1846 / 238 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Loggiía dieser Kirche dem versammelten Volke unter dem Donner der Kanonen die feierliche Benediction,

Palermo, 10. Aug. (D. A. Z.) Man will hier von Sy- rafus wissen, daß dort am 7. August Abends ein heftiger Erdstoß mehrere Gebäude umgestürzt habe, wobei einige zwanzig Personen das Leben eingebüßt haben sollen.

Unerhört ist die Hiße und Trockenheit. Jn Trapani, Marsala, Mazzara, Sciacca und überhaupt an der ganzen Seeküste sind alle Quellen und Brunnen versiegt, und die Pflanzenwelt geht zu Grunde. Ju Trapani wird das Trinkwasser ungesähr mit einem Fünftel des Weinpreises bezahlt. Man fürchtet sehr für die Weinlese, welche zwar jeßt noch \{chöne Hoffnungen zuläßt , allein unfehlbar auch zu Grunde gehen müßte, sollte niht bald einiger Regen fallen, welhen übrigens die aufgethürmten Gewitterwolken jeden Abend dem sehn- \uhtsvollen Auge der Landleute in Aussicht stellen, während sie jeden Morgen wieder verschwunden sind. Bekanntlich versorgt hier wie in ganz Jtalien jede Gemeinde-Verwaltung ihre Angehörigen mit Schnee (da Eis ein nie gesehenes Ding ist), welcher für Rechnung der Päch- ter der Gemeinde-Einkünste zu sehr billigem, festgeseßtem Preise ver- Faust wird. Dieses Jahr aber fiel bei dem außerordentlich milden Winter in den nahegelegenen Bergen gar kein Schnee, und die Päch- ter sind nun gezwungen, nahdem au der in der Madonie (dem alten Nebroden) gesammelte Vorrath erschöpft is, den erforderlichen Snee von Catania, wo derselbe vom Gipfel des Aetna gesammelt wird, mit ungeheurem Kostenaufwande kommen zu lassen.

Türke

Konstantinopel, 12. Aug. Mehmed Ali wird in diesen Tagen die Hauptstadt verlassen, um seinen Geburtsort Cavalla, in Macedonien, zu besuchen und von dort nah Aegypten zurüczufehren.

Der französishe Vice-Admiral Turpin , Befehlshaber der Flotte im Mittelländischen Meer, is am 9ten d. M. auf dem Kriegsdampf- boote „Cassini“’ hier angekommen, nahdem er das Linienschi} „„Tri- ton‘, welches seine Flagge führt, vor Tenedos zurückgelassen. Jn seinem Gefolge besinden sich 25 französische Offiziere, Mit derselben Gelegenheit sind die Ober - Hosmeisterin Zhrer Majestät der Königin von Griechenland, Baronin von Plüékow, und das Fräulein von Rennenkampf, Hofdame der Königin, in dieser Hauptstadt angelangt.

Der russische Gesantte bei der hohen Pforte, Herr von Titoff, ist am Iten d. M. nah Odessa abgereist,

Sarim Efendi is zum Mitgliede des Reihs-Raths ernannt und beauftragt worden, den Sißungen des Conseils des öffentlichen Un= terrihts beizuwohnen.

Heute beginnen die jährlihen Prüfungen in der medizinischen Sule zu Galata - Serai im Beisein des Sultans, Mehmed Al1?s und sämmtlicher Großwürdenträger des Reichs. Vorher findet auf a freien Plaße außerhalb Pera ein großes Artillerie - Manöver

att.

1016

Stirnpfeilern mit fünf halbkreisförmigen Bogen von 48 Fuß Spannweite überwölbt. Die Maurer-Arbeiten wurden Anfang Juni 1845 begonnen und.im verflossenen Monat vollendet. Die Widerlags- und Thurmpfeiler, so wie die Oesimse, Pilaster und Postamente, sind aus weißen Sand- stein aus den warthauer, waldauer, bunzlauer und herzogswaldauer Steinbrüchen, sämmtliche andere Ansichtêflächen aber von Mauerzie- geln ausgeführt. Von der Sohle des Pfablrostes bis zum höchsten Wasserstande, welher im Jahre 1804 die Höhe von 1635, 1845 von 15 Fuß erreichte, sind alle Pfeiler in hydraulishem Mörtel ausge- führt, dessen ausgezeichnete Festigkeit alle damit angestellten Proben bewährten. Herr Mauer-Meister Leitner aus Bunzlau führte diese Arbeiten aus und förderte in 41 Monaten an 1500 Schachtrutheu Mauer- werk. Mit der speziellen Leitung des ganzen Brückenbaues war von Seiten der Direction Herr Baumeister Heene, welher auch den Grundriß dazu entworfen und gezeichnet, beauflragt. Derselbe hat nah dem Zeug- nisse anderer tüchtiger Architekten die ihm gestellte Aufgabe mit dem glücklihsten Erfolge gelöst und seiner Berufstüchtigkeit selbst ein s{ö- nes Denkmal errichtet. Die Queisbrücke erheishte einen Kostenauf- wand von ungefähr 104,000 Rthlrn. Während der ganzen Bauzeit ist kein Menschenleben verloren gegangen, nur zwei unerhebliche durch Unoorsichtigkeit der betreffenden Arbeiter herbeigeführte Unglüdcksfälle, ein Arm- und ein Beinbruh, kamen vor. Am 5. Juli d. J. bat die Queisbrücke die erste Probe bestanden, und gestern ist die ganze Bahnstrecke, so weit sie den Regierungsbezirk Liegniß durhläuft, amt- lich abgenommen worden.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Preise der vier Haupt -Getraide- Arten in den für die preußische Monarchie bedeutendsten Markt- städten im Monat Juli 1846, nah einem monat- lihen Durchschnitte in preußishen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Eisenbahnen.

