1846 / 258 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

einer Eisenbahn von Karlsruhe nah Pforzheim betrefffen.d Die Kom- mission stellte folgenden Antrag: „die Kammer wolle die Großh. Re- gierung ermächtigen, wenn sich Unternehmer dazu finden, die Kon- zession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Karlsruhe oder Durlah nah Pforzheim oder über Pforzheim an die württembergi- sche Gränze unter denselben Bedingungen, welche für den Bau einer Kinzigthalbahn festgeseßt worden, zu ertheilen; nur möge eine Be- j theiligung der Staatskasse dabei nicht stattfinden.‘ Die Kammer 4 sprah sich shließlich mit 31 gegen 27 Stimmen zu Gunsten der | Konzessions - Ertheilung für eine Bahn von Durlach nah Pforzheim und an die württembergishe Gränze, jedoch mit badischem Geleise,

winnen.

St. Petersburg, 10. S

und Talente, so wie über die Drin

j aus. Der Finanz-Ministerial-Präsident Regenau er legt den Ent- L : O j wurf des Finanzgeseßes für 1846 und 1847 zur Annahme vor und | wärtigen Handels den Zollämtern | begleitete denselben mit einigen Bemerkungen. Der Ministerial-Prä- eingesührte Wald-Wolle nah dem

sident Nebenius verlas hierauf eine Erflärung der Regierung des

wesentlichen Jnhalts, daß sie die Beschlüsse der Kammer üver die i Bewilligungen zu der neuen Gerichtsorganisation genau geprüft habe, j und es für unmöglich halte, nah Verweigerung mehrerer Positionen | auszufkfommen, Es sei das Budget im Ganzen ungefähr um j 42,000 Fl. reduzirt wordenz die Regierung wolle auf drei Viertel des : Weges zu einer Verständigung entgegenkommen und eine Reduction i von 29,000 Fl. si gefallen lassen, müsse aber auf den Rest der For- derung bestehen, {o wie, daß die in der 68sten Sitzung bewilligten 15,000 Fl. niht als „vorübergehender Aufwand‘, sondern als Bud= getposition bewilligt würden. Bleibe die Kammer auf ihrer ganzen Reduction stehen, so sei die Regierung in die Lage verseßt, die Or- ganisation nit einführen zu können; sie müsse zusehen, bis sie ih mit einer anderen Kammer vertrage. Der Abg. von Jb stein lud

miral Krusenstern, welcher bekanntli

sind aus Eisen und von hundert

päck frei haben.

hierauf die Budget-Kommission auf 4 Uhr Nachmittags zu einer gezahlt. „So ist denn nun“, Sibung ein, um über das Finanz-Geseß und die Vorlage des Prä- | weiter, „Transkaukasien , Dank 3 sidenten des Ministeriums des Jnnern, einshließlich der Drohung, zu | rung, mit dem Mittelpunkte des Reichs, ja

berathen. (Mehrere Stimmen: Das is keine Drohung!) Der Abg. von Jbstein: „Ja, es ist eine Drohung, und kann darnah ein Ehrenmann nicht mehr nachgeben. (Me hrfacher Ruf: Was fällt dem Vorstand der Budget-Kommission ein!) Ministerial-Präsi- dent Nebenius: „Es scheint, es soll in dieser Kammer sogar o weit kommen, daß die Regierungs-Commissaire nicht einmal mehr

ihre Ansicht äußern dürfen, Der- Geh. Rath B e kk erklärte dieses Zwar leber

milie geschieden sind. sten Marken des weiten Vaterland

erster Reihe, also vor dem Landtage 1847 aus; Arnsperger , Blan- fenhorn-Krafft, Brentano, Denning, Hägelin, Helmreich, Junghans II., Kapp, Krämer, Martin, Rettig, Rindeshwender, Sheffelt, Schmitt o. M,, von Soiron. Jn zweiter Reihe treten aus : Bissing, Buhl, Fauth, Gottschalk, Heimburger, Lenz, Litshgi, Mittermaier, Nombride, Peter, Reichenbach, Richter, Selßam, Straub, Welker, Welte. Jn dritter Reihe: Baum, Bassermann, Dörr, Hecker, von Jbstein, Jung- : hans I., Knittel, Müller, Schaaff, Schmidt v. Br., Speyerer, von J Stochorn, Stößer, Stolz, Vogelmann, Zittel. Jn vierter Reihe: Bader, Bleidorn, Buß, Christ, Dahmen, Goll, Helbing, Jörger, Kern, Knapy, Mathy, Meyer, Mez, Trefurt, Ullrich und Weller. Jn den ' ständischen Ausschuß wurden gewählt : von Jbstein, Helbing, Mathy, B Mittermaier, Rindeschwender und Bader.

Herzogthum Holstein. Kiel, 13. Sept. (Alt. Mer k.) Se. Majestät der König ist gestern auf der Reise nah Ploen Mor= gens 11 Uhr in Rendeburg und Nachmittags 4 Uhr mit einem z Extrazuge auf der Eisenbahn in Neumünster angekommen. Nach einem nur halbstündigen Aufenthalte im dortigen Bahnhofe wurde die Reise fortgeseßt. Die Angelegenheit des Amts = Distrikts Neu- münster hinsihtlih der für Rehabilitirung des bisherigen Amtmannes, Grafen von Brockdorff, eingereichten Bittschrift fand durch eine defi nitiv verneinende Erklärung des Königs gegen die vor Jhm wieder ershienenen Deputirten ihre Erledigung, zur größten Betrübniß der neben dem Bahnhofe zahlreih versammelten Fleckens - und Amtobe- wohner. Die in der Olshausenschen Untersuhungssache in voriger Woche hier thätige Kommission des Ober- Kriminalgerihts hat Kiel wieder verlassen und sich heute nah Rendsburg begeben, wo morgen die shließlihe Vernehmung des Herrn Th. Olshausen stattfinden dürfte. Die Beseler - Lorenßensche Untersuchungssache scheint bereits. zu einem vorläufigen Aktenshlusse gelangt zu sein, wenigstens is die Untersuchungs-Kommission schon nah Glückstadt zurückgekehrt.

Sr an Paris, 12. Sept. Se. M

haben, welhe mit der Vermähl

tehen.

Frankreich zurückzukehren, ernannt

des Herrn Viennet ihre jährliche

ertheilt wurden. geschrieben, erhielt den Preis der wurden ausgetheilt, welhe Person des Landes davontrugen, Herr

Mie E S R E E B C R C M E P R

Sprache, Geschihte und Altert den soll.

