1846 / 276 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Verpflichtungen treulih nahkommen, fih niht in die innere Verwal-=

tung ihres Landes zu mischen. Durch einen anderen Vertrag erkennt der Fürst von Beliling an,

daß er die Rückgabe seines Landes, dessen Besiß der niederländischen

"”

Regierung nah dem Kriegsrechte zustand, nur der Großmuth und Verzeihung dieser Regierung verdankt, und verpflichtet sich, erstens die Kosten dieses Kriegszuges, so wie die zur Erbauung und Erhal- tung eines Forts zum Behufe der Garnison zu tragen, die dort bis zur gänzlihen Zahlung der Kriegskosten bleiben wird; zweitens im Zeitraume von drei Monaten alle von ihm errichteten Festungswerke niederreißen und keine neuen an derselben Stelle bauen zu lassen.“

Belgien.

Brüffel, 28. Sept. (K. Z.) Ohne die geringste Störung sind die Septemberfeste vorübergegangen, und wenn dieselben auch in manchen Beziehungen nicht so belebt waren, wie in srüheren Jahren, so mag der Nothstand der geringeren Klassen dazu beigetragen ha- ben. Man befürchtet einen harten Winter und Theuerung. Uebri=- gens verdient es die lobenswertheste Anerkennung, daß jeßt schon von Seiten der Regierung wie einzelner Privat-Vereine Alles aufgeboten wird, um der Theuerung und ihren Folgen vorzubeugen. Man wird bei diesen Maßregeln hoffentlich die ärmeren Landgemeinden vorzüg- lih berüdsihtigen, da in den größeren Städten ein außerordentlich thätiger Wohlthätigkeitssinn nah Kräften die Noth der Proletarier zu lindern suht und mitunter so bedeutende Mittel aufbringt, daß, bei einer vernünftigen Einrichtung der Vertheilung und Anwendung der Liebesgaben, der Noth auf eine nachhaltige Weise zu steuern wäre. So ist berechnet worden, daß im verflossenen Winter durch freiwillige Beiträge, durh Kollekten, Ergebnisse von Bällen, Konzer- ten, theatralishe Vorstellungen u. s. w. hier eine so bedeutende Summe eingekommen, daß, wenn das Kapital rentbar zu 5 pCi. angelegt worden, jeder in den Armenlisten Verzeichnete eine Jahresrente von 150 Fr. gehabt hätte. Den meisten der Landgemeinden, besonders denen, welche entfernter von den größeren Städten liegea, fehlen solhe Mittel und den Armen in den Winter-Monaten jede Gelegen-= heit, etwas zu verdienen, weshalb hier auch die Noth alle Begriffe übersteigt.

S chweiz.

_ Kanton Zürich. Der Vorort hat den Regierungen sämmt- licher Kantone eine Zuschrift der spanishen Gesandtschaft mitgetheilt, worin angezeigt wird, daß vom 1sten Weinmonat an 19 Schweizer- Soldaten, die in spanischen Diensten gestanden, von der spanischen Gesandtschaft in Bern ihre Pensionen ausgezahlt erhalten sollen.

Kanton Waadt. Die Eidg. Ztg. meldet aus Lausanne vom 24. September: „Gestern hielt Herr Viktor Considerant, bekanntlich Redacteur der Démocratie pacifique und eines der Häupter der Sozialisten-Partei in ‘Frankreih, im Saale des hiesigen Stadthauses, welcher ihm vom Stadtrathe eingeräumt worden war, vor mehr als 300 Zuhörern seine erste Vorlesung, wie er das auh schon in ande=- ren Städten, namentli unlängst in Brüssel, unter ungeheurem Zu- laufe gethan hatte. Der Saal faßte bei weitem nicht alle die Neu- gierigen. Treppe und Gänge standen dicht voll. Die Theilnahme, die dieser Kommunisten - Apostel bei uns findet, ist wohl zu beachten. Wenn man bedenft, wie nahe der Fourierismus oder Sozialismus mit dem Kommunismus zusammenhängt, und daß neben den Mitglie- dern des Schwanen-Vereins auch alle unsere Hochgestellten bei der Vorlesung zugegen waren, so drängt sich Einem gewiß unwillkürlich die Frage auf: Wo soll das hinaus? Dessamies, erklärter Kom- munist, geborener Waadtläuder, beabsichtigt binnen kurzen eine Schrift herauszugeben, „über die Gemeinshast der Arbeit“. Unser neuer fommunistisher Verein i in rashem Fortschritte begriffen und bringt die Regierung immer mehr in die Klemme. „Wir haben der Regierung geholfen ‘’ sagt ein Redner in einer ihrer leßten Ver- sammlungen „sie muß uns nun auch helfen; ich habe eine Frau und fünf Kinder!“ Solche Versammlungen finden dreimal in der. Woche statt; Treichler, der berüchtigte Chef des Kommunismus, is vor einigen Wochen von hier nah Bern gereist. Wie man hört, gedenkt derselbe fommenden Winter daselbst Vorlesungen zu halten, Die drohende Theurung isst ganz geeignet, derartigen Vorlesungen überall das Terrain zu ebnen, auch wo der Boden noch nicht so empfänglich dafür und so wohl vorbereitet ist wie hier im Waadt- lande. Der von hier verwiesene August Becker befindet ih auf dem Birsfelde, Kommunistishe Vorlesungen, die auch er in Liestal halten wollte, wurden ihm untersagt. Wenn es \o fortgeht, werden ub bald eine kommunistishe Partei in allen radikalen Kantonen aben.“

Italien.