Bunzlau, 23. Aug. (Schles. Z) Zu den großartigen Bauwerken unserer Eisenbahn gehört die Queisbrücke bei Siegers- dorf, die hinsichtlich ihrer architeftonishen Schönheit und Gediegen- heit, nächst dem Bober-Viadukt, die erste Stelle auf der Strecke von hier nah Frankfurt einnehmen dürfte. Sie vermittelt den Uebergang über das Queisthal zwischen Herrmannsdorf und Neudorf, zwischen Stlesien und der Lausiß. Der Queis gehört bekanntlih zu den Flüssen, die den größten Theil des Jahres hindur harmlos dahin- fließen, im Frühjahr dagegen beim Eintritt des Thauwet ters, und wenn der Schnee im Gebirge \chmilzt, oder im Sommer in Folge heftiger Regengüsse, in reißende Ströme sich verwandeln. Der gewöhnlihe Wasserstand des Flusses am Pegel hei Herrmannsdorf ist 24 Fuß und 570 Fuß über der mittleren Höhe des Meeresspiegels der Ostsee. Die freie Durhströmung der Wasser- massen, so wie die Höhe der Linie im Queisthale, bedingten zur Ueberschreitung des Flusses einen größeren Brückenbau, an welchem sih zu beiden Enden die 32 Fuß hohen Erddämme anschließen. Der Grunderwerb zu diesem Bauwerke machte große Schwierigkeiten, weshalb dasselbe ers ein Jahr später, als der Boberviadukt, in Angriff genommen werden konnte. Die Untersuchung des Baugrundes ergab, daß die oberen Erdschichten aus aufgeshwemmten Sand- und Kieslagen be- standen, unter welchen si in einer Tiefe von 12 bis 16 Fuß Schlief und alte, zum Theil verfaulte, zum Theil wohlerhaltene Baumstämme (meist Eichen) vorfauden, von denen einer 60 Juß lang war und 3 Fuß mittleren Durchmesser hatte. Die Anzahl dieser Baumstämme, die hier beim Grundgraben zu Tage befördert wurden, und die wohl über 1000 Jahre unter der Erdoberfläche begraben lagen, war so beträchtlich, daß man daraus mindestens 30 Klafter Holz gewann. Der östliche Theil des Bauwerkes steht in einem alten, versandeten Flußbett ; der \hlechte Grund ershwerte die Fundirung bedeutend. Sämmtliche Pfeiler stehen auf Pfahlresten, und zwar auf 644 Stüd eingerammten Pfählen, welche durch die Schwere des Baues mit etwa 319,000 Ctr, belastet sind. Der Pfahlrost wurde Ende März 1845 angefangen und, ungeachtet die Rammarbeiten wegen öfter eindringender Wassermassen mehrmals eingestellt werden mußten, in 4 Monaten vollendet. Der Pfahlrost, so wie die Spundwände, Materialien und Wölbungsgerüste, wurden durch den Zimmermeister Herrn Röhricht aus Bunzlau hergestellt, und zu diesen Arbeiten waren gegen 139,000 laufende Fuß Bauholz erforderlich. Die Queisbrücke selbst ist 403 Fuß lang, 45 Fuß vom obersten Banquette des Fundaments bis zum Schienengestränge hoch und 25 Fuß zwischen den Geländern breit. Dieselbe ist zwischen den

6 Bekanntmachungen.

Vorladung unbekannter Gläubiger,

Bei dem erbschaftlichen Liquidations - Verfahren über den Nachlaß des Kaufmanns Christoph Hamann, ver- storben allhier am 7. Dezember 1842, welches auf An- trag der Testaments - Erben heute oerhängt worden, is zur Anmeldung der Ansprüche der unbekannten Gläu- biger Termin auf

den 8. Oktober, Vormittag 10 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Volke an Gerichtsstelle hier angesegt, zu welhem dieselben vor- geladen werden, in Person oder durch Bevollmächtigte, wozu die Justiz-Kommissarien Horch, Pabst und Jung- wirth vorgeschlagen werden.

Die Nichterscheinenden haben zu gewärtigen , daß sie aller ihrer etwanigen Vorrechte für verlustig erklärt und mit ihren Fordcrungen nur an daëjenige, was nah Befriedigung der sich meldenden Kreditoren von der Masse noh übrig bleiben möchte, werden verwiesen werden.

Magdeburg, 16. Juni 1846.

Königliches Land- und Stadtgericht,

[732]

[688 b]

T ——————————————————————————

Ullgemeine Literarische Anzeigen.

Jn meinem Verlage is erschienen und in allen Buch- handlungen zu erha!ten, in Berlin bei Alexan-

der Duncker, Königl, Hofbuchhändler, Fran- zösishe Str. Nr. 21:

Gesammelte Schriften

Wilhelm von Normann.

Gr. 12. Leipzig, im August 1846.

