1846 / 290 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Von der ungarischen Gränze, 5. Okt. (D. A. Z.) Der hauptsächlihste Gegenstand, welcher deu jeßigen siebenbürgischen Landtag beschäftigt, bleiben die gutsherrlihen und bäuerlihen Ver- hältnisse. Jn Ungarn sind sie durch das Urbarium des leßten Land- tags geordnet, so daß die Bauern und die großen Magnaten ziemlich

friedengestellt sind, weniger die armen Edelleute. Jn Siebenbürgen überzeugte man sihch ebenfalls {hon auf dem vorigen Landtage, daß etwas geschehen müsse, und der Adel war zu Opfern bereit, welche auch der gallizishe Adel hätte bringen sollen, um der durch

zu

ihn selbst herbeigerufenen Katastrophe zu entgehen. Eine Kommission,

von den Landständen erwählt, hat einen Geseß-Entwurf ausgearbeitet, der auch in Wien genehmigt worden sein soll, und den man ohne

Weiteres einführen wollte ; allein der interimistische siebenbürgishe Hof- kanzler Josika, Sohn des früheren hohverehrten Gouverneurs Josika, ist aus patriotischen Rücksichten dagegen aufgetreten, und so wird dieser Entwurf erst in dieser Session berathen werden. Zu diesem Ende werden nun wieder die Deputirten auf sechs Wochen nach ihren Komitaten gehen, um die Jnstructionen ihrer Kommittenten darüber einzuholen. Nah der Meinúng der einen Partei soll der fraglihe Entwurf ganz zu Gunsten der Bauern ausgefallen sein, um der Regierung mehr Macht gegen die hiesige Adels - Verfassung zu geben. Sehr {wer isst es freilich hier, daran zu denken, bei den Bauern Ordnung einzuführen, da es an Ordnung in den Grund- Verhältnissen der großen Landbesizer fehlt. Hier hat nämli kein Gutsbesißer das Recht, seine väterlihen Güter zu veräußern; es werden daher simulirte Pacht- oder Verpfändungs-Verträge geschlos- sen, so daß selten ein Gutsbesißer hier seines Eigenthums gewiß ist, da Jeder, der von einem Vorbesißer ein Erbreht herleiten kann, das Recht hat, solche veräußerte oder verpfändete Grundstücke zurückzu- fordern. So lange daher dies Avitalitätsreht niht aufgehoben oder unshädlih gemacht wird, kann eine Ablösung der Bauern nicht leicht erfolgen. Dazu kommt aber noch außerdem die sonderbare Theilung der Nahlassenschaften unter mehrere Kinder. Diese theilen nämlich niht in der Art, daß bei mehreren Gütern jedes Kind ein Gut er- hält, oder daß ein Gut im Ganzen in mehrere Grundstücke getheilt wird, oder daß Einer - die Grundstüde nah einer Taxe übernimmt und die Anderen durch Geld entschädigt, sondern jedes einzelne Gruynd- stück wird in eben so viel Theile getheilt ; jede Wiese, jedes Feld, jeder Wald, jeder Garten, jeder Weinberg, jedes Dorf. So giebt es Dör- fer, die oft zehn Herren gehören, und manche Dominien bestehen aus 100 und mehr einzelnen abgesondert zerstreut liegenden Parzellen. Neben dem: Schlosse des Einen liegt die Brauerei des Anderen, und neben dem Garten des Einen läßt der Dritte einen Schweine- stall anlegen, während der Vierte einem Juden ein Wirthshaus er=- baut. Jst die Parzelle auh noch so klein, so hat Jeder das Recht, alle Dominialrehte darauf auszuüben, als eine Brauerei anzulegen, einen Kramladen zu errichten, einen Galgen zu erbauen 2c.z denn jeder Grundherr hat hier das Recht über Leben und Tod. Bei einer sol- chen Verfassung können natürli keine durchgreifenden wirthschaftlichen Einrichtungen getroffen werden, und Realkredit is unmöglich. Die Un- garn haben dies eingeschen, und durh ein auf dem leßten Landtage angenommenes Geseh is die Commassation zur Ausführung gebracht worden, wodurch die Zusammenlegung der so vereinzelten Parzellen möglih gemacht worden ist, Ein solhes Geseß hält man auch in Siebenbürgen für unumgänglich nothwendig. Dann erst wird Real=- Kredit möglih werden. Man hat bisher so viel über Einrichtung von Banken in Ungarn gesprochen, allein alle diesfallsigen Vorschläge sind auf Geben von Geld berechnet. Dies giebt man aber auf das Ungewisse, besonders bei bereits gemahten nachtheiligen Erfahrungen, niht gern. Wollte man die eigenen Hülfsquellen des Landes selbs

durch ein wohlgeordnetes Hypothekenwesen benußen, so würde das

Geld bald im Preise sinken.

Írankre id.

Paris, 14. Okt, Capitain Lavaud, der neu ernannte Gou- verneur der französishen Besißungen in Oceanien, wurde dieser Tage dem Könige in St. Cloud vorgestellt.

Jn einer der lehten Versammlungen des Minister - Raths hat man sih mit den Angelegenheiten von Otaheiti beschäftigt und be- \hlo}sen, eine neue Verstärkung von Truppen, eine halbe Batterie Feld-Artillerie und Munition dorthin zu senden.

Der Contre-Admiral von Bougainville, Mitglied des Admirali= täts-Raths, is zu Paris gestorben.

Der Courrier français bezweifelt es, daß Graf Bresson bei Englands Stimmung gegen Frankreich den Gefandtschasts-Posten in London erhalten würde. Da aber Graf St. Aulaire sich in Ruhe- stand zurückzuziehen wünsche, so werde wohl Graf Flahaut von Wien nah London kommen, für welhen Fall dann Graf Bresson nach Wien, der Herzog von Montebello von Neapel nah Madrid, der Marquis von Rumigny von Brüssel nah Neapel verseßt und der Herzog von Glücksberg des Lebteren Nachfolger in Brüssel werden dürfte.

