1846 / 298 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

An der Königlichen Akademie des Landbaues zu Möglin beginnen die Vorlesungen des nächsten Jahre®&Kursus mit dem 1. November und dauern

bis zum 1, September k. J.

Der Direktor der Afademie und Besißer des Gutes Möglin, der Lan- des-Oekonomie-Rath Thaer, lehrt in wöchentliÞh 10 Vormittags- und 4 Nachmittagsstunden vom November bis April: Landwirthschaftlihe Gewerb s- lehre, Buchhaltung, allgemeine Viehzucht, spezielle Schafzucht und Wolkunde ; 1 Theorie des Ackerbaues, Statif des Landbaues, Wirthschafts - Qrganisation, spezielle Nindvieh-, Schweine- und Pferdezucht, Acker- und Wiesen-Kultur, wie Anbau der einzelnen Gewächse, so weit solche

vom April bis September :

Gegenstand des Landbaues sind.

Der Dr. Trommer trägt anorganishe und

Exkursionen.

Der Kreis - Thierarzt Ullrich lehrt Anatomie, Diaietik und Heilkunde

der Hausthiere, wie deren Exterieur und Hufbeschlag.

Zur praktischen Belehrung durch eigene Aushauung und Vergleichung werden unter Leitung des Direltors und der anderen Lehrer der Anstalt Exkursionen in die sowohl in landwirihschaftlicher als tehnisher Bezieh:ng viel Jnteressantes dabictende Umgegend unternommen; noch mehr aber ge- ben die Wirthschaft zu Möglin und den anderen Gütern dessclben Besißers, anerkannt Oekonomieen der nächsten Narbarschaft, belebte Beispiele des land-

Gaul, Börnicke und Rüdersdorf, so wie

organisdbe Ch. mie, Physik , Mechanik, landwirthschaftlihe Technologie und Botanik mit steter Bezugnahme auf das landwirthschaftlihe Gewerbe vor, leitet die p: aktischen Uebungen im Analysirea, wie auch die botanischen und technologischen

1262

wirthshaftlihen Gewerbs - Betriebes.

direnden, welche sich über die speziell genannten Wirthschastcn, insbesondere

über die hiesige Stamm- Schäferei, die Brennerei oder über die Führung

und Resultate der auf sämmtlichen Gütern eingerichteten toppeltcen Buch-

haltung genauer zu unterrihten wünschen, die Schäferci Register ,- sämmt-

lihe Wirthschasts-Journale und Hauptbücher zur Benußung offen. Möglin, den 28. September 1846.

Endlich aber. stehen den Stu-

Montag, 26. Okt. Dr. C. Töpfer. Hierauf:

Dienstag, 27. Vorstellung.

Okt,

halb 7 Uhr. ausgezeichnete

haus - Preisen verkauft.

Bekanntmachungen.

[823] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, decn 9, September 1846. Das dem Fuhrherrn Ploey gehörige, hier in der

Deßauerstraße Nr. 7 belegene und im Hypothekenbuche

von den Umgebungen Berlins Vol. 27, No. 1742 ein-

getragene Grundstück von 66% []Ruthen Flächeninhalt, gerichtlich abgeschäßt zu 2720 Thlr. 16 Sgr., soll

am 15. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

_—

[824] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Beilin, den 15. September 1846, Das dem Gastwirth Kalish gehörige, hier in der

Niederwallstraße Nr. 30 belegene und im Hypotheken-

buche Vol. 11. No. 100 eingetragene Grundstück nebst

Zubehör, gerichtlich abgeshägt zu 3100 Thlr., soll

am 16. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[919] Nothwendiger Verkauf.

Das im Bezirk des Königl. Landgerichts zu Neustadt, in Westpreußen, Regierungsbezirks Danzig, sub No. 20 des Hypothekenbuchs gelegene, zu eigenthümlichen Rech- ten besessene Gut Dembogorsz nebst der Schäferei Su- chidwor und den dazu gehörigen sonstigen Gerechtigkei- ten, zusammen E E Thlr, 19 Sgr. 2 Pf. ge- richtlih abgeschäyt, so

E am 29. Mai 1847, : Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsslelle in noth- wendiger Subhastation verkauft werden. Die Tare, so wie der neueste Hypothekenschein, könren in unserer Re- gistratur eingesehen weden.

Neustadt, den 10. Oktober 1846,

Königl. Landgericht.

