1846 / 223 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Castilien verlegt seinen Sig von Valladolid nah Ciudad Rodrigo. Auch die Besaßung von Badajoz ist verstärkt worden. Die Pro= gressisten sprengen hier das Gerücht aus, der Jnfant Don Enrique werde sich mit Cortina nah London begeben, um sich dort mit Espar- tero nah Lissabon einzuschiffen, von wo aus die gewaltsame Wieder- geburt Spaniens beginnen soll! Auf der anderen Seite soll die Re- ierung entschlossen sein, den Jufanten Don Enrique, dem der Ab- ied aus dem Marinedienste eben so wenig als ein Paß nah Eng- land bewilligt worden is, für einen Deserteur zu erflären, falls er nah London gehen sollte.

Jbrahim Pascha kam am Kriegs-Dampsschisses in Cadix an. ten ihm eine Compagnie Jufanterie als Ehrenwache zu und stellten ihm sämmtliche Offiziere der Besaßung vor. Der Sieger von Nisib versicherte , er wäre entzüt, sich in einem Lande zu befinden, dessen Einwohner Helden wären. (So berichten die cadixer Blätter.) Nach- mittags verfügte er sich nach Puerto de Santa Maria, um einem Stiergefehte beizuwohnen. Am 27sten wollte er seine Reise nah Aegypten fortseßen. ;

Die hiesigen ministeriellen Blätter finden niht Worte genug, um den Papst wegen der so eben von ihm erlassenen Amnestie zu preisen. Dem Heraldo zufolge, befindet Pius IX. sich auf der Höhe des Zeitalters und verdient die Bewunderung aller spanischen Liberalen.

Bei diesem plößlichen Aufschwunge hohherziger Gefüble vergessen die ministeriellen Blätter offenbar , daß viele Tausende von Spaniern als politische Flüchtlinge im Ausland ein elendes Dasein sristen, ohne dur eine Amnestie in die Heimat zurückgeführt zu werden. Dieselbe Partei, welche die der Strenge der Gesehe anheimfallenden, uner- müdlichen Revolutionaire anderer Länder als beweinenswerthe Schlacht=- opfer der Tyrannei bezeichnet, verschließt die Lippen der Königin von Spanien, so oft ihnen ein Ruf der Milde entshlüpfen möchte. Es ist kein Geheimniß, daß die jugendliche Königin den Namenstag ihrer Mutter, den 24sten d., durch Gewährung einer umfassenden Amnestie zu verherrlichen beschlossen hatte (s. das gestrige Blatt der Allg. Pr. Ztg). Eben o bekannt sind die Namen derjenigen Minister, welche si der Ausführung dieses Beschlusses widerseßten.

Ein trauriges Ereigniß hat in Catalonien stattgefunden. Der Deputirte Herr Perpiña von Tarragona wurde in der Gegend von Lerida durch vier Bewaffnete genöthigt, die Diligence zu verlassen und ihnen zu folgen. Man glaubte, daß, wie in solchen Fällen ge- wöhnlih, ein Lösegeld für ihn gefordert werden würde. Allein nah acht Tagen fand man in einem Brunnen seinen Leichnam auf.

Die Fonds sind etwas gestiegen; 3proz. 34, 5proz. 22%

sten am Bord eines englischen Die Behörden des Plaßes schid-

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 11. Aug. Die Course hielten sich au heute sehr gut und die Börse bleibt in steigender Tendenz, : A Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 10. August 1846.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf.z Roggen 2 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf., auh 1 Nthlr. 27 Sgr. 7 Pf. z große Gerste 1 Rihlr, 6 Sgr.z Hafer 1 Riblr. 2_ Sgr. 5 Pf. , auch 28 Sgr. 10 Pf. Einge- gangen \ind-76 Wispel 12 Scheffel,

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 19 Sgr. 2 Pf, auch

2 Rihlr. 15 Sgr. 7 P 4 Sgr. 10 Pf., 40 Sgr. 10 Pf., 7 Pf, anch 1 auch 1 Rthlr.

956 auch

f. und 2 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.z Roggen 2 Rihlr. 2 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 1 Rthblr. auch 1 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.z Hafer 1 Rihlr. 4 Sgr. Rihlr. 4 Sgr. 2 Pf.; 27 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 598 Wispel 19 Scheffel.

Sonnabend, den 8. August 1846.

Das Schock Siroh 6 Rthlr., auh 5 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. Der Centner Heu 1 Rihlr. , auh 20 Sgr. Beriiner Börse.

Den 11. August 1846.

Erbsen (\{hlechte Sorte) 2 Rihlr,

Neapl. —.

Fonds.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Actien.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem.

Zf.

Antwerpen, 6. Aug. Ziusl. —.

Frankfurt a. M., 8. Aug. 6% Met. 1866. 64. Bayr. Bank-Actien 675 Br. Hope 894 Br. Stiegl. 8 Poln. 300 F1. 95% G.

London, S. Aus. Passire G. 5%, Ausg. Sch. 165. 16. 24% Hou. 60. 595. Neue Port. 915 94. Chili 100. 98. Peru 40. 38.

Paris, 6. Aus. 5% Rente fin cour. 1 5% Span. Rente —.

Wien, 7. Aus. Actien 1572. Anl. de 1834 1 Mail. 1155. Livorn. 107%. Pest. 937. Budw. 86.

Neue Anl. 20.7 S 11053 Br. Dondedetts

dv. 500 Fl. 802. 80.

Cons. 3% 955. 5. Belg. —. Neue Anl. 2:

Engl. Russ. —. Bras. 90. 88

Mex. N

Pass. —-.

5% Met. 1115. 4% do. 100%. 3% 74,

Berliner

do.