Der National sagt ironisch : „Die Popularität der spanischen Vermählung is so groß, die französishen Prinzen sind überall mit solhem Enthusiasmus aufgenommen worden, daß der Herzog von Montpensier, sobold er vermählt ist, den Befehl hat, augen- blidlich zurückzureisen und nicht einmal den ihm zu gebenden Festen beizuwohnen; den 17ten wird er {hon zu Pau erwartet.“ Dem- selben Blatte schreibt sein Korrespondent aus London: „Herr von Jarnac hatte dieser Tage eine Zusammenkunft mit Lord John Russell; er muß wohl sehr wenig befriedigt von derselben gewesen sein. Man wiederholt Jhnen in Frankreich immer, Lord Palmerston sei isolirt, seine Kollegen desavouirten diesen Brausekopf. Glau= ben Sie kein Wort davon! Das Whig-Kabinet hat' nur Eine Mei= nung über die Vermählung des Herzogs von Montpensier; es is sehr fest entschlossen, um keinen Preis zu gestatten, daß die Kinder dieses Prinzen das mindeste Reht auf die spanische Krone erhielten. Jhr Geschäftsträger hat siherlih diese Ueberzeugung von Dowring- Street mitgenommen. Man versicherte mir aber noch, daß vor dem nächsten Zusammentritt des Parlaments das Whig=-Ministerium von der französishen Regierung die Verzichtleistung erlangt haben werde, welche sie heute fordert, Dies {eint mir sehr stark. Allein, was ih sagen kann, ist, daß mehr als Ein Staatsmann hier diese Ueber- zeugung hat, und es sollte mih gar sehr wundern, wenn man niht \chon einige Hoffnungen desfalls rege gemacht hätte.‘ Die Presse bringt eine Fortsesung des Artikels, welchen fie vor einigen Tagen unter dem Titel: „Wie wird das enden?“ in Be- zug auf die zwischen dem französischen und dem britishen Kabinette aus Anlaß der spanishen Vermählungs-Frage schwebenden Differen= zen erscheinen ließ. Sie sährt fort, Lord Palmerston und die Whig- Partei aufs heftigste anzugreifen, und äßt sogar einige drohende Worte fallen, als ob das französishe Kabinet eine andere Allianz in Aus\icht stelle, wofern sich die Königin Victoria nicht dazu entsließe, ihr gegenwärtiges Ministerium zu ändern, Das genannte Blatt will auch uicht zugeben, daß Sir Robert Peel und Lord Aberdeen in dieser Angelegenheit gemeinschaftlihe Sache mit Lord John Russell und Lord Palmerston machten; die Presse behauptet im Gegentheil, wenn die Chefs des vorherigen Tory - Mi- nisteriums es vermieden, sich gegen die Politik Lord Palmerston?'s

Königin zu werden; es erfuhr, daß England indirekt alles Mögliche thue, um eine Verbindung mit dem Prinzen von Koburg

nöthigt, zu handeln. Was mußte, was konnte es thun? Was es gethan. Es machte England darauf aufmerksam, daß dasselbe sich von der festgestellten Basis entferne, und da es darauf keine Ant- wort erhielt, während es unterrichtet wurde, daß die sür den Prin=- zen von Koburg angespounene Jntrigue auf ihr Ziel losging, zeigte es definitiv an, daß es sich in Zukunft ganz frei betrachte, je nah- dem es ihm seinem Jnteresse angemessen erscheinen würde, zu han- deln und den Herzog von Montpensier, sei es mit der Königin Jsa=- bella, sei es mit der Jnfautin, zu verbinden. Diese Erklärung, dereu Existenz heute selbst das Journal Lord Palmerston's, die Morning Chronicle, anerfennt, datirt vom Monat Mai, ihr folgte das heu- tige Resultat, Mit Bezug auf diese Andeutungen der Presse sagt der National in einem neuereu Artikel ,, einlenkend: „Wenn dies Blatt den Beweis hiervon liefern kann, so nehmen wir unserer- seits alles Gesagte zurück und schließen uns herzlich gern dem gegen das britishe Ministerium begonnenen Kampfe an. Wenn die eng- lishe Regierung bei diesem Anlaß sih unloyal, wenn sie ihren Ver= pflihtungen sich untreu bewiesen, wenn sie unwürdigerweise ein fal- sches diplomatishes Spiel getrieben, so werden wir in ihrer Anklage und Bekämpfung nicht zu den Lebten, noch zu den Lauesten gehören.‘ Die Francemacht dazu die Bemerkung : „Jndemman gehandelt, wie man ge- than, war man gewiß, England wider sich zu haben, und man ging darü- ber hinweg. Welches Mittel s{lägt man dagegen vor? Den Sturz des Whig-Kabinets. Wir wissen niht, welhe Haltung das Whig- Kabinet dem Parlament gegenüber haben wird, aber sicherlih wird es nicht bei dieser Frage fallen, denn wer köunte ihm einen Vorwurf daraus machen, daß es die Sahe im Sinne Lord Aberdeen?s und Sir Robert Peel's fortgeführt hat!“

heiten einen längeren Artikel, worin es beklagt, daß die patriotische und kluge Regierung, welche in den leßten Jahren Genf zum Erhal= ter der Freiheiten und des Friedens der Schweiz machte, gestürzt sei, wenn au nah einer ihrer Sache würdigen und eines bese

werthen Vertheidigung. Die vorgeblihe Ursache der neuesten Revo=- lution sei der von den sieben katholishen Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis geschlossene Sonderbund , den die Radikalen als gegen den Bundes - Vertrag gehend bezeichneten; wenn dem aber so wäre, so würden die radika- len Kantone durch ihre im Jahre 1832 nah Reformirung ihrer Ver= fassungen geschlossene Coalition nur das Beispiel dazu gegeben haben. Diese erste Liguc treffe die Verantwortlichkeit für die seitdem die Schweiz bewegenden Unruhen. Die genfer Regierung habe als eine protestantische bei Vertheidigung der katholischen Kantone nur den Grundsaß der Religionsfreiheit und der Kantons - Souverainetät verfohten. Jhre Mäßigung habe sie zu so hohem Ansehen gebraht. Was nun kommen werde, sei zu erwarten. Daß die katholisheu Kantone im Angesicht doppelter Gefahr ihre frühere Verbindung aufgeben sollten, lei nicht vorauszuseßenz sie würden sie vielmehr enger schließen. Jn zwei Monaten werde aber mit Bern die durch den Abgeordneten Genss verstärkte radikale Partei an die Spiße der Tagsaßung kommen, und das sei eben feine Sachlage, die Vertrauen einflößen könne. Die genfer Revolution hat übrigens in den leßten Tagen zu mehreren diplomatischen Konferenzen zwischen Herrn Guizot und den Gesandten Oesterreihs und Preußens, so wie zur Absendung verschiede- ner Couriere, Anlaß gegeben; auch sind einige französische Regimenter an die Gränze der Schweiz beordert worden. Die ministerielle Epoque fürchtet \{limme Folgen; die sieben Kan- tone würden sich den Beschlüssen der Jusurgenten-Majorität in der Tagsabung nicht unterwerfen; die Radikalen würden auch, wo es zu ihrem Zwecke nicht passe, die Bestimmungen des Bundes = Vertrages nicht berüdcsihtigen ; die Nachbarstaaten könnten aber bei der Garantie, unter welche die Mächte den Schweizerbund gestellt, niht die Agita- tion der heutigen Wirren dulden, und so dürsten Frankreih und die anderen Shußmächte zu gewissen Maßregeln gezwungen werden.

