1846 / 246 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

überhaupt Geborener sich 513,377 Knaben und 486,623 Mädthen befanden, für die ganze Dauer des hier betrachteten 18jährigen Zeitraums aus der Regierung des Kaisers ARaS Mea, habe, so würden unter jenen 689,

von 1826 bis Ende 1843 in Summa Geborenen sh 18,320,027 Jndivoi- duen des männlichen und 17,365,302 Jndividuen des weiblichen Geschlechts befunden haben. ,

Fassen wir, um einen Gesammt-Ueberblick zu gewinnen, das oben Be- merkte kurz zusammen, so betrug

in den Jahren die Zahl sämmtlicher Geburtsfälle

ín der russ. griech. Ki 1801— 1805 incl, : CBC 43e ga

1806—1810 » 6,804,313 1811—41815 » 6,196,482 4816—1820 » 7,480,193 1821—1825 » 8,070,107 1826—1830 - » 9,160,654 1831—1835 » 9,369,722 1836—1840 » 10,525,284

ferner 1841—1843 » 6,629,669 welches in allen 43 Jahren eíne Gesammtzahl von 70,672,858 Neugebore- nen ergiebt, davon, mit Festhaltung der oben für den geschlechtlichen Un- terschied ermittelten Verhältnisse, circa 36,620,954 Jndividuen dem männ- lichen und 34,051,904 Fndividuen dem weiblichen Geschlecht angebört haben dürften, Dr. J. A.

Eisenbahnen.

Am 30. August fand die feierlihe Eröffnung der Cöthen-Bern- burger Eisenbahn statt. Die 24 Meilen lange Bahn wurde unter der Leitung des Ober-Jngenieurs der Magdeburg - Wittenberger und der Potsdam-Magdeburger Eisenbahn, Herr1 Haas, einem geborenen Bernburger, in der kurzen Zeit von 9 Monaten erbaut.

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Im Monat Juli c. sind auf der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn befördert worden : Ô

38,929 Personen für... 58,792 Rthlr.

73,920 Centn. Frachtgut - ...... 18167 - Summa... 76,959 Rihlr.

Einnahme bis ult, Juni ck& «eee 336,537 »

Total 113,196 Rihlr.

Handels- und Börsen - achrichten.

Berlin, 3. Sept, Die Börse, anfangs slau, befestigte sih etwas durch bessere Notirungen von Frankfurt a. M., ohne daß der Umsay be- langreih gewesen wäre.

_ck%ck4 Frankfurt a. M., 31, Aug. Die Abrechnung der Börse für den Monai August fand heute statt und erzeugte ein weit besseres Re- sultat, als man erwartete. Jn den meisten Effekten, vorab in den ipani- \chen 5 - und Z3prozeutigen, Friedrich - Wilhelms Nordbahn, Ludwigshafen- Bexbacher und Taunus-Eisenbahn-Actien, überstieg der Bedars die kontan- ten Stücke, wodurch die kontanten Preise auch fühlbar höher gingen. Der Umsay war im Allgemeinen von Belang, und alle Fonds hattcn eine feste Stimmung, namentlich auch die österreichischen und holländishcn. Das

1048

Venlo r. Dor ae, Den 3. September 1846.

Wien, 3l. Jui. 60% Mei. 111. 4% do. 100%. 3%. 73%. Actien 1568. Anl. de 1834. 158. do. 1839 127%. Nordb. 176%, Gloggn, Mail. 1125. Livorn. 105%. Pest. 91. Budw. —. N

Pr. Cour. S Pr. Cour. o ctien. |5 Fonds. |3| nie, | Geld. | Gem. A N | Brief. | Geld. St. Schald-Sch. |35| 94% Brl.Potsd.Magdb./4| 935 | Prämieu - Scheine s do. Obl.-Lit.A.B.| 4 927 d.Seeh. à S0 T.|—| 86x do, Lit. C. |4| 912 | Kur- ‘u. Neumärk. Mgd. Lpz. Eisenb.|—| ga Sechuldverschr.|3z| 917 do. do. Prior.0bl.14| Berliner Stadi- Brl. Anb. abgest.|—| 1114 | 1105 Obligationen |3{5| 957 do. de. Prior.Obl.|4| en Westpr. Pfandbr.|35| 944 | Dúüss. Elb. Bisenb.|—| 109% | Grossk. Pos. do.| 4 | 103% _— do. do. Prior.Obl.|4| do. do. |35| 93 921 Rhein. Eisenb. |—| 90 Ostpr. Pfandbr, 35 96 —- do. do. Prior.Obl.| 4 | ‘— Pomm. do. 35| 97% 96x do.v.Staat garant. (3{| Kur- u.Neum. do.|35| 97 _— {4 Ob.-Schles.E.LA/4| _— Schlesische do. |35| 97% do. Prior.|4| ‘do. v.Staatg.LiB.|35| do. Lt. B.\—| --— B.-St.E.Lt.A.u.B.|—| 111% | Magd.-falbst.Eb.| 4 | 1095 | Gold al marco. |—| Br.-Schw.-Frb.E.| 4 Friedrichsd’or. |—| 13Z| 13% de. do. Prior.Obl./4| And.Gldm.à 5 Tb.|—| 125 | 115 Bonn-Kölner Esb.| 5 | _— Disconto. —_| 4 5 Niedersch. Mk.v.o.|4| 93 92 do. Priorität| 4| 933 do. Priorität| 5| 99; Nied.-Mrk. Zwgb.|4| —_ do. Priorität|45| E Wilh.-B. (C.-0.)| 4 Berlin-Hamburger| 4| 99 98 Pr. Cour. Wechsel - Cours. Tblr. zu 30 Sgr. Brief. | Geld. C O Cos E S 250 Fl. Kurz : 1395 G 250 Fl. 2 Mt. | 1385 Hamburg. -ch-o-- «oco ooooooo 300 Mk. Kurz 150% | 150% A Ta O M4 L O A 300 Mx. _| 2 Mt. | 1495 London „e cooo eo 00oe 000000 1 Lst. 3 Mt. 6 245 —_— Pars. ooooooo cer eco 300 Fr. 2 Mt. 79% 79% Wien in 20 Xr. e. 150 FI1 2 Mt. 101k: j MageblrE ees Cte tse trt viss 150 FI 2 Mi. 1015 Bend, 0rd Midi det is Dol 100 Thlr. | 2 Mt. 995 | l fi ¿ 8 Tage 995 Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr. 2 Mt. 992 A Frankfurt a. M. südd. W. ........ 100 FL 2 Mit. 56 14 Pitadilta&. 164 ¿CiBudi deies «têtdg!s it 100 S8Rbl. | 3 Woch. 1063

