1846 / 283 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

sih dec Auêdehnung des holländischen Gebiets auf den östlichen Jn- seln widersebt. : i

Berstärkungen waren zu Bombay eingetroffen, indessen war man besorgt über das Ausbleiben des Schiffes „A. Armstrong““ mit einem Theil des 8. Regiments, da dasselbe ein guter Schnellsegler ist. Man hält es für rathsam, daß in Zulunst die europäishen Truppen zur trockenen Jahreszeit hier eintreffen, indem der Marsch zur Regenzeit ihnen nur nachtheilig werden kann.

Eisenbahnen.

(L. Z) Jun der hannoverschen Stadt Harburg herrscht gegen- wärtig ein äußerst rühriges Leben, Der Hafen- und Cisenbahnhof- Bau schreitet rüstig fort, mehrere Hundert Arbeiter sind dabei be- schäftigt. Es heißt, daß die Eisenbahn im Frühjahr 1847 jedenfalls eröffnet werden solle; doch sind an mehreren Stellen auf der Linie zwishen Hannover und Harburg die Arbeiten noh sehr zurück.

Stuttgart, 5. Okt. (Schwäb. Merk.) Gestern Nah- mittag wurde eine Fahrt auf der Eisenbahn nah Ludwigsburg ge- macht, zu welcher gegen 300 Einladungskarten ausgegeben waren. Man brauchte auf dem Hinwege 27 und auf dem Rücckwege 294 Minuten; der Durchgang durch den Prag - Tunnel wurde hin in 3 und zurück in 25 Minuten passirt. An mehreren Stellen bietet diese Bahn schöne Ansichten in die Gegend, besonders wenn man, von Stuttgart kommend, aus dem Tunnel austritt, gegen das Nedar= und Remsthal. Eine große Menge von Zuschauern aus den in der Nähe der Bahn liegenden Dörfern hatte die Haltstationen Feuerbach, Zuffenhausen und Kornwestheim beseßt, und die ganze Einwohner- \chaft von Ludwigsburg schien am Bahnhofe versammelt zu scin. Die Eisenbahn=Zeitung sagt in Bezug auf die Bahn von Eßlingen bis Stuttgart und von da bis Ludwigsburg: „Es werden \onach sowohl in östlicher als in westlicher Richtung je 2 Meilen Bahn in Betrieb kommen. Der Bau dieser beiden Strecken wurde im Som- mer 1844 begonnen und hat, ungeachtet der bedeutenden Bauten, welhe auf denselben vorkommen (zwei Tunnel von 2900 und 1270 Fuß Länge uud ein Viadukt von etwa 900 Fuß Länge) und un- geahtet mancher niht vorherzusehender Schwierigkeiten, wie beim Beginn der Arbeiten vorausbestimmt worden war, nur etwas über zwei Jahre in Anspruh genommen. Jn östlicher Richtung steht der Bahn in diesem Jahre noch eine Verlängerung bis Plochingen (1,25 geogr. Meilen) bevor.“

Nom, 29. Sept. Das Neh der in den päpstlichen Staaten anzulegenden Eisenbahnen soll folgende 6 Linien enthalten: 1) von Rom nach der Gränze von Neapelz 2) von Rom nach Civitavecchia z 3) von Civitavecchia nah der toscanischen Gränze; 4) voni Bologna nah der Gränze von Toscana; 5) von Bologna nah Ferrara z 6) von Forli nah Ravenna. Es scheint, als werde zu der Anlage die Genehmigung an Privat-Compagnieen ertheilt werden. Dagegen würde die Ausführung der beiden anderen großen Bahnstrecken von Rom nah Ancona und von Ancona nah Bologna durch die verein=- ten Kräfte der Compagnieen und des Staates zu bewirken sein. Die Gesammtlänge aller erwähnten Eisenbahn-Linien dürste auf ungefähr 256 Stunden und der Kostenaufwand auf - ungefähr 64 Millionen Thaler sih herausstellen.

= Paris, 1. Okt. Je mehr in allen Ländern die Eisenbah=

nen sich vervielfältigen, desto mehr zieht au überall -die Konfurrenz, welche zwishen denselben und den Verbindungs- und Verkehrsstraßen zu Wasser, den Flüssen und Kanälen, immer lebhaster wird, die all= gemeine Aufmerksamkeit auf sich. Es handelt \sich darum, ob der Waaren- Transport, welcher bisher durch Gewohnheit, Nothwendigkeit und wegen der Wohlfeilheit vorzugsweise den Flüssen und Kanälen im Binnenlande zugefallen war, diesen nun dur die Eisenbahnen entzogen werden und namentlich den Kanälen ihr wichtigstes Lebens- Element verloren gehen soll, Diese Frage erscheint daher jeßt dop= pelt zeitgemäß, da man neben dem Bau zahlreicher Eisenbahnen auch auf allen Seiten mit Wegräumung der Hindernisse st|ch beschäftigt, welche da und dort der Schifffahrt auf Flüssen und Kanälen entge- genstehen, bisher nicht beschisste Flüsse shissbar gemacht, Kanäle theils verlängert, theils ganz neu gebaut werden.