Freie Stadt Bremen. Zum Gebrauch auf der Unterwe- ser isst ein eisernes Schleppdampfschif} von 60 Pferdekraft angeschafft und damit einem längst gefühlten Bedürfnisse abgeholfen worden. Denn während der Wintermonate wird es bei anhaltend contrairem

Er is seit seiner Verurtheilung

ein Verbrechen begangen, das er

1098 | *unmöglih, ohne Hülfe eines Schleppdampfschiffes den Hafen zu ge-

Rußland und Polen.

auf einen Bericht des Mirister-Comité’s befohlen, daß Künstlern und Zöglingen der Kaiserlichen Akademie der Künste, die auf ihre eigenen Kosten das Ausland besuhen wollen, wenn sie über ihre Fähigkeiten

ten Reise, eine Bescheinigung der Akademie beibringen fönnen, die von Pässen ins Ausland zu entrichtende Abgabe erlassen werden soll. Auf Befehl des Finanz-Ministers hat das Departement des aus-

fall zollfrei durhgelassen werden soll. Am 24. August starb auf seinem Landgute in Esthland der Ad-

erste Reise um die Erde unter russishr Flagge ausführte. ,

Nach einer Mittheilung aus Baku im Kawkas sind die bei- den neu erbauten Dampfschiffe „Tarka“ und „Lenkoran““ am 98, und 31, Juli zum erstenmale in den E Hafen eingelaufen.

Monat zweimal, und zwar das eine am 1sten, das andere am 15ten, aus Astrachan abgehen und zwischen dieser Stadt über Petrowski auf der Jnsel Ssara mit Baku eine regelmäßige Verbindung unterhalten. Für die Strecke zwishen Baku und Astrachan zahlt ein Kajüten- Passagier 8 R. S., ein Deck-Passagier 4 R,, Von Waaren werden 15 R. S. für das Pud

burg durch ein sicheres, zeitersparendes und wohlfeiles Verkehrsmittel verbunden. Jeßt kann man in zwei Tagen aus Baku nach Astrachan fommen, in zehn nah Nischnij-Nowgorod und in funfzehn nah St. Petersburg, und das mit Bequemlichkeit und wohlfeil. wir Bewohner Tranékaukasiens niht mehr klagen, daß wir fern vom Vaterlande wohnen und durch eine lange Trennung von unserer Fa=-

Nachrichten aus Tiflis zufolge, fühlte man daselbst am 20. Au- ] dene gust um 84 Uhr Morgens einen heftigen Erdstoß.

den Tuilerieen und besichtigte in Begleitung des Herzogs von Mont= pensier die noch unvollendete Karoussel - Gallerie. ) )stitutionnel meint, soll dieser Besu auf gewisse Baupläne Bezug

Der Moniteur meldet, daß durch Königliche Ordonnanz vom 6. September der Linienschiffs-Capitain Lavaud zum Gouverneur der französischen Niederlassungen in Oceanien und zum Kommissar des Königs auf den Gesellschafts - Jnseln an die Stelle des Contre- Admirals Bruat, welcher um die Erlaubniß nachgesucht hat, nah

Die französische Akademie hielt vorgestern unter dem Präsidium

Tugend= und Moral-Preise und die Preise der Eloquenz und Geschichte Herr Boudrillard, welcher eine Lobrede auf Turgot

3000 Fr. für eine Schrist über die Mittel, das Elend der Armen zu lindern, Fl. Carpentier einen Preis von 3000 Fr. für ein Werk über die Zufluchts\äle, Herr A. Fenzerc eine Medaille von 2000 Fr. sür sein Leben von Et de la Boetie und Herr Gerusez eine Medaille von 2000 Fr. für ein Werk über Literar-Geschichte,

Der Moniteur veröffentlicht eine Königliche Ordonnanz vom folgende Vortheile wieder ausgeglichen werden, bringen es die f

11, September, nah welcher eine französische Schule für griechische

Henry hat seine Manufaktur für 20,000 Fr. an seinen Sohn verkauft, mit deren Erlös die Gläubiger befriedigt werden sollen.

Bedauern aus, daß er, hingerissen von seiner krankhaften Aufregung, | wie im

L 20s 2E Ea T R Sa Ä E y

ung von seinem Posten einen Augenblick sicher schien, Aber sein fs cheinen in Afrika, seine Thätigkeit und Energie werden Lo diesem Jahre den Aufstand in kurzer Zeit wieder erdrücken. Nach n Korrespondenzen ist übrigens Abd el Kader jeßt thätiger als je Soße der Bevölkernng von Marokko selbst, unter welcher er nie r Kredit und Einfluß besaß, als eben jeßt, und wo er neue noh unberührte Hülfsquellen zu finden vermag, um seine Ju=- terie wieder zu organisiren, seine Kavallerie beritten zu en und die Aufstands - Versuche zu unterstüßen, welche in der e der Gränze von Marokko auszubrechen nicht ermangeln werden. groß ist sein Kredit, seine Autorität, daß die gebietende Stellung, ex, der verehrte Marabut, mitten in einem fremden Reiche ange- men hat, nur auf zweierlei Weise sih erklären läßt: entweder is im geheimen Einverständnisse mit dem Beherrscher dieses auëge- nten Reiches, oder er steht bei den Unterthanen desselben in grö- m Ansehen, als der Souverain selbs. Ein naher Ausbruch auf r Seite is also zu besorgen und wäre für den Augenblick um so r zu fürchten, als der Marschall General -= Gouverneur der Kolo= o wie der General - Lieutenant von Lamoricière, abwesend sind, diesen Leßteren erseßende General Cavaignac aber selbst in einem en Gesundheitszustande ist, daß es ihm in diesem Augenblicke sehr er fällt, die Strapazen des Krieges zu ertragen. Vie unterge- eten Führer der Truppen aber handeln niemals so entschlessen, der Ober-General, dem das Bewußtsein seiner Pflicht und Stel= fräftigend zur Seite steht.

Großbritanien und Irland.

London, 11. Sept. Aus einem vorgestern vom Kriegs-= ister an die Obersten der Miliz - Regimenter erlassenen Cirkular (t, daß die Regierung sür den Augenblick keine ferneren Maßre- weder für Revision der auf die Miliz Bezug habenden Geseße für Einberufung noch Exerzierung der Miliz selbst zu treffen nft. | Ju Liverpool hat man aus Nord-Amerika die Anzeige erhalten, die Baumwollen-Aerndte diesmal schr spät reifen werde und daß dies seit mehreren Jahren in den südlihen Staaten der Union so viel Korn und so wenig Baumwolle gepflanzt worden seiz Grund wird angegeben, daß die Kornerzeugung jeßt einträglicher als die Erzielung von Baumwolle, weshalb leßtere auh noch

Naqhricht eingetroffen , daß ein Ingenieur - Sergeant nebst aht & daten in Afrika auf die shrecklihste Weise von den Arabern hi mordet worden wären.

