1846 / 276 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Militair - und Civil - Behörden wetteifern, Sr. Kaiserl. Hoheit den ehm zu machen, als es die Kräfte einer kleinen Jlluminationen , Musikbanden und Nationaltänze lockden abwechselnd jeden Abend ein zahlreiches Publikum vor die ma- lerisch gelegenen Stadtthore, während bei Tag Alles nah dem Ha- fen von Gravosa strömt, um den militairischen Uebungen der Schifss- Einen erfreulichen Anblick gewährt die Ju- gend des Kaiserl. Marine = Kollegiums, die, auf einer der Korvetten des Geschwaders eingeschisst, an allen Uebungen Theil nimmt und nicht selten an der Spiye der \{hwersten Unternehmungen steht. Se. Kaiserl. Hoheit wird diese Uebungen bis zur Mitte des kommenden Monats ausdehnen und dann nah Venedig zurückehren.

Aufenthalt so angen Stadt erlauben,

mannschaft beizuwohnen.

§rankreid.

Der Herzog von Montpensier und der

30, Sept. nd le passirten gestern Morgen Angoulème auf ihrem

Herzog von Auma Wege nah Spanien.

Die Königin der St. Cloud erwartet. nah seiner Rücktfehr aus der Schweiz do des Besuchs des belgischen Königspaares

Belgier wird mit ihren Kindern Donnerstag in Auch König Leopold wird einige Tage sxäter rt eintreffen. ist auf vierzehn Tage fest-

Die Dauer

ß Der Artikel des Journal des Débats über die Mittheilung

einer Note des britishen Botschafters in Bezug auf die Vermählung des Herzogs von Montpensier hat den gestrigen und h tern Anlaß zu ausführlihen Erörterungen gegeben Sache selbst dadurh nicht aufgeklärt wird und die den Kabinette in dieser Angelegenheit so lange bleiben muß, als nicht der Jnhalt jener Note selbst veröffentlicht ist, so enthalten jene Erörterungen nur Ansichten, Muthmaßungen über die bevorstehende Entscheidung der Frage. handelt sich noch immer darum, ob der britische Gesandte einen Pro- er eine Vorstellung eingereiht habe, und der Constitution- der darüber mit dem Journal des Débats im Streite liegt, sheint in seinen Behauptungen besser berathen, a erielle Blatt mit seinen gezwungenen und berechneten Erklärungen. Hauptzweck des Artikels des Journaldes Débats“, schreibt eht dahin, den Eindruck zu s{wächen, Volk gemacht hat, und den Ernst der Thatsachen so viel als möglih zu mildern oder gar aufzuheben. Aber das Journal des Débats geht noch weiter, Opposition habe systematish die Nachrichten übertrieben und verdreht. daß keine drohende Aeußerung in dem Aber wer hat Niemand hat gesagt, die englische zu einem casus belli ge- der Note als einen definiti-

eutigen Blät= Da indeß die Stellung der bei- noch immer dunkel

Berichtigungen und

ls das mini-

das Organ des Herrn Thiers, „g welchen das Ereigniß auf das

es behauptet,

Es beeilt sich zu erflären, Worttexte der Note Lord Normanby's enthalten sei. jemals auch so etwas behauptet ? Regierung habe die Heirath der Jufantin Niemand hat die Ueberreihung ven Stritt bezeichnet, und das Journal des Débats macht sich einer erbärmlihen Zweideutigkeit schuldig, wenn es erklärt, daß eine direkte Note niht übergeben worden set, x Herrn Guizot nur eine Depesche seiner Regierung vorge-= lesen und ihm Abschrift davon mitgetheilt habe. daß dies so viel ist, als was man eine Verbal-Note nennt. eine Angelegenheit große Schwierigkeiten darbietet und ernstlihe Fol- tauschen die bevor sie zu desinitiven, ie bis zum leßten Moment einen Aus-= Eine Verbal-Note is darum chfeit des Zustandes der Angele- Niemand hat versucht, der in chen Charakter beizulegen. Wir wollen das Journal des Débats, ler und der unklugen Weise, in wel=- e bebandelt hat, ein Krieg nimmer das i} unsere Hoffnung, wie auch Wunsch. Aber wird dadur irgend etwas ntzogeu, welche Lord Normanby Herrn an lese das Journal des Débats, mit welher das Blatt sein geht doch aus den Worten selbst her- daß sie Vorbehaltungen

sondern daß der englische

Botschafte Jedermann weiß,

Regierungen

gen haben unwiderruflichen

mer Verbal =- Noten aus , Schritten übergehen, damit \ weg zur Versöhnung sih ofen halt stets die Anzeige von der Bedrohli genheit, aber sie ist fein Ulti Frage stehenden Note einen sol felbst noch weiter gehen, als hoffen, daß troy der vielen Feh cher unsere Regierung diese Sach aus dieser Frage entstehen werde ; zugleih unser sehnlichster an Wichtigkeit der Note e Guizot überreiht hat? M und troß der verwickelten Phr Geständniß zu verhüllen sucht, vor, daß die englische Regierung protestirt, daß sie ihre Meinungsverschiedenheit, ihr Bedauern und Is dies für das Journal

ihre Bekümmerniß ausgedrückt hat.

bietet feine weihen Uebergänge. Auch fällt das Sonnenlicht ctwas kalt

ng auf die Gruppe. Die suchenden Götter haben nicht Ausdru, Conception, Anordnung und Gruppirung is nd wir zweifeln nicht, daß bci einem längeren Aufenthalte in unge Künstler auc den eigenthümlichen Farbenton des Südens Ein wackeres Streben is in dem Bilde nicht zu

durch die Belaubu den entsprechenden zu loben, u Ftalien der j sih aneignen werde,

Wir nennen hier noch als Gegensaß und als meisterhaft in Modelli- rung und Weichheit der Form, so wie im Lichteffekt, den „chlafendeiu Bacchus““ von Julius Schrader (Nr, 818),