Welcher Meinung man auch über die Frage sein mag, wie weit die Transport-Tarife auf den Eisenbahnen und auf den Kanälen oder Flüssen herabgehen können, so läßt sih doch nicht leugnen, * daß die Eisenbahnen sehr große Vortheile vor den Wasserwegen voraus ha= ben, namentli weil sie in weit ausgedehnterem Maßstabe als diese leßteren zu gleicher Zeit zum Personen=-, wie zum Waaren-Tranösport dienen. Gleichwohl haben Frankreih, Deutschland, England, Jtalien, Nord =- Amerika u. #. w. eine große Menge von schisfvaren Strömen und Flüssen und außerdem zahlreihe Kanäle, um Flüsse oder selbst Meere mit einander zu verbinden. Es kann also krine Rede davon sein, alle diese Quellen des öffentlichen Verkehrs und also des Reich- thums eines Landes auf einmal im Stich zu lassen. Es handelt si also darum, die Mittel aufzufinden, wodurhch das Bestehen und die gleihzeitige Benußung dieser verschiedenen Transportwege,. der alten wie der neuen neben einander so vereinbart und gesichert werde, daß jeder von ihnen die möglich besten Dienste leiste, und andererseits zu verhüten, daß sie sich nicht gegenseitig zu Grunde 1ichten. Es dürfte von Juteresse sein, zu sehen, wie man in Frankreich bisher die Frage ganz anders gestellt und aufgefaßt hat.

Die Eisenbahnen erblickten hier in der Fluß - und Kanal-Shiff= fahrt weiter nichts, als einen leiht zu überwindenden Mitbewerber, und richteten ihr ganzes Bemühen. nur darauf, sih desselben \so schnell als mögli zu entledigenz einige bereits vorliegende Erfolge haben diesem Streben der Eisenbahnen nur noch mehr Leben gegeben. Auf der anderen Seite verließen sich die Unternehmer von Transporten zu Wasser auf das längere Bestehen ihrer Jundustrie, auf die dadurch zu ihren Gunsten einmal herrschende Gewohnheit, und betrachteten die Eisenbahnen wie Eindringlihe. Während sie daher, um die

1198

Konkurrenz mit denselben zu bestehen, ihr Material zu vervollkommnen

und ihren Dienst zu verbessern suchten, bemühten sie sich zugleich

die Meinung der einzelnen Orte, welche zunächst betheiligt sind, für ihre Sache zu gewinnen: Durch sie verlangten und erlangten sie au wesentliche Unterstüßungen von Seiten des Staates selbst, wie 3. B. Verbesserungen im Laufe der Flüsse und Ströme, Herabseßung der Kanal-Tarife u. \. w., um so die mit jedem Tage steigende Konkur- renz der Eisenbahnen bestehen zu können. Beide Theile rtisteten si also zum Kampfe, ohne auch nur auf Mittel zur Verständigung zu denken und zu überlegen, ob nit die Association beider am Ende bessere Resultate geben würde, als eine unablässige Konkurrenz auf

Leben und Tod. / | Jn England hatte man es in der Zeit des Entstehens der Eisen- bahnen gerade so gemaht. Aber bald hatten die schlimmen Ergeb- Art” Waffenstillstand herbeigeführt.

nisse dieser Feindseligkeiten eine ( / Man begriff, daß es besser wäre, sich mit einander zu verbinden, als Es fam zu einer gegenseiti=

sich wechselseitig zu Grunde zu richten. | gen Annäherung, und jeßt sind mehrere sehr bedeutende Kanal-Linien mit den parallel neben ihnen hinlaufenden Eisenbahnen in einer und derselben Gejellshast vereinigt ; ihre Interessen sind mit einander ver- \{chmolzen, statt sih gegenseitig anzufeinden, und diese Vershmelzung hat so das Gedeiheu von Unternehmungen gesichert, welche die Kon- kurrenz dem Verderben entgegenzuführen gedroht hatte. /

Dieses Beispiel is au für Frankreich, so wie für andere Län- der, wo Kanäle unt Eisenbahnen neben einander bestehen, sebr beleh- rend, und im gemeinschaftlihen Juteresse liegt es offenbar, daß es je früher, desto besser, besolgt werde, Der Regierung kommt es dan zu, durch shügende Maßregeln zu verhüten, daß nicht aus dieser Association der zwei jeßt mit einander rivalisirenden Jnteressen am Ende dem Publifum im Großen Schaden erwachse, daß es nicht das Opfer der Gewinnsucht der Gesellshaften werde, wenn diese etwa den Versuch machen sollten, durch fünstliches Hinaufschrauben der Transport - Tarife sih einen unverhältnißmäßigen Gewinn zu sichern. Ju den rechten Schranken gehalten, fann diese Association beider Juteressen nur vortheilhaft wirken, und daß man dies auc in Fränk- rei bereits zu erfennen beginnt, davon zengt die Thatsache, daß die Gesellschaft der Eisenbahn von Lyon nach Avignon (die eben im Bau begriffen ist), um gar nicht in den Fall zu fommen, mit der Gesell schaft der Dampfböte auf der Rhone, welche bis jeßt fast aus\cließ- lih den ganzen Transport der Reisenden und der Waaren zwischen den beiden genannten Städten besißen, einen sür beide Theile“nah- theiligen Kampf beginnen zu müssen, einen förmlichen Vertrag mit dieser leßteren geschlossen hat, der beiden Unternehmungen gleiche Vortheile ynd also eben dadurch auch den Fortbestand sichert. ‘Dieses Beispiel wird ohne Zweifel auh von der Dampfschifffahrts - Gesell haft auf der Loire zwischen Tours und Nantes nachgeahmt werden, sobald die Eisenbahn zwischen beiden Städten ihrem Ausbaue entge- gengeht, und auch die jeßt bestehende Rivalität zwischen der Eisen- bahn - Gesellschast von Paris nah Rouen und den Dampfschiffen zwischen Rouen und Havre wird nothwendig einer Verständigung Plaß machen müssen, wenn einmal die Eisenbahn zwischen Rouen und Havre dem Betr‘ebe übergeben: is, was in kürzester Zeit der Fall sein wird. i j

Handels - und Börsen=-UÜachrichten.

