1846 / 232 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

res Ziel zu erreichen. Die Vorsehung wird, Jch hoffe es, zulassen, daß unter Mitwirkung der Kammern und mit der nationalen Zustim- mung diesem patriotishen Werke der Erfolg gesihert werde. Meine Kinder und die Jhrigen werden die Früchte davon ärndtenz; und wenn. Frankreih, frei und glücklih, ein anerkennendes Gedächtniß unserer gemeinschaftlichen Anstrengungen bewahrt, \so werden wir, Sie und Jch, Meine Herren, den \chönsten und süßesten Lohn für

dieselben erhalten haben.“

Von den 507 Verurtheilten, auf welche stch der erwähnte Gna- den-Akt des Königs erstreckt, haben 250 entweder volle Begnadigung oder Nachlaß des Ueberrestes der ausgesprothenen Strafe erhalten. Die zweite, 245 Verurtheilte umfassende Kategorie hat verschiedene Strafoerminderungen erlangt z bei 12 Verurtheilten ist die volle gegen sie ausgesprochene und Ehrlosigkeit nah si zichende Strafe in eine einfahe Einsperrung umgewandelt worden. Auch auf die drei Bagnos ist die Königliche Milde ausgedehnt worden. Das von Brest, beste- hend aus 926 auf Lebenszeit und 2022 auf Zeit verurtheilten Ga- leerensflaven, hat 30 Nachlassungen des Ueberrestes der ausgespro- chenen Strafe, 26 Strafverminderungen und 24 Umwandlungen er= langt; dem von Toulon, worin sih 750 auf Lebenszeit und 2990 auf Zeit verurtheilte Galeerensklaven befinden, sind 23 Nachlassungen des Ueberrestes, 10 Verminderungen und 5 Umwandlungen der Strafen zu Theil geworden, und das von Rochefort, dessen Bevölkerung ans 334 auf Lebenszeit und 776 auf Zeit verurtheilte Galeerensklaven besteht, hat 14 Nathlassungen des Ueberrestes, 2 Verminderungen und 4 Umwandlungen der Strafen erlangt. Jn Gemäßheit der Wünsche des Königs sind diese verschiedenen Beschlüsse am 9ten d. M. voll-

zogen worden.

Die Akademie der Jnschristen hat Herrn A. de Courson den ersten Preis von 9000 Fr. für sein Werk: „Geschichte der bretagni- hen Völkershasten in Gallien und den britischen JInseln“‘, zuerkannt. Den zweiten Preis erhielt Herr A. Monteil für seine („Geschichte der

Franzosen der verschiedenen Stände.“

Seit einigen Tagen findet zwischen Paris und London ein star- ker Courierwehsel statt. Man meint, daß der Artikel der Times in Betreff der spanishen Vermählungs - Frage den Anlaß dazu ge-

geben.

Nach dem Journal de Toulouse hat der akademische Rath dieser Stadt in seiner Sihung vom 9. August die Ausschließung des Herrn Gauthier d'Urbain von der Rechts - Fakultät von Toulouse ausgesprochen. Dieser Beschluß is dur eine Anrede, welche Herr

d’Urbain an Herrn Genoude bei dessen Anwesenheit zu Toulouse ge- richtet hatte, motivirt worden.

Der Courrier français is jeßt mit den Zeitungs - Organen der Herren Thiers und Barrot eben so im Kampf begrisfen, wie mit der fonservativen und ministeriellen Presse. Herr Thiers gilt ihm,

wie Herr Guizot, als Mann der Reaction.

Am Donnerstag Morgen brah auf dem Dahboden des hiesigen Königlichen Münzgebäudes dur eine noch unbekannte Ursache Feuer ausz zufällig waren der Jnspektor und der Zimmermeister des Ge- bäudes gerade beschäftigt, den Zustand des Dachstuhls zu untersuchen ;

sie entdeckten das Feuer, machten Lärm, alle Arbeiter eilten herbei,

und man konnte der Flamme Meister werden, ehe sie noch ernste Zer-

fiörungen verursacht hatte.

Es hat sich hier so eben eine Gesellschaft gebildet , deren Zweck dahin geht, die - durch Eisenbahn - Unsälle betroffenen Personen und Familien zu entshädigenz sie soll auf den Grundsatz gegenseitiger

Versicherung errihtet werden.

Die Brodpreise von Paris erlitten gestern, troß der angeblich günstigen Aerndte, wieder eine kleine Erhöhungz das Kilogramm Brod, das 38 Centimes kostete, ist wieder auf 39 angeseßt. Die Fruchtpreise sind ebenfalls nicht im Weichen, und besonders der Hafer,

der nur einen sehr spärlihen Ertrag gab, übermäßig theuer.

Die an der Börse bekannt gewordene Eröffnungs-Rede hat fkei- nen: merklihen Eindrnck auf den Stand der Fonds gemacht, Die Notirung der Rente hielt sich fes, Die Medio - Liquidation in Ei-

senbahn-Actien ging ohne Schwierigkeit vor sich.

ck Paris, 16. Aug. Wir haben heute Nachrichten aus Al- gier vom 10. August. Der Direktor des Innern daselbst hatte die drei Herausgeber der dort erscheinenden Blätter zu sh rufen lassen er d’Afrique über die

,

in Folge eines Artikels, den der Courri Verordnung vom 21. Juli, das Grundeigenthum in den afrikanischen Besizungen Frankreichs betreffend, hatte ersheinen lassen. Der Di= reftor theilte ihnen ein Schreiben des General - Gouverneurs mit,

worin der bestimmte Entschluß der Verwaltung ausgesprochen ist, daß.

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keine Kritik der konstitutiven Verordnungen für Algerien, und nament- lich der vom 21. Juli, in. den dortigen Blättern zugelassen werden solle, unter Androhung der Strafe selbst der Konzessions- Entziehung für dir Blätter, welche dem zuwider handeln würden, Man sieht daraus, wie die Verwaltung es für unangeme}sen-, ja gefährlich be- trachtet, in einem noch militairisch regierten Lande, in Gegenwart eines unermüdlichen, jeden Vortheil immer \{nell: benußenden Feiu- des, in Betracht: der Schwierigkeiten, welche die exsten lsa der Colonisation umgeben, der Presse ungehemmten Laüf zu: lassen.

