1846 / 250 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Rußland und Polen.

St. Petersburg, 1. Sept. Von dem beim Ministerium der Reichs-Domainen bestehenden wissenschaftlichen Comité sind folgende Preisfragen sür das Jahr 1847 bekannt gemacht worden: 1) Es wird verlangt eine Darstellung der ländlichen Gewerhe in einer bestimmten Gegend (z. B. in mehreren Gouvernements) ned der Angabe, welche unter diesen Gewerben entwickelt und bis zu welchem Grade se sol- hes sind, welche einer Aufhülfe bedürfen, welde Hülfsmittel dazu die örtlihen Verhältnisse darbieten, und welhe Mäßregeln zu dem Ende etwa zu ergreifen sein möchten. 2) Die Abfassung einer vollständigen Auleitung zux Pflege und Wartung des Rindviehes unter Berüksich- tigung der wirth\haftlihen Verhältnisse einer bestimmten Gegend Ruß- lands. 3) Die Abfassung einer populaireu Darstellung der Landwirth=- haft mit Berücksichtigung der bäuerlichen Zustände in einer bestimm- ten Gegend des russishen Reichs. Die zu diesem Konkurs bestimm- ten Arbeiten sind bis zum 41. Juli 1847 einzuschicken. Als Preis für eine in allen Theilen befriedigende Lösung einer der drei gegebe- nen Aufgaben sind große goldene Medaillen zum Werthe von 150 Dukaten ausgeseßt. Arbeiten, die \ich den Anforderungen am meisten nähert, werden mit kleinen; goldenen Medaillen von 50 Dufatèn Werth belohnt, solhe aber, die dem Pro- gramme zwar nicht in allen Stüden genügen, aber doch son} Berücksihtigung verdienen, erhalten entweder silberne Medaillen oder werden einer ehrenden Erwähnung gewürdigt. Für den Fall, daß eine oder die andere der mit Medaillen gekrönten oder einer ehren- den Erwähnung gewürdigten Abhandlungen zur weiteren Verbrei= tung durch den Druck geeignet erscheint und gedruckt wird, erhält der Verfasser derselben vom Comité 300 Frei - Exemplare. Die Namen der Verfasser gekrönter oder einer ehrenden Auszeich- nung gewürdigter Abhandlungen werden in dem Sr. Majestät dem Kaiser vom Ministerium der Reichs- Domainen zu erstattenden jährlihen Rechenschafts-Berichte aufgeführt und in den Tagesblättern befannt gemacht. Die Abhandlungen können in russischer, französischer und deutscher Sprache geschrieben sein und müssen zu dem festgeseß- ten Termine dem beim Ministerium der Reichs-Domainen bestehenden wissenschaftlichen Comité zugestellt werden. Die Verfasser haben si nicht mit ihrem Namen zu unterzeichnen, sondern ihre Arbeit mit ir- gend einer Devise zu versehen, welhe auch auf dem Couvert des den Namen, Stand und den Wohnort des Verfassers enthaltenden versie- gelten Schreiben, das der Abhandlung beizugeben is, fih befinden muß. Diejenigen Abhandlungen, die keinerlei Auszeichnung würdig befun- den sind, werden entweder beim Comité aufbewahrt, wobei das bei- liegende Couvert versiegelt bleibt, oder den Verfassern, falls sie es wünschen und die von ihnen gewählte Devise bezeichnen, zurüdge= \chick. Wenn beim ersten Falle der Verfasser den Wunsch, seine Arbeit zurückzuerhalten , nah Verlauf eines Jahres nicht zu erkennen gegeben hat, wird das versiegelte Schreiben, das seinen Namen ent- hält, in Gegenwart des Comité’s verbrannt.

Frankrei.

Paris, 4. Sept. Jn der Deputirten-Kammer verlas heute nach Mittheilung der sehr huldvollen Antwort des Königs auf die Adresse der Kammer der Minisier des Junern eine Königliche Proe- clamation, durch welche die Session von 1847 auf den nächsien 11, Januar prorogirt wird. Es wurde sofort, um 415 Uhr, die Sibung aufgehoben. Der König hatte gestern Abend um 9 Uhr die Deputation der Deputirten-Kammer empfangenz der Präsident Sauzet verlas die Adresse, Bei der Abstimmung über die elbe waren nur 234 Mitglieder zugegen gewesen; die Deputirten von der Opposition hatten \sich vorher entfernt, Das Journal des Débats rügt dieses Verhalten.

Jm Konferenz- Saale der Deputirten-Kammer war heute das Gerücht verbreitet, Graf Molé werde von dem König den Austrag erhalten, sich nah Madrid zu begeben, um offiziell um die Hand der Fnfontin Donna Luisa für den Herzog von Montpensier nachzusuchen.

as Journal des Débats sagt: die Vermählung des Her- 30gs von Montpensier mit der Infantin Donna Luisa sei entschieden; die Vermählungen der Königin Jsabella und die ihrer Schwester wür- den in den leßten Oktobertagen zu Madrid stattfinden, ;

Der Prinz von Joinville hat sih an Bord des Dampfschiffes „Rahmses““ von Neapel aus nah Rom begebenz er wurde bis zum 8. September auf seiner Escadre zurückerwartet. {

Der vom Pairshofe verurtheilte J. Henry hatte nachträglich an- gegeben, daß er im Keller seines Hanses eine Vorgusangabe seines verbrecherischen Vorhabens vergraben habe. Jun der That wurde anu der von ihm bezeihneten Stelle eine Kupsferröhre gefunden, deren Jnhalt vorgestern von einer dazu abgeordneten Gerichtöperson unter- sucht worden ist. Die darin gefundenen Papiere enthielten au eine umständliche Erzählung dessen, was er zur Erreichung seiner Absicht, zum Tode verurtheilt zu werden, thun wolle, Die Ladung seiner Pi- stolen ist beschrieben, und daß er durchaus feine Kugel hineinthun werde, wohl aber das Märchen von den eisernen Barren erzählen wolle. Seine Aeußerungen bei der Verhaftung, die glauben machen sollten, er habe Mitschuldige, sind angezeigt, und die ganze Sthrift zeigt sih als von einem Menschen herrührend, der geistig gestört, aber doch im Stande ist, seine seltsamen und unzusammenhängenden Ideen mit einer gewissen Folge und Abrundung auszudrücken, Rüd- sichtlih des von Henry9 eingereihten Gnadengesuchs ist noch nichts heschlojjen.

