mir und Herrn Grisier ist sehr stark; ih sche recht gut, er will mich in Verlegenheit bringen ; er is radifal, und ih bin sehr monarhi ch gesinnt; er fragt mi, ob ih einem Kabinet Thiers, einem Kabinet Barrot, ei- nem Kabinet Lherbette die Dotation bewilligen würde. Darauf ist meine Antwort : Namen machen bei mir keine Politif. Sehe ih im Jnnern Wohlstand, nah außen unsere Fahnen stolz entfaltet, so ?ommt es mir auf eine Dotation nit an; ih werde sie dann votiren.“ Der Präsident gab nun das Wort dem Herrn Dubail, der den Kan- didaten Quinet vertrat. „Jh bin nur ein geringer Bürger“, sagte dieser, „und soll mih mit dem reihen Herrn Ganneron messen ; doch im Gefühl meines Rechts denke ih mich dem Kampfe gewachsen. Die Op- position des Herrn Ganneron kommt mir allzu zahm vor ;_n:€ bedurste Frankreich mehr einer energischen Opposition, als heute. Herr Quinet istkein Freund der Jesuiten; er ist nicht müde geworden, sie zu bekämpfen ; zuleßt wurde er ihnen hingeopfert ; wir alle lieben die Jesuiten eben \o wenigz wir halten es in diesem Punkt mit Moliere und Pascal. Der Jesuit will die Seele knehten, um sih des Körpers zu bemei- stern. (Von allen Seiten: „Genug! Genug! Hier ist Niemand, der die Partei der Jesuiten nähme! Ueberlaßt die Jesuiten dem Constitutionnel !‘’) Was ist aus dem Frankfreich von 1830 ge- worden? (Bei diesen Worten Ausbruch des Unwillens im ganzen Saalz die Wähler streiten unter sich; man hört von allen Seiten Hinaus! rufen ; mit Mühe gelingt es dem Präsidenten, die Ruhe her- zustellen; Dubail deklamirt weiter.) Unter dem Vorwand, erhalten zu wollen, erstickt man. Fragt man: Was treibt denn unter diesen Umständen die Opposition? so ist die Antwort: sie treibt Bank geschäfte. Nun muß ih aber gestehen, daß mir eine Opposition, die Bank= geshäfte macht, durchaus niht behagen will. Jh würde meine Stimme keinem Banquier geben, wenn er mir nicht (für seine poli- tische Grundsäße) eine Caution von ein paar Millionen stellte.‘ Viele Stimmen: „So ist's!“ Andere: „Zur Ordnung!‘ Ganneron be- \{chwert sih, daß man ihn persönlich angreifez Dubail verzichtet aufs Wort; Ganneron folgt ihmz die Versammlung neigt sich von den beiden Kandidaten abz ein Wähler erhebt si, einen dritten , impro- visirten,. vorzuschlagen , nämlich den Präsidenten Malgaigne , der 1) denn auch glei bereit zeigt und als Kandidat eine lange Rede au die Wähler richtet; er verspricht, wenn man ihn in die Kammer be= rufen wolle, die liberale Fahne zu entfalten; er verschreibt sich keinem Minister; Thiers und Barrot flößen ihm so wenig Vertrauen cin, als Guizot ; er wird unter keiner Bedingung irgend eine Dotation zuge= stehen. Ganneron, sihtlich bewegt, nimmt nochmals das Wort; er muß sich aber kurz sassen, denn man unterbricht ihn immer von neuem mit den Fragen: „Was haltet Jhr von der Dotation? Wie steht es mit der Revision der Septembergeseße?“ Die Versammlung trennt
sich in höchster Aufregung.
= Paris, 4. Aug. Unter der ganzen Opposition herrscht über den Gang, den die Wahlen in den Departements genommen haben, gewaltige Bestürzung z vergeblich suchen ihre Organe dieselbe unter einem erkünstelten Triumphgeschrei über die Wahl des Herrn Berger zum Deputirten des zweiten Bezirks von Paris an die Stelle des Herrn Jacques Lefebvre zu verhüllen, Jn Paris, wo zu allen Zeis ten die Oppositions - Tendenzen einen empfänglihen Boden sanden, gelang es denselben auch diesmal, das Uebergewicht zu behaupten, das sie seit 1842 eingenommen haben. Es erklärt sih dies leicht aus der großen Zahl der Oppositions-Orgeine, welche jeden Tag die öffentlihe Stimmung bearbeiten, und aus der größeren Lebhaftig- keit, mit der hier immer die politischen Leidenschasten sowohl, als eine gewisse Sucht des Widerspruchs, sich geltend zu machen suhen. Die Schreier hier glauben si gewaltig erhaben in jeder Beziehung über die anderen fleinen Leute da draußen, die man Pro- vinzialen nennt, und die so einfältig sind, za glauben, daß der Friede die erste Bedingung des Wohlstandes, dessen Erhaltung aber mit dem Versuche Frankreihs, gewissermaßen gebietend in die Ge- staltung der europäischen und der Weltverhältnisse einzugreifen, stets herauszufordern, wie die Opposition es möchte, nicht vereinbar sei. Jn den Departements zeigt sih die große Masse daher auch bescelt von dankbarer Anerkennung für die unablässige Sorgfalt, mit welcher der König stets über Erhaltung des Friedens wacht. Ju den Provinzen deukt man auch an die Förderung der materiellen und moralischen Interessen des Landes, welche nur mit Erringuug Einer festen Stabilität in der Verwaltung möglich is, und, läßt sih in dieser Ueberzeugung nicht durch die hohlen Declamationen einiger Ehrgei- zigen oder Brauseköpfe irre machen, die es sich zum Gewerbe gemacht haben, gegen alle Regierungen. loszuziehen, Daraus erklärt si der außerordentlihe Triumph, den die Regierung in den Provinzen ;et- ringt. Die zweite Stadt des Königreichs, Lyon, s{hickt auch diesmal lauter konservative Deputirte ; Marseille statt zweier Legitimisten und eines Konservativen jeßt zwei Konservative und einen Legitimisten. Auch heute lauten die Nachrichten aus den Provinzen sehr günstig, die Majorität des Ministeriums wird, allem Anschein na, sogar bis auf 140 Stimmen kommen.
„Die Nüance zwischen
Großbritanien und Irland.
