1846 / 256 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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So eben angekommenen Briefen aus Königswart zufolge, hatte Se. Durchlaucht der Staats - Kanzler, Fürst von Metternih, seinen Aufenthalt daselbst bis zum Sten d. verlängert und war dann nah seiner Herrschaft Plaß abgegangen, wo er bis zum 12ten verweilen, hernah die Rüdreise über P antreten wird,

Frankrei.

Paris’, 10. Sept. Der Moniteur bringt eine - Köuigliéhe Ordonnanz, nah welcher die Zahl der Marine-Offiziere erhöht wer=

den soll, und zwar der Schiffs - Capitaine erster und zweiter Klasse |

von 100 auf 110, der Korvetten-Capitaine von 200 auf 230, der Schiffs - Lieutenants erster und zweiter Klasse von 600 auf 650 und der Schiffs - Fähnrichs von 500 auf 590.

Der Herzog von Montpensier ist gestern von Strasburg in Paris angekommen.

Marschall Bugeaud is gestern nach seinem Landgut Exideuil abgegangen, von wo er demnächst sich nah Algier begeben wird, um seinen Posten als General - Gouverneur wieder anzutreten.

Der Erzbischof von Paris ist von seiner Reise dur die Pyre= näen wieder hierher zurügekehrt.

j Jn dem erwähnten Artikel des Journal des Débats über die Kriminal-Justiz wird der kürzlih veröffentlichte Bericht des Groß= siegelbewahrers für das Jahr 1844 herangezogen. Jm Jahre 1826 hat die Verwaltung zum erstenmale begonnen, diese Dokumente zu veröffentlichen. „Es geht daraus hervor“, heißt es in dem Artikel, „daß wir jeßt die Berichte von 19 nah einander folgenden Jahren haben. Der vor uns liegende Bericht i jener von 1844. Das allgemeine Resultat, welches wir zu konstatiren haben, bietet nur eine sehr leichte Verbesserung gegen das vorhergehende Jahr dar. Wäh- rend des Jahres 1844 haben die Assisenhöfe kontradiktorish über 5379 Anklagen statuirtz im Jahre 1843 hatten sie deren 5394 oder nur 15 mehr abgeurtheilt. Von den im Jahre 41844 abgeurtheilten Anklagen hatten 1612 Verbrechen gegen die Personen und 3767 Verbrechen gegen das Eigenthum zum Gegeustande. Jm Jahre 1843 zählte man nur 3623 Anklagen wegen Verbrechen gegen das Eigenthum, und die Zahl der Anklagen wegen Verbrechen gegen die Personen betrug 1774. Die 5379 Anklagen im Jahre 1844 umfaßten 7495 Beschuldigte, 31 weniger als im Jahre 1843. Vergleicht man die Zahl der im Jahre 1844 gerichteten Beschuldigten mit der Gesammtzabl der Bevölkerung des Königreichs, so hat man in mittlerer Zahl im Jahre 1844 1 Angeklagten auf 4757 Einwohner und im Jahre 1843 1 Angeklagten auf 4737 Einwohner, Unter der Gesammtzahl der Angeklagten zählt man 3761, welche weder lesen noh shreiben fonn- tenz 2299 fonnten unvollkommen lesen und schreiben, 885 besaßen diese Kenntnisse in einem hinreichenden Grade, um daraus Vortheil zu ziehenz endlih hatten 250 einen höheren Unterricht in diesen Ele- mentar=-Kenntnissen erhalten. Das Verhältniß der Freisprehungen zu den Verurtheilungen war im Jahre 1844 das nämliche, wie in den Jahren 1842 und 1843, nämli 32 von 100. Jm Jahre 1844, wie in den Jahren 1842 und 1843, bilden die Angeklagten im Wie- derbetretungs- oder Rükfalle das Viertel der Gesammtzahl der An- geklagten. Dieser leßtere Umstand bedarf keines Kommentarsz er zeigt, wie sehr verdorben die Luft in unseren Gefängnissen und Bagnos ist. Er beweist, daß die Detail - Reformen, welche in den Central- häusern versuht worden sind, die Resultate, die man davon erwartete, nicht hervorgebracht haben, oder vielmehr, daß sie gänzlich unwirksam gewesen sind. Die daraus zu ziehende Folgerung t, daß unsere Ge=- fängnisse und Bagnos Heerde einer unabhelflihen Verderbtheit sind, und daß das einzige Mittel gegen das Uebel ia dex Gefängniß-Reform liegt, Dies is das Mittel, welches wir unsererseits stets bezeichnet haben, und das wir sehnlichst herbeiwünschen.

Die spanishe Vermählung wird von den hiesigen Blättern in Folge eines zweiten Artikels der englishen Times über diesen Ge- genstand von neuem erörtert. Das englishe Blatt bleibt zwar bei seiner früher ausgesprochenen Ansicht stehen, daß eine Verbindung des Herzogs von Montpensier mit der spanischen Junfantin für Eng- land nichts zu bedeuten habe, läßt si aber doch mit großer Bitter- keit über die ganze Sache aus. Man isst hier erstaunt über diese wetterwendishe Sprache der Times und vermuthet dahinter allerlei auf die Politik Englands in dieser Frage bezüglihe Vorbereitungen, derselben zu begegnen, zumal da auch das Haupt= Whig - Organ, die Morning Chronicle, in noch weit stärkerer, direkterer Weise si gegen die beschlossene Vermählung erflärt, Das Journal des Débats hat von dem Artikel der Times keine Notiz genommen, heute aber veröffentlicht es den Artikel des Whigblatts mit der Be- merkung, daß derselbe wohl nicht offiziellen Ursprungs sein könne; „denn'‘, heißt es, „wenn das englishe Blatt wirklich bei dieser Ge- legenheit die Ansicht eines bedeutenden Staatômannes ausdrüdte, #o würde der Artikel jedenfalls eine würdigere und vernünstigere Form haben.“ Das Journal des Débats kommt übrigens heute auch ín einem besonderen Artikel auf die Vermählungs - Angelegenheit zu= rüdckd und preist die glückliche Beendigung derselben als eine sür Eu- ropa große politische Thatsache und als eia Ereigniß von unermeß- lichem nationalen Interesse für Frankreich. „Wir behaupten““, shreibt das ministerielle Blatt, „daß die Vermählung der spanischen Jnfantia mit einem Sohn des Königs für uns ein großes nationales Juteresse hat; wir würden sagen, sie habe auch ein großes dynastisches Jn- teresse, wenn wir die Dynastie von der Nation trennen könnten, Aber Alles, was den König und die Seinigen angeht, das geht auth Frankreich an. Die Dynastie, welhe wir auf den Thron erhoben haben, isst die Grundlage unserer Justitutionen. Auf ihr ruht seit 16 Jahren die Erhaltung unserer Freiheiten, unserer Unabhängigkeit,

