lungs-Frage machen ließ, hat den Heraldo, den man jeßt als das Organ der französischen Botschaft betrachten darf, veranlaßt, an die Blätter der konservativen Opposition die Frage zu richten, ob sie der englishen Regierung das Recht zugestehen, auf die Wahl der Köni=- gin von Spanien vermittelst direkter Anempfehlung eines bestimmten ewerbers einzuwirken. Die befragten Blätter, der Tiempo und der Español, verneinen dies ausdrücklich und erklären, eben so we- nig die ungebührliche Einmischung Englands in die Heiraths-Angele- enheit, als die von Seiten des Herrn Guizot ausgesprochene Aus- hließung aller niht zu dem Hause der Bourbons gehörenden Prin- zen dulden zu wollen. Anders verhält es \sich mit den Organen der- jenigen Partei, welche die Unabhängigkeit des Vaterlandes von jeher vorzugsweise zu ihrem Wahlspruch gemacht hatte. Die Progressisten nehmen nicht nur keinen Anstoß an der Einmishung Lord Palmer- ston's, sondern sie ziehen auch denselben Jnfanten, den er anempfiehlt, aufs neue als Bewerber hervor, Der Clamor publico äußert sih in dieser Beziehung folgendermaßen: „Das Kabinet der Tuile- rieen, überzeugt, daß es in dem Jnfanten Don Enrique nicht ein ge- lehriges, fügsames Werkzeug seiner Einflüsterungen, einen Schatten, ein Automat haben kann, das, indem es den Thron wit Fsabella I. theilte, nur zur Förderung der Jnteressen Frankreichs diente, sucht ihn zu verdrängen, indem es ihn in der Meinung seiner erlauchten Santa herabseßt. Nur zu diesem Behufe behaupteten einige Blätter, 2000 WORIOs für die französische Botschaft bekannt genug ist, der _eunc gatte ausdrücklich und auf das bestimmteste der Hand unjerer Königin entsagt. Man behauptete sogar, es wäre ein von ihm eigen- händig geschriebener Brief vorhanden, in welchem ein so unzeitiger (intempestivo) Entschluß mit Beiseiteseßung aller Rücksichten ausge- \prohen würde. Aus diesem Grunde stellte man die gehässigsten Betrachtungen über -den Charakter, die Gesinnungen und Absichten des edlen Drinzan an und betrachtete ihn als faktisch von der Zahl der Bewerber ausgeschlossen. Wir gestehen, daß uns selbst, in Be- traht des Glaubens , welchen einige Blätter und viele Hofleute die- sen Angaben schenkten, einige Zweifel aufstießen. Jeht aber sind wir zum Glü besser unterrichtet und können mit Bestimmtheit versichern, daß der Jnfant Don Enrique nicht einmal daran gedacht hat, auf die Hand Jsabella?s Il. zu verzichten, wenn er gleich zu jeder Zeit vor dem Willen seiner erlauchten Cousine, als dem einer Königin und einer Dame, Achtung haben wird. Er mag vielleicht den Personen oder politishen Fractionen, welhe das Recht zu haben glaubten, die Empfindungen seines Herzens auszuforshen, über diesen Gegenstand irgend eine ausweichende Antwort ertheilt haben, auf keinen Fall aber hat er sch zu der unklugen Verzichtleistung verstanden , die man ihm zuschreibt. Jm Gegentheil, wir wissen, daß er die Ehre, durch die Königin vorgezogen zu werden, mit lebhaftem Dauk und hoher Er= fenntlihkeit aufnehmen würde, da er doch einmal auf die Zuneigung und die Stimmen aller guten Spanier rechnen darf, die in seiner Person ein Unterpfand der Einigkeit und eine Garantie der Freiheit erblicken.“/
Daß ein Prinz, der sih freiwillig an die Spiße einer ihr Va- terland mit einem feindlichen, den Umsturz der bestchenden Lage und die Befriedigung maßloser Rah= und Herrshsuht bezweckenden An- griff bedrohenden Partei gestellt und ein den einseitigsten Parteigeist ath= mendes Manifest veröffentlicht hat, für ein Unterpfand der Cinigkeit gelten könne, wird hier jedoch gar sehr bezweifelt. Die Blätter der Pro-= gressisten wiederholen Tag für Tag, daß die Stunde nahe, in wel- cher das von den Moderirten vergossene Blut tropfenweise auf ihr Haupt zurückfallen werde, und die von ihnen angekündigte Wiederher= stellung der Einigkeit sheint mit der Ausrokttung aller Gegner neuer Revolutionen gleihbedeutend zu sein. Die Minister versichern ihrer- seits, alle Pläne und Hülfsmittel der Ruhestörer auf das genaueste zu kennen und Kraft genug zu besißen, um sle mit einem Schlage zu vereiteln. Auch sollen sie beschlossen haben, dem Jnfanten Don Enrique zu befehlen, nah Spanien zurückzukehren. Leider hört man jedoch überall die Behauptung aufstellen, daß das Schidsal Spaniens in diesem Augenblicke von der Haltung der Armee abbáänge, und so lange man auch nur Zweifel in die Gesinnungen der Truppen seßt, kann von Beruhigung der Gemüther keine Rede sein.
Die portugiesishe Regierung erklärt in dem amtlichen Diario do Governec vom 10ten ihre Pflicht gethan und die spanischen Ausgewanderten nach den Punkten verlegt zu haben, die von der Gränze am weitesten entfernt sind. Sie hatte sogar den englischen Gesandten aufgefordert, durch zuverlässige Personen untersuchen zu lassen, ob die von ihr in dieser Beziehung verfügten Maßregeln ge- nau vollzogen worden. Dagegen verlangt sie, daß auch die spani- hen Truppen sich von der Gränze M und der Befehl da- zu soll bereits ausgefertigt worden sein. Auch hat die diesseitige Re= gierung ihren dortigen Gesandten, Herrn Gonzalez Bravo, angewie=
Bekanntmachungen.
Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 5, Mai 1846.
Das hierselbst in der Grenadierstraße Nr. 15 bele- gene, im Hypothekenbuche von der Königsstadt , Span- dauer Viertels, Vol. 10. No. 714. verzeichnete Grund- stück des Particulier Johann Carl Fricdrih Raube, ge- rihtlich abgeshägt zu 7053 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., joll am 18. Dezember 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind. in der Registratur einzusehen.
[450]
[617] Ediktal-Ladung.
Auf dem zu Wurzen in der Vorstadt Crostigall ge- legenen Stein- und Gasthofe zum \{chwarzen und wei- ßen Kreuze stehen annoch folgende Realschulden :
2416 Thlr. 16 Gr. Conventions-Münze, zu welchen bei der Confirmation des von Christianen, Doro- theen, verw. Schreiter und Konsorten, als Veikäu- fern, und Johann Christian Bartheln, ingleichen dessen Ehefrauen, Annen Rosinen Barthel, als Käu- fern, abgeschlossenen Kaufs, von der vormaligen Stift - Meißnischen Regierung zu Wurzen am 10, Dezember 1762 Konsens ertheilt worden ist, und wovon 600 Thlr. Seiten Do1otheen Sophieen Zopf, 700 Thlr. aber von den Erben der Leßterer, Dr. Christian David Zopf und Friederiken Sophien Grünewald, geb. Zopf, besage Translations-Konsen- ses vom 25. Juni 1781 und 16. Dezember 1785 an Dr. Gottfried David Schreitern abgetreten worden sind, ferner
400 Thlr. Conventions - Münze für genannten Dr,
_ Schreiter mit Konsens vom 16. Dezember 1781 und
3600 Thlr. Conventions-Münze für Adam Friedrich Weisern, besage des bei der Kaufs - Confirmation am 12. Oktober 1812 bis an ck des Werths des fraglihen Grundstücks ertheilten Konsenses,
123. und der Verordnung vom 15. Februar 1844 §,- 126. ad d., verfahren werden soll.
Es werden daher alle diejenigen, welche auf die vor- hin gedachten Kapitalien aus irgend einem Rechtsgrunde noch Ansprüche z1 haben vermeinen, hiermit vorgeladen,
den 9, Dezember 1846
entweder in Person oder durch gehörig legitimirte und, was die etwa im Auslande wohnenden Junteressenten betrifft, mit gerichtlich ausgestellten oder anerkannten Vollmachten versehene Bevollmächtigte an hiesiger Land- gerichtsstelle zu erscheinen, sich innerhalb der bis Nach- mittags 5 Uhr dauernden Gerichtözeit mit ihren An- sprüchen zu melden und dieselben zu bescheinigen, mit dem genannten Gasthofsbesiper Schladebach, oder aber, nah Befinden, auch unter sih binnen 3 Wochen recht- lih zu verfahren und zu beschließen, sodann aber den 31, Dezember 1846 der Jnrotulation der Aftcn, zum Behuf der Abfassung eincs Erkenntnisses, so wie hiernächst den 16, Februar 1847
der Publication des lepteren gewärtig zu sein, übrigens sich zu versehen, daß diejenigen, welhe in dem zur An- melduag ihrer Ansprüche bestimmten Termine nicht er- cheinen oder übc;haupt dieselben nicht gehörig anzci- gen und bescheinigen, für ausgeschlossen, auch der ibnen etwa zustehenden diesfallsigen À dereinseßung in den vorigen Stand für verlustig werden geachtet werden, wogegen .das zu eröffnende Erkenntniß beim Außenbleiben der Betheiligten in dem hierzu an- beraumten Termine Mittags 12 Uhr für publizirt geach- tet und zu den Akten genommen werden wird,
Sließlich erhalten auswärtige Juteressenten zugleich
1020
sen, sich auf Urlaub hierher zu begeben. Es scheint, daß die Migue- listen im Norden Portugals aufs neue die Waffen ergriffen haben. Von Porto ward ein Regiment nah Braga gegen sie abgeschidt und in Lissabon ein Zäger-Bataillon nah Porto eingeschifft. i
Jn dem Befinden des englischen Gesandten, Herrn Bulwer, ist einige Besserung eingetreten. Er verweilt jedoch noch auf dem Lande und beabsichtigt, sich, sobald die Hiße abnimmt, zum Gebrauch von Seebädern nah San Sebastian zu begeben.
Die nah der Republik Ecuador bestimmte „spanische Legion“ des Generals Flores besteht aus drei Bataillonen und zwei Schwa- dronen.
Der Jufant Don Francisco de Asis is vorgestern von Pampe- lona hier eingetroffen.
Acgppten.
Alexandrien , 8. Aug. Jbrahim Pascha ist heute auf dem britishen Dampfboote „Avenger“ wieder hier angekommen. Er wurde bei der Landung von allen Schiffen im Hafen und, sobald er im Palaste Ras el Teen angekommen war, von den Kanonen aller Forts in und um Alexandrien begrüßt , empfing sogleih die europäi- shen Residenten sehr freundlih, gab noh an demselben Tage den fremden Konsuln Audienz und lud dieselben für den folgenden Tag
zur Tafel. Meteorologische Beobachtungen.
18146. Morgens | Nachmittags | Abends Nach einmaliger 26. Aug. 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Ube. Besbacbtung. Luftdruck... 338,20"’’Par.|338,24'"’Par. 338 33'’’Par. Quellwärme f Lg R. Luftwärme . - - . |+ 12,0°® R. |+ 18,6° R. + 12,9" R. |Flusswärme F741! : B
Thaupunkt ... . |+ 10,6" R. +11,3° R. |+ 10,4” R. [Bodenwärme 16,8° R.