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 60. 5% Span. 20. Antwerpen, 29, Aug. Ziusl. —. Neue Anl. 195% Frankfurt à. M., 31, Aug. 5% Met. 1105 6. Bank-Actien ult. 1866. 64. Bayr. Bank-Actien 665 Br. Hope 883. Stiegl. 87 Br. Int. 597 ¿6

Meteorologische Beobachtungen.

1846. E Morgens | Nachmittags | Abends Nach einmalig 2. Sept. 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Ubr. Beobachtung, Lußfidrnek 338,21'’’Par. 338,46'"’Par.|339,06'’’Par.| Quellwärme 7,8°

Luftwärme .…. .|4+ 12,1° R. |+ 19,4° R. |+ 14,0" R. |Flusswärme 17,1° Thaupunkt .…. . |+}+ 10,9° R. |+ 12,7° R. + 9,1° R. Bodenwärme 16,2

Dunstsättigung .| 91 pct. 61 pci. 68 pCt. |Ansdünstung 0,007 Wetter ....... neblig. halbheiter- heiter. |Niederschlag Wind «o... N. | N. N. W ärmewecbsel +4? Wolkenzug ... | N -+ 9/,5° R.

‘Tagesmittel: 338,56" Par... + 15/2°R... -++ 14,2° R... 73 pCt. y

Königliche Schauspicle.

Freitag, 4. Sept. Jm Schauspielhause. 446ste Abe ments-Vorstellung: Er muß aufs Land, Lustspiel in 3 Abth., nah dem Französishen des Bayard und de Vailly, von W. Frie Vorher : Die Geschwister, Schauspiel in 1 Aufzug, von Göthe,

Sonnabend, 5. Sept. Jm Schauspielhause. 147ste Ab ments-Vorstellung: Mulier taceat in ecclesia, oder : Die klug nigin, historische Tragikomödie in 3 Abth., von E. Raupach. auf: Der alte Magister, Schauspiel in 3 Akten, von R. Benei Sonntag, 6. Sept, Jm Opernhause. 100ste Abonnen Vorstellung. (Neu einstudirt): Fernand Cortez, oder : Die Erob Mexifo?s, Oper in 3 Abth., von de Jouy. Musik vôn Spo Aus dem Französischen überseßt von May. Ballets von Hogu

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den folgenden et ten Opernhaus-Preisen verkauft : / D

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rihlr. 10 6 in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur büne, 4 Rihlr, 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des z1 Ranges 1 Rthlr.5 in den Logen und im Balkon des dritten ges, so. wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 6 in den Fremdenlogen 2 Rthlr.

Die Billets zu der Oper „Cortez“ werden von Sonnabent Sten, Morgens 9 Uhr, an verkauft.

Jm Schauspielhause. 4148ste Abonnements-Vorstellung :

Bremond, Schauspiel in 5 Abth., nah dem Französishen des

net, von H. Börnstein.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 4. Sept. Alles durch die Frauen, Lusispiel în 29 nah Bayard und Lafont, von B. A. Herrmann. Hierauf: Jesuiten , Original - Schwank in 4 Akt, von Joseph Mendeli Zum Schluß: Wer ißt mit? Vaudeville- Posse in 1 Akt, Desaugier's: Le diner de Madelon, von W. Friedrich.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

baare Geld war flüssiger geworden, der Diskonto unter 5 pCt. Prolongationen waren leichter zu machen, Man hofft, daß diese Besserung der Börse nachhaltiger Natur sein werde. Die- Messe war heute nicht schr belebt. Der Detailhandel nahm heute auch seinen Anfang. :

gedrüdckt, dic | Poln. 300 Fl. 955 G.

Neapl. —. 60% Span. Rente —.

do. 500 FI. 805. 80.

Hamburg, I.Sept. Bank-Actien 1570 Br. Bogl. Russ. 1073. %. Paris, 29. Aug. 5% Rente fin cour. 121. 30 3% do. an cour. 83. 70. Paas. --.