Pomm.

St. Scbuld-Scb. j Prämieu - Scheiue do. d.Seeh. a T. 88 Kur- u. Neumärk. Schuldversche. |- Obligationen Westpr. Pfaudbr. 3s Grossb. Pos. do.

Ostpr. Pfandbr. 35 do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. |ch do. v. Staat g.Lt B.|97

Gold al marco. Friedrichbsd'’or. And.Gldm.à 5 Th. Disconto.

955 | 95

Stadt-

Potsd. Magdeb.

Md. do. do. Prior. Obl. Bel. Anb. abgest. do. do. Prior. Obl. 3 [Düss.Blb. Eiseub. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do. |35| do. do. Prior. Obl. - Ido.v.Staat garant. Ob.-Scbles.E.L À do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.u.B. Magd.-tlalbat.Eb. Br.-Schw.-Frb.E. de. do. Prior.Obl. L 2 RBonn-Kölner Esb. Niedersch. Mk.v.oe. do. Priorität do. Priorität Nied.-Mrk. Zwgb. do. Priorität Wilb.-B. (C.-0.)

985 Obl. Lit. A.

Lpz. Eisenb. 1846. |

10. Aug.

wo -

Luftwärme - -

E

Dunstsättigung - Wetter

Gase eck

Wolkenzug “« --

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens 6 Ubr.

Nach ein Beobachtug

Nachmittags

Abends 2 Ubr.

10 Ubr.

Luftdruck... 337,01"'Par. 336,97'" Par. 337,44" Par. Quellwärme 7,g° 16,2° R. |+ 20,4° R. |+ 16,5° B. Thaupunkt .…..|-+ 12,9° R. |+ 11,1° R. + 9,6° R. 78 pCt.

Flusswärme 19, Bodenwärme 19, Ansdünustung 0, Niederschlag,

50 pCct, 79 pCt. trübe, trübe. W. W. W.

Ls W. E + 13,9° R

Tagesmittel: 337/14 '’' Par... +17,A°R... + 11,2" R... 69 pcy

FELEETTAT T R L G1 F T

2 Sl os

Mittwoch,

von Beethoven. Gastrolle.)

do

h (11 S881 |

bo\

E U Mam

Scribe,

do.

do. London

Breslau

Amsterdam

Hamburg

Amsterdam, 7. Aug. 3% do. 385. 4% Russ. Hope 917.

—— —— ———

Allge

Die Quittungen werden entweder von dem Haupt- Saal oder von einem der dazu von beiden Kassen-Beamten Friedrichs ct sein.

neten Termine werden zugleich Volleinzahlungen angenommen werden, wie wir diescs unterm 5. Januar c. bereits angezeigt haben, Dieje- welche die noch rücständigen

Bekanntmachungen.

[696] Subhastations-Patent.

Das in der Brückthorstraße und dem Hahnewald be- legene, Vol. I. No. 601. fol, 618. im Hypothekenbuche verzeichnete, dem Carl Friedrich Kulisch gehörige Wohn- haus nebs Wiesen, abgeschäßt auf 6628 Thlr. 26 Sgr. 5 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein in der Regi- stratur cinzusehenden Taxe, soll

am 10. März 1847, Vorm. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

Frankfurt a. O., den 27, Juli 1846,

Königl. Land- und Stadtgericht,

[597 b] Müblen-Verpachtung.

Die der hicsigen Stadt-Kommune. gehörige, zub No. 47, an den Mühlen am Overstrom gelegene neu ge- baute Mehlmühle , die Vorder-Mühle genannt, mit 4 Gängen amerikanischer und 2 Gängen deutscher Mülle- rei, und die an und unweit der Mühle gelegenen Mchl- Magazine sollen vom 1. November dicses Jahres ab anderweitig verpachtet werden, Wir haben hierzu auf den 15. September c., Vormitt. vm 10 Uhr, auf dem rathhäuslihen Fürsten-Saale cinen Licitationte- Termin anberaumt, und werden die Verpahtungs-Be- dingungen vier Wochen vor dem Termine in unserer Rathsdiener-Stube zur Einsicht vorliegen.

Breslau, den 15. Juli 1846.

Der Magistrat hiesiger Haupt- und Residenzstadt,

Thüringische Eisenbahn. [646 b] Bekanntmachung,

Mit Hinweisung auf §. 14. des Statuts for- dern wir die Herren Jn- haber. von Quittungsbo- gen zur Thüringischen Eisenbahn hiermit auf,

“aaa vie neunte Ein- zahlung auf diesel-

ben Mil ro Actie bis zum 45, September d. J. zu leisten. \

Die Einzahlungen werden vom 1, bis ein- sliezlis den 15. September dies. Zah-

res angenommen :

1) in Berlin bei Herrn F. Ma art. Magnus,

2) in Leipzig bei der doriigen Bank,

3) in Frantfart a.-M. bei Herren B. Me pler sel, Sohn & Cons. und

4) hier bei unserer Hauptkasse.

Die bis 15. September fälligen Zinsen auf die ein- gezahlten 80 Thlr. betragen 42 Sgr. pro Actie, welche die Herren Jnhaber bei dèr Einzahlung in Abzug zu bringen und demnach 9 Thlr. 18 Sgr. zu zahlen ha- ben. Die einzureihenden Quittungsbogen sind auf ei- ner Decsignation zu verzeichnen, zu denen Formulare an dex unter 4 bis 4 bezeichneten Orten zu haben sind,

[578 b)

und von denen

[649 b]

von

Kassen-Rendanten uns ermáächtigten und Liebich unterzeichn

Jn dem oken bezeich

nigen Herren Actionaire, 20 Thlr. auf einmal leisten wollen, 13 Sgr. einzuzahlen u Actie über 100 Thlr. 4. Januar 1846 ab zu empfangen.