Dunstsättigung .| 90 pCt. 58 pCct; 82 pCt. [Ansdünstung 0,006" Bk. Wetter ....-. «- heiter. heiter. heiter. Niederschlag.
Wind v ca2 es NO. NO. NO. Wärmewecbsel + 19,0° Wolkenzug - «- _—_ — -+ 10,/,3° R.
NO. 'Tagesmittel: 338,26’ Par... -+ 14,5°R... + 10,8° R... 77 pCt. NO.
Handels- und Börsen -Üachrichten.
Berlin, 27. Aug. Der Fall unserer Eisenbahnen dauerte auch heute fort, doch zeigte sich am Schluß der Börse etwas mehr Festigkcit.
21 Amsterdam, 22. Aug. ‘Der Umsay am hiesigen Fondsmarkte war diese Wo che im Ganzen sehr gering, und wenige Verkäufe reichten bei der matten Stimmung hin, die Course der holländischen Staatspapiere herunterzu- drängen ; auch Actien der Handels-Maatschappy gingen allmälig flauer, bis sich gestern plöglich häufige Frage danach einfand, die den vou 173k bis 1734 % ge- sunkenen Preis bis auf 1745 % emporbrachte. Integrale wichen von 6057 bis 60-7; %, Z3prozentige wirklihe Schuld von 72% auf 72% %, Aprozentige dito von 94{. auf 94 #7 % Alte russische Obligationen bei Hope wurden Z % billiger, zu 1062 %, abgelassen, dagegen sind 4prozentige Certifikate bei demselben stetig in Frage gewesen und haben ‘sich dadurch von 902 bis 907 % gebessert. Spaaische Ardoin-Obligationen holten Montag 205 %, famen aber allmä- lig auf 204 % zurückz portugiesische dito schwankten zwischen 465 u. 443%; gestern blieb der Cours auf 44% % stehen. Wenige Utrecht-Arnheimer Eisen- bahn-Actien sind um 1% niedriger als vorige Woche, und zwar zu 113%, vergeben. Der Geldzins-Cours erhielt sih unverändert auf 3 a 5 %-.
Am gestrigen Getraidemarkt. zeigte sich eiwas Frage für rothen Weizen zur Versendung, wodurch die Preise ctwas anzogen z polnischer Weizen und Roggen blieben gut auf den vcrigen Preisen bei mäfigem Umsay. Es wurde bezahlt: für unverzollten 127. 129pfd, holsteinshen Weizen 280.291 Fl., 129pfd. mecklenburger dito 291 Fl, für verzollten 123 .124pfd. bunten polnischen Weizen 290. 293 Fl, 130pfd. weißbunten dito nah Güte 320. 325 Fl.; für unverzollten 119pfd, Skt, petersburger Roggen 219 Fl., 118pfd. archangeler dito 218 Fl., 112. 122pfd. dänischen dito 180. 220 Fl., für verzollten 424pfd, pommerschen dito 242 Fl., 121pfd. alten preußischen dito 260 Fl., 118pfd. odessaer dito 225 Fl., 119p\d. preußischen dito 236 Fl., 122pfd. pommerschen dito 240 Fl. Gerste und Hafer blieben ohne Umsay.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 23, Aug. Niederl. wirkl. Sch. 607. 5% Span. —.
Antwerpen, 22. Aug. Zinsl. —. Neue Anl. 19%.
Frankfurt a. M., 24. aug 59% Met. 1 105.7. Bank-Actien p. ult. 1870, 68 Bayr. Bank-Actien 665 Br. Hope 88% Br Stiegl. 874Br. Int 592%. 5. Poln. 300 Fl. 95% G. do. 500 FI. S805. #.
Paris, 22. Aug. 0% Rente fin conr. 121. 80. 3% do. fn cour. 83. 75,
Neapl. —. 5% Span. Rente —. Paas. —. Wien, 23. Aus. Nordb. 1814. Gloggn. 133. Mail. 1145. Livorn. 107%. Budw. —. Pest. 91k.
Allgemeiner Anzeiger.
ungelöscht, hinsichtlich deren , auf den diesfallsigen An- trag des dermaligen Besißers gedachten Stein- und Gasthoss, Carl August Schladebachs, in Gemäßheit einer deshalb anher ergangenen Verordnung des Königl. Appellationsgerichts zu Dresden, als Lehnhofs, mit Er- lassung von Ediftalien, nach Vorschrist des Mandats vom 13. November 1779 ad I., 1.,, verbunden mit der Bestimmung des Gesehes vom 6. November 1843 §,
die Aufforderung, zur Annahme der
stellen. Wurzen, am 8. Juli 1846.
Berliner Börse. Den 27. August 1846.
