1846 / 237 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Dp ait in t

1012

Paris, 20. lid 5% Rente fin cour. 0% Span. Rente 335. Paas. 5k

Anl. de 1834. 158%. do. 1839 127. Nordb. 181%. Mail. 1158. Livorn. 107%. Pest. 92. Budw. —-.

Engl. Russ. —-

5% Met. 111%. 4% do. 101. 3% 74,

von Friederike E t i ( K. Hof-Opernsängerin zu Wien : Amine, als 6

Nehmt ein Exempel dran, Hierauf : Die Willys,

Für die hiesige Königliche Bühne eingerihtet vom Ballin

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden y wöhnlichen Opernhaus-Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 é, ein Billet in den Logen des ecsten Ranges, zum ersten Balkon y zur Tribüne 1 Rthlr. ; ein Billet im Parquet und im zweiten 20 Sgr. z ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten f ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.z ein Billet im Amphitheatn} Sgr.z ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.

Wstspiel in 4

Zum Schluß: Wer ißt mit? Vaudeville - Posse in 1 Akt, 1 Desaugier?)s Le diner de Madelon, von W. Friedri.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Königliche Schauspicle.

Jm

Jm Opernhause. 97\te Abonneme,

Vorstellung : Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abth., frei nat h, f s A lmenreich. Musik von Bellini A

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den folgenden erhil reisen verkauft : ;

n den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 e, in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Ÿ büne, 1 Rthlr. 410 Sgr.; im Parquct und in den Logen des zwi Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten 9,

20 Sgr.; im Amphitheater 10 Ey,

oder: Gisela, phantastisches Vi und Coralli. Musik von Yy

Königsstädtisches Theater.

Jch irre mich nie, oder : Der Räu Akt, von Lebrün. Hierauf: Un 41 Akt, von Joseph Mendelis