E

®

Bekanntmachungen.

[483] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 18. Mai 1846.

Das dem Maurerpolier Johann August Böhme ge- hörige, in der Blumenstraße Nr. 9 belegene und im Hypothekenbuche von der Königsstadt, Stralauer Vier- tels Vol. 14. No. 2521 eingetragene Grundstück, ge- rihtlih abgeshägt zu 35,619 Thlr. 24 Sgr., soll

am 5. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die dem Aufenthalt nah unbekannten Gläubiger :

a) verehelichte Gärtner Fischer , Regine Catharine,

eborene Roth, und deren Ehemann,

b) Schmiedemeister Johann Christian Dietrih Haack und dessen Ehefrau Marie Elisabeth, geborene Pleschke,

werden hierdurch öffenilih vorgeladen,

[706 b]

Ber A Der Tuchbedarf 2 N zur Uniformirung der Beamten der Ber- lin - Anhaltischen Eisen- / bahn-Gesellschaft für das T Zahr 1847 und ferner ZUREM soll im Wege öffentlicher S an Submission dem Min- destfordernden bei Genü- gung sonstiger Erforder-

lnhaltische Eisenbahn.

E

‘“Xs) O u

[f brd S G

E;

nisse überlassen werden. Es sind- durchschnittlich jährlich erforderlich circa 670 Ellen ordinair fkirshbraun 5,

» 465 » feiner firshbraun %, » 4250 » ordinair grau 2, » 430 » fein grau 5,

» 30 » ordinair roth %, » 23 » feiner roth 2.

Proben des bisher angewendeten Tuches, sowie son- stiger Bedingungen, sind im Haupt-Büreau der gedach- ten Gesellschast j

__ am Askanischen Play Nr. 6 einzusehen, wo auch die versicgelten Submissionen mit der Bezeichnung „, Tuch - Offerten ‘“’ bis zum 31, Okto- ber c. E A UreiDeR sind.

ie Direction. v. Cro nstein, Vorsizender.

Köln-Minden-Thúürin- ger Verbindungs- m1 Eisenbahu.

Die Juhaber der Actien unserer Eisenbahn - Gesell- haft, welche die ausgeschriebene zweite Einzahlung von 10 Prozent nicht geleistet haben, werden auf den Grund des §. 4. unseres Gesellschasts-Statuts aufgefordert, die ausgebliebene Zahlung nebst der verwirkten Con- ventíonalstrafe von 2 Thlr, auf jede Actie von 100 Thlr., mit den Verzugszinsen, spätestens 6 Wochen nach dem Verfalltage, folglich bis zum 21. Septbr. a. curr. a) in Berlin bei dem Banquier Herrn W. Beer,

ch

S N amor gpreeaperaananeereerroe

Es

Allgemeiner Anzeiger.

b) in Köln bei dem Herrn & A. Schaaffhausen und c) in Paderborn bei den Herrèn A. Paderstein § Meyersberg

zu entrichten. i

Diejenigen, welche dieser Aufforderung nicht vollstän- dig und pünktlih Genüge leisten, verlicren dadurch ihr, Anrecht auf die betreffenden Actien und büßen diedar- auf geleistete frühere Zahlung einz die darüber ausge- gebenen Quittungsbogen werden demgemäß durch cine von uns zu erlassende öffentlihe Bekannimachung für null und nichtig erklärt. . Wir werden jedoch bei der im Monat Oktober statt- findenden General-Versammlung unserer Actionaire be- antragen, daß denjenigen Junhabern unserer Actien, welche bis zum 10, Scptember a. curr. die zweite Ein- zahlung leisten, die verwirkte Conventionalstrafe erlassen werde.

Paderborn, den 31. August 1846.

Die Direction

der Köln - Minden - Thüringer Verbindungs - Eisenbahn-

Gesellschaft,

[704 b]

Chemniß-Riesaer Eisenbahn. Sechste Einzahlung.

Die schste Einzahlung von 10 Thalern auf jede

saer Eisenbahn - Gesell- haft wird hiermit aus- geschrieben.

Dieselbe is vom

Sap ersten Oktober 1846 ab bis zum

funfzehnten Oktober 1846,

Abends 7 Uhr, im Büreau der Gesellschaft in Chemniy zu leisten, und zwar mit

9 Thlr. 20 Ngr. baar und

10 » durch Zurechnung der Zinsen sür die eingezahlten 50 Thlr. vom 16, August bis 15. Oktober 1846 bei Vermeidung der durch die Statuten festgeseßten Conventionalstrafe von 10 Prozent der Einzahlungs- summe (1 Thlr.) unter Rückgabe der vom 15, August 1846 datirten Jnterims-Acticn, welche gegen neue der- gleichen, auf den Gesammtbetrag der Einzahlung von 60 Thlr. lautende, eingetauscht werden.

Chemniy, den 27. August 1846.

Direktorium der Chemnih - Riesaer Eisenbahn- Gesellschaft. i Otto v. Hake. Bernhard Eisenstuk.

Wir erbieten- uns zur Besorgung der wie vorgedacht zu leistenden Einzahlungen auf die Actien der Chem- nig-Riesaer Eisenbahn, dafern uns dieselben mit einem Nummern- Verzeichniß am

9, 12. und 13. Oktober d. J:

gegen unsere Quittung zur Beförderung übergeben werx-

Actie der Chemniy-Rie- .

den. Die Ausreichung der neuen Jnterims-Actien er- folgt bei uns vom 22, bis 24. Oktober 1846. Berlin, den 2. September 1846.