Auch in dem Rundbilde, welches „Luna mit den Träumen““ vorstellen soll, von A. von Klöber (Nr. 425), finden wir den charafkteristishen Ton nicht ganz getroffen. Das is kein rehter Mondschein! Wozu auch uoch Die Stiere brausen einher, als wollten sie die ganze Erde er-

die Fael ? Sie bilden

weckenz für |ch genommen, sind es schöne, lebensvolle Thiere. in ihrer Wildheit und Aufgeregtheit cinen vollflommenen Gegensay zu der in ruhiger Anmuth und mit mildem Ausdruce thronenden Göttin, Das linke Bein des Traumgottes ohne Maske, das verhüllt ist, erscheint in seiner e etwas gezwungen und unnatürlich. Nach Göthe's Beschreibung der Werke Polygnot?s hat Freihe:r von Blomberg ein Bild geliefert, welches Neptun darstellt, wie er der jüng- sten Danaustochter, welhe ihrem Amte zufolge Wasser aus dem Jnachus \{chöpfen geht, mit Liebesbewerbung naht, Die, freilich durch Göthe gege- bene Anordnung, isst nicht übel; der Ton, der auf dem Ganzen ruht, hat Neptun's Gesichtsausdrucf ist gutmüthig-blöde, die Augen schielen fast, Die Riesentochter is gar uicht ín der Stellung einer Jungfrau, „die ershrickt und zu fliehen denkt ‘‘, wie es Göthe sehr passend vorgeschrieben hat. Der Tritone, der die etwas stark rosenmauligen Pferde des Meergottcs hált, is ein ret derber, niederländischer Geselle. Auch vermissen wir ein glückliches Studium des Wassers; das unnatürliche Farbenspiel desselben im Vordergrunde, welbes durch den Wiederschcin des Gewandes hervorgebracht sein soll, gehört zu den Mängeln dieses Bildes, die durch das sonst so anziehende Süjet nicht verdeckt werden könnin.

Das Bild von H. Steinfurt, „die Erziehung des Jupiter“ (Nr. 1626), iff eine mannigfaltig und {hön angeordnete Gruppe. Säugling neben der milchgebenden Ziege, welche von einem Eiwas \chwärmerich blickt dieser zu einem jüngeren Gefährten auf, der einem Dritten die süße Traube in den dargebotenen Becher preßt, Der Durstige liegt ausgestreckt da, und an ihn lehnt \ih ganz unbekleidet und vom Uebermaß des Weines geröthet, {lum- mernd eine weibliche Begleiterin des Weingottes. gende Bachantin und ein im Rausche auf das Angesicht gesunkener Bachant. Bei den so mannigfaltigen Stellungen und Lagen sind die \hwierigen Auf- gaben, welche die Verkürzung darbietet, mit Glü gelöst, obgleich sie hier und da, z. B. in der rechten Arm der shlummeraden Dionysos-Priesterin, auch noch Manches zu wünschen übrig lassen.

Jn unserem nächsten Artikel denken wir uns dem Gebiete des Genre zuzuwenden und es nach seinen verschiedenen Richtungen zu IRFAREEAN

aber etwas Fresfenartiges.

Der Kconide liegt noch als kräftigen Bachanten gehalten wird.

Links eine beckenschla-

1172 des Débats noh nit genug zu einer ersten direkten Mittheilung ? Eine solhe Sprache is do sehr wenig, selbst in der Verkleidung, in der sie erscheint, den ehemaligen Ausdrücken des Lobes und den Er- güssen offizieller Freundschaft ähnlih, Wir haben gesagt, und wir wiederholen es, daß dies eine durchaus neue Sprache in den Bezie=- hungen der beiden Regierungen is. Das Ministerium mag unter dem Vorwande von Festigkeit oder aus Verlegenheit, den diplomatischen Gewohnheiten zuwider, seine Antwort auf die Note Lord Normanby's verschieben. Aber was wird das helfen? Die Antwort, welche man

aufshiebt, muß man morgen geben; und was wird diese Antwort |

enthalten? Das is es gerade, was das Publikum am meisten be- chästigt, und was das Journal des Débats sih hüten wird zu sagen. Aber gehen wir auf den Grund der Frage. Lassen wir

die Note Lord Normanby's und die Antwort darauf, welche Herr Guizot |

wird geben müssen. Was is das wirkliche Resultat dieses Streites? Das Resultat is, daß England, nahdem es in Madrid protestirt hat, in Paris protestirt, daß es seinen Widerspruch, sein Bedauern, seine Be- trübniß ausdrückt, daß endlih die Morning Chronicle Recht hat,

wenn sie behauptet, das herzlihe Einverständniß sei zerstört, mit einem ;

Worte, daß die englische Allianz, wenn nicht für immer gebrochen, wenigstens vollständig kompromittirt ist.’ Das Journal des Dé- bats schweigt heute über die Frage. Die ministerielle Epoque wiederholt dagegen ihre Behauptung, daß das englishe Volk der Heirat) des Herzogs von Montpensier niht abgeneigt sei und Lord Palmerston desha!b nicht wagen dürfe, gegen dieselbe zu protestiren,

Galignani's Messenger hatte hon vorgestern auf die erste Erklä=

rung der Epoque dieser Art geantwortet, daß die Sprache Lord

Palmerston’s ohne Zweifel höflih gewesen, aber daß daraus nicht ;

\hrieb Galignani, „daß in dem Protest oder der Note, welche Lord

Nor:nanby dem Herrn Guizot mitgetheilt hat, der ganze Grund der ;

Frage erörtert und voller Nachdruck auf die den Verträgen gebüh= rende Treue gelegt wird,“ Nichtsdestoweniger tritt die Epoque mit ihren Behauptungen wieder hervor und giebt einerseits Lord Pal- merston den Rath, sich nicht durch die Artikel des Constitution= nel irre führen zu lassen, andererseits räth sie diesem leßteren Blatt an, Lord Palmerston niht für die englische Nation zu halten. Die Epoque schließt mit der Behauptung, Lord Palmerston würde nicht einen Tag länger Minister in England bleiben fönnen, wenn er tie freundschastlihen Beziehungen beider Nationen bloßstelte. Die Presse lobt Herrn Guizot seiner festen Haltung wegen in dieser Sade, in welcher er beweise, daß er kein Sklave Englands sei, wie ihn einige Journale früher genannt hätten. Die Presse glaubt, die englishe Regierung werde in Spanien eine Bewegung hervorrufen wollen, aber mit ihren Versuchen scheitern.

Der Herzog von Glücksberg i} gestern Abend erst nah Madrid wieder abgereist. Er führt den Heiraths-Kontrakt des Herzogs von Mortpensier, welhen der König und die Königliche Familie unter= zeichnet haben, mit sich.