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruderei,

Mangel zu befürchten. Man ist fas überall zufrieden mit der zu er- Berliner Börse. Blepo uod. G6 42 wartenden Aerndte. Davon abgesehen jedoch, war diesem Reisenden, Den 25. August 1846. der fräher shon mehrmals dieselben Gegenden besuht hat, E ps Ey? “MrAR neegd —. W besonders die große und rashe Zunahme von Armuth und E E Ati. L E . Wien , 2L Juli. Elend aufgefallen. Sonderbarerweise Zat der Dat de von Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gew. | acúen 1571. Gülbane oder das Tansimat, wie die Türken gewöhn 1agen, L L 1 U S „Magdeb. |4 E Sao der besseren Jdeen und Absichten, die ihm zu Grunde du det AS, A 94 ey aff 4 on E liegen, zu dieser ras zunehmenden Verarmung ebenfalls sehr viel i See. aBOT.(—| 87% | 86% |Mgd. Lpz. Bisenb.\—| . beigetragen. Und wie das fam? Früher bezahlten die Paschas an | kur- u. Neumärk. do. do. Prior.Obl.|4| —_ Mitt 9%. Au die Regierung irgend eine runde Summe und hatten dafür das Necht, Schuldrverschr.|3;| 94 Url. Anb. abgest.|—| 112 E G E, b. g- diese Summe, natürlich nebs reichlichen Zinsen, aus der ihnen unter- | Berliver Stadt-| do. do. Prior.Obl./4| | ments-Vorstellung : gebenen Provinz wieder einzutreiben. Sie mißbrauchten die ihnen Obligationen |35| 96% | sDlss.Blb. raa ge 1115 | lon, I E damit eingeräumte Willkür in Auflegung von Steuern natürlich sehr Westpr. Pfandbr. 35 { e do. do. S : f n Pauline osahl: Be e) oft und saugten das Volk aus. Seit Cinführung des Tansimat aber s - pr due s 93 on “age rgars e voa Mot À Diens Donnerstag, 27. Aug. soll jeder Unterthan ohne Unterschied jährlich nicht mehr als zehn Sutih. Pfandbr. 3{ 96x ua Jo.v.Staat garani. 35 Bp “ps tali i\ Prozent vom Werth seines Eigenthums als Abgabe zahlen. } pomm. do. |35| 97k | [0b.-Schles.B.L A/4| fie Italienischen, Alle diese Abgaben fließen in die Staatskasse, die hinwie- Kur- u.Neum. do./35| 975 Bi do. Prior. 4| _—_._ vos Marta, 4 lb 7 U der die Paschas oder Kaimakams oder Mudirs der Provin- | geblesiscke do. |35| 97% do. Lt. B.\—| S rolle.) Anfang halb hr. zen besoldet, und zwar erhält kei:er dieser Beamten wenger als | Jo. r.Staatg.LiB.|34| |B.-St.B.Lt.A.u.B.\—| 1125 111% 10,000 Piaster monatlich, die meisten viel mehr. Mit dieser Be- A Magd.-falbzt.Eb.| 4 | 111% | ten Opernhaus-P soldung sind aber diese Herren keinesweges zufrieden, sondern die i Br.-Sebw.-Frb.E,| 4 Ein Billet i meisten, ja, man kann sagen, fast Alle saugen und pressen daneben Gold al marco. |— d as de, G S h 4 q. wi das Volk noch eben so aus, wie früher, nur mit dem Unterschiede, E Ada 2 E 4| 933 | 925 daß früher der Pascha bei seinen Erpressungen sich mehr an die egr i R 4 E B A 94r 94 | Rth Reichen hielt, als von denen schneller und leichter zu nehmen war, , 7 4, Puleciul 61 L004 | --- ges, so wie im Pariet während jeßt auh jeder Arme ohne Unterschied dem Staate die oft Lait, Brad! A) A in den remden ogen 2 Rthlr. ganz unershwingliche Abgabe zahlen soll, so daß also namentlich die Priorität/45| vis Freitag, 28. Aug. weniger bemittelte Klasse jeßt viel übler daran is als früher und in Wilh.-B. (C.-0.)/4| _ stellung: der That seit Einführung des Tansimat Verarmung und Entvoölke- Berlin-Hamburger| 4| 98% C. Töpfer. 2 rung bedeutend zugenommen haben. Man fann dies freilich nicht Pr. Cour. in 2 Abth., von St. Georges gerade dem Tansimat selber zur Last legenz es is stets zunächst die Wechsel Cours Thlr. zu 30 Sgr. e, Untauglihkeit und Shlechtigfeit, die unersättliche Habsucht und Bnes. | Gela. | Hoguet. Anfang halb hr. Raubgier der Beamten, woran alle besseren Absichten und Maßregeln | Ferrara erere eer E N gut 1402 | 140; sheitern, R a E 250 L | 2/1 1394 | 1394 Hamburg --ch+-oo oe cor oro oe 300 Mk. Kurz % g A G P E 300 n | 200 | 149% | 1494 London «ooooo c ooooooooo 1 Lst. 3 Mt. and 0 de î ten. i e E Se 300 Fr. 2 Mit. 792 795 Handels ad Borsen Nachrich Wien uin 20 Kr.-.-- «eo. 150 FIl. 2 Mit. 1012 Berlin, 25. Aug. Die gestrige Flauheit hielt auch heute an, und | Augsburg... «eee reo eee rerrer 150 Fl. 2 Mt. 1013 | erlitten sämmtliche Actien einen serneren Rückgang. Bedin c iebe e btebiibeeee este 100 Tblr. j G 5) Í a0 . age «7 Marktpreise vom Getraide la Gt S4 Dee L L | Ge O rankfurt a. M. südd. O o . e ' . . Berlin, bew 24, Ag 16G | PelerobubW- o po o ara er rode eocest \ : 1 Zu Laude: Weizen 2 Rihlr, 16 E T ano e, r 100 8Rb1, | 3 Wocb. | 1063 | 1064 E E Land l s Be Rega a Ee 6 Sgr. E E 1 Riblr. 4 Sgr. Auswärtige Börsen. , , au thlr, Eingegangen sin ispel. i: ¡ . :. Zu Wasser: Weizen ( meier) 2 Rihlr. 19 Sgr. 2 Pf, auch 3% J A Ma I en a L. N m 2 Rihlr, 15 Sgr. 7 Pf. und 2 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.; Roggen 2 Rihlr. | 4%, Si du "90. ria E E n A E Vet 6 Sgr., auch 2 Rthlr, 4 Sgr. 10 Pf.; große Gerste 1 Riblr, 12 Sgqgr., Sz ui; afl io O N E auch 41 Rihlr. 10 Sgr. 10 Pf.z; Hafer 1 Rthlr, 2 Sgr. 4 Pf., auch 1 Rihlr. ; RWESPDE) N: Ms M, e L 0 i Erbsen 2 Rthlr inge angen sind 313 Wispel 15 Scheffel Frankfurt a. M., 22. Aog. - 5% Mei. 1103. 3. Bank-Actien p. uk. i gang p e 1871. 69. Bayr. Bank-Actien GGG Br. Hope 89 Br. Stiegl. 87% Br. Int. 59%. 5 : Sonnabend, den 22. August 1846. Poln. 300 FI. 95% G. do. 500 Fl. 805. 5. Das Sthock Stroh 6 Rihlr. 15 Sgr., auh 4 Rthlr, 15 Sgr, Der London, 19. Aug. Cons. 3% 95k. 5. Belg. —. Neue Anl. 25k. 5 Centner Heu 1 Rihlr., auch 20 Sgr. Pausive 53.54. Ausg. Sch. 17. 16, 4% de. 94. 93%.

S E E E E A E E E:

23% Holl. 594. %-

Bekanntmachungen.

[360] Subhastations-Patent.

Das dem Großherzoglih Mecklenburg-Schwerinschen Domainen-Pächter Georg Emil Ernst Friedrih Krueger gehörige, in der Neumark und deren Soldinschen Kreise belegene, aus vier Antheilen, dem Naulinschen, dem v. Krügerschen, dem v. Scheelschen und dem v. der Golz- schen bestehende Rittergut Piperwiy, durch die ritterschaft- lihe Taxe vom 12. Februar d. J. auf 110,078 Thlr. 24 Sgr. 2 Pf. abgeschäßt, soll am

26. No vember 1846, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober - Landesgerichts - Assessor Schmidt, ia unserem Justructions - Zimmer, im Wege der Execution öffentli subhastirt werden.

Die Taxe und der neueste Hypothekenschein können in unscrer Registratur eingeschen werden. Die Kaufbe- dingungen werden im Termine bekannt gemacht werden.