unserer Sicherheit, Wir tragen hierbei kein Bedenken, denjenigen |

entgegenzutreten, welhe mit Hochmuth die Fürsten - Bündnisse zurück- weisen und das Gewicht, welches sie in deu Angelegenheiten der Welt ausüben, in Abrede stellen wollen. Wir wissen den Werth der- selben sehr wohl zu würdigen. Wir wissen allerdings wohl, daß cs sich hier niht um die Erneuerung des Familienpaktes handeit, wir wollen au niht an ein Bündniß dieser Art Grundsäße und Junteressen anknüpfen, welhe nah den großen Revolutionen, die man erfahren hat, auf ganz anderer Basis beruhen z aber wir lassen dies doch die Angelegenheit einer Familie nennen, einer Familie indeß, in welcher die Größe des Landes ganz uud gar enthalten ist. Diese Größe is es, welhe durch die allmälige Wiederherstellung der Einheit des Hauses Bourbon einen neuen Glauz und einen neuen Aufschwung erhält. Drei der erften Throne Europa’s einnehmend, nähert und verbindet sih diese große Familie mit jedem Tage immer mehr. Der erste Schritt dazu war die Anerkennung der Königin von Spanien von Seiten des Hofes von Neapel, der zweite die Heirath des Herzogs von Aumale mit einer Prinzessin von Neapel, der dritte is die Verbindung des Her- zogs von Montpensier mit der spanischen Jufantin. Diese Verbin- dung möge unter den Auspizien des weisen und großen Fürsten zu Stande kommen, den sih Frankreich zum Souveraik gegeben hat z es ‘ist ein Glanz, der von dem Könige auf das Land zurückfällt.“ m Schluß dieses Artikels wird Herrn Guizot, als dem glüetllichen Leiter dieser Angelegenheit, Weihrauh gespendet.

Die deutschen Auswanderer, deren baldige Ankunft zu Oran ge- meldet worden, find nah Afrika abgegangen, Fünf Schiffe, welche

rag (aach zweitägigem Aufenthalt daselbs)

Le E E Di É E E L e

1090

Dünkirchen vom 23. August bis 4. September verließen, haben deren 882 an Bord genommen. j

General Narvaez hat in Begleitung dreier Cortes- Mitgl.eder die unter seiner Verwaltung bedeutende Stellen bekleideten, Paris : verlassen, um direkt nah Madrid zurückzukehren.

Joseph Henry is aus der Conciergetie in das Gefängniß von la Roquektte gebraht worden, von wo Er binnen wenigeu Tagen nach dem Bagno von Rochefort abgeflihrt werden wird.

Der Courrier français behauptet, es hätte zwischen dem Kommandanten der französischen Kriegsbrigg „Zebre““, die an der Küste von Madagaskar kreuzen sollte, und dem Kommandanten einer eng- lischen Korvette ein heftiger Streit stattgehabt , der auf die Besiß- nahme eines wichtigen Punktes an der Bay von Diego Suary von Seiten der Engländer Bezug haben soll.