Von Brest geht in diesen Tagen eine_neue Truppen-Sendung nah den französischen Niederlassungen in Oceanien ab, und zwar 1300 Mann Jufanterie, 250 Mann Artillerie und 50 Sappeurs,

Graf von Montemolin befindet si, wie das Journal des Débats meldet, noch in London, und hatte im Brunswick Hotel den Prinzen Louis Bonaparte zu einer Unterredung einladen lassen. Cabrera hat sich nach Spanien eingeschit.

Aus Cadix erfährt man vom 18ten, daß die englische Flotte am Abend zuvor die Rhede verlassen hatte und in der Richtung nach Gibraltar abgesegelt war. Zwei Linienschisse der Escadre gehen nah England zurück, die anderen bleiben vor Öibraltagr und an der Küste von Marokko.

Es heißt, die Depesche Lord Palmerston's, welhe der Mar- quis Normanby dem Herrn Guizot zur Einsicht mitgetheilt hat, solle in der Times veröfsentlicht werden,

Es if eine Courier Unie zwishen Madrid und der spanischen Gränze eingerihtet worden; man wird dadurch, unter Beihülfe des Tilegraphen von Bayonne aus, in dreimal 94 Stunden zu Paris Nachrichten vom Herzog von Montpensier erhalten können.

Der Geburtstag des Herzogs von Bordeaux, der heute in sein 27stes Jahr getreten is, wurde in mehreren legitimistishen Familien gefeiert.

Zur Neise- Literatur. Die Marschen und Juseln der Herzogthümr Shles - wig und Holstein von J. G. Kohl. Drei Bände,

Dresden 1846. Zweiter Artikel.

(Vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 275.)

Jn seinem weiteren Verlauf laborirt das Werk an einem Fehler, der jederzeit unverzeihlih ist; cs wird breit und langweilig, So sicher der Verfasser au unserer Theilnahme für seinen Stoff scin fann, so darf er sie doh uicht mißbrauchen. Schon an sich is dieser Stoff, wo nicht ein- förmig, so doch sehr einfah: weite Ebenen, keine Berge, nichts Hervor- stehendes, weder in Natur, aoch in Kunst; hier kam also Alles darauf an, si kurz zu fassen, damit die Schilderung nicht so ermüdend werde, wie die ba1mlosen Ebenen, die sie beschreibt, Aber das hindert den Verfasser nicht, breit und ausführlich zu sein, wie ciner, der am Kamin erzählt und ctwa cinen langen Abend tödten will. Die Ursache dieser Ausführlichkeit liegt am Taget Herr Kohl arbeitet so schnell, schreibt so viel, daß er nicht an- ders als sehr ausführlich schreiben fann. Er würde noch einmal so viel Zeit brauchen, wenn er sich türzer zu sein bemühte; er hat, wie Cicero sagt, nicht die Zeit, um furz zu schreiben, Oder hat er vielleicht die Ab- sicht, nur für sein sächsisches Publikum zu schrciben, das solche Breite eher erträgt ; mitunter wendet er sich an dieses ganz speziell, wie uns scheint, nicht zum Vortheil des Werkes, Ein Schriftsteller muß immer das ge- sammte Publikum, nicht blos einen sehr redseligen Theil desselben, vor Au- gen und in Gedanken haben, sonst verfällt er selbst in dessen Ton.

Einer der wichtigsten Punkte in dir Kunst der Reisebeschreibung besteht darin, wie weit der Reisende seine Person in seine Mittheilungen einmischen darf. Es is klar, daß diese Persou nicht vorherrshen darf, daß sie aber auch nicht völlig zu verschwinden braucht, Wenn sie völlig verschwindet und hinter dem Dargestellten zurücftritt, so verliert die Mittheilung allen persóalichen Charakter und entzieht sih einer Theilnahme, deren sie bedarf, um mit Liebe gelesen zu werden. Herrscht sie aver vor und drängt sie sich in den Sachgehalt mit ihrer Willkür, ihren Launen - zur Unzeit hincin, so ist wieder unser Antheil für den Gegenstand gestört. Daraus folgt, daß die Person nur da von si reden darf, wo sie si shlech{terdings er- wähnen muß, wo der Leser etwas verlieren würde, wenn die Person ihr etwas von ihren subjektiven Erfahrungen vorenthiel!e, wo der Leser eine Sache gar nicht erfahren würde, wenn er sie niht durh das Organ des Reisenden erführe. Je besser ein Neisebericht, desto weniger is von dem lieben Jch des Berichterstatters die Rede. Aber dazu gehört eine Entsa- gung, die niht Jedermanns Sache is, Mittermaier's Büchelchen über Jtalien liefert ein {önes Beispiel davon. Dessenungeachiet enthalten der Jweite und der dritte Band des Kohlschen Werkes noch vicl Wissenswerthes, nur daß die Veranlassung etwas stärker wird, es den Lesern dieses Blat- tes hervorzuheben.

Das ganze Binnenmeer, in welchem die friesishen Jnseln liegen, läuft innerhalb 24 Stunden zweimal bis an den Nand voll und zweimal wird

e und möglicherweise zu einer temporairen Coalition dieser hren könne, welhe möglicherweise in einer projektirten Kon- Mitglieder der liberalen Partei mit dem Grafen von ier in London zu Stande gebracht werden würde. Gro- daß ih eine Anzahl begüterter 3 den Progressisten angeschlossen hat, und daß Herr Sala- d der General Serrano es gewesen sind, welhe den Pro- n Enrique bei den Cortes eingereiht haben. ft für die Karlisten und Progressisten wird der ge- gegen die jeßt in Spanien herrshenden Afrance- der französischen Politik ergebene Partei, bezeihnet und 1ufstand in Spanien von größerer Bedeutung als die srüheren

Großbritanien und Irland.

London, 29. Sept. Jn der am Sonnabend in Wind aths-Sizung sind aus Anlaß des in einige

, cht wird darauf gelegt, henden Mangels allgemeine Kirchengebej

haltenen Geheimer len des Reiches her geordnet worden. i

Heute giebt Jhre Majestät in der Waterloohalle des Wi Ehren Jhrer Königlichen Hoh, Die Königin Wittwe, die F Eduard von Sachsen-Weimar werd, fürstlihen Personen gegenwärtig sein. Lord John Russell u "R. Peel werden ebendaselbst. sih begegnen.

