1846 / 296 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ziehen. Er träumt schon ein großes Bündniß zwischen Frankrei und

der Halbinsel, die zur innigsten gemeinsamen politischen Solidarität verbunden sein würden, So viel scheint gewiß, daß England auf

irgend eine Weise dem französishen Einfluß in Lissabon ein Gegen- gewicht entgegenzustellen suchen wird.“

Nah einer Erklärung des Herausgebers der France Alge- rienne sind die Beshränkungen der Presse zu Algier niht von En Bugeaud ausgegangen, da sie in dessen Abwesenheit ge-

ahen.

Der bedeutende Courierwechsel, der jeßt stattfindet, macht einen

neuen Kredit zn diesem Behuf nöthig, der dur" eine Königliche Ver- |

ordnung eröffnet worden ist. Die Brodpreise für Paris haben für die zweite Hälfte des Ofto- bers feine Erhöhúng erfahren. Die atmosphärische Eisenbahn von St. Ouen hat nun das große Publifum eingeladen, ihren Probefahrten beizuwohnen. Jeden Don= nerstag und Sonntag finden die Versuche statt, und es is Jedermann erlaubt, daran theilzunehmen.

Der Bischof von Amiens, Herr Mioland, is, dem Ami de la Religion zufolge, zum Erzbischof von Aix ernannt.

_Heinrih Heine, der vor einiger Zeit von den Pyrenäen nah Paris zurückehrte, ohne dort Linderung seiner Körperleiden gefunden zu haben, is in diesem Augenblicke s{chwer erkrankt.

Dlle. Rachel hat ihre dem Theater français gegebene Eutlassung wieder zurückgenommen und tritt shon am 24sten d. wieder als Phädra auf.

z Paris, 20. Oft. Alle Nathrichten, die uns hier von der Schweiz aus zukommen, geben deutlih die Besorgniß zu erkennen, daß die Radikalen, nachdem es ihnen gelungen, die konservative gen- fer Regierung zu stürzen, mit noch ausgedehnteren Umwälzungsplä- nen au gegen andere Kantone, wo die Konservativen bis jeßt die Mehrheit besißen und daher die Gewalt in Händen haben, umgehen, um vollends der Majorität auch in der Tagsaßung sich bemäthtigen und dann nöthigenfalls selbst mit Gewalt gegen die konservativen Kantone auftreten zu können, welche in Voraussicht der neuer- dings sie bedrohenden Cefahr bekanntlich ein Schuß - und Truh- bündniß unter sih geschlossen haben. Baselstadt, Freiburg und Wal= lis sind die zumeist bedrohten Kantone, und die Radikalen von Genf und Waadt scheinen selbst auf das Fürstenthum Neuenburg ihre Pläne auszudehnen. Die Folgen, welhe für die Schweiz unausbleiblich eintreten müßten, wenn den jeßt überfluthenden revolutionairen Ten- denzen und subversiven Wühlereien, bei denen die französishen Ra- dikalen unter der Hand die Heher und Schürer machen - nicht bald ein fräftiger Damm entgegengeseßt wird, sind unberehenbar. Die französische Regierung tnff}t daher niht blos im Juteresse der Schweiz, sondern auh in ihrem eigenen die durch die Ver- hältnisse gebotenen energischen Vorsihtêmaßregeln, um zu ver- hindern, daß, von dem angränzenden shweizer Gebiete aus, den Um- trieben und Plänen der französishen Radifalen ein neuer Hebel zu Theil würde, und daß sie sich am Ende abermals in die Nothwen- digkeit verseßt sähe, im eigenen Lande neue Versuche zu demagogischen Versuchen bekämpfen und mit Gewalt unterdrücken zu müssen. Diese Vorsicht war ihr um so dringender geboten, als die Kommunisten= Gesellshasten zu Genf, meistens aus Arbeitern verschiedener Nationen bestehend, in stets unterhaltener Verbindung mit ähnlichen Klubs unter den vielen Tausenden von Fabrik - Arbeitern zu Lyon standen. Diese wagen zwar seit mehreren Jahren schon niht mehr offen das Haupt zu erheben, aber im Finstern treiben sie ihr Unwesen noch immer fort, und wenn sie auch aur einen Augenblick der Schwäche auf Seiten der Regierung gewahrten, so darf man gewiß sein, daß sie niht unterlassen würden, denselben zu benußen. Man darf nur die Sprache ihrer Organe, der Tribune und des Censeur (beide erscheinen zu Lyon), beobathten, um sich zu über- zeugen, wie ihre Hoffnungen in Folge des geglückten Handstreihs zu Genf wieder zugenommen haben, und wie sie nur mit Mühe den Ausdruck derselben \o einkleiden, daß sie niht in die Hände des Staats - Prokurators gerathen. Mit um so größerer Wut) erfüllt sie daher die Ausstellung eines französischen Beobachtungs = Corps an der {chweizer Gränze, welch:s seßt schon die ihm angewiesenen Sta- tionen eingenommen haben muß. Auf der anderen Seite, südlidh,

werden sardinische Truppen eine Art von Cordon längs der genfer, walliser und tessiner Gränze bilden, und, wie man bereits | versihert, wird auch Oesterreich seine Gränze durch verstärkte :

eere mnn

von seinem Aufenthalte im Süden gehören, verspricht zwar der Katalog, wir finden sie aber leider niht ausgestellt.

Adolf Weber giebt uns in zwei seiner Landschaften entgegengeseßte Momente der Natur-Scenerie. Eine elegische, sanfte Stimmung herrscht vor in der „waidigen Gegend mit shlängelndem Bache“ (Nr. 1637). So- wohl die zarte, sorgfältige Behandlung, wie das gewählte. Motiv, erinnern an die elegischen Dichtungen unserer Literatur, und wir können uns diese Baumparticen, dieses harmlose klare Wasser, das zur Lustfahrt einladet, nur von Charlotten, Mollys u. \. w. besucht denken. Ganz anders tritt uns die „flache Gegend bei Regenwetter‘““ (Nr. 1638) entgegen. Mit diesem Wind auf Erden und den Wolken am Himmel erinnert sie in ihrer kahleun Trostlosigkeit an Rupsdaelshe Motive. Sehr gut passen in eine solche Scene zwei Figuren, die in das Jnnere zwischen den Büschen verschwinden. Das Bild erweckt das trübe, unbehagliche Gefühl solcher Situationen, hin- ter denen die traulihe Erinnerung an warme, helle Zimmergemächlichkeit hervorlausht. Sehr gut getroffen is der abendlihe Dämmerungs - Cha- rakter in zwei anderen Landschaften dieses Künstlers. (Nr. 1639 u. 1610.)