Jn der Meyer schen Hofbuchhandlung in Lemgo und Detmold is so eben erschienen und durch alle Buchhand-

Namen der Städte. Weizen | Roggen | Gerste | Hafer 1. Königsberg eee eeres 67-& | 5355, | 35 24-6 2. Men En S A Un eN 82.2 | 57% | 404 | 255 S a e G0 a Veidé 81-7 | 0995 | 397 22 4. Justerburg eee) +7 70 45 40 20 5. Rastenburg oco): 74 47s | 34 24x 6. Neidenburg «eee oer 90 46s | 39 J 2517 7, Danzig. eco oor er ee eee rere t i: 60 N & ns S Gb ce eda arat ore 7-8 | 02 36 26 9, Konigs, Iba L Cie "692 | 508 | 367 40. Graudenz. eere eoeo er 71 1 pt s 10 e a ana L L 4. Posen eee eee ete eroro 775 | 592; | 4327 | 36 x 2, Bromberg „ooooooooo 72 622 | 4327 | 3375 De Fraustadt 00000000000000000 0035 79-2- 61-7 45 392- 4.-Rawitsh eere ere 85 | 68; | 6l77 | 4257 5. Kempen eee eere) ¿at B aae ncedtos 752: | 612; | 4177 | 36s 2. Brandenburg «ooo. 71 60% | 41.27 | 3657 S uit e eer erte etn 832; | 545 [474 | 335 4. Frankfurt a. d. O... -+- 74-7 | 60/7 | 4577 | 38 5. Landsberg a. d. W. ......---- 78 16127 | 46x | 325 E O 75% | 615 | 427 | 3545 7. Stralsund eee ooo eer 7311 | 055 | 365 | 307 8. Kolberg eee eere eere eere 87; s Ur D 9, Stolpe... eee eere ocer s 792 | 995 | 4477 | 3277 4; Bresla. eee ca eeb o obec oss | 64 65 50-5 | 37-77 A Grünberg o o00000.0000000000 I) 851 59 is 44% 422 3, Glogau eee ee ee oeee ere 762; | 617; | 50 4057 4. Q oos L E e 2 4 R L L E R 7, Schweidniß .….....- L N s V Sz 3 S O ci dea c eohoro 3: 702 | 594 9, Neisse .…... A T T7324 | T1177 | 93412 | 394 40, Mod L i ies T 742 [702 155 s l: Ratb ars eecoreosr s) 652 | 605 | 4727 | 377 1. Magdeburg o. 66 7; | 5511 | 34% | 30 7 E ae erte 68 | 54% 39 | 30% Z. Halberstadt... eee ee 67-2: | 0675 | 3075 | 29 4. Nordhausen eere ee 78-2 T 585 | 4077 | 317 5. Mühlhausen... eee 825 | 622 | 40% | 305% Z 2 12 6, G e e 782 | 5712 | 3675 | 3315 d 2 E 67x 34s E (I 08 . Va ei eide) e (Dis | 9075 T | 9275 4. Münster... 0000 .. [ 982- | 8077 | 49 35 2 Mindël .. Abo eise s obe iees 90 732% | 517 | 337% 3, Paderborn... eee e ere 92 76 48 2 1 34 4 Di T 0e 10412- | 912; | 45% | 39 4A in eat ee e, [982 | 832 | 9227 | 3777 2 EIIUE l, avis fene ehalt 110 (935 | 56 | 375 A DANAIDOME A (c Gern Cte Des 60 ved 10412 | 86 È |492- | 34 L Ea Ea Cs Oa 1102 | 872 | 52" |34

waldösbrüde Nr. 16:

3 Thlr. 15 Sgr.

Zwet Theile.

lungen zu beziehen, in Berlin bei G. Bethge, Spar-

Helwing, Dr. E. (Prof. a, d. Univers. zu Berlin), Geschichte des preuß. Staats während des 30jähri- gen Krieges und im Zeitalter des großen Kurfürsten. (Der Geschichte des preuß. Staats 3r Theil). gr. 8.

Die beidcn ersten Bände umfassen die ältere Ge- schichte bis zum Beginn des 17ten Jahrhunderts; der noch im Laufe dies. Jahres erscheinende 4te Theil wird die Darstellung der Regierung der beiden ersten Könige u. die von Geschichte der Verfassung u. Verwaltung bis 1740 umfassen. Mit dem 5ten (Zeitalter Friedrich's des Großen) und 6ten Bande (neuere Zeit) wird das ganze Werk geschlossen sein.

Namen der Städte. Weizen | Roggen | Gerste | 5. Wesel... eere 1057 | 8427 | 4777 6. Kleve... eere eee oee rere 10577 | 8077 | 504 | g58 T aen ocl obéc epo dis O E 502 | 341 M 7 L A 10. Saarbrück eee 120 | 93 682. [3 11. Kreuznah oe. 107-2- | 912- f 6018 12. Sim * 942 | 68% (3 . Simmern... oe 75 L 9 43. Kobleus: c eeéée cite éte 1117 83-2 638 V 14. Weßlar... 000000 954 | 8077 982 wt 1 Durchschnitts - Preise der 12 Preußischen Städte 7594- | 555 [412 [91 » 4 Posenschen Städte 784 | 6227 487 | pi » 9 Brandenburgischen und Pom- ü merschen Städte .….......- 77s | 99 5 | 4277 [311 » 11 Schlesischen Städte .….….. 76-7, | 65s | 932, 31 » 8 Sächsischen Städte... 7218 | 5777 | 372 | 9 » 4 Westphälishen Städte .…... 4 962 | 807 | 482 | 45! » 14 Rheinischen Städte... 106% | 88 x 1.56% | 3 11 Auswärtige Börsen. Amsterdam, 22. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 60%. 5% Spu, 3% do. —. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch, —. Doh 4% Russ. Hope 95. A Antwerpen, 2L. Aug. Ziusl. —. Neue Anl. 195. Frankfurt a. M., 23, Aug. 5% Met. 110{ G. Bank-Actia 187L, 69. Bayr. Bank-Actien —. Hope —. Stiegl. —. lut 59% 7

Poln. 300 Fl. 95% G. do. 500 Fl. 805. 5. Hamburg, 24. Aug. Bank-Actien 1570 Br. Bogl. Russ. 1087109 London, 2I. Aug. Cons. 3% 95%. 5. Belg. 98. 97. Neue Anl, B!