Aus den pariser Korrespondenz-Mittheilungen der hiesigen | ter erfährt man jeßt Nähcres über den Anlaß und die Folzy Protestes des britishen Botschafters in Paris gegen die Vernij des Herzogs von Montpensier, do beruht das auch uur auf | sätigten Gerüchten und Muthmaßungen. dent erwartet feine neue Verwickelungen in Folge der üben | Note, da die französishe Regierung darauf eine zufriedenstellaj Diese Antwo1t, die freilich noch nig | ziell übergeben is, soll nämlih nur im Allgemeinen erklären, þ Bestimmungen des utrechter Vertrages Frankreich nicht verpflichtenß ateten französishen Prinzen eine hung die Juteressen dez

, nfante Schlosses ein großes Diner zu E ns Frau Prinzessin von Ptcu von Kent und der Prinz

brwürdige Clarkson, einer der Hauptbeförderer der Ab flavenhandels und der Sklaverei, ist am 26sten d. M. sen Jahre seines Alters gestorben.

Bei der heute stattgehabten Wahl des Lord - Mayor für das ahr erneuerte si die Opposition gegen den Alderman Wood, ch bekanntli {hon im vorigen Jahre als Kandidat zu dem t hat, und dem man Unrechtfertigkeiten in der Ge- ner Actien - Gesellschast Schuld giebt. bung Behufs der Wahl theilten sich Wood und Alderman Sir George Carroll, in Folge dessen Abstimmung (poll) angeordnet wurde, die morgen be- Tage dauert.

Nachrichten aus der Dundrum-Bucht sind nicht gün- Der 2Lind hatte stark aus Süden egt und das Schiff noch weiter aufs Ufer getrieben. Mehrere u Hülfe gesandte Dampfschiffe haben des heftigen des wegen sich dem Schiffe nicht nähern können,

Die heutigen Abendblätter bringen Nachrichten vom Cap der 1 Hoffnung, die bis zum 21, Juli reihen, Die Kafferu hatten Streifzüge über die Gränze wieder begonnen und unter Anderem n Herrn Nourse, einen sehr geachteten Gränzbkewohner, getödtet. Truppen und Bürgergarden, welche unter dem Befehl des Ge- (-Gouverneurs, Sir Peregrine Maitland, an der Gränze zusam- gezogen waren, beliefen sich auf 8 bis 10,000 Mann und werden e Zweifel alsbald zur Offensive übergehen.

fung des Sfl ufolf im 87

Der Times Kon

| | e prásentir ¡ Autwort ertheilen werde. ftsleitung ei Heute bei der die Stimmen zwischen

für den einzigen noch unverheir

| zu verschmähen, welche in jeder Bezie renden Dynastie und des Landes fkonsolidiren, eben so wenig t ündet erahten fönne, daß diese Hein europäischen Juteressen im Allgemeinen zu gefährden und dai folge, daß sie weniger energisch gewesen, „Wir wollen sagen“, | päische Gleichgewicht zu verleßen geeignet sei. Die Gründe dafü | sehr ausführlih dargelegt und es soll dann am Schlusse di

wort erflärt werden, daß, „wenn die Heirath, welche ohne ( aufzuschieben jeßt unmöglich sei, auf irgend unangenehme Vij Beziehungen zwischen Franfreih und England ändern sollte, m diesen Erfolg als ein Unglück ansehen würde, aber hoffe, bj Wohlwollen (bienveillance) Jhrer großbritanishen Majestät u Weisheit Jhres Conseils ein so sehr zu beklagendes Uebel bn werde.“ Ueber den ganzen Anlaß diescs Heirathsprojektes, den ursrüig punkt, giebt der Bericht eines pariser Korrespondenten ald (welches Blatt mitunter als Organ des französtshnY ard das Organ der su welche die m Dieser Mittheiluy een und Herr Guizot allerdings überein Prinzen aus dem Hause ÿ und daß England in die Heirath des Herzozi Montpensier willige, sobald die Königin einen Thronerben geboren Unter der Hand mate die Königin Mutter, Christine, dem Lord Abn Anträge wegen Verhecirathung der Infantin mit einem koburger Yi welche Anträge aber von Jenem Herrn Guizot angezeigt wu mit dem Bemerken, daß sie aus Rücksicht auf die vorhergehende l) | einkunft sofort zurückgewiesen scien. Als die Whigs darauf zu ' gierung kamen, verlangte Herr Guizot von Lord Palmerstn Ratihabition der mit seinem Vorgänger abgeschlossenen Ueberein Manöver in Madrid sollen der französischen Regierun und als Lord Palmerston auf drei versi Sache, welhe ihm durch den Grafen J 1, feine Antwort ertheilte, wurde demselben in einer 1 flärt, daß, da die französishe Regierung die Bestätigun Uebereinkunft nicht erlangen könne, sie sich nun für ermächtigt | zu handeln, wie ihr am geeignetsten scheine, Das Unerklärlidi em Berichte is das angebliche bz es wird daher abzuwar@ Regierung darüber Aufschluß geben können, Das britische Uebungs-Geshwader im Mittelmeere hat sij Cadix zunächst nach Lissabon begeben, Schiffe nach England abgegangen sind, noch aus / worunter zwei Dreidecker und eine leichte Fregatte, zusammet 676 Kanonen und 5838 Manu Besaßung. Adm rals mit Eugland soll durch Dawpsschisfe, die in Gib Cadix, Lissabon und Cork stationirt sind, unterhalten werden, dem Geschwader selbst befinden sih nur zwei fkieine Dampfschift Jn ihrem heutigen Börsenberichte spricht die Times v lebhafter Aufregung, welhe sowohl hier als in Liverpool untt an diesen Orten wohnhaften spanischen Karlisten und Prog

{ und sieben

Einwand für begr für den „Great Britain.“

Ljverpool z

hen Streit ningHer steriums benußt wird, wie der Stand schen dynastishen Juteressen is) eine Mittheil Widersprüche auszugleichen geeignet scheint,

folge, sind Lord Aberd daß die Königin nur unter den

Schweden und UÜorwegeu.

25. Sept. Se Majestät der König ist gestern

Christiania, fommen und mit dem größten Jubel empfangen

mittag hier ange

bon wählen dürfe,

S weiz.