Fonds. |& Fn Con Actien. |\S| Pr. Cou, Brief. | Geld. Brief. | Gel, | 'St. Schald-Sch. (34) 94% | — |Potsd. Magdeb. |4| 915 | — Prämieu - Scheine do. Obl. Lit.4./4| — 2 d.Seeh.àS0T.|—| 87% | — Mad. Lpz. Eisenb.|—| — Sd Kur- u. Neumärk. do. do. Prior.Vbl.|4| — A. Schuldrverschr.|35 — — Berl. Aub. abgest.|—| 1115 110; Berliner Stadt- do. do. Prior.O0bl.|4| — Wte Obligationen |34| 964 | — |Düiss.Elb. Eisenb.|— 110% | — Westpr. Pfandbr. 3c 94; — do. do. Prior. Obl.| 4 — Sins Grossh. Pos. do.| 4 _— 1023 [Rbein. Eisenb. |— 907 T5 do. do. 35 —— 927 do. do. Prior. Obl.| 4 — E Ostpr. Pfandbr. 35 963 — {do.v.Staat garant.\3{| — i Pomm. do. 35| 975 — JOb.-Schles.E.LA/ 4 |- — ä Kur- u.Neum. do./35| 975 — do. Prior.| 4 | — «s Schlesische do. |35| — 973 do. Lt. B.\—| — ¿ do. v.Staatg.LtB.|35| — — |B.-St.E.Lt.A.u.B.|—| 111 119 E Magd.-Halbst.Bb.| 4 | 111 L Br.-Schw.-Frb.E.| 4 — 2 Gold al marco. |— — — de. do. Prior.Obl.| 4 — I Friedrichsd’or. |—| 137; 134 Bonn-Kölner Esb.|5§| — _ And.Gldm.à 5 Th.\—| 12% 1177 [Niedersch.Mk.v.o.| 4 | 93 A Disconto. — 45 5; do. Priorität| 4 | 94% Wi do. Priorität| 5 | 100% | -- Nied.-Mrk. Zwgb.|4| — ai do. Priorität|45| — s Wilb.-B. (C.-0.)/4| — _ Berlin-Hamburger| 4 987 e—- Pr. (4 Wechsel- Cours. Thlr, aj Brief. | & Ia. ch Ge D O SASCSÍA 250 FI1 Kurz 140; J D aa oil eodor ete u 250 FI1 2 Mi 139! Hamburg... «o. +-oc ooooooooo 300 Mk Kurz 1503 | oge a Baar r 300 Mk. | 2 Mt. 1497 1 Lovdón eco c citecdcccccetecocato 1 Lst 3 Mt. 6 M J Falie oes dro od é bitiloai déi ces 300 Fr. 2 Mit. 794 Wien in 20 XKr...--....... 150 Fl. 2 Mi. 1015 | Augsburg... - «ooooooooo e o oro 150 FI. 2 Mi. 1015 á Breslau... eere eo erer eor errer 100 Thlr. | 2 Mt. 995 | iei : 8 Tage 997. Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss. 100 Thlr. | 2 Mt 99! Frankfurt a. M. südd. W....-.... 100 Fl. | 2 Mi. 56 18 J Petersburg. - «oooooooo rere 100 SRbl. | 3 Wocb. 106; |16
stellung:
her : Töpfer.
Sgr.; ein
Kohebue. von L. Angely.
Freitag, 28. Aug. Die Willys, oder: Gisela, phantastisches Ballet in 2A von St. Georges und Coralli. sige Königliche Bühne eingerichtet vom Balletmeister Hoguet, d Nehmt ein Exempel dran, Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets wöhnlichen Opernhaus-Preisen verkauft :
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 êy ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balko zur Tribüne 1 Rthlr. ; ein Billct im Parquet und im zweiten f 20 Sgr: z ein Billet in den Lo ges, so wie im Parterre, 15 Billet in der Fremdenloge 2 Rihlr.
Sonnabend, ments - Vorstellung: Michel Bremond, Schauspiel in 5 Ab, dem Französischen des Viennet, von H. Börnstein,
Freitag, 28. Aug. Hierauf : List und Phlegma.
Königliche Schauspiele.
Im Opernhause. 98ste Abonnements! Musik von Adam. Für die Lustspiel in 1 Aft, von Dr,
zu den nachstehende
en und im Balkon des dritten gr.z ein Billet im Amphithea
29. Aug. Jm Schauspielhause. 443ste A
Königsstädtisches Theater. Pagenstreiche, Posse in 5 Alten, 0
Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,
Jm Selbstverlage der Expedition.
fünstig etwa an sie
zu erlassenden Verfügungen und Citationen gehörig le- gitimirte Bevollmächtigte am Orte des Gerichts zu be-
Das Königlich Sächsische Landgericht, Schreiber.
Seelándische [720] babn. Die achte Einzahlung
Rocdskilde) ist
am 1. Oktober
fällig, und wird solche in den Tagen Sonn- und Festtage,
deren Comtoir eutgegen genommen.
Jnterims-Actien und außerdem eine reichen, auf welher die Nummern
diesen Designationen sind bei den b unentgeltli nsprüche und der Wie- gen Declaration begleitet en.
fönnen. Die
werden
Quittungen auf den
Eifen-
von 10 Species
auf die ausgestellten Jnterims-Actien der Seeländischen Eiscnbahn - Gesellschaft erster Abtheilung (Kopenhagen-
A
vom 15. Septem-
ber bis zum 1. Oktober d. J., mit Ausnahme der
in Kopenhagcn von den Herren F. & E, Got sch alk, in Hamburg von dem Herrn J. C. Dürfeldt in den Stunden von 9 bis 12 Uhr Vormittags au
Jeder Einzahler hat mit dem Gelde die betreffenden
Designation- einzu- der ersteren ihrer
Neihesolge nah verzeichnet sein müssen. Formulare zu
enannten Häusern
zu erhaltcn, und werden Einzahlungen, bei welchen die Jnterims-Actien nicht von dieser ord-
sind, zurükgewie-
Ueber die eingezahlten Geldbeträge wird sofort eine Jnterims-Quittung ertheilt, gegen deren Rücfgabe 8 Tage später die Jnterims-Actien abgefordert werden
Jnterims - Actien
Gedrudckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruderei,
in Kopenhagen von den Herren F. € E. Go tsi!
in Hamburg vou dem Herrn J. C, Dürfeld! vollzogen.