Berlin, 40. Okt. Die Börse war heute wieder flau und die Course blieben bis am Schluß weichend. {Als besonderen Grund sind nur viel- fache Realisirungen unserer Besiger anzugeben, wozu niedrigere Nenten- Notirungen beigetragen zu haben scheinen. ( :

München, 4. Okt. (L. Z.) Mane günstige Merkmale hatten zu der Annahme berectigt, daß auf dem gestrigen Getraidemarkle alle Preise bedeutend fallen würden, so namentlih auch der. Unistand, daß vor ächt Tagen über 2000 Scheffel Getraide hatten eingestellt werden müssen, da sich zu den enormen Preisen keine Kausfliebhaber gefunden ‘hatten. ‘Jn der That ist denn auch gegen den lehten Markt Weizen der Scheffel um 3 Fl. 8 Kr., Nogge: um 1 Fl. und Gerste um ‘49 Kr. im Preise gefallen, und nur für den Hafer wurden 25 Kr. mehr bezahlt. Auch ist es erfreulich, daß wicder an 2000 Scheffel Getraide nicht verkaust werden Fonnten,

X Frankfurt a M. , 6. Oft, Unsere Börse hatte heute vor aht Tagen eine gute monallihe Abrechnung, der Umsay iín den Fonds if aber fortdauernd nicht sehr belebt. Besonders wird in den Eisenbahn- Actien, wie \ihs bei dem berliner Jmpulse leicht begreifen läßt, wenig ge- than, und in den sogenannten soliden Fonds ist der Umsay auch sehr be- hränkt. Die spanischen Effelten sangen an, sich wieder etwas zu bessern, da die alberne Besorgniß vor einem neuen Bürgerkriege in Spanien verschw.n- den ist. Das Geld is am hiesigen Plape zwar nicht ganz flüssig, allein doch uicht so knapp, daß der Disfonto höher als 5 % stände. Die Pro- longation steht 5% %. Jm Wechselhandel war es in den leyteren Tagen still.

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 59%. Ziusl. —. Preuss. Pr. Sch. —.

5% Span. 204,

Polu. —.

6, Okt, Ausg. —-

Amsterdam, 3% do. —. Pass. —. 4% Russ. Hope 89%.

Antwerpen, 5. Okt. Ziusl. —. Neue Anl. 20.

Frankfurt a. M., 7, Okt. 5% Mei. 1097. 7. Bank-Actien p. ult. 1870. 67. Bayr. Bank-Actieu 659 Br. Hope 883 Br. Stiegl. 874 Br. lnt 587. F. Poln. 300 Fi. 96. 96. do. 600 Fl. 79% Br.

Hamburg, 8. Okt. Bank-Actien 1570 Bre. Bugl. Russ. 1074 Br.

London, 3. Okt. Cous. 3% 95%. i: Belg. —. Neue Anl. 263. 4 Passive 0%. 5. Ausg. Sch. 175. 17. 25% Hou. 69%. «. 4% do. 93. 925. Neue Port. 43 41. Engl. Russ. —. Bras. 875. 857. Mex. 254. 245. Chili —. Peru 38. 36

Paris, 6. Okt. 4% Rente fiv cour. 117. 55. 3% do. 6n cour. 82. 60. 3% Span. Rente 387. Paas. —.

Wien, 7. okt. 6% Mei. 169%. 4% do. 100. 3% 72. Bank. Actien 1663. Anl. de 1834 156%. do. 1839 1275. Nordb. 175. Gloggn. 128. Mail. 110%. Livorn. 1005. Pest. S8X. Budw. —.

*

Neapl. —.

Berliner Börs Den 10. Oktober 1846.

Fonds.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cou,

Actien. Í Brief. | Gel, |

St. Schuld-Sch. |ch

Prämien - Scheine d.Seeh. à S T. Kur- u. Neumärk.

Schuldverschr. |:

Berliner Stadi-

Obligationen

Westpr. Pfaudbr. |- c

Grosskh. Pos. do. do. do.

Ostpr. Pfandbr. |:

Pomm. do.

Kur- a.Neum. do. |3: Schlesische do. |& do. v.Staatg.LtB.|/33

Gold al marco.

Friedrichsd’or.

And.Gldin.à 5 Thb. Disconto.

