2 E E e E P E
führlih enthalte, und diese fönuten.
von 1000 Fl. geschildert,
Titel an der Forderung von amten gemacht, welche nicht bildung, sondern auch im Verg
in anderen Fächern
Auf der Tagesordnung der Sizung der zwe 31. August stand die Berathung Budget der eue Gerichts - Organisation, Nach Eröffnung der allgemeinen
lihe und nachträgliche
lich des Aufwandes für die n
Justiz-Ministeriup.
sion erhielt der Abg. Bassermann das
deshalb als bekannt vorausgeseßt werden
Als durchaus unbillig ward welchen die
von dem Redner der Abzug zweite Kammer unter diesem
23,400 Fl. für die Besoldungen der Be- nur wegen der Kostspieligkeit ihrer Fah-
leich mit Beamten gleiher Kategorie zu einer Aufbesserung benghtigt seien.
ten Kammer vom
des Berichts über das ordent- Jahre 41846 und 1847, einfließ- und zwar Disfus-
Wort. Wenn er früher,
bemerkte derselbe , bei diesem Ministerium über Beeinträchtigung der
Unabhängigkeit der Klage führen wegen Noch in der jüngsten gegen einen Anwalt, ein Urtheil gefällt
Präsident des Justiz- Minist Darauf hin habe der der Anwalt ins Gefängniß verurtheilt worden. dieses Urtheil und dessen Entscheidungsgründe ,
fallen.
Zeit sei der nicht als solcher, über höhere Staatsbeamte, unter eriums, das freilih nit günstig ausge- Staatsanwalt
Gerichte Klage geführt habe, Eingriffe in die Unabhängigkeit der Advokaten. eine Untersuchung
so müsse er jeyt
eingeleitet worden sondern als Schriftsteller denen auch der
Klage erhoben und sei Der Redner tadelte und gegen den Mann
leite nun das Justiz - Ministerium eine Disziplinar - Untersuchung ein,
Er stelle den Antrag: zeugung aussprechen, oder Abseyung eines
„Die
das vermeintlihe Recht zu üben,
und besonders die parteilose Han Justiz-Ministerial-Präsident Jolly machte Antrag theils auf die Schristverfasser, ten beziehe. Die Verordnung in Beziehung
Kammer möge daß das Justiz-Ministerium zu einer Verseßung Anwaltes feinerlei
zu Protokoll ¿hre Ueber-
Recht habe und der Versuch, die Freiheit der Rechtsvertheidigung dhabung der Rechtspflege gefährde.“ bemerklich, daß si dieser theils auf die Advoka- auf Erstere bestehe schon
seit 20 Jahren, und sei also wohl von keiner Reaction die Rede.
Gegen diese Klasse
habe von Seiten des Justiz-Ministeriums ers Milde
beständen neuerer Zeit viele Beschworden ; man
geübt, Mahnun-
gen erlassen und endlih Drohungen und Strafen ausgesprochen. Wie
weit es gekommen,
Advookaten betreffe,
Peter habe aber selbst zugest
Disziplinargewalt zustehe. sie nicht gewalt sei aber
besonderen Falle nicht
Psliht des Justiz - Ministeriums. ner vor den Angrisfen auf die rihtshofes, da die Unabhängigkeit der Justiz meisten gefährdet werden könne, es sonderbar, wegen der Möglichkeit Das Prinzip aber sei, Sie stehe i
anzugreifen. Disziplinar-Gewalt habe. 4809 zu, und son vor züglich der Verfasser ausgeübt, Neues , sondern regle nur
mern hätten auch bisher, un
nung nicht reklamirt,
fassungsreht , allein das lass und wenn man den Advoka sei auch jene Profuratur nichts mehr. so wolle er nur bemerken, lihe Beamte in ihren Bezirken zu Wahlmänner gewählt würden, da sie dort in der Regel niht Bürger seien. daß man gegen di
Anwalte betreffe, walte selb| niht wollen,
jefte darunter, daß z. B. neben ihnen zu siven,
ausüben dürfe. im Allgemeinen
möge man daraus abnehmen, zirken viele Bürgermeister mit der Bitte eingekommen, nur mit den Schriftoerfassern vershonen, so sei nur ein Fall vorgekommen. anden, daß dem Justiz - Ministerium die
daß in manchen Be- man möge sie Was die Obergerichts- Der Abg.
Was solle diese aber heißen, wenn man Die Ausübung dieser Disziplinar-
blos
Suspension oder Entlassung und die fragliche die bestandenen Verhältnisse. d selbst jene vo Allerdings bezeichne
auch die Schlechten in ihrem Amte
geshüßt seien, Der Abg. Schaa f Budget=-Berathung des Justiz - die Mühe und Anstrengung zu danken, jener Seite die Constitutio weil man sie braue, nnten Deu
für richts - Organisation Jeht wolle man auf dieselben gelten lassen,
bei Berathung über die sogena Herren denselben keine Geltung zugestanden. stimmte für den Antrag Bassermann's. daß von einer Abstimmung nicht die Rede geshäftsordnungsgemäß der Dies wurde
werden müsse.
Herzogthum Holstein. Kiel vom 2. September Folgendes: durch die
zwar wohl in Folge der
hausen (s. gestr. Allg. tumultuarishe Scenen in
in einer Demonfiration gegen den Kopenhagen eingetroffenen neuen
äußerten. scheiben eingeworfen, feit dieses stets nah
Mannes allgemein Bedauern und Jndignati von Haufen aus der niedere weiterer Bedeutung zu sein.
den Straßenecken angeschlagen, Dienstboten 2c. niht nah
tet, Gleihwohl hatten \henhaufen
„Schleswig-Holstein
doch jeßt (10 Uhr), nachdem burshe wieder fregelasen worden, sih g
Befürchtungen mehr hat, Dem Benehmen der Militair- und Polizei-Behörde ist man im öffentlichen vom holsteinishen Obergerichte 0 vom 20, Juli ernannte Kommis erichisräthen Nickels und Francke.““ Nach sollten der Advokat Beseler und er von dieser Kommission in Rends=- Majestät der König wird am 9, Sep-
daher man keine
Interesse zur Untersuchung über
sion besteht aus den Oberg dem Hamb. Korrespondenten Dr. Lorenyen am 3. Septemb
burg vernommen werden.