Mit Bezichung auf Obenstehendes werden die un Actionaire davon benachrichtigt, daß in Ucberei mung mit dem §. 10. des Statuts keine Einza} vom Sten Einschusse nah dem 1. Oktober d, J, stet werden fann, ohne in Verbindung mit der ¡nh nannten §, festgeseßten Zulage von 10 % des Bil nebs Entschädigung aller durch die versäumtie Et) lung verursachten Kosten. j
Fern er werden die Herren Actionaire auf aufmerksam gemacht, daß cs ihnen V Beschlusse der General-Versammlung il 23, Mai v. J. zufolge, zu jeder Zeit freist die noch aufdie Actien restirenden Eins) einzuzahlen und dagegen die Jnterimt-= tien mit den originalen Actien umzu?! schen, dercn Nominalbetrag mit 4% k, Zinsen von dem ersten Tage des auf die zahlung folgenden Monats bis zum 1, 8 1847 verzinst werden wird, nach welcher 3! die Dividende des Ertrags der Entrepl statt der Zinsen eintritt. /
Die Direction der Sceländischen Eisenbahn, 15, August 1846,
Citerarische Anzeigen. [722] _ d Bei Wilhelm Besser (Behrenstrass
ist erschienen:
uid faciamus nos?
Deutschland, England und der freie Handel
von Dr. C. W. Ashe!
gr, 8. brosch. 6 Sgr.
R
Vaudeville-Posse in 1 s L Poß-Dampfschifffahrt zwishen Stettin und
Abonnement beträgt: Kthlr. für 4 Jahr. +08 E A Jahr. g Kthlr. - F Jahr. en Theilen der Monarchie chne Preis - Erhöhung. ertions-Gebühr fürden einer Seile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
eo.
239.
\Sckd
Inhalt.
icher Theil. dea 0 (=ck , nd, Berlin. Beitritt Sachsens zu dem Vertrag zwischen Preußen d England zum Schuy der Autorenre hte.
che Bundesstaaten. Königreih Bayern. Das Uebungs- a bei Augsburg. — Königreih Hannover. Das Uebungs- E hei Hannover, — Großherzogthum Baden. Landtags- handlungen. — Herzogthum Holstein. Die Stände - Versamm- _— Ernennung. — Besorgnisse wegen Kartoffeln - Krankheit wahr- «inlich ungegründet, — Freie Stadt Hamburg. Abmarsch des ntingents in das Uebungs - Lager. — Blühende Akfazie. — Freie jadi Bremen. Das lübecker Kontingent durhmarschirt.
yfreih, Paris. Hofnachrichten, — Prüfung der Wahlen. — ¡alienishen Flüchtlinge. — Berichte aus Otaheiti, — Gesundheits- tand, — Vermischtes. — Sqhreiben aus Paris, (Aufenthalt des gnprinzen von Bayern in Paris.) þritanien und Irland. London, Die Times über tie nische Vermählungsfrage, — Die La Plata - Angelegenheiten. — ndômarkt. — Der Weg der indischen Ueberlandpost durh Deutschland, verlande. Amsterdam. Durchreise Jhrer Königl, Hoheit der Frau inessin von Preußen, | : ien, Brüssel, Durchreise des Kronprinzen von Bayern. — Di- matishe Ernennung. — Tunnel-Prozeß. eiz, Kanton Zürich, Verhandlungen ter Tagsapgung über die
suiten-Angelegenheit.
lien, Pisa. Erdbeben. — Neapel. Der Vesuv. — Die Witte- — Genua. Erdbeben.
nien, Schreiben aus Madrid. (Der Junfant Don Franciêco de ¿z die Vermählungs - Fragez der General Jriarte aus Spanien 'ver- en.)
enland, Schreiben aus München. (Treiben der Opposition.)
ei, Rhod os. Me hmed Ali. j ypten. Alerandrien. Aufunft Jbrahim Pascha's. — Vermischtes, dels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Ma:ktbericht.
l, Opernhaus, (,„„Die Nachtwandlerin“‘.)
Amtlicher Theil.
, Majestät der König haben Allergnädigst geruht : j
Dem Notar, Justizrath Kriech el, zu Ahrweiler im Regierungs- f Koblenz den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Shhleise ; Stadt-Baumeister Häfuer zu Königsberg in Pr. den Rothen „Orden viertet Klasse; so wie dem Förster Pfeiffer zu Zanz- 1 in der Oberförsterei Wildenow, Regierungs-Bezirks Frankfurt, dem Förster Rüthnick zu Löckniß, Regierungs-Bezirks Potsdam, Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
Bekanntmachung. Í St. Petersburg. ÎDamit die Post - Dampfschiffe nah Kronstadt an den festgeseb- lbfahrtô-Tagen von Swinemünde aus noch Abends in See ge- önnen, wird das Fluß - Dampfboot, welches die Reisenden von tin nah Swinemünde befördert, vom 15. September d. J. an 2 Uhr Mittags und vom 3, Oktober d. J, an um 11 Uhr ittags aus Stettin abgefertigt werden. Die von Berlin über emünde nah Rußland gehenden Reisenden müssen sich daher em am Tage vor der Ab fahrt des Schiffes um 4 Uhr Nach=- 9s von Berlin abgehenden Eisenbahn - Zuge nah Stettin bege- wenn sie mit Sicherheit auf Weiterbeförderung renen wollen, Yerlin, den 27. August 1846.
General-Post-Amt.
Angekommen: Der General-Major und Commandeur der I Anfan igelé-Brigade, von Möllendorff, von St. Pe- Der General-Proviantmeister, Wirkliche Geheime Kriegsrath Dr. ler, von Minden.
Ab gereist: Der Königl. \{hwedis{he Provinzial - Gouverneur rnösand, von Akerman, nah Stockholm.