92% Brl.Potsd.Magdbh. de. Obl. Lit.A.B. de. Lit. C. Mgd. Lpz. Biseub. do. do. Prior. Obl. Berl. Aub. abgest. do. de. Prier. Obl. Düss. Elb. Eiseub. do. do. Prior. Obl. Rhein. Kisenb. do. do. Prior. Obl. do.v.Staat garant. Ob.-Schles.E.L A do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt. A.u.B. Magd.-tHalbst. Eb. Br.-Schw.-Frb.E. de. do. Prior. Obl. Bonu-Köluer Esb. Niedersch. Mk.v.o. do. Priorität| ch4 do. Priorität Nied.-Mrk. Zwgb. do. Priorität Wilb.-B. (C.-0.) Berlin-Hamburger

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echsel- Cours.

Wien in 20 Xe.

- Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Tulr. j

Frankfurt a. M. Petersburg

Kurz

2 Mt. Kurz

2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mi. 2 Mi. 3 Woch,

E 150 Fl. 150 FL 100 Thir.

südd. W.

100 SRbl.

Meteorologische Beobachtungen.

1846. 9. OLt.

Abends 10 Uber.

Nachmittags 2 Ubr.

Nach einmalge Beobachtung,

Morgens 6 Uber.

Luftdruck Luftwärme ..«« Thaupunkt .….. Dunstsättigung « Wetter

Wolkenzug «- « -

Tagesmittel :

334,64'’'Par.335,43'"’Par. 335 92’’’Par.| Quellwärme 7,6"

+ 9,6° R. |+ 13,6° R. | + 8,1° R. +7,4° R.| +4,9° R. | +5,4° R. 84 pCt. 48 pCt. 80 pct. regnig. beiter. bezogen. SW. SW. SW. SW. 335,33"! Par... 4+ 10,4°R... +5/,7° R... 71 yCi s

Flusswärme 12,' Bodenwärme 12,' Aosdünstung Ü, 006

Wärmewechsel +

Sonntag, 11. Okt, Vorstellung : Fernand Cortez, in 3 Abth., mit Ballets.

Zu dieser Vorstellung werden

haus =- Preisen

Jm Schauspielhause. {ed und Gellert ,-

Montag,

ments-Vorstellung :

Königliche Schauspiele.

Jm Opernhause. 1415te Abonne oder: Die Eroberung Mexifo's, Musik von Spontini. Anfang 6 Uh Billets zu den erhöhten 2 verkauft,

172ste Abonnements - Vorstellung: 0 Charafter-Lustspiel in 5 Abth., von H. Lal 412, Okt, Jm Schauspielhause. 173ste Ao Anna von Oesterreich, Jnutriguenstück in

und einem Nachspiele, frei nah dem Roman des A. Dumad, Ch. Birch-Pfeiffer.

Dienstag, 13. Ihr

Vorstellung :

Okt, Jm Opernhause, 416te Abonnen Bild, Lustspiel in 4 Aft, nah dem Französ

von Th. Hell. Hierauf: Die Willys, oder: Gisela, phantas Ballet in 2 Abth., von Hoguet. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser haus - Preisen

Im Scauspielhause:

Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen D

oerfausft. Pour les débuls de Miles. Rabu

Roland, de MNM. Fechter et Sainte-Marie: La première rf

sentation de

la reprise de: Un Duel sous le Cardinal de

chelieu, drame en 3 actes, du théâtre du Vaudeville, px

Lockroi, et:

ar MM. Decomberousse et Jules Cordier. Zu den französischen Theater - Vorstellungen werden

La Polka en Province, folie-vaudeville enl Anfang 6 Uh Sha

haus-Billets zu den nachstehenden gewöhnlichen Preisen verkau:

Ein Billet zum Balkon und einer Loge des ersten Ranges 1%

Ein Billet zu

des zweiten Ranges 15 Sgr.

ges 15 Sgr. Ein Billet im

einer Parquet-Loge 20 Sgr. Ein Billet zum 2 Ein Logen - Billet des zweiten

Ein Sperrsit - Billet des dritten Ranges 10 Parquet 20 Sgr. Ein Billet im Parterre 19

Amphitheater 7% Sgr.

i Gt C Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W,. Zinkeisen,

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrut in der De der schen Geheimen Ober-Hofbuchdrudetti

Allgemeiner Auzeiger.

Bekanntmachungen.

[401] Subhastations-Patent,

Das in der Tuhinacherstcaße Nr. 47 gelegene, Vol. 1. No. 95. des Hovpothetenbuches verzeichnete, dem Bürger Carl Ecn| Breßler gehörige Wohnhaus, wozu 4 Ru- then Wiesewachs gehören, welches zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur einzusehenden Taxe auf ck Las Thlr, 21 Sgr, 10 Pf. abgeschäßt wor-

(L. S.)

[759]

am 27. November c., Vormitiags 11 Uhr, subhastirt werden.

Frankfurt a. ‘O., den 23, April 1846. Königl, Preuß, Land- und Stadtgericht,

e und im Hvpothefenbuche von der Königsstadt

ol. 24, No. 1721 verzeichnete Schmidtsche Grund-

6 Pf., soll

stück, gerichtlih abgeshägt zu 31,137 Thlr, 2 Sgr,

am 9. Apríl 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

Taxe und Hy-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. August 1846. Das hierselbst in der Alexanderstraße Nr, 31 bele-

[789 b]

Une demois. allemande connaissant sa lang? principes désire trouver une place en Fran qualité de Bonne. Elle sait autre cela brode coter disferentes choses, faire des robes. De? amples renseignements Leipsic rue Erdman®? au 4me.