Âls Real - Jnteressenten werden zu diesem Termine hierdurch öffentlich vorgeladen :

4) der vorbesagte Besiper des Guts, Großherzoglich

Medlenburg - Schwerinsher Domainen - Pächter - Georg Emil Ernst Friedrih Krueger,

2) dessen Ehefrau Auguste geb. Siemssen,

3) der Ober-Amtmann Nobbe, dessen Vornamen und Wohnort im Hypothekenbuche nicht angegeben sind, wegen der für ihn Rubr. III. No. 2 eingetragenen 4000 Rthlr.,

‘4) der Lotterie- Jnspektor Joseph David Levy, sonst zu Neu-Streliy, event, dessen Erben,

5) die Erben des verstorbenen Ober-Amtmann Johann August Wilhelm Nobbe zu Pinnow bei Garz.

Frankfurt a. d. O., den 24. März 1816.

Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

[645 b] A u § z u g-

Jn der Tamms-Negentiner Vormundschaftssache wer- den Alle und Jede, welche an die Verlassenschaft des im August 1841 zu Negentin verstorbenen Pächters Johann Anton Tamms, insbesondere auch in Bezie- hung auf die der Mutter der Pupillen testamentarisch zugestandene und darüber geführte vormundschaftliche Berwaltung, aus irgend cinem Rechtsgrunde For- derungen und Ansprüche zu haben vermeinen, werden zu deren Anmeldung in nachstehenden Terminen : den 25. August, 15. und 29. September d, Ii Morgens 40 Uhr, unter dem Rechtsnachtheil aufgefor- dert, daß sie sonst damít durch den am 20. Oktober c r, zu erlassenden Präflusio- Abschied für immer werden ausgeschlossen werden. Einer ferneren Anmeldung der b:reits am 3. und 23, April, 14. Mai und 4. Juni cr. profitirten Ansprüche bedarf es nicht, jedenfalls wird ein Ca Kostenersay nicht bestanden.

Datum Greifswald, den 18. Juli 1846.

Königl. preuß, Hofgericht oon Pommern und Rügen,

(L. S.) v. Möller, l’raeses,

[659] Ediktal-Vorladung.

Ueber den Nachlaß des am 12. Mai 185 hierselb| verstorbenen Lohgerbermeisters Johann Friedrich Ferdi- nand Kammer ist heute der erbschastliche Liquidations- Prozeß eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung resp. Berification aller Ansprüche steht am 22, Ofkto- ber 1846, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts-Rath Todt im Parteien- zimmer des hiesigen Gerichts an,

Bras. 90. 88. Mex. 23 5,

Gloggn, 13;

Schauspielhause. 142ste Abon Mutter und Sohn, Schauspiel in 2 Abth, y 5 Akten, nah einem Roman, von Charlotte Birch - Pfeiffer. (2,

m Opernhause. 98e Abonnements- 3 h Lustspiel in 1 Aft, ail

Allgemeiner Anzeiger.

Wer sih in dicsem Termin nicht meldet, wird aller seiner etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit sei-, nen Forderungen nur an dasjenige, was nach Befríe- digung der sh meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig sollte, verwiesen werden.

Biomberg, am s. Juli 1846.

Königl, Preuß, Land- und Stadtgericht.

[674]

Nachdem das Obergericht der sreien Hansestadt Bre- men auf den Antrag des hiesigen Obergerichts- Anwalts Dr. Georg Wilhelm Gröning als interimistisch bestell- ten Kurators über den Nachlaß des am 27. Dezember 1845 hierselbst| verstorbenen Ausländers Charles Ja- mes Jenkyns eine Ediktal-Ladung der bekannten und unbefannten Eiben und Gläubiger dessclben angeordnet hat, werden alle bekannte und unbekannte Perjonen, welche als Gläubiger oder Erben, oder aus sonstigem Grunde, Ansprüche an den Nachlaß des gedachten Charles James Jenkyns machen, hicrmit geladen,

am Dienstag den 20. Oktober d. J-, Mittags 12 Uhr, in der Rhederkammer auf hiesigem Rathhause vor der zu diescm Zwecke angeordneten Kommission entweder persónlich oder durch einen der hiesigen Sachführer zu erscheinen und ihre etwanigen Erb- oder sonstigen An- sprüche anzugeben.

Die Unterlassung der Angabe in diesem Termin hat,

ohne daß eine weitere gerichtliche Präklusion erfolgt,

. dèn Verlust des betreffenden Anspruchs zur Folge.

Bremen aus der Kanzlei des Obergerichts, den 25, Juli 1846. Ex subst.

S, H. T idemann, Dr,

Passagier - Dampfs chiffsahrt

[685b] A \

At aq.\ . e V, l | a0 29 S e r r S A

von Potsdam nach Hamburg Montags, Donnerstags und Sonnabcnds, Vorm. 9 Uhr, Anker, Taubenstr. 10.

ett

6316) Dampsschifffahrt Di N zwischen Magdeburg =. und Hamburg. Abfahrt

von Magdeburg täglih Nachmittags 3 Uhr, nah Ankunst des Eisenbahn-Zuges,

von Hamburg täglih Abends 6 Uhr, Billets ertheilt zu ermäßigten Preisen die Passa- ier-Expedition- der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn-Ge-

ellshaft in Berlin,

Die Direction der vereinigten Hamburg - Magdeburger -

Dampfschifffahrts-Compagnie. Holgapfel,

[683 b]

Nei

L Eisenbahn.