Schließlich führen wir noch an, daß nach §_ 16. des Siatuts dèrjenige Actionair eine Conventionalstrafe von 2 Thlr. pro Actie zu zahlen forderten Einschuß von 10 leyten Zahlungstage nicht eingezahlt haben sollte.

Erfurt, decn 5. August 1846.

Die Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gesellsch f.

Bekanntmachung.

\chricben scin muß, 14, Oftober c. bei un sie demnächst acht Tage Nachmittagsstunden von 2 in Empfang zu nehmen. Magdeburg, den 7. Juli 1846. Direktorium der Magdeburg - Cöthen - Halle - Leipziger Eisenbahn - Gesellschaft. Defoy9.

Passagier -

D

nd dagegen cinc Jnterims-Voll- mit Zinsengenuß à 4 % vom

M werden hiermit aufgefor-

gung einer neuen Serie Zins- Coupons, mit zweigleihlantenden,vom

Präsentanten eigenhändig vollzogenen De- signationen, in wetkchen die Actien nach der Reihenfolge der Nummern aufzuführen sind, die cinc auf einen ganzen Bogen ge- in der Zcit vom 15, August bis serer Hauptlasse einzuliefern und nah der Einlieferung in den bis 6 Uhr daselbst wieder

S

Potsdam Montags, Donnerstags und Sonnabends, Vorm. 9 Uhr. Numerirte Pläye werden bei dem Unterzeichneten ertheilt,

n

Pal welcher den oben ge-

mpsschiffsahrt

Wechsel- Coure

Dia ibi a ble Ge e 300 Fr. Wien wmn 20 Ker. „eco 00e 150 Fl. Angsburg 150 Fl.

100 Thlr. Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr.

Frankfurt a. M. Petersburg

100 100

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 6025, 5% Span. 20%. Zinsl, G4. Preuss. Pr. Sch. —.

Pass. 0%. Ausg. —.

haben 22 Thlr.

hlr. an dem bestimmten

Die Junhaber der Prio- ritäts-Aciien der Magde- burg- Cöôthen-Halle-Leip- ziger Eisenbahn - Gesell- chaft zweiter Emission (vonNr. 7001 bis 18000)

dert, ihre Actien, Be -

hufs der Beisfü-

ach Hamburg.

A nker, Taubenstr, 10.

v5 Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld. 140; | 140

139 150% | 149% | 1495 6 245 O

102 1015 |

995 992 | 995 2 At. 99x | FI. 2 Mi. (06 12 SRbl. | 3 Woch. 1067

stellung : von Bellini. 7 Uhr.

Kurz 2 Nt. Kurz

2 Mi. 3 Mt. 2 Mit. 2 Mt. 2 Mi. 2 Mit. S Tage

7 Uhr.

Hierauf :

12. Aug. Jm Schauspielhause. Vorstellung: Egmont,

Donnerstag, 13. Aug. ; | ments - Vorstellung: Das Glas Wasscr , Lustspiel în 9 Abth, von A. Cosmar.

Freitag, 14. Die Puritaner, (Frl. von Marra:

Mittwoch, 12. Aug. Ein Mann hilst dem andern, Johanna von Weißenthurn. ginal - Schwank in 1 Aft,

Verantwortlicher Redacteur Dre. J. W. Zinkeisen,

Königliche Schauspicle. 133\te Abonne von Göthe,

Trauerspiel in 5 Akten, Clärchen, al

(Dlle. Bertha Unzelmann : Jm Schauspielhause. Aug. Jm Opernhause. 93}se Abonnement

große Oper in 3 Abth., mit Tanz, | Elvire, als Gastrolle.) Anfay

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlien haus-Preisen verkauft. ;

Jm Königlichen Schloßtheater zu Charlottenburg: Die S händler, Possenspiel in 4 Abth.,

von E. Raupach. Anfay

Königsstädtisches Theater.

Nummer 777, Posse in 1 Aft, voni

Lustspiel in 1 Aufzug, Zum Schluß : Ueberall Jesuiten,

von Joseph Mendelssohu.

Poln. —.

Jm Selbstverlage der Expedition.

meiner Anzeiger.

Dampfschifffahrt

d. zwischen Magdeburg

En und Hamburg. Abfahrt

von Magdeburg täglih Nachmittags 3 Uhr, nah Anfkfunst des Eisenbahn-Zuges, von Hamburg täglih Abends 6 Uhr. Billets ertheilt zu ermäßigten Preisen dic Passa- ier-Expedition der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Ge- Fllschaft in Berlin. Die Diriction der vereinigten Hamburg - Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie. - Holyapfel.

[6341 b]

Gedrucft in der Deer schen Geheimen Obver-Hofbuchdruere!

sind, so werden auf den Antrag der gedachten | ments - Vollstrecker alle Diejenigen, welche als resp. als eheliche Descendenten der bezeichneter 2 nen zur Erbschafl sich berufen halten, bei Stase Präklusion hierdurch aufgefordert, in dem dazu a den 18. August d. J., Morgens 10 Uhr, ; vor hiesigem Herzogl. Amte anberaumten Termin zu melden und gehörig zu legitimiren. A Der demnächstige Präklusiv - Bescheid wird l durch Anschlag im hiesigen Gerichtshause ocrdf werden. Urkundlich des Herzogl. Amts -Siegels und n segtcr Unterschrift. Gegeben Holzminden, am 2. Julius 1846. Herzogl. Braunschw .- Lüneb. Amt dasclbst Spohr.

[615] Oeffentliche Vorladung.