A. H. Heymann & Co.

_Seelándische Eisen- [720] babn. Die achte Einzahlung von 10 Species

auf die ausgestellten Jnterims-Actien der Sceländischen Eisenbahn - Gesellschaft erster Abtheilung (Kopenhagen- Roesfilde) ist

am 1. Oktober d. J.

fällig, und wird solche in den Tagen vom 15. Sevtem- ber bis zum 1. Oktober d. J., mit Ausnahme der Sonn- und Festtage,

in Kopenhagen von deu Herren F. & E. Gotschalk,

in Hamburg von dem Herrn J. C. Dürfeldt in den Stunden von 9 bis 412 Uhr Vormittags auf deren Comtoir entgegen genommen.

Jeder Einzakler hat mit dem Gelde die betreffenden Jnterims-Actien und außerdem eine Designation einzu- reichen , auf welcher die Nummern der ersteren ihrer Reihefolge nach verzeichnet sein müssen. Formulare zu diesen Designationen sind bei den benannten Häusern unentgeltlich zu erhalten, und werden. Einzahlungen, bei welchen die Jnterims- Actien nit von dieser ord- uungsmäßigen Declaration begleitet sind, zurückgewic- sen. Ueber die eingezahlten Geldbeträge wird sofort eine Jnterims-Quittung ertheilt ; gegen deren Rüdgabe 8 Tage später die Jnterims-Actien abgefordert werden en Die Quittungen auf den Juierims - Actien werden : ;

in Kopenhagen von den Herren F. & E. Go t\chalk,

in Hamburg von dem Herrn J. C. Dürfeldt vollzogen.

Mit Bezichung auf Obenstehendes werden dic Herren Actionaire davon benachrichtigt, daß in Ucbercinstim- mung mit dem §. 10. des Statuts keine Einzahlung vom Sten Einschusse nah dem 41. Oktober d. J. gelei- stet werden kann, ohne in Verbindung mit der im be- nannten §. festgeseßten Zulage von 10 % des Belaufes nebs Entschädigung allcr durch die versäumte Einzah- lung verursahten Kosten.

Fern er werden die Herren Actionaire dar- auf aufmerksam gemacht, daß cs ihnen dem Beschlusse der Gencral-Versammlung vom 23, Mai v. J. zufolge, zu jeder Zeit freisteht, die noch aufdie Actien restirendenEinschüsse einzuzahlen und dagegen die Jnterims-Ac- ticn mit den originalen Actien umzutau- schen, deren Nominalbetrag mit 4% p. a. Zinsen von dem ersten Tage des auf vieEin- zahlung folgenden Monats bis zum 1. Juli 1847 verzinst werden wird, nah welcher Zeit die Dividende des Ertrags der _Entreprise statt der Zinsen eintritt. y

Die Direction der Seeländishen Eisenbahn, den 45, August 1846,

Jm Selbstverlage der Expedition.

T —————————————————————————————————

- Gedrudckt in der Dedcker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, r

as Abonnement beträgt: 2 Kthlr. sür 4 Jahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 thlr. - 1 Iahr. llen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. ertions-Gebühr für den u ciner Scile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

reußische Zeitung.

Alle Þost - Anstalten des In- und Auslandes nehmen estellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß Zeitung: Fricdrihsstrafß e Ür. 72,

2 246.

Inhalt. tlicher Theil. and. Berlin. Allerhöchste Kabineis-Ordre. tsche Bundesstaaten. Königreih Bayern. Ankunst und licher Empfang der Majestäte.1 in Augëburg. Königreich Sach- n, Die Königin aus Js\chl zurückgekehrt. Der König der Nieder- de durch Leipzig gereist. Das Brand - Unglück. Großherzog- um Baden, Landtag. Herzogthum Holstein. Theot. Ols- sen in Kiel verhaftet. Neuer Amtmann von Neumünster ernannt. Ein Königlicher Erlaß über das Staatsödienst-Verhältniß «rwartet, eie: Stadt Dane Gasbeleäuchtung, ¿land und Polen. t, Petersburg, Vorschrift in Betreff der

Jetitionen von Ausländern, Eröffuung eines neuen Kanals,

nkrcich. Paris. Hofnahriht, Kammer - Verhandlungen. e Zusammenstellung des Büreaus in der Kammer. Plan gegen adagaskar. Die Beziehungen zwischen Frankreich und England m Gesichtspunkte der Opposition. Spanische Sendung nah Bel- n. Anfgefundenes Brandmaterial. Vermischtes. ßbritanien und Frland. London. Journal - Betrachtungen or die geschlossenen Parloments - Session, Fonds - Markt. Ein- hren von gesalzenem F!eish aus Nußland. gien Brujjel, Urlaubs - Vorschrift. Eisenbahn - Ertrag. rchstich. emark. Kopenhagen, Abstimmungen über die Sklaven-Eman- ations-Frage. ien. Neap cl, Erdstöße. nbahnen. Rom. Die Eisenbahn-Kommission. dels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Mailt- ht, Schreiben aus Frankfurt a. M.