London, 4. Aug. In der gestrigen Sißung des Ober=- hauses brachte Lord Brougham eine Petition des Grafen von Dundonald (Lord Cochrane) ein, in welcher derselbe um Untersuchung eines von ihm erfundenen Mittels zur Zerstörung feindliher Schiffe und Flotten bittet und die Gelegenheit benußt, um sich im Detail über das unvershuldete Ungemah zu verbreiten, welches ihn auf län- gere Zeit aus dem britischen Dienste vertrieben hat. Das ihm schuld- a Verbrechen war bekanntlich die Verleßung von Amts-Geheim- nissen zum Behufe von Börsen - Speculationen; Lord Cochrane, um den eigentlihen Verbrecher, seinen Onkel, Cochrane Johnston, nicht zu verderben, begab si der Vertheidigung in dem gegen ihn anhängig gemachten Prozesse, wurde \{impflich aus der Flotte und aus dem Bath - Orden ausgestoßen und erst 1233 wieder in seinen Rang als Contre- Admiral eingeseßt. Mittlerweile diente er bekanntlih unter Anderem ín Chili und Peru, welche beiden Republiken ihm, wie er behauptet, 100,000 Pfd. an Sold und Prisengeldern vorenthalten haben, weil sie glaubten, die englishe Regierung werde ihm, als einem gewissermaßen Geächteten, ihren Schuß Sl, Um diesen Schuß bittet nun jene Petition, gen ihn erlassenen Straf-Urtheils mittelst einer Parlaments-Akte.
Die Verhandlungen des Unterhauses, die ihrem Hauptinhalt nah gestern {hon mitgetheilt sind, boten nur ein untergeordnetes Interesse. Bei Gelegenheit der erta nas seines Antrages in Be- treff der Peitschenstrafe in der Armee brachte Dr. Bowring diesen Gegenstand in Anregung. Er gab die Hoffnung zu erkennen, daß Lord John Russell spätestens am 7ten seine Absichten hinsichtlich die- ser Frage dem Hause vorlegen werde, wo nit, \o werde er seiner- seits einen Antrag zu diesem Behufe stellen. Auch kündigte er an, daß er diesen Abend das Ministerium darüber interpelliren werde, ob es Kunde davon habe, daß die Peitschenstrafe auf Hongkong applizirt worden sei, Nicht weniger als 54 britishe Soldaten wären dort gepeitsht und dann den chinesischen Behörden überant- wortet worden. Lord John Russel ersuhte den Dr. Bowrin seine Motion bis zum 7ten auszustellen, damit er (Lord J. R.) nicht
so wie auch um Aufhebung des ge-.
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gezwungen würde, {on heute Abend die Details einer von der Re- ierung in dieser Hinsicht zu treffenden Maßregel zu eben, die bis jeßt noch nicht vollkommen gereift sei. Er hoffe, diese an dem ge- dachten Abend dem Hause mittheilen zu können. Mehrere, die irlän- dischen Angelegeuheiten betreffenden Bills, unter anderen die Magaßregel, welche die erhältnisse zwischen Gutsherren und Pächtern regeln soll, erklärte die Regierung bis zur nächsten Session aussehen zu wollen. Anch willigte auf ihre Vorstellung Lord Clive darein, die aus dem Oberhause gekommene Bill in Betreff der Bisthümer von St. Asaph und Bangor in dieser Session nicht weiter zu treiben. Auf cine Anfrage in Betreff der Kartoffel - Krankheit in Jrland erwiederte der Kanzler der Shaßkammer, daß die Aerndte der Frühfar= toffeln in Jrland fehlgeshlagen sei, daß aber reichliche Vorräthe sich in Privathändeu befänden. Die Aufmerksamkeit der Regierung sei auf diesen Umstand gelenkt worden, doch köune er versichern, daß feine Besürchtungen hinsichtlih einer Hungersnoth stattfänden. Den Schluß der Sißung nahmen Geldbewilligungen für die Armee ein, die im Ganzen zu 3,772,889 Pfd. veran chlagt sind. Capitain Layard beantragte bei dieser Veranlassung eine Adresse an die Kö- nigin, die zum Zweck hat, eine Untersuchung zu erbitten , inwiefern eine Abkürzung der jeßigen Dienstzeit iu der Armee dazu beitcagen würde, bessere Rekruten zu erhalten, die Desertion zu vermindern und auf diese Weise den Dienst wirksamer zu machen. Diese Motion hatte einige Disfussion zur Folge, nahdem aber der Kriegs-Secretair versprochen, daß die Sache in Erwägung gezogen werden solle, be- stand Capitain Layard nicht weiter auf seine Motion.
Das erste Bataillon der Schützen - Brigade, das in Corfu steht, soll shleunigst auf einer Dampf - Fregatte nah Gibraltar und von dort nah dém Cap geschaft werden, als ein Theil der den dort sstta- tionirten Truppen im Kriege mit den Kaffern unumgänglich nöthigen Verstärkung. i
Die Kanal-Flotte, aus sieben Linienschiffen, worunter vier vom ersten Range, bestehend, ist am 29sten v. M. unter dem Befehle des Vice-Admiral Parker auf einen neuen Kreuzzug ausgelaufen.
Ein gewaltiges, von Hagel und s{hwerem Regen begleitetes Ge- witter hat am 1sten d. M. London und seine nächste Umgegend, so wie einen Theil der mittleren Grafschaften, heimgesucht und großen Schaden an Fenstern, Schornsteinen u. \. w. angerihtet. Der dem Getraide zugefügte Schaden s weniger bedeutend, da dasselbe mei- stens {hon eingefahren war. Jun den niederen Gegenden von Cler- fenwell und dem alten Fleet-Graben staute sich das Wasser in den bis oben gefüllten Sielen auf und durhshwemnmte eine Anzahl alter Häuser und Ställe mit solcher Gewalt, daß Hausgeräth aller Art fortgerissen und in die Themse gesührt wurde, ja selbst Pferde und Kühe in den Strudel geriethen.