terrichtsraths bestätigt: „Jn Betracht des Umstandes, daß laut den Statuten der Gesellschaft der „chchristlihen Glaubensbrüder““ der Un- terriht dersèlben unentgeltlich gegeben werden soll; in Betracht, daß diese Bedingung bei Haltung von Pensionairen niht statutengemäß erfüllt wird : bleibt es den christlihen Glaubensbrüdern von jeßt an verboten, Pensionaire zu halten. Da ein großer Theil der Bevöl- ferung Frankreichs von diesen christlihen Glaubens-Brüderschasten un- terrihtet wird, so verursacht jener Beschluß unter der Geistlichkeit große Aufregung.

zwar zu Saint-Calais, in die Deputirten-Kammer gewählt worden, indem der ‘für Mamers und St.= Calais gewählte Herr G. von Beaumont \ich. für ersteres entschieden hatte. Jn Toulon ward für den mit Tod abgegangenen Herrn Fr. Portalis von dem Wahl- Kollegium des äußeren Bezirks sein Bruder, Herr Ernst Portalis, crnannt; in Rochelle wurde Herr Bethmont mit 227 Stimmen gegen 115 des Maire Herrn Emmery gewählt.

Berichterstattung über den Ausfall der Aerndte is nun erfolgt, Die Berichte der Präfekten sollen keinen Zweifel über den Umfang des Uebels lassen und die Mehrzahl der mittleren und westlichen Depar- tements sür ihre Arbeiter = Bevölkerung nur Mangel für den Winter in Aussicht haben, wenn die Regierung nicht hülfreih cinschreitet. Es sind deshalb Veranstaltungen getroffen worden, die Wege - und Kanalbauten, so wie andere öffentliche Arbeiten, mit größeren Kräften zu betreiben und außerordentlihe Hülfs - Anstalten sür Alte und Kranke einzurichten.

der Polizei in der didas des ehemaligen Obersten des 5ten Linien- Regiments eíne Dur

auszusprechen, so geschehe dies blos aus Patriotismus. Man spricht

denz mit den Feinden der Regierung nah, nahm aber nur einen Brief

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übrigens seit einiger Zeit von Bemühungen, welche von Seiten Frankreichs stattfänden, um den Sturz des Whig - Ministeriums her- beizusühren. Es heißt sogar, dem Herrn von Jarnac, erstem Se-

otshaft am Hofe von St. James, wäre ein sehr ausführlihes Schreiben zugeschickt worden, mit dem Auf- trage, dasselbe ‘in die Hände der Königin Victoria selbs gelan- en zu lassen. Man hätte sich den besten Erfolg von diesem Schritte versprochen, Diese Erwartung wäre sedoch getäuscht worden, denn die Königin Victoria habe dieses Schreiben \#o- fort ihrem Premier - Minister , Lord J. Russell, zugestellt, Ueber die früheren Unterhandlungen in Betreff der spanishen Vermäh-

cretair der französishen

lungs - Frage macht die Presse jeßt noch folgende Mittheilungen, deren Authentizität dahingestellt bleiben muß: „Nachdem Lord Pal- merston ans Ruder getreten, erfuhr das französishe Kabinet bald, daß Lord Palmerston in seinen Korrespondenzen mit seinem Repräsentan- ten in Madrid einen Sachsen-Koburgshen Prinzen durchaus auf die-

selbe Linie wie die beiden Jnfanten Don Franciéco und Don Enrique i stellte. Es erfuhr, daß Herr Bulwer den Lehtteren als den einzigen

der beiden Brüder bezeichnete, der „geeignet“’ wäre, Gemahl der

herbeizuführen, und daß das spanische Kabinet, sih gezwungen glau- bend, einen Entschluß zu fassen, den desfalls ihm gemachten Vor- schlägen Gehör gab; daher fand das französishe Kabinet sih ge-

Das Journal des Débats widmet den genfer Angelegen-

eren Looses

Der Universitätsrath hat folgenden Beschluß des ehemaligen Un-

Der General-Lieutenant von Lamoricière is nun doch noch, und

Die vom Handels- und Ackerbau-Minister angeordnete allgemeine

Am 7. Oktober wurde zu Marseille von dem Central-Commissair

uhung gehalten; man forschte einer Korrespon-

des Ritters de Flores, ehemaligen spanishen Diplomaten, der Jtalien lebt, in Beschlag.

Nach dem zu Lyon erscheinenden Blatte le Rhone sind Karlisten, welche dort wohnten und gewinnbringende Geschäfte trieben,

Nach dem Courrier du Havre befinden sich denen Orden angehörende Priester - Missionaire, welche Louisiana einschiffen wollen,

Der Constitutionnel will wissen, daß das en \{hwader den bestimmten Befehl erhalten habe, im M überwintern.

Dem Herzog Decazes soll von Seiten der französischen rung wieder eine vertraulihe Mission an einen der nordi übertragen sein.

Graf Rosst wird nur einige Tage in Paris bleiben uy Ende dieses Monats nah Rom zurückfehren.

Zu Reuen hat sich das Comité für das Schub-System y omité zu demselben Zwet zusa

Der Minister des öffentlihen Unterrichts hat den El, Lehrern untersagt, die Functionen von Agenten der Vers4,. Diese Maßregel hat den Z Beamten zu hindern, daß sie einen Theil ihrer Zeit, welche lich dem Unterrichte gewidmet sein soll verwenden.