Militair-Literxatur.

Amtlicher Theil.

Bekanntmachung. Die Seepost = Verbindung zwischen Stettin und Ystadt wird sür

} laufende Jahr mit dem 1. OktoLer c. in der Art geschlossen

fden, daß an diesem Tage das Dampfschiff „Lejonet‘“ zum leßten-

dt werden die Post - Dampfschiffe

orus fährt währe Monats tember in gender Ord Abga l von R Stei! 4. Septbr, Donnerstag » 3, do. } 12 Uhr Mitta Sonnabend » 9. do. Diensta ch8, 00 4 Uhr do. Donirierstag » 40. E 42 Uhr do. * Freitag » 41. 0.

S » 12. do: 2 Uhr Nad lensta » . 0. ï , Défnerstag » 417. do. 12 Uhr Mitta * Freitag » 418, do. 2 Uhr Nah Sonnabend » 26. do. 42 Uhr Mitta

Abgang von Swinemünd|

Mitiwoch den 2, Septbr,, Morgens, Freitag » 4, do. j Mitth 2 & D 8 Uhr Morgen * Freitag » 11. do. Sonnabend » 12. do Morgens, Montag » 14, do. Mittwoch » 16, do | 8 Uhr Morgen * Freitag » 18. do. Sonnabend » 19. do.

Mittwoch

30,

do.

Morgens.

Die vorstehend blos Morgens bemerkte Abi zeit r circa 2 Stunden nah Ankunft der

schen Po

-Dampfschiffe.

An den mit einem * bezeihneten Tagen mas die „Borussia“ schleppende Dampfschiff „Matad:

Fahrten allein.

Das Comité der Stettiner Dampfbugsirboot - R}

[705 b]

Lofkal-Verm

chem der Kaufmann Herr Friedr. 11 Jahren ein lebhastes

iethung in Frankfurt a. d Am Wilhelms-Play Nr. 2, in der frequen! Gegend hiesiger Stadt,

is das Lokal, il erd. Grabdo aterial-

Ftaliener-Waaren-Geschäft betrcibt, ! April 1847 an anderweitig zu vermiethen,

Auskunst giebt

Wilhelm Paeyel in Frankfurt a, d

[708 b]

Anzeige für Menagerie -Besige!

Ein vor kurzem von Grönland angekommene?

der Eisbär steht wollen sh gefällig

L

E. N. Guy melden. . Hamburg Vorstadt St. Pauli, Spielbudenplad

verkaufen. unter frankirten Briefen an

Hierauf Reslell

Pp E E E T T E T C SRE E O E R a E E R e U z 12e é E í fi e És 2

D

Zwischen - Stralsund und die regelmäßige Verbin- dagegen noch bis gegen das Ende des Monats Oktober c. un- lten, und wird das Dampfsch} „Lejonet““ am 25, Oktober zum male von Stralsund und. das Dampfschiff „Königin Elisabeth“ 6, Oktober c. zum lehtenmale von Ystadt abgehen. : Berlin, 4, September 1846. General-Post-Amt,

von Stettin abgesertigt wird.

Statt des bisherigen Empfanges von Freikarten zur Kunst-Aus= ng wird die Ertheilung derselben an dazu Berechtigte statthaben Mittwochs von 11 bis 2 Uhr im Konferenz- Zimmer der Königl. Akademie der Künste. i Dr. O. Schadow, Direktor.

Angekommen: Se. Excellenz der Staats - und Kabinets- ster für die auswärtigen Angelegenheiten, General - Lieutenant, err von Cauiß, von Dresden.

Der Wirkliche Geheime Ober - Justiz - Rath und Direktor im

z¿-Ministerium, Dr. Bornemann, aus Salzbrunn.

Der Minister - Resident am Großherzogl. sachsen - weimarschen von Salviati, von Weimar.

Abgereist: Se. Excellenz der Kanzler des Königreichs Preus- Der, von Wegnern, nah Stettin, # Der Ober-Präsident De, Bötticher, nah Königsberg in Pr.

——_D_———

Berlin, Sonnabend den o September

1846.

ÜVichtamtlicher Theil. Inland.

Verlin, 4. Sept. Die heute ausgegebene Nr. 33 des Ju- stiz-Minijterialblattes enthält folgende Allerhöchste Kabinects= Ordre, die Behandlung der Gesuche um Aussegung oder Unterbre= chung réchtskräftig erkannter Strafen betreffend :

„Auf Jhren Bericht vom 18. Juni d. J. will Jch die Bestim= mungen der §§, 4 und 5 der Instruction vom 30. Juni 1834 für diejenigen Landestheile, in welchen die Allgemeine Kriminal-Ordnung gilt, dahin modifiziren, daß Gesuche um Ausseßung oder Uvterbre= hung rechtsfrästig erfannter Strafen ,

a) wenn das Gesuch auf eine in der Person des Verurtheilten eingetretene Veränderung der im §. 4 jener Justruction be- zeichneten Art gestüht is und die nahgesuhte Frist den Zeit- raum von 4 Wochen richt übersteigt, von derjenigen Gerichts- Behörde, welcher die Vollstreckung des Urtheils obliegt, ohne Anfrage beim Obergericht,

b) wenn das Gesuch durch eines der im §, 5 der gedachten Jn=- struction bezeihneten Verhältnisse veranlaßt wird und die nah- gesuchte Frist den Zeitraum voa 4 Wochen nicht übersteigt, von dem betreffenden Obergerichte, ohne Anfrage beim Justiz-Mis- nister, nah pflihtmäßigem Ermessen bewilligt werden können.