Der bekannte Bramine Dwarkanauth Tagore ist am 1stin d. Mts. hier in London an den Folgen einer Leber -Entzündung ge=
orben. N Nach den lebten Berichten aus New = York hatte eine große Feuersbrunst die Stadt Nantucket verheertz bei Abgang der Be- rihte waren shon 190 Häuser abgebranut, und das Feuer war noch nicht gelöscht. *
(B. H.) Die Parlaments - Sißung vom heutigen Tage bot nichts Bemerkenswerthes dar. Pr. Bowring versuchte im Unter- hause die Tabackszôlle von neuem zur Sprache zu bringen, fand aber wieder niht die nöthige Zahl von Zuhörern. Auf Lord John Rusfsel1’s Antrag wird das Haus nun auch am Sonnabend Mor- gen Sipung halten. — Jm Oberhause zeigte Lord Beaumont zum 14ten einen Antrag in Betreff des frafauer Aufstandes an.
5 Selgoland, 6. Aug. Der diesjährige Besuch des hiesi gen Seebades is stärker, als in einem der früheren Jahre. Die Badeliste. weist ‘bereits über 1000 Nummern nach, noch fortwährend bringen die Dämpfböte nene Besucher, und für sehr Viele sind Woh- nungen bestellt ,' da bekfanntlih der August die meisten Gäste hierher
führt. Am-zählreichsten sind hierunter , wie immer, die Hanseaten, die übrigen Norddeutschen bilden aber hier niht mehr wie früher die Mehrzahl, und ‘sie werden bereits von den Bewohnern der entfernte- ren Gegenden überboten, selbst die Oesterreicher bilden ein ziemli starkes Kontingent, ‘und auh Russen scheinen die Vorliebe, welhe das - hiesige Bad erlangt, bereits eifrig zu thei- len. Jn der That aber verdient elgoland auch dieje Gunst, da Luft und Meer hier einen seltenen Verein von Vorzügen bieten und auch Alles gewährt ist, was die eigenthümlichen klimatischen und ört- lichen Verhältnisse billigerweise'- zu fordern gestatten — Verhältnisse, ‘die freilih von denen nicht berücksichtigt werden, welche die Anforde=- rungen, die man’ an ‘die größeren Badeorte des Festlandes macht, mit hierher bringen, ohne die große Verschiedenheit zwischen hier und dort und die Unmöglichkeit zu bedenken, die hier die Natur schon manchen Wünschen entgegenstellt. ‘Jedoch sind dieser Unbefriedigten hier immer nur sehr Wenige, da die köstliche reine Luft und die stets wehselnde Pracht’ des Meeres reichlichen Ersaß für alle anderen Män- gel gewoähren und, was zur Erhöhung: der Annehmlichkeit des Auf- enthalts geshehen*fann, dafür wird auch aufs bereitwilligste gesorgt, Die der Oertlichkeit angepaßten Wohuungen bieten selbs in ihrer Beschränkung einen eigenthümlichen Reiz; der durch eine blanke Rein- lichkeit erhöht wird. Die Zuvorkommenheit der Bewohner, ihr bie- deres und höfliches: Benehmen gewährt eine musterhafte Bedienung; die Speisen und Getränke werden meist ‘in guter Beschaffenheit ge- boten, ohne unbillige Uebertheuerung, und was die Bade - Anstalten betrifft, so ist ‘die Direction stets bestrebt, hierin allen An- forderungen möglihs| zu entsprechen. - Auch an geselligen Ver- einigungspunkten - fehlt es nicht, die Jedem, der dafür - em- pfänglich, Zerstreuung und Erheiterung gewähren, und beson- ders dankenswerth: ist die bedeutende Kosten verursachende Für= sorge, welche die Bade-Direction dem Lesekabinet widmet, welches die gelesensten größéren deutschen Zeitungen aus den verschiedensten Ge- genden, \o wie mehrere belletristishe, daun englische und sranzösische Blätter für Jedermann zur unentgeltlichen Benußung bietet. Bei dem regelmäßigen Verkehr der Dampfschifffahrt mit Hamburg und Bremen ist daher Gelegenheit genug, von allen Ereiguissen auf dem Festlande stets. Kunde zu erhalten. - Wie dort, so ist auch hier die Hiße in diesem Jahre schr anhaltend. : und drückend, beson- ders is ‘der seit ‘den ersten Tagen d. M. hier herrschende Wärmegrad von +4 22° R. ein für die hiesigen Tempera- tur - Verhältnisse ganz ungewöhnlicher , der nur selten durch mäßige Luftbewegungen unterbrochen wird, da die von dem Festlande oft heranziehenden Vewitterwolken sich bei Erreichung der offenen See zu zerstreuen scheinen und hier ganz wirkungslos sind. Ein sel- tenes Phänomen warén die Nebel, welche am 2ten d. M. beim höch- sten Stande der Mittagssonne sich bildeten und auch an den folgen- den 2 Tagen die Jnsel umgaben, seit gestern sich aber gänzlich verloren und wieder die durchsihtige Klarheit eines italienischen Him- mels gewähren. E j
B elgien.
Brüssel, 5, Aug. Jn Ostende werden Vorbereitungen zum cipfans der Königlichen Familie getroffen , die, wie versichert wird,
einen Theil: der Badesaison dort zubringen will. |
| willfährig zu zeigen.
Der Senat is auf den 12ten d. M. zusammenberufen.
General-Mayor Chazal wird den Ober-Befehl über die im ÿ von Beverloo vereinigten Truppen führen. Oberst Trumper wird der Spitze des Generalstabs stehen. :
Von Antwerpen gehen dieser Tage wieder 180 Auswande
nach Rio Janeiro,
Dänemark.
Kopenhagen, 4. Aug. Se. Majestät der König vei die Hauptstadt gestern Abend um 8! Uhr und trat die Reise g dem Kriegs - Dampfschooner „Hefla‘“ nah Flensburg an.