Ludwig Scheins hat eine vortrefflihe „Mondscheinlandschaft ‘“ (Nr. 1603) geliefert. Es is eine wahre Erlkönig-Scenerie. Ein märchen- haftes Verzweigen der fast kahlen Waldbäume, woraus uns abenteuerliche Gestalten anzusehen scheinen, wird durch einen Dämmerschein durchslossen, in dem man weben und {weben möchte, Furchisame Rehe betreten za- gend den Plaß, den das gefährliche Tageslicht sie meiden heißt. Eine Eule rets in den Aesten erinnert an die Wolfsshluht im „Freischüß“', kurz Alles, was die Dichter von mondbeglänzten Zaubernächten reden, tritt uns hier entgegen, Desselben Künstlers „Waldlandschaft'““ (Nr. 1604) trägt ebenfalls den Charakter der Schule.

Auch Arnold Schulten hat sich im deutshen Waldleben heimisch gemacht. Uns gefällt sein „Waldbah bei Sturm‘’ (Nr. 1614), Die Väume rauschen und knarren und bicegen sich, das Wasser shießt darunter hinweg, und die weißen Möven fl'egen freishend umher. Wer eine Hütte hat, der eilt ihr zu. Der Wanderer aber, der weiter muß, will auch die wilde Poesie der Scene mit vollen Zügen trinken. Er singt in das Rau- hen des Waldes etwa ein helles Lied hinein, denkt an den nächsten Son- nenschein und die ferne Heimat. Diese Empfindungen weckt die von keiner Staffage belebte cinsame Scene. Weniger poetisch in der Wahl des Motivos is das „Storchnest am Ausgang des Waldes“ (Nr. 1613). Auch kommt uns hier die Luft etwas zu kalt und bunt vor, obwohl sich die naturwahre Darstellung des Künstlers nanientlich in dem alten fahlen Baume, der die Behausung des vielgereisten Vogels trägt, nicht verleugnet,

Durchaus vrosaish, bei allem Fleiße in der Ausführung, ist die Natur- Auffassung von Ad, Böcking in dem Bilde „innere Waldpartie, rechts eine große Eiche, links ein gefällter Stamm. Staffage: Kinder, die Holz raffen. Gewitter-Beleuchtung.“ Gerade so, wie der Künstler sein Bild nach jeder Richtung hin mit Umständlihhteit angezeigt hat, so zeigt er auch im Vor- trage einen zusammengesuchten Komplex von sorgfältig nahgeahmten Na- turgegenständen und geht in der zierlihen Nachbildung derselben offenbar zu weit, Daher läßt das Bild auch falt und entbehrt bei näherer Be-

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Truppen - Corps beseßen lassen. Hat man au bis jeyt noch nihts von ähnlihen Schritten seitens der an die nördliche Schweiz angräuzenden deutshen Bundesstaaten Baden, Württem- berg und Bayern gehört, so glaubt man doh, daß auch von dieser Seite dieselben Maßregeln nöthigenfalls wieder eiñtreten werden, zu welhen von ihnen schon bei früheren gleihen Añlässen geschritten worden. Jun dieser Eintraht der sämmtlichen zunächst betheiligten Gränzstaaten, den shweizer Wirren gegenüber, liegt die sicherste Bürg- schaft, daß diese Wirren, welchen Verlauf sie auch noch nehmen möh- ten, überall dem festen Willen der Mächte für Ausfrehthaltung des durch den Bundesvertrag von 1815 eingeführten politishen Zustandes der Shweiz begeguen werden. Alle Mächte sind dabei interessirt, daß die Schweiz nicht von neuem ein Heerd und Brennpunkt revoiu- tionairer Jdeen und Bestrebungen und eine Gefahr für alle Nachbar-

länder werde.

Die in den französishen Blättern veröffentlihten Berichte aus Genf versichern zwar durchaus, daß die materielle Ordnung dort so ziemlich hergestellt sei, Jndeß zeigt der Ton der von dort eintreffen- den Briefe, wie wenig noch Vertrauen herrsht. Es is zudem eine unumstößlihe Thatsache, daß eine große Anzahl von Handels- und Privatbriefen aus Genf, die an frauzösishe Häuser oder an Genfer, welche in diesem Augenblicke sich in Frankreich befinden, ge=- schrieben wurden, seit dem Anfang der Unruhen aufgefangen und zu-

rückgehalten worden sind.

Eine andere Thatsache zeigt, was von den angeblichen Volks- Versammlungen zu halten is, welche, wie die radikalen Berichterstat= ter sagen, mit unermeßliher Mehrheit den Sturz der vorigen Regie- rung und der ganzen damit verbundenen Ordnung der Dinge votirt haben. Drei Tage hindur waren die Werkstätten eines der ersten Kleidermacher und Kleiderhändler, zu Genf ganz leer geblieben, da alle Gesellen, fast durhaus Schwaben, Bayern und Hessen, sih unter die Jusurgenten gemengt und mit diesen au den Abstimmungen bei den Volks=Versammlungen Theil genommen hatten. Eine Menge fremder Handwerker hatten an dem Aufstande auch nur aus dem Grunde Theil genommen, weil man ihnen eingeredet hatte, es handle sich um Erlangung eines niedrigeren Brodpreises.

Großbritanien und Irland.

London, 19, Okt, Lord John Russell wird am Donnerstag nah Hatfieldhouse sih begeben, um dort dem Empfang der Königin, die befanntlih den Maiquis vou Salisbury auf einige Tage mit einem Besuche beehren wird, beizuwohnen.