In Gemäßheit des F. 19. dcs GeseyeS vom 9, November 1843 (Ges. Samml. S. 345) ma- chen wir hierdurch be- fannt, daß das Direk-

2 y d torium unserer Gesell- G A R T

E Df AgO A a n al TIRA v N j C Ly saft aus folgenden Per L E sonen besteht:

1) den Direktoren:

a) Geheimen Kommerzienrath v. Loebbcdcke, als Vorsizenden, b) Kommerzienrath Schiller, c) Kausmann Theodor Reimann zu Breslau,

d) Landrath von Maubeuge,

e) Graf von Reichenbach

f) Gutsbesiger Friedenthal ‘zu und bei Neissez

2) den Stellvertretern:

a) Regierungsrath Kuh,

b) Dr. Schweiger,

c) Kausmann A. L. Müller zu Breslau,

d) Graf von Sierstorpf,

e) Kausmann Schweiger,

f) Kaufmann Hampel

; in und bei Neisse.

Breslau, den 22. August 1846, Das Direktorium.

und

Oberhohndorfer Steinkohlen- Actien - Gesell- schaft.

9te Einzahlung mit 10% oder 20 Thaler per Actie.

Die Jnhaber von Juterimsscheinen der Oberhohn- dorfer Steinkohlen - Actien - Gesellschast werden hiermit in Gemäßheit des §. 2. unserer Statuten aufgefordert, die 9e Einzahlung mit zwanzig Thaler Cour. per Actie bis spätestens

den 26, September d, J. an die Herren Heinrich Küstuer & Co. ín Leipzig zu leisten und die dèésfallsigen Zahlungen sammt den Jnterimsscheinen Behufs der darauf zu bringenden Quittungen portofrei an dieselben einzusenden.

Zugleich wird die im §. 7. der Statuten für die nicht zum bestimmten Tage bewirkte Einzahlung festgesehte

Conventionalstrafe von 2 Thlr. per Actie hierdurÿ Nachachtung in Erinnerung gebracht. Leipzig und Zwifau, den 21. August 1846 Das Direktorium der Oberhohndorfer Sinin{ghlen- Actien-Gesellschaft. C, Cohn, W. Herrmann.

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122. 5. 3% do. ân cou, 83» las Abonnement beträgk:

thlr. für 4 Jahr.

2 Lilie. - 4 Jahr.

g Kthlr. - ! TE eilen der onarchie

ref reis - Erhöhung. ertions-Gebühr für den m ciner Zeile des Allg.

Anzeigers 3 Sgr.

reußische

Allgemeine

Inhalt.

‘licher Theil. i 68

sand. Rhein-Procinz. Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin von reußen und Jbre Majcstät die verwittwete Königin von England.

che Bundesstaaten. Königreih Bayern. Das Lager bei ugsburg, Herzogthum Holstein. Die Entlassung des Herzogs n Holstein - Glücksburg und des Prinzen von Augustenburg betreffend. Die Stände - Versammlung. Die schleswig - holstein - lauenburger age. Freie Stadt Bremen. Telegraphenlinie nah Bremer- vven, Schreiben aus Frankfurt a. M. (Jhre Königl, Hoheit die rinzessin von Preußen nah dem Haag und England abgereist.)

land und Polen. St. Petersburg. Diplomatische Ernennungen. nkreih, Paris. Pairs-Adresse, Gesandter Neu - Granada’s. ntrag auf Ausdehnung des Wahlrehts. Valée's Leichenbegängniß. Die Presse in Algier, Nachrichten aus Haiti. Vermischtes. reiben aus Paris. (Annullirung rí::er Wahl; Adreß - Debatte in ; Pairs-Kammer; Nachrichten aus Algier; Geschenke an den Bey con unis.

Ds ‘tanien und Jrland. London, See- CExkursion der Köni- n, Parlaments - Verhandlungen. Neues Eisenbahn - Büreau. eite Lesung der Bill zur Aufhebung des Differenzial-Zolles der Koloniecn Oberhause. Festmahl des Lord-Mayor zu Ehren der Minister. ünstige- Nachrichten vom Cay. Die leßte Ueberlandpost.

gien. rie Der Prozcß in Bezug auf den Bau des Tunnels n Cumptich.

jemark, Kopenhagen. Entlassung des Prinzen von Augustenburg d des Herzogs von Glücksburg aus dem Staatsdienste.

veiz, Kanton Zürich. Die thurgau:schen Klöster. :

ien, Nom. Der Papst und die Amnestirten. Palermo, Erd-

ben, Große Hipe. ei, Konstantinopel, Mehmed Ali. Vermischtes. nbahnen. Bunzlau. Die Queisbrücke bei Siegersdorf. dels: und Börsen-Nachrichten. Preise der vier Haupt-Geltraide-

ten im Monat Juli.

gl, Schauspiclhaus. (,„Der Kaufmann von Venedig‘) Der zo0o-

gische Ga1ten,

Amtlicher Theil.

, Mejsestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem General-Lieutenant und kommandirenden General des 2ten e-Corps, von Wrangel, den Rothen Adler - Orden erster

se mit Eichenlaub in Brillanten ; und

Dem Flügel - Adjutanten des Königs von Schweden Majestät, sten Grafen vou Schwerin, den St. Johanniter - Orden zu

iben;

Den Geheimen Justiz - Rath Wenzel hierselbst zum Staats- alt beim Kammergericht; und den Land- und Stadtgerichts-Direk-

Oberhohndorfer Steinkohblen-Actica-Moon Kirhmann zu Torgau zum Staats - Anwalt beim hiesi-

[681 b] Gesellschast.

Auf nachstehend verzeichnete 6 Stück Interimésán fällig gewesene N

ist die am 26. Juni d. Sh

Einzahlung nicht geleistet worden, als: Nr. 291, 381 bis mit 385,

Wir fordern demnach die Jnhaber der vorbemin Interimsscheine auf, die verabsäumte Einzahlung Zwei Thaler per Actie als Conventionalstrafe pot dis spätestens den 26, September d. J. at Herren Heinrich Küstner & Co. in Leipzig t senden , im Unterlassungsfalle aber veilieren diet nach §. 7. der Statuten alle Rechte als Vereint glicder,

Leipzig und Zwickau, den 21. August 1846,

Das Direktorium der Oberhohndorfer Steinke} h

Actien-Gesellschast. C. Cohy. W. Herrmann,

E

® M

\684b] Aufgebot und Mortifizirung.

2

21 -

Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare.

Ein am 40. Februar d. J. beim hiesigen Poi! Mi

aufgegebener Brief an den Herrn G. Kochler l ligenstadt , welcher indeß von dem Post-Amie zu genstadt, 1iroy des richtigen Eingangs, crmißt A bestellt blieb, enthielt eine Anweisung wie folgt J „Goettingen, den 12. Dezember 1845, Für L „— Pr, Ct. Zwei Monat a dato bezahlen LA „gen diese Anweisung an die Ordre des he „Heidenheimer Thaler Zwei Hundert und F „zig Preuß. Court. den Werth in Rechnung „stellcn solche auf Rechnung laut Bericht 1 Alexander Meyer Loewent) Herrn A, P in Heiligenstadt. „Für mich d dit Ordre des Herrn A. R, Yl „stein in Mühlhausen n in Rechnung l , 15. Januar ; M 6 Emil Heidenhein „Für mih an die Ordre des Herrn V. Ko „Werth in Rechnung. % e 1 . ar . 0 „Mühlhausen, 10. Febru M Blast til

Es wird der Znhaber dieser Anweisung hierdurd ,

j 4 Wi gefordert, sich mit derselben ‘rechtmäßigen Bes é

Unterzeichneten zu melden, den rechtm zuweisen oder zu gewärtigen, daß nah A Frist der besagie echsel für mortifizirt Un und nichtig erklärt wird. 6 ü i j 0. August 1846. Mühlhausen in Thüringen, M oB (a siti

[682 b] L f Jch wohne jegt Spandauer -Brüde Nr. Kal M um das alie Zutrauen, Ramelow,

Kriminalgericht zu eruennen.

Königliche Bibliothek. Der Bestimmung des Königlichen hohen Ministeriums der geistli- , Unterrihts- und Medizinal - Angelegenheiten zufolge, is „die gliche Bibliothek, der vorzunehmenden Reinigung der Säle und her wegen, auf drei Wochen, und zwar vom 31. August bis September, geschlossen. Berlin, den 25. August 1846. Königliche Geheime M und Ober - Bibliothekar erß.

Königliches Schauspielhaus.

Nath der Schle gel schen Uebersebung. (Den 24. August.)

Die flassishen Dramen werden uns in Abwesenheit fremder Gäste, Unsere Bühne auf ihre eigenen Kräfte angewiesen is, sehr spärlich essen, Erst drei solcher Stücfe mit unserer heimischen Besegung, den v Don Carlos und heute den Kaufmann vo1 Venedig, haben wir tem Sommer zur Aufführung fommen sehen. Es ist das weder ge- gegen das Publikum, welches sich - zu diesen Vorstellungen stets viel unde, als zu irgend anderen Productionen, z. B. der fran- G Dante, und das auch abgerundete einheitsoolle Darstellungen ili sprüche hat, wie sie nur mit eigenen Kräften, ohne den außer- E a Beistand fremder Gäste, zu bewirken sind, noch is es heilsam ni ühne selbs, Denn wie soll die Kunst gedeihen, wenn die S chau- s N lernen, Künstler zu werden, und wo können sie das anders S Studium und der fleißigen praktischen Uebung der Stüe iden fg und unserer Klassifer, vor Allen Lessing's und Göthe's. 4 e Wahrheit und edle Natur, die Schugmittel gegen alle Ma- vis Ae reinsten Gestalt zu finden, aus ihnen können erhabene An- isi , Gewandtheit im Ausdruck, Schärfe und Konsequenz der Cha- aCOanen werden, denn es gilt hier feine Nachahmung, kein häti ut sondern der Geist muß nothwendig seine eigene \chaf- A eit entwickeln, Oder glaubt man, schon fo weit zu sein, daß rößte Been nicht mehr nôthig sind? Dieser Glaube wäre N erderb unserer Schauspielkunst, Jede Aufführung eines klassi- i sehr zeigt uns in den Nebenrollen regelmäßig, in den Haupt- eht rig bedeutende Mängel, und je seltener die Aufführung vor int pdesto größer werden dieselben , testo oberslächlicher und geistloser ässigen A Darstellung. Fangen wir erst an, jene Dramen zu vec- en höchst ann hat es au mit unserer Schauspiclkunst ein Ende, Wir Die avs noch Mimen, keine Künstler mehr haben. bak, Aufführung des Kaufmanns von Venedig ließ uns dies äufig mpsinden, Es is dasjenige Stü Shakespeare's, welches hier daß tau „egeben wird und schon so vielfache Besprehungen erfahren aber sieht T Neues darüber mehr gesagt werden kann. Wenn n ist, daß Alles, was darüber geschrieben worden , vergebens ge- ? immer ¡wieder die alten Fehler mit neuen dazu gemacht wer-