Aus Maskara erfährt man, baß die Bewegung der Stämme der |-

Sahara gegen das Tell hin fortdauert. Jeder Stamm nimmt den ihm am besten zusagenden Lagerplaß ein, Die Geißeln, welhe Abd el Kader von diesen Stämmen mit sich genommen hatte, um ein Pfand für ihre Treue zu haben, sind ihm entsprungen. Man glaubt aber, der Emir selbst habe sie gern entwischen. lassen, um si der Verlegenheit eines Zusammenstoßes mit den Amyanes zu entziehen, vielleicht auch wegen der Schwierigkeit, diese Leute bei seiner Deirah zu unterhalten. Seit Abd el Kader den Süden der Subdivision Maskara verlassen hat, is eine den Franzosen günstige Reaction un- ter den Stämmen jener Gegend unverkennbar. Das Bedürfniß der Ruhe und die Noth, mit der sie für ihre Existenz zu sorgen hatten, sind wohl die Haupthebel dieser veränderten Stimmung. Nur einige vereinzelte Stämme unter wohlhabenden und einflußreihen Chefs kön- nen des Tell entbehren, vermöge der Hülfsquellen, die sie noch in ihren Ksurs haben, und weil sie, mit Geld versehen, durch. die zweite oder dritte Hand Getraide aus dem französischen Tell sich verschaffen kön- nen. Nach den auf verschiedenen Wegen nach Maskara gelangten Naqhrichten scheint es sicher, daß der Emir, als er zu Ras el Ain bei den Beni Mathar in Marokko anf bestimmte Weise den Abzug der Haschems von der Deirah gegen Fez zu vernommen hatte, etwa vierzig Reitern der Haschems, die sich in seinem Gefolge befanden, ibre Pferde, Waffen und Burnus wegnehmen ließ, so daß die Un- glülichen sih genöthigt sahen, ih bis zu den Beni Snassen sörm- lich durchzubetteln, wo ihre Zelte zerstreut sind. Unter ihnen soll sich sogar Dschemile, früher Kaid der Uled Abad, ein fanatischer Mann und persönlich dem Emir sehr ergeben, befunden haben. Jn der Provinz Konstantine ist Alles ruhig, und die Auflagen gehen ohne Schwierigkeit ein. Die Kolonne des Oberst Eynard war zu Setif wieder eingerückt, nachdem sie 2 Monate gegen die Kabylen operirt hatte, die im Norden von Setif gelagert sind. Sie haben sih nah mehreren Kämpfen unterworfen und die ihnen auferlegten Kriegs - Contributio- nen bezahlt. Auch die Kabylen des Kreises Dellys zeigen friedliche Gesinnungen, wohl aber nur, weil die Aerndte sie in ihren Bergen zurückhält. * Der Einfluß Ben Salem's und des Bel Kassem und Kasst hat bei ihnen aber sichtlih abgenommen. Ben Salem hält sich noch immer bei dem Beni Bu Abdu auf, in der Nähe dés Dschurdschura , während Bel Kassem's Händel mit den Beni Raten sih verwideln, in Folge der Erpressungen , welche sch seine Familie gegen diesen zahlreihen und mächtigen Stamm erlaubt hat. Er. soll während des Winters niht mehr am Fuße der Berge der Beni Raten bleiben, sondern sein früheres Dorf Temda wieder aufbauen wollen. Kürzlich hat er bei dem franzö- sischen Aga von Taurga angefragt, ob man ihn dort in Ruhe lassen werde. Jn der Subdivision Tlemsen is troß der Drohbriefe, die Abd el Kader dort hatte verbreiten lassen, nichts vorgefallen, Am 29. Juli hatte man zu Tlemsen noch keine Nachrichten von der Koloune, die am 25sten von dort ausgerückt war, und die zwischen Lalla Magrnia und Dschemma Gasauat lagern sollte. Man ist sehr auf seiner Hut, da dies die \hwierigste, gefährlichste Epoche des Jah= res is sür die Gesundheit der Bewohner jener Gegenden. Die öffent- lichen Arbeiten sind fast eingestellt, die Straßen still, Jedermann hält h so viel als möglich zu Hause. Der Sommer is in diesem Jahre auch dort viel heißer, als in allen früheren, der Gesundheitszustand der Truppen aber bei der Ruhe, die sle genießen, sehr befriedigend.

Großbritanien uud Irland.

London, 15. Aug. Es heißt, Jhre Majestät die Königin wird zu Ende dieses oder zu Anfang des fünftigen Monats wieder

auf innige- Zeit nah Schottland gehen und dort den Herzog von B g

Athol uf Blair Castle mit einem Besuch beehren.

Die lange beabsichtigte Maßregel, Beförderung und Pensioui= rung einer Anzahl höherer Flotten - Capitaine, ist nunmehr, wie der Standard berichtet, so weit gediehen, daß ihre Veröffentlichung noch in dieser Woche erfolgen dürfte. Es wird keine allgemeine Be- förderung stattfinden: und nur neun Capitaine werden Admirale wer-

den, damit deren Zahl 150 erreihe und stets bleibe, so daß bei jedem

furzen Berichte davon zu benachrihtigen, wie weit bis zur Stunde tigen Tagsaßtungsbeschlusse vom 20. März 1845 ein Ge- Laut dem Traktanden - Cirkular sei es in

Admirals der älteste Capitain einrückt, Die 4 nächst die Liste aktive von 400 Pfd.