913

f N Gläubigern der Erbschast des zu Falkenhagen

verstorbenen Böttchers Johann Heinrich Holz wird die

bevorstehende Theilung des Nachlasses desselben hiermit

bekannt gemaht. Meyenburg, den 22, Oktober 1846. Gericht zu Gerdshagen.

[829 b]

Eisenbahn. Winter- Fahrplan r vom 1. No- ia vember 1846 s ab täglich. A. Hauptbahn. Personenzüge.

fE Ea

L I Abfahrt von Berlin

7 Uhr Min. Morg, 4 Uhr Min. Nachnitt.

Abfahrt von Stettin

7 Uhr Min. Morg, 4 Uhr Min, Nachmitt.

Ankunft in Stettin 11 Uhr 9 Min, Vorm.,, 8 Uhr 44 Min, Abends.

Ankunft in Verlin 11 Uhr 18 Min. Vorm, 5s Uhr 51 Min. Abends,

Güterzug.

Abfahrt von Berlin 9 uhr Nin. Verm. - - Stettino » 30 » »

Ankunft in Stettin 2 » 34 » Nqm, 7 2 Valin B. Zweigbahn.

d I

.

Personenzug.

Abfahrt von Steitin 81, 30 M. Mg,, 3U. 15M, Nhm

» » Stargard6 » 20 » » 1 » 30 1 » E Ankunft in S 7 O ) L M

» » Stettin 53» 53 » »

Miít den Personenzügen werden Personen ín der I1., Ix, und 111, Wagenklasse, Equipagen, Vieh und Eilfracht- güter, mit den Güterzügen Personen in der 11. und

111. Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh be- fördert, und auf der Zweigbahn mit den Per-

sonenzügen eiustweilen auh sämmtliche Güter 2c.

Des Montags und an den zweiten Feiertagen und dem darauf folgenden Tage fallen die Güterzüge der Hauptbahn aus.

Die näheren Bestimmungen ergeben die besonders ausgetheilten speziellen Fahrpläne und das Betriezs- Reglement, das auf jedem Bahnhofe bei dem Einneh- mer für 1 Sgr. zu haben is.

Stettin, deu 22, Oftober 1846.

Witte. Kutscher. Freßdorf.

Berlin-Potsdam-Magdeburger

[808 b] Eisenbahn.

D 53 Wir verladen von

E jet ab außer Eilsracht- gut auch ordinai- res Frachtgut zum Saye von 10 Sgr. T pr. Centner u:d Pro- “o PduftezumSaßtevon 8 Sgr. 6 Pf. pr. Cent- ner, ganze Wagen- ladungen von 72 Centner mit 1 Thlr. pr, Meile von Berlin nach Magdeburg und umgekehrt,

Ganze Wagenladungen und Produkte sind vom Ver- sender unmittelbar auf unsere Güterwagen zu {hafen und vom Empfänger davon abzulckden und abzusahren.

Bei Entrichtung der Frachtsäße für Eíl- und ordi- naire Güter sorgen wir für An- und Abfuhr urid ver- güten denjenigen, welche dieselbe besorgen, 6 Silb.-Pf. pr. Centner für die An- und ebensoviel für die Abfuhr.

Für den Güterverfchr der Zwischenstationëorte unse- rer Bahn müssen wir es vor der Hand noch bei den bisherigen Einrichtungen belassen, indem wir uns zur Versendung größe er Quantitäten zu ordinairen resp. Produkten-Frachtsäßen erbieten.

Wir übernehmen Biehtransporte, welche zeitig angesagt sind, auf allen Stalio-

NEN zum Saye von 1 Thlr, pro Wagen von 4 Rä-

dern und Meile, größere Transporte, sofern sie mit einem Zuge fortzuschaffen sind, mit 10 Thlr. pro Meile, Potsdam, den 15, Oktober 1846. Das Diíirefkftorium der Berlin - Potsdam - Magdeburger Eisenbabn- Gesellschast.

[786 b]

Berlin-Hamburger Eisenbahn.

Nachdem der Bau unserer Eisenbahn auf der Strecke von Beilin bis Boißen- , hurg sowcit gediehen is, daß diceseibe Fl vorläufig für den Personen - Transport

D S eröffnet werden kann, sollen Mt dem 15. Oktober er. die regelmäßigen ¿Fahrten beginnen und für jevt folgende

Züge eingerictet werden :

L. Personenzug von Berlin nach Boißenburg und zurü.

Abfahrt von Berlin 6 U, Mgs.