Die Einwohner vou Hudderdfield beschlossen in einer neulich ab= gehaltenen Versammlung einmüthig, an Lord J. Russell eine Denk- chrift zu übersenden, worin sie die Gründe auseinandersetßzen, wes- halb nah ihrer Ansicht die Häfen unverzüglich der zollfreien Einfuhr

fremden Korns geöffnet werden müsseu. Sie sagen darin unter An-

derem : Bei dem Mißrathen der Kartoffeln uud dem mangelhasten

Ertrage der diesjährigen Korn - Aerndte müssen wir mit Grund be- fürhten, daß der Mangel und der damit verknüpfte hohe Preis der

Lebensmittel während des Winters und bis zur nächsten Aerndte große korzmerzielle Verlegenheiten und herbe Leiden erzeugen wird. Be= reits machen die nie ausbleibeuden Folgen der Theuerung durch eine Verminderung des Handelsverkehrs in unserem Bezirke sich fühlbar, und wir besorgen, daß die arbeitenden Klassen, wenn. nicht sofort ein Abhülfsmittel getrosen wird, abermals jener Noth verfallen wer-= den, wovon sie vor einigen Jahren so \{chwer heimgesucht wurden, und welche damals, wie jeßt, dur die Lebensmittel-Theuerung ver=- ursaht ward. Der Zustand Jrlands fordert laut zu Maßregeln auf, die das Volk vor der drohenden Hungersnoth bewahren könuen. Die sofortige Eröffnung der Häfen für die zollfreie Einfuhr Lon Korn und Lebensmitteln is nah unserer Ueberzeugung in jeder Hinsicht die weiseste Maßregel, welche die Regierung ergreifen kann, um das dem Volke drohende Unglück abzuwenden, und wir glauben auch, daß zu feincr Zeit diese Maßregel unter geringerer Unzufriedenheit der Acker= bau =- Jutercssen wird ergriffen werden können. Es ist aber höchst wichtig, daß die Hafen - Erössnung sofort geschehe, weil jeder Verzug die Erlangung von Zufuhren \{hwieriger macht, indem viele Fest=- lands -= Staaten noch jeßt, wie schon seit einiger Zeit, bemüht sind, sih alle Lebensmittel-Zufuhren, deren sie habhast werden fkönuen, für ihren eigenen Bedarf zu sichern.

Der als diplomatischer Vertreter der britischen Juteressen an den

Höfea von Berlin, München, Hessen-Kassel und Stuttgart früher be- glaubigt gewesene hochbejahrte Sir Brooke Taylor i} dieser Tage

schauung alles Effekis. Man möchte es mit einem Dennerschen Portrait vergleichen. Es fehlt niht weder der gleihgültige Ausdruck, noch das mit besonderer Sorgfalt für jedes Blatt behandelte Laubhaar der Bäume, weder die Barthärchen der Giäser, noch die Warzen des alten Fnorrigen Baun- stammes, noch eudlih die Nunzela des sich hinaufwinden den Weges. Alies ist genau und mühsam nachgeahmt; aber die bloße Naturnachahmung bringt das Werk fast in Gesahr, aus der Reihe der Kunstwerke scheiden zu müssen,

Aus der düsseldorfer Schule nennen wir noch Karl A dlo ff, der cine

in Canaletto’s Weise behandelte „Hafenpartie bci Amste:dam““ (Nr. 1402) geliefert hat, die darum vou ber gewöhnlichen Vortiagöweise des Künstlers abweicht, Es ist übrigens ein sehr gelungeaes Bild. Auch Posse, Hilgers und Hengsbach haben reht tüchtige Bilder geliefert.

Die berliner Künstler denn von einer Schule kann hier wohl nicht

eigentlih die Rede sein haben sich recht zahlreich mit landschasfilichen Darstellungen eingefunden, Vielseitigfeit und das Verfolgen der maunig- faltigstenu Richtungen is der ihnen eigenthümliche Charakter. Es fehlt, wie es scheint, fast kein Fleck der Erde, über den nicht eine Künstler-Seele ge- wandelt wäre, um sih anîrahlen zu lassen von den Blicken der Natur; die brennenden Sandwüsten der Tropenländer , die saftigen, fabelhaften For- mationen der Urwelt Amerika's, die fahlen, romantischen Berge Schott- lands, die gewaltigen Bergricsen der Schweiz mit dem unvergänglichen Schnee und die stillen Reize unserer deutshen Wiesen und Wälder, Alles findet sih hier gesammelt und repräsentirt.

Eduard Agricola, mii desen Werken wir beginnen wollen, weiß

bei seinen Darst-llungen aus dem Süden allcmal den Standpunkt vortreff- lih zu wählen und durch intcressante Motive zu fesseln, Seine Behand- lung ist liebevoll und sorgfältig und sichert eine gleiche Wükung bei nahe oder etwas ferner genommenen Beschauweiten, Hier und da dürfte eine etwas größere innere Wärme und Kraft seinen Bildern zum Vortheil gerei hen, Wir sehen von ihm: „St. Auiello bei Sorrento““ (Nr. 2), Ju der Mitte dcs Bil- des erhebt sih in heller Beleuchtung das Klostergebäude. Hinter demselben zieht sich in einiger Entfernung eine Be: gkette hin, die links in ein Vor- gebirge endet und das tiefblaue Meer sehen läßt. Für das Gebäude hät- ten wir eine eiwas mehr malerische Ausfassung gewünscht. Die „Ansicht zan Amalfi‘“ (Nr. 3) zeigt von dem Dargebotenen die meiste südliche arme,

Zu ihrem vollen Rechte kommen die klassishen Gegenden bei August

Elsasser. Den Werken dieses leider der Kunst im verflossenen Jahre zu früh entrissenen Malers i durchaus ein klassisher Geist ausgedrückt. Eine plastische in sih befestigte Ruhe, etwas Dauerndes und Großartiges liegt über den Schöpfungen seines Pinsels, Dabei is jede Absichtlihkeit, Effekt bewirfen zu wollen, durchaus fern, Die shweigenden Zeugen einer ver- sunkenen, dramatischen Lebhaftigkeit liegen in fester, heller, glühender Be- leuhtung, die Trümmer des „Theater von Taormina“‘, da (Nr. 176). Man bedauert , -daß ein langer, heller Tag über diese Scene voll Verlassenheit und Schweigsamkeit geht, welche so schön is, daß ein heiteres frohes Leben so gut mit ihm harmoniren würde, Den lebhaftesten Gegensaß zu diesem Bilde giebt die „Gebirgsgegend in Sicilien“ (Nr, 175), Es zeigt diese

in die Stadt zu rücken.

eingezogen worden.