Unterm Zten ijt. hier ein Königlicher Parole - Befehl, die Yy tair-Strafen betreffend, erschienen. Durch diesen Parole-Befehl n, den die Gemeinen und Spielleute in der Armee in 2 Klassen y theilt. Alle diejenigen, die nicht dur ein Erkenntniß des Krig Gerichts zur 2ten Klasse degradirt worden sind, werden zur fl Klasse gerechnet. Ju die zweite Klasse werden diejenigen vers welche sich in Uebereinstimmung mit dem Parole-Befehl vom j Oktober 4836 strenge Gefängnißstrafe bei Wasser und Brod ing bindung mit Stocfshlägen zugezogen, und ferner diejenigen , die j Diebstahl, Hehlerei und andere in der öffentlichen Meinung entehy Verbrechen haben zu Schulden fommen lassen. Auf die zur zwi Klasse Gehörenden is die Fuchtel oder Stockprügelstrafe statt} Gefängnißstrafe anwendbar, hinsichtlih aller zur ersten Klasse O renden fällt sie aber in Zukunft weg. Gemeine der zweiten dürfen weder Ordens- oder Ehrenzeichen, noch die für die Arme glementirte Kokarde tragen, auch können sie weder als Gejreite als Mitglieder eines Kriegsgerichts auftreten, sie können aber, 1 dem sie wenigstens § Jahr lang einen tadellosen Wandel gesi haben, wieder in die erste Klasse verseßt werden
Das Resultat der zehnten Sißung der roesfilder Sti Versammlung, in welcher am 27, Juli ein Antrag des kopenhaz Jundustrie-Vereins auf eine allgemeine Revision der Gewerbe-Orty berathen wurde, war nah längerer Debatte die Niedersebung Comite'’s mit 37 gegen 13 Stimmen, zur Untersuchung des eù reihten Entwurfs. - : i
Die preußische Korvette „die Amazone‘‘, nah dem Mitteln bestimmt, is gestern auf hiesiger Rhede von Danzig angekommen,
Die Berl. Ztg. theilt folgenden Aerndtebericht mit : Died gen- Aerndte is jeht im vollen Gange, und das Resultat ist st binsichtlih der Quantität als der Qualität bei weitem besser, ali erwartet hatte. Das trockene Wetter gestattet, das Korn shnelw zufahren, obwohl die Arbeiter viel von der außerordentlichen leiden. An mehreren Stellen im Königreiche, so wie in den Huy thümern, zeigt sich wieder die Kartoffel-Krankheit. Jm Kornhz ist es sehr still,“
S ch weiz.
Kanton Beru. Das Gesammt- Ergebniß der Abstinu über die neue Verfassung licfert 34,063 Annehmende und 12808
werfende.
Kanton Freiburg. Lebte Woche hat der hiesige Stu rath die Arrestation der in Zürich gewesenen Abgeordneten Ma in ernste Berathung genommen. Der Antrag hierzu wurde för gestellt; er scheiterte abér an den Besorgnissen und Befürchtu einiger Mitglieder, die in einer solchen Maßregel einen Gewalt erblickdten, der zu sehr ernsten Verwickelungen führen könnte.
_ Kanton Tessin. Die vom Staatsrath dem Großen W vorgelegte Justruction in dcr Sonderbundsfrage geht dahin, es h die Gesandtschaft zu erklären, daß das Bündniß der sicben Stû wodurch ein Bund im Bunde mit eigenen politisch-militairischen 4 hörden unter Umgehung der eidgenössishen Behörden errichtet mit dem bestehenden Bundes - Vertrage unverträglich sei. So wird sie zu jenen Einladungen und Maßregeln stimmen, die zu d Auflösung erforderlich sein werden,
Italie u.
Nom, 27. Juli. Die (gestern erwähnte) Allocution des Pi an die Kardinäle lautet (nah der Bresl. Ztg.) wie folgt: d ehrungswürdige Brüder! Jndem wir Eure erlauchte Versam heute zum ¿rfeiinale von dieser Stelle herab übershauen, um d ehrwürdige Brüder, anzureden, erneut sich in Unserem Oen ganz dieselbe Bangigkeit, von welcher Jhr uns #o gewaltig et sahet, als Wir durh Eure der Dienste geweihten Stimmen Stelle Papst Gregor's X VI. glorreichen Andenkens gewählt wi Denn wiederholt befällt uns jener Gedanke, weil mehrere höds ehrenswürdige Kardinäle dal)eim und auswärts, ausgezeichnet i Vortrefflichkeit ihres Geistes und ihrer Einsicht, dur Veitral mit der Geschäftsführung und durch jede Art von Vorzügen, zugegel ren, welche die Sehnsucht nah dem dahingeschiedenen Pontiser dern und ihm selbs mit allem Rechte solgen konnten: Jhr jedol Hintanseßung aller Rücksichten mensch{liher Klugheit und ein die {merzersüllte verwittwete fatholishe Kirche mit seltenem Well hinblickend in so hohem Grade Eure Anstrengungen auf ihre Erh und Tröstung richtetet, daß Jhr nicht ohne geheimnißvolle Engl göttlicher Vorschung und mit der größten Eintracht Eures Mi in einer kaum zweitägigen Wahlfrist (comitis vix biduum protrG Uns wahrlih ohne Verdienst, und zumal in diesen höch ben (luctuosissimis) Zeiten des christlichen und wéltlichen Staates, höchsten Priesterwürde erwählt habt. Aber da Wir wissen, day? oftmals seine Macht gerade darin offenbart, was in der Wel hinfälligsten i}, damit sich die Menschen nichts anmaßen, und allein, welchem es gebührt, Ruhm und Ehre zuschreiben, so f Wir Uns voll Ehrfurcht vor seinen unerforschlichen Rathschlüss! Betreff Unserer bei der Macht seines himmlischen Schutzes ber Jndem Wir aber wie billig dem allmähtigen Gotte, welcher Und Unserer Unwürdigkeit auf den Gipfel so großer Ehre erhöht } zuerst Unseren Dank darbringen und immer darbringen werden, * nen Wir au Unsere dankbare Gesinnung gegen Eu, dié als Ausleger und Diener des göttlihen. Willens ein so ehren obgleich unverdientes Urtheil über Unsere Niedrigkeit ausges) habt, Es wird Uns demnach niemals etwas angelegentlicher sel daß Wir besonderen Eifer Unseres ausgezeichneten Wohlwollens 8 Euch dur die That an den Tag legen und keine Gelegenheit übergehen lassen, wo Uns gestattet is, die Gerechtsame und Eures Standes zu {ügen und Uns Euch, so weit Wir es verw Dagegen versprechen Wir Uns, was Eu4 reits eigenthümlich ist, von Eurem Wohlwollen gegen Uns, dah beständig mit Rath, Beistand und Pslichteifer Unserer Schwädt stehen werdet, damit weder das firhlihe, noh politische Gemell (res et sacra et publica) durch Unsere Erhebung ¿l
fomme. Denn Wir müssen mit der innigsten Geistes-Cintrach!*
n, daß Wir das Wohl und den Ruhm der gemeinschaftlichen ter, der Kirche, auf das sorgfältigste wahren, die Würde des aposto= * Stuhles unershrockden und ununterbrochen behaupten und end- die Ruhe und wehselseitige Eintracht der christlichen Heerde eifrig en, damit sie unter dem Segen des Herrn selbst wahse und von zu Tage an Verdiens| und Zahl zunehme. Fahret daher fort, um Uns, wie Jhr begonnen habt, so herrlih verdient zu machen, soßt Uns zuglei dics durch beständige Bitten von Gott inbrünu= erflehen , daß Wir, von ihm auserwählt, in seinen Fußtapsen ein, und laßt Uns, nahdem wir die Hülfe der allerseligsten frau Maria angefleht haben, unter dem Beistande der heiligen tel Petrus und Paulus, den höchsten Stister der Religion und
res Apostolats, Jesum, mit Anstrengung aller Un{erer Kräfte be-
iren, daß er von dem heiligen Berge Sion auf Uns herabschaue dieser Wetteifer Unser Aller, die Wir für seinen himmlischen \ arbeiten, ihm angenehm sei, endlich daß er gestatte, daß alle re Handlungen und Unternehmungen der gesammten Uns anver= en Kirche und den Unserer Gewalt untergebenen Völkern zuträglich
heilsam seien.“
Rom, 28. Juli. (N. K.) Der frühere Prosegretario Mons. oli - Bussi ist, wie man versichert , von Sr, Heiligkeit nah Bo- gesendet worden, um die sofortige Entlassung der daselbst sta- enden, vom vorigen Governo auf 20 Jahre engagirten Schwei- egen’ eine zu verwilligende Geld-Entschädigung zu bewirken.