Ankunft inBoißenburg... 1 » Mittags. Rückfahrt von Boigenburg 157 » Nachm.

Ankunft in Berlin §7 » Abds. IL. Zwischenzug von Wilten-

berge nah Berlin und zurü.

Abfahrt von Wittenberge 6 Uhr Morgens. Ankunft inBerlin......... 10 » » Rückfahrt von Berlin... 45 » Naqm, Ankunft in Wittenberge... 85 » Abends.

Die Abfahrtszeiten von den Zwischenstationen ent- hält der auf allen Bahnhöfen ausgehängte Fahrplan.

Eben so sind auf allen Stationen die betreffenden Tarife und Reglements ausgehängt. Ein vollständiges Betricbs - Reglement für sämmtliche Transportzweige wird bei Eröffnung der ganzen Bahn \. Z. veröffent- liht werden.

Die Personenzüge ad. I. stehen mit den regelmäßigen Fahrten der der Boißenburger Dampfschifffahrts-Gesellschaft zugehörigen Dampfschiffe dergestalt in Verbindung, daß Rci-

P Us t

sende, welche mit denselben um 6 Uhr Morgens Ham- burg verlassen, von Boiyenburg aus um 12 Uhr den

M f g (V STT "Den,

Königliche Schauspiele.

] Im Schauspielhause. 181ste Abonnements- Vorstellung: Nehmt ein Exempel daran! Lustspiel in 1 Aft, von Der Jude, Schauspiel in 4 Abth., nah dem Englischen des Richard Cumberland.

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Grabowsky kann das Trauersp:el „Romeo und Julia“ nicht gegeben werden. Im Opernhause. Auf Höchstes Begehren: pantomimischbes Ballet in 2 Abth., von Hoguet. Pathe, Lustspiel in 1 Aft, nah Scribe, von L. W. Both.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Opern=

angenommen.

122ste Abonnements- Robert und Bertrand, Vorher : Die junge Anfang

Allgemeiner Auzeiger.

: Personenzug nach Berlin benußen können, während die um 1 Uhr auf der Eisenbahn in Boizenburg eingetrof- fenen Passagiere bald nah 2 Uhr ihre R:ise mit den Dampfschiffen nah Hamburg sortsezen können, wo sie zwishen 6 und 7 Uhr Abends eintreffen werden.

Auf der Elbfahrt nach Boiyßenburg werden am Bord der Dampfschiffe niht nur die Fahrbillets für die Eisenbahn verkauft, es wicd auch außerdem das Gepäck der Reisen- den gleih übernommen und ordnungsmäßig expe- dirt, fo daß dieselben bei ihrer Ankunft in Boißenburg, wo ihrer am Landungsplaye der Dampfschiffe Wagen zum Transport nah dem Bahnhofe warten, nur ihre Pläye in den Personenwagen einzunehmem haben. Die Billets für die Dampfschifffahrt von Boißenburg nah Hamburg können auf allen Eisenbahn-Stationen gelöst werden und zwar zu 15 Thlr. zu l. Kajüte und zu 1 Thlr. zur ll. Kajüte bei 50 Pfund Freigewicht pro Person, Berlin und Hamburg, im Oktober 1846,

Die Direction ; der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft.

Köln-Minden-Thüringer Ver- (9181 bindungs-Eisenbahn.

Nachdem die in unserer öffentlihen Bekanntmachung vom 2. Okfiober a. curr. bezeichneten Quittungsbogen annullirt worden sind, haben wir in Gemäßheit der Be- stimmung der §§. 4. und 5. unseres Statuts neue Quittungsbogen, welche an die Stelle der für nichtig erflärten treten und auf den Namen der ersten Zeichner lauten, anfertigen lassen und vollzogen. Die neuen

Quittungsbogen sür diejenigen Zeichner, welche für un- sere Eisenbahn in Berlin gezeichnet haben, sind dort bei dem Herrn Geheimen Kommerzienrath W ilhelm Beer und die neuen Quíttungsbogen sür diejenigen, deren Zeichnung zu Paderborn erfolgt is, daselbst bei dem Banquierhause Herren A. Paderstein & Meyers- berg deponirt worden.