Pr.
den Straßen vorgefallen,
esammelt, we G meerumschlungen““ die
Zt
8
gewiß Dank schuldig. Die die Vorfälle
Se.
und in dem eine Befugniß,
Schließlih warnte Urtheile des obersten Ge- dadurch leicht am
sondern
Der Geheime
g.) hervorgerufenen
tember in Rendsburg (auf der Durchreise nah Ploen) erwartet,
O Múnchen, 31, Aug. So eben is Jhre Majestät die Königin von Preußen, zugleih mit Jhrer Kaiserl, Hoheit der Erz- herzogin Sophie aus dem Bade Jschl kommend Wohlsein hier eingetroffen, Beide durchlguchtigste Frauen werden
L
angeführten eine der Red- |
Rath Beek k fand eines Mißbrauchs das Prinzip daß das Justiz-Ministerium die hm nah der Organisation von 41826 habe die” Regierung dieselbe auch be- der Anwalte oder Schrist= Verordnung gebe gar nichts Die Kam- n 41831, diese Verord- sie nur das Schristver- e sich vom Advokaten nicht trennen, ten das Schristverfassungsreht entziehe, Was das öffentlihe Amt der daß sie gerade als öffent-
Uebrigens sollten die An- e in ihrer Mitte wie in jedem anderen Stande befindlichen unwürdigen Mitglieder nicht die Absepung aussprehen könne, denn es der Abgeordnete und ein verstorbener ehrenw (Móördes) habe in der Kammer bei der Berathung des Strafgesehes
erflärt, er müsse si im Jnteresse jen
seien mitunter solche Sub= He dcker sih schämen würde, erther Anwalt
es Standes dagegen verwahren, daß mit Beseitigung der Disziplinargewalt f fand es beklagenswerth, beim Beginn der Ministeriums den Minister, statt ihm bei der Einführung einer neuen Ve- mit Jucriminationen zu überhäufen. ns=-Edikte anrufen und aber sonst, wie z. B. t{ch-Katholiken, hätten jene Der Abg. Weldcker E Rath Befkk bemerkte,
ein fönne, sondern daß Gegenstand in die Abtheilun dann auch von der Kammer beschlossen.
Der Alt. Merkur meldet aus
„Es sind gestern Abend, ünd Verhaftung des Herrn Th. Ols- Bewegung, einige welche sih zunächst mit dem leßten Dampfschiffe aus Chef des 5ten Jäger - Bataillons Später wurden im Hause des Prof. Paulsen die Fenster- welcher Exzeß bei der ehren reinster Ueberzeugung handelnden und lehrenden on erregte. Uebrigens schien die n Volksklasse herrührende Unruhe nicht von Jnzwischen war heute ein Polizei-Plafat an welches die Bürger ermahnt, ihre Kinder, Uhr Abends ausgehen zu lassen, und welhes Gruppen von mehr als 3 Personen auf der Straße verbie= sich heute Abend wieder bedeutende Men- lhe (wie gestern) unter dem Singen des Straßen durhzogen, je- ein von der Patrouille arretirter Lehr= änzlich zu zerstreuen seinen, vorsichtig humanen
g verwiesen
werthen Persönlich-
„im erwünschtesten
C E E E E. 2E
1054
sich noch heute zu einem mehrtägigen Besuche Jhrer Königl. Hoheit der Herzogin Louise nah deren bekanntem Lustschlosse Passenhofen am Starnberger See begeben / worauf dann Jhre Majestät die Königin von Preußen nah Berlin und Ihre Kaiserl, Hoheit die Erzherzogin Sophie nah Wien zurückehrt. Oesterreichische Monarchie.
IVien, 29. Aug. Nachrichten aus Karlôbad zufolge ist daselbst am 26sten der Patriarch und Erzbischof von Erlau, Ladislaus Pyrker, im 7Asten Lebensjahre an den Folgen einer Kopffrankheit gestorben. Heute früh hat das holländische Schiff „Amsterdam und Wien“ mit Rübsaamen befrachtet , seine Rückfahrt angetreten. Es w ;r mit den faiserlichen, holländischen und bayerischen Flaggen geshmüdckt und verließ den Landungsplaÿ mit Kanonen - Salven, die vom Ufer durch Böllershü}e erwiedert wurden.
Prag, 27. Aug. (Prag. Zkg.) rigen größeren Waffenübung in Böhmen, | / j spizirung der biesigen Truppen durch Se. Königl. Hoheit den Prin- zen von Preußen, den Königl. sächsishen General - Lieutenant vou Stqhreibershofen und den Königl. hannoverschen General - Lieutenant von Halkfett, als Bundes - Juspeetions -Kommission, stattfinden wird, werden 25 Bataillons Infanterie, 18- Escadrons \hwerer und 16 Escadrons leichter Kavallerie, nebst einer Pionier-Corpsdivision, dann 6 Fuß- und 4 Kavallerie - Batterieen , mit einem streitbaren Stande von wenigstens 25,000 Mann und 5600 Pferden, nach den am 2. September in der Gegend zwischen Turéko und Miniß in Bivouaks vereinigt und die von diesem Punkte Behufs des weiteren Vorrüdens in die Haupt-Konzentrirungs-Station Theresienstadt vor- fommenden Märsche zur Ausführung von Marschmanövern benußt. Zur Lösung dieser Aufgabe werden sämmtliche vorgenannte Jnfante- rie- und Kavallerie - Truppen in zwei sih gegenüberstehende Armee= Corps, und zwar das südliche unter dem Kommando Sr. Kaiser- lihen Hoheit des Erzherzogs Feldmarschall - Lieutenants Karl Ferdi- nand, bestehend aus 13 Bataillons Jnfanterie, 12 Escadrons \hwerer und 8 Escadrous leichter Kavallerie, nebst 3 Fuß- und 1 Ka- vallerie - Batterie und 15 Kavallerie- Reserve - Batterieen; — das nördliche Corps, unter Komwando des Feldmarschall-Lieutenants Gra- fen Khevenhüller - Metsh, bestehend aus 42 Bataillonen Jufanterie, 6 Escadronen shwerer und 8 Escadronen leichter Kavallerie mit 3 Fuß- und 1 Kavallerie-Batterie und einer halben Kavallerie-Reserve- Batterie formirt, welhe nah den den beiden Herren Corps-Komman-= danten zukommenden Haupt-Dispositionen mit Einhaltung der vorge=- zeichneten Bivouaks am 3., 4. und 5, September d. J. manövyrirend bis Theresienstadt vorzurücken haben. Das Haupt- Quartier für Se.