Die Geschwister Gcorg Christian Büttner, Theodor Büttner und Julie Büttner allhier (Kinder des weiland hiesigen Amtsraths Büttner) haben in der unterm 30, April 1839 errichteten und am 2. Mai desselben Jah- res dem hiesigen Herzogl. Amte in Verwahrung gege- benen gemeinschaftlichen leyßtwillizen Verfügung, welche, nachdem 2c. Gcorg Christian Büttner und 2c. Theodor Büttner bereits früher verstorben sind, Julie Büttner aber am 25. Mai d. J. das Zeitliche gesegnet hat, am 27\ten v. M. eröffnet is, sich wechselseitig und auf den (nunmchro eingetretenen) Todesfall desjenigen von ihnen, welcher zuleßt versterben werde,

1) A Pastorin Milius, Sophie geb. Cleve, zu Sal- er, 2) die Kinder der Madame Wase, Philippine geb. Cleve, zu Brandenburg, 3) die Kinder der Majorin v, Eberhard, geb. Bütt- ner, zu Potsdam, 4) die Majorin v. Forstner, geb. Büttner, zu Berlin, 5) die Kinder der nenn Thiede, geb. Büttner, zu Brandenburg, und 6) die Kinder der Gutsbesiperin Plümedcke, geb. Bütt- ner, zu Frankfurt a. d. O., zu Erben ernannt, denjenigen dieser Erben, welche etwa vor dem Anfalle der Erbschast mit Tode abgehen wür- den, deren eheliche Descendenten, in Ansehung des Kopf- theils der Verstorbenen, substituirt und angeordnet, daß die Erbschast nah Abzug verschiedener Legate zu % der 2c. Milius, zu % den Waseschen Kindern, zu % den v. Eberhardschcn Kindern, zu %& der Majorin v. Forstner, zu % den Thiedeschen Kiudcrn und zu & den Plümecfeschen Kindern zufallen solle.

Wie nun aber den von der Erblasscrin, Julie Bütt- ner, ernannten Testaments-Vollstreckern, dem Kaufmann Friedrich Stolle und dem Bürgermeister Fricdrih Bock hierselbst, der allhier gemachten Anzcige zufolge, weder die als Erben eingeschten Kinder der genannten Ma- - dame Wase, Philippine geb. Cleve, zu Brandenburg, der Majorin von Eberhard, geb, Büttner, zu Potsdam, der Kriegszahlmeisterin Thiede, geb. Büttner, zu Bran- denburg, und der Gutébesiyerin Plümee, geb. Büttner, zu Franfkfuit a. d. O., noch die substituirten chelichen Descendenten der nah jener Anzeige bereits verstorbenen

“Majorin v, Forstner, geb, Büttner, zu Berlin bekannt

Einladung

zu der

[647 b] Versammlung deutscl

Baumeister

in Gotha. Tage der Versammluung sind der 3! 6. September.

Zeichnungen, Kupserstiche und Modelle v beabsichtigten Ausstellung erbittet mand «enden unter der Adresse des Huf-Bau-Ratlo/ Eberhard zu Gotha. Man wünscht, es Herren Theilochmern gefallen, auch Zei von solchen Bauwerken, welche der tägli Praxis cder vorwiegend dem Gebiet der Bau’ structionen angehören, in grösserer Zahl n len (und zwar in Ermangelung von Reinzad gen die unmittelbar bei der Ausführung 6 Risse). : : Der Vorstand. j A. deChateaunenf. Geutebrück. - mes. Knoblauch. Dr. Puttrich. -, senthal. Dr. H. W. Schulz. —- } Stier. Strack. Stüler. V ieseil

J. W. Wolfs.

[648 b] Gutsverfauf im Königreich Sahs Dasselbe liegt unstreitig in dem schönsten T Sächs. Schweiz, hat neue im geschmadckvollen &f baute massive Wohu- und Wirthschafts - Geb! Aer 110 [IR. Areal, bestehend in guten id Gärten, Wiesen, Feldern und gut bestandene" baren Holzbeständen , liegt der Sächs.-Böhmis} senbahn ganz nahe, ohne davon berührt zu wee Stationsort der Elb-Dampsschiffe, übt völlige * rechtsame, Schlachten, Backen und Fischerei; wird durch den ununterbrochenen Besuch von in den Sommermonaten s{chwunghaft betriebe steht in gutem Renommé. j Das Gut hat außerdem noch bedeutende g Branchen und eignet sih seiner höchst romantis l wegen als Landsiß für eine herrschaftlihe Fa fragen werden portofrei unter E. G. R. pos!é

Pirna erbeten,

7% Be, Int, 59 4% 4. 4

22. 40. 3% do. 6s cou. &

57. do. 1839 125%. Nordb. 1835. Gloggn, 1

Wärmewechbsel Ly

134 40

; Jas Abo nnement beträgt:

2 Kthlr. sür 4 Iahr.

4 Rthlr. - 5 Jahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr.

llen Theilen der Monarchie ohne Ati - Erhöhung. sertions-Gebühr sür den

n einer Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

V 223.

Inhalt.

land. Provinz Sachsen. Jhre Königl, Hoheit die Prinzessin albredt, Rhein-Provinz. Se. Königl. Hoheit dcr Prinz Albrecht. entshe Bundesstaaten. Königreich Bayern, Der König von asen. Die Eingangszoll-Befreiung für Getraide 2c, wieder aufge- hoben, Der Einfluß des Ludwigs-Kanals auf die Produften-Ausfuhr, gónigreih Hannover. Das Königliche Schrciben in Betreff der Bertagung der Stände-Versammlung. Hestiges Gewitter. Groß- jerzogthum Baden. Landtags - Verhandlungen. Herzogthum Holstein, Die Stellvertreter der ausgeschiedenen Abgeo1dneten nach gehoe einberufen. Der Herzog von Augustenburg.

sterreichische Monarchie. Wien, Ressript zur Eröffaung des V andiagë von Siebenbürgen.