Dem Vernehmen nach, soll das Eigenthumsreht des Cy tionnel jeßt in mehrere Hände übergegangen sein ; behielte nur ein Drittheil, die Herren Thiers, Remusat yj Andere hätten auh ein Drittheil übernommen, und das | theil gehörte den Herren Mosselmann und Morny.

Die Fabrikanten zu Mülhausen wollen für ihre Arbei baden lassen, damit diese es zum Kostenpreise erhalten kön, Herren Köchlin und Delfus lassen bereits Backöfen bauen; bj} ter werden dann auf vier Pfund Brod 15 Centimen gewing,

In der Stadt Orthez in den Nieder-Pyrenäen stürzte q tober das Gewölbe der neuen Brücke, die man über den (y baut, ein und begrub eine große Menge Arbeiter und neuginj schauer unter ihren Trümmern; gegen 30 Menschen fa Tod dabei.

ck=ch Paris, 14. Okt.

Stadt mehrere span seit einigen o

plößlich verst

ang

gebildet; auch in Lille is ein C

Gesellshaften anzunehmen. , zu fremden Beschäst

Alles, was man von den By der englishen Flotte im Mittelmeere vernimmt, beretiy Voraussetzung, daß sie sih vorzügli zur Aufgabe gestellt hi blos cine Demonstration an der spanischen Küste sel stüßung der diplomatishen Schritte des britishen Gesandtn Bulwer zu Madrid gegen die nun vollzogene Vermählung dus zogs von Montpensier mit der spanishen Jnfantin Luisa zu u sondern zugleih au die Bewegungen der französischen Floite obachten, welche aber inzwishen in den Hafen von Toulon wird wenigstens hier Am 23. September war die | unter Admiral Parker . vor Ceuta an der Küste von N vor Anker gegangen. Ceuta is bekanntlich eine spanische Fes dem äußersten Endpunkte der Meerenge von Gibraltar und din Gefängniß für Staats- und Militair-Gefangene. der Vice-Admiral Parker nah einander die Dampf-Fregatten „Y Und „Terrible‘“’ nah Malta abgesendet, von wo sie dann mit be lichen Kriegs- und Mundvorräthen zur Flotte zurückehrten. Di tung dieser, welche seitdem an den spanischen Küsten wieder ers ist, war nah den Versicherungen von Briefen aus den spanisd fenpläßen, wo sie sich zeigte, beinahe drohend. wie man wohl annehmen darf, ungegründete Besorgniß rege den, die Flotte beabsichtige einen Handstreich gegen C1 4 um sich dieses Plaßes zu bemäthtigen, ml ( land von dort aus leichter im Stande wäre, die Untern Abd el Kader's gegen die französishen Besißungen im Nortn Afrika zu unterstüßen oder doch insgeheim zu begünstigen, | also durch die Wegnahme von Ceuta Spanien und Frankrei, | in diesem Augenbiicke vereinigt den Wünschen Englands entge deln, zugleih einen Schlag erhielten. seßung entbehrt der Wahrscheinlichkeit, verdient aber immer)i wähnung, weil die Thatsache allein hon, daß sie wirkli wurde, den Beweis davon liefert, was man von den geheim Bewegungen der englischen Flotte erwartet. Kommandanten und der Offiziere der englishen Kriegs - „„Spartan‘/ zu Malaga, Cartagena, Alicante, Valencia war niht sehr beruhigender Natur sür Kommandant

mein die Sache betrachtet.

Von dort au

Dort war

Wie gesagt, diese M

Das Verhastt

die Zaghaften; # zu Barcelona ch0 Ton änderte, so darf man wohl glauben, daß es mit de} ren Demonstrationen von Malaga bis Valencia nit so ersi} meint war. - Von französisher Seite ist durhaus keine Vest der französishen Schiffs-Station an der spanischen Küste vot men worden, was sih um so leichter erklärt, da Toulon ders nahe ist, daß im Nothfalle die ganze Flotte von dort in wenizn8 gen an Ort und Stelle sein könnte. dieser Art is vorerst niht die geringste Wahrscheinlichkeit vert Man darf daher, zumal wenn die Ruhe in Spanien selbs, wt hofft, sih erhält, annehmen, daß auch die englisde Flotte bal der auf ihre gewöhnlihe Stärke zurückgebraht sein und in i! wohnten Stationen zurückkehren werde. j Man versichert, Herr von Varennes, der französische Bell zu Lissabon, welcher schon seit längerer Zeit mit Urlaub nad reih gekommen war, werde nun auf seinen Posten demnäs} fehren, Herr von Varennes war früher Mitglied der De Kammer für Chalons an der Saone gewesen, i aber bei d allgemeinen Wahlen niht wiedergewählt, sondern dun deu 1M General Thiars verdrängt worden, und gerade dieser Umstah das Ministerium künstig seiner Dienste in der Kammer nid! bedarf, macht seine nahe Rückehr auf seinen Botschasterpositt pelt wahrscheinlih. Auch sind die Umstände in beiden Länd pyrenäishen Halbinsel in diesem Augenblicke der Art, dah s Gegenwart der diplomatischen Repräsentanten Frankreichs af Posten daselbs vollauf erheischen.

Eine lebhafte und bedeutende Trup reih in diesem Augenblicke nah dem Norden von Afrika stalk Anlaß dazu giebt die Ausfüllung der in den verschiedenen i"

stehenden Regimentern dur das feindlihe Schwect der Arabeh/ Krankheiten, denen der Tod folgte, oder dur abgelaufene D der Soldaten eingetretenen Lückenz alle Bataillone und werden wieder auf den vollzähligen Kriegsfuß geseht. T Truppen-Abtheilungen zu Toulon ein, die nach und nah stimmung nah den Häfen von Algerien eingeschifft werden. „Albatros““, der den leßten Post - Courier nach Algier üben) machten über 700 Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten dit ® Diese Dampf-Fregatte ist am 8ten von Toulon aus " gegangen. g scheint vollkommener Ernst zu werden mit einem nahen

des Beys Achmet von Tunis in Frankreich und Paris. Un selbe wirklih diese Reise, so i fast mit Gewißheit