———_————-
Preußische Zeil
Berlin, Sonnaben
Allgemeine
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Berlin , 28. Aug. Bei der Bedeutung, welche der sächsische Buchhandel hat, is es von Jnteresse, daß, wic wir aus zuverlässi- ger Quelle mittheilen können, die Königlich sächsische Regierung dem Vertrage zwischen Preußen und England wegen gegenseitigen Schußes der Autorenrehte gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung vom 13. Mai c. beigetreten ist und dadur von dem Rechte Gebrauch gemacht hat, welhes Art. VII[. des Vertrags den Zollvereins-Staa- ten eingeräumt hat. Der Vertrag wird, nah den von den betreffen- den Bevollmächtigten abgegebenen Erklärungen, auch für die König- lih sächsishe Negierung mit dem 1. September c. in Kraft treten. Der Anspruch auf geseblihen Schuß im Königreich Sachsen für bri- tische Werke soll von der Eintragung in die zu Leipzig von der dor- tigen Kreis-Direction zu führende Bücherrolle abhangen.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreih Bayern. Die zwei Armee-Divisionen, welche das Lager bei Augsburg beziehen, bestehen jede aus 8100 Mann, die zwei Artillerie-Divisionen aus 800 Mann, vom Genie-Bataillon 100 Mann, mithin im Ganzen 17,100 Mann mit 3500 Pferden und 32 Geschüßen. Jn einer Länge von 2400 Schritten sind die Zelte geshlagen und 18 Brunnen gegraben worden. Von der hohen Ge- neralität waren am 24, August in Augsburg eingetroffen : die Bri- gade - Generale Prinz Luitpold von Bayern und Prinz Eduard von Sachsen - Altenburg, der General - Lieutenant und Kommandant der ersten Armee-Division, Graf von Ysenburg, und der Brigade-General von Baligand. Der Kriegs8=Minister ward noch erwartet; von der hohen Bundes=-Juspections-Kommission war der Großherzoglich hessi- {he General-Major Ritter von Pfaff bereits angekommen.
Königreich Hannover. Hannover, 26. Aug. (Han- novershe Zeitung.) Heute sind das 2te Jufanterie - Regiment, aus Hildesheim und Northeim, das Zte Jufauterie - Regiment, aus Celle, und das 3te leihte Bataillon, aus Goslar , in ein bei dem Dorfe List, eine halbe Stunde von hier, auf-
d den 29a August
geshlagenes Lager eingerückt. Die Garde du Corps von hier , das Garde-Kürassier-Regiment von Northeim, das Garde-Husaren=Regi- ment von Verden, das 3te Dragoner-Regiment von Celle und die reitende Artillerie von Wunstorf kantonniren bereits. in den Umge- bungen von Hannover, Die übrigen bei den bevorstehenden Manö- vern mitwirkenden Truppen, das Garde-Regiment, das Leib - Regi- ment, das Garde-Jäger-Bataillon, das 1ste Bataillon Fuß-Artillerie und die Genie - Truppen, haben ihre Standquartiere in hiesiger Re- sidenz behalten.
Großherzogthum Baden. Die erste Kammer berieth in ihrer Sizung vom 22. August den Bericht über das Budget des Ministeriums des Jnnern. Bei Tit. X., „Unterricht“, nahm der Freiherr von Göler d. Aclt. Veranlassung, sih mit dankbarer Anerkennung darüber auszusprechen, daß die Regierung es si angelegen sein lasse, den Turn-Unterricht, wo sich das Bedürfniß bei der Jugend zeige, zu einem Gegenstand der Staats- Aussicht zu machen. Nur unter dieser Bedingung werde der eigentliche Zweck dieser Einrichtung mehr im Auge behalten und verhindert werden, daß dieselbe eine Richtung annehme, wie sie sie in anderen Händen vielleicht zu ihrem eigenen Nachlheil einschlagen könnte, Geheimerath Klüb er \chloß sich dieser Erklärung an und sprach sich gegen eine Theilnahme der Schul- jugend an den Turn- Vereinen aus, obgleih er dem Turn - Unterricht selbs alle Anerkennung zolle. Der Regierungs-Commissair, Ministerialrath Vogelmann, erkannte die Richtigkeit dec gemachten Bemerlung an, glaubte aber, daß die Regierung überall so viel wie möglich ihr entsprochen habe. Der Tit. X1[l., „Klerus““, veranlaßte den Freiherrn von Andlaw zu dem Wunsche, die Regierung möchte den Grundsay annehmen, diesen Titel als ein angeschlossenes Ganze zu betrachten, so daß jeder Religions- theil fortan aus eigenen Mittela für seinen Kulius die Kosten allein zu be- streiten habe, wie es das Vertragsverhältniß , in dem die Religionstheile zu dem Staate ständen, mit sich brächte. Negierungs-Commissair, Ministe- rialrath Vogelmann, zeigte, daß dieser Grundsay dem badischen Staats- Budget durchaus fremd sei, da nicht Jeder nur zunächst zu dem beitrage, was er brauche, sondern die Allgemeinheit gemeinschastlih den Auswand trage, welchen die Befriedigung der Staatszwee erfortere. Prälat Hüffell meinte, der Grundsay sei ausführbar, wenn überall hinreichende eigene Mittel vorhanden wären, dies sei abec nicht der Fall, weder bei den katholischen noch evangelischen Religionstheil, und deshalb trete der Staat mit seiner Unterstüßung in das Mittel, sowohl bei dem cinen wie bei dem ande- ren. Geheime Rath Klüber testritt die Ansicht, als ob die Kirche im Allgemeinen im Vertrags-Verhältniß zum Staate stehe, da nur in ein- zelnen Beziehungen spezielle Verhältnisse zwischen den Kirchen-Gesellschasten und dem Staate beständen. Staatsrath Wolff erkannte es als Regel an, daß jede Religions - Gesellschaft die Kosten ihres Kultus aus eigenen
Alle Poft - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrihsstraß e Ür. 72.
ung.
1846.
Mitteln zu bestreiten habe. Allein Ausnahmen von dieser Negel müßten überall da zugelassen werden, wo die Mittel der einzelnen Religions- Gesellschaft ihren nothwendigen Bedürfnissen nicht gewachsen wären. Staat und Kirche können niht von einander getrennt bestehen. Der Staat be- dürse der Kirche aber eben so wie die Kirche des Staats. Ministerial-Rath Vogelmann verwies zur Bestätigung, daß dieser Grundsay in Baden bisher befolgt worden sei, auf das Budget selb.