s Fs Ch. Duveyrier giebt in der Presse die Abonnenten-Zahl mehrerer Journale von Paris nah den amtlichen Ausweisen des Stempelamtes folgendermaßen an: Epoque: 11,1293 National: 4516; Univers: 4750, Esprit: 3558, Commerce: 3774, Estafette: 3806, Quotidienne: 3129, Patrie: 2581, Ga- zette de France: 2903, Droit: 2308, Charivari: 2903, Echo français: 2681, Reforme: 2000, Courrier français: 2000; dagegen haben Débats, Constitutionnel, Presse und Siècle zusammen 98,032 Abonnenten, und zwar Siècle: 32,516, Constitutionnel: 29,581, Presse: 23,968 und Débats: 11,967. Man glaubt jedoch annehmen zu fönnen, daß bei -jedem dieser vier leßten Journale die angeführte Zahl um 3000 Abonnenten für das Blatt zu viel angegeben ist.

Das Journal des Débats sagt über den Beschluß der Kams- mer ín der Sache des Deputirten Drault: „Die Opposition macht si die Aufgabe leiht, Herrn Guizot zu bekämpfen, indem sie ihm Theorieen unterschiebt, die nie in seinen Gedanken gelegen ; sie kämpft

mit Windmühlen. i das Prinzip tes gebieterishen Mandats verworfen, zuglei jede Ver-

pflichtung, jedes moralische Band zwischen dem Deputirten und seinen |

Bevollmächtigern verbannen, wollten sie den Wählern das Recht un- tersagen, den, der sh um ihre Stimme bewirbt, zu befragen und fh zu vergewissern, ob seine Meinungen mit den ihrigen überein- P mit einem Worte : das Recht, sich vertreten zu lassen ! Mit solcher

ogik kann man zum Absurden kommen, Was wir im Prinzip beim |

gebieterischen Mandat verworfen, ist gerade sein gebietender Cha- rakter, Was wesentlich dem Geiste und der Würde der Repräsen- tativ - Institutionen zuwider, sind Verpflichtungen, die zum voraus

Nach ihr wolle Herr Guizot, und die mit ihm |

| und macht damit forgfältige Versuche.

Nähe der Stadt eïne

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Fragen berühren, welhe die Beleuchkung und die Prüfung der Er- örterung durchwandern müssen. Wer, hat aber je daran gedacht, auf so absolute Weise das Gegenprinzip aufzustellen? Wer behaup- tet denn, daß es niht rechtmäßiger- und nothwendigerweise zwi-

en den Deputirten und den Wählern eine moralishe Berant- wortlihkeit geben müsse, eine Art Gemeinschaft der Gedan- fen und Prinzipien, ohne welche die Repräsentation auch nur ein leeres Wort sein würde? Wir haben es s{on esagt, es is} un- mögli, auf absolute Weise die Natur der Verpflich ung zu benurthei- len, welhe den Repräsentanten an seine Wähler knüpft. Dies is eine moralishe Frage und danach abzuschäßen. Behaupten, wie man es vielleicht behaupten wird, daß die Justiz niht doppeltes Maß und Gewicht haben darf, und daß es feine Doppelmoral geben könnte, wird in diesem Falle eine offenbare Absurdität sein; dies hieße selbst das Prinzip der gerechtesten, heilsamsten und intelligentesten unserer Justitutionen, das der Jury, verdammen. Als Jury, als freie und aufgeklärte Jury muß die Kammer die Frage des Zwangsmandats beurtheilen, und so hat sie entschieden. Sie hat eine Handlung der Gerechtigkeit und der Moralität vollführt, niht der Leidenschaft und

- Parteiz sie hat dies mit Bedauern gethan, und als Beweis diene die

Zahl der Majorität, die außer Verhältniß zu der steht, die sie bei einem politishen Votum gewiß sein würde. Fühlt sich die Minorität wirklih so unterdrückt? Was wir hier sagen können, ist , daß die Majorität ihrerseits niht ahnte, daß sie so gewaltsam und tyrannisch sei. Nie hat sie weniger daran gedacht, ihre Gewalt zu m/ßbrau- wen, und der beste Beweis davon ist, daß mehr als vierzig ihrer Mitglieder mit der Minorität gestimmt haben!“

Der Constitutionnel widmet den Brandstiftungen in den Departements, die sich nun auch der Hauptstadt mehr zu nähern scheinen, wieder einen ausführlichen Artikel, worin er untersucht, wel- chen Ursachen wohl jene furchtbare Erscheinung zugeschrieben werden müsse, Er kommt zu der Schlußfolgerung, daß allerdings die Mehr- zahl jener Fälle dur planmäßige Brandstiftungen veranlaßt sei, und giebt dann eine Reihe von Rathschlägen, wie dem Uebel zu begeg- nenz die Behörde müsse besonders ihr Augenmerk darauf richten, auf dem Lande, wo \ich die Lösch - Anstalten in dem jämmer- lichsten Zustande befänden oder vielmehr fast gar niht vor- hauden seien, ein den Verhältnissen entsprehendes Löschwe- sen zu organisiren und alle Ortshasten mit den erforder- lihen Apparaten und Werkzeugen zu versehen. Die Quotis- dienne stellt ebenfalls Betrachtungen an über jene Plage, die mehr und mehr um si greise und, gleich dem Gange der Cholera, auf ihrem Wege nichts zu vershonen scheine; aus dem Yonne-Departe- ment, wo sie so große Verwüstungen augzerichtet, habe sie sich nah den Cote-d’Or-Distrikten weiter ausgedehnt uud das Cher-Departe=- ment ergriffen z sie sei in die Besißungen der Gräfin von Montalivet eingedrungen, und nun vernehme man, daß sie einen dem Grafen von Chambord gehörigen Forst iu dem Departement der oberen Marne verheert habe; jeßt, wie in den ersten Monaten von 1830 der Fall gewesen, liege wieder ein tiefes sheußlihes Ges heimniß über diesen Brändenz gewöhnliche Zufälle und Un- vorsichtigkeiten könnten wohl zureihend scheinen, Brände zu erklä ren, wenn sie hier und da veceinzelt stattfänden, niht aber, wenn die