Se. Heiligkeit hat unterm 15ten d. M. bereits verfügt, daß die Hülfsbedürftigen unter den hiesigen Israeliten Theil an den ¡hm zu vertheilenden Wohlthaten haben sollen. Er hat die De- jon der Juden, welhe ihm zum Antritt sciner Regierung im n ihrer sämmtlichen Glaubenêgenossen ihren Glüdwunsch abstat=
mit besonderer Gnade empfangen.
Nom, 28. Juli. (A, Z.) Der Kardinal Gizzi hat nah einer sündigen Konferenz mit dem heiligen Vater nunmehr seine Stelle ‘taatô-Secretair angetreten, obglei seine Ernennung noch immer veröffentlicht ist, und er wird noch im Laufe der Woche seine wohnung im Quirinal bezichen. Die römishe Jugend wollte Kardinal Gizzi gestern Abend einen Fadelzug bringen, von wel= Vorhaben sie jedoch abstand, indem der Kardinal selber gebeten ihn bei seinem Unwohlsein mit solchen öffentlihen Demon-= nen zu verschonen. Die Begeisterung für Pius 1X. nimmt mit jedem Tage zu; wo ) nur öffentlich zeigt, strömt das Volk herbei, um ihm seine An- ¿M an den Tag zu legen. Als er vor einigeu Tagen die illa des Fürsten Torlonia vor der Porta Pia besuchte, war dofal der Ballonsschläger in wenigen Minuten entleert, und alle quer waren nach dem nahen Quirinal geeilt, um ihn auf seinem jege mit einem tausendstimmigen Evviva am Eingange des sses zu begrüßen, Eben so sind alle Briefe aus den Provinzen von den Beschreibungen der Feste, mit welchen überall die stie gefeiert wird. Obenan steht Bologna, wo man die barkeit gegen den Papst auf alle möglihe Weise kundgiebt. ders rührend soll eine Prozession zu einem wunderthätigen Ma-
nbilde gewesen sein, wohin zwei und zwei, alle Frauen der Be-
gten weiß gekleidet, mit Wachsfackeln in der Hand wallfahrteten, et von einer zahlreichen Volksmenge, um Gott für die Be- g ihrer Angehörigen zu danken. ie Verwaltungen der vLer- nen Diligencen, hier Privat-Unternehmungen, haben allen Un- elten unter den Begnadigten freie Fahrt nah ihrer Heimat oten, Die öffentlich veranstalteten Sammlungen für sie hatte olizei untersagt, sie wurden aber höheren Orts freigegeben,
nun haben sich mehrere römishe Große an die Spihe gestellt,
ttürlih bedeutendere Summen als in Kaffeehäusern zusammen- i,
Der Oberst - Lieuteuant Halter , welcher. in Forlì durch einen
enshuß zu Boden gestreckt wurde, is seitdem gestorben. Es die ganze Besonnenheit der übrigen Offiziere und der Behörde gehört, um die Shweizer abzuhalten , blutige Rache dafür an digen und Unschuldigen zu nehmen.
S panien.
Madrid, 31. Juli. Aus Lissabon \chreibt man vom 25. Juli, Jbrahim Pascha von dem Gemahle der Königin Donna Maria er Privat - Audienz empfangen und ihm das Großkreuz des n- und Schwert - Ordens verliehen wurde. Jbrahim Pascha am 25stten Morgens von Lissabon..wicder ab,
Lin kfonservatives Journal versichert, die Königin Jsabella habe elegenheit des Geburtstages der Königin Mutter alle spani= Tüchtlinge zu amnestiren beabsichtigt, sei aber von diesem Be- e durh die in Pampeloua entdeckte Verschwör ing und die 1g der spanischen Flüchtlinge in Portugal wieder abgebracht
d Madrid, 30, Juli, Herr Olozaga hat unter dem 3ten von London aus den hiesigen Blättern eine Mittheilung zuge- in welcher er die iu einem son öfter besprochenen Artikel des Constitutionnel aufgestellte Behauptung, daß er als Mi- versprochen habe, die Vermählung des Grafen von Trapani et Königin Jsabella durchzuseßen, zu widerlegen sucht. i laum hatte ih‘, sagt Herr Olozaga, „von dem Ministerium \êwärtigen Angelegenheiten Besiß genommen, als der Prinz von , Vesandter des Königs von Neapel, in Madrid eintraf, und t der herkömmlichen sriftlihen Anzeige seiner Ankunst und des hes um Bestimmung eines Tages zur Veberreihung der Ab- seiner Beglaubigungs - Schreiben erhielt ih den Besuch eines
en fremden Diplomaten (des Herzogs von Glüdfsberg), der mir,
gleich auf die zarteste Weise, von den Schwierigkeiten sprach,
t Prinz von Carini fände, den für die gewöhnlichen Fälle fest- en Weg einzuschlagen z denn da der König von Neapel die Kö- von Spanien noh nicht anerkannt hätte, so wäre erforderlich,
diese erlauhte Dame bei Entgegennahme des Beglaubigungs-
vens seines Gesandten und ihr erster Minister beim Empfange
(bschristen derselben in den zuvor festzusebenden Ausdrücken si isten der Heirath aussprächen, welche ohne Zweifel der Haupt- and seiner Mission war. ch verwarf, meiner Pflicht gemäß, diesen seltsamen Antrag
rsudte den vermittelnden Diplomaten, dem Gesandten des Küö- on Neapel anzuzeigen , daß die Königin von Spanien die ihr
Le zugedachte Anerkennung sehr gern annehmen würde, daß der, so lange ih Minister bliebe, nichts thun würde, um sie
l Bul Bee Würde und Unabhängigkeit des Landes zu n Diese beiden Gegenstände würden durch die entfernteste ange die man in dem bezeichneten Sinne zu machen gedächte,
/ id ih wäre, ‘wenn auch nicht schon diese wihtigen Rü-
k. walteten, entshlossen, den Cortes die vollständigste Freiheit esse N in Gemäßheit der Constitution zu entscheiden, wer im e der Nation der gecignete Gemahl der Königin wäre.