Spartan ‘‘

Allein zu einer Nothwed|

pen-Bewegung findet in

) i ' ,

jr 6 , enthielt die entshiedene Aeußerung der Unzufriedenheit

nicht darauf beschränken, sondern nachher auch England *

wird, um keinen Anlaß zur Eifersucht zu geben und niht den uben zu veranlassen, als gedenke er ganz und gar Frankrei sich

e Arme zu werfen. Man will nun wissen, s{hon sein Abgesandter,

Ayet, der ers vor kurzer Zeit nah Tunis pueitgerehet ist, habe ' vie in London von der Absicht des Bey, beide Länder zu en, gesprochen und vorläufig zu erforschen gesuht, welhen Em- verselbe in Betreff der ihm zu erweisenden Ehrenbezeugungen en würde, und hier wie in London soll dem Abgesandten zu ver- en gegeben worden sein, daß man es mit ihm gerade so zu hal- gedenke, wie mit dem Sohne des ägyptischen Vice-Königs. Da “der Bey wirklich seine Absicht auszuführen gedenkt, \o scheint sd diese Gleichstellung mit Jbrahim Pascha gefallen lassen zu

Die offizielle Depeshe des General - Gouverneurs von Otaheiti den Feldzug daselbst, der eben niht ganz glüdlih ablief, hatte ‘4 anfangs zu der Muthmaßung Anlaß gegeben, daß diesem Feld-

e andere Ereignisse shlimmerer Natur vorangegangen sein müßten, wenn diese Muthmaßung schon durch ein dieser Tage von dem ourrier de Nantes veröffentlihtes und nah ihm au in pariser

¡iter übergegangenes Schreiben noch mehr bestätigt wurde, so er=

stt sie neue Rechtfertigung durch direkte Nachrichten über die Vor-

e auf Otaheiti vor Mitte April, welhe das französishe Schiff

Nedicis/ überbraht hat, das gestern von Valparaiso, von wo es 1 6, Juli abgefahren war, in Havre eingetroffen ist. Am 19. März

die Kanacks Hapape angegriffen, waren aber von den franzö= en Streitkräften zurückgeworfen worden. Am 20. März unter- men sie darauf einen Angriff auf das sogenannte Lager der Fre- ite „lranie““. Auch da wurden sie zurückgeworfen, Am 3, April hien sie die Kohlen - Niederlage des Dampsschisfes „Phaeton‘/ zu in m Brand zu stecken, wurden aber diesmal mit großem Ver= ; zrüdgetrieben. Am 6. April vom Abend bis zum Morgen hien sie unablässige und sehr heftige Angriffe auf die Compagnie Eingeborenen, die im Thale von Fatahea ihre Stellung hatte, 1 daselbst einem Convoi von Lebensmitteln Schuß zu gewähren. (lh aber wurden sie doch zum Rückzuge genöthigt, wobei ihre i Hauptanführer den Franzosen in die Hände fielen. Am 12, l wurde dann ein Gefecht bei dem Dorfe Faa geliefert zwischen

jer Abtheilung französischer Voltigeurs, drei großen Kähnen, der heroine‘“, „Fortune‘’ und „Ariane‘“/, und einer Compagnie inländi=

er Hüilsstruppen auf der einen Seite und auf der anderen vier= dert Jnsurgenten der Kanacks. Der französische Verlust wird auf

1f Todte und funfzehn Verwundete, worunter ein Offizier, der des

indes aber als viel beträchtliher angegeben, Mit Ausnahme des

iten Gefehts war bisher feines der auderen hier angeführten Ge-= die in den offiziellen Berichten auch nur mit einer Sylbe erwähnt

1rden,

Großbritanien und Irland. London, 13. Oft. Es is Befehl gegeben worden , drei und

cißig an der Küste zwishen Hastings und Seaford liegende Kastelle

Vertheidigungszustand zu seßen und mit Geschüß zu bewaffnen. Nach Angabe der Times soll Prinz Georg von Cambridge zum

eneral-Lieutenant befördert werden und dann an Stelle des Gene= [-Lieutenant Sir Edward Blacckeney den Oberbefehl über die in

land stehenden Truppen übernehmen. Die Aufregung in Jrlaud dauert fort, troß aller Maßregeln der

gierung, die Noth zu lindern, und neue Truppen-Verstärkungen in

südlichen und westlihen Grafschaften sind nöthig geworden, Die achrichten aus Limerick, Nenagh, Mayo lauten betrübend ; das Volk tet ih zusammen, greift die Korn-Zufuhren an, tödtet die Pferde d begeht allerlei Gewaltthätigkeiten. Dabei herrscht eine förmliche rs{wörung unter den Landleuten, niht unter einem gewissen Lohn=

e zu arbeiten, und da die Kornhändler ohne militairishe Bedeckung

nicht getrauen, ihre Vorräthe auf den Markt zu brín-

, s0 sind die Korupreise fortwährend im Steigen. Aus merck war eine Truppen - Abtheilung mit Artillerie nah ladwater abmarschirt, wo eine Volks - Versammlung stattfinden Ute, welhe, wie man fürhtete, in Wegnahme von Mehl in den rtigen Mühlen endigen würde. Jn Croom war ein Tumult, der ¿ubrehen drohte, durch die Geistesgegenwart mehrerer Gutöbe-

, welhe dem Volke zaredeten, verhindert worden. Bei alle dem ildert ein Schreiben aus Dublin in der Morning Chronicle m 1lten den Zustand der Dinge im Lande als weniger beunrnhi= vid, als bisher, und meldet, daß keine weiteren ernsthaften Auftritte ürhtet werden, Heute soll eine öffentlihe Versammlung in andester gehalten werdén, welche der Regierung die Nothwendig-=- stt einer unverzüglihen Eröffnung der Häfen zur zollfreien Einfuhr n Ubensmitteln dringend empfehlen will. Jn Dublin is ein all= meines Kirchengebet zur Abwendung der Noth angeordnet worden. Das die Jnteressen des französishen Hofes hier vertretende (alt, der Standard, kommt noch einmal auf die spanische Ver- ahlungs - Angelegenheit und den utrehter Vertrag zurück. Man ag daraus entnehmen, wie die französishe Regierung die Sache gesehen wissen will. „Der Vertrag von Utrecht““, sagt der S tan-= 17d, „is sehr veraltet, und wir können nichts darin finden, was if den vorliegenden Fall eine größere Anwendung haben könnte, f auf die Fragen wegen Texas, Oregon oder Californien. Der iste Artikel des Vertrags beugt einer Erbfolge Philipp's V. von

panien auf den Thron von Fraunkreih vor, und das ist Alles, ne Zweifel würde dieser Artikel als ein gültiges Präcedenz ange-

innen werden können, wenn der Herzog von Montpensier oder ein dhfomme von ihm der Erbfolge auf den französischen Thron zu- stände, und in diesem Falle würden gewiß England und alle hen Mächte Europa's den sechsten Art kel dagegen geltend machen. it diese Eventualität kann doch nicht füglich -— wenn über-