_Jch überlasse Jhnen, die Gerichts-Behörden hiernach mit An-

weisung zu versehen.

Sanssouci, den 14, August 1846.

Friedrich Wilhelm.

Au den Staats- und Justiz-Minister Uh de n.“‘

_ Vorstehende Allerhöchste Ordre wird hierdurh den Gerichts-Be- hörden derjenigen Landestheile, in welhen die Allgemeine Kriminal= Ordnung gilt, zur Nachachtung bekannt gemacht.

Berlin, den 26. August 1846. Das Justiz-Ministerium. Ruppenthal,

An die Gerichts. Behörden derjenigen Landestheile, in welchen die Allgemeine Kriminal-Ordnung gilt.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern, Augsburg, 31, Aug. (A. Z.) Gestern Abend gegen 7 Uhr trafen Zhre Majestäten in Begleitung des Prinzen Adalbert und der Prinzessin Alexandrá in unserer Stadt ein und wurden am Bahnhof von den Behörden empfangen. Unter dem Geläute aller Glocken fuhren dieselben, von der Shwadron des hie- sigen Landwehr - Regiments gelcitet, durch die mit Tausenden von Fahnen und Fähnchen in den Nationol- und Stadtfarben, mit Blu- mengewinden und Kränzen geschmüdten Straßen bis zum Residenz=- Gebäude. Auf dem Plate vor demselben war die Jufanterie der Landwehr in Spalier aufgestellt, während eine Schütßen-Compagnie des Linien - Regiments Prinz Karl mit der Fahne die Ehrenwache bildete. Ueberall begrüßte lauter Jubelruf die hohen Herrschaften ; als Jhre Majestäten auf den Balkon der Residenz traten, wollte der- selbe lange nit enden.

Königreich Sachsen. Jhre Majestät die Königin is am 1. September aus Jshl wieder iu Pillniß eingetroffen. Am 2. Sep= tember kam Se. Majestät der König der Niederlande, von Weimar nah Schlesien reisend, dur Leipzig. Jn Leipzig hat si ein Comité gebildet zur Entgegennahme von freiwilligen Beiträgen zum Besten der Angehörigen der bei dem Braude Verunglückten und der Ber- wundeten. Die Brandstätte nimmt einen Raum ein, ungefähr halb so groß wie der leipziger Marktplaßy, Der Anblick dieser Ruinen soll grauenvoll sein, übrigens wird mit dem Ausräumen des Schuttes thätig fortgefahren.

Großherzogthum Baden. Das Resultat der Verhand- lungen der zweiten Kammer über den die Konzession zum Bau

und Betrieb einer Eisenbahn von Offenburg nah Konstanz (\. Nr. 244 der Allg. Pr. Zt g.) war, daß die Anträge der Abg. Bas= sermann („die Regierung möge, so weit es nur immer möglich is, sich bei dieser Bahn-Ausführung betheiligen, ein Sechstheil der Ko= sten übernehmen und so lange auf die Zinsen verzichten, bis das Bahn= Erträgniß eine Zinsrente von 4 Prozent abwerfe‘“), Rettig (,„es mögen die sür diese Bahn geltenden Bestimmungen auh auf eine Seitenbahn nah Ueberlingen, Lindau, Bregenz u. |. w. für anwend= bar. erfiärt werden‘) und Helbing („die Regierung möge erklären, daß sie es für ihre Pflicht halte, eine Verbindungsbahn zwischen der Landesbahn und dem Bodensee herzustellen, die Kammer aber wolle sie crmächtigen, sih bei einer -oder der anderen dieser Bahnen mit einem Sechstheile zu betheiligen‘) angenommen wurden, mit allen übrigen Bestimmungen des Geseß-Entwurfes,

Herzogthum Holstein. Der Alt. Merkur enthält ein Streiben aus Kiel vom 1. September, folgenden Juhalts: „Der Redacteur des hiesigen Korrespondenz - Blattes und Mitdirektor der Altona-Kieler Eisenbahn, Theodor Olshausen, ist heute in Beglei= tung zweier Polizei- Bedienten gefangen nah Rendsburg geführt, nachdem zuvor seine Papiere vom Polizeimeister unter Siegel gelegt waren. Die Verhastung war, dem Vernehmen nas, Folge seiner Weigerung, in Betreff der Theilnahme an einer bevorstehenden Volks= Versammlung die von ihm verlangte Erklärung abzugeben. Daß ein solhes seit vielen Jahren niht vorgetommenes Ereigniß nicht geringe Sensation erregt hat, läßt sh leiht denken. Aus Neumün- ster erfährt man, p dem Grafen von Brockdorff die Mitthei lung seiner Dienst-Entlassung dur die Königliche Rente - Kammer heute Morgen zuzegangen ist. Eine merkwürdige Bewegung, welche bei der persönlichen Beliebtheit dieses Ober - Beamten vor- waltend den Charakter der Betrübniß trug, hatte sich bei dieser Nachricht mit unglaublicher Schnelle über den Flecken verbreitet. Die Kommune - Vertretung begegnete sogleih dem Wunsche der Bürger um schnelle Vornahme von Schritten, um Se, Majestät dem Könige ein allerunterthänigstes Bittgesuh der Amtseingesessenen wegen Zu= rücknahme des Entlassungs-Resfripts zu überreichen. Ju dem lehteren findet sih (wie man hört) die sonstige Amtsführung des Grafen von Broddorf}f als „„vollklommen tadellos’ bezeichnet, während sein Nicht=- einschreiten bei der Versammlung vom 20sten v. M. die Allerhöchste Entschließung motivirte. Der Amtmann zu Bordesholm, Kammerherr Baron von Heinze, ist mit der Verwaltung des Amtes Neumünster interimistish beauftragt.“ Dem Vernehmen nah, wird binnen kur- zem ein Königl. Erlaß über das Staatsdienst-Verhältniß der säinmtlichen Staats-Beamten, mit Einschluß der Advokaten, erfol= geu. Jun diesen Tagen ist der Prinz Friedrih von Glüdcksburg, der zum Vermählungsfe\st der Großfürstin Olga nah St. Petersburg gesandt war, nach Holstein zurückgekehrt “und sofort zu Sr. Majestät dem Könige nach Föhr gereist.