ßland und Polen. St. Pctersburg. Ein- und Ausfuhr-Maß- egel. Wolga - Dampfichifffahrt. Antediluvianische Thierreste, Manna. ankreich. Paris. Hofnachricht,

Die Wahlen. Vermischtes.

oßbritannien und Jrland. London. Termin des Parlaments- hlusses, Die Times über die Zuder-Frage. Die Handels-Kammer jon Jamaika über die Zucerfrage. Festmahl der Protcctionisten, \usbleiben der Ueberlandpost. Nachrichten aus Neu - Seeland, arlaments - Verhandlungen: Ermäßigung der Rumzölle.

elgien. Brüssel. Bestimmungen des Handels-Vertrags mit Holland. inemark. Kopenhagen. Die Königin von Schweden erwartet, Yünstige Aerndte-Nachrichten. Dank - Adresse an den König. Ver- andlungen der Roeskilder Stände - Versammlung. hweiz., Kanton Freiburg. Eingabe von Gemeinde-Versammlungen n den Staatsrath in der Sonderbunds - Frage. Aus der östlihen chweiz, Die Kantone Graubündten und Glarus,

alien. Rom, Das Collegio Nomano und die Jesuiten, Ver- nischtes. Die Opposition der Prälaten. Tur ín. Reise des Herzogs on Modena. Der zweite Sohn des Don Carlos. anien, Schreiben aus Madrid, (Die Ecklärung Olozaga'sz die ermählungs- Frage z die spanischen Flüchtlinge; große Hibe.) irkei. Konstantinopel. Abreise des britischen Botschasters und des ussisben Gesandten. Aufenthalt Mchmed Ali's. Verbesserung des nterrichtsweseis, Die Erbauung steinerner Häuser gestattet.

ypten. Alexandrien. Vermischtes.

udels- und Börsen-Nachrichten. Schreiben aus Amsterdam,

Untersuchung und Verhör,

M Börsen- und Marktbericht.)

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Provinz Sachsen. Magdeburg, 10. Aug. (Magd. g.) Heute Nachmittag gegen 3 Uhr traf Jhre Königl. Hoheit Frau Prinzessin Albrecht von Preußen, unter dem Jnkognito einer äfin von Meurs reisend, mit Höchstihren Kindern, dem Prinzen bret und der Prinzessin Charlotte, von Kamenz (über Dresden) telst der Leipziger Eisenbahn hier ein. Eine Stunde früher war , Königl, Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande auf der tédam - Magdeburger Bahu von Berlin hier angelangt, um seine uchte Schwester zu begrüßen. Sämmtliche hohe Herrschaften men ihr Absteigequartier im Hotel „Erzherzog Stephan“, mit ênahme des Prinzen Albrecht Sohn Königl. Hoheit, welcher \o- t nah Hannover weiter reiste, Jhre Königl, Hoheit die Frau inzessin Albreht wird morgen früh ihre Reise über Hannover nah ingeroog fortseßen, wo der Prinz Albrecht Sohn die Seebäder rauhen wird; ein bereit liegendes niederländisches Kriegsdampf= ff wird Jhre Königl. Hoheit nebst Höchstihrer Tochter nah dem 18 Iren wo die hohen Reisenden bis Anfang September ver= llen werden.

Rhein - Provinz. (R. u. M. Z\) Oberwesel, 7. Aug. . Königl. Hoheit der Prinz Albreht von Preußen traf heute, von uznah fommend, mit Gefolge hier ein und fuhr Nachmittags in gleitung mehrerer Architekten auf die Sr. Königl. Hoheit zugehö=- ?, wegen ihrer \{chönen Lage ausgezeichnete Burgruine „Schön= J“, deren Wiederaufbau nah den Acußerungen des hohen Eigen= mers in siherer Aussicht steht.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Nach Berichten aus der Oberpfalz d Niederbayern äußert si bereits ein sehr merklicher Einfluß des dwigs- Kanals auf solhe Gegenden, die bei großem Reichthura Holz 2c. bisher nur der nöthigen Absaßwege entbehrt hatten, um Produkte vortheilhaft veräußern zu fönnen und dadur ihre sibungen im Werthe zu erhöhen. Ganz außerordentliche Massen Brettern, Nuy- und Brennholz sind theils hon in der Lieferung drien, und theils gehen bei den Grundeigenthümern, Zwischen- dlern 2c. immer neue und sehr vortheilhafte Anerbietungen aus Main=- und Rhein-Gegenden ein, Der Einfluß des Kanals auf Getraidehandel scheint eben so bedeutend werden zu wollen. irh Finanz - Ministerial - Reskript vom 22. Juli is die unterm d rz d, J, bewilligte temporaire Eingangszoll-Befreiung für Ge- . und Hülsenfrüchte in den sieben Kreisen diesseits des Rheins er aufgehoben worden. Se. Majestät der König von Sachsen auf der Reise nah Tyrol am 6. August Abends in München an i ebernahtete in Schloß Nymphenburg. Am folgenden Tage be- hte Se, Majestät die Kronprinzessin von Bayern in Berg und die zogin Max in Possenhofen und seßte dann Abends die Reise fort,

¡g Königreich Hannover, Das Königlihe Sihreiben, durch Res die Allgemeine Stände-Versammlung des Königreichs bis zum “eftievérie vertagt worden (\. Nr. 220 der Allg. Pr. Zeit g.),

seinem wesentlichen Jnhalte nah wie folgt: „Ern st August,

Allgemeine

Preußische Zeitung,

Alle Poft - Austali des In-

und Auslandes nehmen Bestcllung

auf dieses Slatt an, für Serlin

die Expedition der Allg. Preuf. Zeitung:

Friedrichsstraß e Ur. 72.