Passive 5%. 5%. Ausg. Sch. 16%. 2. 25% Holl. 59%. 7. 4% de. 94! 0

Neue Port. 43. 4L; Engl. Russ. 113. 112. Bras. 90. S8. Mex. 3.

Chili 101. 99. Peru 40. 38.

Paris, 21. Aug. 5% Rente fin cour. 121. 95. 3% do. fn cour, ߧj,

Neapl. —. 5% Span. Rente 335. Paas. 53.

Wien, 22.Juli. 5% Met. 111. 4% do. 101. 3% "4.

Actien 1570. Anl. de 1834. 158. do. 1839 127. Nordb. 1815. Gloggn,

Mail. Lt5. Livorn. 107%. Pest. 915. Budw. —. # E Meteorologische Beobachtungen. 18146. Morgens Nachmittags | Abends | Nach einmalge 25. Aug. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Ubr. Besbachtung,

Luftdruck. .... 337,03'"'Par. 337,11’’’Par. 338 12’’’Par.|Quellwörme 7,8 h Luftwärme .…..|+4+ 11,5° R. |+ 17,6° R. -+ 13,5" R. |Flusswärme 17,5' 1 Thaupunkt .…... |+ 10,1° R. | +9,0° R. |+ 10,6° R. |Bodenwärme 17,14 Dunstsättigung .| 90 pet. 52 pCt. 80 pet. |Ansdünstung 0,006" Wetter .....-- heiter. heiter. beiter. Niederschlag. Wind ........ NO. NO. NO. Wärmewecbsel +1 Wolkenzug «. -. —_ NO. + 10/,5° R.

Tagesmittel: 337/42" Par.… -+ 13,9°R... + 9,9 R... 74 pct, 0,

Königliche Schauspiele:

Donnerstag, 27. Aug. Jm Opernhause. 97\te Abonne Vorstellung : Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abth., frei nad Ftalienischen, von Friederike Elmenre1ch. Musik von Bellini. von Marra, K. K. Hof-Opernsängerin zu Wien: Amine, als rolle.) Aufang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den folgenden ten Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur 2 büne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen de zweit Ranges 1 Rtblr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ra ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgt, in den Fremdenlogen 2 Rthlr.

Freitag, 28. Aug. Jm Opernhause. 98ste Abonnements-L stellung: Die Willys, oder: Gisela, phantastisches Ballet in 2 Af von St. Georges und Coralli, Musik von Adam. Für die l sige Königlihe Bühne eingerichtet vom Balletmeister Hoguet. L her: Nehmt ein Exempel dran, Lustspiel in 1 Aft, von Dr, Töpfer. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden wöhnlichen Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sz ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon zur Tribüne 1 Rtblr. ; ein Billet im Parquet und im zweiten R’ 20 Sgr. z ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten 30 ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater Sgr.z ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.

Sonnabend, 29. Aug. Jm Schauspielhause. 143ste Abou ments - Vorstellung: Michel Bremond, Schauspiel in 5 Abth, l dem Französischen des Viennet, von H. Börnstein,

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 27. Aug. Zum erstenmale: Alles durch die Fr Lusispiel in 2 Aften, nah Bayard und Lafont, von B. A. Herrm Hierauf: Paris in Pommern, oder: Die seltsame Testant Klausel, Vaudeville - Posse in 1 Aft, von L, Angely.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruerei

—A

August zu Dresden staltfinden sollte, nun zug mit der

Gräflich Sternberg - Mandt \{heidden Gemäldesammlung

vereinigt, den 21. September d. J. statifindet/ hiermit den Kunstfreunden bekanut gemacht. Carl Ernst Siebe!

Auctionator,

[687 b] Vorläusige Anzeige.

=

Geh. 2 Thlr. 20 Sgr.

F. A. Brohaus. [686 b]

_—_—

Bekanntmachung, die Gemälde-Sammlung des Herrn Baron von Ungern-Sternberg betreffend. Daß die kürzlich in öffentlihen Blättern bekannt ge- machte Versteigerung der obengenannten Sammlung von Gemälden und Handzeichnungen, welche Ende

Einem hohen Adel und geehrten Publifum malt hiermit die ganz ergebene Anzei e, vas ih zum 15. E tember d. J. meine Handlung fblket erfurter Meh i ren von der Werderstr, 5 nah meinem Hause, t J. H. Müller aus Erft

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dowstraße 12, verlege.

Abonnement beträgt': 2 Kthlr. sür % Jahr. 4 Kthlr. - 5 Jahr. g Kthlr. - 1 a Theilen der Monarchie gs reis - Erhöhung. sertions-Gebühr für den im ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

L2aiù R s 2E E E an atr

«2 224€ 2B : u

Allgemeine

238.