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Der neapolitanishe Gesandte stand dessenungeachtet von seinen Anmaßungen nicht ab, und ih wiederholte meinen Beschluß mit ver- doppelter Energie. Die Folge war, daß ih ihn nie empfing, und ih fühle mich befriedigt, die Würde meiner Königin, die constitutio=- nelle Gewalt der Cortes und die Unabhängigkeit des Landes verthei= “j zu haben,“ Endlich drückt Herr Olozaga noch die Hossnung aus, daß seine Freude ihn zum Deputirten sür die nähsten Cortes wäh- len würden.
Jch habe Gründe, anzunehmen, daß Herr Olozaga sih als Bot- schafter in Paris dennoch bei dem neapolitanischen Heiraths-Projekte betheiligte. Es muß jedoch dem Constitutionnel überlassen blei- ben, dem Herrn Olozaga zu repliziren.
Türkei.
_ Konstantinopel, 22. Juli. (A. Z.) Der alte Vice-König ist hier ganz der Mann des Volkes, das sich auf allen seinen Wegen drängt. Gestern erstattete er dem Großwesir seinen offiziellen Besuch bei der Pforte. Am ganzen Wege zwischen Bagtsche Kapussi, wo der von Tschiragan im fünfpaarruderigen Boote anlangende Pascha sich ausshifte und mit seinem zahlreihea Gefolge beritten machte, bis zum Ministerial-Gebäude war dihtes Gedränge. Die türkischen Weiber hatten in der Erweiterung der Gasse beim Hause Chos- rews eine ganze Wagenburg aufgefahren. Als er erschien, war die Freude sehr groß und äußerte sich bei jedem auf seine Weise. Masallah, ein Mann wie ein Löwe! Ein guter Mann! Ein stattlicher Mann! Seht wie ansehnlih, Maschallah! waren unge=- fähr die Ausrufungen der Nächsistehenden, die eine besondere Freude darüber hatten, daß der Pascha so fleißig rechts und links auf das Volk haute. Der Großwesir fam ihm, wie ih höre, bis an die Stiege entgegen. Die französische Botschaft, der durch Mehmed Ali Pascha's Herkunft ein großer Gefallen geschah, läßt sich auf alle mögliche Weise angelegen scin, den Empfang, der ihm von Seiten des Sultans ward, in den hiesigen Journalen pompöser darstellen zu lassen, als er es in der That war. Der Sultan ging Mehmed Ali im Audienzsaal entgegen, hob ihn, der sich nah allgemeinherr= sender Sitte türkischer Großen auf die Kuice geworfen hatte, also- glcich selbst auf und nöthigte ihn während der Audienz zum Sißen. Doch was man in unseren Blättern liest von einer Entgegensendung Rcschids und des Groß - Admirals nah S. Stefano, um dort den eintreffenden Statthalter von Aegypten zu bewillkommnen, und von einem großen Festmahle, das ihm dort von der Regierung gegeben worden, und an dem alle Minister der Pforte Theil genommen hät- ten, ist ohne alle thatsächlihe Begründung. Die auswärtigen Re= präsentanten haben, dem Vernehmen nah, den Vice-König durch die Gesandtschasts-Dolmetscher bewillklommen lassen.
Eisenbahnen.
Berlin-Steltiner Eisenbahn.
Frequenz auf der Haupt- und Zweigbahn im Monat Juli cer. 48,023 Personen, davon Einnahme ..- 40,723 Rihlr. 3 Sgr. 11 Pf. 85,509 Ctr. Güter 4 O a 7 40 e Extrazüge 8 Or
Summe 56,010 Khlr. 27 Sgr. 5 Pf.
Handels- und Börsen - Uachrichten.
Berlin, 8. Aug. Wir verließen die Börse bei unserem leßten Be- richt in einer flauen Stimmung und haben heute zu berichten, daß diese auch ín der ersten Hälste der abgelaufenen Woche anhielt; die Course er- fuhren in Folge dessen einen ferneren nicht unerheblihen Rückgang, und die Umsäye waren nur in einigen Quittungsbogen von Bedeutung; am mei- sten wurde in dieser Zeit wieder in Köln-Minden gemacht, und erlítt deren Cours wohl: díe größte Reaction, da er nah und nah ca, 13 % zurüging; legthin noch 95 %, wurde am Mittwoch Mehreres a 93%, Einiges sogar auch a 934 verkaust; nächstdem war das lebhafteste Geschäft in den 10 % Quittungsbogen z Kassel-Lippstädter variirten zwischen 90; a Kaba 91, Magdcburg-Wittenberge fielen bis 94k.