Der Erzbischof von Sens hat aus Veranlassung der Fey brünste, welche seine Diözese heimsuchen, an seine Diöszesanen j; Hirtenbrief erlassen, worin er sie auffordert, dur Gebet und A sen vom Himmel zu erslehen, daß er diese Geißel entfern: und \hrecklihen Dürre durch wohlthätige Regen ein Ende mache,

Nach dem Courrier de Lyon vom 8. September hat eine Versammlung einer großen Anzahl kommerzieller und industri Notabilitäten in der Absicht stattgehabt , die Grundlagen eines ( mité's zu entwerfen, welches si mit der Frage des freien tausches beschäftigen und fich mit dem zu diesem Zweck zu Y d T und jeyt gesezlih bestehenden Comité 1n Verbin) eßen soll.

Y Das Geschwader des Prinzen von Joinville geht nah Y und in Toulon herrs{cht über die auf 18 Monate angekündigte wesenheit einer so starken Flotte große Bestürzung, und bereits st mehrere Geschäftsbetriebe. :

Jm Mai 1845 lief Capitain Cousin mit dem Schisse Rol in den Gabon-Fluß an der afrikanishen Küste ein und hörte, ein britischer Seemann in dem nahen Negerdorfe krank zurüdgel! worden sei und dort übel behandelt werde. Sofort bemühte er dessen Freilassung zu bewirken und brachte ihn mit nah Havre, ging von da wieder unter Se el und kam nach längerer Zeit dahin zurück, wo ihm vom britischen Konsul im Namen der brit) Admiralität ein sehr {hönes Teleskop als Anerkennung seiner n wollenden Bemühungen um den britischen Seemann überreiht wy

ept. Se. Majestät der Kaiser hat, glichkeit der von ihnen beabsichtig-

angezeigt, daß die seit einiger Zeit Tarif wie Flahs- und Hanf-Ab-

ch in den Jahren 1803— 1806 die

Beide

erdefraft, Sie werden jeden

P

wobei sie 4 Pud Ge-

heißt es in diesem Berichte sei der Vorsorge der Regie=

Paris, 12. Sept. Alle Nachrichten aus Algerien [) mit St. Peters

für die nächste Zeit {hon neue Aufstände der Araber und Kah und also auch neuen blutigen Krieg von Seiten Frankreichs gegn erwarten. Es fkonnte dics rniht anders fommen, so lange die sahen und Elemente zu Gährung und Aufstand unter der ursprj lihen Bevölkerung des Bodens fortbestehen. Diese werden aber beseitigt werden, können es niht, so lange man bei dem Sys halber Maßregeln in allen Dingen beharrt, das bisher, wo es) um Einschüchterung, Bestrafung, Kolonisirung u. \. w. handelt, dur weg angewendet worden is, und man nicht, die Lehren der Gf

Jebt dürfen

1 wir nah wie vor an den äußer- es, aber nur funfzehn Tage der

Verfahren geradezu für einen Meinungs - Terrorismus. In / : i :

/ der Nachmittags - Sißung wurde über die zunächst ausschei- bequemsten und interessantesten Reise, und Jhr befindet Euch mitten | rung benußend, endlich zu energischeren , wirksameren und durdzr abnehmen werde.

j denden Abgeordneten geloost und zur Wahl der Mitglieder | unter den Eurigen. Die ganze Bevölkerung Transkaukasiens wird | fenderen Maßregeln diesem unruhigen Volke gegenüber sq Die Dublin-Gazette vom 8. September enthält niht we-

| des ständishen Ausschusses geschritten. Nach dem Loose treten in | von dieser Einrichtung Gewinn ziehn.“ ten wird. Algerien hat alljährlich vier oder fünf verür als 35 weitere Einbcrufungen von Baronial-Sessionen, in wel- einer wie durh M die Bezirks - Behörden über die zweckmäßigsten Mittel zur Be=

Phasen durchzumachen, die mit bóses Verhängniß geschaffenen Regelmäßigfeit auseinanderfo!gen, Frühling und während des Sommers, wo die Stämme der Ci borenen einerseits noch die Nahwehen der vorher erlittenen Veil empfinden, andererseits ihre ganze Zeit für den Anbau und die sorgung ihrer Felder, Einbringung uno Unterbringung ihrer Aen bedürfen, machen sie von allen Seiten Anerbietungen zur Unter fung, zahlen die ihnen von den französishen Generalen wegen fri rer Empörungen auferlegten Geldbußen und stellen \ich ü haupt wie von den friedlichsten Gesinnungen beseelt. D Haltung beobachten sie aus denselben Gründen noch in den Tagen des Herbstes. Aber dann tritt die Periode des Rhamadarn wo alle Arbeiten still stehen, der \trenggläubige Muselmaun ih dem Gebete und religiöser Sammlung hingiebt, die Gemüther in höherem Grade zugänglih werden für alle Selbsttäuschungen Hoffnung, für die Aufreizungen des Fanatismus und für die R und Einflüsterungen der Anstifter von Empörungen. Um déese erscheinen denn auch die Aussendlinge Abd el Kader?s und v Verfünder und Beförderer des „heiligen““ Krieges unter ihnen;

dann werden zahlreihe Sendschreiben in Umlauf geseßt m L Ausrottung der (l

tigung der arbeitenden Klassen in den nothleidenden Distrikten berathen sollen. Jn den Grafschaften Clare, Limerick, Roscome- und Fermanagh sind einige Ruhestörungen vorgefallen, die jedoch von Belang waren uud ihren Ursprung mehr in der Besorgniß igen Mangels, als in dem Vorhandensein wirkliher Noth hatten. Üeber Alexandrien erfäh:t man, daß ein fanatischer Muselmaiun, je Jônail, der hon vor einiger Zeit ein halb bewaffnetes ¿ von 5000 Maun zusammenbrachte, unlängst die Außenwerke Aden angriff, jedoch von den Engländern mit Verlust zurüge- gen ward, Die Araber sammelten sich in großer Zahl um die t, die britische Besaßung aber war zu ihrem Empfange bereit. Der Kölnischen Zeitung wird aus Paris über die Stel= der Times in der spanischen Vermählungs - Angelegenheit Fol= es geschrieben: „Vor ein paar Tagen fand in London ein gro= Zweckessen zu Ehren der Times stait. Selten, vielleicht nie, e einem Blatte cine größere Ehre angethan; der Lord-Mayor ondon und viele andere Lords und hohe Herren nahmen an dem Theil, Es galt, der Times Dauk abzustatten für die Art, {e vor ein paar Jahren ein Schwindler - Projekt entlarvt , Doch mögen die Times und ihre Freunde ab=-

L 02 P dk ajestät der König kam gestern nah

Wie der Cons-

ung des Herzogs in Verbindung

worden ist.