Herzogthum Holstein. Ueber die Sißungen der holsteiu- schen Provinzial - Stände - Versammlung vom 4. August bis zu deren gänzlichem Schluß giebt der Altonaer Merkur folgenden Bericht :
Ju der vierzehnten Sißzung vom 4. August bemerkte nah Verlesun der Protokolle der zwölsten und dreizehnten Sipung der Präsident, daß er dicselben baldthunlihst dem Ausschusse wegen der an den Bundestag zu rihtenden Eingabe mittheilen werde, damit der erforderliche Extrakt aus demselben angefertigt werden könne, Hierauf trat der Königliche Kom- missar in die Versammlung ein. Der Präsident zeigte noch als einge- gangen an: eine vom Abgeordneten des vierten ländlichen Wahl - Distrifts eingercichle, von ungefähr 200 Einwohnern des vierten ländlichen Wahl- Distrikts an die Versammlung gerichtete Adresse, welche mit der neumünster- schen übereinstimme, Metau der Kammerherr, Kloster - Probst Graf von Reventlou von Preey , und der Advokat Bargum aus Kiel eine Er- klärung dahin abgaben, taß sie sh verhindert fänden, ferner an den Siz- zungen der Provinzial-Stände-Versammlung für das Herzogthum Holstein in der gegenwärtigen sechsten Diät Theil zu nchmen, Nachdem der Kirchen- Probst Callisen sih im entgegengeseßten Sinne ausgesprochen hatte, fand der Königliche Kommissar sich mit Rücssicht auf diesen Vorgang ver- anlaßt, folgende Worte an die Versammlung zu richten: „Mit inniger Be- trübniß habe ih die so eben abgegebenen Erklärungen von zwei geehrten Mitgliedern dieser Versammlung vernommen, welche ihre Wirksamkeit hier für geschlossen und beendet erklärt haben und den Saal verlassen wollen, und ih erlaube mir noch einige Bemerkungen in dieser Anleitung an die verehrlihe Versammlung zu rihten. Die Versammlung hat sich ge- fränkt erachtet in ihrem Petitionsreht, und obgleich die Regierung ütes nicht anerkennt, eben so wenig, wie das Recht der Versammlung, ich ati den deutschen Bund zu wenden, so is doch ein solher Schritt von der Ver- sammlung beschlossen, es is demselben von der Regierung kein Hinderniß entgegengesezt worden, und die Versammlung hat somit über das vermeint- lih erlittene Unrecht Besdwerde geführt, Damit dürste sie aber auch ihre Pflicht in dieser Rücksicht vollständig erfüllt haben und nun gehalten sein, zu verordnungsmäßiger Thätigkeit zurückzukehren. Vielfach is es hon neu- lih bei der Motivirung ausgesprochen, daß es \{chmerzlich und betrübend sei, sich über den eigenen Landesherrn zu beschweren. Gewiß isst es auch für ihn shmerzlich und fränkend, und um so veitrauensvollcr fordere ih Sie auf, nun nit noch eine neue Kränkung der erstcn hinzuzufügen durch das Verlassen dieses Saals, An Jhre Veraniwortlichkeit gegen das Land muß ich Sie aber auch erinnern; gewünschte und, ich glaube, wichtige Gesepe liegen Jhneu zur Berathung vorz machen Sie sich jeyt an deren Berathung und befördern Sie so des Landes Wohl, Treiben Sie so den Widerstand gegen die Regierung nicht weiter und bedenken Sie, daß Sie für die Folgen verantwortlich sind, daß Sie aber sclbige nicht vor- aussehen können, und daß Jhrem Blick die Zukunft verhüllt ist. Sie fin- den díe deutsde Nationalität und die Selbstständigkeit des Herzogthums ge- fährdet, weil Sie im offenen Brief den Ausdru des dänischen Gesammt- staates in eincm solchen Sinne auffassen, ohne auf die ferneren Zusicherun- gen des offenen Briefes, daß die seitherige S elbstständigkeit der Her- zogthümer, ihre bisherige Verbindung erhalten werden solle, ein glei- ches Gewicht zu legen, wodur es eben nah meiner Ueberzeugung gesichert ist, daß die Verhältnisse-der Herzogthümer unverändert bleiben sollen. Das scheint mir unbillig und unrichtig, und mit bewegtem Herzen fordere ih Sie auf, den wichtigen Schritt wohl zu bedenken, dessen Folgen Jhnen nicht be- fannt, und den Sie jeyt thun wollen.“ Es folgten indeß dem Beispiele des Klosterprobstes, Grafen von Reventlou zu Preey, und des Advokaten Bargum noch E Mitglieder der Versammlung und erklärten si in der angegebenen Reihefolge ebenfalls verhindert, ferner an den Sizungen der Versammlung in dieser Diät theilzunehmen: Kammerherr Klosterprobst Graf von Reventlow zu Jersbeck, Kammerherr von Neergaard zu Oevel- gönne , Landsasse Arnemann zu Grabau, Kammerherr von Buchwald zu Neudo:f, Landsasse Hirschseld zu Groß-Nordsce, Geheimer Konferenz - Rath und Verbitter von Bülow in Jhehoe, Landsasse Dr. von Hollen zu Schön- weide, Hosjägermeister Graf von Baudissin von Sophienhof, Kammerherr von Buchwald zu Prohnstorf, Professor Dr. Christiansen aus Kiel, Ober- und Landgerichts-Advokat Claussen aus Kiel, Amtsvorsteher Mannshardt aus Trittau, Erbpächter Winckler von Mönhagen, Advokat Koch aus Sege- berg, Dr. Johannsen aus Mühlenstraße, Bauervogt Schoer aus Söhren, Landsasse Tamm von Muggesfelde, Kammerherr Graf von Baudissin zu Borstel, Maierhofbesißer Jargstorf auf