lammen ein ganzes Departement zu verzehren schienen, uud ihnen chriftlihe Drohungen vorausgingen ; viele Brandbriefe lägen vor, die einen ernsten Charakter trügenz bis jeyt sei die Polizei nicht im

Stande gewesen, irgend Entdeckungen zu machen, noch die bewaffnete |

Matt, dem Uebel Einhalt zu thunz nach der Beendigung der Wahlen hätte gehofft werden können, daß Truppenverstärkungen und geeignete Üeberwachungsmittel in den heimgesuhten und bedrohten Distrikten angewendet werden würden z. das Uebel daure aber noch immer fortz Herr Duchatel, der Minister des. Jnnern, {heine nun von den Prü- fungen der Wahlen ganz ausscließlih in Anspruch genommen zu sein; es könne geradezu erklärt werden, daß Fraukreih niemals schlechter verwaltet worden sei, und daß die Centralisation niemals sich so ohn- mächtig gezeigt habe; jeßt, wo man nah einem Verlaufe von seh- zehn Jahren die Geißel von 1830 wieder wüthen sehe, suche man ver= geblih nach jener thätigen Fürsorge für der Bürger Wohl, welche zu entfalten die Restauration so gut verstanden habe; damals seien Trupe penmassen in die Normandie eingerüdt, und Kari X. habe seine eige- nen Garden hingesandt; in seinem so hochherzigen Vertrauen sei er sogar so weit gegangeu, Paris, welches von einer nahenden Revolu= tion bedroht gewesen, von Truppen zu entblößeuz die gegenwärtige Regierung könne sicher eine solche Besorgniß niht hegenz warum

- also sende sie nicht einige Regimenter in die so arg bedrängten Ve-

genden?

Der Courrier français hält die gegen den Sklavenhandel an der afrikanishen Küste stationirten Geschwader und die England wie Frankreih dadur auferlegten großen Opfer für zwecklos und {ließt mit solgenden Worten : „Statt ungeheure Summen frucht- los auszugeben und fostbares Leben zu opfern, um die Einfuhr von Sflaven nah Amerika zu hindern, thäten England und Fraukfreih da nicht besser, sich dahin zu verstehen, diesen unerlaubten Handel dur einen erlaubten zu vernichten? Thäten sie nicht besser daran, der Zwangs - Auswanderung der Neger der afrikanischen Küste die frei- willige der Chinesen und Kulies entgegenzustellen? Schon hat diese freiwillige Auswanderung der asiatischen Arbeiter nah deu Tropen- Gegenden der neuen Welt beträchtliche Entwickelung gefunden.““

Das Journal des Débats berichtet : „Das Oregongebiet, welches zugleich den den Vereinigten Stgaten zugehörenden Theil und den, welcher der englishen Herrschaft unterworfen i}, umfaßt, is in acht Diözesen vertheilt worden, Jndem der heilige Stuhl diese neuen Bisthümer errichtete, hat er zu der Würde eines Erzbischofs den Herrn Blanchet, jeßigen Bischof von Oregon, ernannt. Einstweilen werden nur zwei dieser neuen Sihe beseßt werden, wozu ein Bruder des Herrn Blanchet und sein General-Vikar berufen sind. Der neue Erzbischof von Oregon wird Frankreich gegen Ende Septembers ver- lassen. Er nimmt 12 Missionare und 8 Nonnen mit. Er hat die Hoffnung, für seine interessante Mission noch 4 Jesuiten und 4 Brü- der der christlihen Schulen zu erhalten.“ ;

Die Ueberlandpost aus Ostindien ist zu Marseille angekommen. Die Nachrichteu aus Bombay gehen bis 18, Juli. Die Cholera rihtete große Verheerung auf der britischen Station zu Kurratschir an.

Mehreren Blättern zusolge, soll Herr Martin du- Nord, Justiz- Minister, vom Könige in den Grafenstand erhoben worden sein.

Der dänishe General - Konsul zu Tanger , Herr Marcussen, is auch zum österreichishen General - Agenten für Marokko ernannt worden. :

Herr. Cobden is am 1. September in Bordeaux angekommen. Der Handelsstand will ihm am 3. September ein Fest geben. j

Herr Jsid. Hedde, der als Abgeordneter der Seiden - Jndusirie die Mission nah China begleitet hatte, hat Seidenwürmer aus dem nördlichen China mitgebracht, aus denen vortreffliche Cocons ausêge- brütet werden. Man hofft dadurch \{chöne weiße Seide zu erzielen

Es heißt, Herr Thiers wolle nun Restauration und der Juli- Regierung schreiben und habe in der

Ruhe arbeiten zu können.

her Mehrheit angenommen. Auch die Deputation wurde dul Wos bestimmt,

| auf den 11. Januar prorogirt.

| rihten aus Algier vom 27sten bereits wieder auf eine Geschichte der | us s | L 4e die Zeit n ras h Hie ¿orn ist, zur Wit“ ill i dort mit der nöthigen | deraufnahme des rieges benußen zu wollen. ie t G: I igen | hara fangen an, sich dem Tell zu nähern.