Niederschlag 0,01FE

+ 7,5° V. L&

as Abonnement beträgf: 2 Kthlr. sür 2 Iahr. 4 Rlhlr. - 5 Iahr. s Rthtr. - 1 Jahr. en Theilen der Monarchie ee Preis - Erhöhung. usertions-Gebühr für den anm ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

1e 283.

Inhalt. iitlicher Theil. j 4 nland. Rhein-Provinz. Geschenk Sr, Majestät zur Restauration einer Kirche in Bachargh. utshe Bundesstaaten. Königreih Sachsen. Neuernannter Friegs-Minister. GroßherzogthumBaden. Bundes-Juspeetion. s Furfürstenthum Hessen. Geschenk an die Landes-Bibliothek zu Kassel. Herzogthum Holstein. Rüfehr des Königs und der Königin nach Kopenhagen desterr eichische Monarchie. Venedig. Der Erzherzog Friedrich. ußland und Polen. St, Petersburg. Verordnung in Betreff der Vieh - Ausfuhr. aufreich, Paris. Hofnachrichten. Baronin von Arnim +4. Die sranzësishen Prinzen in Spanien. Die spanishe Vermählungs- Frage. Die Handels - Kammer von Havre für freien Handel. Die \úrfishe Flotte gegen Tunis, Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Der Notenwechsel iu den \panischen Angelegenheiten.) Froßbritanien uud Jrland. London. Der Nothstand in Jrland und die Maßregeln der Regierung, Neue Verbrecber-Kolonie. diederlande. Aus dem Haag. Geschenk Sr, Majestät des Königs vou Preußen an die Bibliothek. o gelgien. Brüssel. Verbot der Weizenmehl - Ausfuhr, Deistisch- demagogisches Journal. (talien, Rom. Das diplomatishe Corps, Einführung der Zwölf- stunden-Uhr, Ftal ien ische Gränze. Erneunung eines toskanischen Geschäftsträgers für Rom. Vermischtes, Friechenlaud. Athen. Der Bank-Direktor Stavros, kerbien. Belgrad. Der Prinz Luitpold von Bayern, Statistisches, ürkei. Konstantinopel. Das Bairam-F:st, Gewaltsame Bekeh- tungen zum Jslam. egypten. Alexandrien. E des Vice-Königs von Kahira, Ankunft des preußischen General-Konsuls. Nexiko. London, Santana in Mexiflo. isenbahuen. Die Friedrih-Wilhelms-Nordbahn. Brüss\el. Un- fall. Schreiben aus Paris. (Stand des Eisenbahnwesens in Frankreich.) e und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt- ericht.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem seitherigen Ober-Landesgerichts-Assessor Friedr ih Ern dmidt in Arnsberg zum Regierungs-Rath zu ernennen.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Rhein-Provinz. Der Rhein. Beob. meldet aus Bache- ch, vom 6. Oktober: „Des Königs Majestät haben geruht, zur stauration der hiesigen Werners-Kirche, in Betracht ihres seltenen unstwerthes, die Summe von 1500 Rthlr. zu bewilligen, was je- n Freunde dieser chönen Ruine zur Freude gereichen wird.“

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Die Leipz. Ztg. meldet in ihrem vilihen Theil: „Se. Majestät der König haben dem Staats- d Kriegs - Minister, General - Lieutenant Gustav von Nostiß- dallwiß, die nachgesuchte Entlassung aus dem Civil- und Militair= ens, unter Bezeigung der Allerhöchsten Zufriedenheit mit den von m während einer langjährigen Dienstzeit mit aufopfernder Pslicht- fue und der größten Umsicht und Thätigkeit geleisteten nüylichen lensten, so wie unter Ausseßung der geseßlichen Pension, zu bewilli-

geruht. Das hierdurch erledigte Departement des Krieges i}

bisherigen General -Jutendanten der Armee, General - Major il Friedrich Gustav von Oppell, unter Ernennung desselben zum taats-Minister, übertragen worden.“

Großherzogthum Baden. Karlsruhe, 6. Okt. arlêr, Ztg.) Seit einigen Tagen verweilen die von dem hohen ishen Bunde zur Juspizirung des badischen Truppen-Kontingents geordneten Generale in unserer Stadt, Es sind von den betreffen- 1 Regierungen - mit dieser Jnspection im Namen des Bundes be- stragt: der Kommandirende des achten Königl. preußischen Armee- orps, General-Lieutenant von Thiele, der Kurfürstlih hessishe Ge- tal-Major und Chef des Generalstabes, von Ochs, und der Groß- rzoglih oldenburgishe General - Major und Briggdier von Gayl. eselben wurden gestern von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog bfangen, Die Reiterei und Jufanterie der hiesigen Garnison wurde stern, die Actilerie heute inspizirt.

„Karfürstenthum Hessen. Auch der Kurfürstlihen Lan- Bibliothek zu Kassel i ein Pracht-Exemplar der bis jeßt erschie- ven drei ersten Bände der Werke Friedrich's des Großen als Ge- nf Sr, Majestät des Königs von Preußen zugegangen.