Berlin, Donnerstag den 13% August

von Hottes Gnaden König von Hannover 2c, 2c. Nachdem Uns an- gezeigt worden is, daß die Gegenstände der ständischen Verhandlun- gen, auf deren unausgeseßte Förderung zum Wohle Unseres Landes und des öffentlichen Dienstes von Uns vorzugsweise Bedacht genom- men werden mußte, nunmehr erledigt sind, so finden Wir Uns gegen- wärtig in Gnaden bewogen, Unsere seit dem 24. Februar d. F. ver- sammelt gewesenen getreuen Stände des Königreichs hiermit zu ver- tagen. Wir sind bei dieser Beschlußnahme von der Ueberzeugung ge- leitet, daß eine längere Fortdauer der gegenwärtigen ständischen Diät zur Erledigung der noch übrigen Geschästs-Gegenstände sih nicht empfehle. Gleichwohl befinden sih unter den Unseren getreuen Stän- den noch vorliegenden wichtigen und umfassenden Gegenständen mch- rere, deren Erledigung in möglichst kurzer Zeit zu wünschen ist, auch zweckmäßig um so mehr der jeßigen allgemeinen Stände - Versamm- lung vorbehalten bleibt, als die Geschäftsthätigkeit derselben auf jene Gegenstände sih son seither mit erstreckt hat und diese vorbereiten- den Arbeiten für eine künstige allgemeine Stände-Versammlung ohne formellen Werth sein würden, Wir haben demnach ferner in Gna- den beschlossen, Unsere getreuen Stände des Königreichs {hon im Herbste d. J, wieder zu versammeln, und zwar zunächst zu dem Zwecke, damit dieselben die ihnen vorliegenden Entwürse : 1) ei- nes Geseßes über Entwässerungs -, Bewässerüngs-= und Stau- Anlagen, 2) ciner allgemeinen Gewerbe-Ordnung, Z) einer allgemei- nen bürgerlihen Prozeß-Ordnung nebst Zubehör, 4) eines Polizei- Strafgeseßes und 5) eines Forst-Strafgeseßes, zur Erledigung brin- gen. Wir bestimmen zugleih hiermit den 1. November d. J. als Zeitpunkt der Wiederzusammenkunst und verbleiben Euch mit geneigt und gnädigstem Willen stets beigethan. Gegeben Hannover, den 7. August 1846, Ernst August. von Falcke.““ Am 8, August ward Celle von einem \{chweren Gewitter heimgesucht, welches mehrere Stunden ununterbrochen anhielt, auch an verschiedenen Stellen einshlug, ohne jedoch zu zünden. Am \chwersten traf cin Blißstrahl das dortige Garnison-Hospital, “indem derselbe einen der Stornsteine zershmetterte, in demselben herunter und durch die Mauern der Apotheke und dreier Krankenzimmer fuhr, deren Wände ér stark beschädigte. Obwohl alle Zimmer mit Kranken beseßt wa- ren, so wurde do nicht Einer wirklich getroffen. Nur im leßten Zimmer, wo der Strahl die Wände besonders stark beschädigt hat, wurden zwei Kranke, welhe im Zimmer standen, zu Boden gewor- fen, von denen der eine ein paar Stunden nah dem Ereignisse etwas \chwerhörig blieb. Daß der Strahl niht vorzugsweise hohe Oe- bäude tri}t, zeigt dieser Fall, indem die katholische Kirche, ganz mit Eisenblech bedacht, funfzig Schritte vom Hospitgl entfernt, durchaus verschont blieb. :

Großherzogthum Baden. Jn der Sibung der zwei- ten Kammer vom 7. August, der außer den Ministern von Dusch und- Nebenius- auch der jeßt wieder genesene Geheime Rath Befkk bei- wohnte, stand die Diskussion des Berichts des Abg. Welcker über die Motion des Abg. Peter wegen Herstellung der Preßfreiheit auf der Tagesordnung. Der Präsident Mittermaier ersuchte den ersten Vice-Präsidenten Rindeschwender , den Präsidentenstuhl einzunehmen, da er an der Diekussion Theil zu nehmen wünsche. Nach sechéstün- diger, theilweise ziemlich lebhafter Debatte nahm die Kammer die Kommissions - Anträge an, welche im Wesentlichen dahin lauteten : „Jn einer an den Großherzog zu richtenden Adresse Se. Königl. Hoheit zu bitten: 1) durch Jhren Gesandten bei der deutschen Bundes - Versammlung dahin wirken zu lassen, daß in Deutschland vollkommene Preßfreiheit , unter Aufhebung aller beshränukenden , seit 1819 ergangenen provisorischen Bundes-Beschlüsse, hergestellt werde ; und dabei die Erklärung abgeben zu lassen, daß, wenn ein Bundes= geseß über die freie Presse bis Ende des Jahres 1847 nicht zu Stande komme, die Großherzogliche Regierung einer weiteren Ver- längerung der provisorischen Beschlüsse über die Presse nicht beistim- men könne, es vielmehr alsdann für ihre Pflicht halten werde, dem in Folge des Bundes - Beschlusses vom 5. Juli 1832 theilweise zurückgenommenen Preßgesey vom 28. Dezember 1831 wieder seine landesverfassungsmäßige Wirksamkeit zuzugestehen und es entweder unverändert oder mit den von beiden land- ständischen Kammern zu bewilligenden Aenderungen ferner fort- bestchen zu lassen; einstweilen aber 2) Befehl ertheilen zu wollen, daß alle bisherigen Preßbeschränkungen über innere Angelegen= heiten des Großherzogthums und über die Zustände in anderen als deutschen Bundesstaaten sogleich aufgehoben und die Censoren ange- wiesen werden, die Drudckerlaubniß nur insoweit zu versagen, als cine Schrift der Erhaltung des Friedens und der Ruhe in Deutschland zuwiderläust, die Würde oder die Sicherheit des Bundes oder einzel= ner Bundesstaaten außer Baden verleßt oder deren Verfassung oder Verwaltung angreift.“