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Cabrera, Graf von Morella, ist mit seinem jüngeren Bi bi Stamme der Arbaa i bereits der m Kollegium S Portalis ete p Der aden Gerichte) 8 Veues siiwenns it el Hab liegt, Die Uled Yagub er icomte „Ve aus, a eim 4 Mrden in rzem zu iaret erwartet. m Kr iso von Teniet el d von Paris und Mos der Deputirten-Kammer, ist am 29. AuzFqiules ruhig, und die Juvestitur der O e die Stelle R zu 0s V with die Lasikorvettte „Egerie““ nah der Jn aaf P was E E Mar ari T Gia Poder Bourpige uni f MASe pr gf “9 aud einige Trag ate Märkte wohl yersargk, Dex Ex - Kalifa Ben Salem un illion Fr. an Bord nehmen. eit einem halbe ob seiner Bemühun t, di : f R 3 q ge e Ln Kolonieen verschisst , y v Bas, B A E au die Besaßung sehr verstärkt worden ijt. j riesen Abd el Kader's, die i j Es if us Rede von Gründung einer Vierteljahrs\{rift, nah S L iseton tet C os L der englisen Quarteriy Keie der erde Band sal mit Mai o i Vere Wisa, cue: Wldellang tes fo . . un ren u , i - Ân der Westküste herrsht großer Mangel an Kohlen. Ein y E ines der Uled Nayl, A e P E h Des ai Cherbourg nah dem Mittelmeere abfahrendes Dampfschiff konnte Fen die Reiter, bis sie die Antworten Ben Salem's und der an- allen Häfen keine Kohlen finden und mußte sich zu Cadix dah, Personen empfangen hatten, an welche die Briefe Abd el Ka- G, Senitté Gs TUdA e eiae Ua A8 A gerihtet L Y „Diese edes werden von so vielen Sei- A : G et, daß faum ein Zwei i i Rahel vorläufig dahin geeinigt, daß die Künstlerin, statt ganz 1 Pini, Jndeß haben die TalnigSidgs - Versuche Ben der Bühne zu treten, blos einen Urlaub auf eiu Jahr zur Herstel m's, wie gesagt, bis jeßt weder im Osten des Tittery ihrer Gesundheit erhält. Dlle. Rachel wird diesen Urlaub in Jta M ¡n Kreise Dellys Erfolg gehabt. Die Araber des Tit= zubringen und bezieht während desselben ihren vollen Gehalt und (F befinden sich dieses Jahr in großem Elende und haben genug ren M e Ens Me wer heute au der Börse [Üo pohl ‘hitea werden an cine Wiedcrusnahme tex Feindselg- D i 5proz. R ; E s ufnahme der Feindselig= während angeboten, welches die steigende Bewegung aller Effe gegen Frankreih zn denken. Die Märkte von Medeah sind hemmte. ttlorgt und stark 2 den dea. Blugetorenes besucht. Auf Z ; ; Märkten weiter im Jnnern machen sih die Folgen des diesjähri= =— Paris, 3. Sept. Jn der heutigen Sißung der DejoRi 3 fühlbar. toälrend , L tirten « Kammer verlas der Prásident, Herr Sauzet, zuerst eus Pas A unen Be e "Uen Getraite A tusey (ais E M Len E E E D s S 2 _ E d f t end Haas O, Namens t , . T en Arus, der die Larabit: Alle öffentlichen Unglücksfälle müssen in der Kammer d V bei dem R E Sn ee Sieivilin S as Ausdruck des Bedauerns darüber finden. Er wolle deren Aufmey jadigung angehalten, und es is ihm erlaubt worden, gegen Be- samkeit auf die Feuerébrünste lenken, die mehrere Departements ing der früher vom Herzog von Aumale ihm auf lcgten Gel heeren. Das sei keine Partei-Frage, alle Parteien der Kammer hi s seine Heimat iurbEubehren, Ei eas ten gleiches Interesse daran, Welches seien die Ursachen dauMSechs Sihungen hindurch hat sich das zweite Kriegsgericht der welche Us “eas ah Be M I, A von Algier mit der Verhandlung des Prozesses gegen die Mörder Sommers als Haupt - Ursache angeführt. jese sei indeß überal s Telegraphen-Wächter in der Nähe v d S gleih, die Se lardiriade aber nicht überall. Dann habe man dt a elegten 8 J. Gerdds D VRRRNAA El Versicherungs - Gesellschaften die Schuld gegeben, aber diese (eli der Schuldigen war verhaftet worden, Nach dem Schlusse der T, E Ie E "0h Sine R d aag al rat tund E ati t angeflagte : angen er, darunter ei ; ; , feiner Mahnung, um ihre Aufmerksamkeit auf die an eführten ehen find, Etac aleichfalió zum A, A, glüosälle zu lenfen. Die Ursa L vente, Er sei, wie se jun Tode Verurtheilten, S, lelr. Die aim, ( ; L | s e ad P E e e an va E Ra Un Revisionsgericht argrien, ‘das fi Hi ba “leich falls ivor erehtigkeit den Parteien zur Last legen tonne. as Schlimn\sal entscheiden sollte. dabei sei die dadurch erzeugte Aufregung unter der Bevölkerung da ( s s betreffenden Gegenden. Die Regierung habe diesen Vorgängen 1h ganze Sorge zugewendet, die Justiz stelle Nachforschungen an, dies seien im Gange. Aber außer der erwähnten Aufregung win auch eine Verhandlung der Sache auf dieser Tribüne niht ohne O! fahr. Die Einbildungskraft mancher Menschen werde dadur nur e hißt, das wirkliche Uebel vershlimmert, das Iimaginaire erhöht. Dj Regierung treffe die zweckdieulichen Maßregeln durch Aufbietung vo Truppen, National-Garde, Justizz überall sei shärfste UeberwachunFDublin hat am Sonnabend dem Lord - Lieutenant von Jrland nöthig. Herr Vatout läßt den getroffenen Maßregeln GerehtiWlücwunsh-Adresse zu seinem Amtsantritt überreicht und darauf fet widerfahren, Es seid echten Ae S ur enge L oe Moor Aera ut Bieter her Siadt Debiini strafung der Schuldigen sorgen. Herr von LarochejacquelinYdanke Jhnen für die herzliche Weise, A er Sie B A ¿U von L gegen E: M u Pn pe zu meiner Ankunst in diesem Lande dargebracht itte machen könnten. Zahlreihe Russe: ein? New ei Anna des wichti j G Der L fortfahrend: Jm Jahre 1840 sei eine ähnliche mir zu a ct Luk A ot flage in der Pairs-Kammer vorgebracht worden gegen die royalist\\Mtlichkeit der Pflicht bewußt, welche ich auf mich genommen Partei, die vorzugsweise fonrservatio sei, Er