Herzogthum Holstein. Der Alt. Merk. berichtet aus fat vom 8, Oktober: „Am estrigen Nachmittage kamen die a Majestäten hier an und schissten sch ohne weiteren Aufent- « gegen 5 Uhr bei regnigem und stürmishem Wetter auf dem init fdiffe „Hertha‘’ ein, um mit dem auf der hiesigen Rhede liegenden | e ichen Kriegs-Dampsschooner „Hefkla‘/ die Rückrcise nah Kopen- 3 v welhe jedoch erst um 9 Uhr Abends vor sich ging, anzutreten. y A bei der Ankunft auf dem Einschiffungs - Playe, so wie bei int fahrt, für den König und die Königin ausgebrahte Hoch

? die versammelte Menge mit oft wiededoltem Hurrahruf ein.“

Oesterreichische Monarchie.

Venedig 2, Okt. Der Vice - Admiral, Er iedri y Î x - , Erzherzog Friedrich sh am 23, ‘August nah Lissa begab, um den Uebungen in der

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berlin, Montag den 120 Oktober

See - Taktik beizuwohnen, die von cinem Theile des österreichischen Geschwaders ausgeführt werden sollten, ist a Bord pu aa „„Bellona“‘ am 12, September nach beendeten Exercitien in den Hafen von Ragusa eingelaufen. Feste, Jlluminat'onen und Ehrenbezeigungen aller Art fanten während des Aufenthalts desselben statt. Dic un- gewöhnlich \hlehte Witterung seßte für dieses Jahr den Uebungen ein früheres Ende, als man es sich vorgenommen hatte, und der Erz- herzog benußte diese Gelegenheit, um am Bord der Fregatte und von einer Korvette und einem Dampfschiffe gefolgt, seiner erlauchten Schwester auf dem Throne Neapels einen Besuch abzustatten. Zu diesem Ende verließ er mit den genannten Schiffen am 30, Sep- tember den Hafen von Ragusa.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 4. Oft. Se. Majestät der Kaiser hat in Folge einer Vorstellung des Finanz-Ministers und des Minister-Comi- tés am 12, September befohlen, daß die mit dem 13ten des ver- flossenen Juli abgelaufene Verordnung, nah welcher der in dem Zoll- amte Nowecsselizy für das aus Bessarabien in die österreihishen Staa- ten ausgeführte Hornvieh erhobene Ausgaugs = Zoll, falls das Vieh nicht verkauft wurde und wieder zurückgetrieben wird, wiedererstattet werden soll, noch auf weitere 3 Jahre, vom 13, Juli 1846 an ge- rechnet, fortbestehen solle.

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Paris, 7. Okt. Vorgestern war zur Feier des Geburtstages des Königs große Tafel im Schloß von St, Cloud. Unter den Gästen befanden sich die Generale und Stabs - Offiziere der verschiedenen Regimenter, welche der König am Morgen gemustert hatte. Gestern Abend fand im Schloß ein glänzendes Konzert statt.

Die Gemahlin des Königlich preußishen Gesandten, Freiherrn von Arnim, is} gestern zu Paris nah längeren s{chmerzvollen Lei- den gestorben. „Der Freiherr von Arnim“, sagt das Journal des Débats bei diesem traurigen Anlaß, „hat einen eben so \hmerzhaften als unerwarteten Verlust erlitten. Die ganze Größe dieses Unglücks kann nur von denen gewürdigt werden, denen es ver- gönnt war, die reine Seele, den ausgezeihneten Geist der Verstor- benen zu kennen, und ihrer Familie bleibt zum Trost nur das Anden- fen an ein ganz dem Guten gewidmetes Leben und an einen christ- lichen Tod, der Alle, welche Zeugen davon waren, mit Bewunderung und Erbauung erfüllte.

Aus Burgos is gestern folgender telegraphishe Depesche einge- gangen: „Die- Prinzen sind gestern Abend um 6 Uhr hier ange- langt. Jhre Königl. Hoheiten fanden in Castilien denselben Empfang wie in den basfishen Provinzenz überall wurde ihnen derselbe Will- kommen und der lebhafteste Zuruf. Die Prinzen reisten heute früh um 8 Uhr nach Buitrago ab.“

Die Munizipal-Conseils von Pau und Bayonne haben jedes eine Summe von 10,000 Fr. zu Festen bewilligt, welche dem Herzog und der Herzogin von Montpensier zu Ehren bei ihrer Ankunst veran- staltet werden sollen.