trzlih

Berlin, Donnerstag

pri

Das dem- Kandidaten der Feldmeß-Kuust G. Winkler in Hal- berstadt unterm 24. Februar 1845 ertheilte Patent , auf ein Spiegel-Jnustrument zum Messen der Winkel, ist erloschen.

Das 28ste Stück der Geseß- Sammlung, welches heute ausge- geben wird, enthält unter Nr. 2740. Das revidirte Reglement für die Land - Feuer - Sozietät der Neumark. Vom 17. Juli d. J. Berlin, den 26. August 1846. Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir,

Angekommen: Der Königl. dänische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Revent-= low, von Warnow.

Abgereist: Se. Excellenz der Erbhofmeister in der Kurmark Brandenburg, Graf von Königsmarck, nah Nehßband.

Uichtamtliher Theil. Inland.

_ Rhein-Provinz. Koblenz, 22. Aug. (Rh.- u M.- Z.) Jhre

Majestät die verwittwete Königin von England ist heute Morgen in Begleitung Jhrer Königl, Hoheit der Prinzessin von Preußen auf dem eigens hierzu bestellten Dampsboote der Düsseldorfer Gesellschast „Stadt Bonn““, von Biebrich fommend, auf Stolzenfels abgestiegen, und nahdem die hohen Reisenden über die \höne Lage, Einrichtung 2c. des Shlosses ihre Höchste Zufriedenheit kundgegeben , begaben sie sich wieder auf das Boot zurück und seßten die Reise fort nach Rot- terdam zum Besuche der niederländishen Königl. Familie im Haag.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Der Prinz Karl von Bayern, Königl. Hobeit, kam am 20. August nah Augsburg, wo von den das dortige (schon früher erwähnte) Lager beziehenden Jufanterie - Regimentern und Jäger = Bataillons bereits die Detaschements eingetroff}en und die verschiedenen Lagerplähße abgesteckt worden sind.

Herzogthum Holstein.“ Der Alt. Merkur bemerkt : „Die Entlassung des Prinzen von Augustenburg in seiner bisherigen Eigenschaft als Statthalter und fommandirender General in den Herzogthümern, so wie die des Herzogs von Holstein-Glücksburg als Kommandant von Kiel und Chef des hiesigen Jäger - Corps, is zwar (nah siherem Vernehmen) auf Ansuchen der beiden Fürsten er- folgt (Vergl. Artifel Dänemark), gleichwohl aber wird die König= lihe Annahme dieser Entlassungsgesuche gewiß mit Recht als ein Akt von politischer Bedeutung angesehen, Das General - Kommando in den Herzogthiümern ist dem General - Major von Lüßow, welcher bisher eine Jufanterie-Brigade in Rendsburg befehligte, interimistisch übertragen. Derselbe hat bereits am 20sten Nachmittags hier in Kiel, wo er auf einer Jnspections - Reise verweilte, seine Berufung erhalten und is sogleich zur Uebernahme des Kommando's nah Schleswig abgereist, Unter den aus verschiedenen deutschen Städten mit Beziehung auf die neueren politischen Verhältnisse der Herzogthümer eingegangenen Adressen erregt die der Univer- sität Heidelberg, welhe von der Mehrzahl der dortigen Pro=- fessoren unterschrieben und soglei auch daselbs im Drude erschienen ist, durch ihre genauere Erörterung der Rechtsfrage und durch die Entschiedenheit ihrer Sprache am meisten Aufmerksamkeit. Ju jener Rechtsbeleuhtung wird übrigens unumwunden eingeräumt, daß Kü-

Inn

Zeitung.

den 27m August

emann

" Beharrlic&kcit in Wahrung der Landesrechte ermahnt wird,

Alle Poft - Anstalten des In- und Auslandes nehmen BKestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraß e Ür. 72.