*./ Paris, 9. Sept. Jnmitten des lebhasten Juteresses, wel- ches die nun ihrer Lösung entgegengehende Frage der Vermählung der Königin von Spanien und ihrer Schwester allgemein erregt, und während die französishe Presse fast aus\cließlich seit einigen Tagen mit diesem Gegenstande sih beschäftigt, verdient doch die persönliche Stellung des Herrn Thiers und die neue Lage, in welche einige der sogeuaunten dynastishen Oppositiousblätter, nämlich der Siecle und der Constitutionnel, der eine aus eigener Wahl, der andere in Folge von Umständen, die von den bisherigen Patronen desselben unabhängig sind, verseßt werden, besondere Beachtung. Was zuerst Herrn Thiers betrifft, so ist dessen politische Laufbahn mit all den verschiedenen Phasen und Wechseln, die er durchgemat hat, hiurei- hend bekannt, als daß. es zur Aufhellung seiner gegenwärtigen und zukünstigen Stellung mehr bedurste, als einiger Rückblicke auf die wesentlichsten Momente seiner Vergangenheit. Bis zur Juli-Revo=- lutíon von 1830 war bekanntlich Herr Thiers einer der thätigsten, fühnsten und auch talentvollsten Mitarbeiter des damaligen Oppositionsblattes le National, das wesentlich verschieden von dem jeyt bestehenden gleichnamigen Blatte, welches den republikanischen Jdeen mit Hinnei- gung zu den mehr oder minder deôpotischen Grundsäßen des Kaiser- thums huldigt, zwar mit großer Energié die Prinzipien der damali- gen liberalen Partei vertrat, aber doch stets innerhalb der Gränzen der constitutionellen Monarchie sih hielt. Bis 1830 vom Parlamente ausgeschlossen, da ihm- die dazu geseplich nothwendigen Eigeuschaften für den Eintritt in dasselbe gefehlt hatten, begann er sein Wirken als Mitglied desselben erst nach der Revolution, Von da an war Herr Thiers, bald im Kabinette als Minister sißend, bald nur seinen Play auf den Bänken des Palastes Bourbon als Deputirter einnehmend, einer der entshiedensten Vorkämpfer der großen fonservativen Partei oder, wie man sie anfangs nannte, der Partei des Widerstandes, jener Partei, deren festem Zusammenhalten und entschlossener Haltung vorzugsweise die Befestigung der neuen 1830 gegründeten Ordnung der Dinge gegen die vielfsahen / und shweren Stürme beizumessen ist, welche diese in den ersten Jahrcn nah der Revolution bedrohten. Wie Herr Thiers in den Jahren von 1830 bis 1836 bald auf der Tribüne mit der Waffe des Wortes, bald in den Stroßen von Paris und vou Lyon, als die Emeute dieselben zum Schauplagz trauriger Begebnisse machte, an der Seite der Generale, welche die Linie und die Natio- nal-Garde gegen die Meuterer zum Kampfe führten, für Erhaltung der geseplihen Ordnung ohne Furt vor persönlicher Gefahr mit in die Schranken trat, weiß Jedermann, und wie er, als das Uebel einer maß- und zügellosen Presse immer drohender für die ganze Gesellschast (ih zeigte, keim Bedenken trug, bei den Kam- mern die N welche heute noch bestehen, zu beantragen und durchzujeßen, weiß -man niht minder. Jene Zeit und jene Afte bilden unstreitig die Glanzperiode in seinem gan- zen politischen Leben und Wirken, und hätte er sich in der Stellung, die er damals einnahm, in ‘dem Vertrauen, das sein Name in jener Epoche einflößte, zu erhalten gewußt, so würde er heute noh jenen großen Einfluß in der Kammer wie im Lande besißen, der durch seine darauf folgenden Fehler seitdem immer mehr gesunken i|. Schon 1837 trat das Zerwürfuiß zwischen ihm und Herrn Guizot immer entschiedener hervor. Doch vereinigten sih Beide noch einmal gegen den gemeinschastlihen Gegner, den Grascen-Molé, indem sie zum Sturze des von diesem geleiteten Kabinets mit den Herren Odilon Barrot, Berryer und Garnier Pages (dem verstorbenen Bruder des jeßigen Deputirten) sich an die Spiße der berüchtigten Coalition von 1839 stellten, welcher es wirkli endli gelang, ihren Zweck zu erreichen, ohne jedoch die Häupter sogleich wieder zu der Gewalt zu bringen, welche sie bei ihrer Theil- nahme an der Coalition vorzugsweisé im Auge gehabt hatten. Die Coalition hatte in die Reihen der früheren ajorität, von welcher sich hon vorher einzelne Elemente abgeschieden hatten, um den so- genannten nun auh wieder in Vergessenheit versunkenen Tiersparti zu bilden, die Verwirrung, die Jnudisziplin vollendet, und die Zusammen- sezung des Ministeriums vom 12, Mai nach der blutigen Emeute gleichen Datums war gewissermaßen die Verkörperung der eingerissenen Ver- wirrung. Eine gewisse Anzahl heller sehender Köpfe in der Kam- mer sahen schon damals ein, daß dieser Zustand, wo alle Banner, alle Meinungen durchcinandergeworfen ein Chaos - bildeten, dem es an festen Grundsäyen, wie an bestimmten Ziclpunkten, gleihmäßig fehlte, niht andauern fönne ohne die verderblichsten, heillosesten Fol- gen für die ganze Zukunft des Landes und seiner Institutionen. Aber es fehlte noch an entschlossenen Führern, die, das Ruder mit kräftiger Hand ergreifend, wieder Ordnung in dieses bunte Gemengsel von he- terogenen, daher sih widerstreitenden Elementen zu dringen unter- nommen hätten. Damals war der Augenblick, wo es galt, den rich- tigen Weg wieder zu finden, den man verloren hatte. Selbst Män- ner von so unbestreitbarem Talent, wie die Herren Guizot und Thiers, nicht zu reden von den Broglie's, Dudhatel's, Villemain's und neh so manchen Anderen, vermochten nicht, so bald sih. wieder zurechtzu=- finden. Das Ministerium vom 1. März endlich sollte den Bruch herbeiführen, Jm Anfange desselben waren Herr Thiers und Herr Guizot uoch auf derselben Bahn, dieser nahm von jenem, der Minister - Präsident geworden war, noch den Botschaf- terposten in London an, Herr Thiers beharrte in. dem vergeblihen Bemühen, aus den sich widerstrebenden Elementen endlich eine fom- pafte neue Majorität bilden zu wollen, während seine urplößlih ein- geschlagene abenteuerliche Politik und die den Fricden der Welt be- drohenden Folgen derselben Herrn Guizot die Augen öffneten und ihn auf den Weg, den er nie hätte verlassen sollen, zurückführten. Was er seitdem durch die Wiederkonstituirung der großen konservativen Partei erreicht, liegt Aller Augen vor, aber wohin Herrn Thiers sein fortgeseßter Jrrthum gesührt, nicht minder. Es i} eine fast unbe= greiflihe Erscheinung, wie ein Mann von so \{arfem Verstande, wie Herr Thiers, in solchem Grade den Stand der Meinungen, die Wünsche und Bedürfnisse seines Landes verkennen konnte, ais er gethan, wie er, von Fehler in Fehler verfallend, gleichsam absihtlih Alles aufbieten konnte, seine Stellung völlig zu untergraben. Er zeigte sih wie von einer Verblen- dung befallen, in welcher sein Verhalten bei einigen wenigen Anlässen, wie z. B. bei der Verhandlung über das Regentschaftsgeseß 1842 nach dem Tode des Herzogs von Orleans, nur als ein seltener líchter Mo- ment ershienen ist|. Herr Thiers wollte und will wieder Minister werden, das is mit dürren Worten das Ziel seines Strebens. Aber sein größter Feind hätte ihm nicht schlimmere Mittel dazu rathen können, als die er gewählt hah So sehen wir ihn seßt ohne Kre-

n von allen Seiten, die [ ch das Resultat der lebten fritischen Punkte angelangt, wo ez dem regierenden Prinzip zushn 3 d Einsicht in ihm die frühere Herr(Miedigt sei, auf die Course günstig einwirkte, ist jeßt die gegenthei- So weit is es gekommen, daß er jev ehen wird, bald aben wird. V ganze Bedeutung iy eren Seiten . hört man bereitz allmäligen Wiederanschlusses an die j Will er sih nicht gänzlih zu Grunde j Ende auch nichts Anderes übrig bleiben,

dit im Lande, mißtrauisch angesehe Hoffnungen seiner kleinen len vollends vernichtet, auf dem en muß, ob er definitiv oder endlich der besseren äumen will. el in konservative Hände über es Organ in der Presse me avon wird seine

wieder einr Constitutionn ‘einziges unbedin Entshluß e Zukunst a Wahrscheinlichkeit seines servative Partei äußer ten, so wird ihm am

Großbritanien und Irland.