öffentlihe Sißung, in welcher die

Eloquenz. Mehrere Tugend-Preise | heißungen des himmlishen Beistandes in | j L | en aus den verschiedensten Theilen | sten, mit falshen und täuschenden Vorspiegelungen über den “gegenwärtigen Augenblick| gewählt haben. Eine Morbeau erhielt cinen Preis von | materiellen und moralishen Zustand der französischen ‘Macht Mster - Krisis i in England auch gewöhnlich eine Zei-

Krisis. Die Times mag fühlen, daß sie sowohl dem Volke er Regierung gegenüber sich gerade in diesem Augenblicke am gsten zcigen muß, und so war das große Zweckessen vielleicht Anderes, als eine Art Monster - Annonce in englishem Ge= de, Wie dem aber auch sein mag, st\o viel scheint gewiß zu daß die Times selbst niht mehr oker noch niht ret wo hinaus sie den Schnabel ihres Schiffes lenken soll. Jn panischen Frage bringt sie heute die dritte, veränderte An- Einsicht über das Benehmen Frankreihs. Jn ihrem ersten l zog sie so tapfer als möglich gegen die Politik Ludwig Phi=- zu Felde; dann, als diese Politik dur die Heirath des Herzogs ontpensier mit der spanischen Junfantin ungefähr ihr Ziel er- e, stimmte die Times vollkommen mit den sranzösishen Bestre- n überein, während jeßt ihr neuester Artikel wieder in zwar mystischen, sehr geshraubten, aber desto bedrohliheren Phrasen jen die sranzösishe Politik in Spanien angeht. Man würde si en, wenn man aus diesen wechselnden Ansichten andere Schlüsse

die Hülfsquellen, über welhe die Gegner derselben verfügen kön Bis \o der Zündstof angehäuft i, läuft der Rhamadan ab, das langsam angeschürte Feuer bricht in lodernde und zerstö Flammen aus, Nach einer Reihe von oft höchst verwilten Zi vielfältigen Kämpfen, einzelnen Schlappen, die aber durch di

zösischen Kolonnen endlih dahin, die widerspenstigen Stäinme wi zum Gehorsam zu bringen. Dieser Ausgang tritt in der Regi Winter ein, der für die französischen Truppen meist die Jahre! der hestigsten Kämpfe und der bittersten Entbehrungen ist, gleiß der nahende Frübling dann auch die Herstellung von Frieden Ruhe mit {h bringt. Es wird in diesem Jahre gerade st0o g vorigen während der Abwesenheit des Mars Bugeaud, der nah Frankreich zu kommen si genöthigt sah, un

hümer in Athen gegründet wer-

ruhiger geworden und spricht sein

heute bereue.

2 Winde und Eisgange den die Weser erreichten Seeschiffen - oft fast Das Memorial de la Scarpe erzählt, daß in Douai die } gegen Jntriguen aller Art zu vertheidigen, und dessen gänzliche C4 E S E R ms E E E S C E E T E E A EER mes

4 tion ergehende, zu unruhige Begleitung beeinträchtigt zu werden, wenn sie | chen „der“ sällt, Abgesehen von derartigen Declamationsfehlern, die übri- | das einfachste, natürlihste Mittel an, indem er die Geltungen verflei “i anders nicht sehr diskret ausgeführt wird, gens durch cinen geschickten Vortrag versteckt werden tönnen, enthält das | und die aus ciner halben Tafktnote bestehende Schlußuote des Vordes 4 3) L’excommunié, scène/ pour voix de basse, comp. par V. Ga=- | Lied nichts Ungehöriges. Das „sho.tishe Lied‘“ Nr, 2 (von Burns) | in eine Viertelsnote, die folgende Viertelspause in cine Acbtelspaut 2 briel. Oe. 2. Berlin et Breslau, chez Bote et Bock. : trägt ein durch Melodie, Rhythmus und Begleitung hervorgervfenes, höchst | die den Nachsay anhebeude BViertelnote in cine Achtelsnote verwa 4 Ein dem Texte und der musifalischen Ausführung nah den französi- | originelles Gepräge und beansprucht deshalb vorzugsweise Beachtung, die | cine Behakdlung, die er ja später im Verlaufe des übrigens gelun! 27 schen Typus tragendes Gesangsstük von dramatischer Tendenz. Letztere | wir jedoch auch dem sich durch natürlihe Declamation, einfahe Melodie | besonders im Mittelsaye sehr melodiöós gehaltenen Liedes selbt wählt. 2 wíll nur dur das Gedicht nicht recht motivirt erscheinen, so daß der Ein- | und ein idyllisches Kolorit auszeichnenden, „Frühlingsblumen“ betitelten | den übrigen Liedern des Heftes sind uns ähnliche Verstöße nicht aufg. A dru des Ganzen kein durhaus befriedigender wirdz doch läßt auch dies | Liede (Nr. 5) nicht entzogen wünschten. und sowohl Nr. 3 „Ave Maria“ (von F. Löwe):

f Op. 2 das Talent des Komponisten sür Gesangs-Composition durchblicken. 6) Lieder für eine tiefere weiblihe Stimme mít Piano, komponirt von „Still ruht der See im Abendroth““,