Diese beiden Bahnen, auch Posen-Stargard und alle die kleinen Rhei- nischen Schienenwege, als Hamm-Münster, Dortmuund-Elberfeld und wie sie alle heißen mögen, dürsten jeyt_in ein neues Stadium treten, da die Mehr- zahl der jeyigen Besiyer dieser Quittungsbogen in mehreren Konferenzen den Beschluß gefaßt hat, fernere Einzahlungen nicht zu leisten, vielmehr an die verschiedenen Directionen den Antrag zu stellen beabsichtigt, solche auf spä- terc Zeiten zu verschieben oder diese Unternehmuzagen ganz aufzulösen.
Wir haben oben den Gang unserer Börse in der ersten Hälfte dicser Woche berührt und fahren nun in unserem Bericht fort ; hon gegen Ende der Mittwoch - Börse trat eine sestere Haltung in den Coursen ciu, und sie schlossen auch ziemlich willig; am Domnerstag cröffnete sie cbenfalls in dic- ser günstigen Stimmung, in Folge dessen alle Course ferner merklih anzo- gen und zum Theil einen ziemlih bedeutenden Aufschwung crfuhren z #0 wurden Köln-Minden wieder bis 947 bezahlt, für Magdeburg-Wittenberge vemeones man bis 94% a %, und Kassel-Lippstädter wurden a 91 und 912
emacht.
Y Diese günstige Stimmung war aber nicht von langer Dauer, denn sie ließ hon im Laufe derselben Börse nahz die Course lonnten sich daher auch nicht behaupten und blieben am Stluß s{hwächer mit einer Neigung zum ferneren Weichen, welches auch wirllih gestern eintrat und heute grö- here Fortschritte machte; so wurden Köln-Minden heute wieder a 94% und 4 erlassen, E S REREOs a 943 a % verkauft und Kassel-Lippstädter a 91 gemacht,
ie gewöhnlich bei weichenden Coursen, so war au das Geschäft“ in den M Tagen dieser Woche weniger lebhaft und besonders heute sehr
cringfügig. ° y ir haben im Laufe unseres Berichts zu verschiedenenmalen die Bah- nen beührt, in denen am meisten Verkehr war, und wollen nun , wie im- mer, so auch heute, über deu Stand der übrigen cinige kurze Notizen ge- ben, obgleich darin weniger Geschäf; war,
Von Quittungsbogen haben wir besonders Pesther zu erwähnen, welche ebenfalls mannigfachen Schwankungen ausgeseßt waren; wir verlicßen sie
darauf erholten sie sich bis 94, gestern wurde Mchreres à 943 a 5 gemacht, und heute {lossen sie schwach 944 a 94,
Berlin - Anhalt Liu. B. hielten si sd ziemlich auf 102, wozu heute eher Brief als Geld blieb.
Auch Friedrih-Wilhelms-Nordbahn behaupteten sich gut, und es wurde in den ersten Tagen dieser Wodce Einiges à 82%, scitdem Mehreres à 82 und 81%, daun wieder bis 82% gemacht, zu welchem leyteren Coursc auch
heute etwas umging. j Halle - Thüringer gingen bei {{wahem Verkehr bis 934 zurück, und eld, 4 Br. annehmen.
heute können wir 94 : : “Zu den volleingezahlten Eisenbahn - Actien übergehend , zeigte sich in dieser Woche wieder etwas mehr Geschästslust sür Berlin-Anhalter Lit. A, worin es seit längerer Zeit schr still warz — es wurden mehrere Schlüsse a 112 und 1124 pr. ult, d. M. und a 4422 pr. Oktober darin gethan, heute etwa 112 Cassa bezahlt. 4
Nachdem Berlin - Stettiner bis 112% zurückgegangen, erholten sie \sch
lepthin auf- 945 und sahen sie am Mittwoch bis 93% zurückgehen ; am Tage
wieder bis auf 113, ließen aber wieder nah und wurden heute von 112°
a 5 verkauft. “ Niedersclesisch-- Märkische erlitten einen Rückgang bis 922, zogen aber wieder etwas an, bis 93, welher Cours auch Da E bedin A s,
Jn Kiel - Altona ang: Mehemes um, da auch einige Kausordres für hamwkunger Rechnung am Markt waren; man bewilligte Anfangs der Woche 1 4 dafür, in den leyten Tagen niht über 1072, wozu heute Geld bleibt. L S _ pn Umsäye beschränkt; einige Posten
er e a 972 und indeß nit unter 97 pri P 5 und 97 erlassen, heute fonnte man ür Berlin - Magdeburger zeigen sih cher Abgeber als Nehmer, und man hátte heuie a 98 haben können; — cben so sind - i Ee ea angeboten. 7 v R
Für einische war in den lehten Tagen einiger Begehr, d dgs 912 a 92, für Kleinigkeiten sogar 92; haite S ais wiede N ric}.
Auch für einige sächsische Bahnen waren in dieser Woche mehrere Kaufordres für leipziger Rehnung eingelaufen; für Chemniy- Riesa be-
| willigte man 743, für Bayern wurde §3 geboten, ohne daß sich Abgeber
fanden.
Von Nieders.-Märk. 5 9 rior. wurde et a Í : welchem ars noch anzufommen is: ctnes o 206 gmB. M
Jn Fonds war der Verkehr sehr geringsügig z St í itt-. gen heute bis 957; zurüd, wozu Brie v8 t R M
Russi.-Engl. 5proz. Anleihe zog dagegen etwas an, und es ist dafür 1122 willig zu machen; auch andere russi, Fonds sind gui anzubringen, und haben si deren Course ebenfalls etwas gebessert, am meisten Schay- Obligationen, wofür 83 zu bedingen is.
Für Wechsel war fast an allen Posittagen starke Nachfrage, und der Bcdarf konnte für einige Valuten nicht ganz befriedigt werden; nur heute war der Begehr mit Ausnahme von London etwas schwächer; die Notirun- gen von Amsterdam und Hamburg in beiden Sichten, auch Petersburg ha- ben sich gegen leßthin höher gestellt, während Wien, Augsburg und Frank- furt a. M. nur eine Fraction herabgescÿt wurden.