London, 9. Sept. Die engli lih übereinstimmend in ungünstigem spanische Vermählungs - Angelegenheit , Herzogs von Moutpen Die Times modifizirt in einem früher geäußerte Gleichgültigkeit und i der einmal ausgesprochenen Ansicht be| einen französischen Prinzen aufd üirde das eben so unflug sein, wi von Menschen und Mitteln in Al ahrzehend wiederholten Versuche, Sh a unschicklih würde es sein, alle Pi Höfen verbieten und ein absolutcsV beiden verwandten Kö::igshäusern beh auch England die Macht dazu für einige sie zu behaupten?- Würde Gegentheil zu einem Ch da die Jnfantin die Schwiegertochter das Amt eines Armen-Commissairs mit einem Jahrgehalte von ll und er dadur eines Tages der en kann, so bleibt nur ü nach teu bestmöglichen Hoffnung, daß die Wii alen Veränderungen, welhe doch nur, ößeren abgeben werden, Um beider Nationen n renen au feruer bestehen lassen t f errihtet und is gewohnt, jede Welches Junteresse hat Fran in gleichem de eine der größten Kalamitäten d die widerwärtigste Verwickelung, dur y Frage gebunden zu sein. von dem allenthalben bereiten ü Constitution und Freiheit des Donquixotestreihen uns politische bewegeu könnten, jedenfalls ersohnu oder Schwiegertochter un r ein überflüssiges Uebel halten, Krieg aus anderem als ti Angenommen aber, ein sein Sohn nah Hause t würde? Möchte es nie so würden unsere Nachbarn viell und diefer Kön Mißgeschicke, dessen Zeug daß der König der seine Unterthanez enz sein Sohn «é Vaterhaus, und

aen wird, d Von mehr

{e Presse äußert i jehtj Sinne für Frankreich übe soweit dieselbe nämli sier mit der Jufantin Y

Verbindung des : | zweiten Artikel

Luisa angeht. diesen Gegenstand ihre jeßt bitter, obschon sie be Wenu man der Königin hätte wollen, sagt dies Blatt, so französishe Vershwendun wie die zweimal in einem zu erobern. Lächerlich aber, j Beziehungen zwischen den bei zu Heirathen zwischen ten zu wollen. Hätte wie lange würde es im Stande sein, ches Austreten niht in punfte machen? Genug, "s werden so spanischen Königin werd Verbindung uns Gern hegen wir

Spanien das

wig Philipp gervater einer jür eine so gefährliche zien umzusehen. der Zeit und die sozi sie waren, die Stufen zu weit gr Wiederkehr früherer Uebe hoffen wir, daß man die Py Die Natur hat dieses Bollwer leidigung ihrer Gesebe in Spanien, „Diese Nation wür unhaltbarste Stellung, lihe Bande an eine spanische wenn ein spanisher Souverain, Rathe verlockt, die Krone gege n wollte? Zu welchen heilnahme auch

l verhüten.

zu rächen.

das England arin sehen,

sinaung und T wir die Nothwendigkeit, Schwie Souverains wieder einzuseßen, der That vermögen wir uns einen öffentlichen Grunde kaum zu denken. zosenkönig erlebte,

und seine Schwieger tragen z allein k eben so fühl und eine heilsame sein müßte.

zosen seine Ste Pyrenäen wi

daß eines Tag tochter verba âme es dahin, flug geworden sein, Lehre nehmen aus dem Große Hoffnung hegen wir, llung kenne und wisse, wer rd man ferner bestehen la Zeit sein Vaterland vergessen und chen Linie der Bourbons wird man ge Spanien zu regieren.“

Auf einer weit entschiedene Politik in dieser Ang Jn einem längere Vermählung des H Königin als und legt no

ren Opposition gegen die franzis beharrt die Morning Chroni! gestern die beabsidi mit der Schwester der spanischen Jus dem Journal daß England diese Verbin Gleichgültigkeit geschehen | dieChronicle, „enthalten wir un} weit die Beziehungen zwischend Eine solche Diskussion würde von er Erfolg wird unserer Ansitht! die Heirath der Jufantin mil! spanischen Ursah wenn man sie erzwänge, d langdauernden Krieges ff t nun, erstens, welche di} F er diesen Gegenstand sind? zweitens, n} ? drittens, welche Widers}: welches Ri!

Artikel bezeichnete sie erzogs von Montpensier eine „diplomatishe Entführung““ chmals Protest ein gegen Débats ausgesprochene Vermuthung, enehmigt habe oder sie au Jnzwischen““, schreibt Diskussion über den Gegenstand, so reich undEngland in Betracht fommen. und unnüy sein, Denn wir glauben \prehèn, wenn wir behaupten, daß von Montpensier aus rein nden oder, daß, Scauplay eines blutigen un Die Chronicle untersu

ch nur mit

en entwedt! nicht stattfi die Halbinsl neuem der den werde.“ sinnungen Spaniens üb Kraft Frankreichs in jen mittel den Spaniern zu diese Verbindung wahr Fravfkreih und England ausü erblickt das Bla Zu keiner Zeit, so lautet sind die Franzosen tigen Augenblicke, selbst die Mod

em Lande liegt Gebote stehen und viertens, heiuliherweise auf die Be,iehungen zw) ben werde? Jn den Antworten al tt die Bestätigung seiner oben mitge das Raisounnement dieses A 1 so sehr verabs lle politischen | so weit sie dem? haben sch eng verbunden} u machen. et und es läß!} 14ten d. M. zusammen} gegen die Durchführung dieser

Man erkennt allgemein, di darin bestchen würde, det ? sucht, und welche jet dat Das jeyt v0

diese Fragen ten Ansicht. tes im Wesentlichen, worden, wie im teien ohne Unterschied, flusse der Camarilla nit unte diesen französishen He Volke im Allgemeinen annehmen, daß în den Cortes, sollen, eine fompakte Majorität schen Jutrigue entscheiden wird. nächste Folge der ominösen Heirath zu Stanke zu bringen at, den Machtbesiß zu fichern. andes gegen die Entwickelung der ® de dadurch verew elben aus den s{hwachen un ie kräftige Hand des französische so sage man sich allgemein, es rößerung seiner F würde es dafür gesorgt haben, dd den Repräsentanten des spanischen de die Sache nicht im bgemaht und ni daß die Ankunft der Versammlung der eit zur Berathung bleiden jeßt den Unterdrücker je adrid zurückberufen, denn da iderspenstige Dessenungea