4 4) Die Rose (Gedicht von Uhlemann), für eine Singstimme mit G, Wöhler. Op. 5, Berlin und Breèêlau, bei Bote und Bo, als Nr, 4 „Nachtgruß‘ (von Geibel):

h Piano, komponirt von H, Stümer. Op. 4, Berlin und Breslau, Das Heft zeugt von vielem Talent für Lieder - Composition, insofern „Die Lilien glühen in Düften““, j 4 bei Bote und Bock. : der Jnhalt desselben nicht nur ein glülihes Streben nah Ausdru, son- | so wie die darauf folgenden drei „„Mädchenlieder““ (von Geibel), zeid 3 Ein in meclodisher und harmonischer Beziehung sehr populair gehalte- | dern auch eine nicht gewöhnliche Erfindung8gabe verräth, Gleich Nr, 1 | si nicht nur durch natürliche, sondern auch durch höchst poetische s 9 nes Lied, das, durch den Vortrag gehoben, in manchen Kreisen Beifall „Am Strande“/ (von Burns) bckundet den denkenden Komponisten in | fassung vortheilhaft aus. Sie bilden in dem von Herrn Wöhle! z4 finden dürfte. : E E : der Auffassung, wenngleich in der Ausführung mitunter eine gewisse teh- | wundenen Liederfranze jedenfalls die am lieblichsten duftenden Tonblu F 5) Sechs Gedichte, für eine Singstimme mit Piano komponirt von O. | nische Unfertigkeit durchleuhtet. Was vorerst die Auffassung betrifft, so ist | und lassen fernere Spenden wünschenswerth erscheinen, 60, 2 Tiehsen. Op 26. Berlin und Breslau, bei Bot: und Bock. die Tonart (L- moll) bezeichnend gewählt, um die schon in den Anfangs-

i Die Gesänge von Otto Tiehsen, der sih- in Berlin eines bedeu- | Zeilen des Gedichts :

tenden Rufes als Lieder - Komponist erfreut, zeichnen sh im Allgemeinen, außer durch angenchm melodische Führung und zweckmäßige Behandlung 4 der Singstimme, vorzugsweise durch einen gewissen, darin vorherrschenden, eleganten Salonton aus, der ihnen besonders die Gunst der singenden Da- menwelt zu sichern geeignet scheint, Wenn übrigens der Komponist in dem neuen Hefte sichtlih bemüht ist, diesen ihm sonst eigenen, auf Sentimenta- lität bafirenden Salonton zu verleugnen und den Gedichten durch eine tie- fer eingehende Auffassung größere Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so verdient dies Streben jedenfalls ehrende Anerkennung, obgleich der dadurch erreihte charafteristishe Ausdruck mitunter auf Kosten natürlicher Melodik und richtiger Declamation erkauft wurde, So läßt sh, um einen Belag für den eben auszesprochenen Tadel zu geben, in dem ersten, sehr roman- tish und eigenthümlich aufgefaßten balladenartigen Liede „der Räuber‘ (von

) Uhland) gleich in den crsten Zeilen: :

„Einst am schönen Frühlingsiage

Tritt der Räuber vor den Wald“ ein auffallender Verstoß gegen die richtige Declamation nachweisen, indem hier der Komponist dadurch, daß er der leichten Sylbe des Wortes „\ h ö- nen“ den höchsten Ton der Melodie, das zweigestrichene s, zuertheilte, einen durchaus ungehörigen, viel zu gewihtigen Accent auf jene leichte Syolbe legtez ein Uebelstand, der später bei der Wiederkehr der Melodie auf

den Worten: f E „„Trügst du stati der Maienglocken“ 2c. fast noch fühlbarer wird, weil hier das hohe g auf das unbedeutende Wört-

Auf eíne Fluth, d sch fundgebenden Empfindungen des

Schlußworten des Gedichts :

nesweges immer einverstanden.

schengeworfenen ck;- Takt unterbricht.

nisten den Rath ertheilen, künsti Punkt ganz besonders zu richten. U

„Tranrig hau? ih von der Klippe

drücken; eben so charakteristish wirft der Uebergang nah E - dur bei den

„Sei mir mild, o nächt'ge Stunde, Auf das Auge scnke Ruh; Holde Geister! flüstert Kunde H Vom Geliebten dann mir zu,“ | womit die Liebende ihren Shmcrz zu stillen und sich gleichsam selbst Trost | sih nach Petersburg zu begeben, wo er sein Engagement als Kaijerl. ® zuzurufen suht. Doch mit der musikalishen Ausführung sind wir kei- : 1 Um zu gleicher Zeit ein Beispiel vou jener zuvor erwähnten Unfertigfeit des Komponisten iñ’ der Technik zu liefern, ge- nügt es, auf die nicht selten vorkommenden rhythmischen Verstöße aufmerk- | rikanishe Volkslied) und Paganini's Carnaval vor allen ungetheilten sam zu machen, die er z. B. in diesem Liede dadurch zu Tage fördert, daß er den gewählten “- Takt einigemale durch einen einzigen , Guts daziwi-

durh ein derartiges, das rhythmishe Ebenmaß der Perioden zerstörendes Verfahren beleidigt wird, müssen wir dagegen protestiren und dem Kompo-

bel) begegnen wir ähnlichen Uebelständen, z. B. im Anfange des Musik- stücks, tvo der Komponist zwischen zwei Sage Rhythmen einen 2 - Taft einshaltet, Warum wendete er hier zur Ausg

1 wollte, als den einfachen, daß die Redaktoren der Times recht wissen, wie sie sich in Bezug auf die spanischen Heirathen enehmen haben, Jhr Schwanken beweist vielleiht, daß

e don ihrem aufrichtigen Bundesgenossen Ludwig Philip u ählt, hat, Ganz England is im r L ur N aber Ludwig Philipp is ja ein so friedfertiger König, ein König, andel und Gewerbe {üßt, Eisenbahnen bauen läßt und den t-Speculationen nihts in den Weg legt. John Bull hilft die dahnen in Frankreich rüstig mitbauen und beutet au die fran- e Börse nach Herzenslust aus. Deswegen kann John Bull Napoleon des Friedens nicht reht böse werden. Aber im Her- chmerzt es doch, daß Spanien so ganz verloren gehen soll. wechselnden Gefühle machen si in der Times geltend; als n bösen Artikel schrieb, dachte sie uur an Spanien; als sie “gut ma.hte, hatten die Schußherren des Blattes vielleicht die Prozente der Rouen - Paris =- Eisenbahn eingezogen. Die e Diplomatie aber hat feine Eisenbahn - Actien, und es is iweifelhast, daß sie troß Allem, was man sagen mag, die Hei- Herzogs von Montpensier als eine offenbare Niederlage nds betrahtet, Es heißt jeßt, Frankreich habe sie mit einem ngland höchst vortheilzaften Handels-Vertrage erkauft; doch ift aum wahrscheinlich, denn die rasche Abschließung der Heiraths- égenheit is Folge der Furcht, die das neue Ministerium und ein auh der erste Artikel der Times der französischen Oiploma=- geflößt hat. Aber England wird dafür ein andermal seinen ordern, wie vor mehreren Jahren in der orientalischen Ange- E Die Heirath, mag nun England sie vorerst mit Ruhe “f oder nicht, wird stets ein Mittel bleiben, bei der nächsten E eit die aufrichtige Eintraht vollkommen zu zernichten. An=- t, Rußland wahrscheinlich am ersten, werden diese Gele- zur Zeit hon zu benußen wissen.