Heute enthalten die pariser Zeitungen nicht sehr viel Betrach- tungen über die spanishe Vermählungs - Frage, und in diesen findet sich wenig Mittheilenswerthes, ausgenommen ein Artikel in dem bekannten Organ Lamartine's, dem zu Macon erscheinenden Bien public. Herr von Lamartine sieht hier die Heirath des Herzogs von Montpensier so ziemlih in demselben Lichte wie die Oppositions- Blätter, nämlih daß die sranzösishe Regierung das „herzlihe Ein- vernehmen“ einem rein dynastishen Jnteresse geopfert. Er sucht zu zeigen, daß diese Heirath für Frankreich nicht heilsam sei und ernste Verlegenheiten hervorrufen könne. Folgendes sind seine Schlußbemer- fungen: „Was is aus dem Gesagten zu folgern? Daß Nation und Dy- nastie von Grund aus unverträglich sind? Daß wir die eine von der anderen gewaltsam trennen müßten, wenn wir verhindern wollten, daß cine die andere verschlinge, oder daß beide in tödtliher Umar- mung untergehen? Nein; wir kennen die Schwierigkeiten; wir er- flären das Zusammenbestehen einer erblihen Monarchie mit der Na- tional-Souverainetät und der National - Politik Frankreichs nicht für unmöglich. Aber wenn dies Zusammenbestehen, welches vermittelst der Juli - Revolution noch einmal versuht wurde, in der That mög- lih is, wie wir es um der Ruhe der Nationen willen hoffen, so is es nur unter Einer Bedingung noch länger möglih. Der Fzmilien- und Dynastiegeist muß vor dem von der Revolution gekrönten Nationalgeist und Interesse erlöshen und ganz verschwinden, oder Nationalgeist und Jnteressen müssen verschwinden und sich den Jdeen und dem Ehrgeiz der Familie untecordnen. Ohne eine dieser Bedingungen kann fein Friede bestehen. Auf welhe Seite will man nun in dieser wie in allen Angelegenheiten Frankreichs sih halten? Welche von den bei- den Jnteressen will man opfern? Die Interessen Franfreihs? Nun, dann freue man sich mit dem Tuilerieen Kabinet, denn es hat einen Sohn des Königs vermählt! Die der Dynastie? Daun trauere und betrübe man \s\ch mit uns, deun das Tuile- rieen « Kabinet hat die Bande der Revolutions - Bündnisse gelockert, Frankreich fompromittirt, den Frieden aufs Spiel geseßt, Eifersucht ausgesät, Bürgerkrieg in Spanien erregt, Wolken der U1- zufriedenheit über den Kontinent heraufbeshworen , die Zukunst ver- düstert und das Schwert der Diplomatie, nicht für eine Sade, son- dern für eine Mitgift von Schwierigkeiten gezogen. Diese Mitgift wird auf dem Tuilerieen-Kabinet eben so schwer lasten wie auf dem Lande. Genug, dieser ganze Handel läßt sih mit zwei Worten bezeih- nen: als eine wahnwitbige Unbesonnenheit.“ Die Presse, welche sonst bei so vielen Gelegenheiten auf Seiten Lamartine's zu“ sein pflegt, und die selbst so weit gegangen, daß sie idn als Haupt der konservativen Partei aufgestellt , ist mit seiner Ansicht von dieser Frage wenig einverstanden. Nachdem sie einige Auszüge aus dem Lamartineschen Artikel gegeben und Anmerkungen dazu gemacht hat, {ließt sie folgendermaßen: „Nicht um einer Mitgift willen, wie Hekr von Lamartine sagt, sondern für eine National - Sache hat die französische Diplomatie es gewagt, nicht das Bestehen des Friedens zu gefährden, sondern Ew Englands Unwillen zuziehen. Deshalb loben wir sie, und Herr von Lamartine

würde ein Gleiches thun, wenn er s\ch selbst getreu wäre,“

p oi Va a h

E O A S E

Alle Poft - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuß Zeitung: ? Friedrichs straß e Ür. 72.

1846.