müße gegen solche J Jh vertraue jedoch mit Zuversicht auf die Unterstüßung, die sinuationen protestiren, Dérs Hay 8 bit: @ habe S om A 1 meinen Landsleuten erhalten werde, welche in verschiedenen anflagen wollen, im Gegenthet f in will die Mängel F Majestät bellebten Ernennung eines im Lande wohnhaften e L. L t 1 Wahlgeseßes zeigen (Murren), sie seien zahlreich und bereits angedeutet, voWesißers zum Lord-Statthalter s Jrland A 2 züglich die Zerstückelung der Wahl-Kollegien wolle er hervorheben. Die kleFWunteresse, welches ih stets an der Wohlfahrt dieses Landes ge= nen seien die zahlreisten. Jm Durchschnitte haben sie 480 Wählen habe, macht mir die Anstellung höchst wohlthuend, da sie E oe Me Aa tor Me a es: E grohs nlasfung bietet. mehr unmittelbar meine Aufmerksamkeit jenen ollegien blieben \o in der Minderheit, obgleich fie die größere Angeln innerer Verbesserun en zuzuwenden, welche di zahl Don Wählern besißen. Die kleinen Kollegien bildeten dagegen di Prt dieses Röniateubes ide müssen Je v4 E Mehrheit dieser Kammer, und so seien es thatsählih die Minoritäteth, welche in Folge des Mißrathens der Kartoffel - Aerndte in die hier regierten. (Murren und Geläter.) Das sei kein Paradoro-Theilen dieses Landes herrsht, und Sie können sih darauf vermittelst dine drt sucter Pa N die Regiernng fi H daß ih unverzüglih jene Maßregeln zur Ausführung brin- eines ganzen Wahlkollegiums bemeijtern. err Mauguin süWrde, welhe das Parlament bei dieser i ebra? Kollegien an, wt die früheren Ministerien einen entsheidendWprsehung n A ibu der 1 A tmiatbat e Einfluß geübt, Das jebige Ministerium habe siherlich dieses BeispPWie Berichte über die in Folge des gänzlichen Fehlshlagens der befolgt. N dürfe nur die Ans Let A n ü E bevorstehende Noth in Jrland wiederholen 1 übri- en, um davon zu überzeugen. (Murren. ie öfsenS wit jedem Tage, Auch die Ti icht ih ü iß- hen Beanittn befishtea dledabir darin. Die öffentli G ahin aus, bak v t E D Sea Meinung sei darüber unzufrieden und werde immer unwilliz(Mung der Kartoffeln zu beklagen gehabt habe, jeyt eine gänz- werden. Frankreich müsse eine großartige Politik haben, nicht ei ernihtung dieser Frucht in Aussicht stehe und man im Monat Politik e Mane, ég A e e Hang r wes \{werlich noch eine Kartoffel in Jrland finden werde. Rey. Herr Arag 0o beklagt über die Mittel, durch welche 11 olf, sagt die Times, erwarte Hül d i Reb De r E ran befämpft habe. Er erzählt die dur Fe aber auf eine andere Weise Us bifher geholfen wer Blätter schon verbreiteten Angaben, daß die Militair-Behörde uns Vährend die frühere Art, Jrland zu helfen, nur als sugt sich eingemisht und ‘Perpignan daourch das Aussehen e zu betrachten gewesen, die weder dem Geber noch Stadt in Belagerungsstand erhalten habe, in Folge der Maßre) mpsänger geuußt habe, scheine das jeßige Gouverne= des General - Lieutenants von Castellane. Jbrahim Pascha habe seinen Plänen zu der Unterstüßung irländischen Elends seiner Anwesenheit daselbs gesagt, er glaube sich an die Ufer dger zu Werke gegangen zu sein. Man habe die Feh- 2 A ü hätte R jo gut latt fönnen, Ea i i Vorgänger zu vermeiden gesucht, niht selbst Lebensmittel ounstantinopel. Der Mintster de nuern: Herr Arago Fn wollen und nicht zum Konkurrenten des Pri flage si über Verleßung des Wahlgeseßes, weil der Schwiegers\WWrfen, Die o A E N, atetidneten éffentiicbee Mi des General - Lieutenants von Castellane, Kommandirender zu P würden hinreihend Arbeit hafen für diejenigen welche pignan, als Kandidat daselbst aufgetreten sei. Nirgends aber verbi\sWterstüßung bedürftig seien. Uebrigens glaubt die ‘Times das Wahlgeseß die Kandidatur des Schwiegersohnes eines kommt die einzelnen Grasschasten zu machenden Vorschüsse je dem direnden Oenerals an dem Wohnsige dieses Leßteren. Der Vorw! zurücferstattet werden fönnten, und wünscht, daß die irländi- sei also unmöglich im Ernste zu nehmen, Er rechtfertigt sodann dFutebesiger mehr zu werfthätigem Beistand gezwungen wür- Benehmen der Behörden zu Perpignan, zeigt die Exzesse, welche daß der Staats Schaß und das Ganze dafür zu sorgen Anhänger des Herrn Arago zu Perpignan, zu Prades und zu Ce E sich erlaubt, die Gewaltsamkeiten, die sie verübt, und wie troßdem det Geguer des Herrn Arago zu Prades gewählt worden ser. Arago behauptet, von diesen Gemaltthätigfkeiten zu Prades nis gewußt zu haben. Der Präsident läßt über den einzigen Par graphen der Adresse abstimmen, Unter tiefer Stille wird derselb Fl V. aufgeführten, völlig geschmacklosen und verfehlten Bau- durch Aufstehen und Sipenbleiben genehmigt, dann zum Skrut/ie ein geeigneter Residenz - Palast geschaffen werden könne. nium dur Theilung über das Ganze geschritten und dieses mit gl!“ Bn die Regierung zwar nur 20,000 Pfd. für die drin- foi esserumh des Palastes verausgaben; aber auch diese ei son viel zu groß, da das Geld zwecklos yerschleudert Nic nettator räth eo M a ges a Königin 3 l würdigen neuen Palast im Kensington- Garten zu Abd el Kader befindet sich nach den heute eingetroffenen 4 n ¿ CTINN-Palis ader, die National-Gallerie zu e ai i ranzo} ebäude, worin die leßtere bis jeyt befinde, biete und scheint demnach, wie im vorigen Jahre, wieder den Mona! E nationaler und aeschichtlideer L l A Tan agi A Advertiser meldet: „Binnen den lebten . O zur Begründung einer Universität zu Manchester nahe Pfd, St, vermacht worden, Man erwartet, daß zu die-