Lindau, Hofbesißer Diedrichsen zu Gaarden, Kausmann Semper aus Altona, Landes-Gevollmächtigter Paul- sen aus Behmhusen , Landes - Gevollmächtigter Voß aus Süderdeich, Hofbesiger Möller aus Stördorf, Kammerherr Graf von Reventlow von Farve, Ober- und Landgerichts-Advokat Tiedemann aus Glückstadt, Kauf- mann Knauer aus Al:ona, Bürgermeister Dr. Balemann aus Kiel, Hof- besiger Scharmer zu Horstmoor, Agent Paap aus Rendsburg, Hofbesizer Rohwer aus Holtdorf, Hofbesißer Specyen aus Steinkreuz, Hofbesißer Meyn zu Senaendeich und Hosfbesißer Gloy von Wintershof. Dagegen spracen außer dem Kirchenprobst Callysen, welcher seine Ansicht in dieser Be- ziehung schon früher dargelegt hatte, nunmehr der Ober- und Landgerichts- Advokat von Prangen aus Glückstadt, der Advokat Kirchhoff aus
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Königliches Opernhaus. Vie Nahtwandlerin. Fräul. von Marra: Amine. i (Den 27. August.) ge die bis zum Ueberdruß gehörte Oper mit ihrer indecenten Hand- j ats spazieren gehenden Bevölkerung, süßlichen Melodifk, saft- und p Harmonik ein Wort zu verlieren, hieße Eulen nah Athen oder, " neueres Sprüchwort sagt, Sand nach Berlin tragen. Wir über- s daher dieser Mühe und kommen — nachdem wir zuvor den y gebeten haben wollen, uns ret lange, und wo möglich von jeyt „Umer, mit der Aufführung dieses über alle Maßen abgesungenen U, vershonen — sogleich auf den Hauptpunkt unserer heutigen Be- l die in Rede stehende Oper kein anderes Verdienst, das, zwei y sehr dankbare Partieen zu bieten, besigt sie jedenfalls. Elwin / L die Titelrolle bilden in dieser Beziehung Glanz - Partieen, die or du oft die einzige Veranlassung zur Vorstellung der Oper wur- augôweise ist die Titelrolle geeignet, die Leistungen einer Kolo- serer etl ins heliste Licht zu stellen, so däß die eminente Virtuoli- i Veh trühmten Gastsängerin ein“ weites Du fand, um das ganze, lot stehende, reiche musikalische Geschoß ungestört spielen lassen zu eih in der ersten As-dur-Arie : i
„Laß die theure Hand hier ruhen““,
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gab sie vielsältige Proben ihrer bewunderungswürdigen Kunst, indem sie die vorkommenden Verzierungen, Triller, Fiorituren und Koloraturen mit einer Sicherheit und Vollendung, mit einer Gleichmäßigfeit ausführte , die wirklich Erstaunen erregt, jeden cinzelnen Ton gleichsam als eine fostbare Perle erscheinen läßt und uns dem Vortrage das oft gemißbrauchte Prädi- - fat eines „perlenden““ beizulegen diesmal mit vollem Rechte gestattct. Auch den seltenen Umfang der Stimme nach oben nahm Fräulein von Marra Gelegenheit, bemerklich zu machen; gegen den Schluß der Arie intonirte sie das dreigestricbene es in größter Sicherheit und Reinheit, ohne damit die äußersten Gränzen ihres umfangreichen Organs erreicht zu haben. Daß übrigens die Tiefe der Sängerin bei dieser ungeheuren Höhe Wene klang- voll ausgiebt , is keine auffallende, im Gegentheil, eine in der Natur be- ründete Erscheinung , wie der umgekehrte Fall einzutreten pflegt, und die öhe gewöhnlich dünner bei in der iefe voll austônenden Stimmen klingt. Dies beiläufig. Nach der erwähnten Arie und verschiedenen anderen ausge- zeichneten, von uns nicht speziell zu erwähnenden Momenten des ersten und Zweiten Aktes war namentlich das Schluß- Finale der Oper reih an musikalischen Glanzpunkten für die Gastsängerin. So führte sie z. B. die Scene des Naht- wandelns, wo die verschiedenen im Wachen empfangenen Eindrücke gleich- sam im Traum an ihrer Seele vorüberziehen und die Musik diese Seelen- zustände durch das Erklingen früherer Melodieen recht sinnig malt, mit vie- ler Wirkung aus und sang besonders das Gebet:
„O Himmel, meine Thränen““,
mit hinreißendem Ausdruck, wenngleih mit zu konsequenter Anwendung des Tremolirensz eine Manier, welcher die in Ztaliens Schule gebildete Künstlerin überhaupt im Uebermaße huldigt, Die ganze Zaubergewalt ih- rer Virtuosität und ihres Stimmumfanges entfaltete aber Frl, von Marra in dcr bekannten (B-dur) Schluß-Arie:
„Ach, Gedanken nicht ermessen“‘,
wo wir zuleyt sogar das dreigestrihene f und s in einem rapiden Laufe zu hören bekamen. y
Daß das Publikum von einer solchen Glanzleistung geblendet und en- thusiasmict wurde, um so mehr, als ein angemessenes und wirksames Spiel die ausgezeichnete musikalishe Ausführung unterstüßte, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Rauschender Applaus und wiederholter Hervorruf nach dem zweiten Afte und am Schlusse der Vorstellung ward Fräul, Marra einstimmig zu Theil. / i
Die übrige Beseyung betreffend, so erlitt sie, bis auf Herrn Z\ch iese, der statt des durch Krankheit ans Zimmer gefesselten Herrn Bötticher den Grafen Nudolph sang, keine Abänderung. Herr Mantius leistete als Elwin Voritreffliches. 2,
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