Herzogthum Holstein. (A. M.) Dem Vernehmen na, sind nunmehr, statt der aus der holsteinshen Stände - Versammlung ausgeschiedenen Wahi- Abgeordneten (\. Nr. 219 und 220 der Allg. Pr. Z.), deren Stellvertreter zum 15. August d. J. nach Jbe- hoe cinberufen. Das Correspondenzblatt meldet aus Kiel vom 7. August: „Gestern Abend traf Se. Durchlaucht der Herzog von Angustenburg mit dem Dampfschiff „Wven““ hier ein, übernactete auf dem Schlosse und reiste heute Morgen zu Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Oldenburg nach Eutin. Der Hoschef des Her- zogs, von Cossel, ist aus Kopenhagen zurückgekehrt, nahdem Se- Majestät der König aus seiner Hand die Protestation der Herzoge von Augusenburg und von Glücksburg entgegengenommen hatte.“

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 9. Aug. Siebenbürgener Blätter enthalten nastehen- des unterm 9. Juli erlassene Reskript Sr. Majestät, die Eröffnung des Landtages von Siebenbürgen betreffend : ;

Ferdinand 1. 2c. 2c, Hochwohlgeborne ! Hochwürdige! 2c. 2c, Liebe Getreue!“ Um den aufrichtigen, von Unseren erlauchten Borfahren ererbten Eifer für unverleßte Aufrechthaltung der Rechte und Gesetze Unseres gelieb- ten Großsürstenthums Siebenbürgen , und die väterliche Neigung, dessen öffentliches Wohl auf allen geseßlichen Wegen zu erhöhen und zu befesti- gen, durch einen neuen Beweis zu bethätigen, haben Wir beschlossen, eî- nen allgemeinen Landtag der drei Nationen des Großfürstenthums Sieben-

1846.

bürgen und der damit verbundenen Theile auf den 9ten des Mo- nats September im Jahre 1846 in Unserer Königlichen Freistadt Klausenburg auszuschreiben und zu demselben Unseren lieben Getreuen, den Freiherrn Anton von Puchner, Unseren Wirklichen Geheimen Rath 2c. und kommandirenden General im Großfürstcnthume Siebenbürgen, als Unseren Königlichen bevollmächtigten Commissair zur Vertretung Unserer Person ab- zuordnen, Wir brfchlen Euch daher Allergnädigst, daß Ihr, - nach vorher gepflogenem Einvernchmen mit Unserem vorbenannten zu dem erwähnten Landtage abgcordneten K. bcvollmächtigten Commissair, alle Unsere ge- ireucn Stände des erwähnten Großfürstenthums Siebenbürgen und der damit verbundenen Theile, welche, nah Vorschrift der Geseye, auf dem Landtage zu erscheinen haben, in Unserem K. Namen auf die Zeit und den Ort, welhe von Uns zur Abhaltung des allgemeinen Landtages bestimmt worden sind, einzuberufen und zugleich zu verkündigen , daß auf diesem Landtage Wir vor allen anderen Gegenständen der Verhandlung, als ersten Gegenstand vorzuschreiben sinden, daß die Candidationen zu dem erledigten Amie Unseres Hof-Kanzlers nach dem gesezlihhen Wahlrechte im Sinne des Artikels 20: 1791 vorgenommen und Uns unverweilt zur vor- zunehmenden Bestätigung unterlegt werde. Zweitens, daß zur Becsezung der Acmter des K. Thesaurarius, des Präsidenten der Landes-Buchhaltung, zweier Guberníal-Räthe und des Protonotairs , welche dermalen erledigt sind, die Candidation gleicher Weise vorgenommen und Uns zur Aller- gnädigsten K. Ernennung vorgelegt werde; drittens, daß von den Ausar- beitungen der durch den diesfälligen Gescy - Artikel vom Jahre 1841—42 angeordneten systematischen Deputation das Urbarial-Operat, welches, nah Vorschuist des erwähnten Gesezes, vor und abgesondert von allen anderen abzufassen und zu verhandeln war, revidirt und so schnell als möglih Un- screr Allerhöchsten Entscheidung unterlegt werde, sodann aber auch die übri- gen Opcrate, insofern selbe bereits vollendet sind, in Verbindung mit Unseren auf dieselben Bezug nehmenden Allergnädigsten Entschlie- ßungen in Verhandlung genommen werden. Viertens, daß die mit Unserer Allerhöchsten Bestätigung verschenen Gese - Artikel des jeyt fürgewesenen Landtags Uns zur Allerhöcbsten Sanction unterlegt, auch Unsere Allerhöchsten Entschlicßungen über andere Uns von dem erwähnten Landtage vorgelegten Nepräsentationen in Verhandlung genommen wer- den. Fünftens endlich, da die Vorschrift Appr. Const. P. 2 t. S, daß der daiclbst bestimmte Prozeß gegen einen solchen Offupanten, dem die geseßliche und unmittelbare Nachfolge in den von ihm offupirten Gü- tern gebührt, niht Plaz greifen könne, der Erfahrung gemäß zu un- angemessenen Auslegungen Gelegenheit gegeben hat, dieses Gese in dem crwähnten Theile so erklärt und mit Unserer Allerhöchsten Zustim- mung modifizirt werde, damit mit Versperrung der thatsäcblichen Gewalt, sowohl den gerechten Ansprüchen der dermaligen Vesizer, als den Rechten der geschlichen und unbezweifelten Nachfolger Genüge geschehe. Es wird daher Eure, Unscres Königlichen Guberniums, Pflicht sein, Unserem ernann- ten Königl. bevollmächtigten Commissair in Allem, was er Euch in Unserem Königlichen Namen vorschlagen oder crklären wird, vollen Glauben zu schenken, ihm in dem Vollzuge Unscrer Allergnädigsten Befehle Beistand zu leisten und dafür zu sorgen, daß nach der Vorschrift des Art, 11: 1791 dic Geschäfte mit Anstand, Mäßigung und in guter Ordnung verhandelt werden, wie au, daß Unseren Allerhöchsten , einzig und allein auf das öffentliche Wohl gerichteten Absichten Genüge gesche. Die Wir Euch übrigens mit Allerhöchster Königlicher und landesfürstlicher Gnade gewogen verbleiben. Gegeben in Unserer Kaiserlichen Stadt Wien, am 9, Juli des Jahres 1846, Unserer Reiche im Zwölsten, Ferdinand m, p,“