Der Constitutionnel sagt: „Wie es scheint, hat Herr Guizot erst am Sonntag auf Lord Normanby’s Noten geantwortet, und nicht direkt, sondern sich darauf beschränkt, dem englishen Botschafter die Abschrift einer Depesche mitzutheilen, die er an Herrn von Jar- nac, unseren Geschäftsträger in London, zu besördern im Begriff stand. Diese Depesche, die ausweihend abgefaßt und in welcher die Frage mehr umgangen als erörtert wird, soll niht dazu geeignet sein, der Kälte zwischen beiden Regierungen ein Ende zu machen. Man sagt, Lord Normanby habe Herrn Guizot in Erwiederung dieser Mit- theilung die Abschrift eines neuen Protestes zukommen lassen, der noh energischer wäre als der erste, und welchen Herr Bulwer an Herrn Isturiz eingehändigt hätte. Auch scheint es, daß die Proteste in Spanien si vervielfältigen, denn das Ministerium hat o eben dergleihen von den Städten Saragossa und Barcelona empfangen.“ Das Journal des Débats stellt sich noch immer in dec spauischen Vermählungs- Angelegenheit, als kenne es die Schwierig= keiten nicht, in welche die französishe Regierung der englischen ge- genüber gerathen ist. Es behandelt die leßten starken Artikel der Times mit Galle und {let verhehltem Aerger, aber seine Ver- suche, das englishe Blatt zu verhöhnen, wollen ihm nicht gelingen. Wie hon bemerkt, war die Freude des Journal des Débats über die angeblihe Mäßigung der englischen Presse, und namentli der Times, etwas voreilig, und der Unwille bricht jeßt doppelt hervor, nachdem von neuem die französische Diplomatie in Madrid dur die englishe Presse gegeißelt worden ist. Das Journal des Débats kann sih dagegen nicht anders helfen, als über den einge- bildeten Umstand zu \pötteln, daß es der Times an Gründen fehle, um die Frage anders als mit Schmähungen zu behandeln. „Die Times‘, schreibt das Journal des Débats, „spielt in diesem Momente eine sehr traurige Rolle. Sie wagt ut, ibrer Regierung und ihrem Lande zu ratheu, direkt bei den spanischez An- gelegenheiten einzuschreiten, weil sie wohl “weiß, daß ihre Regierung zu vernünftig dazu ist und das Land ihr niht Gehör geben wird. Sie is mithin darauf reduzirt, den Eifer der französischen Opposi- tion aufzuregen, der hon anfängt, etwas über die von ihr verlangte Komplizität zu erröthen, und so sehr als möglih das Feuer des Bürgerkrieges in Spanien anzushüren. Und alles das nur, um die Eigenliebe eines Journals zu befriedigen. (?) Was besonders die Times zu verdrießen scheint, ist, daß die französische Regierung \ihch erlaubt, eine Woche Zeit für eine Antwort sich zu nehmen, die sie ihrerseits einen Monat lang erwar- tet hatte. Nur Geduld, man wird antworten, morgen antworten! Dies ist fein Grund dazu, um so sehr in Harnisch zu gerathen, um Ludwig Philipp einen Jason und Christine eine Medea zu nennen!“ Der Courrier français is aufrihtig genug, der Times Recht zu geben und sagt unumwunden: „Ja, die Times hat Recht; die Montpensier-Verbindung i} nur eine versteckte Dotations-Frage, und gerade, weil sie sich nur unter dieser Außenseite darstellt, ijt sie so unpopulair iu Frankreich.“ Der Constitutionel giebt unter der Jyspiration des Herrn Thiers einen historishen Rüdblick der Bezie= hungen zwischen England und Frankreich und zählt auf, wie oft {hon das fraglihe Einverständniß zu brehen drohte, zu dessen Bei- behaltung Franfreih immer neue Konzessionen bringen mußte. Daß Frankrei nicht, wie England wünschte, 1836 in Spanien interveniren wollte, hatte die Folge, daß es Ancona räumen und Luxemburg fahb- ren lassen mußte. Den Konflikt in Folge der orientalishen Frage . fonnte es nur durh Unterzeichnung des Durchsuchungs - Vertrages wieder beilegen, für das Protektorat auf den Gesellschasts - Jnjeln mußte es seine Agenten desavouiren und auf einen Theil der dortigen Jnseln jeßt verzihten. Nach solchen Erlebnissen stehe denn wohl zu ge- wärtigen, daß die Vermählung der Junfantin mit dem Herzog Mont- pensier nur als Vorwand zu neuen Konzessionen seitens Frankreichs dienen werde. Eine gleiche Ansicht sprehen auch das Sièle und der C om- merce aus. Der National straft das Journal des Débats wegen seiner Mittheilungen über den Grafen Montemolin Lügen. Es sei grundfalsch, daß Cabrera mit Espartero in Beziebung getreten und eben so, daß Louis Napoleon mit dem Grafen eire Unterredung gehabt. Der Graf habe alle Geldmittel, um sein Unternehmen zu beginnen und die 25,000 Pfd. wären sein Eigenthum. Uebrigens täushe sich das Journal des Débats sehr, wenn es fkleinlaut sage, daß England sich auf einen würdevollen Protest beshränken würde. „Wir sind überzeugt“, sagt der National, „daß die Whigs sich niht beschränken werden, auf diese inof- fensiven Proteste, die nur der Shwäthe zur Zufluht die- nen. Wir sind auch überzeugt, daß Spanien die Regierung stürzen und seine Unabhängigkeit behaupten werde.“ Das französische Ministerium bätte, sügt der National binzu, ein Mittel, um alle diese Drohungen zu zerstreuen, nämlih die Jnfantin und ihren Ge- mahl für sich und ihre Abkömmlinge auf alle Ansprücde auf den \pa- nischen Thron verzichten zu lassen; allein diescs Mittel wäre so er- C E daß man ohne Zweifel nicht dazu seine Zufludt nebmen werde.

Die Handels - Kammer von Havre hat au ihre Uebereinstim- mung mit den allgemeinen Ansichten des Freibandels ausgesprochen; insbesoudere wünscht sie Hebung des Seehandels, und ijt entschlosch scn, in ihrer Sphäre die Freißandelobestrebungen zu unterstüßen, ob- wobl sie sih als legale Körperschaft denselden nicht ostensibel anschlie- ßen könne.

Nachþ Berichten aus Malta, glaubte man dort, daß die von Sa- lonichi den 16. September ausgelaufene türkishe Flotte gegen Tunis bestimmt sei. Da der englishe Gesandte zu Konstantinopel, ungeah=- tet der Versicherungen der Pforte, der Ansicht war, daß man wirk- lich etwas Ernstliches gegen Tunis im Swilde führe, so hatie auf seine Justruction der Gouverneur von Malta Offiziere na Tripolis gesandt, um zu beobadhten, ob in der That Rüstungen im Werke seien oder nicht. die dorthin abgegangenen zwei Offiziere dort ge- blieben, will man so deuten, daß sie ihre Anwesenheit für nöthig dal- ten, und daß wirkli irgend eine feindlihe Ansicht gehegt wurde.

Der See-Minister will, wie verlautet, näthstens den Bau zweier eisernen Dampf-Korvetten zur Beförderung von Depeschen in Unter- nehmung gebenz die beiden Schiffe sollen 120 Pferdekraft haben.

Herr Stanislaus Bellanger ist mit wissenschaftliden und litera- rischen Aufträgen des Unterrichts - Ministers nah dem Orient adge«

N T: O E I E H L E I t pi y