Zum Behufe der diesjäh- während welcher die Jn-
Durchlaucht den fommandirenden General , Feldmarschall - Lieutenant Fürsten zu Windisch - Gräg, wird sich während der Marsch - Mannöver am 2. und 3. September in Wellwarn und am 4. September in Budin, für die Zeit der übrigen Konzentrirung aber in Theresienstadt befinden. j
Nach Beendigung der Marschmansver, am 5. September, bezie- hen 15 Bataillone Jufanterie , die beiden Kürassier-Regimenter Kai- ser Ferdinand Nr. 1 und Jguaz Graf Hardegg Nr. 8, so wie das Dragone:-Regiment Graf Ficqelmout und sämmtliche zur Konzentri= rung beigezogenen 10 Batterieen, die für sie in der Zwischenzeit in der nächsten Umgebung von Theresienstadt aufgestellten drei Lager mit Benußung der zu diesem Behufe disponiblen und nah Theresien- stadt übergeführten großen Standlager und fleine Zelte, der übrige Theil aber, und zwar 10 Bataillone Jnfanterie und die Pionier- Division nebst einer leichten Kavallerie-Division, die ermittelten Unter- funsts-Lokalitäten - in der Festung. Theresienstadt und 14 leichte Ka= vallerie-Escadrons die für sie in der nächsten Umgebung von The- resienstadt ermittelte Kantonnirung. Die während der Konzentrirungs=- Bene vom 6ten bis 20. September auszuführenden Manöver und onstigen Ausdrückuugen lassen sich bis jeßt noch niht im voraus be- stimmen und weiden daher nah Zulässigkeit der Umstände und nah Bestimmung der hohen Bundes-Junspections-Kommission zur Aus- führung kommen. i j : srankreiîdch.
Paris, 1. Sept. Herr Piscatory, der französische Gesandte zu Athen, wurde vorgestern vom Könige empfangen; er hatte auch mit Herrn Guizot eine” lange Zusammernkunstz es heißt, Marquis von Normanby häbe dieser Konferenz beigewohnt, worin die griechi- hen Angelegenheiten besprochen worden wären. :
Jn der Deputirten-Kammer ritt man heute zur Wahl eines vierten Vice-Präsidenten. “Herr Delessert, der konservative Kandidat, erhielt 147 Stimmen, Herr Billault, der oppositionelle Kandidat, 86, Herr Vatout 25, Herr Debelleyme 20. Herr Delessert wurde daher zum Vice-Präsidenten proklamirt. Es wurde sodann die Wahl der Secretaire und der Quästgren vorgenommen. -
Die Entscheidung übex das Begnadigungs - Gesuch Henry's ist deshalb ausgesept worden, weil der Verurtheilte neue Angabe in Be- tref einer Schrift gemacht hat, welche er in seiner Wohnung in der Rue de Limoges verborgen zu haben eingestand. Ein Polizei-Com- missair wurde sofort in dieses Haus geshidt, Er ließ sih dort von Henry's Sohn in den-Kellerraum führen und hier an dem von Henry bezeichneten Orte die Erde 18 Zoll tief aufgraben; wirklih fand man hier eine Kupferröhre,. die einen | uß lang und einen Zoll dick und an beiden Enden mit: hölzernen Stöpseln geshlossen war; es wurde diese Röhre auf der Stelle versiegelt, ohne sie zuvor zu öffnen, und unverzüglich dem Kanzler des Pairshofes überbradt. Henry hatte angegeben, in der in dieser Röhre befindlichen Schrift habe er er- flärt, daß seine Pistolen nur mit Pulver geladen wären. Die Presse sagt, man scheine zu glauben, ‘daß ‘seine Strafe in lebenslängliche Haft werde umgewandelt werden.
Der vierzehnte wissenshaftlihe' Kongreß für Frankreich wird dieses Jahr zu Marseille gehalten nnd in den ersten zehn Tagen des September eröffnet werden. Mehrere Festlichleiten werden den Männern der Wissenschaft hier bereitet, unter Anderem auch Re-= gatten und Ruderrenie S
Dupetit-Thouars soll“ an die Stelle des Vice-Admirals Grivel in die zweite Section des General-Stabes der Marine treten, und Bruat soll an Dupetit-Thouars Stelle üm Contre - Admiral beför- dert werden. : qi
Jun dem Hafen von Brest sind. seit ‘einem Monate fünf Prisen von der französishen Station an der. afrikanischen Westküste eînge- bracht worden. h Pl
Die Feuersbrünste in den Provinzen dauern fort und fangen an, sehr beunruhigend zu werden,’ Ein Bataillon Truppen ist deshalb nach Dijon beordert. 2 :
Die Börse war
zum Steigen.
x Paris, 31. Aug. Ju der heutigen Sipung der Depu- tirten-Kammer wurde zuerst die Wahl? des Herr Mazet zu La Reole, die nur mit 2 Stimmen Majorität erfolgt war, und gegen welche mehrere Protestationen vorlagen, wovon“ einx behauptete, der Ge-
wählte zahle nur 488 Fr. 80 C. Steuer, also nicht den geseßlichen
heute ses; - und die: Eisenbahn - Actien neigten i 4d :
stattete dann Bericht über die Wahl des Herrn Drault zu Poitier Dieser war im Skrutinium mit Ku elung dur 346 gegen 313 Stix
men ernannt worden. Beim ersten Skrutinium hatte er wenige Stimmen gehabt, als sein Mitbewerber. Jn der darauf folgende Nacht aber hatte eine Konferenz zwischen Herrn Drault und dey legitimistischen Comité statt, und eine geschriebene Uebereinkunft ka zu Stande. Herr Drault machte si dadurch anheischig, ín der Kan mer das legitimistische Programm zu vertheidigen. Die Wähler, d für ihn gestimmt hatten, in der Ueberzeugung, er theile ihre Meinung
protestiren nun gegen die Täuschung, die man gegen sie sich erla habe, und verlangen Unstoßung der Wahl, die sie als das Resulta cines Betruges bezeichnen. Das Büreau theilt diese Meinung un schlägt die Üngültigerklärung der Wahl vor. Eine Abschrift der h sagten Uebereinkunst is der Protestation beigelegt, wird durch d Berichterstatter verlesen und enthält ein tere Ausführung des l gitimistischen Programms und des von den Legitimisten ihrem Kand daten ertheilten Mandats. Da dieser niht durchdringen fonnte,
wurde für denjenigen gestimmt, der die im Programm verzeichnet Grundsätze vertheidigen würde. Das Büreau wollte nicht in Unte suhung der Frage des gebieterischen Mandats eingehen, hält aber di Wahl nicht für aufrichtig, die Stellung des Kandidaten in den Wo