famen anfangs einen leisen Schrecken, als wir im Katalog bei der „S schluht aus den Cordilleren von Caraccas“ (Nr, 1408) alle die verzeichneten Namen ter Pflanzen lasen und fürchteten sehr, ein tarium dersclben, ecíne getreu und ängstlich nachfopirte Sammlung Pflanzen, etwa wie für eine Flora jener transallantischen Gebirgsländ finden. Allein wir sahen beim ersten Blicke, daß wir es mit einer teristishen Auffassung des Malerishen zu thun hätten. Wir ses einer etwas lichteren Waldpartie und sehen die fremde Pflanzen phantastischer Unordnung, frei und leiht behandelt, vor Augen. sende Staffage fehlt niht, Wilde am Feuer sißen an einem A links in den Büschen lauert mit erhobenem Schweif ein Tiger, und ® Wipfeln kosen zwei Papageien. at Wilhelm Krause nimmt uns mit in den Norden und zW Gegenden, in denen nur noch Felsen und Meer die Schöpfung au jene so \{chweigsam und dieses so beredt. Wie die leyten Pforten Dn stehen die Felsen der „Hebriden in Schottland‘ (Nr. 471) einanve t über und öffnen dem Blicke das weite, brausende Meer , auf wels hinausscifen möchte, um zu sehen, ob man nicht wieder bewohnte lebte Gegenden fände. Denn hier hausen nur in großen Vögel, denen selbst da der Alles unterjochende Mensch den Friede"

gönnt, Aber sogar diese fehlen auf der „norwegischen Landschaft“ (N

gestorben. Eine von ihm seit zwanzig Jahren bezogene Pensioy

1336 Pfd. St. fällt dadurch an den Schaß zurü.

Am 4, November wollen die britischen Mitglieder der y

evangelischen Alliänz in Manchester zusammenkommen, um der

ganisation in Großbritanien zu berathen und zu beschließen A Ausschuß hat beshalb ein Rundschreiben an dieselben erlassey darin nohwals ausdrücklich angefragt, ob etwa neuere Vorko, sie anderen Sinnes gemacht hätten, oder ob noch fortwähr L ihre thätige und einige Mitwirkung für die Zwecke der Als,

zählen sei.

Dänemark. Kopenhagen, 19. Okt. (A. M.) Die Berl. Zt

hält heute das nachstehende Cirkular der dänischen Kanzlei e Oktober an sämmtliche Königliche Kollegien und Ober - Behörty

Dänemark :

„Jn Folge der von Jhrer Königl. Hoheit der Kronprin

von Dänemark, Karoline Charlotte Mariane, geborenen H

von Mecklenburg=-Streliß, wegen Jhrer seit mehreren Jahren f

währenden Kränklichkeit und jeßt völlig zerrütteten Gesundheit

schehenen Bitte und auf deren Verlangen, und nachdem Se, g; Hoheit der Kronprinz, obwohl höchst ungern, endlich dieser

nachgegeben, haben Se. Majestät der König, obwohl mit bend Bedauern , unterm 30, September d. J. die zwishen Sr. 6

Hoheit dem Kronprinzen Frederik Karl Christian und Jhrer 6

der Herzogin Karoline Charlotte Mariane von Medlenburg-s unterm 10. Juni 1841 eingegangene Ehe gänzlih aufgeholy aufgelöst.‘

Der Capitain Hosmann hat einen Versuhch mit exploth, Baumwolle gemacht, und das Resultat entsprach im Wesen)

durchaus dem vom Professor Otto bekanut gemachten. Man gh

nun einen Versuch im Großen bei der Artillerie anzustellen, __ Die Kanzlei hat genehmigt, daß zur Bestreitung der [j bei Ausstellung der Kunstsachen Thorwaldsen's im Museum jz

leihe von 13,000 Rbthlr, aufgenommen werde, die mittelst de

der von Thorwaldsen zu jenem Behuf geschenkten 25,000 Ii, verzinsen und zu tilgen ist.

S mweiz. Kanton Beru. Die Baseler Zeitung meld y

stehende Vorfälle aus Beru vom 17, Oktober: „Ein Voll hat stattgefunden, der von den bedauerlihsten Exzessen begleitet

Veraulassung dazu gaben die sogenannten Mistelacher, sons nh Leute, welche den Markt zu Beru zu besuchen pflegen und besu zu dieser Zeit Trauben verkaufen und andere Eßwaaren, als Cu Wildpret u. st. w., einkgufen. Sei es nun, daß sie wirkli trieben, was man ihnen schuld gab, oder daß die Menge in h aufgeregten Zeit besonders über sie erbittert war, weil sie aus demß burgischen kamen, genug, son des Vormittags brach auf dem Mark

Sturm gegen sie los, indem alle ihre Marktwaaren vernichtet wurden,

die Polizei hierauf eizen der Rädelöführer verhaftete und auf der Hy wache festseßte, wälzte sih alsbald die Masse dorthin, zerschlug Fensta Thüren des Wachthauses und besreite den Verhasteten mit On Hierauf gíng es im Triumph nah dem Bären und von da na Sternen, wo die dort niedergelegten Waaren-Vorräthe der Misteh ebenfalls zertrümmert nnd au leßterem Orte einige Knechte, di der Gewaltthat widersebten , blutrünstig geschlagen wurden. Aus} Zuge dahin wurden zwei Bäckerladen und ein Meßgerladen g sam verwüstet. Als der Auflauf einer ungeheuren Masse diefe hende Gestalt annahm, versammelte sich das Studenten-Cos Zeughaus, und Gewehre sollen an die Bürger ausgetheilt wortet sein. Zugleich wurden die auf der Shüßenmatte mit dem Ci ßen beschäftigten Schüßen ersuht, zur Aufrechthaltung der Od Der große Haufe dagegen zog \ich auf! Schüßenmatte zurück, wo er sih auflöste, niht ohne die Besürdtu zu des daß des fo!genden Tages neue Unordnungen begi möchten.

Am 18. Oktober Nachmittags 2 Uhr. Die Nat 9 ging ohne anderen Lärm als den der unter Gesang einziehendeus daten und der zahlreihen Patrouillen; denn es sind zwei Batail Die Menge hielt auf der Schüßenmatt ü Versammlung und bewegte sih von da bis unter das Kornhaui ließ man Kavallerie auserücken; allein diese Demonstration reit es wurde gepsiffen, gebrüllt und mit Pflastersteinen gegen t

anitt

sonst nur im Sonnenschein aufgenommenen Gegenden einmal von {1 rauhen Seite mit Wolken am Himmel und stürmisch erregter Set, 6 heulender Hund am Strande und ein Lverblichenes Gerippe dienen di das Finstere der Scenerie zu mehren. höchsten Grade sfizzenartig, Daß Elsasser?s berühmtes „Campo Sani Pisa‘’ nicht zur Ausstellung geliefert ist, kann als ein Verlust für dit beflagt werden.