Dänemark. ¿ penhagen, 11. Sept. (A. M.) Se. Majestät der Kö=- D Veranlassung des Bedenkens der Rentekammer in Betreff einmedreren Bauern eingereichten Antrages wegen Einführung F ner Wehrpflicht, Gleichheit in Abgaben und Lasten von allem

Kunsft- Notizen.

Wien. Die „Muskfetiere der Königin“’ von Hale v y haben L lassung zu einem Wettkampf zwischen dem Kaiserl. Hoftheater, näch Kärnthnerthor - und dem Theater an der Wien gegeben; der Sieg, erstcremz oftmaliger Hervorruf der Sänger Formes, Erl und der © gerinnen Zerr und Schwary, so wie die Wiederholung der Ouvt? und mehrerer Gesangsstüe, bewiesen die Superiorität dieser Bühne.

Lübe. Henry Vieuxrtemps is aus England eingetrof",

ie uns getrennt‘ 2e, Schmerzes und der Sehnsucht auszu-

list und ea in der Kaiserl. Violinshule antreten wirdz er hat im von fünf Monaten seh zig Konzerte gegeben, in denen sein viertes ® zert (A-dur), sein Duo aus Don Juan, Yankee-doodle (das bekannte 9

fall erhielten.

St. Petersburg. Der berühmte Horn-Virtuose Vivier aué! ris hat großes Aufsehen erregt und ist von Sr. Majestät dem Kai!el ehrenvollste ausgezeichnet worden; er hatte unter Anderem die Ehté, einem Hof-Konzert in der Cottage bei Peterhof hingezogen zu werde"

Brüssel. Das Königl. Konservatorium der Müsik hat des bert)

ten Duprez's große Gesangsschule, nah welcher der Meister selb\, Unterricht im Königl. pariser Konservatorium ertheilt, in der Gejsang

eihung des Rhythmus nicht | eingeführt,

Da das feinere musikalische Gefühl

sein Augenmerk auf diesen wichtigen uch in Nr. 2 „Sehnsucht“ (von Geí-

öffentliche Meinung in England ebenfalls niht weiß, was"

1099

Harikorn, Uebergang der Feste - und Pahtverhältnisse zu Eigenthum und Erbfeste und Verwandlung der Zehnten - Abgabe in eine über das ganze Hartkorn des Landes zu vertheilende Geld-Abgabe unterm 26. oge verfügt, es sei den Petitionairen zu erkennen zu geben, daß, insofern ihr Antrag die Einführung allgemeiner Wehrpflicht und die gleihe Besteuerung des privilegirten und unprivilegirten Hart= forns bezwecke, sie die Allerhöchsten Beschlüsse in Betreff dieser Ge= genstände aus dem der gegenwärtigen Stände - Versammlung der Juselstiste vorgelegten Geseh - Entwurfe über die Wehr- pflicht, so wie aus der dieser Versammlung mitgetheilten Aller= gnädigsten Antwort auf den Äntrag der früheren Stände wegen Egali- sirung des Hartkorns, erfahren könnten, daß der König übrigens die unflaren und widerrechtlihen Vorstellungen, die dem Verlangen der Bauern in Betreff des gezwungenen Uebergangs der Feste-Verhält- nisse in volles Eigenthum, so wie der Regulirung und Veränderung des Zehntens in eine auf alles Hartkorn des Landes zu vertheilende Geld-Abgabe zum Grunde liegen, mit Mißfallen wahrgenommen habe und durchaus mißbilligen müsse, und da er mit gleicher landeévâter= licher Liebe alle vershiedenen Klassen seiner treueaz Unterthanen um= fasse, feineêweges gestatten wolle, noch könne, daß dergleichen, alle Herechtigfeit und Sicherheit des Eigenthums untergrabende Ansichten, ei Erledigung der Fragen, worauf der Antrag abzwede, in Anwen-= duns, gemag! erden, i us Helsingör wird vom 10ten gemeldet, daß die schwedische

Korvette „Eugenie“ und die Brigg L Hei E senstjerna und Räfeldt) auf dortiger Rhede geankert hatten. Sie sollen nach dem Mittelmeere bestimmt i S i

_ Helsingör Avis meldet, daß Sir John Roß auf seinem kleinen Kutter „Mary“ nah einer 14tägigen stürmishen Fahrt in London angekommen fei, wo man ihn mit Lobpreisungen und Bewun- derung aufgenommen habe.

S weiz,

Kanton Zürich. Am 10. September kam bei der Tag- saßung der Artikel über das Dappenthal auf die Tagesordnung (s. Allg. Pr. Z. Nr. 255). Das Präsidium bemerkte zunächst, daß dem Vorort durchaus nichts bekannt sci, daß irgend welhe Schritte von Frankreih geschehen seien, um das Dappenthal in Besitz zu neh-= men, oder daß Anerbietungen für Abtretung desselben gemacht wor= den seien. Es seien dies falsche Gerüchte, die, man wisse niht zu welchem Zweck, unter das Publikum verbreitet worden seien. Der Gesandte von Waadt gab zunächst einigen Aufschluß über den Um- fang dieses Thales. Es sei etwa 15 Stunden lang und 1 Stunde breit, sehr hoh gelegen. Es zähle einige Hundert Einwohner. Der Boden bestehe aus Waldung und Wiesen. Das Thal sei aber in wilitairisher Beziehung von Wichtigkeit, Die Bewohner selbst bes trachten sich als Schweizer, lassen ihre Kinder in die Taufbücher einer waadtländishen Gemeinde eintragen und führen Prozesse vor den waadtländishen Gerichten. Sodann wurde eine Ueber= sicht über den Gang der bisherigen Verhandlungen gegeben und aftenmäßig nachgewiesen, daß das Dappenthal zum Ge- biet der Eidgenossenschaft gehöre. Die verbreiteten Gerüchte werden als Zeitungslügen erklärt, wie noch manche andere, welche über Waadt verbreitet worden seien. (Man vergleiche den Art. Fcank= rei in Nr, 255 der Allg. Preuß. Ztg.) Die Eidgenossenschaft wird aufgefordert, auf ihr Recht nie zu verzichten; so wie man ein= mal verzichtet habe, sei auf immer jeder Rechtsanspruch erloschen. Jn dem Benehmen Frankreichs, gegenüber einem Staate, der feine Kriege anzufangen pflege, findet Waadt etwas nicht sehr Ehrenhaf= tes und etwas, das mit den {önen Worten, die bei Erwiederung von Beglückwünschungen und ähnlichen Gelegenheiten gebraucht wer-= den, im Widerspruch steht. Waadt trägt nicht nur darauf an, daß die früheren Vollmachten dem Vororte erneuert werden, sondern daß ihm diesc Angelegenheit dringend empfohlen werde. Es sei dies den Gerüchten gegenüber, die neulich zirkulirten, nothwendig; die Tag= sazung müsse es aussprechen, daß sie weit von dem Gedanken ent- fernt sei, ihr Recht aufgeben zu wollen. Dem Antrage von Waadt stimmen unter mehr oder minder kräftig ausgesprochener Anerkennung der von Waadt ertheilten Aufschlüsse und gegebenen Erklärung alle 22 Stände bei.