Berlin, 8. Aug. An Weizen ist| mehr auf dem Wasser, als, in loco abgeseyt werden kann, Da alle Aussichten zu einem weiteren- Vertrieb bei den eingehenden Berichten von auswärts täglich mehr schwinden, \o ist die natürliche Folge davon, daß auch hier die Flaue zunimmt. Noch flauer fann es damit werden, wenn die Zufuhren, wie bisher, weiter anhalten und die jepige Lage des Handels überhaupt nicht bald eine bessere werden sollte. Bei mehrfachen Anerbietungen, die kaum Berücksichtigung fanden , is scit Mittwoch nur eine Ladung elbinger Weizen 853%pfd. zu 54 Rihlr. aus dem Markt gegangen und der nominelle Stand für bunten polnischen 59— 64 Rihlr., weißbunten 61 — 62 Rthlr., weißen 63 — 64 Rihlr,
Um so schwunghafter gehen die Geschäfte in Roggen, für welchen Artikel , bei ausbleibender Zufuhr , die günstige Stimmung immer mehr an Umfang gewinnt. Die Preise haben seit heute vor aht Tagen wieder um 4 bis 12 Nthlr. progressirt und stehen augenblicklich : pr. August 515—51% Rihlr, Sept. /Okibr 48% u. ¿ Rthlr., Frühjahr 44% Rthlr., Alles bezahlte Preise, zu welchen auch hin und wieder noch anzukommen sein möchte. In loco dagegen is der Absay schleppender. Zu 495 Rthlr. bis héLftens 51 Rihlr. sind nur Detailverkäufe zu bewerkstelligen.
Gerste, gr., 33 Rthlr. ; kleine 28 Rihlr. angetragen. — Hafer in loco findet wcnig Beachtung. Eine Ladung, welche in Auction gebrachi wurde, mußte wegen unzulänglicher Gebote wieder zurückgezogen werden ; pr. Sept. /Oftbr. 48pfd. wird 25 Rthlr.; pr. Frühling 48ysd. 24 Rthlr., H4 ¿ 2 Rihlr. darunter würden einzelne Käuser sein, — In Erbsen giug nichts um.
Für Oelsaaten werden die Forderungen, bci geringen Anerbietungen, immer höher gestellt, so daß zu einmal Hegen Preisen nicht wieder an- zukommen is. Heute i ein Pöstchen W. Rapps, vom 15. September bis 45, November in Verkäufers Wahl zu liefern und beim Ankauf zu bezah- len, zu 647 Rthlr, verschlossen worden. Zu diesem Preise und unter DeEEen Conditionen würden sich mehr Nehmer finden, man hält aber o Cr.
Rüböl neigt ebenfalls zur Besserung, doch fheint diese noch Fein festes Terrain zu habenz ia loco 9% —Z5 Rtblr., Aug. / Sept. 9% Rthlr. bez, u. Geld; Sept. /Oft. 9/1; Nthlr. Br., 95 Rthlr. Geld; Oft. — Dezbr, 10 Rihlr, Br., 9/7 Rihlr. Geld; Jan. / Febr. 10% Rihlr. Br., 10% Rihlr. On j Febr. / März 105 Rihlr, Br. u. bez. z März— Mai 105 Rihlr. Br. und bez.
Leinöl loco 12 Rihlr, Br., 115- und & Rihlr, Geld; auf Lieferun fein Geschäst x E R
Se 107 Rthlr.
Hansöl 115 Rthlr.
Mohnöl 155 Rthlr.
Ein geag ran 6s 2 Rihlr. Nd j piritus in loco is zu 21% Nthlr. mit Faß von großen Lagern für welhe shwer Käufer zu finden sind, und ohne Faß e gee, 22 Rihlr, gestern bezahlt worden, heute war dazu und selbst etwas darunter anzukon- men; pr. August 21 Rthlr. bezahlt und zu haben. Während der Brennzeit finden sih zu 17 Rihlr. und etwas darüber Nehmer, aber keine Geber.
Wir haben hier cine anhaltend tropische Hiye, deren sich die ältesten Leute uicht zu erinnern wissen, Regelmäßig fasi gegen Abend zeigen sich Gewitterwolfen, die si aber bei Mondesausgang wieder verziehen. Gestern hatten wir ein eigenes Natur-Schauspiel. Während es in dem einen Stadt- theil in Strömen regnete, blieb der andere im hellsten Sonnenschein und wieder in cinem anderen siclen große Schlossen.
1% Frankfurt a. M., 5. Aug. Von Geschäften is jeßt kaum die Rede, doch darf man nicht übersehen, daß die Geschäfte n u Zeit im- mer stocken. Man sehnt sich nah der Messe und hofft, daß ihr die Main- Neckar Eiscnbahn viele neue Kunden aus dem badischen Oberlande, dem angränzenden Württemberg und Bayern, ja aus der Schweiz und dem Elsasse zuführen wird. Hoffentlich werden im nächsten Monate die Fahrten der Main- Neckar Eisenbahn auch vermehrt werden können. Einer raschen Vollendung geht nun der Bau der Frankfurt-Offenbacher Eisenbahu euigegen.
Auswärtige Börsen.
Niederl, wirkl. Sch. 605. Zinsì. —.
5% Spav. 205. Preuss. Pr. Sch. —. Pola. —.
Amsterdam, S5, Aug, 3% do. 384. Pass. 6. Ausg. —. 4% Russ. Hope 91.
Antwerpen, 4. Aug. Neue Anl. 20.
Frankfurt a. M., 6. Aug 65% Met. 1105 Br. Bank-Actien p. ult. 1866, 64. Bayr. Bauk-Actien 685 Br. Hope 89% Br, Stiegl. 87 Be. Int. 6955. 5 Poln. 300 Fl. 953 G. do. 500 Fl. 805. 80.
Hamburg, 7. Aug. Bank-Actien 1570 Br. Engl. Russ. 1085 G.
London, 4. Aug. Cons. 3% 96. 9553. Belg. 985. 975. Neue Anl. 267. 26. Passive Gi. S5. Ausg. Sob. 163. 7. 24% Holl. 60. 595. 4% de. 943. 5. Neue Port. —. Engl. Russ. 1134. 1124. Bras. 90. 89. Mex. 26. 255.
Chili 100. 98. Peru 39. 38. Paris, 4. Aug. 5% Rente fin cour. 122. 15. 3% do. fin cour. 83. 50. Neapl. —-. 5% Span. Rente —. Paas. —. 3% 74.
Wien, 5. Aug. 0% Met. 1115. 4% do. 1005. Bavk- Actien 1567. Anl. de 1834 166%. do. 1839 1252. Nordb. 1825. Gloggn. 133%. Mail. 116. Livorn. 107%. Pest. 93. Budw. 86.
Zinsl. —.
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