Voa1 Ed, Biermann sehen wir das „Kloster St, Franceëc| Assisi‘““ (Nr. 80), Ein wahres Laubmeer mit hereinfallenden Lik gen, Jum Mittelgrunde ragt in heller Sonnenbeleuchtung das Klose vor. Das Bild ist in den Baumparticen so pastose gemacht, daß t an das Nelicfartige gränztz der dadurch bewirkte Glanz thut, wie dau? da hängt, der kräftigen , saftigen Fülle des Baumschlages Abbrut, man aber einen einigermaßen guten Standpunkt aufgefunden, so man sich eher an diesen Massen dunkeln Grüns, welche ohne dai N des einfallenden Sounenlichtes leicht etwas eintónig hätten werden Eine wohlthätige Wärme durchdringt die ganze Schöpfung.

Jn den Orient zieht mit uns Max Schmidt und zeigt V

Ausbeute einer Reise, die er mit dem Grafen A. von Pourtales gemi Seine Bilder sind von einer überredenden Wirkung und zeugen v fleißigen und sorgfältigen Beobachtung. Seine Staffagen sind ang und ungezwungen gewählt und dicnen ungesucht zur Charakterisiru?ß Gegenden. Die Beleuchtung is glühend und intensio. Wir heben he die „Edene von Magnesia mit dem Sipylas in Kleinasien“ (Nr. * den „Golf von Smyrna“ (Nr. 796) und die große „Ansicht von M mit dem Libanon“ (Nr, 799).

Nach Amerika verseßt uns Ferdinand Bellermann. Vit

Auch eite?

Nunmehr rückte sämmtliches Militair mit Artillerie aus, lay wurde mit 2 Piècen Artillerie und 2 Compagnieen viel Bürgern und 7 Compaguie Kavallerie beseht. der Waisenhausplaß, die Kaserne und das Zeughaus, gelegenen Passagen, beseßt.“

Zt g. fügt dem Obigen noch Folgendes über „Jn der leßten Nacht wur= re Aristokraten, welhe man für die intellektuellen Urheber hält, verhaftet. Die bedeutendsten derselben sind Alt- gôrath Fetsherin und Professor Dr. Müller. r Regierungs-Präsident Funk zu dem Volke beruhi=- Die Regierung hat wieder zwei neue Verordnungen cht, wodurch fast allen Begehren der Unruhestifter ent- Eine Proclamation bedroht alle ruhestörerischen Ver- r Strenge des Gesebßes und verweist in dieser Be- Kinder unter 16 Jahren

die zunächst Die Oberr

‘range am 18. Oktober hinzu :

f das Aufruhrgeseß von 1832, Hause behalten werden oder dürfen die Straßen nur unter Alles bei strenger Strafe. onders gegen den Finanz-Direktor Stämpfli, Dcr An- Es heißt, der nächste An- n Krawall sei von den Patriciern ausgegangen; indeß liegt destoweniger der Emeute ein tiefes Uebel, die Noth vieler red-

Die Regierung is geneigt, gegeu die and nehmende Theuerung wirksame Maßregeln zu ergreifen, und e eine Verordnung erlassen, welhe den Einfuhrzoll auf Hülsen=- e, Getraide und Mehl aufhebt,“

Genf. Die Reoue de Genève meldet in ihrem Oktober, daß die Wahlen des Großen Rathes am Aftober stattfinden werden, und daß der neu gewählte Große am sten d. zum erstenmale zusammentreten soll,

èrr Oenecand, ehedem Mechaniker, ein Jndustrieller von St. zis, der sich durch Fleiß und Thätigkeit ein ansehnlihes Vermögen jenhatte, ist leßten Mittwoch, wie er in seinem Landhause bei Chevres Wagen steigen wollte, durch eine Kugel meuhlerish erschossen 1, Ob dem Meuhelmorde politishe Motive zu Grunde liegen, 1 unbekannt ; eben so is noh kein Mörder eingefangen.

Die durh die Kanonade verursahten Beschädigungen sind we- bedeutend, als man sie anfangs darstellte. i y hum auf mehr als 100,000 franz. Fr. belaufen, ohne jedoch die n abgebrannten Brücken vorzunehmenden Reparaturen zu zählen, gen steigt mit jedem Tage die Zahl der Todten und Verwundeten, je man genauere Angaben über Judividuen erlangt, die auf Seiten Regierung getroffen wurden und sih versteckt hielten. Die Zahl igen, die am 7. Oktober fampfunfähig gemacht wurden , kann auf 90 seßen, 10 auf Seiten der Patrioten und 80 der Re- 1g, darunter 11 Todte, wovon 9 auf Sciten der Regierung

Der Haß des Volkes hestifter ist ein Arbeiter.

Arbeiter, zum Grunde.

Der Schaden wird

Fürstenthum Neuenburg. Jm Const. Neuchat. liest „Die Wiederkehr des Geburtsfestes des Königs, unseres viel- bten Fürsten, bot den loyalen Neuenburgern aufs neue Gelegen= die Gefühle der Anhänglichkeit und Treue, von denen sie beseelt Die betrübenden Ereignisse, welhe vor t, machten gewissermaßen den Ausdruck jener Ge- uno lebhaster, die Darlegung noch glänzender. j ide, wo die Anarchie nah und nach alle Kantone der Eidge- schaft ergreist und die freiesten Justitutionen, die weisesten Re=- ngen von der Emeute gestürzt und durch den Straßen-Despo= us ersegt werden, fühlt man um so mehr das Bedürfniß, sih um Thron zu \{haaren, der die Rechte und die wahre Freiheit hüt. reud des ganzen 15. Oktobers bot die Stadt Neuenburg den festlihsten ¿ck dar; alle Fenster waren mit den dem Lande theuren Farben Um neun Uhr begab sich das General-Conseil, begleitet in feierlihem Zuge in die Kirche, Oottesdienste beizuwohnen und den Segen des Höchsten auf den verain und seine Familie herabzuflehen. ein Festmahl im Schlosse Bürger jeden Alters und Standes, ihe, Staatsräthe, Magistrats-Beamte, Professoren, Offiziere, Ale waren von derselben Liebe und demselben Geiste beseelt. welcher den Toast auf die shweizerische Eidgenossen- auöbrachte, widmete ganz in dem Geiste,

In einem Au=

den Militair-Beautén ,

Um ein Uhr versam-

der die Anwesenden

1257

beseelte, der Regierung, welche in dem ehrenvollen Kampfe gegen die Cefüblges und Anarchie gefallen ist, einige Worte des Mit- gefühls.‘“

Kanton Basel. Die Ober-Postamts-Zeitung ent- hält nachstehendes Privatschreiben aus Basel vom 20. Oktober : „Wir stehen hier am Vorabend einer Revolution, deun da, der Ver- fassung und den Geseßen zuwider, ein neuer Modus der Dinge ein- geführt werden soll, so is es Revolution, mag dieselbe auch noch so

milde und leiht vor \sich gehen. Seit mehreren Tagen finden ver-

schiedene Zusammenkünste von Männern aller Farben statt, und diese haben zum Zweck, jeden Zusammenstoß zu vermeiden; freilih sind es niht gerade Männer von Charakter, aber recht ehrenwerthe Bürger, theils von mehrerer, theils von minderer Bedeutung ; zur Stunde kann man noch nicht berehnen, wann und wie sie, nicht vor das Volk, son- dern vor die Bürger treten und ihre Vorschläge bringen werden.