Die Neue Züricher Zeitung sagt, daß wahrscheinlih schon in einer der nächsten Sihungen des Großen Rathes ein auf ODeffent= lichkeit und Mündlichkeit gegründeter Geseß-Entwurf über das züricher Strafverfahren werde vorgelegt werden.

A T

Nom, 4. Sept. (N. K.) Vorgestern, als am 2. September, feierte (wie bereits erwähnt) auh die Gesellschaft Jesu die Milde Pius? IX. durch ein Fest, das theils wegen des allgemeinen Juter= esses, das dieser Orden überhaupt einflößt, theils aber auch wegen des Geistes und Geshmadckes, mit dem cs ausgeführt war, besondere Crwähnung verdient, Es bestand nämlich in einer von den talent=- vollsten erwahsenen Schül.rn der unter der Leitung der Jesuiten ste= henden Collegii Romani und Collegio dei nobili in der zum Colleg. Rom. gehörigen prachtvollen St. Jgnatius-Kirhe gehaltenen poctishen Akademie, wozu durh ein ansführliches, vom Jesuiten A. Bresciani geschriebenes Programm, unter dem Titel: „U trionko della Clemenza“, eingeladen war. Das Fest begann Nachmittags gegen 5 Uhr. Jun der Kirche selbst war der Raum von dem Hoch- altare und zwischen den ersten Altären auf der linfen und rechten Seite durch eine quer durch das ganze mittlere Schiff gehende dop= pelte Tribüne geschieden, von denen die untere für das Orchester und den Sängerchor, die zweite, dahinter sih bedeutend erhebende für die zum Vortrage ihrer Gedichte erwählten Jünglinge bestimmt war, Die untere war aufs prachtvollste mit weiß = und gelbseidenen Tep- pichen bekleidet, die obere mit Purpursammt und Gold, Hinter der leßten Tribüne erhob sih ein von sehs gewaltigen jonishen Pilastern getragener jonischer Simms, auf welchem in der Mitte eine große Tafel mit folgender Jnschrift ruhte: Clemeatiae Pi IX. Pont. Max., qui principatum auspicalus ab civilium motuum recorda- tione delata ct a venia motuum auctoribus fautoribusque data mentem auimumque imperio pares exseruit, dissidia civitalum suarum labem reipublicae sustulit, nomen Romani Pontificis sublimius per orbem nniversunm erexit, alumni aliquot gravior. disciplinarum et litterarum humanior. apud collegium Romanum Societatis Jesu prosa et versa oratione plaudunt. Die ses Pila- ster, mit Ausnahme der trefflih grau in grau gemalten Kapitäler, waren mit rothem Sammt und Gold bedeckt. Der Raum zwischen den beiden mittleren Pilastern war aujs reichste mit rothem Sammt, und Gold dekorirt und darauf prangte das lebensgroße Bild Pius? IX., sibend, die Hand segnend ausgestreckt. Die gewaltigen Räume zwischen den übrigen Pilastern waren mit weißer Seide verkleidet, auf der gelbseidene Festons sih befanden. Zwei grau, in grau ge- malte Genien hielten die Tafel der Jnschrift. Auf der einen Seite stand die Statue der Religion, auf der anderen die der Klugheit. Die beiden- rechts und links in die Seitenschiffe führenden

aa Eingänge waren ebenfalls durch prachtvolle Sammt- ecorationen erfüllt, und von dem Mittelpunkte der oberen Bogen gingen weiß und gelb abwehselnde Strahlen nach

dem Umfange aus, gleichsam zwei ausgehende Sonnen dar-

stellend, Die Beleuhtung durch eine zahllose Menge Wachhs= kerzen, so wie des Schiffs durh prachtvolle Kronleuchter, war über= aus glänzend. Mit einem Worte, das Ganze war mit einer heiteren Prat aufs feinste und geshmackvoollste angeordnet. Zunächst folg= ten eine Menge Reihen von Siben, auf denen eine bedeutende An-= zahl Kardinäle, vornehme Geistlihe und Weltlihe Play nahmen. Die hinteren Räume waren zum Stehen. Der Zudrang war außer- ordentlich. Das weiblihe Geschleht hatte jedoch feinen Zutritt. Nach einer durch einen Jesuiten gesprochenen furzen Einleitung traten nah einander die Jünglinge auf und trugen ihre auf die Feierlihfeit Bezug habenden, meist ausgezeihneten Gedichte in lateinischer, griehisher, italienisher, französisher, englisher, deut= scher und spanischer Sprache vor. Das Ganze war in drei Akte ge= | theilt, von denen jeder durch einen ebenfalls treffiih ausgeführten musifa- | lischen Hymnus beendigt ward, dessen italienischer Text das Werk des Je= | suiten Ercole Grossi war, während die höchst ausgezeihnete Compo=- sition von Herrn Salvatore Meluzzi herrührte. Auch hier sprach ih die glühende Begeisterung für den allgeliebten Herrscher unter dem, nur der gebildeteren Klasse angehörigen Publikum auf das Unverkenn=- barste aus. Der stürmischste Beifall beloÿnte die jungen Dichter, die ihre aus tiefster Seele geflossenen Empfindungen mit jugendlicher Frische und Glut vortrugen ; Mancher wurde dadurh fünf und sehs= mal in seinem Vortrag unterbrochen.

S panien.