len für zweideutig und beharrt daher bei seinem Antrag. Herr Draul verliest von der Tribüne eine Note zur Vertheidigung seiner Wahl. Er geste zu, daß er, Mitglied der Linken , ein legitimistishes Mandat unter zeichnet habe, weil er darin nihts der Freiheit Zuwiderlaufendes ge sehen habe. Dieses Mandat habe ihm auserlegt, die Wahl-Refon die parlamentarishe Reform und die Unterrichts- Freiheit zu vert digen, Das seieu lauter Grundsähe der Linken. (Murren.) Mi werse ihm vor, heimlih mit den Legitimisten unterhandelt, die Wä ter seiner Meinung hintergangen zu haben. Das sei nicht wahr,
habe in Gegenwart seiner politischen Freunde unterhandelt, in Gege v art der legitimistishen Chefs, mehr als 300 Personen fannten di Uebereinkunft, was schon daraus hervorgehe, daß die Urheber di Protestation - sih eine Abschrift derselben verschaffen fonnten. Si seien also niht hintergangen worden. Er glaubt daher, daß sei Wahl für gültig zu erklären sei. (Murren.) Herr Pares behar im Namen der Büreaus von neuem auf Ungültigkeits - Erklärun Die Kammer solle diese aber nicht stillschweigend geben, deun dadui würde sie aussprechen, daß man in die Kammer komme und die Ma nungen vertreten könne, die man nicht theile. Das wäre die bezi hende Lösung der Frage des gebieterischen Mandats. Dieses akt sei nah seiner Ueberzeugung, wie nah jener der Mehrzahl der P: blizisten, der Constitution zuwider. Der Deputirte würde daun nil mehr der Repräsentant einer Meinung sein, sich zum Vertreter alk Meinungen machen, selbst der entgegengesehßtesten, und dadurch sei Stellung alle Würde verlieren. Herr von Falloux (Legitimiss Mitglied der Minorität des Büreau's , bekämpft die Anträge d! Majorität des Büreaus und beruft sich auf ähnliche Thatsachen England. Herr Guizot selbst habe Verbindlichkeiten in Betreff di Unterrichtsfreißeit übernommen. Herr Guizot: Schon mehrml sei die Frage des gebieterishen Mandats in dieser Session zur Spra gekommen. Man müsse ernstlich sie endlich angreifen,
Diescs beruhe ganz auf der Disfussion, auf der Untersuchung d Frage der Freiheit. Das gebieterishe Mandat aber \chafffe diese ga ab. Alle Berathung, alle Beschlußfassung werde durch das gebit terishe Mandat unmöglich. Diejenigen, nd nid disfutiren, würden mit diesem Mandate Beschlüsse fassen, Die Fre heit des Deputirten würde aufhdren, da sein Votum ihm von vorn herein vorgeschrieben wäre, rig ! niht anders stimmen. Also hebe das gebieterische Mandat die X präsentativ-Regierung auf und stelle die Föderativ-Regierung an de ren Stelle, die s{hlimmste von allen, diejenige, die am meisten O fahren und Uebelstände in si vereinige. Es sei die Anarchie, der Umsy der constitutionellen Regierung. Man míisse aber die Ordnung und nid Unordnung suchen, in ihr allein finde die Regierung und die Ka! mer die Quelle und Grundlagen ihrer Würde. (Beifall) Din Würde aber müßte unter dem gebieterischen Mandate leiden, das | seine innigste Ueberzeugung; und mit der Würde des Deputirk müßte au seine Freiheit abnehmen. (Beifall.) Herr Odilon Ba! r ot beginnt bei Postschluß eben zu antworten.
Großbritanien und Irland.
Loudon, 29. Aug. Die Nachrichten über die Kartoffeln! in Jrland lauten sehr beunruhigend. Ein Blätt von Casilebar der irländishen Grafschaft Mayo meldet, daß man nach einem M nat im ganzen Bezirke nit eine gesunde Kartoffel mehr finden we! „Die Wirkungen dieser traurigen Sadlage“‘, heißt es, „zeigen } \honz wir erfahren nämlich, daß neulih ein Volkshaufen von m als 2000 Köpfen sich zu Westport versammelte und nah dem La siße des Ma1quis von Sligo zog, um, wie sie sagten, Arbeit u Nahrung zu begehren. er Haß gegen die Gutsherren ist al hon so allgemein verbreitet, daß bei solchen schrei nah Nichtzahlung des Pachtes laut wird. auh. jeßt; obgleich der Marquis versprah , daß er seinen ei nen Pacht - Angehörigen, falls solche unter der Menge sich | fänden, \chnelle Hülfe und Beschäftigung gewähren, die Lage d übrigen aber der Regierung schildern wolle, so verfuchte denno! Volksmasse, ihm das.Versprehen abzupressen, daß kein Pachtzins" gehrt werden solle. Der Marquis aber erflärte, daß er zwar \ Pflichten als Gutsherr treu erfüllen, jedoch eben so. fest seine Rel behaupten werde. Die Menge verlief sih hieraufz sie würde | Forderung, da die meisten Pächter in Mayo ihren Pachtzins é wohl zahlen können und au dazu geneigt sind, gar nicht gestellt | ben, wenn es niht Aufheßer gäbe, die, wie neulich sogar ein Ot licher hiesiger Gegend, dem Volke sagen, daß es wahnsinnig sei, w es fortan noch Pacht bezahle, und daß blos Scharkfen von Guts sißexn noch Pacht zu begehren sich herausnähmen. — Jn Castle) selbst zog eine Schaar von 5900 Menschen aufs freie Feld, und Redner crklärten, daß das Volk, wie unwiderlegbar dargethan 1! den könne, nahe am Verhungern und deshalb gezwungen sei, be! Regierung auf sofortige Hülfe zu dringen.“
Jn Bezug auf den Plan der Regierung zur Beseitigung Nothstandes în Jrland hat Lord Devon ein Schreiben an die Orus besiger der Grafschaft Limerick gerihtet, worin er meldet, daß e! Folge eines an ihn gerichteten Schreibens des Herrn Monsell d Lokal-Agrikultur-Verein am vorigen Sonnabend versammelt, und d derselbe nahstehende Beschlüsse, die sofort an Lord John Russell ! Lord Lansdowne abgeschidt worden seien, genehmigt habe: „V Versammlung hegt die größte Besor niß wegen- der von der 7 gierung zur Erleichterung der bevorstehenden Noth vorgeschlage!! Maßregel sowohl wegen der dadurch aufgestellten Grundsäße, wegen ihrer Unzulänglichkeit im Vergleiche zu dem wahrscheinli} Umfange des Uebels. Ohne die Einzelnheiten oder die ulängl le des von Herrn Monsell in seinem Schreiben an den Lord Devon vor \hlagenen Planes zu gewährleisten, stimmen wir doch den darin dergelegten Grundsäßen -von Herzen bei. und bestehen insbesond auf der absoluten Nothwendigkeit, das vorgeschlagene System °