Man will wesentliche Aenderungen in Verfassung und Verwaltung herbeiführen, allein während man mit dem Endergebniß bald fertig : ist, stößt man auf die Schwierigkeit, durch wen denn die Aenderun- | gen ausgeführt werden sollen; man findet keine Regierung. Die | jebige Regierung, seit der Käppi- Revolution im Grunde nur eine -

Verwaltungs - Behörde, soll fast ganz erneuert werden; gerade die weitersehenden und verdienstvollsten Mitglieder sollen entfernt wer- denz; nur gegen einige will man noch gnädig sein, aber gerade von diesen wären zwei am entbehrlihsten. Die Regierung läßt die Sade gehen; sie wird, wie mau hört, sich ganz passiv verhalten und abtreten, sobald man es verlangt; sie wird ihre Nachfolger nicht beneiden. Daß bei dieser Bewegung sich manche Eifersüchteleien, fleinliher Ehrgeiz u. dgl. schon jeßt geltend machen, das versteht sich in der Schweiz immer von selbst, denn selten ist eiu Revolutions- mann zu finden, dem es nur um das Prinzip, niht auch um gewisse Nebenrücksichten zu thun is, Noch muß ih bemerken, daß in diesem Sommer der Große Rath die Justruction zur Tagsaßung, daß der Sonderbund keine illegale und feine Bedenken erregende, weil rein

desensive Vereinigung sei, fast einstimmig angenommen hat; heute will !

Niemand mehr für seine Meinung einstehen und will nur den hervor- stehenden Regierungsgliedern zu lieb so gestimmt haben. Der nächste Zwerck der Aenderung ist nun eine Aenderung im System, gegenüber der radikalen Schweiz, um von dort her nit beunruhigt zu werden, fücs erste nur, um eine zwölste Stimme gegen den Sonderbund zu geben, allein damit ist (abgesehen vom Unrecht, die Bahn des Nechts zu verlassen, und abgeschen vor der Unklugheit, den Katholiken neue Waffen zu geben und neue Erfolge vorzubereiten) die Sache schwer- lich abgethan; es können sehr ernste und sehr nachtheilige Folgen für uns und Andere daraus entstehen; der hiesige Handwerksstand muß gewärtigen, daß seine Zunftrehte geshmälert werden, der Ein- fluß des Radifalismus von außen wird im Allgemeinen fsich fühlbar machen. Die Milizen sollen jeßt {hon bei dem Gedanken, ausmar- schiren zu müssen, stußig werden u. dgl. m. Genug, die Folgen sind niht zu berehnen, und sehr zweifelyaft is es, ob die Zukunst Besseres bringen wird,“

Portugal.

London, 19. Oft. Die regelmäßige Post von Gibraltar is} mit dem Dampfschiff „Queen““, welhes Lissabon am 11ten d. M. berührt hat „in Southampton eingetroffen. Die Nachrichten lauten nicht günstig für die am 6ten dort ausgeführte Contre-Revolution, da man einem Aufstande in Minho entgegensah. Die portugiesische Regierung sollte bereits telegraphische Nachrichten darüber erhalten, doh dieselben noch nicht zur Veröffentlihung zugelassen ha- ben, Das vorgestern in Southampton eingelaufene Kriegs- Dampfboot „Cyclops“, mit dem britishen Gesandten in Por- tugal, Lord Howard de Walden, an Bord, hat dagegen Lissabon am 12ten d. M. verlassen und der Times Nach- rihten überbraht, welhe bereits Näheres mittheilen. Der Marquis von Saldanha und Seunhor Rodrigo Fonesca de Magelhaes, Ex- Minister des Junnern, begleiteten den britishen Gesandten an Bord des „Cyclops‘’, verweilten indeß hier nur furze Zeit, da der Mar- quis von Saldanva von Porto so eben eíne telegraphische Depesche sehr ungünstigen Juhalts über den Lieutenant ‘der Königin, Herzog von Terceira, erhalten hatte. Sie lautete: „Der Herzog von Terceira ‘ist gefaugen genommen worden, Das neue

| Ministerium besißt niht das Vertrauen der Nation.“

Andere Naqhrichten, niht weniger ungünstig, obschon nit so zuver- lässig, welhe der Marquis erhalten hatte, enthielten die Mittheilung, daß der Graf das Antas, der das Kommando über die Truppen der nördlichen Provinzen hatte, und welhem für den Fall seiner Unter= werfung in der neuen Lage der Dinge das Marquisat angeboten sih mit den Truppen nach Braga zurüdckgezogen und dort im Namen des jungen Prinzen Dom Pedro eine Regentschaft proflamirt habe.

worden war,

Berlin, 24. Okt.

Fonds.

Eisenbahnen.

Seit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Boißenburg geht von Lübeck jeden Morgen ein Eilwagen nah Lud- wigslust ab, der dort so zeitig eintrifft, daß Reisende die Fahrt zwi- hen Lübeck und Berlin in einem Tage machen können.

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Yandels- und Börsen - Üachrichten.

Die Course erfuhren heuie einen Rücgang von

circa 1 pCt., und die Stimmung blieb auch am Schluß der Börse, bei sehr

beschränkiem Geschäft, matt, Berliner

Den 24. Oktober 1846.

Pr. Cour.

Brief. | Geld.

St. Sechald-Seh. |:

Prämien - Scheiue d.Seeh. à SÛT. Kur- u. Neumärk.

Secbuldverschr.| 37

Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfandbr. Grossk. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm. do. Kur- u.Neum. do. Schlesiscbe do. do. v. Staat g.LtuB,

Gold al wareo. Friedrichsd’or. And.Gldm.à 5 Th.

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Leipzig in Couraut im 14 Thl. Fuss. 100

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Frankfurt a. M.

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam. 20. okt.

3% do. 387. Pass. —. 4% Russ. Hope 89.