Rußland und Polen.

St. Petersburg , 6. Aug. Se. Majestät der Kaiser hat, in Folge desfallsigen Beschlusses des Minister - Comités, befohlen, daß die Geltung des §. 497 des Sswods der Zollgeseße (Ausgabe 4842), vermöge dessen den russischen Schiffen, gleich den ausländi= schen, die Berechtigung gewährt ist, daß ihre Schiffer und Matrosen auelándishe Waaren einbringen und verkaufen, so wie russishe Waa=- ren von russischen Kaufleuten der ersten beiden Gilden kaufen und ins Ausland ausführen dürsen, noch auf 6 Jahre hinaus, d. h. bis zum Jahre 1852, ausgedehnt werden soll.

Bereits mehreremale hatte man den Versuch gemacht, beladene Barken mittelst Dampfböten auf der Wolga gegen den Strom zu bugsiren, jedoch stets ohne Erfolg, weil diese Fahrzeuge zu tief gin- gen und ihre Maschinen zu {chwach waren, um die Strömung zu über- winden. És kam also darauf an, Dampfschiffe von großer Dampfkraft und geringem Tiefgange zu erbauen, um so diese beiden Bedingungen in möglichst hohem Grade zu vereinigen. Diese Sache praktisch zur Ausführung zu bringen, machten der Kaufmann E. Cayley und der nieder- ländische Jngenieur, Ritter Ch. Röntgen, si zur Aufgabe. Zuerst suchten sie zu ermitteln, wie die Dampfschiffe gebaut sein müßten, um beladene Barken auf der Wolga stromaufwärts bugsiren zu können. Die darauf be= züglichen Untersuhungen wurden Herrn Röntgen übertragen, und sein darüber erstatteter Bericht war die Basis, auf der sih in St. Pe= terôburg eine neue „Compagnie für Bugsiren von Fahrzeugen auf der Wolga mittelst Dampffraft‘’ bildete. Diese Compagnie {loß mit Herrn Röntgen einen Vertrag ab, durh welchen Leßterer sih ver=- pflichtete, ein großes Dampfboot erbauen zu lassen, das im Stande sein sollte, auf eigens dazu fonstruirten Barken cine Last von 150,000 Pud oder 2500 Tonnen von Samara bis Rybinék, d. h. 1400 Werst stromaufwärts, in der Frist von 20 Tagen zu bugsiren ; die Kosten dieses Transports sollten nur in dem Falle erstattet werden, wenn derselbe wirklih in 20 Tagen von Samara nah Rybinsk zu Stande gebracht würde, widrigenfalls aber sollte der Erbauer sie zu tragen haben. Diesem Kontrakt zufolge, ließ Herr Röntgen in der Werkstatt der niederländischen Compagnie für Dampfschiffrahrt nach seiner eigenen Angabe ein eisernes Dampfschi} von 250 Pferdekraft und mit einem Tiefgange von nur 25 Fuß bauen. Das Dampfschiff wurde, in Theile zerlegt, nah Rybinsk gebracht und daselbst wieder zusammengesebt. Dasselbe bugsirte im April dieses Jahres von dort aus zwei Bar= fen, deren eigenthümliche Bauart bei den Anwohnern der Wolga lebhaftes Erstaunen erregte, indem sie der sicheren Erwartung wa- ren, daß diese Barken in der Mitte zerbrechen müßten, Und in der That hatte man solche Barken noch nie gesehen, die, bei einer Länge von 400 Fuß und einem Tiefgange von 5 Fuß, 75,000 Pud oder 1250 Tonnen zu tragen vermohten. Das Dampfschiff „Wolga‘/ ging mit diesen 2 Barken am 2, Mai von Rybinsk nah Samara, von w0 es alsbald, nahdem leßtere mit 150,000 Pud beladen worden waren, wieder zurückehrte. Zu dieser Zeit war der Wasserstand in der Wolga sehr hoh und die Strömung reißend, zumal an den Stellen, wo der Fluß von hohen Ufern ein=- geschlossen i. Auch war die Witterung damals für die Schifffahrt sehr ungünstigz €s herrschten heftige Winde und Stürme, die eine große Anzahl Barken auf der Wolga scheitern machten. Nichtsdesto=

T E B U A SE E L, F A Ä