Todesfalle eines sionirung wird zu verringern : eine Pension Admiralsrang wird den er nsionirenden

übrigens ni

r Capitains von 720

pro- Jahr mit dem ( 400 Capitains zu Theil werden erhalten verhältnißmäßige Pen cht fkompulsorischer Natur sein, der Capitains vorher erforst

leistet worden sei. nvollklommener Weise ges ohneFreishaaren-Gese \chvon bald stärkeren,

chehen. Noch immer seien verschiedene und die wirklih bestehenden zeigen ein | bald gelinderen Strafen.Die Tagsaßung 845 habe die Kantone eingeladen, die Freischärlerei, eines der chen gegen die gesellschastlihe Ordnung, mit angcmesseaer Wohl sei das in einzelnen Kantonen, wie in Tessin, Genf und Luzern, geschehen, in welchen allen, inigen auderen, Freischärlerei mit Kriminalstrafe bedroht andere aber haben. die Sache mit unbedeutenden Polizei- fönnen geglaubt, so z. B. Solothurn, wo selbs shaarenzügen blos eine Strafe von 4 bis 6 Mos- ß und 400 bis 600 Fr. Buße zu gewärtigen ha- nlich in Zürich und St. Gallen. oß, daß entweder die Einen, ungerecht, zu hohe Strafen der aber die Andern dem Sinne des Tagsaßungs-Beschlusses guten Treuen nachgekommen seien. Imständen die Frage bejaht werden fönne, daß das erzielt worden erzielen gewünscht? obwohl die Eidgenossen-

) 1 die Zukunft gegen sol? einungen? Sei es ja sogar notorisch, daß von einem Baselland nämli, von Seiten der Behörden und n Seiten des Volkes förmliher Widerstand gegen s - Beschluß geleistet worden sei! Unter solhen Umstän- te eigentlich auf Execution jenes Beschlusses gedrungen wer- schen stimme Luzern vorderhand bloß dahin, daß Baselland spe- , die übrigen betreffenden Kantone aber „eingeladen“ hren diesfälligen Obliegenheiten mit Beförderung nahzukom- en, Basellau d, welches zu denen gehört, die en- Gesche noch absichtlich im Rückstande sind, stellt hierüber eine rie auf. Der Gesandte von diesem jungen Stande diese Freishaaren-Gesethe seien etwas ganz Außeror- d verhielten sih zu den ordentlihen Strafgeseßbüchern wie cht zu den gewöhnlichen Tribunalsprüchen. Er nannte sie Ver- die nur geeignet seien, etwas recht Ungeschicktes

i Baselland oder vielmehr dessen Behörde hätten iner Zeit einen solhen Geseh - Vorschlag ausgearbeitet , der Veto des. Volkes verzögert worden sei. ur Geduld, Unterdessen

übrigen 120 zu Pe Die Maßregel wird übr! dern es werden die Meinungen den, ehe sie zur Ausführung fömmt.

Belgien.

Brüffel, 16. Aug. (A. Z.) Obgleih man geglaubt j ß in Folge der neu ange Bischof von Tournay un fFeiten in Betreff der gemei werden würden, haben diese die Entziehung des geistlichen der Bischof jedes Verhältniß zum am Dienstag stattgefundenen Die zwei Punkte, dem Bischof nicht zustehen w Professoren ein V ngehen woll

eóliten Verbre Strafe zu be ri, Schw93 -

fnüpften Unterhandlungen zwischen städtischen Gemeinderath die Zu nsamen Verwaltung des Collége ges lben doh nicht’ zum Ziele geführt, s Direktors unwiderruflich blei Collége abgebrochen hat. Y, s - Ertheilung erschien kein ej woran das Uebereinkommen gest ollte, über die Zuh ben, und daj seinen Bemerkungen j l unbedingt Folge zu geby, ch ein englisher Jngeuiy theils stehenden, Dieser großartige

rafen abthun zu ten Oefängni Die Differenz sei in der

Geistlicher, Ob wohl unter solchen sind, daß man und Beibehaltung der nicht die Verpflichtung ei auf Unterricht und Lehr= Seit einiger Zeit besch t, die Pläne einer großen, lde-Brücke zu entwerfen. : dem Vlaamsche Hoofd verbinden würde, i \chickten Jngenieurs untersucht möglih erachtet. Die Kost Francs angeschlagen sein, doeh

; was die Tagsaßung zu

eto zu ha enügende Gewähr habe sür

hast nun g archische Ers Ztande, von

Antwerpen dami jenen Tag- hängenden Sche der Antwerpen mit Sachkundigen und ge selben haben die Ausführung für für sollen auf etwa 2 Millionen diese leßte Nachricht nicht verbürgt.

Schweden und Üorwegeu.

14. Aug. Der Kronprin rgestellt und au der lben befallen wurde, -in der Best iche Familie nah Lund abzuzi egenden auf 25 bis 26° R ad 20 Minuten nördlicher F Die Aerndte fällt sehr gg hier und da {i

worden, u gefordert““

mit dem Freischaa-

besondere Theo ¿id in Oelfngin a

Stockholm, Herzog v0

seiner Masern - Krankheit he larne, der später von derse Am 13ten d. gedachte die Königl Die Hite is in manchen Aus Oeregrund, unter 60 Gr bt man von 30 bis 34° R. und Roggen is sehr im Preise gefallen, die Hälste des bisherigen.

Dänemark.

Kopenhagen, 15. Aug.

Versammlung an e Aufhebung des f bstimmung wurde der erste Theil di mlung möge bei Sr. Majestät al daß der nächsten Stände-Bersau Freigebung des färöischen| einstimmig (mit 60 Stimmen) zweite Theil desselben: „daß dab s in Allerhöchste Erwägung gezogtt Majorität von 39 gegen och der von von Rettungsböten und dn Pr. Zt g. Nr, 223) in fh Fassung mit

genheits-Gesebe, erauszubringen.

ber durch das herzenden Tone verwies der Gesandte die Tagsaßung 3 s das Resultat zur Kenntniß gebraht werden könne, äre zu wünschen gewesen, der hohe Vorort hätte neben den Frei- haaren-Geseßen auch deren Ursache, den gemeinschädlichen Jesuiten- Drden, etwas mehr bedaht. Dic Wurzel müsse man ausrotteu, soust mme das Unkraut immer und immer wieder zum Vorschein, instruction Basellands gehe also dahin : s erledigt anzusehen und somit auch die er sür die Vollziehung des Beschlusses n hätte, niht wieder zu erneuern. cahen für die Erlassung des Freischaaren-Geseßes, welche noch im Rüstaud seien, eine allgem l Die Diskussion wurde mit Heftigkeit und lihfeiten geführt und lieferte neuerdings den Beweis, wie we- ertrauen und Einigkeit unter den Eidgenossen herrsht. Das cgehniß dieser merkwürdigen Sißung am 1lten war: dringende inladung an die betreffenden Stände mit 127; Stimmen, als. da. nd Luzern, Uri, Unterwalden, Zug, Schaffhausen, Wallis, Genf, leuenburg, Appenzell i. R.,, Basel (Stadt), Freiburg, Schwyz, Zü- ch und' Tessin,