reie Stadt Hamburg. Durch die Sturmfluth vom 24. Oktober v. J. war auch der Gasometer auf dem Grasbrook zerstört und dadur der Stadt auf lange Zeit die kaum begonnene Gasbeleuchtung entzogen worden. Sie hat nunmehr, nachdem die zerstörten Werke hergestellt worden, seit dem 1, September wieder ihren Anfang nehmen können und erstreckt sich jeßt fast über alle Mayen während sie zur Zeit des Unfalles nur erst eine par- tielle war.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 29. Aug. Auf Veranlassung der Frage, ob bei den Behörden Gesuche mit Unterschriften in fremden Sprachen angenommen werden dürfen, hat der Reichsrath folgendes Gutachten abgegeben: Als Ergänzung der betreffenden Artikel des Swods der Geseße wird verordnet: „Bittschriften und andere bei den Regierungs- Behörden und den Gerichten ven Ausländern, die niht Russisch schreiben können, eingereihte Papiere dürsen angenommen werden, auh wenn sie in fremden Sprachen unterzeichnet sind; nur muß die Unterschrift ins Russische überseßt und gehörigermaßen vidimirt sein.“ Se. Majestät der Kaiser hat dieses Gutachten bestätigt.

Ju diesen Tagen is der Kette von Wasserstraßen, welche die an

‘den entgegengeseßten Gränzen des russischen Reichs liegenden Meere

R

Zur Militair- Literatur. Filitairisher Nachlaß des Königl. preußischen General-Lieu=- tenants, Gouverneurs von Königsberg und General - Jnspec- teurs der ostpreußishen Junfanterie, Victor Amadäu]s Grafen Henckel von Donnersmarck. Herausgegeben von Karl Zabeler, Herzogl. anhalt - deßauishem Hauptmann und Compagnie-Chef, Zweiter Theil. Zerbst, Kummer, 1846.

gr, 8.

Unter den s{häybaren militairischen Denkschristen, welhe über einzelne è und Zeit - Abschnitte des vorigen Jahrhunderts von den Generalen Valentini, von Lügow, von Wachholy, von Minutoli, von dem Major Orlih und Anderen verfaßt sind, reiht, mit Ausnahme der dictées Paroles des Feldmarschalls von Kalckreuth, nicht leiht eine weiter in ahtzehnte Jahrhundert hinein, als das vorliegende Buch, Man sieht auch hieraus, wie das genannte Jahrhundert uns immer mehr in büchern und Auszeihnungen von jeglicher Art seine Bekenntnisse dar- und häusliche wie fkriegerishe Zustände in großer Klarheit vor uns ltet, Eine solche Hinterlassenschast haben wir jeßt zu besprehen, und er Autor nur sclbst| Gesehenes und Erlebtes berichtet, als tapferer Sol- nur kriegerische Ereignisse beschreibt und sich hier seits Geschäfts durch-

kundig erweist, so müssen wir dem günstigen Zufalle dankbar sein, dex -

diese Papiere nach langer Verspätung zugeführt hat. Es stammt aber dieser Bericht a König Friedrich [1. über den russish- hen Feldzug des Jahres 1769 und ein Tagebuch über den bayerischen olgekrieg im Jahre 1778 aus dem Nachlasse des preußischen General- tenants Grafen Henckel von Donnersmarck, eines r des lte- oder sächsischen Hauptzweiges der tarnowiyer Linie dieses altberühmten gets, und sind jeyt das Eigenthum seines Sohnes, des ehemaligen hen General-Lieutenants Grafen Wilhelm Ludwig Victor Henckel von : nerómardck, der nah ruhmvollen Kriegsthaten zu Deßau in stiller Zu- Zezogenheit lebt, Der ältere Graf (geb, am 15, September 1727, gest,