\S2

Inhalt.

tlicher Theil. i i land. Schreiben aus Kottbus. (Durchreise Sr, Majestät des Kö- igs.) Rhein-Provinz, Hohe Reisende. che Bundesstaaten. Königreih Württemb erg. Direkte ampsschiffahrt zwischen Ulm und Wien. Kurfürstenthum Hes- n, Gerichtlihe Entscheidung in Schriften-Confiscations-Angelegenhei- 1, Herzogthum Holstein. Ständishe Angelegenheiten. land und Polen. Warschau. Straf -Umwandlungen, nfreich. Paris. Die Pairs - Adresse. Das Deputirten - Man- it, Der Deputirten - Eid des Abbé von Genoude. Die konserva- en Progressisten und das linke Centrum. Der neue britische Ge- andte. Französische Occupation im waadtländischen Jura. Preis- usgaben im Sinne des freien Handels, Sterblichkeit. Vermischtes, Schreiben aus P aris. (Wahlprüfungenz Annahme der Pairs-Adresse z e Parteien im Handelswesen.) oßbritanien und Frland. London. See-Ezxkursion der Köni- n, Parlaments-Verhandlungen: Persönlichkeiten zwischen den Lords entinck und Lyndhurst, Kartoffelno:h in Jrland. Nachrichten aus jaheiti: Fortdauernde Feindseligkeiten zwischen den Franzosen und den ingebornen. aderlande- Aus dem Haag. Auswchsclung der Ratificationen holländisch - belgischen Handels-Vertrages. Betrag der in Umlauf esegten neuen Silbermünzen und Münzbillets. lgien. Brüssel. Ratifizirung des Vertrages mit Holland. Un- chanolungen mit Spanien. Der Tunnel-Prozeß, Vermischtes. s und Norwegen. Kragholm, Erkrankung des Königs d der Königin. nemark, Kopenhagen. Die holsteinsche Frage. weiz. Kanton Zürich, Verhandlungen der Tagsapung über die (suiten- Angelegenheit. Kanton Waadt. Erdbeben, Kanton larus, Zustand der Gletscher. lien. Rom. Ernennung eines weltlichen Legaten. Geist der even Regierung. Hebung des Volks-Unterrichts. Vermischtes. ivorno, Erdbeben. anien. Schreiben aus Madrid, (Die Vermählungs-Fragez Nach- (ien aus Portugal ; Befinden des englischen Gesandten z; die spanische gion; Ankunft des Jnfanten Don Francisco de Asis.) ypten. Alexandrien. Ankunft Jbrahim Paschas. ndels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse, Schreiben ¿ Amsterdam. (Börsen- und Marktbericht.)

neueren Länder- und Völkerkunde. (Fortsepnng.)

Amtlicher Theil.

P otsdam, den 26. August 1846. Seine Majestät der König sind von der Reise nah ¿tau auf Schloß Sanssouci zurückgekehrt.

Königliche Bibliothek. Der Bestimmung des Königlichen hohen Ministeriums der geistli- , Unterrihts= und Medizinal - Angelegenheiten zufolge, is die igliche Bibliothek, der vorzunehmenden Reinigung der Säle und er wegen, auf drei Wochen, und zwar vom 31, August bis September, geshlossen. Berlin, den 25. August 1846. Königlihe Geheime i pa und Ober - Bibliothekar erß. :

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister ther, von Franzensbad.

—_—_—

Preußische Zeitung.

Alle Þost - Anstalten des In-

und Auslandes nehmen Hestellung

auf dieses Slatt an, für Berlin

die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung:

Friedrichsstraß e Ür. 72.

Berlin, Freitag den 28% August

Inland.

__X Kottbus, 26. Aug. Heute passirten Se. Majestät der König unter dem Jubel der Einwohner die hiesige Stadt. Aller- höchstdieselben seßten nah erfolgter Umspannung Jhre Reise nach

Schloß Sanssouci fort.

Nhein- Provinz.

prinz von Bayern kam am 23sten, auf der Rückreise von

nah Bayern, durch Köln,

Deutsche Bundesstaaten.

Königreih Württemberg. Jn Ulm geht man mit dem Plan zu einer direkten Dampfschifffahrt nah Wien um, und der erste Versuch wird binnen wenigen Wochen gemacht werden. von J. Penn und Sohn in Greenwich erbautes und in Ulm zusam- mengesebtes Dampfboot (,, Stadt Ulm“ benannt) und zwei eiserne Schleppkähne zu dieser Fahrt bestimmt.

Kurfürstenthum Hessen. shen Buchhandlung zu Kassel hatte die Polizei mehrere Exemplare ciner 1843 ín Zürich erschienenen Schrist in Beschlag genommen, worauf die Buchhandlung eine gerichtlihe Klage gegen den Staats- Anwalt erhob und den Antrag dahin stellte, daß ihr die konfiszirten Schriften sofort zurücgestellt würden ,

Verklagten in die Prozeßkosten.

fannte danu auch dem Antrage gemä Erkenntniß an das Ober- Appillationsgericht appellirt worden war, hat leßteres im entgegengeseßten Sinne entschieden und durch ein in diesen Tagen publizirtes Erkenntniß die Kriegershe Buchhandlung mit ihrer Klage abgewiesen und in die Kosten beider Jnstanzen folgenden Entscheidungsgründen : ä ihrer Beziehung auf den daß ge-

verurtheilt, mit

ung, daß in der Polizeigewalt in

unter Verurtheilung des Das Ober - Gericht zu Kassel er- ßz allein nachdem gegen dieses