Diese Quittungsbogen könnea bei den bezeichneten Banquiers gegen Erlegung der zweiten Thcil - Einzah- lung von 10 Prozent, welche nah un‘ecer Bekanntma- chung vom 10. März a. cur». auf jede Actie von 100 Thlr, '9 Thlr. 20 Sgr. beträgt, nebst Verzugszinsen zu 4 Prozent von dem ganzen Betrage der zweiten Ein- zahlung vom 21. April a. curr. an bis zum Zahlungs- tage, und zwar während des Zeitraums vom 25. Ok- tober bis zum 15, November a. curr., in Em- pfang genommen werden. Wir bemerken dabei, daß wir die durch den §. 5. unseres Statuts angedrohte Conveationalstrafe ad 2 Thlr. per Actie von 100 Thlr. vorläufig nicht einzefordert haben, indem wir beabsich- tigen, in der nächsten Genera!-Versammlung darauf an- zutragen, daß diese Strafe denjenigen ersten Zeichnern, welche in dem angegebenen Zeitraume Zahlung leisten, ganz erlassen werde.

Paderdorn, den 20. Oktober 1346.

Die Direction, der Köln - Minden - Thüringer Verbindungs - Eisenbahn- Gesellschaft. Delíus. F. Riß. Paderstein. Piel. Mantell,

[8416 b] Griedrih Wilhelms Nordbahn. Zehnte Einzahlung.

P m Die Besiger von Certifikaten der Frie- h drih Wilhelms Nordbahn werden hier- „F, durch benachrichtigt, daß die zehute Ein- Jdyzahlung von 5 % nah Abrechnung der C ERYauf den bisherigen Cinzahlungen haften- e —=den Zinsen von 15 Sgr. mit Thlr. 4.

15 Sgr. für jedes Certififat bei uns täglich bis zum Î. November d. C., mit Ausnahme

der Sonntage, von 9 bis 12 Uhr Vormittags, gescbe- hen fann. Zu diesem Behuse sind die Certifikate mit speziellem Nummern-Verzeihniß auf unsere:n Comtoir, Burgstraße Nr. 25, einzureichen, um dagegen die neucn sofort oder erst nach: erfolgter Einsendung in Empfang zu nehmen. Berlin, 20, Olktober 1846. Jacobson & Rieß.

799 b [7 Kundmachung.

Laut Bescheid der Hoch- löblihen Königl. Ungar. Statthalterei vom 14, Juli l. J., Zahl 27194, wurde der unterfertigten Direction eröffnet, daß

in Folge Allerhöchster M A TTIA vi At

N S vi À r z R Entsatieiung der §. 16. der Gesell-

Im Sauspielhause: actes, par MM. Ancelot et Duport. médie vaudeville en 1 acte, par M. Dumanoir, Mon: Madame Galochard, vaudeville comique--en 1 acie A Duvert et Lauzanne.

Das Abonnement zu den französischen Theater-Vorstelly,, ginnt am 1. November und zwar zu folgeyden Preisen: *

Parquet und Parquet-Logen 13 Sgr. 4 7 gen und Balkon 20 Sgr., zweiter Rang Logen, Balkon yyj terre 10 Sgr.

Schriftliche Meldungen dazu werden bis zum 28. Oktober inz der Königlichen General - Jntendantur , Charlotten - Straße g

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen

Gabrielle, comédie vaudeyilk

Le code des emm,

, Par

Pf., erster R,

Ju Selbstverlage der Erpedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruty,

| shafts-Statuten der Ung. Ce Eisenbahn fol gendermaßen abyi dert worden sei:

,-§. 16, Zu den General-Versammlung „jene Herren Actionaire einberufen, welt) „nate vor Abhaltung der General - Ley „in den Actien - Büchern der Gesells „„siper von 80 Jnterimsscheinen einging „Und die erwähnten (auf ihren Namen \y „„Jnterimsscheine trei Wochen vor di du „„Versammlung entweder bei der Centr „„Wien, oder im Directions-Büreau zu „„Oder bei der Commercial - Bank in Y „den üblichen Revers erlegt haben. dad d „„hener Einzahlung des ganzen Actien-Beirj ,-250 F. C.-M. pr. Stück werden anst i „„JFuterimsscheine 40 Stück solcher Actien „hen, und diejen gen Herren Actionaire, „das Eigenthum derselben in obbesagter A „weisen, als Mitglieder der General-Versar „einzuberufen scin.““

Diese in Folge Allerhöchster Entschließung i tretene Abänderung des §. 16, der Gesellschast] tuten der Ungar. Central - Eisenbahn tvird him allgemeinen Kenntniß gebracht.