Die 22ste Sißung am 12ten d, M. hatte die Amnestie - Frage r Aufgabe, welche, in der Souverainetät der Kantone liegend es Bild der Zerrissenheit und des Uebelwollens darbot, Troß er Ermahnung des Präsidiums, jede Bitterkeit und Leidenschaftlich= eit bei den: Diskussionen zu vermeiden, da dieses der Würde und dim Ansehen der obersten Bundes -Behörde im höchsten Grade unange- inige Gesandtschaften in rohen Ausfällen d dessen Repräsentanten, der freilich die stellte, Luzern habe {hon mchr als genug gethan. Es mußte ebenfalls befremden, daß der Stand Wallis, welcher lehtes pahr Milde verhieß , seitdem neue gerichtlihe Verfolgung gegen alle lufruhr-Betheiligten beschlossen; eben \o Tessin, welches die freund- dgenössishe Empfehluug als auffallenden Eingriff in die Kantonal- Souverainetät betrachtet, nichtôdestoweniger aber zu einer dringenden inladung an Luzern die Hand bieten wollte; auch Uri, Schwyz, Un- rwalden, Zug und Freiburg, die im Jahre 1841 eine Amnestie- ypfehlung an Aargau fundgaben, gegenwärtig jeden Schritt der Art von

In der Sih 1 13, August fand die Sil

roesfilder Stände- s äröischen Handel

rathung über die beantragt nopols statt. mité- Antrags : terthänigst darum petitioniren, ein Geseß - Entwurf in Betr dels vorgelegt werden möge“ nommen, dagegen erhielt Bemerkungen des Comi den möchten“, nur eine Jn derselben Sipung wurde n eingegebene Antrag auf Anschaffung zu gehörigen Apparaten (s. Allg von dem Comité vorgeschlagenen „Die Versammlung Allerhöchstdieselben ‘nah vorausgegc stellter Untersuchung und Staats eine p fffbrüchigen anschaffen (s her eingegangenr Erkundigung ves) sie bemannt werden sollen,“

es sei diese Angelegenheit Vollmacht des Vororts, vom 10. März 1845 zu sor=- Die meisten Gesandtschaften und daß an die-

Bei der A „Die Versam

nigen Kantone, nahnung erlassen werde.

24 Stimmen, Herrn Sidu

Stimmen j angenommen : ge bei Sr. Majestät dant titioniren, daß fundigen Männern ange gereihten Vorschlägen

zahl von Apparaten zur Rett so wie demnächst nah wollen, wo sie stationiren und wie

S weiz,

(O. P. A, Z,) Die eidgenössische Sipung am 11, August mit den 1845 zu erlassenden Freishu antone theils dur Zufall | Luzern vern fonst bei all eriht bei der Han die Stände auch nut

ngener, vol von densel für Rechnung des ung von Schi

nesen sei, überboten si e Kanton Zürich. Stand Luzern un sabung hat sih in der 21sten Tagsatungsbeschluß vom 10. März tigt, womit mehrere K sichtlih noch im Rückstande sind.

daß der hohe Vorort, bogenreihen B

Behauptung au

Geseß beschä aber auch ab sih vor Allem darüber,

eiten gleih mit einem für gut befunden zu haben scheine,

A —— m T E

Golssen in der Lausiy hatte einen Vortrag angene über eine Fabrif von Feuerstein-Geräthen auf der Gehneliy bei Golssen, er war aber unerwartet

an dem persönlichen Erscheinen verhindert, worden, und so mußte man es

dabei bewenden lassen, die von ihm zur Erläuterung seines Berichts einge- sandten Geräthe von Feuerstein vorzu eigen, Nachdem endlich Herr Pastor Otte aus Fröhden einen ausführlichen Bericht über den erwähnten als- leber Taufstein abgestattet und Herr Pastor Förster aus Höhnstedt einen Vortrag über den Ursprung des Namens der Stadt Merseburg gehalten hatte, wurde die Sißung geschlossen, 2

Bemerkt sei noch, daß auf mehreren Tischen die wichtigsten in den bei- den vergangenen Jahren für den Verein eingegangenen Gegenstände aus der heidnishen Vorzeit ausgelegt waren; ferner aus dem Mittelalter Urkun- den und Handschriften (darunter z. B. ein von dem Herrn Rendanten W it- ten in Rosenburg geschenktes deuishes Gebetbuh aus dem 15ten Jahr- hundert), Siegel (z. B. die \chönen Gyps - Abdrücke von b idt welche Herr Sorterup, Inspektor am Königl. antiquarischen Mufeum zu Köpenhagen, eingeschickt hat), Münzen (z- B. 110 griechische und byzanti- nishe Münzen, womit Herr Professor Dr. Roß den Verein beschenkt hat, ferner zwei bei Bleicherode gesundene sogenannte Regenbogenschüsseln, so wie die \{hönen erfurter Brakteaten aus dem Funde von Harras, welche Herr Pastor Leißmann geschenkt hat), Waffen u. st. w. Desglei- chen eine Reihe von Sachen, welche zu diesem Feste des Vereins eigens eingesandt worden waren, und unter denen sich besonders die Gegenstände auszeihneten, welche Herr Geheime Regic-ungs-Rath von Werder zu Magdeburg aus seiner reichen Sammlung mitgetheilt hatte (darunter eine Handschrift der vier Evangelien in lateinischer Sprache aus dem- 10ten Jahrhündcrt)z ferner die von dem Königl. Provinzial-Archio zu Magde - burg eingesandte Sammlung eigenhändiger Unterschriften vieler Kaiser, Könige und fürstliher Personen, #0 wie eine Sammlung vortreffliher Sriftproben, welche Herr Lehrer Varges zu Nordhausen angefertigt hat. Besonderer Erwähnung verdienen auch die Handschriften, welche Hèrr Pastor Leißmann zu Sunzenhausen an diesem Tage dem Verein überlassen hat (ein Aftenstück über das Abkommen Preußens von dem deutschen Hochmei- sterthume, wahrscheinlich aus dem Jahre 1526) und eine Sammlung in- teressanter Originalbriese aus der Zeit von 1442 bis 1683; desgleichen cine bedeutende n b von Urnen und M aBrs, welche der um die Samm- lungen dés Vereins so sehr verdiente Herr Dr. Wagner zu Schlieben als Ichte Gabe einshickte. Einer dankbaren S lties verdient es endlich, daß Herr Dr. Puttrich aus Leipzig die Güte hatte, der Versammlung die Original - Zeichnungen zur Fortseyung seines Prachtwerkes: „Denkmale der Baukunst in Sachsen“ persönlich, vorzuzeigen,