Ausg. —.

Antwerpen, 19. okt.

Frankfurt a. M.. 21. okt.

is absolute Ruhe. Wasser und Felsen s{chweigen. Kahle Bergrüken, 6 weiter; eine düstere, ahnungsvolle Beleuchtung ruht auf dem Gan- Es ist, als sollte die Schöpfung hier erst werden, und als wäre das Siauvlay für Geister.

Eduard Hildebrandt giebt eine Auswahl sehr verschiedcnartiger hien, Vir heben davon heraus : „die Treidler‘““ (Nr. 347), ein sehr lévahres Bild, mit einem derben, vollen Pinsel ausgesührt und von aus darafteristischer Betonung. nit voranbellenden Hunden ein Fahrzeug ziehen, welches in dem Mit- nde des Bildes in einer flachen Ufergcgend daherkommt, Aus des Künstlers amerikanischen Rei- die er mit Bellermann unternommen, sehen wir den „Play St. RNita 10 de Janeiro“ (Nr. 348), Die cinzelnen Particen lösen sih gut ab treten nah Maßgabe ihrer Bedeutung hervor. ag sihert den Effekt, Die „Mondschein-Landschaft‘“ (Nr. 349) is eine Wir sehen überall den mit gleihem Junteresse vatmen Gefühle beobachtenden Künstler, der die Marktscene ciner be- 1 Stadt bei Mittagsglut und die nächtliche Cinsamkeit ciner Mond- vartie mit demselben fünstlerishen Blicke zu durchdringen w-iß.

die Schweiz schildert vortrefflich Karl Seiffert. Sein „Oberhasli- (Nr, 862) entfaltet, von einem vortheilhaften Standpunkte aus auf - alle die Herrlichkeiten, welche die Alpenuatur mit einer so mäch- 4 Im Vordergrunde links steht eine Seun- ihts fehlt an ihr, das frische, heitere Bergleben anzudeuten, wel- zen waltet, wenn die Matten sich mit neuem Grün bekleiden und lesen im Frühlingsshmucke leuchten. Auf einem vorspringenden Fel- in der Mitte mahnt ein ins Horn stoßender Hirt an die Klänge des figen, Man is auf diesem Bilde so recht tief in die Alpenwelt ver- d wird ganz von dem Eindruck dieser großartigen und dabei un- lihen Scenerie bewältigt, Von den übrigen Ansichten znachen , Wfmerksam auf das „Thal vou Brienz nah Meiringen““ (Nr. 1s anmuthiges Stük Schweiz mit einem Staabbache von Naturwahrh. it und mit besonderer Beobachtung der Luft - Per- *, worin der Künstler überhaupt Vortreffliches leistet, Nicht minder V der „Neichenbah und das Wetterhorn auf dem Wege nach Ro-

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Die Behandlung isst durchaus |

Echt holländische Kindergestalten hel-

fen verdienen besonderes Lob.

Ein fräftiger Farben-

Composition.

ichungsfrasft begaben,

Anerkennung verdienen noch die Werke von Hermann, Geyer, Brücke, Bchrendsen u. A., die wir nicht alle ein- ehmen fönnen,

reêôden empfingen wir „unter Anderem von Theod, Goldstein nc, vom Chamounythal aus geschen‘“ (Nr. 1478), eine un- de Auffassung dieser vielgerühmten Gegend, die mit allem Bergnatur geshmückt is und mit getreuer Wahrheit die Ein- ben wiedergiebt, Sparmann's „alte Elbe bei Deßau“ erdicnt gleichfalls mit Lob genannt zu werden.

enden führen wir noch Louis Gurlitt eazano im Sabinergebirge 2c.“ (Nr, 259), sh {arf in den sonnenbeleuchteten Hintergrund und .den blen Schatten gehüllten Vorgrund. Jene Partie is voll arm und wahr wiedergegeben ; diese zeigt ein sorgfältiges, fast

bergiger G „Gegend bei

penibles Ausarbeiten des Einzelnen, welches sich auf Gräserhen und Blüm- chen erstreckt. Diese liebevolle Behandlung des Vo1dergrundes hat denn auch wohl dazu verleitet, denselben unnöthig breit zu nehmen, und wir wären zufriedener mit dem Ganzen, wenn das Biid ers bei den Baum- Particen des Mittelgrundes, welche von vorzüglibem Leben und großer Schönheit sind, begönne. Dieser Eigenthümlichkcit begegnen wir mehr oder weniger auf allen Werken Gurlitt's, die dadur in ihrer Gesammtwirkung sich beeinträchtigt finden möchten, so sehr auch die einzelnen Schönheiten zur Betrachtung einladen.

Holland ist durch N uyten repräsentirt. Meifterhaft und naturwahr stellen sich die Schöpfungen dieses jungen Künstlers dar und bckunden sowohl in Färbung als auch in der Technik ein tücbtiges Studium der Natur und der großen Meister seines Vaterlandes. Einen charakteiistishen Bli in die holländische Welt bietet die „alterthümlide Stadt“ (Nr. 1590). Hier ist in lebl\after, heiterer Färbung alle die Gemüthlichkeit und Behaglichfeit wiedergegeben, welbe mitten in der winterlichen Natur cine wohlhabende und lebensfrohe Rüstigkeit hervorzubringen vermag. Es if die Poesie des warmen Wintexrkamius auf die Straße verpflanzt, und Alles iff davon wie von einem Sonntagnachmittag fröhlih darchwärmt. Gescbäftävolle, hei- tere Regsamkeit bietet mit seinen Ueberfabrts-Gruppen das „Thor zu Bor- genhout in Antwerpen“ (Nr. 1780), Jn allen seinen Einzelheiten eine poetische Auffassung des Verkchrslebens.

Neben Ruvten is Koekko ek zu nennen, jeßt in Kleve. Sein großer Ruhm, den ihm seine Winterlandschaften erworben, is bekannt. Hier schen wir ihn mit einer Sommerabend-Scene. Eine Heuärndte im Mittelgrunde. Vorn cine vesvyernde Gruppe von Arbeitern, von decr scheidenden Sonne bestrahlt, Ein idollischcs, reizendes Bildchen,

Aus der fsranzösishen Schule bemerken wir Arbeiten von Villaret in Paris, Seine Ansichten von Paris nehmen durch einen lcichten, gra- ziösen und geistreihen Vortrag cin. I

Von Fried. Nerly in Venedig i die „Ansicht cines Theiles von Venedig mit der Kirche Sia. Maria della Salute“ (Nr. 634) ausgestellt. Wir möchten diesen Maler den erwärmten Canalctto nennen. Anstatt der bläulichen, taghellen Beleuchtung, die dicser Meister giebt, finden wir hier einen mehr ins Gelbliche spielenden wärmeren Ton und entbchren dabei nicht der getreucn und doch malerischen Auffassung der Architektur,

Den Landschaften reihen sih die Seestücke an, welhen wir uns in dem nächsten Artikel zuwenden wollen, 5,

Düsseldorf. In diesen Tagen hat cs sich entschieden, daß Lessing uns n iht verlassen wird. Die von Seiten des Städelschen Kunst-Justi- tuts zu Frankfart mit dem berühmten Künstler gepflogenen Unterhandlungen haben sih völlig zerschlagen.