Kanton Luzern. Am 19, September is Jhre Königl. Ho= Albrecht von Preußen nebst Jhrer Tochter l. Hoheit mit zahlreihem Gefolge von ber den Vierwaldstätter =Sce in Luzern angekommen. senden haben von Brunnen aus das Grüttli besucht, vor fünf Jahrhunderten der Grund zur s{weizerisch

von Kaisersfeld, Kaiserl. öster= und machte dem Schultheißen

die Frau Prinzessin Charlotte König

wyz her ü

en Eidgenos- haft gelegt wurde.

Gleichzeitig langte auch Baron hischer Gesandter, in Luzern an gwart-Müller einen Besuch. Es is noch ungewiß, ob der neue erreihishe Gesandte in Bern wohnen wird. pxps ist befanntermaßen in der Schweiz an keine pflegen die meisten Gesandten ihren dauern n zu aehmen, nur der apostolische Nuncius residirt in Luzern und längerer Zeit der sardinische Gesandte in Lausanne.

Seit dem Schluß der Tagsaßung streben die Zeitungen beider [teien sich den Sieg zuzuschreiben und aufs neue ihre Mannschaft Reih? und Olied zu stellen. Aussehen erregt, daß der Staats= h von Genf eine außerordentlihe Tagsaßung belieben will, um | Vorort einen eidgenössischen Repräsentanten - Rath beizugeben. enbar bezweckt Genf durch diesen Vorschlag, die katholischen inde über die Stellung des künstigen Vororts Bern, wo nun der ischaaren- Führer Ochsenbein das Staatsruder führt, zu beruhigen, sie so zur Zurücknahme des sogenannten katholischen Schußver= Die Stimmung in der Urshweiz dürste dem age Genfs, bezüglich des Repräjeutanten - Raths, keinesweges ; abgeneigt seinz doch is sehr zu bezweifeln, daß \ich funfzehn mmen für diesen Antrag vereinigen werden; der Bund verlangt lich für die Aufstellung eines Repräsentanten-Rathes zwei Drit- le der Standesstimmen.

Während die Politik die Gemüther noch immer gusfreizt , zeigt in naher Zukunft eine Erscheinung, welhe dem Vaterlands=- nde nicht weniger Besorguisse cinflößt. Es ist dies die Theurung Ubendmittel. Die Wasser-Uebershwemmungen einerseits und die rgiebigfeit , theilweise Krankheit der Erdäpfel andererseits haben il eine Steigung der Preise der Lebensmittel hervorgerufen, wie sie früher niht gewohnt war; im Winter dürfte die Noth der eren Klasse drückend werden.

sorgnisse erregt haben, Mittheilungen über die

Das diplomatische Residenz gebunden, 1; H den Aufenthalt in Unwahrscheinlihe in dies Stillshweigen Lord ob die Organe der

Palmerston's Es besieht, nachdem

Die Verbindung

js zu bestimmen.

es stellenweise bis auf den Boden trocken. Zur Zeit der Fluth lauft Häfen über, alle Schiffe werden flott, Wellen bespültz zur Zeit der Ebbe legen sich schief herum, ganze Vorlande werden trocken, ben vom Meere bedeckt, so daß zwei Jnseln, die sonft geschieden waren, nunmehr durch den trocken lche kein Schiff haben, Arme, Fußgänger, Boten, er Jusel Amrum nach Föhr zu!

alle Küsten und Deiche v! die Schiffe auf dem nur die tieferen Stella durch eine Mul! Meeresboden ¡1 menhäugen. Die, we benuyen die Zeit der Ebbe, umz. B, eon d Eine solhe Schlikreise- ist niht ohne Gefahr: im Meeresboden Meer wie in Teichen stehen bleibt,

sih Vertiefungen , in denen das Manche Stellen sind su

der Schlicfläufer daher umgehen muß, andere Triebsandz nan hat zwar ein- für allemal einen Weg mit V , aber das Wasser reißt sie öfters aus, À iden fehrt die Fluth unerbittlich ihr ereilt wird. Mitunter kommi |!' arker Westwind weht, daher auch auf diesen g! Communication dadurch fehr gefäbrli schollen bedeckt, oder Nebel und Schnee! en, Jn solchem Falle i ein Kompaj wendig, weil man soust Gefahr läuft, geradezu der Fluth entgegen zt Walter Scott hat diese Gefahr, von der Fluth ereilt i Alterthümler sehr lebhaft geschildert. die Fische, wie das Wasser selbst, ers rück und s{chwimmen dann wieder in die See hinaus. heit werden sie an vorher bezeichneten Stellen in aufgesteckten Neuen gt Schon Plinius erwähnt dieses Fischfangs der Friesen, Fischneye machen sie aus Binsen und mit solchen Neyen fan ihren Hütten die mit dem abfließenden Wasser zurückgebliebenen So manqher Fischer wird, wie sih leiht denken läßt, ein Opfer det? kehrenden Fluth. An ihren Schweizer an scinen Gletschern. Amrum, von der aus man das Eiland selbst übersicht und weit en Dünenreihen dreifach brandet. zwischen denen das Meer wic in Längen? ben aber auch Einschnitte, die man L198 Vergleich der Dünen und des Gebirges vel? e weit von e?

R E

X Genua, 26. Sept. Die neuesten Bülletins vom gestrigen heutigen Tage über das Befinden der Prinzessin Luise von ußen Königl. Hoheit geben die ersreulihsten Nachrichten von der hen Abnahme der Krankheit, Alle Gefahr drohenden Symptome elben waren schon seit mehreren Tagen nicht me den, die hohe Kranke hatte bereits angefangen, etwas leichte rung zu sich zu nehmen und war wiederholt dur ruhigen Schlaf wrft worden,

und Siräuchern bezeichnet aber das Wichtigste i, in 6 Stu! und wehe dem Schlicfläufer, d früher, wenn nämlich ein st werden muß. Jm Winter wird diese dic Fluth den ganzen Weg mit Eis

ihn aufzufinden unmöglich mach hr beobachtet

zu werden, in ° Beim Eintreten der in die Vectiesungen und Kan? Bei dieser 0 ; Spanien.