IBSSE Ed E SAEE V i P É Dés, VB E I E S
E EICEE A E
Wahl-Census, von der Kammer
für gültig erflärt, Here Pates er-
Lokalbesteuerung auf Stadtländereien , statt auf Baronieen, u? viel als mögli auf die* Förderung von Arbeiten anwendbar zu
ihrer Schwierigkeit, sie berühre die Constitution des Landes selbs
die niht berathen und nis
Ohne ehrwidrig zu handeln, könne
Anlässen stets das M So geschah f
hen, welche zu bleibenden Verbesserungen der Erzeugungs-Hülfsquel- len des Landes führen können.“ Die E T ana HeIE Vord Devon's Sqhreiben enthält seine eigene Ansicht über die Regierungs- Ma ßregel und einen Umriß des von Herrn Monsell angerathenen pülfsplanes: „Niemand kaun die beständige Nothwendigkeit bezwei- eln, dem Volke Beschäftigung zu verschaffen, so wie die Pflicht jedes Hutsherrn, zu diesem wünschenswerthen Ziele nah äußersten Kräf- ten mitzuwirken. Gegea Jeden, der sih dazu abgeneigt zeigt, mag die Macht des Staates angewendet werden, um ihn zur Pslitht- rfüllung zu zwingen. Aber man- besteuere nicht alle. Land. = Junha- her einer Grafschaft zur Ausführung von Arbeiten, bei denen die Hälfte derselben Fein Interesse hat, und lenke niht auf diese gewalt- ame Art die Hülfsquellen der Grafschaft von der Ausführung jener
M erbesserungs - Arbeiten ab, die nicht. blos der augenblicklichen Noth
pbhelfen, sondern auch jeder Klasse des Volkes eine bleibende Wohl- hat sihern würden. Die Hauptverschiedenheit zwischen den Plánen jer Regierung und Herrn Monsell läßt \ich leiht angeben ; erstere lägt eine Besteuerung der ganzen Grafschaft oder Baronie vor, um je von der Regierung ausgewählten öffentlichen Arbeiten, wie Stra- en, Brücken 2C., zu bezahlen, während nah. Herrn Monsell's Plane er Eigenthümer wenigstens die Wahl haben soll, die Leute bei an- eren Verbesserungs-Arbeiten zu beschäftigen. Auch will Herr Mon- ll, daß die Besteuerung jedeêmal auf das Stadtland oder den Be- rf gelegt werde, dem mehr unmittelber aus den Arbeiten Vortheil wächst. Uebrigens gebe ih zu, daß die Regierung, falls si n:cht inreichende Beschäftigung für die Leute findet, unter den gegenwär=- igen Verhältnissen Jrlands die Macht haben muß, ohne Verzug ihre Beschäftigung zu erzwingen.“
Ein irländisches Blatt behauptet, gerade die lange Abwesenheit es Lord-Lieutenants in Englaud (derselbe ist übrigens jeßt in Dublin ngelangt) bürge dafür, daß die Regierung -schr umfassende und für
Srlands Wohl entscheidende Maßregeln beschlossen habe. Allerdings
öchten wohl im Minijkerium Meinungs - Verschiedenheiten über den mfang der den Jrländern zu gewährenden ties obgewaltet abenz man werde jedo bald die Gewißheit erhalten, daß die soziale age Jrlands bedeutenden Verbesserungen entgegengehe. Daily News giebt eine Aufzählung aller seit November 1845 Unterstüßung der Hülfsbedürftigen in Jrland ausgegebenen Sum- jen, Es wurden. für Mais, Hafermehl und Unkosten der Herbei- haffung ausgegeben 185,432 Pfd., wovon 134,951 Pfd. zurückge- ghlt werden; Zuschüsse zu örtlichen Hülfs-Vereinen wurden zusammen Mt Pfd. gewährt. Zu öffentlichen Arbeiten mit Bedingung der üdzahlung zur Hälste wurden 452,727 Pfd. dargeliehen, mit voll- ändiger Rückzahlungs-Ver pflichtung 133,536 Pfd.; zur Unterstüßung sehr dringenden Fällen sind 2210 Pfd. , für Unkosten der Hülfs- ommission 2823 Pfd., für die zur Ueberwachung und Konzessioni- ing der Arbeiten bestehende Kommission 7840 Pfd. ausgegeben orden, was zusammen 852,481 Pfd. giebt, wovon 494,851 zurück- zahn T i : as Gesammtkapital der in leßter Session autorifirten Eisen- ahnen beläuft si auf 140 Mill, Pfd. z; außerdem sind Piben e E durch Anleihen 34 Mill, Pfd. zusammenzubringen, was die esellshaften dann beantragen werden, falls die raschen Einzahlun- n den Actionairen {wer fallen sollten. Die Times macht dazu ute die Bemerkung: „Man hat ungeachtet fast allgemeiner Vor- ties A n bltccidere ul durhgehen lassen, furht- nsehen und fast hinreichen dnigrei - N chend, um das Königreich zum Bett an hat den Zustand der banfälligen Westminsterbrüke j r so gefährlih erkannt, daß die Fußpefffage ti Le cinen e E E E "Cd actd zwei Tagen hinsichtlich 1 ; eiche ehen wird. Fü r Surreyseite drohen täglich ie abt M E Le M Jn London sind in der Naht vom 27. — 28. August in der
Rin 10 bis 1 Vhr niht weniger als 6 Feuerbrünste aus-
Dänemark.
Kopenhagen, 31. Aug. (A. M.) Aus der 34ásten Si roesfilder Stände-Versammlung as August f s Mus lis zu berichten, daß die Berathung über die Aufhebung der l-Gräuze zum Schlusse kam und der Antrag des Comité's, „daß 1 Geseg-Entwurf zum Zweck der Aufhebung der Accise im Königs ch und einer gleichartigen Zoll-Geseßgebung und Brantweinsteuer für ganzen dänischen Staat den zunächst zusammenzuberufenden außer- entlichen oder ordentlichen Stände-Versammlungen vorgelegt wer- möge‘“, wurde einstimmig (mit 57 Stimmen) angenommen.
S m weiz.
Kanton Zürich. (N. 3. Z,) Die Sihl i} heute zu einer jhe gestiegen, die sie selbst vor 8 Tagen A A Zis hat eits die Brücken des Höckler und der mechanischen Papier - Fabrik stört und mit ih gerissen. Man sieht noch größerem Unglück gegen, besonders aus den oberen Gegenden, da die Gewässer fort d fort anshwellen. Auch die Limmat is selbst da, wo die Sihl h g mit ihr vereinigt, bedeutend höher als vor 8 Tagen. Jn em heil der mechanischen Werkstätte der Herren Escher, Wyß d Comp. mußten die Arbeiten deshalb eingestellt werden.