am 31, Januar 41793) war ein ausgezeichneter Offizier des preußischen Heeres, hatte seit dem Jahre 1744 aht Feldzüge desselben mitgemacht und stand im besonderen Vertrauen des Königs, wie auch, und dics wohl in noh höherem Grade, des Prinzen Heinrich, der scinen Namen unter die tapferen Preußen , denen er ein ehrenvolles Denkmal zu Rheinsberg errich- ten ließ; aufgenommen hat, Als ein Mann von scharfem Blick und unge- trübter Beobachtungsgabe erwählte ihn Friedrich 11., um dem russisch-türfki- schen Feldzuge von 1769 in der Eigenschaft eines geheimen, politischen Be- obachters beizuwohnen, nicht aber, um si in der Kricgskunst zu vervoll- fomninen, wozu auch dort wenig Gelcgenheit gewesen wäre. ,„Zch fann hier‘‘, sagt der Graf in seinem Tagebuche, „nicht auf die nähcren Umstände eingehen, welche meine- Sendung veranlaßt haben, und welche mich zwin- gen, meinen neunten Feldzug mit den Russen gegen die Türken zu machen. Diejenigen, welche genau mit der Sadlage bckannt sind, wissen es, und muß man hoffen, daß die Sache zum Guten ausschlage.‘“/ Der große Kö- nig hatte sich in dieser Wahl nicht getäuscht, Die Berichte des Grafen an ihn sind \chlicht, einfa, verständig (je trouve, sagt Friedrich in eincm Schreiben vom 20. Dezember 1769, le raisonnement, dont vous accom- pagnez le détail que vous y faîtes, très solide) und doch anschaulich durch wohlgetroffene Charafkteristifen und gute Schilderung der Oertlichkei- den, ‘ohne Herausstellung der cigenen Person, über deren besondere Bethei- gung man mitunter mehr zu erfahren wünscht, Diese Vorzüge veranlaß- Zen schon den bekannten Kriegs-Schriftsteller Berenhorst (Betrahtungen über , die Kriegskunst 111. 78), wie hier auf S. VII. angeführt ist, ein elne Stücke des- Tagebuches mitzutheilen und zu erklären, daß die ganze chrift ver- dient, allen ' militairischen Geschichtsforschern bekanni zu weiden. Dieser Wunsch iff nun durch die gegenwärtige Herausgabe in füllung gegangen. Der Hauptmann Zabeler hat zuvörderst die ursprünglich französi ch geschrie- benen Tagebücher und Denkschriften in das Deutsche übertragen, was sih auch, abgeschen von der dadurh bezweckten größeren Zu änglichkeit und Vermeidung vielfacher Ungleichheiten, um so eher rectfert gen läßt, weil scine Uebersezung lesbar ist und in kriegswissenschaftliher Hinsicht nirgends

an Ungenauigkeiten oder Unbeholfenheiten leidet, - Sodann. hat der Bear-

beiter eine passende Einleitung aus den verschiedenen Stücken des Nach- lasscs hinzugeihan und durch Heranziehung oder Vergleichung gleichzeitiger Schriften die Geschichte jenes Feldzuges in einer Weise beleuchtet, die auf nicht wenige Theile dcsselben ein neues und auf die russische Kriegführung jener Zeit cin gerade nicht günstigès Licht wirft, Endlich is durch Erklä- rung der Oertlichkeiten und andere Anmerkungen die Geschichte dieses Krie- ges sowoh! als des nachher zu besprehenden bayerischen Erbfolgestreites auf das beste ausgestattet worden.

Wer nun die Kriegsgeschichte der leyten funfzig Jahre kennt und sie mit der Art und Weise vergleicht, wie die Russen im Dabee 4769 den Krieg geführt haben, der wird allerdings nicht sonderlich für dieselde# ge- stimmt sein können, es aber auch anerkenuen müssen, E sie unter guter Anführung und bci zweckmäßiger Verwendung ihrer Mitte damals eben #o Tüchtiges würden geleistet haben, als es in den Jahren 1813 und 1814

eschehen ist, Dagegen bemerken wir in der Geschichte des russisch - türki- chen Feldzuges zuerst einen großen Mangel an Einheit unter den höheren Generalen, der den russischen Heeren so oft, z. B, im siebenjährigen Kriege, um wesentliden Nachtheil gereicht hat, und in ihren Versammlungen Eigen- inn und Unwissenheit als traurige Eigenschaften eines russischen Kriegrathes. Der Ober-Befehlshaber des moldauischen Heeres, bei dem sich Graf Henckel befand, Fürst Gallißin, wird als ein vollkommener Ehrenmann (S. 101) geschildert, frei und. weltmännisch, aber ohne eigentli praktishe Kenntniß des Kriegswesens, weil er gleich als General - Lieutenant eingetreten war, und daher unentschlossen in seinen Unternehmungen. Das Glück aber oder die Unfähigkeit der Gegner wollten ihm, troß dieser Mängel, eben so wohl, als dem Qui sen Fe, und er ging mit großem Ruhme aus diesem Feldzuge hervor. Seine Unter-Generale waren meist unfähige Leute, Oliy und Stupitschin stolze, aufgeblasene Menschen, voll Haß gegen alles Auslän- dische, Presorowsky nicht ohne persönliche Tapferkeit, aber ohne Einsicht und Ueberlegung, Stoffel langsam und ängstlih, Ungern, der Befehlshaber der Artillerie, machte damals seinen ersten Feldzug und diente erst seit cinem

ahre bei dieser Waffe; der einzige Mann von Festigkeit, Erfahrung und

enninissen war der General-Lieutenant Rennenkampf, „Der größte Theil der