Madrid, 25. Sept. Heute begab si der franzbsishe Gesandte feierlihem Aufzuge nah dem Palais, um von der Königin Jsabella der Königin Ehristine die offizielle Genehmigung der Vermählung nfantin Luisa mit dem Herzoge von Montpensier zu erhalten. Mem die Königin Mutter und die Königin Jsabella die Anreden des ien Bresson beantwortet und ihre Zustimmung zu der Vermäh- ) ertheilt hatten, wurde die Jufantin Luisa durch die erste Hos- ie, die Marquisia von Santa Cruz, eingeführt, worauf der Ge- ‘e folgende Worte an sie richtete : „Sefiora! Der Himmel hat bei Jhrer Geburt über Sie ge- t allen Gaben der Huld und Gra-= i Glüdlih is der Prinz zu preisen, e die Wahl Ew. Königl. Hoheit gefallen und der bestimmt heit Wos an das Jhrige zu knüpfen! Wenn ih Ew. Königl. dani nge y daß das Herz Jhres künftigen Gemahls nur von dem Men an seia Glück erfüllt i, so bin ich nur der Dolmetscher ‘sinnungen, die er bald selbst gegen sie aussprechen wird, wenn bin gl. Hoheit geruhen wollen, heute dasjenige feierlih zu be- ' was Sie bereits geehmigt haben.“ “\ahdem die Jufantin Luisa die vorläufige Zustimmung ihrer

nen hängen die Jnselbewohner nicht weniger innig, Kohl bestieg die 105 F. hohen det

hinausblit, das an dicifach nämlih \c{roff}e Sandbänke, stróômt; dicse Sandbà nennen dürfte, um den zu machen. entfernt, doch gicbt es weiter auf de noch cinen Gürtel von Sandbänken, Meere die 50 Meilen lange Doggersbank Sie erkennen sie an dem eigenthümlichen, gebrochene Die Dünen werden den Jnsulanern arme Kinder stellen den dort nistenden Kaninchen nach, treiben daë ° dem sie keine Wiesennahrung geben können und flechten aus diesem Halme sehr Lumpen und Stückchen Schiffsholz, d (Schluß folgt.)

yt und Ew. Königl. Hoheit mi

Diese Bänke waren etwa eine halbe Stund d in reihem Maße beschenkt.

r hohen See, me j Mitten in der Nordjee lieg , über welche die Schif.

der auf ihr stattfindet.

, in den dürftigen H feste Strike, Am Gestadé

ie der Arme emsig aufliest,

E P A EDE E it C A

1173

„Auf das Junnigste überzeugt, daß die Rathschläge meiner zärt- lihen Mutter und meiner geliebten Schwester und Königin nur mein Glück und das Junteresse des Vaterlandes bezwecken, bestätige ih mit Freuden, mein Herr Gesandter, die bereits von mir gegebene Zustim- mung, und ih nehme feierlich die Hand an, welche mir ein Prinz bietet, den so ausgezeichnete Eigenschaften hmücken. Jh {äße mih Brillen 2 unter diesen Umständen die Wünsche meiner Familie zu erfullen.“

Ehe der Gesandte si zurückzog, überreihte er der Jufantin Luisa noch das Bildniß des Herzogs von Montpensier, welches sie mit lcbhaftem Jnteresse betrachtete.

& Madrid, 24. Sept. Die Minister fahren fort, Alles auf- zubieten, damit der wahre Standpunkt der Heiraths - Angelegenheit der Kenntaiß der Spanier entzogen werde und ein treuer Abdruck der biesigen öffentlichen Meinung nit üver die Pyrenäen hinaus gelange. Vorgestern wurden sämmtliche Oppositions - Blätter und gestern der Español mit Beschlag belegt, weil er ankündigte, daß die englische Regierung eine Protestation gegen die Heirath der Jnfantin einge- legt habe. Jn Barcelona berief der General - Capitain Breton die Redacteure der dortigen Blätter zu sih und erklärte ihnen, er würde Jeden, der ein Wort gegen die Heirath Montpensier aufnähme, er- schießen lassen.

Die Minister gehen noch einen Schritt weiter und lassen in ihren Blättern die Einreichung der englishen Protestation geradezu für eine Erdichtung erflären. Jh wiederhole Jhnen, daß Herr Bul- wer die Protestation vorgestern dem Minister - Präsideaten zustellte, nachdem er Abends zuvor im Auftrage seiner Souverainin ‘die Köni- gin Jsabella zu ihrer bevorstehenden Vermählung beglückwünscht hatte. Gestern Vormittag erhielt er abermals einen Staatsboten aus Lon= don und durch ihn den erneuerten Auftrag, sich dem Abschlusse der Vermählung der Jufantin mit allen Kräften zu widerseßen und die diesseitige Regierung auf die Folgen aufmerksam zu machen, welche die Nichtbeachtung des britischen Einspruches nach sih ziehen dürfte. Vor ciner halben Stunde traf abermals ein Courier aus London auf der englishen Gesandtschast ein. Nicht weniger als 28 Couriere hat diese Gesandtschast im Laufe des Monats theils von London und Paris empfangen, theils dorthin und nah Gibraltar abgefertigt.

Die diesseitige Regierung hat die englishe Protestation noch niht beantwortet, indem sie erst die Vorschriften des pariser Kabinets abwartet. Diese werden vermuthlih nicht lange ausbleiben, da der französische Botschafter hon im voraus dur den Telegraphen die Nachricht erhalten hatte, daß eine Protestation an Herrn Bulwer ab= gegangen wäre.

Die Worte, mit denen der junge Jufant Don Francisco die Glückwünshe der Deputirten erwiederte (S. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 274), haben solchen Anstoß erregt, daß der amtlichen Gaceta untersagt wurde, sie aufzunehmen.

Jn Lerida wurden am 19ten 25 Geistliche aus der Umgegend wegen fkarlistisher Gesinnungen festgeseßt.

Heute trafen die pariser Blätter hier ein, welche die Procla:ua- tion des Grafen von Montemolin enthalten, Der Heraldo erklärt, die Entweichung dieses Prinzen habe nicht die geringste Bedeutung, da seine Entwürse Spanien, wo seine Sache für immer verloren wäre, nicht beunruhigen könnten. Auch kündigt dasselbe Blatt an, alle Mächte Europa's würden die Königin von Spanien wenige Tage nach der Vollziehung der beiden Vermählungen anerkennen.

Der Herzog von Glücksberg i} vorgestern nah Paris abgegan- gen, um den hohen Verlobten der Jufantin hierher zu begleiten.