nig Friedrich IV. im Erlasse des vielberufenen Patents (vom 22. Au- gust 1721) das ganze Herzogthum Schleswig für inforporirt und das dänische Königsgeseß für das dort gültige Erbstatut erklärt habe, eine Ansicht, deren Richtigkeit von den Vertheidigern der agnatischen Rechte auf Schleswig bisher gewöhnlih niht zugegeben ward.“ Das genannte Blatt theilt außerdem aus der Stände-Zeitung folgende, in der 11, Sigzung der holsteinschen Stände - Versammlung vom 1. August (vergl. Nr. 235 der Allg. Pr. Ztg.) von dem K. Kommissar abgegebene Erklärung mit: „Ehe die Vorberathung über den vorliegenden Aus\huß=Bericht (die Adresse an den deutschen Bund betreffend) eröffnet wird, liegt mir als Königl. Kommissar die Pflicht ob, die verehrlihe Versammlung auf die Geseßwidrigkeit des gestellten und in dem Ausshußberiht näher erörterten Vorschlags wiederholt aufmerksam zu machen, wie ih es {hon vor der Motivi=- rung desselben gethan habe. Weder die Motivirung, noch der Aus= \hußberiht, welher die Jnkompetenz des Bundestages vielmehr selbst darlegt, haben diese Ansicht verändert. Die berathende Provinzial- Stände - Versammlung des Herzogthums Holstein is lediglich auf Grund des allgemeine! Geseßes vom 28. Mai 1831 und der Verord- nung vom 15. Mai 1834 erwählt oder ernannt und zu verordnungsmäßi=- ger Thätigkeit zusammenberufen, und der §. 45 der Verordnung vom 15. Mai 18341 bestimmt mit ganz unzweideutigen Worten, daß der Königl. Kommissar das einzige Organ is, durh welches die Stände-Vérsamm=- lung nah außen hin ihre Thätigkeit äußern und über sämmtliche Ge- genstände ihrer Wirksamkeit verhandeln kann, und zwar nur im Ver- hältniß zu der Regierung. Mit Beziehung auf den §. 50 der Ver- ordnung vom 15. Mai 1834 muß ih es daher auch für meine Pflicht ansehen, den verehrlichen Präsidenten, welcher den Geschästs- gang in der Versammlung allein leitet, auf seine Verantwortlichkeit hinsichtlich des gestellten Antrags und seiner eventuellen Ausfüvrung aufmerksam zu machen, zu welcher fein geseßlihes Mittel vorhanien ist. Zugleich will ich den Wunsch und die Hoffnung aussprechen, daß die verehrlihe Versammlung, ihrer Pflichten gegen den König, wie gegen das Vaterland, eingedenk, diese meine Aeußerung eben |\o teiflih als gewissenhaft erwägen und beherzigen und den gestellten Antrag ablehnen werde, indem ih \chließlich zu erklären habe, daß ih der bevorstehenden Verhandlung nicht beiwohnen und mich erst dann wieder in der Versammlung einfinden werde, wenn dieselbe zu verordnungsmäßiger Thätigkeit zurückfehrt.! Zugleich sieht der Altonaer Merkur sih veranlaßt, dem Preßer Wochenblatte folgenden, die \chleêwig- holstein - lauenburger Frage be- treffenden Artifel zu entlehnen :

„Der König von Dänemar*, zrglcih Herzog von Schleswig, von Hol- stein und von Sachsen-Lauenburg, hat am s. Juli von seinem Schlosse Sorgersfrei einen offenen Brief ausgehen lassen, worin er_ seine Ueberzeu- gung und Absicht dahin ausspricht, daß das Herzogthum Schleswig, dessen Verfassung, Rechte und Freiheiten er übrigens fortwährend ehren und \hüz- zcn weide, unzweiselhast der Erbfolge des dänischen König-Geseßes folge, und daß dies auch in Betreff des Herzogthums Lauenburg gewiß sei. Das Herzogthum Holstein anlangend, gesteht er zu, daß in Betreff einzelner Theile desselben die Sache zweifelhaft sei, erklärt aber, daß sein Bestreben for:während darauf gerichtet scin werde, auch dieses Besigthum bei der dä- nischen Krone zu erhalten, Jn Uebereinstimmung damit ist den holfteini- hen Ständen das Königliche Befremden über ihre auf entgegengeseyte Ansichten fußende Rechts-Verwahrung ausgesprochen und sind die Land- tags - Kommissarien angewiesen worden, feine auf die Eibfolge- Frage bezügliche Petitionen und Eingaben mehr entgegenzunehmen, Jn Holstein erfolgte sofort cine Aufforderung, daß die Gemeinden eine große, am 20. Zuli abzuhaltende Versammlung in Neumünster beshicken möch- ten. Diese Versammlung is auch in Gegenwart des Königlichen Ober- Amtmanns, Grafen Brodorf, unter dem Vorsig des Obergerichts-Advoka- ten Beseler abgehalten und von mehreren tausend Menschen besucht wor- den. Sie hat eine sehr krästige, mit mehr als tausend Unterschriften ver- schene Adresse an dic Stände-Versammlung beslossen, worin diese zu fester Der zunächst

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den, dann is es Pflicht der Kritik, stets von neuem die alten Wahrheiten zu wiederholen und dem Stillstand oder Rücfschritt sich entgegenzustellen,