in Spanier

Î

an scheitern z

herrscht dieselbe Gesinnung,

tei, welche sie der in Händen h hende System des Widerst tutionellen Freiheit in S noch dazu die Leitung de der Königin Mutter in d übergehen. Hätte Frankrei, Spanien gemeint und nicht Macht im Auge gehabt, Heiraths- Antrag ofen gelegt worden wäre; es wür binette der Königin M gesorgt worde pensier mit : daß lehteren kaum Z würde man nicht gerade Narvaëz, nah L um nöthigenfalls die Zustimmung zu bringen,

anien wür

blos die Ver

des Herzogs von Cortee znsammeutref

in Spanien,

T

hronicle ihre Ueberzeugung wiederholen zu können, daß das spa- he Volk nie zu der Heirath konsentiren und daß dieselbe deshalb nicht stattfinden werde. Wáhrend anfangs die Nachricht, daß die spanische Heirathsfrage

e Wirkung eingetreten, weil die späteren Berichte, wie der Globe erst, die Schattenseite der Frage als überwiegend herausgestellt ven. An der Börse hält man nämlich die nun gewisse Vermäh- 1g des Herzogs von Montpensier, die Abdankuug des Herrn Istu- und die erwartete Rückkehr des Generals Narvaez für Ereignisse, [he uit blos das gute Einvernehmen zwischen fremden Mächten, ndern au die innere Ruhe Spaniens zu stören geeignet seien.

Nach der Birmingham=-Gazette ist der Zustand des Eisen-

¡ses in Süd=-Staffordshire befriedigender, als scit vielen Jahren. e größeren und fleineren Hüttenwerke haben vom Jn- und Aus- ide bereits so viele Bestellungen erhalten, daß mehrere Jahre zu er Ausführung nicht zureihen werden. Wahrscheinlich wird man der nächsten Quartal - Versammlung die Preise steigern. Jm igen Jahre belief si die Ausfuhr britishen Eisens auf 286,000 nnen, und dieses Jahr wird fe noch weit bedeutender sein.

Die Protectionisten von Essex werden am 25sten dem Herzoge n Richmond und Lord Bentinck ein großes Diner veranstalten.

Zu Dublin sollte vorgestern auf Befehl des Lord-Statthalters eine ehzimraths-Sißung im Schlosse abgehalten -und darin ein Beschluß a die Maßregeln gefaßt werden, welche angemessen erscheinen, um

Erlaß des Schaßamts wegen Unterstüßung der Armen zur zweck-= lichen Ausführung zu bringen. Der Spectator klagt darüber, ÿ nah den Berichten aus Zrland fast überall die Gutsbesißer sih igern, den ihneu doch billigerweise obliegenden Antheil an der (seleistung für die Nothleidenden zu übernehmen.

Unterm 5. September wird der Times aus Dublin geschrie= 1: Obgleih eine Vakanz in dem betreffenden Departement gar 4t amtlih angekündigt worden ist, so wird doch heute oersichert,

0 Pfd. St. dem Unterhausmitgliede, Herrn Morgan John

\Connell, übertragen worden sei. Die Nation räumt zwar seine lfommene Befähigung für diesen Posten willig ein, aber sie be- jgt sehr, daß ein „O'Connell‘““ ein besoldeter Beamter Englands de, weil zu erwarten stehe, daß shwache und fäufliche Menschen ses Beispiel in ihrem Interesse ausbeuten würden. Der neue Ar- n-Commissair i} ein Vetter des Agitators.

Der Tipperary Vindicator meldet, daß bei Portroe in rtiger Grafschaft elf aus 60 Personen bestehende Familien durch en Gutsbesißer von Haus und Hof vertrieben worden seien. Die muth dieser unglücklihen Pächter habe allgemeines Mitleid erregt, e zahlreihe Polizeimannschaft aber jedem Widerstande des Volkes gen die Austreibung vorgebeugt.

Während des nächsten Winters soll in Jrland die Aufführung d Ausbesserung von Kasernen und militairischen Forts in sehr um= sendem Maßstabe betrieben werden, weil dadurch der doppelte Zweck eht wird , den Truppen ein besseres Unterkommen zu verschaffen d den armen Leuten lohnende Arbeit zu geben. Die Kosten der hen Kaserne in Cork sind auf 12,000 Pf. St. veranschlagt.

Die Gazette enthält heute die offizielen Depeschen des Capi= n Hotham über die Rückehr der Expedition aus dem Parana. je bestätigen, daß von den 110 Kauffahrteischisfen drei haben auf- geben werden müssen, die übrigen aber ohne Verlust, außer gerin=

Beschädigung durch Stückfugeln in Rumpf und Tauwerk, ent- men sind. Die convoyirenden Kriegéschisse büßten vor den Bat-

Ficen vou San Lorenzo 4 Todte und 10 Verwundete ein,

Dänemark.

_Wyck, 8. Sept. Unterm 7ten d. M. hat der König beshlos= j, der \chleswig-holstcinschen Regierung auf Gottorf eine veränderte ganisation zu geben, wonach dieselbe für die Zukunft aus einem ¡sidenten und vier Regierungs-Räthen bestehen wird. Die bishe- je Eintheilung der Regierung iu zwei Sectionen und die davon hängige Geshäfts- und Comtoir - Eintheilung wird aufgehoben.

Präsident und jeder Rath erhält ein Expeditions-Büreau für zu seinem Ressort gehörenden Geschäfte. Jn Folge dieser Ver- derung sind die bisherigen ses ältesten Regierungs - Räthe unter ibehaltung ihres Gehalts als Wartegeld entlassen. Der bisherige ef der zweiten Section, Etatsrath Kraus, is zum Konferenz-Rath annt, Die neue schleéwig-holsteinshe Regierung besteht aus dem herigen Amtmann der Aemter Gottorf und Hätten, Kammerherrn

Scheel, als Präsidenten, und den Regierungs - Räthen Heinzel= nn und von Harbou, von Rumohr und Höpfner.

Die Versammlung der Provinzial - Stände für das Herzogthum hleswig wird zum 21, Oktober zusammenberufen werden. Der gierungs- Präsident, Kammerherr von Scheel, ist zum Königlichen

Mhmmissair ernannt worden.

S weiz.

Kanton Bern. Der Große Rath hat in seiner Sibung

2. September einen Dekrets- Entwurf genehmigt, nah welchem sofortiger Ausarbeitung einer ganzen Reihe von Geseßbüchern eine seßgebungs - Kommission von sieben Mit liedern und zwei Redak=- n (einer für den deutshen und einer für den französischen Kan- theil) aufgestellt werden soll, deren Wahl der neuen Regierung lassen wird. Jn dersclben Sißung wurde das Amnest!e- Dekret t dem Zusaße genehmigt,» daß das Lösegeld für die im vorigen hre in Luzern gefangenen Freishärler im Betrage von 70,000 Fr. selben deln und vom Staat übernommen werde.