Nom, 21. Sept. (A. Z.) Gestern früh is die preußische Korvette, die Amazone“, mit der Leiche des Prinzen Heinrich von Preußen unter Segel gegangen. Bereits vorgestern wurde der Sarg an Bord gebracht, und 21 Kanonenschüsse, so wie die gesenkte Flagge und der halb herabgelassene Wimpel, waren die seemännishen Ehren, mit denen der hohe Todte empfangen wurde. Das Schiff steuert zunähst nah Cuxhaven. Von da aus wird die Leiche, welche der Baron von Moltke, Adjutant Sr. Königl. Hoheit, begleitet, flußauf=- wärts nah dem Ort ihrer leßten Bestimmung gebracht werden.

Die Aequinoctial - Stürme scheinen mit dem Tage beginnen zu wollen, denn heute weht ein gliederlösender Sirokfo, welher Vorbote \{chlimmeren Wetters zu sein pflegt.

Gestern ertheilte Se. Heiligkeit hergebrahtermaßen der Prozes= sion einer Brüderschaft , welhe am päpstlihen Palast auf dem Qui- rinal vorbeizog, den Segen. Zahlreihe Zuschauer standen im Jnnern des Palastes versammelt. Als der Papst erschien, waren sie im Be- griff, in die gewohnten Beifallöbezeigungen auszubrechen. Da er

[483] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 18. Mai 1846.

Das dem Maurerpolier Johann August Böhme ge- hörige, in der Blumenstraße Nr. 9 belegene und im Hypothekenbuche von der Königéstadt, Stralauer Vier- tels Vol. 14. No. 2521 eingetragene Grundstü, ge- rihtlih abgeshägt zu 35,619 Thlr. 24 Sgr., soll

am 5. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die dem Aufenthalt nah unbekannten Gläubiger :

a) verehelihte Gärtner Fischer , Regine Catharine,

geterene Roth, und deren Ehemann,

b) Schmiedemeister Johann Christian Dietrich Haak

P Ehefrau Marie Elisabeth, geborene eschke, werden hierdurch öffentlich vorgeladen,

solche in dem

Stillschweigens.

All

; 768 Bekanntmachungen. ; Auf den Antrag der Kuratoren des Nachlasses des

am 27sten v. M. verstorbenen Maurermeisters Wilhelm Spranger hiecrselbst| if zur Gewinnung einer reinen Uebersicht des Nachlaßbestandes das gegenwärtige Pro- tlam erkannt, wodurch alle diejenigen, welche aus ir- gend einem Grunde Forderungen und Ansprüche an den vorgedachten Nachlaß zu haben glauben, mit alleiniger Ausnahme der Stadtbuchgläubiger, geladen werden,

auf den 16, No vbr. d, J., Morgens 10 Uhr, vor uns angeseßten Liquidations-Termine anzumelden und die darauf bezüglichen schriftlihen Beweismittel zu produziren, bei dem ein für allemal gedrohten. Nachtheil des Ausschlusses und der Auferlegung immerwährenden

Malchin, den 7. September 1846. Veroidnetes Waisengericht.

1170

indeß eine leise Bewegung mit der Hand machte, so gelang es ihm, in einem Augenblick die Masse zu beshwihtigen. Alles verhielt sih still Und ruhig, wie es der heiligen Handlung angemessen war. Die- jenigen, welche die Motive dieses Verhaltens nicht zu beobahten Ge- legenheit gehabt, sahen darin ein Erkalten des Enthusiasmus, wozu

fein Grund vorhanden ist.

Rom, 22. Sept. (N. K.) Man sieht jeßt täglih der An- funft Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Toscana entgegen. Er wird sich 8 bis 14 Tage hier aufhalten. Zugleih werden in den ersten Tagen des Oktobers die fünf Bischöfe des Großherzogthums hier eintreffen, um Sr. Heiligkeit ihre Ehrfurcht zu bezeigen, was bemerkenswerth erscheint, da in den leßten Jahren von Gregor's Re- gierung Mißverhältnisse zwischen dem päpstlihen Stuhle und jenen Prälaten geherrscht haben sollen. : :

Se. Heiligkeit hat den Kommend. Michael Angelo Gaetaniî, Férsten von Teano, zum Mitgliede der Eisenbahn-Kommission ernannt.

Am 19ten fand die erste feierliche Priester - Ordination unter Pius? [X. Regierung in S. Giovanni Lateran durch den Kardinal=- Vikarius Patrizi statt, wobei 4 zur Tonsur, 20 zu den niederen Or- dines, 20 zum Subdiakonat, 10 zum Diakonat, 15 zum Presbyteriat geweiht wurden. Nach den neueren Verordnungen sind bekanntlich die Prüfungen weit strenger als srüher, auch befand si unter den 69 Geweihten nicht ein einziger Ausländer, sondern es waren sämmt=- lih Jtaliener, während bei den früheren, bei weitem zahlreicheren Ordinationen zugleich einer Menge Franzosen, Engländern und na- mentlich Spaniern die Priesterweihe ertheilt ward.

An die Stelle des nah Rom zurückberufenen bisherigen Legaten von Bologna, Vannicelli, hat Se, Heiligkeit den Kardinal Amat er= nannt, der in jeder Hinsicht dieses Vertrauens würdig ist, Die bei- den Monsignors, welche die Posten des Prosegretario interno und esterno inne hatten und bereits unter dem Lambruschinischen Governo aktiv waren, sind ihrer Stellen enthoben und anderweit verwendet worden.

Eisenbahnen.