3 Madrid, 7. Sept. Meine Angabe, daß in der ersten von dem englishen Gesandten an den Minister-Präsidenten gerihte- ten Note auf die Möglichkeit einer zwishen den Höfen von Paris und London einzutretenden Spannung oder auf dritte Mächte Rük=- sicht genommen worden wäre (s. Allg. Pr. Ztg. Nr. 256), be=- ruhte auf einem Jrrthume, und es fällt daher auch die angeblich darauf Bezug habende Stelle in der Antworts - Note des Herrn Fsturiz weg. Der übrige Jnhalt der leßteren bestätigt sich vollkom= men und hat den englishen Gesandten, der die Würde seiner Mo- narchin für verletzt hielt, veranlaßt, gestern Nachmittag dem Minister- Präsidenten eine Replik zuzustellen, die in \o entschiedener Sprache abgefaßt is, daß man, wenngleih noch nicht auf eine so= fortige Unterbrehung - der zwishen der spanishen und der englishen Regierung bestehenden freundshaftlihen Verhältnisse, do darauf gefaßt sein darf, daß das diesseitige Kabinet die beabsichtigte Vermählung der Junfantin einer abermaligen und reifliheren Erwägung unterziehen werde.

Dcr englishe Gesandte weist in der gestrigen Note auf die Art und Weise hin, wie König Karl 1V. mit seiner ganzen Familie sih durch eine benahbarte und ihm angeblich befreundete Macht von einem Stritte zum anderen verleiten ließ, bis er als das Opfer ihrer Ränke ihr völlig anheimfiel. Auch macht er der spanishen Regierung be= merkbar, daß und warum die Vermählung der Jnfantin mit dem Herzoge von Montpensier niht als eine bloße Familien-Angelegenheit, sondern als ein politishes Ereigniß höchst bedenklicher Natur betrachtet wer= den müßte. Der Gesandte war übrigens durch die ihm im Laufe dec vorigen Woche zugegangenen Jnstructionen zur Ueberreichung einer solchen peremtorishen Note und zu weiteren Schritten ausdrüdlich ermächtigt worden.

Gegen Abend versammelten gestern die Minister sih zu einer Berathschlagung.

Der französische Botschafter soll vorgestern erklärt haben, alle Schwierigkeiten würden vermittelst eines unbedeutenden Notenwechsels beseitigt werden und die Vermählung der Jnfantin vor sich gehen, da der franzüsishe Hof sih der desfalsigen Zustimmung der nordischen Mächte vergewissert habe. Der Botschafter erwartet auf morgen oder übermorgen das Eintreffen cines Couriers, der ihm die Er= mächtigung überbringen soll, im Namen seines Souverains mit allen Förmlichkeiten um die Hand der Jufantin für den Herzog von Mont= pensier anzuhalten.

Dieser Prinz soll, wie versichert wird, binnen aht bis zehn Tagen hier eintreffen. Seine persönliche Erscheinung wird gewiß da- zu E sin, die groben Vorurtheile, welche die niederen Klassen der biesigen Bevölkerung gegen ihn hegen, zu verdrängen. Vor eini= gen Tagen hatte ein französisher Buchhändler hier am Fenster seines Ladens die lithographirten Portraits des Königs Ludwig Philipp und seiner Söhne ausgehängt. Mehrere anständig gekleidete Personen begingen die grobe Ungebührlichkeit, die Fenster zu zertrümmern und die Portraits theils zu zerreißen, theils zu besudeln,

TUXREeL

Konstantinopel , 2. Sept. Das Echo de l’Orient, welches bisher in Smyrna erschien, hat sih mit dem Journal de Constantinople vereinigt, dessen Eigenthum in andere Hände über= ging. Das leßtbenannte Blatt, dessen Redaction nunmehr Herrn F. Noguès anvertraut is, spricht sich darüber in nachstehender Weise aus: „Durch die Vereinigung beider Blätter wird unser Joyrnal alle Mittel in Händen haben, um auf die öffentlihe Meinung kräftig zu wirken. Die Türkei is stets unrichtig beurtheilt worden, und da= dur entstanden alle die Mißverständnisse, welche die Annäherung des

"Ostens mit dem Westen so lange verzögerten. Es scheint uns, daß

die Zeit gekommen ist, um alle Vorurtheile zu vernihten, welche zur Verhinderung einer Wiederaussöhnung dieser zwei Weltrichtungen bis=- her obwalteten. Der Geist der Verbrüderung waltet in den Ländern des Occidents seit langer Zeitz es is nothwendig, daß er auch jene d:s Orients heimsuche, und dann wird die so erwünschte Verschmelzung aller Jnteressen ohne Hinderniß bewerkstelligt werden, so wie durch die Rube der Gemüther, durch die Einigkeit der Gesinnungen und durch die Freiheit des Gewissens die Herrschaft der Gerechtigkeit den Fort= schritt der Sitten und der Jdeen, wie niht minder die Entwickelung des Landeswohls beschleunigen wird. Es wird demnach unser Stre= ben sein, das osmanishe Reih näher bekannt zu machen, alle die Elemente der Wiedergeburt, welche es besißt, zu bezeihnen und alle ihre Anstrengungen, um dahin zu gelangen, namhaft zu machen. Sind dann die Menschen und Dinge von uns in das wahre Licht gestellt, so sind wir überzeugt, daß alle Vorurtheile, alle systematisch feindse=- ligen Jdeen vershwinden werden, um einem Gefühle der Duldung Plaß zu machen, welches die Gemüther zur ruhigen und gewissen- haften Prüfung unserer Worte und zur Ueberzeugung des von uns rastlos andestrebten Zieles einer „Gemeinschaft zwischen dem Osten und dem Westen‘ führen wird.

Jn der Nacht vom 24. auf den 25. August wurde Adrianopel von einer furhtbaren Feuersbrunst heimgesucht, die in dem volkreichen Juden- Viertel ausbrah und in wenigen Stunden, troß der ange strengtesten Bemühungen, dem Brande Einhalt zu thun, über 600 größere und kleinere Häuser, 110 Kaufläden, 40 Tavernen, 6 Syna= gogen und mehrere Vorraths-Magazine in Asche legte; über tausend Familien befinden sich ohne Obdach; man \häßt den durch diesen Brand angerihteten Schaden auf mehr als 18 Millionen türkischer

Piaster.

Smyrna, 22. Aug. Am gestrigen Tage fand hier, so wie in Mytilene, ein heftiges Erdbeben statt, welches jedoch ohne Schaden vorüberging.

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