Kanton St. Gallen. (Eidg. Z.) Nah den neuesten Be- jten, die von Rom aus in St. Gallen anlangten, wird die Bestä- ing des Bisthums nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wes- sens joll sich der heilige Vater günstig über dasselbe geäußert und

verwundert haben, daß dasselbe noch niht geordnet sei.

Ju der Nähe der St. Martinsbrücke, eine Stunde von St.

, über welhe die neue Straße von St. Gallen nah Heiden

it, hat sih am 6. September Abends 54 Uhr ein ergreifendes

u Katt glüd ereignet, Links von der Brüe sind die ersten Anfänge einer ehrlid (f ten Straßeulinie nah Untereggen gelegt. Ueber dem dortigen Fuß=

ge befand sich eine große Felsenpartie von beiläusig 50 Fuß Länge. è zu der genannten Zeit zwei Mädchen, über den alten, mehr rets vit Fußweg kommend, bei der Felsenstelle anlangten, stürzte der dn senkrecht sich von der Wand losmachend und die Mädchen in L Schlutht der Goldach sleudernd, mit donnerähnlichem Ge- i, verab, Ein Vieh hütender Knabe sah dem Unglück zu. Der L der Felômassen is grausenhaft; sie füllen als Schutt und gewaltige Blöcke das ganze Bett der Gcldach, die oberhalb E hoh ausgestaut is. Die Art der Verschüttung ließ keine he zur Rettung der Verunglückten zu.

tet aber gla F

- 1091 SASESTEL A

Pisa, 3. Sept. (A. Z.) Vorgestern Morgens 10 Uhr fühlte man in Livorno wieder einen leihten Erdstoß, der hier in noh ge=- ringerem Maße wahrgenommen worden sein will. Nach den allge- meiuen Erfahrungen sind solche, einem großen Erdbeben folgende, spätere Undulationen in der Regel die leßten Zuckuugen der in völlig unbekannten Tiefen wirkenden vulkanishen Kräfte. Es ist daher zu hoffen , daß wir hier im Toskanishen am Ende der Sthrecken sind, welche so viele Länder des Erdbodeus häufig aber in unbestimmten Zeiträumen heimsuchen. Seit unvordenklichen Zeiten haben in Tos- rana feine Erdbeben dieser Art stattgefunden; was man früher wahrnahm, waren jene leihten Erdstöße, Fortpflanzungen aus Sicilien oder Calabrien, welche man au in großen Entfernun- gen empfindet. Sonst is für Jtalien das Erdbeben eben ein Gast, der sich bald da, bald dort anmeldet, aber Jedermann bekannt ist, Sehr merkwürdig is in jeder Hinsicht der Besuh der am meisten beschädigten Orte in den Collinen. Die großen Orte Lorenzana und Orciano gleichen, wie ein alter Militair sehr rihtig bemerkte, völlig bombardirten Städten. Die Zerstörung is grausenhast. Orciano, mit über 800 Einwohnern, is buchstäblich ein Schutthaufen, nur von einer Villa und der Kirche sind die Mauern stehen geblieben. Ge- gen 100 Personen wurden shwer verwundet, 16 auf der Stelle ge=- tödtet. Die Zahl der Opfer würde zur Nacht oder jeder anderen Tageszeit weit größer gewesen sein; viele Einwohner waren im Freien, viele entsprangen noch glücklih den einstürzenden Häusern, da hier die Bebung 25 bis 30 Sekunden dauerte. Jn Lorenzana, mit 550 Einwohnern, ist nur ein Haus bewohnbar geblieben, es is dies das Wirthshaus, welches ganz neu gebaut und erst 6 Tage bezogen worden war ; an slarken Rissen und Beschädigungen fehlt es auch hier nicht. Die Gazzetta di Firenze giebt in ihrem Blatt vom 29sten bereits einen ausführlihen Bericht über den Umfang der Zerstörungen, der aber auh noch viele Lücken hat. Nach Allem, was bis jeyt bekaunt wurde, fann man annehmen, daß die Erschütterung mit ihrem Cen- trum in deu Collinen etwa über 100 Quadratmeilen mit ziemlicher Stärke wahrgenommen wurde. Ueber 20 größere und kleinere Ort- haften haben mehr oder weniger gelitten und die Zahk der unbrauch= bar gewordenen oder stark beschädigten Gebäude beläuft sich gewiß über 1000, darunter ansehulihe Kirben und Villen, Jn den Bâdern vou Caóciaua z. B. stürzte das Casino ein, Die Zahl der Getödte- ten is über 60, die der ernstlich Verwundeten über 400. Den Sha- den soll man auf etwa 3 Millionen Scudi, was vielleicht doch zu hoh und nur als ganz vorläufige Annahme zu betrachten ist.

S panien.

3 Madrid, 3. Sept, Ueber die Art und Weise, in wel=- her die Hand der jungen Jnfantin, Sehwester der Königin, für den Herzog von Montpensier in Anspruch genommen wurde, erzählen die vertrauten Freunde der Minister Folgendes: Sobald in der Nacht vom 27sten der französishe Botschafter durch den Minister-Präsiden= ten, Herrn JZsturiz, in Person davon benachrichtigt worden war, daß die Königin den jungen Jnfanten Don Francisco zu ihrem Gemahl gewählt habe, erwiederte er, daß er nicht länger zögere, um die Hand der Jufantin, Schwester der Königin, für den Herzog von Mont- pensier anzuhalten. Da nun Herr Jsturiz den Botschafter befragte, ob er zu diesem Schritte förmlih ermächtigt wäre, zog dieser die desfallsige Vollmacht, die chou früherhin ausgestellt worden zu sein eint, aus seiner Tasche hervor und überreichte sie, fertigte auch am 28sten Morgens vier Uhr einen ourier nah Paris ab.