St. Gallen. (N. Z. Z) Son seit längerer Zeit scheint Bayeru an der Entwidckelung des \{chweizerishen Eisenbahnwesens großes Jnteresse genommen zu habenz denn es hielt sih sortwährend in Kenntniß von all' den Projekten und Unternehmungen, welche die Schweiz bis jeyt beschäftigt haben. Vor Allem wendet es scin Augenmerk auf die projektirte Lukmanier-Bahn, welche Ober-Jtalien und die Schweiz mit dem südliden Deutschland verbinden foll. Es sieht voraus, daß sür eine solhe Verbindung die Dampfschiffe auf dem Bodensce nicht mehr genügen können, und wünscht daher An- {luß an die Lukmanier-Bahn. Wie wir vernommen , soll die baye- rische Regierung bei jener von St. Gallen die Anfrage gestellt haben, ob sie niht geneigt wäre, über den Bau einer Verbindungs - Bahn zwischen Lindau und der Bahn vom Bodensee an den Lago maggiore in Unterhandlung zu treten, Wahrscheinlich wi:d der Kleine Rath des Kantons St. Gallen zu einer Konserenz der beiderseitigen Ab= geordneten willig die Hand bieten, da durch eine direkte Eifenbabn- Verbindung mit Lindau auch die Linie über Rorshah und St, Gallen nur gewinnen kann.

Handels- und Börsen -Üachrichten.

Berlin, 2. Okt, Obgleich die Course heute etwas niedriger als gestern waren, so blieb die Stimmung doch ziemlich günstig. Die Umsäyhe sehr beschränkt.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam , 29. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 59%, 5% Span, 205. 3% do. —. Pass. 6. Ausg. —. Zinsl, —. Preuss. Pr. Sch. —. Polu. —. 4% Russ. Hope —.

Antwerpen, 28. Sept. Zinsl. —. Neue Aul. 20

3% 725. Rauk-

Wien, 30. Sept. 5% Met. 110. 4% do. 99. Gloggu. 128%.

Actien 1655. Anl. de 1834 156. do. 1839 125. Nordb. 1705. Mail. 109%. Livorn. 100%. Pest. 884. Budw. —.

Beriiner Bors e: Den 3. Oktober 1846.

1 d Fonds. |d T Cour. otto, ü i Pr. Cour. Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gem. St. Scbuld-Sch. |3{| 92 912 [Brl.Potsd.Magdb.|4| 85% | 845 Prämien - Scheine do. Obl, Lit.A.B.| 4 E E d.Seeh. a S0 T.|—| 87% | 87% | de. Lit. C. |4| -- Kur- u, Neumärk. Mad. Lpz. Biseub.|—| —_ Scbuldverschr.|32/- §05 | do. do. Prior.0bl. 4 | Berliner Stadt- Brl. Aub. abgest.|—| 109 Obligationen 34 925 f|do. do. Prior.Obl. 4 | ci à Westpr. Pfandbr. 35 9. [Düss.Elb. Eiseub.|—| 105 110 Grossh. Pos. do.| 4 i025 Ido. do. Prior. Obl.| 4 L. do. do. 35 91% 91% Rbein. Kisenb. |—| 83 82 O«atpr. Pfandbr. 3 947 Ido. do. Prior.Obl.| 4 Pomm. do. 35 947 94 [do.v.Staat &Karant. 35 Kur- u.Neum. do.|3{| 94% 94% [0b.-Schles.B.LA/4| Schlesische do. |35| 97 965 do. Prior. |4| do. v. Staat g.Lt B. 3z5| E do. Lt. B.\— .-— B.-St.E.Lt.A.u.B.|—| 105% Magd.-WHalbst.Eb.| 4 | 1015 | 1005 Gold al marco. |—| |Br.-Schw.-Frb.E.|4| Friedrichsd’or. |—| 137| 13!{}de. do. Prior.Obl.\ 1| And.Gldm.à 5 Th.|—| 11% 11% [Bouu-KölnerEsb.|5| _— Discouto. e 4 5. [Niedersch. Mk.yv.o. 4| 88% 87% do. Priorität 4| 915 do. Priorität 5| 93% Nied.-Mrk. Zwgb.4| E do. Priorität/45| i Wilh.-B. (C.-0.)|4| Berlin-Wamburger|4| 954

Preußische

Allgemeine

Pr. Cox Abonnement beträgt: Wechsel - Cours. Thle. zu 304, 9 Kthlr. sür % Iahr. Bnef. | 6M 4 Kthlr. - 4 Jahr. Fer S E .... 250 Fl. uon 1402| F 8 Kthlr. - 1 Jahr. S N 250 Fl. 2 Met. 139 | 134ffllen Theilen der Monarchie Hamburg... «eco eo o oto ooo 300 k. Kurz diee l ghne rets - Erhöhung. E E 300 Mk. 2 Mt. 1492 | ertions-Gebühr für den T A aco 000.2000000 200 1 Lst. 3 Mt. 6 234 q ciner Zeile des Allg. E esordnun uta eee 300. Fr. 2 Mét. TOk 1 Anzeigers 2 Sgr. Wien wm 20 Xr.......-------++- 150 F1. 2 Mé. 10 # | 101 Augsburg... ce e o or o e o enero 150 FI1. 2 Mi. 1015 | _' = Breslau... ooo oooooo 100 Thlr. Z Mét. E Cr E OE 2 G E E S R A P E E A, z Tage 995 A Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr. 2 u. 99% M 0 76. Frankfurt a. M. südd. W. .…...... 100 Fl. 2 Mé. 56 16| Petersburg. «-ch-- «eco. ooo ooo 100 SRbI. 3Z Woeb. 106 E a m D