Kautou Bern. Am 29. August hat der neue Große Rath dende Proclamation an das bernishe Volk erlassen : „Mitbürger! von Euch erwählte neue Große Rath is am 27. August 1246 ammengetreten und hat sofort seine Konstituirung so wie diejenige : Regierungs-Rathes vorgenommen, indem er seinen Präsidenten, Pitgliedér des Regierungs-Rathes und dessen Präsidenten und ireftoren erwählte. Hierauf hat er heute mit dem neuen Re- tungs-Rathe von den abtretenden Behörden die Staats=Verwal- g übernommen. Die Pflichten, welche die neuen Behörden damit sich geladen, die Erwartungen, welhe das bernishe Volk von sen hegt, sind groß. Der Große Rath wie der Regierungs-Rath en den festen Willen, dieselben, soweit es in ihren Kräften liegt, frfüllen. An Euch, Mitbürger, i} es, sie hierin zu unterstüßen ;z is fleißig Theil an der Sache des Vaterlandes uud wachet mit e Freiheiten, die Rechte und die Ehre des Volkes ; dann werden ; Pas und stark sein, und Gott, der Erhalter aller Dinge, wird ) \hüßen und segnen. Gegeben in Bern, den 29. August 1846. mens des Großen Rathes: Der Vice-Präsident Niggeler.“
Kanton Solothurn. Die beiden Gesandten von Luzern
rbolothurn haben sih zum Schlusse der Tagsaßung auf Pistolen
talien
Pisa, 24. Aug. (A. Z.) Die ovulkanishen Erscheinungen | . . (U. 3. unter d arge scheinen beruhigtz man hat keine weiteren Er\dütterun- R hrgenommen, Jn dén größeren Städten, wie Florenz, Li- : Gefan Lucca, hat man feierliche Dâänkgebete für die abgewen- S efa r und für den nah dremonatliher Dürre nun reilih pet Regen angeordnet, Wunderthätige Muttergottesbilder eliquien von Heiligen waren ausgestellt, Jn Pisa zogen meh-
1055
rere Tage lang Schaaren von Männern im Büßergewand durch die Straßen. Das berühmte wunderthätige Mari Bi sotti s or- ani , das verschlossen im Dom aufbewahrt wird, wurde geslèén in eierliher Prozession, unter Begleitung des Erzbischofs, aller Behör- den der Stadt, der Ordensritter und Nobili im mittelalterlihen Ke- stüm, umhergetragen, was seit 1799 nicht mehr der Fall war, wo die Befreiung von den Granzosen dazu zuleßt Veranlassung gegeben hatte. Zwei Abende waren die Stadt und das Jnnere des Doms beleuchtet. Heute giebt sich das Volk wieder dem weltlihen Jubel hin. Die Staarcen von Städtern. und Landleuten, welhe gestern der Prozes- sion cuf dem Lung” Arno gefolgt waren, strömten heute zu Fuß, zu Roß und zu Wagen nah dem nahen Jahrmarft der Bäder von San Giuliano. Die Temperatur hat sich merklich abgekfühlt, und Gewitter= regen erfrishten in legter Woche ganz JZtalicu von den Ebenen des Po bis nah Calabrien. Jn Neapel wurde das vom Himmel strömende Wassec mit ausgelassenem Jubrl und Geschrei begrüßt.
Lucca. Das Giornale di Lucca vom 24. Augu : ,„Vestern war der dritte und leßte der Tage, die e: waren, um dem Höchsten für die gnädige Bewahrung dieser Stadt vor den furchtbaren Folgen des Erdbebens vom 14. August Dank zu sagen. Wenn schon in den beiden vorhergehenden Tagen das Zu- sammenströmen aller geistlihen und weltlichen Körperschaften und der gesammten Bevölkerung von Lucca, welche ihre demüthigen und eifri- gen Dankgebete darbrachten, groß und unaushötlih war, wobei Jhre Königl. Hoheit unsere erlauchte Herzogin mit dem erhenbensten Beispiele der Andacht voranging, so war dies gestern noch in erhöhtem Maße der Fall, wo nicht nur alle Bewohner der Stadt, sondern au die Bevölkerung der naheliegenden Ortschaften an den Fuß des Altares eilten. Gegen Abend begaben sih unser durchlauchtigster Landesherr in Begleitung des Erbprinzen und der Erbprinzessin, so wie alle hohen Hofchargen, die Minister, sämmtliche Civil- und Militair-Autoritäten, die Stadtgarde und die Linien-Truppen und eine unermeßliche Volks- menge, in unsere größte Kirche, welche, so wie die anliegenden Pläye, ganz gefüllt war, um den Dankgesang zum Himmel emporzusenden. ce Donner der Kanonen und das Geläute der Gloen verkündeten geslihteit. weite Ferne das Ende dieser andächtigen und rührenden
eber die leßten im Großherzvgthume Toscana sia
Erdershütterun genberihtet das G, di c E gust Folgendes : „Wir erhalten Briese aus Rosignano, Lotenzana und Pisa vom sten, 21sten und 22sten d. M., welche ausführlich über die durch das shrecklihe Erdbeben vom 14. August veranlaßten Unglücksfälle sprechen. Die in den verschiedenen Ortschaften ange- rihteten Verheerungen sind allerdings zahlreich und bedeuteud, allein die Zahl der verunglückten Menschenleben ist, Gott sei Dank, nicht so groß, als man dies im ersten Augenblick des Schreckens glaubte. Golgendes geht aus den erwähnten Briefen hervor. Die am empfind- lichsten zu Schaden gekommenen Ortschaften sind Orciano, Loarenzano, Luciana, S. Ermo, S. Regolo, Bagui di Casciana, Lari und Parranna, sämmtlich in der Nähe der bécaiisden Hügcl gelegen, dann Bibbona, Casale, Guardistallo, Monteseudajo und Ripabella, Dörfer, welche in den Maremmen liegen, in Orciano, Lorenzana und Montescudajo sind sämmtliche Häuser, einige wenige ausgenommen, eingestürzt oder doch unwohnbar gemacht. Oreiano zählt nur zwei Häuser, die zum Theil stehen geblieben, zum Theil eingerissen sind: alle anderen sind der Erde gleih. Zu S. Regalo sind funfzehn Häuser aus ihren Grundfesten gerissen worten, und nah S. Orciano mag die Zahl der Verwundeten dort am größtkèn gewesen sein. Orciano zählt bei einer Bevölkerung von 1200 Seélen 17 Todte und ungefähr 400 Verwun= dete. Die anderen Ortschaften zählen zu drei bis fünf Todte, nur zu Ripabella und Monutescudajo is ihre Zahl auf sieben gestiegen. Verwundete giebt es viele, aber wenige sind es gefährlich, nur einige davon werden amputirt werden müssen, und man hofft, daß faum einer unterliegen wird. Jn Rosignano stürzten vier Häuser auf der Ebene ein, viele wurden beschädigt aber es gab weder Todte noch Verwundete. Man kennt zwar bisher noh niht mit Bestimmtheit die Gesammtzahl der Todte und noch weniger jene der Verwundeten, man kann aber mit Gewißheit annehmen, daß es niht mehr als 60 Todte gab. Jn Lorenzana öffnete sich daß Erdreich auf verschiedenen Punk= ten, und aus den Nen strömte mit Sand gemengtes Wasser hervor, dessen nähere Analyse eine große Aehnlichkeit mit der Flüssig=- Feit herausgestellt hat, welhe beim leßten Erdbeben in Fuligno aus der dortigen Erde hervorquoll,“
S panien.