Der englische Gesandte erhielt am 29sten das an das gesammte diplomatische Corps gerichtete Ruudschreihen des Minister-Präsidenten, in welchem der Entschluß der Königin, sich mit ihrem Vetter, dem Jufanten, zu vermählen, angezeigt wurde. Am 30sten stellte derselbe Gesandte dem Minister-Präsidenten eine Note zu, in welcher er deu Empfang des Rundschreibens bescheinigte und hinzufügte, er hätte zu geda Zeit, obwohl nicht auf amtlichem Wege, erfahren, daß die

ermählung der Jnfantin, Schwester der Königin, mit dem Herzoge von Montpensier beschlossen worden wäre. Diese ganz unerwartete Thatsache müsse ihn, den Gesandten, um so unangenehmer überraschen, als seine Regierung wohl darauf hätte rehnen dürfen, daß cin Pro- jeft, dessen Ankündigung von ihr und vermuthlich auch von anderen Höfen Europa?s mit Refrenibén aufgenommen werden würde, auf eine andere, seiner Wichtigkeit mehr entsprechende Weise zur Ausfüh- rung gebraht worden wäre.

Herr Bulwer, dessen Gesundheit so ziemlich wiederhergestellt ist, fam vorgestern zur Stadt. Gestern Mittag überbrachte ihm ein Staats-Bote, der unfern von hier seinen Wagen zerbrochen und sich selbst beschädigt hatte, Depeschen aus London. Um 6 Uhr Abends fertigte der Gesandte den Attaché Herrn Ellis nah Bayonne ab.

Auch in den Provinzen, aus denen wir bis jeßt Nachrichten ha- ben, is die Kunde von der bevorstehenden Vermählung der Königin mit derselben Gleichgültigkeit wie hier aufgenommen worden. Der junge Infant Don Francisco befindet sih etwas besser. Jm König= ichen Palaste wird jeyt eine Wohnung für ihn, seinen Vater und die Jnfantinnen, seine Schwestern, eingerihtet. Die Königin Chri- stine soll entschlossen sein, bald nah der Vermählung ihrer erlauchten Töchter Spanien zu verlassen und bis dahin das von ihrem Gemahl angekaufte Hotel der verwittweten Marquise von Santa Cruz zu bewohnen. |

Durch einen Umstand fühlen Senatoren und Deputirte \sich be- sonders tief verleßt. Dieselben Minister, welche gegenwärtig die Staatsgeshäfte fast ausschließlich leiten, nämlich die Herren Mon und Pidal, hatten früherhin den Cortes die feste Zusicherung ertheilt, daß die Vermählung der Königin niht ohne Vorwissen der National- Vertretung beschlossen werden würde. „Wir haben vor den Cortes zu große Achtung“, riefen jene Minister zu wiederholtenmalen aus, ¿„als daß wix jemals vor sie hintreten und sie mit der furzen Anzeige, die Vermählung der Königin wäre beschlossen, überraschen fönnten. Wir behaiten uns vielmehr vor, diese Angelegenheit, wenn sie sih ihrer Entscheidung nähert, mit den Cortes zu besprehen und von allen Seiten zu beleuhten.“ Nun ist aber nichts weiter erfolgt, als die trodckene, in die Form eines Königlichen Befehls eingekleidete Anzeige. Nur um diese noch einmal zu vernehmen, werden dieselben Cortes einberufen, auf deren Auflösung die Königin, dem Kabinet Miraflores gegenüber, bestand, und deren neue Zusammenberufung das Ministe- rium Jsturiz stets unter dem Vorwande, daß sie als aufgelöst zu be- trachten wären, verweigerte, Man vermuthet, daß nur wenige De- putirte sih zu der auf den 44ten d. anberaumten Sißung einfinden werden.

Dem Vernehmen na, soll der Herzog von Montpensier binnen 8 bis 14 Tagen hier eintreffen. Alle hier erscheinenden Blätter, mit Aus- naÿme der beiden unter dem A ini des Ministeriums stehenden, beschäf- tigen sih damit, darzuthun, daß in Folge der feierlichen, in die Akten des utre@ter Friedes und späterer Staats-Verträge aufgenommenen Ver-= zichtleistungen des Hauses Orleans, die Nachkommen des Herzogs von Montpensier von der Thronfolge in Spanien ausgeschlossen sein würden, und daher, dem Artikel 47 der in Krast stehenden Constitu- tion gemäß, die unmittelbare Thronerbin \sich nit mit ihm vermäh- len könne, Die Nachweisung dieses Rechtsverhältnisses macht hier

das größte Aufsehen. Das ministerielle Bl | hauptet zwar, um jene Gründe zu widerlegen, daß fantin sih überhaupt mit keinem nicht spanischen Prinzen mählen dürfen, indem der Art, 51 der Constitution sage: „, gang der Linien der rechtmäßigen Descendenten Jfabella’s Il, von Bourbon folgen in der festgeseßten Ordnung ihre Schwester und die Oheime, Geschwister ihres Vaters, sowohl männliche wie weibliche, und deren rehtmäßige Descendenten, insofern sie nicht ausgeschlossen sind.“’ Da nun alle hier nicht bezeichneten Prinzen von der Thronfolge ausgeschlossen sind, sie mögen Deutsche, Neapolitaner, Portugiesen sein, so fann auch die Jufantin keinem derselben ihre Hand reichen. Dies is die Schlußfolge des amtlihen Blattes. Die Abgeschmat- heit derselben leuhtet auf den ersten Blick ein. e des Hauses sind durch ein dritten Mächten garantirte Verzich aber die Prinzen anderer Häuser sind, Constitution zufolge, zwar folge berufen, aber do \chlossen. Würden etwa, falls der im Art. einträte und die spanishe Nation von dem im Art. zu Gunsten einer fremden Dynastie Gebrauch mate, Neapel, Lucca regierenden Linien des Hauses Vour= Werden schon jeßt der König von Neapel und Lucca zugeben, daß die Prinzen folge in Spanien ausgeschlossen zu betraŸhten

att, el Jmparc ial, be- alsdann die Jn- würde ver-

Nach Ab=

} Die Descendenten e bestimmte, zum Geseh erhobene und von tleistung förmlich ausgeschlossen,

dem angeführten Artikel der ihr eigenes Recht zur Thron= ch wahrlich niht von derselben ausge-= 51 vorausgesehene Fall ihr übertra=

nicht durch

genen Wahlrechte die in Frankreich, bon dazu \chweigen? der Herzog von von der Thron

?