Am 29, und 30. September, und zwar das erstemal Vormittags

gs 1

Uhr, das anderemal Mittags 1 Uhr, nachdem wenige Tage vorher de eine Scheune abgebrannt war, ist großes Unglück über die Stadt au brochen. Es sind 40 Feuerstellcn mit Zubchör in Feuer aufgegangen, gen 100 Familien und etwa 400 Seelen aber obdachlos gewo1den. Di Familien, welche ihr ganzes Hab und Gut, ihre Kaitoffeln und ihre gen Aerndten verloren haben, gehören der ärmsten der arbeitenden Vej flasse an. Ein heute gebildetes Comité, welchem alle Gaben aus j Stadt und Umgegend, bestehend in Geld, Kleidern und Naturalien, y stellt sind, sorgt im Vereine mit den unterschriebenen Behörden für rit und gewissenhaste Vertheilung, imgleichen dafür, daß Niemand obdaÿ bleibt. Bei der großen Noth, die jedo hicr schon seit einigen herrscht, bei der Theuerung, die den Scheffel Kartoffeln schon jet au Sgr., den Scheffel Roggen zu 2% Nihlr. steigen läßt, is eine noch gj Theuerung zu befürhten. Wir bitten daher das Publikum, uns Gi der Milde zufließen lassen zu wollen, Eine allgemeine Rehnung wird ter zur Oeffentlichkeit gelaugen. Koriß, den 1. Oftober 1846. Der Landrath des koniger Kreises. Der Magistrat der Stadt Kon, von Gerhardt. Sch wenk, Bürgermeister,

Meteorologische Beobachtungen.

1846. Morgens Nachmittags Abends Nach einmalge 2. Okt. 6 Ubr. 2 Ube. 10 Ubr. Besbachtux Luftdruck... .. 335,/11"’’Par. 334,22’ Par. 333,04'’’Par. Quellwärme 78

Luftwärme ....|+ 11,7° R. -+ 15,2° R. |+ 12,7° R. Flusswärme 12,2* n, Thaupunkt .…..|-++ 10,8® R. |+10,1° R. —+ 8,8" R. |Bodeuwärme 12,5'R

Dunstsättigung . 93 pCt. 67 pCt. 74 pCt. Aasdünstung 0,006" Ri, Wetter ......- Regen. halbbeiter. trüb. Niederschlag 0,191“ Wind „.. oe: S. S: S. Wüärmewecbsel + 15,"

Wolkenzug -- - —_ S. _— -++ 10,3" R. ‘Tagesmittel: 334,79"! Par... + 13,2°R... + 9,9’ R...

Königliche Schauspiele. Sonntag, 4. Oft, Jm Opernhause.

haus-Preisen verkauft, und bleiben dazu die zur Oper Fernand Cu tez bereits gelösten, mit Sonntag bezeichneten Billets gültig, insos die Besipyer derselben es nicht vorziehen, solhe gegen Empfangnahr E as gezahlten Betrages im Billet-Verkaufs-Büreau zurüdgeb zu lassen.

Wegen Heiserkeit des Herrn Pfister kann die Oper Fernutf

Cortez heute nicht gegeben werden. Jm Schauspielhause. 167se Abonnements-Vorstellung : Mid Bremond, Schauspiel in 5 Abth., nah dem Französischen des Vin

net, von H. Börnstein. Im Schauspielhause.

Montag, 95. Oft. 168ste Abonneneiv

Vorstellung : Mein Mann geht aus, Lustspiel in 2 Abth., nach de Hierauf: Der Nasenstübrt

Französischen des Scribe, von Börnstein. Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupacy.

Dienstag, 6. Oft. Jm Opernhause, Vorstellung: Norma , Oper in 2 Abth., mit Tanz. Bellini. (Herr Kraus, vom Kaiserl. Hof - Opern - Theater zu Wien Sever, als Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Opew

haus = Preisen verkauft. Im Schauspielhause:

amoureuses, et

comédie-vaudeville en trois actes, par MM. Bayard et Viet

Doucet. Un Monsieur et une Dame, vaudeville -comique «i

Anfang 6 Uhr.

1 acte, par MM. Duvert et Lauzanne.

Zu den französischen Theater - Vorstellungen w.rden Schauspib}

haus-Billets zu den nachstehenden gewöhnlichen Preisen verkauft:

Ein Billet zum Balkon und einer Loge des ersten Ranges 1 Rth\|

Ein Billet zu einer Parquet-Loge 20 Sgr. Ein Billet zum Ballu des zweiten Ranges 15 Sgr. Ein Logen - Billet des zweiten R ges 15 Sgr. Ein Sperrsiß=- Billet des dritten Ranges 10 S4 Ein Billet im Parquet 20 Sgr. Ein Billet im Parterre 15 Sf Amphitheater 74 Sar. Mittwoch, 7. Oft. Jm Schauspielhause. 169s}e Abon ments- Vorstellung. Struensee, Trauerspiel in 5 Abth. , von Mil Beer. Die Ouvertüre, die Musik zu sämmtlichen Zwischenakten u! die son} zur Handlung gehörige Musik ist von O. Meyerbeer.

Zu dieser Vorstellung wird der Billet-Verkauf Montag den o

d. beginnen,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen, Jm Selbstverlage der Erpedition. Gedrut in der Dedckerscven (Hebeimen Ober-Hofbuchdruckerei.

[859]

Linden 19.

Restauration der Armee. 2) Geistlichen, die Liturgie und Agende.

D A “du JEICT e 0 O S E E T E e L E

gemeiner Auzeiger. Citerarishe Anzeigen.

Eylert, o-. vie, Charakter- züge und historische ¡Frag- mente aus dem Leben drich Wilhelms [UUl., Kö-

nigs von Preußen. 3: Theil in 2 Abtheilungen. gr. 8. Magdeburg, Hein- richshofen, Berlin auh bei F. Dümmler, geh. Preis 35 Thlr.

Junhalt der ersten Abtheilung: 1) Die moralische ie Amitiskleidunz der

Jnhalt der zweiten Abtheilung: 1) Die kirchliche

Union. Neigung des Königs fürs Schauspiel. züge und Anekdoten aus dem Leben des Königs.

