamte der Polizei gewesen sein. Dasselbe soll auch hier und auf den deshalb an den Papst abgestatteten : „Hat man die Kokarden weggewor= ß die Leute sie niht mehr brauchen.“ Auch haben mit Verlust ihrer

richte aus den Provinzen ein, wie die men ist. Die Ausbrüche des Jubels u Perugia, Ancona, Forli, Jn einigen Ortschaften, wo

furz in allen

p R A s mi

In anderen Ort-

gen umhergezogen.

C L T7 T R A S

vorgekommen sein, Bericht soll er erwiedert haben fen, so is es ein Zeichen, da Solche und andere Züge gehen von Mund zu M mehrere Prälaten seinen Sinn für Gerechtigkeit , Stellen, kennen gelernt. Die Gazzetta privi zählung der verschiedenen Festlichkeiten, des päpstlichen Gnadenaktes stattfanden, daß am 23, Juli allgemeine Stadi-Beleuhtung und gleichzeitig am großen Plaße die Aufführung einer auf das Fest bezüglichen Kantate statthatte, berühmte Kapellmeister Rossini in Mu Sängern bewerkstelligt selbst geleitet wurde. Volksmenge mit brennen und Blumengewinden na Erzbischofs, welhe Beide au

Wie es heißt, soll Hauszinses erscheinen ; ßigung der Abgaben gewähren,

legiata di Bologna meldet bei Auf- welche in Bologna wegen Abends eine

sik geseyt und deren von von dem genannten Tonseter Nach beendigter Kantate strömte eine zahllose den Faeln unter Vortragung von Fahnen ch den Landhäusern des Legaten und des ch dur wiederholtes Vivatrufen begrüßt

e Ausführung

eine Verordnung wegen des hiesigen hohen der Staat will den Hauseignern eine E die den Miethsleuten zu Gute kom-

chifff unter preußischer

avecchia ist in diesen Tagen ein S Erbauung des

Flagge eingelaufen, vielleicht das erste, Hafens dort gesehen worden ist.

Der König verläßt uns heute Abend hen Familie und Gefolge und wahr-

welches seit der

Palermo, 20. Juli. wieder mit der ganzen Königli scheinlih au mit der Flotte.

Portugal.

1. Aug. Sie kennen ohne Zweifel die Modisi- cation, welche das portugiesishe Ministerium erlitten hat. Anschein nah aber hat die Königin nur mit aller Mühe sich bewegen Die näheren Angaben über den Hergang, sheinen darüber feinen Zweifel zu lasen.

ck Paris,

lassen, darein zu willigen.

welche uns heute zukommen, Bekanntlich war der General Marquis von Saldan bisherigen Kabinette ernannt gewe

a zum Kriegê- en, hatte aber Erst vor kurzem London nach Lissa- die ihm in Anbe- ihrem verstorbenen mit ihrem Vertrauen Die Monarchhin wollte

Minister in dem immer gezögert, den Posten wirklih anzutreten. endlih hatte er von Brüssel aus die Reise über bon angetreten, wo er von der Königin, ihrer Sache bethätigt hatte, beehrte, mit Ungeduld erwartet wurde.

feinen entsheidenden Schritt thun, ohne zuvor seine Rathschläge ver- nommen zu haben. Allein das längere Warten behagte am Ende den tonangebenden Stimmführern nicht mehr, und sie beschlossen, um je- den Preis und mit Anwendung jeglichen Mittels die unverzügliche Erfüllung ihrer Forderung eines wenigstens theilweisen Ministerweh- els zu erzwingen, den Widerstand der Königin dagegen zu überwin- den. Der Verdacht, daß mehrere Mitglieder des Kabinets selbst da- bei die Hand im Spiele gehabt haben, liegt nur allzu nahe, wenn man die Art betrachtet, wie der Schlag aus scheint das höchst unwürdige und bei den welchen sich die Königin ihrer Entbindung nahe befindet, dop dammenswerthe Einschüchterung bloße Ueberredung 19, Juli, bemerkten die Einwoh

eführt worden ist. Man esonderen Umständen, in

angewendet abzunöthigen , erreihen vermochte. ner von Lissabon plöglih mit Erstaunen und ohne daß sie si die Veranlassung zu erklären vermochten, ordentliche militairishe Maßregeln. Jn allen Richtungen hörte man den Generalmarsh schlagen, Truppen aller Waffengattungen, von der Linie sowohl, als der größté Theil der neu errichteten Bataillone der National-Garde, durchzogen die Straßèn und beseßten die ö wie als ob es sich um Erstickung eines neuen Volks- gefahrdrohend bevorstände. Während dessen gaben \sih Zeichen eines solhen fund. Die Minister, deren Be- abinette es galt, waren von dem ganzen Vor- ndwer ; denn alle diese militairischen her um ihre

Am Sonntag,

handelte, der aber nirgends seitigung aus dem K nge eben so überrascht, als irge nstalten wurden getroffen, ohne daß man sie vor Meinung darüber Besorgniß zu haben, d die Enthebung des Marquis von Saldanha von Posten im Kabinette unterzeihnete, ehe der- Allgemein versicherte man son längst mit dem Marquis seine eigene Stellung Alles fürhtend, habe bei dem ganzen Manöver und allerdings ist ihm, für den Augenblick Zugleich wurde die eingereihte Ent= Ministers der Marine und der Kolonieen, Dom und des Ministers der geistlihen Angelegen- Herrn Joaquin Felipe do Soure, angenominen. mella aber vertauschie das Ministerium der Fi- des Jnnern und Herr Mousinho de Albuquerque das t dem der Marine und der Kolonieen. genau das Programm, zu befolgen gedenkt. Ei dem anderen, neuen Alle Offiziere, die: auh Verdacht chartistisher Gesinnungen stehen, erseßt werden, die erst d Frankrei nah Lissa- 20sten enthielt wieder n Subaltern-Beamte. lt in den Klubs eine Blätter selbs ge- 8 Thrones und der Königin mit nur auf den ersten günstigen Mo- in soll zur Abdankung für die Zeit der Regentschast ernanut werden, die aus Dies liefe auf eine Nach- was 1840 in Spanien geshah. Es muß si wénn män die jeßt herrschende hervorragendsten Männer ihrer eigenen

was hevorstände , lich nahgab un dem ihm übertragenen selbe noch davon Besiß genommen hatte. zu Lissabon, der Herzog von Palmella, von Saldanha uneins und deshalb für von dessen naher Ankunst die Hauptrolle gespielt, wenigstens, dasselbe gel lassung des bisherigen Jose Jorga Loureiro, heiten und der Justiz, Der Herzog von nanzen mit dem des Junern mi Noch kennt man nicht binet in seiner jeßigen Zusammenseßung man aber darüber vernimmt, gleicht, wie ein Zugeständnissen an die rev nur im Entferntesten im s ollen aus dem Heere entfernt und durch jene der Verbannung aus Spanien un Das Diario vom Abseßzungs-Dekreten gege republikanische Partei entwicke Thätigkeit ;

welches das Ka- olutionaire Partei.

fürzlih aus bon zurüdckgekehrt find. eine ganze Menge Die radikale und außerordeiitliche e stehen zu, daß die Feinde de unheilvollen Plänen umgehen, und ment warten für ihre genöthigt , Minderjährigkeit entschiedenen Ra äffung dessen

Die Köni

usführung. omg ausger

der Kronprinz zum desselben etne i difalen zu bestehen hätte.

t gekommen sein {hon Mißtrauen gegen