Y Nah der Sißung vereinigte sih der größere Theil ver Anwesenden zu

einem Mittagsmahle, bei welchem Herr Dr. Weber die Toasts auf Se, Majestät den König, den erhabenen F des Vereins, und- auf des Hertn Ministers Grafen zu Stolberg Excellenz, den hohverehtten Präsidenten des Vereins, ausbrächte, Erst spät trerinte sich die Gesellschaft

im heitersten Frohsinn. Möge das Wirken des thüringisch - sächsischen Ver- eins auch: fernerhin so vortheilhast von si zeugen, und mögen ihm solche \höne Festtage noch für viele Jahre beschieden sein!

Königliches Opernhaus. Der Liebestrank. Fräul. Marie von Marra: Adina, (Den 20. August.) Der berühmte Name der ausgezeichneten Sängerin hatte, wie fon

bei ihren beiden vorangegangenen: Gastleistungen, auch diesmal wieder ein

äußerst zahlreiches Publifum angezogen, das ihrem Austreten sichtlich mit großer Spannung entgegensah, und um sogleich das Resultat unseres Le Vai voranzustellen das Haus befriedigt zu“ verlassen, volle Ur- ache hatte. - A

Tropdem die Partie der Adina im Licbestrank an und für sich ungleich weniger Gelegenheit bietet, die eigenthümlichen Seiten der Vir- tuosität des Gastes herauszustellen, als die Rolle der Elvira in den

‘Purítänern, wußte Fräul. von Marra dennoch, besonders den zweiten

Aft der Oper, durch eingestceute überraschende Fiorituren u. \. w., so wie dur zwei eingelegte brillante Arien, in welchen sie ihre ganze Virtuosität ans Licht förderu konnte, so interessant zu machen, daß ihr der ungetheilte Bcifall ‘des gesammten Publiküms im vollsten Maße gespendet wurde. Nur im ersten Aft \chien man Hervoorstehenderes, Ueberraschenderes, Künstlicheres, mít einem Wort, mehr musifalishe Kunststücke erwartet zu haben, und zeigte si daher bei Ermangelung derselben ziemlih lau, obgleich die Sängerin auch hicr viel Anerkennungswerthes, wenn auch im gewöhnlichen Sinne, nah gewöhnlichem Maßstäbe, leistete.

Da, im ‘zweiten Äkt -=— nahdem man si zuvor für getäuschte Ho}f- nungen und unbefriedigte Erwartungen durch desto reihlicheren, den Tän- zerinnen gespendeten Beifall gleichsam entschädigt haite bewirkte

‘eine zur rechten Zeit hingeworfene, in díe shwindelndste Höhe hinaufwirbelnde ‘Glanzpassage das, was die Anstrengungen während eines ganzen Aktes

faum vermochten z de ner Beifall ertóntez_ mehrere brillante Trillerketten und künstliche Stakfkatos folgten, und die Sängerin hatte ge- wonnenes Spiel. Der Beifallsjubel nahm nun kein Ende mehr und stei-

‘gerte sich durch ben glanzvollen Vorträg der bereits erwähnten Einlagen, ‘bestehend in zwei Walzer-Arien von Beritot und Rícci, auf den höchsten

Gipfel. Auch. ‘die Hervorrufe ' blieben nicht aus, ja, hätte das Orchester

nit bereits bas Haus verlassen gehabt, einige stürmishe Enthusiästén im.

arterre würden sicherlich ihr Dacapo-Begehr der leßten Arie reaglisirt zu chen das Glück genossen haben.

Die in- ihrer Art eben #0 außerordentliche als seltene Künstlerin ver-

dient übrigens die ihr zu Theil gewordene ehrenvolle Aufnahme, da sowohl

Zeiten des Bundes als einen Eingriff in die Kautonal-Souverainetät etrahten wollten. Selbst Solothurn, das sich im Jahr 1841 alle gleihen Zumuthungen in Bezug auf seine zahlreihen Jänner=-An-

elegenheiten verbat, will nun gegen Luzern allen derartigen Anträ= {1 beistimmen, Auch Bern, vergessend das Jahr 1840 und die hoch- Ÿtbaren Eidgenossen, welche in den sogenannten Hochverraths-Prozeß erwidelt und während sieben Jahren in Verhasft saßen, wollte nun einer Einladung an Luzern die Hand bieten. Und endlih Aargau,

1s nah drei vollen Jahren des Aufruhrs im Freiamt gegen 290 Bduldige zu verurtheilen hatte und selbst drei Todesurtheile fällte, laubte sich veranlaßt, Milde und Gnade dem Stande ‘Luzern zu npfehlen, Die Voten wurden allseitig ziemli ruhig und im wür- nur Baselland provozirte fle Aeußerungen gegen Luzern eine Scene bedauerlicher Art, er Gesandte von Luzern erwiederte auf dicse lieblosen Aeu- y und begnügte si, Vesandtschaft von Baselland zu erklären, daß er im Namen ined Standes dieselben als gemeine Verdächtigungen mit Verachtung rüdweise, sofern der Gesandte Basellands seine Behauptung nicht i beweisen vermöge. Baselland suchte sih nun mit Zeitungs-Artikeln ! euen Züricher Zeitung und des Schweizerboten zu Yffertigen z auch werde er, so lange er noch in der Tagsaßung v4 stets reden, wie es ihn die Natur gelehrt, troy - aller isungen, mögen sie kommen, woher sie wollen. Luzern begnügte si, ein solch? einfältiges Votum nur mit der Frage be- i 2, i „Seit wann denn in dem Tagsaßungs- I 6 mit Lügen-Artikeln, wie sie die genannten Blätter tagtäglich uzern bringen, argumentirt zu werden pflege?“ Der Präsident

nb e, nun veranlaßt, beide Redner in die Schranken der Ordnung

es Anstandes zu verweisen.