[846]

ie: VWohnungs-Miethsg

ssen wird zu Ostern künstigen Jahre

cinem sicheren Miether gesncht. sen sindimIntelligenz-Comtoir sub R. abzugeben. 2

S D E R i L, E S

76 pCt. 8,

112te Abonuements-Ves stellung: Der Schahgräber, Singspiel in 1 Aft, von Mehul. Hin auf : Robert und Bertrand, Ballet in 2 Abth., von Hoguet. Anf. 6 Uhi,

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den. erhöhten Opew

113te Abonnement Musik va

Ouverture du Théâtre français. Pou les débuts de Mr. Fechter, dans l’emploi des jeunes premict rôles; de Mlle. Roland dans celui des secondes et troisièms our la rentrée de MM, Francisque, Villa Chatillon, Morand Lafitte, Mlles. Garique et Clozel. La pre mière répresentation de: Léonce, ou: Propos de jeune hom

2) Des Königs zweite Vermählung. 3) Di 4) Charallt"

esucb.

Ein Logis von sechs bis neun Piecen Bel-Etage oder hohes Parterre, in eines ruhigen Hause in der Friedrichs-Stra!'

s / er nur in d äußeren Form die plastische Ruhe und

K L10 i er außeren : ewischon der Kronenatrasse und den l, E dle Einsagheit - antifec Schöpfungen beibehalten wollte, So y s vol Urchgreifende Modification des Wesens kann in der Malerei

dre Adre,

Inhalt.

licher Theil. E Jhre Majestäten dcr König und die

1nd, Provinz Schlesien.

igin,

thhe Bundesstaaten, Königreich Sachsen, Der Prinz und Yrinzessin Johann nach Erdmannsdorf gereist. Herzogthum stein, Die Untersuchungssache wider Th., Olshausen und dessen jangesh:ldigten, L ;

rreichische Monarchie, Wien. Die Jubelfeier des Erzher:0gs latin, Truppen-Uebungeu. Ragusa. Die Marine-Ucbungen. (frei. Paris. Hofnachrichten. Der Constitutionnel über 1 Yrotest des britischen Botschafters gegen dic Heirath des Herzogs n Montpensier. Journal - Polemik. Der Heiraths - Kontrakt, edition nach Oceanien, Der Graf von Montemolin. Vermischtes. gbritanien und Jrland., London. Hofnachrichten. Kor- pondenz - Mittheilungen über den Protcst des britishen Gesandten in ris und die spanisde Vermählung. Das Uebungs-Geschwader, hfregung unter den spanischen Karlisten. Clarkson Þ, Lo1dmayor- Fahl, Der „Great Britain“‘, Der Kaffernkricg.

weden und Norwegen. Christiania. Ankunft des Königs. peiz, Kanton Luzern. Anfunft der Frau Prinzessin Albrecht in E Genf's Antrag wegen Ausstellung eines Repräsentanten-Raths. Theuerung.

lien, Schreiben aus Genua. (Fortschreitende Besserung Jhrer Kó- ql, Hoheit der Prinzessin Luise.)

mien, Madrid. Feierlihe Bewerbung um die Hand der Jufantin isa, Briese aus Madrid. (G-:heimhaltung des britischen Pro- jez Schreiben des Henn Bulwer an den General Serrano.) nbahnen. Badensches Gese, die Konzessions-Erthcilung zum Bau Offenburg-Konstanzer Bahn betreffend, Wien, Neues Bewegungs- rinziv für cbene und geneigte Bahnen.

1dels- und Börsen-Nachrichten. B erlin, Börsen- und Markt-

it,

t-Ausstellung in der Königl, Alademie der Künste, (Dritter Artikel.) r Reise-Literatur, (Zweiter Artifel.)

I

Amtlicher Theil.

je. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Königl, bayerischen Oberst - Hofmeister Vicomte de ¡blanc den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse zu verleihen.

Se, Königl, Hoheit der Prinz Friedrich is aus Schlesien angekommen.

Die nicht immatriculationsfähigen angehenden sowohl als älteren direnden der Chirurgie und Pharmacie bei hiesiger Königl. drih-Wilhelms-Universität werden aufgefordert, noh vor Anfang bevorstehenden neuen Semesters, um wegen Beginnen oder Fort- 1g ihres Studiums die nöthige Anweisung: zu empfangen, unter bringung der über ihre Schulkenntnisse und respektiven Besuch der

' '

Berlin, Montag den 59m Oktober

Vorlesungen \prehenden Zeugnisse bei Unterzeichnetem (Französische

Straße Nr. 29, Morgens von 8 bis 9 Uhr) sih zu melden.

Berlin, den 30. September 1846.

Der provisorishe Direktor des chirurgis{ch-pharmaceutischen Studiums bei hiesiger Königl. Universität,

Geheime Ober - Medizinal -Rath Pr. Klug.

Vichtamtlicher Theil.

Inland.

Provinz Schlefien. Die breslauer Blätter enthalten aus- führlihe Berichte über die Empfangs = Feierlichkeiten bei der Ankunft Sr. Majestät des Königs am 1, Oktober in Kosel, Gleiwiß, Mysio=- wiß, Cattowiy, Laurahütte, Königshütte und Beuthen. Jn Laurag- hütte war die errichtete Ehrenpforte, 36 Fuß hoh und cinfa, aber geschmackvoll verziert, ganz aus Steinkohlen zusammengeseßt, die mit- telft fleiner eiserner Klammern mit einander verbunden waren. Das zwischen den cinzelnen Stücken angebrachte grüne Moos, die wehen- den Fahnen und der goldverzierte Namenszug Sr. Majestät steigerten den Effekt, den das Ganze machte. Die weiblihe Schuljugend in Laurahütte empfing Se. Majestät mit Blumen, die männliche mit Fahnen. Der der Hütte vorstehende Direktor Naglo führte Se. Majestät nah einer furzen Anrede durch cine doppelte Reihe Puddlings - Arbeiter, welche mit ihren cisernen Stäben innerhalb der Hütte Spalier machten und dem Könige wiederholt ein donnerndes Hoch brachten, an eine aus Eisenschienen errichtete Tafel, worauf in einer Art Musterkarte Chamotstein, Cisenerze, Roheisen, mehrere Ar- ten von Hohosen-Schlacke in höasten Exemplaren, Zinkischer Ofen- bruch, Blei-Oxyde, Titanmetalle, Feinmetalle u. #. w. ausgelegt wa- ren. Nahdem Se. Majestät über das Dargestellte die vollfommenste Zufriedenheit zu erkennen gegeben hatten, wurden in Allerhöchstihrer Gegenwart im Puddlingswerke 2 Eiserbahnschienen gewaiztk, Jun dem Schmelzwerk, wo die aus dem Rother-Ofen hervorstr ömende glühende Eisenmasse in eine Form lief, stellte diese den Namenszug Sr. Ma- jestät hellglühend dar. Sobald der Namenszug fertig war, wurdc er in der Gluth noch mit bengalishem Feuer erleuhtet. Jhre Ma- jest die Königin traf am 4, Oktober Nachmittags in Erdmanns=- dorf ein,