6 Madrid, 26. Aug. Da man hier ziemli allgemein der Ansicht is , daß die Vermählungs-Frage binnen A Zeit, ja bin- neu einem Monat, erledigt werden müsse und erledigt sein werde, \o mag es niht überflüssig O den verschiedenen Richtungen zu folgen, welche die mit ihrer Lösung sich beschäftigenden Personen ihr zu ge=- ben suchen. Was im Junersten des Palastes, in dem verschlossenen Kabinet der amtlichen Rathgeber der Krone vorgeht, läßt sich frei- lich eben so wenig mit Bestimrztheit ermitteln, als ohne Verleßung wesentlicher Juteressen und Rücksichten dem Gebiete der Oeffentlich- feit übergeben. Wohl ader erscheint es als zweckmäßig, die Ansichten mitzutheilen, welhe die Organe der verschiedenen Parteien laut aus= sprechen. Hier stellte sih denn zunächst die unerwartete Erscheinung dar, daß eines der Blätter der Progressisten, der Clamor publico, und der Heraldo, welcher die Juteressen des Generals Narvaez und der französischen Diplomatie vertritt, endlich in einem wesentlichen Punkte zusammentresen. Die Königin und ihre Schwester, die Jn- fantin Doña Luisa, sollen, sich mit ihren Vettern, den beiden ältesten Söhnen des Jufaunten Don Francisco de Paula, verheirathen, mit der geringen Abweichung jedoch, daß der Clamor die Königin dem jün- 04 Jnfauten Don Enrique, der Heraldo dagegen diesem die Jn- antin Luisa zuspriht. Die Gründe, weshalb der jüngere Sohn den Vorrang vor dem älteren haben solle, giebt der Clamor nicht an, und eben so wenig erfahren wir, warum der Heraldo die in zarter Blüthe auffeimende Jufantin dazu verurtheilt, einem Priuzen ihre Hand zu reichen, den dasselbe Blatt bisher als eine auf hochverräthe=- rische Pläne bedachte Person und blindes Werkzeug der Revolutio- naire darzustellen bemüht war. Gegen den Charakter und die per= sönlichen Eigenschaften des jungen Jnfanten Don Francisco hat, wie
ih schon öfters bemerkte, wohl fein Unbefangener etwas einzuwenden.
Handelte es sich um weiter nichts, als der Königin einen Gemahl zu verschaffen, der durch sittlichen Lebenöwandel und friedfertige Sin- nesart ausgezeichnet wäre, #0 würden längst Aller Blicke, und ver- muthlih auch die Jsabella's selbst, auf den jungen Jnfanten Don Francisco gefallen sein. Allein, wer kann verkennen, daß es si neben dem fünstigen Lebensglücke der jugendlichen Monarchin um die Lösung weit shwierigerer, weit folgenreiherer Fragen handle? Sollte die Königin S niht von dem Bewußtsein durhdrungen sein, daß die Bedürfnisse der Nation es ihr zur Aufgabe machen, vermittelst eines umsihtig und wohl überlegten Heirathshündnisses die Schwie- rigkeiten, welche sih der Befestigung der herrschenden Dynastie, des inneren Friedens und der äußeren Unabhängigkeit des Landes entge- enstellen, nach und nah aus dem Wege zu räumen? Darf man im Ernst vorausseßen, daß dem {wer erkrankten Gemeinwesen durh Anwendung eines Palliativmittels geholfen werden fönne ?