Wh vor dem 2lsteu Jahrhundert eintreten, und bis dahin “gen wir demnah ruhig ohne Besorgniß vor der Realisation

Pläne Ludwig's XIV. und Napoléon's bleiben, Pläne, deren Er= ge überdies keine Unruhe machen. Was nun die Unterhandlungen Eu anbetrifft, so berühren wir diesen Gegenstand ungern und Urden es überhaupt nicht thun, wenn man nicht sehr undelikat da- il Md aran wäre, um die beiden Länder zu verwickdeln. Was ! m den sorgfältigsten Erkundigungen haben in Erfahrung brin- fönneu, ist dies : Ludwig Philipp soll Jhrer Majestät der Köni= Actoria im Verlaufe einer gewöhnliheu Unterhaltung die Poerung gegeben haben, sie solle über Alles, was in der

¿ dehörig unterrichtet werden. Diesem Versprehen gemäß, t die Königin der Franzosen die beabsichtigten Arrangements in

he ndschaftlichen Briefe Jhrer Majestät unserer Köuigin mit-

t, Dieser Brief, obglei, wie gesagt, freundshaftlich und höf- tgefaßt, sei nicht zufeiedenstellend befunden worden, und. die Kö= ¿Flctoria habe in einem eigenhändigen Schreiben nicht an die R Marie Amelie, sondern an den König der Franzosen selbst

wortet, Dieser Brief, der, wie wir ohne Verwunderung erfah- , sehr frastvoll (fall of spirit) und ein Muster brieflicher Elo-

t al ajestät über die Heiraths - Arrangements, und das ist, wie rw Ta: Alles und mehr, als zu veröffentlichen gewesen wäre, hätte vermieden werden können,“

Yen Heiraths -Frage beschlossen werden möge, im vor=

1231

Der Graf von Syrakus, Prinz Leopold, Bruder des Königs von Neapel, hat mehrere Tage infognito hier verweilt und is am Sten über Dover nach dem Festlande abgereist.

Die gestrige über Havre hier eingegangene Nahricht von dem Friedens\{hluß zwishen Mexiko und den Vereinigten Staaten wird für die Erfindung eines Börsen-Spekulanten gehalten.

Der mexikanishe Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Murphy, ist zurückberufen worden.

Der „Great Britain“/ liegt, nah den leßten Berihten aus der Dundrum-Bu(ht, jeßt auf steinigem Boden, und somit is wohl jede Hoffnung zu seiner Rettung verschwunden. Das Wasser steht in dem Schiffe bis über dem Fußboden des Gesellshasts-Salons.

Der New =-Zealand-Spectator vom 23, Mai berichtet von neuen Gefechten zwishen den Truppen und den Eingebornen , die indeß unbedeutend gewesen zu sein \{heincn,

Berichte vom Cap der guten Hoffnung vom 4. August melden noh nichts von einem Haupt-Angriff auf die Kaffern, sondern nur von einem Gefechte, welches die über den Buffalo gegangene Avant- Garde der Engländer unter Oberst Somerset mit den Kaffern ge- habt hat, und in welchem leßtere geschlagen worden sind.

Uiederlande.

Mastricht, 10. Oft. Die Jnspizirung des limburgischen Kontingents dur die Generale Oesterreihs, Preußens und Badens in Roermonde is} beendigt, und die Truppen, namentli die Kavalle- rie, haben sich durch ihre militairishe Haltung und die trefflihe Aus- führung der verschiedenen Manöver den Beifall der fremden Offiziere erworben. Das Bataillon der limburgishen Jäger is heute wieder hier E und die genannten Generale sind nah Aachen ab- gereist.

Belgien.

Brüssel, 15. Okt. Ju einem Bericht des Ministers des Jn- nern an den König wird der Civil-Status des Königreichs vom vo- rigen Jahre offiziell bekannt gemaht; die Gesammt - Bevölkerung des Königreichs Belgien , die sih im Jahre 1844 auf 4,258,426 Köpfe belief, war danahch im Jahre 1845 auf 4,298,562 gestiegen, hatte also um 40,136 zugenommen. Diese Zunahme rührt allein von der Mehrzahl der Geburten gegen die der To- desfälle her, denn die Zahl der Auziehenden wurte von der Zahl der Abziehenden überstiegen; erstere belief \sich auf 73,671, leßtere auf 74,169, Der Minister bemerkt jedo, daß in diesem Zweige der Statistik, des Ein- und Abzugs nämlih, noch Un- genauigkeit herrshe; erst nah Beendigung der jeyt vor sich gehen- den allgemeinen Volkszählung werde man ganz genaue Angaben über die Bevölkerungs-Verhältnisse besißen.

Die für die Verbesscrung des Looses der arbeitenden Klasse nieder- geschte Kommission is durh den Justiz - Minißer mit der Prüfung zweier wichtigen Fragen beauftragt worden, deren eine das Backen des Brodtes, die andere den Fleischpreis betrisst. Der Minister for- dert die Kommission auf, unter Anderem zu erforschen, durch welche Mittel man die Mißbräuche, die sich in die Brodtbäkerei eingeschlichen baben, unterdrücken und jede Art von Mischung oder Verfälschung des Brodtes durch der Gesundheit schädlihe Substanzen verhüten könne. Verordnungen bestehen in dieser Hinsicht, allein sie heinen unvollzo- gen geblieben zu sein. Jn Betreff des Fleishes handelt es sich dar- um, ob die jeßigen Verkaufspreise im Verhältniß zu dem Ankaufs- preise niht übertrieben sind, und ob man, indem man die Fleischer bestimmten Bedingungen unterwürfe, niht im Ganzen oder zum Theil der Theurung, über die man }ich beklagt, abhelfen könnte.