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. _Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Johann von Sachsen reisten am 1. Oktober von Pilluiy nah Erdmannsdorf. . :

Herzogthum Holstein. Das kieler Korrcespondenuz= blatt berichtet: „Die Advokaten Friederici und Hedde hatten (wie mit Beziehung auf Th, Olshausen geschehen ist) gleich bei ihrer Ver= nehmung den Antrag auf sofortige Aufhebung der gegen sie eingelei- teten Untersuchung gestellt; ihnen ist nun am 29, September ein ähnliher Beschluß des Ober-Kriminalgerichts (wie in der Olshausen- hen Untersuchungssahe, \. Nr. 273 der Allg. Preuß. Ztg.)

Zeitung.

Alle Poft - Anslalten des In- und Auslandes nchmen BSefstellung auf diescs Blatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichs straf e Ür. 72.

1846.

höhXtcn Auftrags nah beendigter Untcrsuchung an die Königlich \hleswig-holstein-lauenburgische Kanzelei einzusenden sind, der höchsten Staats - Behörde auch überlassen bleiben müsse, ob dieselbe aus den erwasenen Akten die Veranlassung zu einer fisfalishen Anklage wider die Antragsteller entnehmen oder das Verfahren zur gerichtlihen summarischen Erledigung remittiren werde, zur Zeit auf die Erthei= lang cines die Untersuchung crledigenden gerichtlichen Bescheides nicht eingetreten werden fönne.‘/“ Der Defensor Olshausen's, so wie die beiden zuleßt genannten Advokaten, haben sich hierauf an das Vber= Appellationsgeriht gewandt, welches hon in seiner Sißung vom 30. September erfannt hat, daß das Ober-Kriminalgeriht „so bald wie nur irgend thunlih‘/“/ die Akten mit Bericht über den Antrag Olshausen's auf Entlassung an das Ober- Appellationsgeriht einzu= fenden habe.“

Oesterreichische Monarchie.

ISVien , 25. Sept. (A. Z.) Dem Vzruehmen na, is vor einigen Tagen durch ein Kaiserl. Resfript die Königl. ungarische Statt= halterei in Ofen angewiesen worden, das 50jährige Jubiläum des Amtsantritts Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Palatins am fünf= ten November d. J. feierlih zu begehen; zum ewigen Andenken die- #:s Festes soll die in Pesth bis dahin zu eröffnende Jndustrie-Scnle den Namen des Jubilars für immer tragen. Diese Anordnung wird gewiß im ganzen Lande freudig begrüßt werden. Der Reichspalatin Erzherzog Joseph hat ein halbes Jahrhundert lang das ungarische Staatsschiff durch alle Stürme der Zeit, durch alle Klippen der Par=- teiungen mit fester Hand geleitet. Sein Name ist bei uns eine Macht, sein Aadenken ein Kultus! Daß nun der Name dieses erlauchten Staatsmannes mit einer unscheinbaren, aber sür unsere Verhältnisse über= aus wichtigen folgenreihen Anstalt in Verbindung geseßt wird, ist cine eben jo weise als zartsinnige Maßregel. Unter allen Wünschen und Hoffnungen, Strebungen und Hirngespinnsten, welche seit funfzig Jahren die so shwankende öffentliche Stimmung in Ungarn durch= fluthet haben, waren es vorzüglich die Vorschläge zur Hebung des Handels, zur Belebung der Gewerbsthätigfeit, welche der wirksamen Stüße und Aufmunterung des Erzherzogs Palatins sich jederzeit zu erfreuen hatten, Die Früchte dieser segensreichen Bestrebungen fan- gen nun an zu reifenz in ganz Ungarn regt \ih, wie ne früher, ein Geist der Jndustrie, der praktischen Thätigkeit, und die Regierung sucht durch großartige Maßnahmen diese Richtung zu fördern. Diese Wahrnehmung wird gewiß nicht die freudenloseste sein, welhe den Abend eincs solchen Lebens verklärt,

Wien, 30. Sept. Heute in den Vormittagsstunden hat auf den Feldern bei Leopoldau, Süßenbrunn und Breitenlce die Kavallerie- Division mit den vier Kavallerie-Batterieen und der Brigade Cordon vor der Buntes-Juspection im Feuer exerzirt.

Ragusa, 12. Sept. Der Vice-Admiral Erzherzog Friedrich, welher am 21. August Venedig verlassen hat und si in Lissa auf der Fregatte Belloua einschiffte, um den taftishen Uebungen eines Theiles des Geschwaders im Adriatischen Meere beizuwohnen, ging hier im Hafen von Gravosa vor Anker. Die ungewöhnlich schlechte Witterung verhinderte die Ausführung des Plans, am 8. September in Corfu einzutreffen. Für Ragusa und seine Umgegend ist die An-

insinuirtz dieser lautet dahin, „„„daß, da die Akten in Fo!ge Aller=

funft des Prinzen eine freundliche Ueberraschung, und die sämmtlichen

Kunst: Ausstellung

inder Königlichen Akademie der Künste,

(Vergl. Allg. Preuß. Ztg.“ Nr, 261, 272.)