I In

uhhandel die Befugniß begründet ist, zu verhindern,

meinschädlihe Druckschriften durh denselben im Publikum verbreitet werden und die Hinwegnahme derselben als eine durch den Zweck gebotene Ausübung jener Befugniß. -sich darstellt, wie dieselbe denn au schon in den Reichsgeseßeu geboten sür die Bücher-Censur-Kommission vom als eine gegen gefährlich befundene Bücher zu treffende Maßregel aufgegeben worden ist; die gedach her durch die Bestimmung in §. 1 aufgehoben worden ist, dieselbe vielmehr da jener §. 128,

rührt wird,

und nah den unmittelbar vorhergehenden Paragraphen, so wie nah der darin enthaltenen Bestimmung über die allgemeine Ver- mögens - Confiscation, welhe nur als Strafmittel ehedem eintreten fonnte, die Confiscation in ihrer eigentlichen juristischen Bedeutun als in die Kriminal=Justiz einshlagend, nämli als dasjenige Stra ' mittel zum Gegenstande hat, wodur das ganze Vermögen oder ein- * zelne Gegenstände desselben dem Verbrecher entzogen und dem Fiskus zugewiesen wurden, wie denn auch in dieser Bedeutung das landes= herrliche Confiscationsrecht namentli hier in Hessen in der Verord=- nung vom 24. März 1762 aufgefaßt und darunter die polizeiliche _ Befugniß, gemeinschädlihe Gegenstände behufs deren Unterdrüdckung | hinwegzunehmen, nicht begrisfen worden ist; daß aber auch in dem " vorliegenden Fall ein Anspruch auf die hinweggenommenen Exemplare einer det erscheint, da die Hinwegnahme eines für gemeinshädlich erachte- ten Gegenstandes aus polizeilihem Grund unter den Gesichtspunlt

der

Entschädigung an den Staat für Druckschrift als nicht begrün=

Uichtamtlicher Theil.

Jhre Majestät die verwittwete Königin von England und Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin von Preußen trafen am 22. August Abends, von Koblenz fommend, in Köln ein und seßten am folgenden Morgen die Reise nah dem Haag weiter fort. Jhre Königl. Hoheit hatte das Absteige- Quartier bei dem Kommerzien - Rath Deichmann und Jhre Majestät das ihrige im „Königlichen Hofe‘“ genommen. Auch Se. Königl. Hoheit der Kron-

Dieppe

Es sind ein

(D. A, Z.) Bei der Krieger-

Erwä-

war und in der Jnstruction 14. Juni 1816 in Kurhessen

te polizeilihe Befugniß auch nach- 28 der Verfassungs - Urkunde nicht durch diese gar nicht be- in dem von der Rechts= pflege haudelnden Abschnitte vorkommt, nah dieser seiner Stelle

der Expropriation zu öffentlichen Zwecken sih nicht stellen läßt.“

Herzogthum Solstein.

1846.

(Alt. Merk.) Es is bereits (in

Nr. 235 der Allg. Pr. Ztg.) erwähnt, daß in der 12ten Sißung der holsteinishen Provinzial-Stände-Versammlung die Schluß-Be- rathung über die Proposition des Abg. Balemann, daß die mehrge- dachte Adresse mit den betreffenden Aftenstücken zur Kunde der hohen

Bundes - Versammlung gebracht werde , stattfand.

Der Königliche

Commissair hatte sich in der Versammlung nicht eingefunden. Das Resultat jener Berathung war der Beschluß, daß der Bundes-Ver- sammlung eine bezügliche Eingabe zu überreihen und der Etats-Rath und Ober-Appellationsgerihts-Rath Wiese, als derzeitiger Präsident der holsteinishen Stände-Versammlung, zu beauftragen sei, die von

der Versammlung beschlossene einzusenden und durch einen Diese Eingabe 3, August, Abends 7 U waren, genehmigt und angezeigt, daß es gehörigen Form anlassen werde.

lassen.

IVGarschau, tement für die Ange des Minister- Staats

stungs-Gefängni

Eingabe an die Bundes-Versammlung Prokurator bei derselben einreihen zu wurde darauf in der 13ten Sibung, den hr, bei welcher 45 Mitglieder gegenwärtig sodann von dem Präsidium der Versammlung

die Ausfertigung der fraglichen Eingabe in der

Sorge tragen und das weitere Erforderliche ver-

Rußland und Polen.

23. Aug. Der Reichsrath hat in dem Depar- legenheiten des Königreichs Polen die Vorstellung

- Secretairs dieses Königreichs in Betreff eines vom Fürsten Statthalter vorgeschlagenen Mittels zur Ergänzung der Vorschriften, welche über die Deportirung solcher zu {chwerem und Fe-

ß im Königreich verurtheilten Gefangenen, die noch

wenigstens fünf Jahre Gefängnißstrafe zu bestehen haben, nach Sibi=-

rien zu {weren Arbeiten, und diescs Mittel werth gesunden ; wie der Minister-Staats- erläßlih erkannt, die gegenwärtig vorge den im Allgemeinen in dem

au dabei

vorhanden sind, in Erwägung gezogen seinerseits vollflommen berüdsihtigungs- aber haben sowohl dieses Departement Secretair des Königreichs Polen es als un- die in dieser Hinsicht bereits bestehenden wie auch shlagenen Bestimmungen so viel als möglich neuen hon provisorisch von Sr. Ma-

jestät dem Kaiser bestätigten Strafgeseßbuch des Königreichs Polen

angenommenen Grundsäßen anzupassen.