Großbritanien und Irland.

London, 2. Sept. Der Staats-Secretair für Jrland, Herr here, is vorgestern nah Dublin gereist... Er wird eine Reise die dürftigsten Bezirke des Landes antreten, um sih an Ort Stelle über die zweckmäßigsten Maßregeln zur Beschäftigung der enden Klassen mit den Behörden zu berathen. Die Corporation

r Spectator tadelt den Plan der Minister, eine Summe jt weniger als 150,000 Pfd. auf innere Verbesserungen des )am-Palastes und den. Anbau eines Seitenflügels zu verwen- hrend es doch. allgemein anerkannt sei, dgß aus diesem unter

welche diese Adresse heute Abends dem König über

reihen wird. - Die Sipung {loß hiermit, und die Kammer wu?

Stämme der S Der Kalifa von Laghu®

L 4) R O E S E: Ee S E TNEI T (S al E S B E RS Li e E t) A E O E Pu

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ser Summe weitere 100,000 Psd. Sk. mittelst 6ffentkcher Subscri tionen hinzukommen, und so kann denn in einigen Jahren a Tie eine Universität besißen, welhe in den allgemeinen issenschasten kei- ner anderen Hochschule nachsteheu, in der Pflege der praktischen Wis=- senschaften aber alle Universitäten übertreffen wird.“

Aus Perth wird berichtet, daß den ¿ahlreihen dortigen Baum- wollenwebern abermals eine Erhöhung des Arbeitslohnes bewilligt worden sei, so daß jeßt ein Weber wöchentlih 10 bis 12 Sh. ver- diene, was 3 Sh. mehr betrage, als der noch vor ein paar Jahren e A. Ueberhaupt hade si die Weber-Bevölkerung seit 15 ahren nicht in so guten Verhältnissen befunden, als jeßt, wozu der billige Preis der Lebensmittel bedeutend beitrage.

Die Naghrichten aus den Fabrik - Distrikten lauten günstiger, und die wiederholten Klagen und Besorgnisse über Stockung einzelner Fa- bricationszweige scheinen sih nur auf die Baumwollen - Juadustrie zu beschränken oder überhaupt übertrieben zu sein, Nach dem Globe war die Fabrication für den inneren Verbrauch im vergangenen Mo- nat ziemlich lebhaft, und die Preise hielten sh im Ganzen gut. Auch 2 U S - R lauten die Berichte günstig, mit Aus- nahme über die Kartossel-Aerndte, welche au ier \{hlechter als im vorigen Jahre ausfallen wird. e aut, Hen Ms 9

Schyweiz.

Kanton Beru. Der Regierungs-Rath hat einmüthig be- shlossen, daß seine Sißungen in der Regel eilt sein A bei Geschäften, wobei dritte Staaten betheiligt sind, z. B. bei diploma= tischen Verhandlungen, über Handels-Verträge 2c., wird dies natürlich nit E

m 31. August is von dem Regierungs -Rathe die Verweisun des Herrn Professor Dr. W. Snell aufgehoben worden. Bas

Wegen des \hlehten Wetters ist das Thuner - Lager aufgehoben worden, die Truppen sind in Thun einquartirt und werden am 2, September ihren Rückmars antreten.

Kanton Waadt. Auch aus diesem Kanton gehen traurige Berichte über Wassersnoth ein. Es sollen dusaetr ded Eb bee sonders in Clarens, Vevey unt Montreux gewüthet haben. Brüen, Weinberge, Bäume u. st. w. wurden weggeshwemmt. Jn Vevey er- tranken vier Personen.

S panien.

Madrid, 30. Aug. Die Regierung hat diesen Abend einen Courier nach Rom abgeschickt, welcher dein Herrn Cents y Aygensa Depeschen überbringt, die denselben anweisen, bei dem Papste die er= forderlihe Dispensation sür die Vermählung der Königin mit ihrem Neffen, dem Jufanten Don Francisco -de Asis, nachzusuchen. Gestern empfing der Jnfant die Qlückwünshe des Ministeriums, des Adels, des diplomatishen Corps ,' der Senatoren und aller notablen Perfv- nen, die in Madrid anwesend sind.

3 Madrid, 29. Aug. Der Telegraph wird Zhnen bereits die Nachricht überbraht haben, daß die Königin von Spanien \ich entschlossen hat, ihrem Vetter, dem jungen Junfanten Don Francisco, Herzog von Cadix, als Gemahlin ihre Hand zu reichen (s. das gestr. Blatt der Allg. Preuß. Z.).