Was wir indeß zuvörderst anerkennen müssen, ist, daß das Stück hier ziemlih vollständig geg'ben wird und die geringen Auslassungen , welche zum Theil wenigstens nicht geradezu getadelt werden können, uns zum un- getheilten Anschauen dieses vollendeten Meisterwerks des großen Dichters gelangen lassen; denn ein Meisterwerk ist es, das in Erfiadung und Dar- stellung der Charaktere das Gepräge der Originalität wie die besten übrigen Werke des Dichters trägt, das dabei zugleich außerordentlich populair und für die stärtste Wirkung auf der Bühne be: ehnet ist und, ein Wunder sinn- reicher Kunst, uns in die innersten Tiefen des Menschenlebens wie zu groß- artiger Betrachtung der allgemeinen Weltverhäitnisse ührt. Nur einige Weglassungen vermißt man ungern, nämlich zuerst die achte Scene des zweiten Aktes, in welcher durch das Zwiegespräh Solanio's und Salarino's uns die beiden Haupt-Charaktere des Stückes, der des Shylock und Anto- nio, erst ret volländig veranschaulicht werden, wie denn bei Shafkespcare die fleinste Scene von Bedeutung is, Wir vernehmen nämlich nichts von dem unmittelbaren Eindruck, den die Flucht Jeisica's auf Shylock hervor- gebracht hat, denn im folgenden Akt, wo cr den Freunden des Antonio be- gegnet und diese als Mitwissende von der Flucht der Tochter anfährt, ist er hon mehr von dem Rachegefühl gegen Antonio eingenommen, und der Schmerz um die Tochter und die geraubten Schäge blickt nur nochch getheilt dur, Jn der weggelassenen Scene vernehmen wir dagegen diesen bitteren A des Unglüdcklichen in der shärssten Parodie Solanio's, wie er ihm nachsagt:

„Mein? Tochter mein? Dukaten 0 mein? Tochter ! Fort mit ’nem Christen 9 mein christliche Dukaten !“ u. \. w.

Dieser Schilderung des Juden gegenüber, kann wiederum nichts \hó- ner und ergreifender sein und uns ein deutlicheres Bild von dem Charalter des Antonio: und seinem zarten Verhältniß zu Bassanio geben, als die Be- schreibung Salarino's vou dem Abschiede zwischen beiden Freunden:

Bassanio sagt ihm, daß er eilen wolle

Mit seiner Rükehr. „Nein“, erwiedert er, „Schlag Dein Geschäft nicht von der Hand, Bassanio, Um meinetwillen, laß die Zeit es reifen,

Und die Ser f Roms, die der Jude hat,

Sie komme nicht in Deinen Brudersinn.

Sei fröhlich, wende die Gedanken ganz

Auf Gunstbewerbung und Beherzigungen

Der Liebe, wie sie dort Dir ziemen mögenz “’

Und hier, die Augen voller Thränen, wandt er Sich abwärts, reichte seine Hand zurü,

Und, als ergriff ihn wunderbare Rührung, Diüt er Bassanio's Hand; so schieden sie.

Die Weglasung dieser ganzen Scene wird allerdings durch die sehr zweckmäßige Zufainmonziebung der beiden Freier-Scenen auf Belmont mo- tivirt, aber man könnte sie vielleiht in den dritten Aft, wo auch Solanio und Salarino zuerst auftreten, gescickt cinflehten, wenn auch kurz vorher Bassanio's Ankunst in Belmont schon gemeldet und hier ers von seiner Abreije gesprochen is. Nicht zu entschuldigen isst dagegen die Kürzung dis lieblihen neckenden Duo's zwischen Lorenzo und Jessica im leyten Aft, die- sem herrlichen musikalischen Nachspiel im Mondenschein unter dem Kosen und Scerzen der Liebe und Freundschaft. Jenes Duo, ein echter Wechjsel- Gesang im idvllishen Charakter, in welchem die eine Person die andere im Scherz und Liebesgeflüster zu überbieten sucht, kann zu feiner Wirkung fommen, wenn davon nur zwei Strophen gesprochen werden, zumal, da die Darsteller sie ohne alles Verständniß sprehen, Wie zwei Hirten beim Theo- frit ih in ihrea liebli.hen Wetigesängen üben, so hier die beiden Liebenden mit ihrem stets wiederholten: „Jn solher Nacht‘“, bis Jessica endlich das Spiel abbcicht und ausruft: „Jh wolli? Euch übernachten, käme Nie- mand’, d. h. ih wollte Euch mit dem „in solcher Nacht noch überbieten, oder, wie es im Original heißt, ih wollt’ Euch aus nachten :

Mi wouuld ont-night you, did nobody come.“

Wenn satt dessen Fräul. A, von Hagn aber spricht: „J wollt’ Euch übernachten“, so wird in die Stelle eine böchst prosaijche, anstößige Zweideutigkeit gebracht, welche hier ohne allen Sinn is und das Ganze unverständlich macht. Es is von dem Studium der Schauspieler nicht viel zu halten, sobald solche Fehler vorkommen, dic cin mangelhaftes Verständ- niß der Rolle voraussezen, und solcher Fehler kamen beute viele vor.

Die bekannte Leistung des Herrn Döring als Shyloc konnte das mittelmäßige Spiel der übrigen Personen des Stückes nicht günstiger ge- stalten, denn die Shakespearschen Dramen lassen sich nicht durch Einzellei- stungen durchbringen ; es muß jeder an sciner Stelle tüchtig sein, weil hier jede Stelle von Bedeutung is und das Gelingen des Ganzen nur von dem Gelingen jedes Einzelnen abhängt. Herr Döring aber, dessen Shy- lock eine seiner vorzüglichsten Rollen ist, überragte seine Mitspielenden so weit, daß er wie cin isolirtes, scharf abgegränztes und in bellen Farben glänzendes Bild aus einem großen, aber durch die Barbarei unkundiger Hände zerstörten Gemälde herausfiel, Wir sehen in Herrn Döring d Shylock übrigens die genaue Versinnlichung dieses Charakters nach der Schlegelschen Tradition, die gewiß auch die richtigste Auffassung desselden

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