Obgleich daher in den nah

diesen Grundsäßen vom Minister-Staats-Secretair entworfenen Vor= schriften die Zeit, welche die Sträflinge bei {weren Arbeiten und in den Besserungs-Arrestanten-Compagnieen zu verbleiben haben, im Vergleich zu der Dauer ihrer Gefängnißstrafe nah dem gegenwär- tigen bestehenden Geseß, etwas abgekürzt wird, so wird doch diese Abkürzung vollkommen dadurch aufgewogen, daß diese Sträflinge nah Ablauf der neuen Termine nicht, wie früher, in den Schoß der Ge- sellschaft im Königreich Polen zurückfehren dürfen, sondern in Sibirien

angesiedelt bleiben oder

dort zur Ansiedelung unter die Kolonisten

vershickt werden sollen. Jn Folge dessen hat das genannte Depar- tement in Uebereinstimmung mit dem Antrage des Minister-Staats= Secretairs des Königreichs Polen das Gutachten abgegeben , daß in

dieser Sache die nachstehen zu lebenslänglichem Festungs=

den Vorschriften festzustellen seien: 1) Die

und \{chwerem Gefängniß Verurtheilten

sollen stait dessen auf 20 Jahre, mit Einrehnung der Zeit des Trans- ports nah ihrem Bestimmungsort, zu weren Arbeiten nah Sibi=

rien geschickt und nah A rien angesiedelt niß auf gewisse ihnen no und ebenfalls mit Arbeiten

derselben für

der von

shweren

werden.

immer dort

blauf dieser Arbeitszeit für immer in Sibi- 2) Die zu schwerem und Festungs-Gefäng- Zeit Verurtheilten sollen statt dessen au die Hälfte ch niht bestandenen gefänglichen

Einrechnung der nah Sibirien

Strafzeit, Deportirungsdauer, zu und nach Ablauf

geschickt 3) Die wegen

angesiedelt werden.

wiederholter Verbrechen zu mehr als fünsjähriger \{hwerer Gefäng=-

nißstrafe Verurtheilten sollen nen noch nicht bestandenen S Compagnieen ver

statt dessen aus die Hälfte der von ih- trafzeit in die Besserungs - Arrestanten- seßt und nah Ablauf ihrer Arbeitszeit ‘n diesen

Compagnieen zur Ansiedelung nah Sibirien geschickdt werden. 4) Aus

der Zahl der unter

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und Z erwähnten Verbrecher sollen nur dieje=

nigen, welhe niht weniger als 5 Jahre noch im Gefängniß

zu sigen haben, ren Arbeiten oder

nah dem oben dargelegten Grundsaß zu hr-e=-

in die Besserungs =- Arrestanten - Compagnieen geschickt werden. 5) Hinsichtlich der Deportirung und der Unterhal= tungsfosten während der Strafzeit an dem Bestimmungsort soll es

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Zur neueren Lánder- und Völkerkunde.

Der Engländer James Brooke auf Borneo.

(Forts. Vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 236.)

Borneo oder Bruni isst eigentlich der Name eines Königreiches mit Stadt, welche, an der nordwestlichen Küste gelegen, zu den Zeiten der bortugiesishen Seefahrer groß und mächtig war, jeßt aber in Verfall i in ist, Es bildet nur einen kleinen Theil der Insel, die, cin kleiner inent, gemeinhin auf 13,000 Quadratmeilen angenommen wird. Das Le äquatorial, überaus feucht, mit gcringem Temperaturwechsel und Ae dem der Jnsel Ceylon. Die anhaltenden Regen nähren eine “nzahl schöner Stróme, die tief aus dem Lande fommen und für dpâer bis jeyt das einzige Verbindungsmittel mit dem Junern gewesen ee! jenseits ihrer fahrbaren Stellen ist Alles noch unbekannt, und e selbs nicht, ob das Junere der Jnsel Gebirgsland, Hoehehene s âdhe ist, Auch über die Bewohner , Menschen und Thicre ist man gewissen, Die Küste is überall fruchtbar und an den wenigen Stellen, ci angebaut wird, überaus ergiebig, das Klima gesund, wie daraus werden fann , daß Capitain Keppel kaum eine Andeutung von vor- N Me Krankheitssällen macht, obschon seine Mannschast hauptsächlich s arschländern und auf den angeshwollenen Flüssen beshäftigt war, Lf tropischen Afrika tödtlih wirken. eipevölkerung der Jnscl, - so wet man sie bis jeyt kennen gelernt T aus zwei Racen zu bestehen, den Malaien und den S Die Ersteren haben sich von den Höhen Sumatra's gs 9 man die Wiege dieses großen Volksstammes annimmt, Ï ganzen östlihen Archipel verbreitet und die Urcinwohner, die muh enen sie an Bildung und Kraft überlegen sind, überall unterjocht. S(ammedanische Religion hat bei ihnen Eingang gesunden, und einige Leim werden von arabischen Scheichs beherrscht, die sih ihrer Ab- B dem Propheten rühmen und zu den gefährlichsten Gegnern des roofe gehörten,

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bisher immer ein verworsenes Geschlecht, falsch, rahsüchtig, vershlagen und räuberish , gewissenlose Piraten zur See und Herr Brooke auch für sie ein gutes Wort, indem \haften, Verrätherei und Blutdurst, hauptsächlich der einslußreihen Verbin- „Sie leben““, heißt es, „verträglich Sitten und Ge-

gemacht - werden.