Es scheint, daß E Anfang dieser Woche die Königin und ihre erlauhte Mutter die Erwartungen, welche sie in die Bereitwilligkeit des Prinzen Leopold von Koburg geseßt haben sollen, vereitelt sahen. Die Weigerung dieses Prinzen, ohne die Genehmigung des Königs

der Franzosen auf die ihm gemachten Eröffnungen einzugehen, wurde

durch Vermittelung des englischen Gesandten zur Kenntniß des hiesi- gen Hofes gebracht und die Königin folglih in den Fall gesebt, si für den einzigen übrig, bleibenden Bewerber zu entscheiden. Sie be- rief in der Nacht vom 49En ihre Minißer zu sih und erklärte ihnen im Beisein ihrer Mutter, | sie beschlossen habe, sih mit dem Her- zog von Cadix zu vermählen, Die Minister erwiederten auf der Stelle, daß sie sih dem Willen Jhrer Majestät unterwürfen und das Weitere verfügen würden. Zu diesem Behuf hielten sie gestern eine lange Berathschlagung, in welcher ein heute in der Gaceta ver- öffentlihtes (bereits gestern mitgetheiltes) Dekret verfaßt wurde.

Die Regierung soll entshlossen sein, diesen Cortes die einfache Anzeige von dem Entschlusse der Königin zu machen und sie in der- selben Sißung aufßzulösen.

Ers Leon Abend verlautete gestern Einiges von diesen wihti- gen Ereignissen, bis nah Abgang der Post ein Extrablait des He- raldo ershien und den Beschluß der Königin zur allgemeinen Kennt- niß brate. Gegen mein Erwarten blieb er dennoch fast unbeachtet, und die im Prado versammelte s{höne Welt schenkte dem jungen mit seiner Familie auf= und abfahrenden Bräutigam nicht die geringste Aufmerksamkeit. Als eudlich die Königin selbst mit großem Gepränge erschien und zu dem Palais des Jnfanten hinauffuhr, gab sih die- selbe Gleichgültigkeit zu erkennen, während ih vorausgeseßt hatte, daß die versammelte, den höheren Klassen angehörende Menge die fürstlihe Braut mit ungemessenem Jubel begrüßen würde.

Jm Laufe des Tages fertigte der französishe Botschafter, dem

der Beschluß der Königin sofort amtlih mitgetheilt worden war, zwei

Couriere nah einander nah Paris ab.

Der junge Jufant, in dessen Zügen sih überhaupt selten Froh- sinn ausspricht, zeigte ih gestern Abend noch ernsthafter als gewöhn- lih. Niemand bezweifelt jedoch, daß er durch die huldreihe Wahl, die auf ihn fiel, sich geshmeichelt sühle. Der Jnfant befindet si zudem in der glücklihen Lage, durchaus vorwurfsfrei dazustehen. Er hat s\ch niht als Bewerber aufgedrungen oder um- die Fürsprache eines fremden Hofes nahgesuht. Auch hatten in den leßten Tagen alle möderirten, so wie alle progressistishen Blätter, einstimmig erflärt, daß sie gegen die Vermählung, der Königin mit dem Herzog von

Cadix feine Einwendungen zu machen hätten.

Die beute erschienenen Blätter beider Parteien theilen den Be- {luß der Königin in aller Kürze, und ohne irgend eine Bemerkung hinzuzufügen, mit. Nur der Heraldo wünscht der Königin eine zahlreiche Nachkommenschaft und sagt, der Jusant vereinige mit der Kraft (energia) seines erlauchten Blutes die Aufklärung des Jahr- hunderts, in dem er lebe, und werde mit der einen Hend die An- strengungen der Revolution fesseln, mit der anderen die Justitutionen aufrecht halten, welche die Nation \sih gegeben hätte.

Wenn man nun nah den Gründen fragt, weshalb die den Er-

wartungen beider Parteien im Ganzen entsprehende Lösung der Ver-

mählungs-Frage eine so äußerst kalte Aufnahme hier gefunden habe, so kliegt einer derselben in einem gestern in Umlauf geseßten Gerüchte, das ih mit den Worten des Español hier mitzutheilen mir erlaube.

| „Das französsshe Kabinet“, sagt dieses Blatt, „begnügt ich

nicht damit, daß die von ihm auferlegte Bedingung, der Gemahl der Königin müsse durchaus ein Bourbon sein, zur Ausführung komme. Ueber diese Befriedigung der französischen Éigenliebe würde die spa- nische Nation sich leicht trösten, indem sie bedenkt, daß der Gemahl der Königin ein spanischer und freisinniger Prinz sein wird. Aber man ist|st nicht blos über die Vermählung Jsabellen's IT. übereinge- fommen, man hat zugleich entschieden, daß die Hand der Jnfantin,

unmittelbare Throufolgerin, dem Herzogs von, Monépen ier zu Theil werden solle, Diese zweite Verbindung is fet druta lich beschlossen; es scheint aber, daß man sie nit zugleich, wit der Gai der Königin veröffentlichen werde.““

Den Progressisten fehlt es jeyt, da die Wahl. der Königin auf einen der Söhne: des Jnfanten Don Francisco gefallen; is, an einem Vorwande, um zu Gunsten des: Jufanten Don Enrique: gewaltsam einzuschreiten, Aber sie bestehen nah wie. vor darauf, daß beide Schwestern sich mit den beiden Jnfanten vermählen Gegen, Noch heute sagt der Clamor publico: „Die Vermählung der Könis gin und der Jnfantin muß zu gleicher Zeit geshehen. Jedes anders, Projekt würde den Zwiespalt der Gemüther nur noch: tiefer machen und eine furhtbare Katastrophe hervorrufen. Wenn die franzüsishs Diplomatie sih einbildet, uns unter das caudinische Joh beugen zua können, so irrt sie sich gar sehr. Der Herzog von Montpensier. wird nie mit Genehmigung der guten Spanier den mit dem Blute der Schlachtopfer vom 2. Mai getränkten Boden betreten, weder als Ran, Jsabella's L, noch als Ehemann der Jnfantin, ihrer

ester.“

Der siebenbürger Landtag.