bi, U ähnlihe Scene trug si zwischen Waadt und Genf zu, die en f urch die Würde und Mäßigung des Gesandten von Genf kei- n 0 entschiedenen Eindruck auf die Versammlung und das Publi 1 zurückließ, indem der Gesandte von Genf auf die Ausfälle des- en vou Waadt mit würdevoller Ruhe erwiederte : n Genf {on jüngst Gelegenheit gehabt, den Gesandten dt aufmerksam zu machen auf die milden, wohlmeinenden e Genf diesem jungen Staate zu geben geeignet sei. Der è von Genf wollte demjenigen von Waadt ein solches Vor- ahrer Würde und Mäßigung gleich jeyt dadur geben , daß der Jugend des waadtländischen Ge- Die Debatte blieb ohne

Durchführung, als die Darstellung der P Jm Spiel gelang es Fräul. des Chara

die musikalische fennungswerth waren. ders das muthwillige, schalkhaste Element Momenten zur angenehmen Wirkung ch nach dieser Seite hin mit Necht als ei

betri, so erlitt sie heute dur p} Bötticher, eine Abänderung. chnell zu übernehmen, durch die in

fters in vielen 1 zu bringen, so dah [0 Leistung au ne höchst bescith bezeichnen läßt,

Was die übrige Besegung Erfranken des Herrn des Sergeanten 'Belcore , die Gefälligkeit, die Partie \ eres Austreten, überhaupt sifalisher Hinsicht höchst gelungene daß er schon früher mit ihr vert München, dem O

Herr Kraust

durch fcin sich zugsweise a rung derselben, und sie wahrscheinlich hon in fens, cinstudirt und oft dargestellt hatte. chester abgerechnct, die wohl nur in einigen , ten Tempis des Sängers und in dem Uebernahme nicht mehr möglich zu machenden blieb von Seiten des Herrn Krause nichts zu wün Künstler bethätigte sich auch in dieser R trefflichen Mitteln ausgerüsteter Sänger, enden Partieen recht oft, un schehen, zu wünschen wäre. und klangvolles Organ, seine vortreffliche Schule, machen ihn stets zu einer willfommeuen fum zeichnete ihn ebenfalls heute, gungen aus, Wollte un

ber in mu raut gewesen {S rte scines frühS Einige Kollisionen mit d dem Letzteren u l ciner bei der robe ihren Grund)

f} braudhbat

gen Ton gehalten ,

olle als ein dessen Beschäftigung! d jedenfalls öfter, Sein weiches, dabei so wie scin ein Erscheinung. wie immer, durch viclfache

bis jeyt ge

i erklären, d

e 1 , n e 8 der Himmel nur bald cinen jugendlicch wortet werden könne :

Baß bescheérenz der Wunsch ist heute wieder mehr als j Dulcamare durch Herrn Blume gere Quasalber zwar immer noch ret ergüplid M

der Rolle me}

Beseßung des Doktor den niarkftschreierischen dem aber zur vollendeten charafkteristischen z. B, Jugendfraft und rüstige en musikalischen Durchführung bekanntlich noch e Stimme schon längst mangeln. Mit wahrer Fceude gedenken w shäßtcn Repräsentanten des Nemorino, den Herr imme als bei Laune, mit jenem gem hm eigen, seine Wirkung nie verfehlt, Partie in der Ausführung nichts zu wün #\ch unter solchen -Umständen von felbst.

e inem

Auffassang genschaften, Beweglichfkeit

befriedigend

ir hingegen der Leistungen unsd Mantius, © treflih bei St ausstattete, der, i \he Theil der

es habe der schen licß, , Fon Waadt

en unüberlegten Ausfall

Andien für diesmal noch verzeihen wolle !

995 Erfolg, indem sich eine Majorität weder für das Nichteintreten, nohch für eine Empfehlung oder Einladung ergebeu hat.

Italien.

Nom, 10. Aug. (D. A. Z.) Die noch unter Gregor XVI. in den- Staatsdienst getretenen Anverwandten des regierenden Pap- stes, welhe Amts balber in Rom ansässig waren, haben die Weisung erhalten, mit sämmtlichen Nepoten , den hier sehr populairen Conte Luigino Mastai selbst niht ausgenommen, die ewige Stadt zu räu- men und fünstig dort als Beamte zu leben, wo der Papst es ihnen dur einen Kardinal - Legaten will anzeigen lassen, Die Vorstellun- gen vieler Kardinäle gegen die Ausführung dieser Maßregel sind so= mit fruchtlos geblieben, fruchtlos aber dürfte gewiß uicht in der öffentlichen Meinung für Pius IX. solches Handeln im Sinne des Augenblicks sein. Er will auch den Schein vermeiden, als könnten seine Verwandten in seiner Erhöhung das von Alters her in Rom beliebte Medium des poussirenden allmächtigen Nepotiêmus gefunden

zu haben wähnen.

Spanien.

& Madrid, 11. Aug. Der Jnfant Don Francisco de Asis hatte befanntlih abgelehnt, von dem ihm bewilligten Urlaub auf der Stelle Gebrauch zu machen. Die Königin befahl darauf dem Ge- neral - Inspecteur der Kavallerie, dem Jnufanten anzuzeigen , daß der Urlaub zurückgenommen wäre und er demnah in Pampelona bei sei- nem Regimente zu bleibeu hätte. Unterdessen scheint man aber in Paris si in der Ansicht, daß der Jufant Don Francisco de Asis unter den Bewerbern um die Hand der Königin den Vorzug ver- diene, bestärkt zu haben. Der General Narvaez, der am Hofe der Tuilerieen vermuthlich die Gelegenheit aufsuchte, darzuthun, daß Herr Guizot ihn mit Unreht beschuldigt hätte, sh den „brutalen Jn= stinkten und Ueberlieferungen seines Landes“ im Uebermaße hinzuge- ben, {loß \ich mit der größten Geschmeidigkeit der Ueberzeugung des französishen Hofes an und erklärte sih bereit, die Ansprüche des Herzogs von Cadix mit seinem ganzen Einflusse zu unterstüßen. Um diesen aber geltend machen zu können, mußte er si in Madrid be- finden, und in der That heißt es, daß der französishe Botschafter angewiesen worden wäre, ihm die Erlaubniß zur Rückfkehr auszuwir=- fen. Aufangs wollte die Königin sich durhaus nicht entschließen, diese zu ertheilen, Seitdem sie sich aber der Vorausseßung hingiebt, daß das neue englische Ministerium dem Jnfanten Don Enrique zum Besitz ihrer Hand zu verhelfen wünsche und dessen mit den Espatte- risten und Progressisten verabredete Pläne begünstige, soll sie geson- nen sein, den General Narvaez wieder an sich zu ziehen, und auch der Junfant Don Francisco de Asis hat aufs neue die Erlaubniß be- fommen, sh hierher zu begeben. Wir müssen abwarter, ob die Ri- valität zweier fremden Höfe in der That bezweckt, die beiden Brüder als Rival? gegen einander auftreten zu lassen.