steht, unterdrücken können,“ Die Deiaks,

Jn dea Augen der Europäer waren die Malaien |

L R E R cia Uls

dung mit ihren Herrschern zuschreibt. unter einander, sind gastfrei , höflih , baben manche edlen bräuche uud begehen bei sih weniger Verbrechen, als irgend ein Volk der Erde. Jhre Kinder lieben sie sehr zärtlih, und die Bande der Familien- Verwandtschaft und Freundschaft vererben nerationen. Sie sind sehr empfindlich, die geringste Beschimpfung aufgeregt. und dankbar gefunden , und sie können fehr leiht einer Autorität unterthan Das Bild hat freilih arch seine Schattenscite. Die \chlechteste Eigenschaft des Malaien ist der M Offenheit, der unruhige Geist shlauer Jntrigue, den Niedrigsten beherrscht, Wie bei den übrigen Asiaten, die Wahrheit einc seltene Eigenschaft. gern in gewöhnlichen Dingen des Lebens wenn sie einen Ungläubigen und cinen Deiak, der ihnen an Bildung nach-

und

scheinen mit den Bugis von Celebes gleichen Ursprung Zweige der großen und problematischen Menschen - Sie sind entwcder Land - oder See-Deiaks. zeigt ,, treiben Schifffahrt und Seer zugänglihen Wohnungen an den za

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Tyrannen daheim, indeß hat er ihre schlechten Eigen-

sich bei ihnen auf mehrerc Ge- ihre Leidenschaften werden durch Jch habe sic aber immer gutmüthig

angel an Aufrichtigkeit und welcher den Höchsten wie ist auch bei ihnen Sie sind abergläubisch und trügen , auch haben sie kein Gewissen,

welche die Hauptmasse der Bevölkerung ausmachen, zu haben, einem Familie Polgnesiens. Die Leyteren , wie der Name äuberci und beunruhigen von ihren un- hlreichen Flüssen unter malapischen An- führern die östlihen Meere. Jhre Kämpfe und Streiszüge erinnern unwill- fürlih an die homerische Zeit. „Die Dehtus oder Häuptlinge dieser See- räuber““, beißt es bei Capitain Keppel, „sind unverbesserlich ; | geborene Seeräuber, die mit Stolz auf ihr Gewerbe bliden und es für die chrenwertiheste Erbschaft ihrer Vorfahren halten. men für Blutvergießen, lieven aber das Plün Sflavenz sie verachten den Handel, auch wenn er

denn sie sind

Sie sind nicht eingenom- dern und am meisten die ihnen größeren Gewinn

bringt, als die Sceräuberei, freien Männer. geerbt, die in fr größter Stolz,

die edelste Beschäftigung ihrer Häuptlinge und Jhre Schwerter und Waffen haben sie von den Vorfahren üheren Zeiten berühmt und furchibar waren, und es is ihr diese Waffen zu zeigen und von ihnen zu sprechen. Die

Sarebus und Sakarrans, zwei der edelsten Piraten - Siämme, werden als „ein tüchtiger Menschenschlag, schöner gebildet, als die Malayen, mit \charfem, durchdringendem Bli, feinen Lippen und shönen Antliyen, die indeß häufig einen listigen Ausdruck haben“, geschildert. Die Land-Deiaks unterscheiden sich von diesen Piraten weniger durh Charakter, Sitten und Sprache, als vielmehr dur ihre Stellung im Lande und ihr abháângiges Verhältniß von den Malaien. Sie leben in der drückendsten Sklaverei, preisgegeben der grausamsten Wilkürherrshaft. Herr Brooke faßte eine besondere Vorliebe sür diesen unterdrüten Volksstamm, den er von gänz- licher Vernichtung durch die Malaien zu retten wagte und dessen Charakter

er als „sanft und lenksam“‘ schildert. ihre Dankbarkeit und Einfachheit““.

Er rühmt überdies ihre „Gastfreiheit,

r empfangene Wohlthaten, ihren Fleiß, ihre Ehrlichkeit Weder Verrath noch Betrug findet man bei ihnen, und

ihre Wah: haftigkeit ist so groß, daß „das einmal gegebene Wort eines einzigen Deiak einem Eidshwur von zehn Borneern vorzuziehen ist“, Bei allen diesen friedlihen Eigenschasten scheinen sie doch kriegerish zu sein,

denn ihr größter

Schmuck besteht in dem Tragen der Häupter ihrer erschla-

genen Feinde, welche sie auf eigene Weise trocknen und zubereiten, Eine Religion haben sie fast gar nicbt,

Diese Völkershasten waren es, bei denen Hcrr Brooke seine gefahr- Den ersten Besuch machte er bei dem Radschah

volle Mission antrat.

Muda Hassim, der in einem Abhängigkeits - Verhältniß von dem Sultan von Borneo neben anderen Distrikten, die er beherrschte, au Herr von Sarawadck war, eincm kleinen Distrikt mit einer Stadt gleiches Namens an

dem schiffbaren Fluß Proper.

Die ersten- Unterhandlungen mit demselben

über Herstellung gewisser Handels - Verbindungen \chlugen fehl, und erst im

August 1840,

gelang es Herrn Brooke,

nah längerem Aufcnthalt auf Celebes und in Singapore, den Radschah zu gewinnen, der im Kriege mit

mehreren gufrührerischen Deiak - Stämmen sich den Beistand der bewaffnetert

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