: Dritter Artikel.

thologishe Gegenstände: Ed. Steinbrück P. Mila bübuer Otto Meyer Karl Beer Julius Schra- l A, von Klöber von Blomberg H, Steinfurt. Vir beginnen die Musterung der mythologishen Gegenstände den Werken von Ed. Steinbrück, die durch eine shöóne Zeichnung überaus zarte Behandlung die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen psle- Dieser Künstler bewegt sich innerhalb eines Darstellungskreises , der btählih das weiblihe Geschlecht und zwar in solhen Situationen Vorwurf hat, die das Prädifat des Schönen ín vollem Maße ver- 1, Diese etwas ausschlicflihe Richtung scheint aber nur der Grund tin, daß wir auf der anderen Seite bei den verschiedenen Figaren öf- tine tiefere Charafterisicung in den besonderen Situationen vermisscn. gen wir also olympische Göttinnen oder Genofeven, Elsen, Engel, Ma- tin oder Menschen vor uns haben, Alle sind Kinder cines Vaters und 1 denselben Typus anziehender Lieblichkeit und Zierlichkeit der Formen. e Figuren erregen nicht selter, den Gedanfen in uns, sie wüßten, daß i sie betrachtet: sie sind nicht in j ner unbewußten Naivetät aufge- und durchgeführt, die gerade bei den meisten Vorwürfen des Künstlers Haup!bedingung vollendeter Darstellung zu sein scheint. Seine Phan- is eine licbenswürdige Schauspielerin, die sich in den verschiedensten en versucht, die aber ihre Eigenthümlichkeit immer durchscheinen läßt, n A gut weiß, daß sie vor cinem Publifum spielt, das sie einzu- M eistcht,

Jm Allgemeinen is der Künstler, der Talent für die Darstellung des llen hat, vorzugsweise an die antike Welt gewiesen, Der Charakter Antife bedingt aber ein anderes Prinzip, als das der Malerei. Denn \ nur die leibliche Acußerung des Geistes im Allgemeinen , die sih in befestigten Form darlegen u, zum Wesen der Antife gehört, so ist U mehr die in sih vertiefte Junerlichkeit der Secle, das Eingehen in tbendigfeit eines subjcktiven Seins, welches sich in seinen zahllosen îcen hauptsächlich im Angesichte darlegen soll, Aufgabe der Malerci, tt is die Behandlung antiker Stoffe in der Malerei eine ähnliche Auf- f, vie sie Göthe in der Dramatif durch die Jphigenia auf unserer Bühne 1 hat, Er hat seine Heldin griechisher Weltanschauung entiissen und wit den Prinzipien chrislliher Sittlichkeit uns vor Augen gestellt, in-

guohl stattfinden. Gleichwohl will sie natürlich weit weniger, als j ese, auf die antike Form Verzicht leisten und muß daher den antiken e hentweder unverändert lassen oder als Allegorie anwenden, Wirk-

marbeitung is für sie eine {wierige und mißliche Sache. Es kommt

natürlich jene edle Großariigfkeit und Einfachheit zur Ecscheinung gebracht sein will, die eben den Charafter der Antike ausmacht.

Uns scheint Steinbrück weniger von diesem antifen Geiste durch- drungen zu sein. Er verweilt auch hier nur unter den ihm zusagenden Gestalten, und diese lieblichen Frauen- und Kinderbilder sind es eigentlich, die cr malen will; „die Geburt der Göttin der Liebe“ (Nr. 893) giebt ihm in seinem bedeutendsten Bilde unscrer Ausstellung nur dau, so {cheint es, den willfommcnen Anlaß. Man gebe dieser Venus ein passendes Gewand, und sie tönnte sogleih eine Madonna sein, Die Amorctien um sie würden dann ohne greße Veränderung die schönsten christlichen Engel sein, und die Himmelfaghrt, schon angedeutet durh den Guido Nenischecn Blick nach oben, der uns bei dicser Göttin nicht passend erscheint , würde vor unse- ren Augen stehen. Aus der Mitte dreier Nymphen, die auf ihrer Wiege, der Maschel, ruhen, erhevt sich die Schaumgeborne , aufrecht stch:-nd unv scchügt mit den emporgehobenen Armen das gegen den Himmel gerichtete , glanzgeblendete Auge. Amoretiten umslattern sie. Das Meer is still und regungslos. Nur wo die wunderbare Schöpfung stattfindet, shauert es aaf in Wonne und bildet den gebärcnden Schaum. Es liegt über demselben das Halbdunkel eines grauenden Morgens, bei welchem nur das rechts am Himmel hervortretende Grau, das etwas von Gewittershwüle an sich trägt, mit der überaus heiteren und frohe Lust er- wecfenden Begebenheit nicht recht im Einklange z1 sein scheint, Wenn eine glühende Abendbeleuchtung, die an sich niht zum Gegenstande gepaßt haben würde, uatürlih dem Hervortreten der Körper Eintrag gethan hätte, jo wäre dagegen völlig heitere Bläue wohl angemessener gewesen, als dieser selbs in scinem Blau nicht freundliche Morgen. Mit dieiem scheint auch die Geste der Göttin, die sich vor einer Sonnenhelle {üßt, welche nir- gends hervorbricht, in Widerspruch zu stechen. Jhie Gefährtinnen scheinen dic Stimmung der sie umgebenden Natur zu theilen; denn sie zeigen in ‘ihren Mienen eine gewisse Kä!te und Gleichgültigkeit, Am geiungensten in Zeihnung und Modellirung is die mittlere, welche dem Beschauer den Rückcn zuwendet ; sie zeichnet sich durch höchst aumuthige Linien und ein trefflihes Kolorit aus, Auch die obere Partie der Venus ist besonders zu loben. Die Anordnung des Ganzen ist angenchm symmetrish, mit glüd- licher Umgehung des sich leicht darbietenden Zuviel, wozu wir indeß gewis- se: maßen schon die zu beiden Sciten hinweggewchten Gewänder rechnen möchten.