Der Moniteur berichtigt die Angabe öffentlicher Blätter, als seien alle Eisenbahn-Beamten von" sechzig Jahren und darüber ent- lassen wordenz die Regierung, sagt das offizielle Blatt, habe uur einige unfähige, nahlässige und dem Trunk ergebene Beamte ver= abschiedet.

Aalen.

Nom, 6. Okt. (N, K.) Das hiesige Gewerbewesen befindet sih in einem Zustande, dem es an aller und jeder Ordnung und hü- heren Aufssht fehlt, so daß diejenigen, welche sih zur Begründung ihrer künftigen Existenz mit der Erlernung eines Handwerks beschäf- tigen, uur selten sich die nothwendige Kenntniß und Qualification aneignen. Es ist, da zu der Gründung eines derartigen Geschäfts gar keine vorgängige Prüfung erfordert wird, der Pfuscherei Thür und Thor geöffnet. Se. Heiligkeit hat daher zur Beseitigung dieser Uebelstände den Entschluß gefaßt, die bisherige Gewerbe-Freiheit, wenn man jene mangelhafte Einrihtung so nennen will, aufzuheben und eine auf vernünftige Prinzipien basirte, das Wohl der Betheilig- ten, so wie des Publikums, herbeiführende, strenge Gewerbe-Ordnung einzuführen.

Morgen wird Se. Heiligkeit die beabsihtigte Erholungsreise nah Albano und von da wahrscheinlich über Frascati nah Tivoli antreten.

So eben hat \sich das fast unglaublih scheinende Gerücht ver-= breitet, man habe an einem Punkte in den zu den päpstlihen Staa- ten gehörenden Apenninen Spuren von beträchtlihen Gold=-= und Silberminen entdeckt.

Rom füllt sih bereits mit einer außerordentlihen Menge von Fremden aus allen Ländern; von deutschen Notabilitäten, welche an- gelangt sind, nennen wir den Professor der Klinik, Fuchs, und den Chemiker Wöhler aus Göttingen. Auch der als eines der Häupter der amnestirten Partei bekannte Professor der Physik, Orioli, der sich bisher in Korfu aufgehalten, ist vor einigen Tagen in Rom an- gekommen.

Livorno, 7. Okt. Vorige Nacht traf die Königin von Hol- land auf einem Privat-Dampfboote, von Genua kommend, in unserem Hafen ein. Sie is erst gegen Mittag ane Land gestiegen, nachdem ihre Ankunft mit den gebührenden Kanonen - Salven begrüßt worden war, und sogleih auf der Eisenbahn nah Pisa gefahren, um die dortigen Merkwürdigkeiten zu besihtigen. Von dort erwartet man sie gegen Abend zurück, um sich nah Civitavecchia einzuschiffen.

Spannen.

Madrid, 9. Oft. Ueber die (gestern erwähnte) Verhaftung eines Offiziers, der angeblih ausgesagt, daß er die Absicht gehabt habe, den Herzog von Montpensier zu erschießen, sagt der Tiempo in seinem gestrigen Blatte: „Vorgestern wurde ein Werbe-Offizier, welcher sh auf dem Wege befand, den die französishen Prinzen bei ihrem Einzuge nahmen, verhaftet, Man fand bei demselben zwei Pistolen. Er wurde in das Lokal des politishen Chefs gebracht, wo er noch in Verhast is. Man versichert, er habe erklärt, es sei seine Absicht gewesen, den Herzog von Montpensier zu tödten. Der Españ ol bemerkt über diesen Vorfall, der fraglihe Offizier (ein Capitain) heiße Olavarrieta; einige Stunden vor jenem Vorgange sei derselbe in einem Spielhause von der Polizei angehalten, alsbald aber wieder auf freien Fuß geseßt worden; er habe sih dann über den Armeria-Plaß nah dem Palaste verfügt und an zwei Personen, die, wie es heiße, zur geheimen Polizei gehören, mehrere Fragen in Bezug guf die Ankunft des Herzogs von Montpensier gerichtet ; dies

sei die einzige Ursache seiner Verhaftung. Man glaube, daß die Pi- stolen, die dieser Mann bei sih gehabt, wohl vielmehr nur eine Vor- sihtsmaßregel von seiner Seite gegen Vorfälle, wie se sich gewöhn- lih in Spielhäusern zutrügen, gewesen seien, als eine zu einem Meu- chelmoxde an einem der französishen Prinzen bestimmte Bewaffnungz der Verhaftete habe zwar, wie man versihere, dem Minister des Jnnern erklärt, daß er eine solche Missethat allerdings beabsichtigt habe; allein diese Erklärung sei wohl nur eine Eingebung des Jrr= sinns, von dem der Gefangene behaftet zu sein scheine; sein Be neh- men s\prehe übrigens wenig zu seinem Gunsten.“

Der Heraldo widerspriht dem Gerüchte, daß der verhaftete Offizier bereits zum Tode verurtheilt sei; man werde ihn wahrschein- lih einsperren, um ihm die Möglichkeit zu nehmen, Anderen gegen seinen Willen zu haden. „Wir bedauern“, fügt dies Blatt hinzu, „daß die Presse sih dieses Vorfalls bemächtigt hat, der für uns, die wir Spauien fennen, von gar keiner Wichtigkeit ist, da hier Niemand daran denft, daß von Seiten des Verhafteten eine verbrecherische Ab- sicht vorhanden gewesen sei; aber niht so verhält es s\ch mit dem Auslande, wo man uns so \chlecht kennt und eine Wildheit der Sitten unter uns herrshend glaubt, die doch unseren Gewohnheiten so fern ist, Jn diesem dur seine Ergebenheit gegen den Thron berühmten Lande giebt es nicht einen einzigen Spanier, der ein solches Ver- brechen für möglih hält; unsere Nation i| zu einer solhen That zu edel und zu monarchisch, und der Boden, auf dem wir leben, hat noch keine Königsmörder hervorgebracht.“