Gestern ertheilte der Kongreß durch 134 gegen 13 Stimmen der Regierung die Erlaubniß, die Steuern bis Ende dieses Jahres fortzuerheben. Jn Folge einer Anfrage des Deputirten Llorente er- klärte der Finanz - Minister, daß die neuen Zoll - Tarife im Entwurf ausgearbeitet wären und den nächsten Cortes zur Erörtérung vorge- legt werden würden,

& Madrid, 25. Sept. Nachdem der englishe Gesandte die Protestation gegen die Heirath der Jufantin überreicht hatte, erhielt er von seiner Regierung den Auftrag, dem spanischen Kabinet anzu-

oder einseitigen Jnteressen, am wenigsten aber vou Vorurtheilen ge- gen den Herzog von Montpensier selbst, sondern nur von den Rück- sichten geleitet würde, welche sie auf die Zukunft Spaniens zu neh- men habe. Diese würde nur dann als gesichert erscheinen, wenn dur das Vorhandensein direkter Nachkommenschaft der Königin Jsa- bella die Besorgniß, einen Descendenten des Herzogs von Montpen- sier den spanischen Thron besteigen zu sehen, vershwände. Die eng-

zu verschieben.

gegangen ist.

publico abgedruckt erschienen; lebtere lautet folgendermaßen :

E d vier und Schwester erhalten hatte, erwiederte sie Folgendes :

D

erwiedern, daß es Jhnen vollkommen freisteht, von die den Jhnen geeignet sheinenden Gebrauch zu machen.“

zeigen, daß jene bei diesem Verfahren durchaus niht von Parteigeist

lische Regierung \hlüge deshalb vor, die Vermählung der Jufantin bis zu dem Zeitpunkt, wo die Königin Nachkommenschast haben würde,

Natürlich werden weder die spanischen Minister, noch der fran- zösische Hof auf diese Bedingung eingehen, da ja offenbar das ganze Montpensiershe Vermählungs-Projekt aus der Vorausseßung, die Kö- nigin Jsabella werde keine direkte Nachkommenschaft erlangen, hervor-

Die Behauptung des Minister - Präsidenten Jsturiz, daß Lord Palmerston \sich vorzugsweise der Vermählung der Königin mit dem Junfanten Don Francisco widerseßt babe, hat den General Serrano veranlaßt, den englishen Gesandten \christlich zu bef:agen, von wel= hen Grundsäßen seine Regierung in Betreff der Vermählungs-Ange- legenheit geleitet worden wäre. Dieser Brief, so wie die Antwort des Gesandten, is heute in dem esparteristishen Blatt El Clamor

„Mein lieber General! Jh keune_nihts im Sinne der wahren und redlihen Diplomatie, das einen England vertretenden Minister jeßt und unter den gegenwärtigen Umständen veraulassen könnte, die Ansichten seiner Regierung in das Geheimniß der Formen zu ver- hüllen. Diese Regierung is bieder und freimüthig, und ih rede zu einem gleichfalls biederen und freimüthigen Ehrenmanne. Jch erwie- dere Jhnen also sofort mit der Erklärung, daß die englishe Regie- rung bei aller Achtung vor der Wahl Jhrer Majestät der Königin von Spanien, und wer auh immer der von ihr zum Gemahl zu wählende Prinz sein möchte, stets gewünscht hat, daß jene auf einen spanischen Prinzen fiele, indem sie glaubte, daß eine solche Wahl am besten die in Europa bestehruden Verhältnisse und die Unabhängig= feit dieses Landes aufrecht erhalten könnte, und als die den Interessen Spaniens am meisten entsprechende die größte Wahrscheinlichkeit dar- böte, die Billigung des spanischen Volkes zu erlangen. Die öffentliche Stimmung, die sih vor einiger Zeit von Seiten aller ( Parteien zu Gunsten der Bewerbungen Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Don Enrique aussprach und der männliche und unabhängige Charakter dieses Prin= zen, so wie auh, ih muß es gestehen, die von hiesigen Personen, die über einen solhen Gegenstand zu reden befugt sind, erhobenen Einwendungen gegen den Jnfanten Don Francisco de Asis, veranlaßten die britische Regierung zu der Vorausseßung, daß Don Enrique mehr als ein auderer Kandidat die Eigenschaften in sih vereinigen dürste, die dem Gemahle der Königin Isabella zu wünschen wären, und diese Ansicht konnte meine Regierung ausspre - chen, wie ein Freund einem Freunde einen Rath über eine wichtige Angelegenheit ertheilen kann. Jh kann niht angeben, was bei der-

artigen Gesprähen vorging. Aber die förmliche Protestation

die ih von Seiten meiner Regierung eingereiht habe, die Noten, die ih selbst an Se. Excellenz den Herrn Minister der auswärtigen An- gelegenheiten Jhrer kath. Majestät richtete, und in denen auf feine Weise von Sr. Königl, Hoheit dem Jnfanten Don Francisco de Asis die Rede war, \o wie diese einfache Darstellung, dienen, wie es mir scheint, Jhrer Ansicht, daß mein Widerstand und der der groß- britanishen Regierung sich einzig und allein auf die Ver-

mählung Jhrer Königl, Hoheit der Jufantin bezog, zur völligen Rechtfertigung, und, was man auch immer dagegen sagen möge, #0

habe ih doch die Befriedigung, mit der Zuversicht einer Person, die h bewußt is, die Wahrheit zu reden, zu erklären, taß die britische Regierung mit Vergnügen sehen wird, daß die Wahl auf einen \pa= nishen Prinzen fiel. Und wenn dieser Prinz, auf den so eben die Wahl Jhrer kath. Majestät gefallen is, der Meinung entspricht , die jeßt sih zu seinen Gunsten äußert, und wenn er bei seinen Hand=- lungen von den Gesinnungen geleitet wird, die dem in seinen Adern rollenden Blut entsprehen, das heißt, wenn er sich als Königlicher Prinz und echter Spanier beträgt, Liebe zur Freiheit, Achtung vor den Geseßen und feste Anhänglichkeit an die Unabhängigkeit dieses Landes darthut, \o wird ihn nicht nur die britische Regierung mit gerechter und günstiger Theilnahme betrachten, sondern er wird auch den herzlihen und glühenden Beifall des ganzen englischen Volkes auf sieh ziehen, welches die Spanier als Brüder, mit denen es die Gefahren und den Rulm des Krieges theilte, als Verbündete, mit denen es immer freundshaftlihe Verhältnisse des Friedens zu unterhalten sich bemühte, als Männer, würdig der Wohltbaten der Freiheit und Un=- abhängigkeit zu genießen, und endlich als Freunde betrachtet, zu denen sein Vertreter, wie Sie aus dieser Zuschrift ersehen können, mit Auf- rihtigfeit und ohne Hehl reden kann, Bei dieser Gelegenheit habe ih das Vergnügen u. \. w. (unterz.) H. L. Bulwer. Madrid, den 21. September 1846.