Die spanische Thronfolge is hundert auf so vielfache Weise und, Rechte Dritter Rücksicht worden, daß auch jeßt no Das von Philipp V. eingeführte Karl IV. zu ändern beabfichtigt, aber beibehalten. Partidas wieder her. stürzte, trat das Geseß Phi die Constitution von 1812 a der in ihre frühere Lage verse König das Geseß Philipp tidas wieder her. nien (die des Don Carlos, D ganza) aus, und führten in Bestimmungen über die Thro gen Jahr übergangen sind.

t den Saß von der So Thronselge festzusepeu und bestimmt erte die Staats- Schwerlich ab Beschluß der sie mit dem Herzoge ge in Spanien au ermählung etwas Be-

ihrer Häuser als

freilih seit länger als einem Jahr=- ohne auf die wohlerworbenen zu nehmen, geändert und wieder geändert ch feine Aussichten auf Stabilität sih er= Erbfolgegeseß wurde von oder insgeheim geändert, Die Cortes von 1812 stellten das Geseß der Siete Jndem Ferdinand VII. die Con lipp V. wieder in Kraft.

bermals Geseb, bis 1823 die Dinge wie= Im Jahr 1830 stieß der . um, und stellte das der Siete Par-= seinem Tode {lossen die Cortes ganze Li=- on Sebastian, Don Miguel von Bra- der Constitution von 1837 diejenigen nfolge ein, die in die neueste vom vori=- Da nun die Cortes bei jeder Gelegen- uverainetät aufstellten und sich das Recht, e Personen davon auszuschließen, fassung in der That sich der Form er dürfte ein König der Franzosen spanischen Cortes die Descendenten von Monipenjier

stitution um=- 1820 wurde

bt wurden.

aneigneten, so näh eines Wahlreiches. einwilligen, daß ein der Jnfantin Luisa, nahdem vermählt wäre, wäre daher vielleicht rathsa stimmtes festzuseßen, um fün

von der Thronfol m, noch vor der V ftigen Verwickelungen vorzubeugen.

Türke. 20. Aug. (A. Z.) Das lebendige Jnter- zu wiederholtenmalen ausgc=- lich durch die Fortschritte der medizinischen Galata-Serai geweckt, die ex seit seiner Thron t, und deren segenreihes Wirken auf die Bildung der ts-Verhältnisse der Bevölkerung in so fur- Das Gedeihen dieser daß der Orientale einer und ihn ermuthigt, den wissen- ch eine größere Ausdehnung zu Prüfung ließ er seinen Leibarzt, Dr. ch bescheiden, bezeigte Leistungen der Schule, deren Jahresbericht hatte, und zeigte ihm an, daß ein präch= Verfügung der Schule gestellt chirurgishe Akademie zu errichten. Fl. C. M. aus seiner Privatkasse an. Styl gebaut und mit Kaiserliher Großmuth Galata - Serai wird die BVorbereitungöschule Wenn man bedenkt, Jsmael Effendi lten Vorurtheilen zu kämpfen hatten, Apotheker und Heb= daß in einem Jahre über 20,000 Kranke geimpft wurden, so kann i anvertraut ift, Wie f\hwer es besonders zu fügen und

Konstantinopel, effse für Volksbildung, prochen hat, Schule von alljährlih besuch und die Gesundhei die shönsten Früchte getragen hat. hat dem edlen Monarchen be wissenschaftlihen Bildung fähig sei, \chastlihen Anstalten in \

das der Sultan wurde vorzüg

einem Rei Den Tag nah der Spiper, dirigirenden Profe seine Zufriedenheit mit den Spiger überreicht

}Nor der Anstalt, zu \

werden solle, Er wies zu diesem Diese neue

Terrain zur eine medizini\{h- Zweck 250,000 Anstalt soll im \chönstea ausgestattet w der neu zu erri die Leiter dieser trefflichen - Anstait , und Dc. Spier, mit eingewurze daß in so kurzer Zeit bereits ammen die Anstalt verlassen, ch behandelt und 48,000 Kinder ännern, denen die Leitung diejer Anstalt ennung nicht versagen. n orientalisd;e Verhältnisse Türken seine geistige Ueberlegen=- die nur kurze Zeit im Orient ärztlihen Ruf vielfache iedensten Abstufungen ken= glichkeit verseßt, auf Hohe

chtenden Akademie bilden. Hekim-Basthi,

tüchtige Aerzte,

unentgeltli man den M die gerechteste Anerk dem Europäer wird, sich i dem ungebildeten, aber talentvollen zu machen, erkenuen Alle, at durch seinen großen die Gesellschaft in ihren versch und wird dadur in die Wohl der Anstalt zu wirken.

heil fühlbar ( Dr. Spier h Gelegenheit, nen zu lernen, und Niedrige zum

Eiscubahnen.

(A. Z.) Seitdem die päpstlihe Regierung ig zeigt, begeistert man si hier wie im auf eine an materiellen und mehr materiellen Vortheilen überreihe nahe Zukunft. vertretende florentinishe Giornale di thält einen großen Eisenbahu - chienenwege folgende Richtung 4) Von Neapel rletlta nach Brindisi. chen Gränze nah Rom; 4) von ch dem trasimenischen See und der a nah Bologna und bis 6) Vom trasimenishen See to, Pistoja und la Porretta nah Bolegna. stlihen Gränze über Modeaa parmenesishen Gränze zu mit Verzweigung 8) Von der estensischen j Ausläufern oberhalb ches Königreih: 9) Von Man- n von diesem Punkte aus dur {land oder Oesterrei hin ; mit Fortseßungen bis zum Ticinoz Como und durch die Schweiz nah Konstanz Sardinien: 12) Von

Fom, 31. Aug. sh den Eisenbahnen günst übrigen Jtalie1 noch als blos die Juterc ssen Commercio en Hauptlinien der S „Königreich beider Sicilien : 2) von Neapel über Ba

3) Von der neapolitanif Rom nach Ancona mit Verzweigung na tosfanishen Gränze hin; zur modenesischen Gränze. über Arezzo, Florenz, Pra Estensishe Staaten: und Reggio nah der oberhalb Mantua. über Parma nah Alessandria. tua nah Verona, Tyrol oder Friaul nach Deut von Venedig nah Mai 11) von M zum Anschluß a Genua nach Ale

1 an der Aussicht

wonach die nehmen müßten : ch der römischen

5) von Ancon

7) Von der pâp

Herzogthum Parma: Piacenza mit Lombartisch - venetianiss mit Verzweigunge

ailand uach y n die deutschen Eisenbahnen, ssandriaz von hier aus vier Verzweigungen nah