Die Zusammenstellung des siebenbürger Landtags von der des ungarischen wesentlich verschieden. Es giebt nur eine Tafel, wie es in der alten Zeit, ja noch in der österreichischen Periode, auch. in Un- garn der Fall war. Jn Siebenbürgen sind zwar Grafen und Ba« rone, der Magnaten-Titel giebt jedo fein Recht, an den Landtagen tbeilzunehmen. Die Regalisten, welche einen Theil des geseßgebenden Körpers ausmachen, werden durch den Kaiser aus allen Edlen des Landes nah Belieben zusammenberufen und sind in Folge dieser Kö- niglichen Einladung mit einzelner Virilstimme versehene Mitglieder des Landtags. Die Prälaten erscheinen auch nur als Regalisten auf dem Landtage.

Die Deputirten zerfallen in mehrere Klassen :

a) Die Deputirten der Komitate. /

b) Die Deputirten der adeligen Distrikte Fogaras, Kövar und so weiter, die wie in Ungarn dur den Adel des Koritats oder der Distrikte F werden.

4 i Die Deputirten der Szekler Stühle, durch die Szekler bes uhles.

d) Tie Deputirten der Sachsen-Stühle, durch die Volks-Reprä- sentanten gewählt.

e) Die Deputirten der Königlichen freien Städte und sächs Zen Ortschaften.

Es sind nämlich in Siebenbürgen einige Dörfern ähnliche Flecken, die von Alters her 2 Deputirte zum Landtage senden, und diese Des putirten haben gleih allen übrigen ein unbezweifeltes Stimmrecht.

Die Sizungen des Landtages sind verschieden :

a) Die „Nemzeti gyülés”, eine Zusammenkunft der Deputirten der einzelnen Nationen, Ungarn, Szekler, Sachsen.

__ b) Die „Követ gyülés.” Die Zusammenkunft aller Deputirten, gleich den ungarischen Cirkular-Sißungen, sind blos als eine vorláus fige Berathung der Deputirten zu betrahten, und ihre Beschlüsse its “a e Ela Kraft.

n diesen Sißungen wird das Präsidium dur die Deputirten abwechselnd geführt. 2 N Y L

c) Die Landtags=-Sißungen, an welchen auh die Regalisten Theil nehmen.

Der gewöhnliche Präses dieser Sißung is der Statuum Präses, welcher von mehreren, dur die Nation vorgeschlagenen Jndividuen dur den Kaiser gewählt wird und zwar auf Lebenszeit. Der Gu- bernator des Landes kann jedoch, \o oft er will, das Präsidium

- führen, und dann- haben aguch sämmtlihe Gubernial - Räthe Viril-

stimmen.

Das Recht der Juitiative hat ein jedes Individuum,

Der Kaiser pflegt einen bevollmächtigten Commissair zu bestellen, und an diesen werden dann die Repräsentationen und Geseh = Ent« würfe übergeben, und dur ihn gelangen auch die Kaiserlichen Reso- wn G n Landtag. : :

er siebenbürger Landtag beschäftigt ch auch außer der Gase geg v: der Ee der e Beda des o aut

n Ungarn werden nur der Palatin und die Reichs - Kronhlite nis, ne 7e bey ree gewählt, und zwar nat Hint

e des Königsz Siebenbürgen hat hinsichtlih der W j Ober-Beamten ausgedehntere Rhe, NORN S0 MO

Die Stände \chlagen für die Stelle des Gubernator, Hof-Kanz- ler, Landes - Kanzler uud der Gubernial- Räthe mehrere Kandidaten vor (das Verhältniß hinsichtlih des Glaubens und bei dem Guber- nium auch hinsichtlich der Nationen is geseßlich bestimmt), von welchen eas Me ans wählt.

mmtliche Deputirten werden aus der Provinzial - Kasse be- un Maas diese Kasse in das allgemeine Steuer - Quais ie rechnet. : i

Eisenbahnen.

Chur, 20. Aug. Die Eisenbahn=-Zeitung enthält Nah- stehendes: „Vor einigen Tagen i} der Oker Ongerinte a t tons, Oberst Lanicca, von dem Gebirgspasse des Lukmanier zurückge-

kehrt, wo er mit dem Jngenieur Cav. Carbonazzi und Marese Ricci

neue Erforshungen für die Eisenbahn vom Bodensee nach dem Lago Maggiore in Bezug auf die Bergpassage angestellt hatte. Es ist diesen Jngenieuren auh wirklich gelungen, in der Richtung dur das Thal Quitalina einen Weg zu finden, dessen höchster Punkt ungefähr 250 Meter tiefer liegt, als der ursprünglich beabsichtigte Uebergang liber den Lukmanier, und der zugleich eine sehr bedeutende Abkürzung darbietet. Freilih stellt sich dabei die Nothwendigkeit dar, den stei-

| len, die Thäler Quitalina und Ghirom scheidenden Berg durch einen

etwa 6000 Meter langen Tunnel zu durhbohren; dessenungeachtet find

| sie, da sie auh auf beiden Bergseiten eine günstige Anlage ermitteln

fonnten, über das erhaltene Ergebniß sehr erfreut. Cav. Carbonazzi is nach Turin zurückgekehrt, während Ricci auf den Gebirgen zurüdck- geblieben ist, um die noch zu bewerkstelligenden Aufnahmen zu leiten. Rücksichtlich der verlangten Fristverlängerung für den Beginn der Ar- beiten an der Rheinthal-Bahn, der in den Konzessfonen auf den 31,

‘März 1847 festgeseßt war, find von Seiten der Regierungen von

St. Gallen und Graubündten vorläufig günstige Antworten ertheilt, so daß man von den Großen Räthen entsprechende Beschlüsse erwar- m ur Pia teien ug Aus hat s M O Sinne entschieden, jedoch eine ge Bedingung daran geknüpft l

shwerlih vom Comité angenommen wird. O

Nom, 27. r (N. K.) Unter den mannigfachen Plänen, e

die Se. Heiligkeit iu Beziehung auf die im Kirchenstaate herzustellen-

den Eisenbahnen und die damit zum Theil in Verbindung gebrachte