Nachschrift. Jh habe Jhnen auf Jhre L A zu er Mittheilung

Die Art der Veröffentlihung dieses Aktenstückes dürste noch be-

fremdender sein als der Jnhalt desselben. Die Art und Weise, auf welche die Vermählung der Königin und der Jnfantin dur einen fremden Hof festgeseßt, so wie der Gehalt der diplomatischen Mittel, durch welche ersterer das Exequatur einer dritten Macht ertheilt, leßterer verweigert wird, mögen vor ganz Europa ein Zeugniß von

der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, deren die Königin und die Regierung Spaniens si erfreuen, ablegen.

Eisenbahnen.

Das Großherzoglich badenshe Regierungsblatt vom 29. September enthält das Geseß, die Konzessions - Ertheilung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Offenburg nah Konstanz betreffend, welches, seinem wesentlihen Jnhalt nah, folgendermaßen lautet: „Art. 1. Der Bau und Betrieb einer Cisenbahn von Of- fenburg durch das Kinzigthal und über Villingen, Donaueschingen und Radolphzell nah Konstanz soll, unter Vorbehalt des Ankaufsrechts und des einstigen unentgeltlihen Anfalls an den Staat, nah folgen- den näheren Bestimmungen an eine Privatperson oder an eine Ge- \elshaft überlassen werden. Art. 2. Die von den Unternehmern vorzushlagende Bahnlinie unterliegt der Genehmigung des Staats- Ministeriums. Art. 3, Jn Bezug auf die Zwangs = Abtretungen fommen die Bestimmungen der Artikel 2 bis 11 einshließlich des Ge- seßes vom 29, März 1838 in Anwendung. Art. 4. Der Unter= nehmer ist von aller die Eisenbahn und sämmtlihe Bei= werke, so wie den Eisenbahnbetrieb treffenden Grund-, Häu- ser= und Gewerbesteuer, desgleihen von den diesfallsigen Ge- meinde - Umlagen befreit. Dieselbe Begünstigung genießt der Unternehmer in Bezug auf die Liegenschafts -= Accise für diejenigen Grundstücke und Gebäude, welche für den Bau der Eisenbahn und sämmtlicher Beiwerke erworben werden. Die Gewerbsgehülfen des Unternehmers haben dieselbe Steuer zu entrichten, welche von den bei der Staats-Cisenbahn Angestellten erhoben wird. Art. 5. Die übri- gen Rechte und Verbindlichkeiten des Unternehmers werden von dem Ministerium des Jnnern festgeseßt und öffentlih bekannt gemacht. Art. 6. Auf die Cautionen, welhe der Unternehmer in Folge der Konzessions - Bedingungen bei der Amortisationskasse zu hinterlegen verpflichtet wird, findet das Geseß vom 22, Juni 1837 Anwendung. Art. 7. Das Ministerium des Junern i} ermächtigt, mit Genehmigung des Großhe:zogl. Staats-Ministeriums, den Bau und Betrieb der Bahn unter den vorstehenden Bedingungen im Wege der Summission vder aus freier Hand an eine Privatperson oder an eine Gesellschaft zu überlassen. Ar t. 8. Die Regierung is ermächt‘gt, die Staatskasse, so weit nöthig und bis zu einem Sechstel des Baukapitals, bei dem Unternehmen zu be- theiligen, auch auf die Zinsen zu verzichten, bis der Ertrag der Bahn den übrigen Theilhabern eine Zinsrente von 4 pCt. gewährt. Art. 9. Die vorstehenden Bestimmungen sind eben so anwendbar auf eine Sei- tenbahn über Ueberlingen bis zur badishen Gränze auf der Ostseite des Bodensees, wenn zum Behufe des Baues einer solhen Bahn eine Actien-Gesellschaft die Konzession nahsucht.“ Außerdem enthält jenes Blatt das die Herstellung eines zweiten Schienengeleises auf den Bahnstrecken von Durlach bis Mannheim und von Offenburg bis zur Schweizer-Gränze betreffende Geseh.

Wien, 14. Sept. (A. Z) Von dem Kaiserlihen Haupt- mann Fr, Freisauff von Neudegg, gewesenem Lehrer der Söhne des Erzherzogs Karl in den Kriegswissenschaften, isst ein Bewegungs- Prinzip zur Bewirkung einer vollfkfommeneren fortschreitenden Bewegung der Schienenbahn-Trains auf ebenen und geneigten Bah- nen erfunden und als praftish erprobt worden. Der Mechaniker und Techniker Günther zu Wiener=-Neustadt, aus dessen dortiger Lokomo- tiven - Fabrik die meisten von den im Betrieb der südlichen Staats= bahn befindlihen Dampfwagen hervorgehen, bat sich für die voll- fommene Leistungsfähigkeit der nah diesem Prinzip erbauten Lokomo=- tiven ausgesprochen und den Bau von dergleihen Dampfwagen auf eigene Rehnung und Haftung übernommen. Dieses so \carf- sinnige wie einfahe Bewegungs - Prinzip beruht auf der voll- fommenen Unabhängigmachung der fortschreitenden Bewegung eines ganzen Schienenbahn - Trains von der Größe der Adhäsion der Treibräder des Dampfwagens an die Sthienen, und Umgestaltung der Wagenräder zu Treibrädern mittelst der Uebertragung der bewe- genden Kraft des Dampfwagens auf ihre Achsen und der bierdur bewirkten Fortbewegung dur ihre eigene Adhäston. Durch die somit bewerkstelligte Lokomotivwerdung jedes einzelnen Wagens eines Trains, welcher si von der eigentlichen Lokomotive nur dadurch un- tersheidet, daß die bewegende Kraft niht selbstständig wirkend auf ihm angebracht is, sondern von dieser dur Uebertragung gewonnen wird, kann der Train jede Steigung der Bahn bewälti- gen, welche der eigentlihe Dampfwagen allein, je nad dem Addä- sionsvermögen seiner Treibräder, d. h. je nah dem Verhältniß der durch die Bahnsteigung bewirkten Verminderung des Drudckes dessel- ben auf die Schienen, zurückzulegen vermag. Den über die glei-

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