Ein zweites Bild von Steinbrück: „Amor von den Grazien geba- det‘ (Nr. 895), sähen wir lieber ohne Amorflügel. Ganz lieblich stellt es dar, wie Mädchen mit vielem Interesse für das Geschäft cinem anmuthigen Knaben einen Akt körperlicher Sorgfalt angedeihen lassen. Die ganze An- ordnung aber, die Handbewegung, womit gerade das Füßchen behandelt wird, der daliegende Schwamm, das bereitgehaltene Tuch zum Abtrocknen, alles dieses, was zugleih mehr für eine eigentlihe Abwaschung, als sür ein Bad spricht, zeigt uns, daß wir es augenscheinlich weniger mit dem Licbesgotte und den Grazien, als mit jungen Mädchen , etwa Schwestern, zu thun haben, die sih der häuslichen Beschäftigung, das Brüderchen zu reinigen, mit mädenhafter Sorgfalt und in gewisser Vorahnung ihres

* dabei vorzüglich auf Composition, Gruppirung und Form an, wobei

fünftigen Berufes unterziehen, Dieses ist in den theilnahmvollen Mienen

recht gut ansgedrückt, Eben so is der Kopf des Kleinen von großer Leben- digfeit und Lieblichkeit des Ausdrucks. Eine holde Scham, ein durch die angeneh:nen Ausüberinnen überwundenes Mißbehagen an dem Geschäft is vont: cffflih darin wiedergegeben. Jn Betrcf der Ausführung haben die Figuren hier und da etwas Hartes und Flaches in der Modellirung, sie dürsten bei einer ctwas fräftigeren Behandlung wesentlih gewonnen haben.

Es e:freut sich überhaupt der Liebesgott ciner zahireichen Vergegenwär- tigung auf unserer Ausstellung. So crblicken wir ihn für sich ohne weitere besondere Beschäf.igung auf dem Bilde von P. Mila (Nr. 612). Wir können uns mit dieser sonst fleißig und brav ausgeführten Darstellung nicht ganz besreunden, Die Körperbildung nähert sich dem Jünglingsalter, indeß der Kopf durchaus Knabenkopf ist und diesen Charakter namentlich in der Unterpartie des Gesichts trägt. Der Ausdru desselben is etwas unver- ständlih. Vielleicht soll die unüberwindliche Siegesgewißheit der Liebe darin liegen, und der Pfeil, den der launenhafte Knabe erhebt, und die Lö- wenhaut und Keule des Cerberus - Neberwinders, auf welcher ersteren er troßig ruht, scheinen dazu die unterstügenden Motive zu bilden. Jn den Beinen, welche bei Einzelfiguren, die blos innerlihe Empfindungen aus- drüin sollen, ohne dabei handelnd thätig zu sein, schwer unterzubringende und bedcuiungslose Glieder sind, hat der Künstler sich eine doppelte Auf- gabe der Verfüczung gestellt, so daß bei dem linkcn Bein der Schenkel, beim rehtcn die untere Paitie verkürzt erscheinen soll, Dies ist deim linken Brin vottrefflih gelungen, während das rechte im eigentlichen Sinne dabei etwas zu furz gekommen zu sein scheint, was wir indessen wohl mehr der Shattirung als der Zeichnung zur Last legen können.

Die zahlreihen Amorfizuren Hübner*s (Nr. 282 u. 283) sprechen eben nit sehr an, da sie ciner ausdrucksvollen Behandlung ermangeln.

„Zwei Mädchen von einem Satyr überrascht“ voi Otto Mever in

Rom (Nr. 595) i} ein ret hübsches Bild. Eine kräftige und saftige Fär- bng des Landschaftlichen und der Baumgruppen hebt die Scene, welche mit natürlicem, freicm Ausdrucke im Vordergrunde spiclt. Eine muntere Brünctte wendet sih mit naiver, neugieriger Miene von ihrem Wasserkruge ab zu dem links dur die Büsche brecenden Satyr, der schr wohl etwas wen:ger häßlih gebildet sein könnte. Der Künstler hätte sih an die Dar- stellungen des Prarite!es erinnern sollen, welche selbst bei diesen Waldsöbnen im Gebiete des Anmuthigen bleiben. Hinter der überrashten Wasser- \{öpferin steht eine blonde Gefährtin , deren Bewegung schon mehr Furcht verräth, in deren Zügen aber ebenfalls der Affckt neugierigen Erstaunens vorherrsht, Ju dem gesättigten, dem Waldleben angemessenen Ton des Bildes bekundet ih ein für südliche Natur geübtes Auge uad eine freie, ctwas breite, wir möchten fast sagen, gemüthlicbe Pinselführung. _ i

Diesen warmen Duft des Südens und insbesondere kder Wald-Scenceric vermissen wir in Karl Becker*s „slafender Ariadne auf Naros|, zu der Amor dem Bacchus den Weg durch dic niederhängenden Feigenbaumzweige bahnt““ (Nr. 1407), Das is ein Gegenstand, über welchen wir gern die ganze lauschige Fülle geheimnißvoller Wald-Cinsamkeit ausgegossen gesehen hätten. Aber es fehlt dem Bilde dieser duftige Anbauch. Ariadne liegt etwas flach und hart modellirt da, oder sie {webt vielmehr, da ibr Rubhe- play der gehörigen Tiefe und Herausgbeitung ermangelt, Die Carnation

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