Dasselbe Blatt sagt in Bezug auf einen Artikel des abso- lutistishen Catolico, welcher sich über die Verhaftung mehrerer far=- listishen Anführer in Frankrei beklagt, Folgendes: „Unsere Le- ser können versichert sein, daß die in Frankrei verhafteten karlistishen Anführer den ihnen auf diese Weise geleisteten Dienst dankbar anerkennen, denn sie betrahten ihre Verhaftung als eine Wohlthat. Alle oder fast Alle und wir wissen dies von einigen der angesehensten Per- sonen der Partei sind des Grafen von Montemolin , des Grafen von Molina, ihrer ungereimten Forderungen und ihrer blinden Hals- starrigkeit überdrüssig. Sie schäßen sich daher glücklih, daß sie aller ihrer Versprehungen in einem Augenblicke entbunden worden sind, wo die verzweifelten Anstrengungen, welche der Prätendent beabsichtigt, sie verpflichten könnten, sich Unternehmungen anzuschließen, deren Nuß= losigkeit Niemand richtiger würdigt, als sie, da sie sich den Jllu- sionen hingeben, die zu allen Zeiten das Urtheil derjenigen irre ge- leitet haben, die sich in einer Lage befanden, wie Don Carlos und sein Sohn.“

3 Madrid, 9. Okt. Jn der von mir gestern erwähnten, durch den englischen Gesandten am 5ten d. der spanischen Regierung zugestellten Note stüßt die britishe Regierung sih auf die Verträge von Utrecht, auf die bei Gelegenheit derselben von dem Hause Or= leans geleisteten Verzichte, auf die dahin gehörenden Gejeße Phi=- lipp's V. und auf den wiener Vertrag vom 30. April 1725, in wel- chem ausdrüdcklih die Verzichtleistung des Hauses Orleans auf die Erbsolge in Spanien anerkannt und ausgesprochen wird, daß die Kronen von Frankreich und Spanien zu keiner Zeit au dieselbe Per- son oder an dieselbe Linie fallen dürfen. Diesen Bestimmungen gemäß, erklärt die englishe Regierung, daß sie die etwaigen Descendenten aus der Ehe der Jnfantin mit dem Herzoge von Montpensier, falls sie der früheren Einwendungen Englands ungeachtet zu Stande kommen sollte, niht als in Spanien thronfolgefähig betrahten könne, sondern vielmehr als von der Erb- folge ausgeschlossen betrahten müsse, Dieses auf die öffentlichste und feierlihste Weise zu erklären halte die britische Regierung für ihre Pflicht, indem sie sih, für den Fall eintretender Streitigkeiten, die aus den Folgen jenes Ehebündnisses hervorgehen könnten, vorbehalte, die ihr als geeignet scheinende Partei zu ergreifen, und damit keiner der alsdann betroffenen Theile sich auf Unkenntniß berufen könne.

Die ministeriellen Blätter drücken heute ihr Bedauern aus, daß das gestern von mir erwähnte Attentat gegen den Herzog von Mont-= pensier zur allgemeinen Kenntniß gelangt wäre. Man wisse, behaup - ten sie, noch nicht bestimmt, wer der verhaftete, offenbar an Verrückt- heit leidende Mensh wärez er scheine ein Brudir des Zeichnenlehrers der Töchter des Jnfanten Don Francisco de Paula zu sein.

Nachdem die Königliche Familie gestern Abend von einer Jagd- partie im Prado zurückgekommen war, unterzeihneten im Palaste ven der einen Seite die Königin und die Jnfantin, auf der anderen der Infant Don Francisco de Asis und der Herzog von Montpensier die Che - Kontrakte. Die französlshen Prinzen speisten mit der König- lihen Familie, während der Jufant Don Francisco de Paula mit der seinigen zu Fuß im Prado spazieren ging.

Die beiben Vermählungen werden morgen Abend um 9 Uhr im Thronsaale, in Gegenwart der ganzen Königlichen Familie, der höch= sten Hofchargen, Granden und Minister, vollzogen werden. Von französisher Seite werden der Herzog von Aumale, der Graf von Bresson und der Baron Athalin, von spanischer die Herzoge von Baylen, Castroterreño und Rianzares als Zeugen auftreten. Am 11ten wird in der Kirche von Atocha die firhlihe Tranung mit gro- ßen Feierlichkeiten stattfinden. Am 12ten werden die hohen Paare die Glückwünsche des Hofes entgegennehmen und sich darauf nach Aranjuez begeben, um am 16ten hierher zurückzukehren.

Die Flotte des Admirals Hyde Parker soll Befehl erhalten ha- ben, zwischen Cadix und Lissabon zu kreuzen.

Der französishe Botschafter hat den ältesten hier beglaubigten Gesandten, nämli den der Republik Mexiko, veranlaßt, seinen Kol= legen anzuzeigen, daß die Prinzen diesen Nachmittag um zwei Uhr das diplomatische Co1ps empfangen würden. Auf diese Weise um- ging der Botschafter die herkömmliche Verpflichtung, die desfallsige Anzeige an jeden der hier beglaubigten Diplomaten, und folglih auch an den englishen Gesandten, direkt zu rihten. Leßterer kam in vori- cles von Aranjuez zurück und wird sih niht zu dem Empfang einstellen.

Am 2ten brach der in Galicien befehligende General plöblich, nach Eingang einer Stafette, mit sämmtlichen Truppen von Ponte- vedra auf und rückte an die portugiesishe Gränze vor.

Handels - und Börsen-Üachrichten.

Berlin, 17. Okt. Die Flauheit an unserer Börse dauerte auch in der abgelaufenen Woche fort, und das Geschäft blieb, mit wenigen Aus- nahmen, äußerst beschränkt, Die weichenden Course können wir hauptsäch- lih der shwachen Haltung der auswärtigen Börsen zuschreiben, und beson- ders dürste der hohe Disfonto in Hamburg, welcher selten ohne Nachtheil auf unsere Geldverhältnisse bleibt, wesentlich influirt haben. Das Resultat der in Eisenbahn - Actien unternommenen Geschäfte während der kürzlich stattgehabten kleinen Steigerung bleibt abermals sehr ungünstig, und der geringe Umsay darf uns deshalb nicht befremden, vielmehr is diese Erschei- nung ganz begreiflih, wenn man die geforderten Einzahlungen auf Eisen- bahn- Unternehmungen noch in Anschlag bringt, die, wenn auch nicht voll ständig geleistet, doch dem jeßigen Bestßer, wie dem ersten Zeichner nicht allein große Verluste bringen , sondern den Leßteren fernere Verpflichtungen auferlegt, Es wurde an der Börse vielseitig der lebhafte Wunsch aus- gedrückt, daß die bevorstchende General - Versammlung der Posen- Stargarder Eisenbahn - Actionaire recht zahlreich besucht werde, um den in der legten General - Versammlung Seitens der Direction

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