Unsere Nachrichten aus Lissabon sind vom Sten, Es hieß dort, daß in Folge der Rüstungen Spaniens die Regierung eine einstweilige Suspension der politishen Garanticen oder toch die Eiu- berufung der verabschiedeten Soldaten von 1840 an zu verfügen be- absihtige. Dieses Gerücht dürfte keinen Glauben verdienen. Das amtliche Blatt der portugiesischen Regierung thut vtelmehr dar, daß diese allen gerehten E inad des madrider Kabinets Genüge gethan hätte, und sogar die cabralistishe Presse weist die spanische Dazwischenkunst nachdrücklich zurück. „Die Partei, welhe wir ver- treten‘, sagt das Blatt der Chartisten, a Restauraçao, „hat einen solchen Abscheu vor dem Gedanken än politishe. Jnterventionen und einen \o lebhaften Wunsch, die wichtigsten Interessen der Würde un-= serer Nation zum Opfer zu bringen, daß sie vorzöge, zu ewiger Nichtigkeik verdammt zu werden, als ihren Triumph fremden Ba- jonetten zu verdanken. Diese Gesinnung begreift jedes portugiesische Herz.“ Das Blatt der Septembristen, a Revoluçao do Se- tembre, ergießt seine Gefühle in folgenden Worten: „Während Europa uns bewundert (!), während unsere Arme, die Arme des Volkes, in diesem Lande die Fahne der Freiheit aufgepflanzt haben, während wir die Tyrannen züchtigen, während wir dem Lande Frie- den. und Ordnung schenken u, st. w., verkennt ein Theil der spanischen Presse unseren Zustand, zweifelt an unserer Kraft u. st. w. Diese Worte erinnern an die bekannte Anekdote von einem Portugiesen, der, im Kampfe mit einem Spanier begriffen und von diesem über Bord geworfen, ausrief: „Spanier, zieh* mih aus dem Wasser, und ih \henke Dir das Leben!“ :

Der General-Capitain von Galicien, Villalonga, der von beson- ders friegerishen Gesinnungen beseelt ist, ließ alle Böte, welche auf dem Minho zur Vermittelung der Verbindungen beider Nationen die= nen, und sogar alle portugiesischen Fischerbarken, auf das spanische Flußufer gewaltsam abführen. Jm Auftrage seiner Regierung er- flärte der hiesige portugiesishe Gesandte, daß man in Lissabon diese Maßregel, falls sie nicht sogleih zurückgenommen würde, als eine Kriegs-Erklärung betrachten werde. Die Minister schickten dem Ge= neral Villalonga die portugiesishe Note zu und baten ihn, sie zu berüdsihtigen. Nun verlangt aber die portugiesishe Regierung, daß die an der Gränze zusammengezogenen Truppen zurückgezogen wer- den. Auf diese * Anforderung hat der Minister - Präsident eine ausweihende Antwort ertheilt. Während nun der Baron von Rendufse auf diese Weise die Junteressen der dermaligen por- tugiesishen Regierung mit Nachdruck hier vertritt, hat er do niht Anstand genommen, den Grafen von Thomar (Costa Cabral) sämmtlichen diesseitigen Ministern persönlich vorzustellen. Auch hatte der Graf die Ehre, am 8ten Abends von der Königin íu einer Privat - Audienz empfangen zu werden. Das halbamtliche Blatt, el Jmparcial, sagt bei dieser Gelegenheit: „Der Graf von Thomar war in Portugal sechs und ein halbes Jahr lang Mi- nister, bis die Revolution in jenem Lande „alle Jnteressen der Gesell- {haft dem Untergange zuführte. Jn Betracht der freundschaftlichen Verhältnisse, welche zwischen Spanien und Portugal bestanden, o lange der Graf von Thomar an der Spihe der Verwaltung seines Landes stand, ist man ihm alle möglichen Rücksichten schuldig.“

Die dermaligen spanishen Minister scheinen überhaupt eigen- thümliche Begriffe von den Rücksichten zu haben, die sie der Unab- hängigkeit fremder, wenngleich shwacer Staaten schuldig siud, Der süd-amerikanishe Freistaat Ecuador i} längst von Spanien anerkannt worden, zwischen beiden Mächten bestehen Traktate, und Spanien hat dort einen Geschäftsträger, der freilih jeßt auf Urlaub hier ist, Ju Folge einer politishen Bewegung 30g sich der Präsident jener Re- publik, General Flores, vor einem Jahr in den Privatstand zurück und begab si mit einem Jahrgehalt ins Ausland. Seit mehreren Monaten verweilt er hier in Madrid und bietet allen spanischen ge- dienten Soldaten und Offizieren, welche in seine Dienste treten und ihm nah dem Freistaat Ecuador folgen wollen, schr gürftige Bedin-

ungen an. Diese Truppen sollen, so heißt es wenigstens, dazu be- fimmt sein, jene Republik in eine Monarchie zu Gunsten eines spa- nischen Prinzen zu verwandeln. Der General Flores ist cin Mann von glänzenden Eigenschasten, und ‘da die diesseitige Regierung seine Werbungen begünstigt und den von ihm angeworbeneu ces die Erlgubuiß zu zweijähriger Abwesenheit im Ausland ertheilt , auch ihnen ihre Stellen mittlerweile ofen hält, so ist es ihm gelungen, zwei Bataillone auserlesener Truppen für feine Zwecke zu bilden.

Daß die Regierung des Ecuador ihn dazu ermächtigt habe, dürfte sehr zu bezweifeln sein.