Verdienen die Heilkünstler, welche es verordnen, Zutrauen, wenn man gewahr wird, daß sie nur i â i ei shreiten? h - daß st n der äußersten Verlegenheit dazu N ier wenigstens giebt sich nur Mißtrauen zu erkennen. übergehe die Blätter der vrogressistisher Partei Der runo a4 die moderirte Opposition darstellend, sagt: „Nachdem Frankreich die Kandidatur des Grafen von Trapani nicht durchzuseßen vermochte, rahdem es sich durch den Jnfanten Don Enrique äfen ließ, da es mit seinen Drohungen mit dem Grafen von Montemolin nicht vor= wärts kann und nicht wagt, unserem Hofe cinen Prinzen aus dem Hause Orleans anzutragen, tritt es mit dem ältesten Sohne des Jn- fanten Don Franciêco auf ‘und unterstüßt ihn als das einzige Mittel um das Veto auszuführen, fraft dessen es jeden Bewerber, der nicht den Namen eines Bourbons führt, ausschließen will.“ i
Der Español bedauert, daß der junge Jnfant Don Francisco gerade von denjenigen Personen aufgestellt werde, welche die Urheber der Kandidatur des Grafen von Trapani waren. „Wir beklagen“ sagt dieses Blatt, „daß ein spanischer Prinz in die Lage geseht wird, sih als die zweite Auflage emer . . .. . Zumuthung betrachten zu müssen.“ Der Español behauptet, daß der junge Jnfant durhch den französischen Botschafter im Einverständnisse mit den Ministern Mon und Pidal und dem General Narvaez als Bewerber aufgestellt worden wäre, und giebt endlih folgenden Schluß: „Wenn die Kö- nigin sich mit dem Jufanten Don Francisco vermählt, fo werden die Herren Mon und Pidal Minister bleiben, das Steuersystem des Er= steren und die Ueberseßung der französischen administrativen Geseß=- Bücher werden fortdauern, in dem Kabinet wird eine fleine Modisi- cation stattfinden, damit der General Narvaez eintrete; sobald er wieder an der Spiße der Regierung steht, fallen wir abermals dem aauticonstitutionellen System und der politischen Jntoleranz an=- heim, welche das Land zwei Jahre hindurch erzittern machte, und die neue Epoche .des Friedens, der Versöhnung, der Duldung aller lega- len Parteien und Meinungen, auf welhe wir rehneten, wird dur die unpopulairsten Minister, welche Spanien jemals hatte, eröffnet, und vielleiht werden die extremen Parteien, an einer gerehten Theil= nahme an der Staats-Verwaltung verzweifelnd, zu den Waffen grei= sen und der Thron vielleiht gerade dann inmitten der politishen Er=- shütterungen shwanken, da man ihn auf festere Grundlagen als je zuvor stellen sollte.‘ A p E rig fie p He N Es diese Worte entlehnt
, wurde, nachdem bereits viele Exemplare ausgegebe
die Behörde mit Besihlag belegt. f 0A 4e Fen Mrd
Vor einigen Tagen erhielt der französische Botschafter um 2 Uhr nah Mitternacht einen Courier und begab sich ohne Verzug in den Palast zur Königin Christine. Sogleich versammelten sih die Mini= ster, und es wurde ein Beamter der hohen Polizei nah Galicien abgefertigt. Man erschöpft sich in Vermuthungen über die Mitthei= lungen, welche der Botschafter zu machen hatte, und bemerkte nur, daß gleih darauf der bisherige General-Capitain von Navarra, Pa= via, ein junger rüstiger Mann, an die Stelle des untauglihen Barons del Solar zum General-Capitain von Valladolid ernaunt wurde. Die Truppen sind von der portugiesishen Gränze in Castilien nah Salamanca, Be De e Zamora zurückgezogen. Von Se= govia ging in aller Eile ein beträchtliher Transport Î ett E E a E S
m Asten speiste die Königliche Familie mit der des Jusfante
Don Francisco im LWstschlosse el Casino. Gleich bei e dis Tafel wurde die anwesende höhere Hof=Dienerschaft entlassen.
Der Herzog von Glüköberg, erster Secretair der französischen Botschaft, traf vorgestern mit Depeschen von Paris hier ein. Heute erhielt der Botschafter abermals einen Courier,
___ck= Paris, 31. Aug. Mehr und mehr stellt sich herau
die Angabe der madrider Blätter über neue Piáne i Autlate mit welchen die Widersacher der gegenwärtigen Ordnung der Dinge Er s a Le ganz ungegründet waren. Die
richten , welche uns heute aus Barcelona bis 25 liefern E n neuen Beweis. A „Die der Regierung feindseligen Parteien“, sagt ein Bri
„treten seit einiger Zeit wieder mit einer ganz L Adi Keiheit auf, ja sogar mit offenen Drohungen treten sie hervor und verfün- den, daß die Patrioten, wie sie die Männer ihrer Partei zu nennen pflegen , bald wieder das Hest in die Hand bekommen und dann an ihren jeßigen Unterdrückern — als solche gelten ihnen alle. der jeßt herrschenden Partei ergebenen Männer — Rache nehmen würden. Schon seit einiger Zeit waren deu Behörden auch geheime Anzeigen zugekommen, wonach in Barcelona mehrere geheime Gesellschaften zu revolutionairen Zwedcken bestehen sollen. Spanier sowohl als Aus= länder, namentlich Franzosen, sollen bei denselben bethciligt sein, und Franzosen, die von der radikalen Partei ausgesendet wurden und eine ununterbrochene Verbindung mit den Häuptern ‘dieser Par- tei in Frankreich unterhalten, werden auch als Gründer die=- ser Gesellschaft bezeichnet, welhe ihre Verzweigungen nicht blos über das Türstenthum Catalonien, sondern noch viel weiter über fast alle Provinzen Spaniens, ja selbst über Portugal ausdehnen soll. Die Mitglieder scheinen aber mit solher Vorsicht zu Werke zu gehen, daß es bis jeßt selbst den eifrigsten Nachforschungen nicht gelang, etwas Bestimmtes darüber herauszubringen. Am 21sten wurden auf Befehl des General-Capitains Breton bei mehreren Spa= niern sowohl als Ausländern zu Barcelona Haussuchungen vorge= nommen, die aber auch kein sonderliches Resultat lieferten. Die da= von Betroffenen sollten mit den geheimen Gesellschaften in Verbin- dung stehen. Man fand wohl Papiere bei ihnen vor, die sofort mit Beschlag belegt wurden, aber offenbar nihts von Bedeutung enthiel- ten, da man sonst ohne Zweifel die Jnhaber derselben verhaftet hätte. Dies ist aber nicht geschehen. Auf die Nachricht, daß die Mißver- gnügten in den beiden Provinzen Gerona und Tarragona aufs neue sich zu regen begannen und auch dort geheime Rüstungen für eine neue Bewegung vor sih gingen, hat der General - Capitain Breton für nöthig erachtet, Vorsichts-Maßregeln gegen einen etwai- gen Handstreich zu tceffen. Zwei mobile Kolounen wurden gebildet und marschirten die eine in der Richtung nach dem Norden, die an- dere in südlicher Richtung aus. Jene, unter dem unmittelbaren Ober= befehl des General - Capitains selbst, besteht aus vier Elite - Com= pagnieen des Jnfanterie - Regiments „Princesa““, vier Compagnieen desgleichen vom Jufanterie - Regiment „Cordova“, einer Escadron Reiterei und ciner reitenden Batterie Geschüße und i} bereits am' 22sten , dem Tage ihres Abmarsches von hier, in Mataro eingerüdt, wo unverzüglich in einer Anzahl von Häusern verdächtiger Individuen Nahsuchungen vorgenommen wurden und wirklih zur Entdeckung von Vorräthen an Pulver und Kugeln, so wie an Waffen, führten. Diese wurden natürlich sogleich weggenommen und die Jun= haber der Vorräthe in Haft genommeu. Das eigentlihe Stand= quartier dieser Kolonne soll Arens del Mar bleiben. Die nach Tarragona zu ausgerückte Kolonne dagegen soll ihr Haupt- quartier zu Villafranca del Panades nehmen. Sie besteht aus einem Bataillon des Jnfanterie-Regiments „Soria““, einer Escadron Reiterei und einer Batterie Geshüße. Die Stellungen, welche beide Kolonnen so genommen haben, sind niht ohne geschickte Berechnung
gewählt, Der General-Capitain wollte auh die Hauptstadt Barce-