Wien , 15. Oft. (A. Z.) Heute um 14 Uhr fand die feierliche Shlußsteinlegung der nun vollendeten Kirche in der Jägerzeile dur Se, Kaiserl, Hoheit den Erzherzog Franz Karl mit dem bei ähnlichen Anlässen üblichen kirchlichen und tweltlihen Gepränge statt. Dex Ursprung einer

Kirche in der Jägerzeile fällt in das Jahr 1729, tvo ein Muttergottesbild =

im Hause eínes herrschaftlichen Läufers sh wunderthätig erwiesen haben

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sofl und, weil der Gläubigen viele herbeiströmten, von dem Besiger an einem Baume der Allee, welche die heutige Praterstraße durchzog , befestigt wurde. Fromme Spenden und Opfergaben, die beim Bgume niedergelegt wurden, machten einen hölzernen Ueberbau nöthig, der aber sammt dem Baum im Jahre 1734 von einem Sturm umgerissen wurde. Der Pratex- Forstmeister Sperkbauer und der Graf Caraffa regten einen festeren Bau an, der im Jahre 1736 bercits vollendet war und bis zum Jahre 1780 bestand, wo Kaiser Joseph 11. die den Weg zu dem durch ihn dem Publi- fum geöffneien Prater hemmendc Kapelle abtragcn und cine neue auf- baucn ließ, dieselbe, in welcher morgen die leßte Messe für alle in dieser Pfarrei Verstorbencn und cin Tedeum abgehalten werden wird. lenzahl der Pfarrei hat seit jener Zeit von 3661 sih bis auf 13,000 gestei- gert, das Bedürfniß nah einem größeren Gottcshause wurde immer fühl- barer, und so war ein neuer Bau der unter landcsfürstlihem Patronat stehenden Pfarre von Sr. Majestät dem Kaiser anbefohlen. 1841 begonnen, wurde der Bau in 5 Jahren mit allen seinen Auss{mü@ckFun- Der Plan dcr Kirhe wurde ursprüngliÞ6 vom Architekten Rösner in gothishem Styl entworfen; da er aber die vom Religions-Fonds und frommen Wohlthätern gespendete Summe weit überstieg, so wurde ein zweiter, minder fostspicliger Plan im Styl! der ]ombardisch- venetianischen Renaissance, in welcher romanischer, byzantinisher und antiker Styl! freilich ctwas feltsam nach Harmonie streben, zur Ausführung gewählt. Umstand, wie dic si darbictende unregelmäßige Grundfläche, ließen nun einen Bau entstehen , dessen Anblick nicht jene Ruhe zuläßt, die ein arci- teftonisches Werk unabweislih fördert, und der Geist und das Talent des Arcitekten, die im Detail lebendig hervortreten , verlieren sh im Total- 4 Cindruck. Die Front dex Kirche is mit einem heil. Ferdinand von Bauer und einer heil, Anna von Klieber (den Namens - Schußpatronen des regierenden {müden , baben dic Künstler Kupelwieser, Führid und Schulz über- nommen. Der Erstere malte die Verklärung des beil. Johann von Nepomuk a! Fresko als Haupt-Altarblatt, die Kirhenväter und Propheten. Zeichnung und Farbe sind glei ausgezeicnei, es dürfte dies das bedeu- tendste Werk des Meisters sein, und sein Berdienst steigert sich um so mehx, als in Wien seit Jahrzehnten sich keine Gelegenheit zum Freskomalen bot. Dies mag wohl mit der Grund sein, daß die vierzehn Leidens-Stationen des Herin von Führi oft zu grell, an Stellen wieder zu grau erscheinen ; vollendet aber sind Compositión und Zeichnung, wird das Werk im Kupferstih erscheinen und den Namen des frommen Zwei Delk- und zwei Freskogemälde von

gen vollendet.

Herrscherpaares)

Meisters noch populairer machen,

Herrn Leopold Schulz sind an zwei Seitenaltären angebrahi. Jm Ganzen Fe wir hier zum erstenmal ih neuerer Zeit in Wien dic bildenden Künste i vereinigen, um ein harmonishes Ganze zu \chafen, und wir begr im Junteresse der Kunst diese Erscheinung als einen \{chönen Beginn. Kräfte find vorhanden und bereit, Schönes und Würdiges zu vollenden, Der Brunnen auf der Freiung von Sthwanthäler wird in der Nacht vom 47ten auf den {8ten d. M. ohne alle Kosten einer solchen wurden zweckmäßig zur neren Brunnèn ín der Stadt bestimmt enthüllt und \o vom Publikum

am Tage der Erinnerung an die Vöfferschlacht begrüßt werden,

Börse.

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Actien. 5

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Brl.Potsd.Magdb.|4 | de. Obl. Lit.A.B./4|

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Med. Lpz. Eisenb. |— | do. do. Prior. UVbl.! 4 | Berl. Aub. abgest. —| 1 do. de. Prior.Okl. 4 | Düss. Elb. Eiseub.|— | do. do. Prior. Obl. 4 | Rheiu. Kiseub. | do. do. Prior.Obl.| 4 | do.v.Staat garaut. 35! Ok.-Schles.E.L A/4)

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Nied.-Mrk. Zwgeb.| 4 Priorität/45 Wilk.-B. (C.-0.)| 4 Berlin-Hawburger| 4

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Pr. Cour. | Thlr. zu 30 Ser.

SRbI. | 3 Wock.

Niederl. wirkl. Sch. 593. Preuss. Pr. Sch. —.

5% Span. 20.

Neue Aul. 197.

5% Met. 108%. 7. Bank-Actien p- ul‘.

Am 11. Oktober

inneren Raum

Dem Vernehmen nah,

eterlihkeit dic bedeutenden erzierung einiger anderen flef-