Handels- und Hörsen -Uachrichten. 21. Aug. Die Börse war heute sehr flau gestimmt, die Eisenbahnen gedrückt und der Umsay übergus beschränkt,

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 20, Au Weizen 2 Rihlr, 15

Course unserer

Zu Lande: 2 Pf, auch 2 Rihlr, 2 Sgr. Riblr. 4- Sgr 2 Pf Eingegangen sind 52 Wispel,

eizen (weißer) 2 Rihlr, 18 Sgr., auch 2 Rthlr, 9 Sgr. 7 Pf.; Roggen 2 Nihlr. 6 Sgr. oße Gerste 1 Nthlr. 12 Sgr,z Hafer thlr. ; Erbsen 2 Rthlr,, auch 1 Rihlr, sind 230 Wispel 10 Scheffel.

Mittwoch , den 19, August 1846. Das Shock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rthlr. Der Ce auch 20 Sgr.

gr. 7 Pf.; Roggen 2 Rihlr. 5 Pf.z große Gerste 1 Rthlr, 10 Sgr, 2 Pf.; Hafer 1 , au 41 Rthlr,z Erbsen 4 Rihlr, 28 Sgr. 10 Pf.

Zu Waiser: Pf. und 2 Rihlr. auch 2 Nihlr. 3 Sgr. 7 Pf; 2 Sgr, 4 Pf, 28 Sgr. 10 Pf.

15 Sgr. 7

ingegangen ntner Heu 1 Rihlr,

Branntwein - Preise. Karioffel - Spiritus waren am 15. August i 22 Rihlr, und am 20. August d, J. 22% 22 Rihlr. pr. 200 Quart à 54 % oder 10,800 % ohne Geschäft.

Dic Preise von Rthlr., am 18. August (frei ins Haus geliefert) nah Tralles, Korn-Spiritus : 20, August 1846,

Berlin, den sten d er Kaufmannschafi voa Berlin,

Die Aelte

Berliner Börse. Den 21. August 1846.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cour.

Actien. Brief. | Geld. | Gem,

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Si. Schald-Scb. Prämieu-- Scheine d.Seeh. à S T. Kur- u. Neumörk. Schuldverschr. |ch Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfandbr. Grosskh. Pos. do.

Potsd. Magdeb.

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Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anb. abgest. do. de. Prior. Ob]. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 17. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 60. 3% do. 38, Pass. —. 4% Russ. Hope 903,

Frankfurt a. M., 18, Aug. 1873. 71, Bayr. Bank-Actien 666 Br. Hope 894 Br. Stiegl. 87% Br. Int. 59, s Poln. 300 Fl, 95% G.

5% Span. 205. Preuss. Pr. Sch, —. 5% Met. 1103. 3, Bank-Aciien p, ult. do. 500 Fl. 80%. 80.

H amburg, 19. Aug. Bank-Actien 1570 Br. Bugl. Russ. 1085. 2 London, 15. Aug. Cons. 3% 953. 5. s. —. Ausg. Sch. 17.16. 21% Wou. 59%. 5. Engl. Russ. —.

5% Mei. 111.

Neue Anl. 257. V 4% do. 942, 94. Mex. 24. 233.

3% 74. Bauk- Actien 1571. Anl. de 1834 158%. do. 1839 1264. Nordb. 182%. Gloggn. 1345. Mail. 11577. Livoro. 108. Pest. 92%. Budw. 85%.

Passive 6, 53. Neue Port. 43. 42,

. Peru 40. 38. 4% do. 1005.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 22. Aug. Jm Schauspielhause. 4139se Aboune= ments-Vorstellung, Zum erstenmale: Michel Bremond, Schauspiel in 5 Abthl, nah dem Französischen des Viennet, von H. Börnstein,

Beseßung: Norris, reicher Fabrikant, Herr Döring. Eduard, Adele, seine Kinder, Herr von Lavällade, Dlle. Viereck. Vincenz s Norris gehörigen Meierhoses, Herr. Wauer. Kammerjungfer bei Adelen, Dlle. Stih. Graf

Die Marquise von Verseuil, dessen Shwe= Adolph von Verseuil, ihr Sohn, Herr Derbain, Buchhalter bei Norris, Ein Bedienter, Herr Mick=

Arbeiter und Arbeiterinnen. Com= Die Handlung spielt in Paris, in

96}te Abonnements-Vor-

Bremond, Pächter eine Justine, seine Tochter, Solange, Herr H ster, Mad. Birch - Pfeiffer. Krüger. Dorneval, Herr Franz. Ein Notar, Herr Gögze. Ein Arbeiter, Herr Lieder. Schreiber. Norris? Hause. Sonntag, 23. Aug. Jm Opernhause. rx Uebestrank, Oper in 2 Abth. , aus dem Jtalienischen, (Frl. Marie von Marra, K. K. als Gastrolle.)

hr. ; Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den erhöhten Opern=- Sloßtheater zu Charlottenburg :

Herr Grua.

stellung: De per mit Tanz. Musik von Donizetti.

P zu Wien: Adine, Anfang halb

haus-Preisen verkauft Jm Königlichen

berfeind, Lustspiel in 4 Auszug.

3 Abth., von Bauernfeld.

Der Wei= Das Liebes - Protokoll,

dieser Vorstellung sind bis zum Sonntag, Mittags au des Schauspielhauses zu Ber= er zu Charlottenburg an der K

140ste Abonne-

Lustspiel in

Billets zu , im Billet - Verkaufs - Büre lin und Abends im Schloßtheat 24. Aug. Jm Sauspielhause. Zum erstenmale wiederholt : Michel Bremond,

ments-Vorstellung: erh | ., nah dem Französischen des Viennet, von

Schauspiel in 5 Abth H, Börnstein,

Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 22. Ang. Zum erstenmale wiederholt : Der doppelte Mit Benuzung des Vaudevilles : Ravel Hierauf: Der häuslihe Zwist, ) Paris“ in Pommern, nts-Klausel, Vaudeville - Posse in 1 Aft,

Fröhlich, Lustspiel in 1 Aft. en Province, Lustspiel in 4 Ak oder: Die seltsame Testame von L, Angely.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudt in der De cker schen Geheimen Ober-Hofbuchdrudckexei,

von Th. Rebus.

t, von Koßebue. Zum Schluß :