Preßburg, den 1, Oktober 1846.

Die Direction

[824b] Heute, Montag den 26. Oktober,

findet statt die Eröffnung

der

Berliner Zeitungshalle

Oberwallstrasse (TJägerstrassen-Ecke) No. 1)

Programme darüber werden fortwährend nf ausgegeben

1m Büreau der Berl. Zeitungskhile

1826 b] | Konzert in der Sing - Akademi, Da durch die heutige Opern-Aufführung ti glieder der Königlihen Oper, welche mir ihre M fung bei dem für heute angefündigten Vokal- u) strumental-Konzert zugesagt hatten, u ner wart! verhindert worden sind, so kann dasselbe erst M den 26. d. M., und zwar von Abend 75 Uhr (1 finden, Die Kasse is von 7 Uhr an erössnet, Berlín, den 24. Oktober 1846.

Der Konzertgeber M. Nagillk

[920] f Eine Conchylien - und eine M inl Sammlung, zu dem Nachlaß des hierselh/" benen Hofrath Dr. Hausleutner gehörig, leytere namentli, über 7000 Stüdce enihh? durch große Vollständigkeit, Reichthum au (n Manníchfaltigkeit der Abänderungen, so wie zahlreihe und schöne Krystall:sationeu und 0 auszeichnet, sollen aus freier Hand verfa Kauflustige wollen sich in frankirten Briese! 05 Unterzeichneten wenden, bei welchem au d! einzusehen, so wie die Sammlungen selbst | schein genommen weden können. «6 Hirschberg in Schlesien, den 22, Oktober 18 Í Dr. Hausleull

[830 b] Eine Steinguts-Fabrik im Königreiche Sachse 7 shwunghaft betrieben wird und sich einen gu, im Ju- und Auslande zu erfreuen hat, #0 oi ständigem Jnventar und sehr voitheilhasten L gen verkauft werden, Dieselbe beträgt bel triebe von jährlih 20,000 Tolr. einen reine von 15 % excl. der Zinsen der vermietheten a A L dag E M nit Auch i} der jehige Besißer nicht abgene!g!/ Compagnon, meldet ein Siavonibles Vermögen bis 10,000 Thlr, besipgt, in Verbindung zu du Die näheren Bedingungen und Anschläge portosreie Anfragen ertheilt in Qrebnn M . Ra ' 2 Kl, Brüderg, Nr. % 3

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der Ungarischen Central-Ef bahn. y

:

s Abonnemenuk beträgk: | , sür 4 Iahr. 2 Klhlr. E:

thr. - 5 4 Bihir. - 1 Jahr. i len Theilen der Monarchie ohne preis - Erhóhung. tions-Gebühr für den erlier Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

a 0 -

998.

Inhalt. Theil.

ide” Sundesstaaten. Königreich Bayern. Errichtung cines iglihen Konservatoriums für Musik. Königreich Württem- mg Der König. Die Kronprinzessin. Schreiben aus Frank- 8 M. (Lessing kommt nicht nach Frankfurt a. M.) erreichische Monarchie. Wien. Befinden des Erzherzogs \atin. Lemberg. Standrecht gegen Hochverräther. : sand und Polen. St. Petersburg. Ordens-Verileihungen für ‘nste im Kaukasus. Ergebnisse der nishegorodschen Messe. Schiff- hit und Handel zu Kertsch. ] D j freich, Paris. Hof - Nachrichten. Santana und die französi- e Regierung. Graf Rossi. Die Truppenmärsche nach der Schwei- rán« Unterhandlungen mit Abd el Kader, Entweichung des b hen Oberst Grande. General-Lieutenant Thícbault Þ+, Un- (chièwescn. Vermischtes. britanien und Frland. London. Hofnachricht, Die por- hiesischen Ereignisse. Vermischtes. Nachrichten aus den La Plata- aaten, Schreiben aus London, (Die Stellung Englands zu qnfreich in der spanischen Frage.) : en, Brüssel. Ordens - Verleihung. Berathung über Abhülse

ode, Schleswig. Königliche Eröffnung für die shleswigsche nde-Versammlung. a ;

peiz, Kanton Bern. Die Ruhe in Bern wiederhergestellt, hastungen. Vermehrung der Bürger-Garde. Käntou Schwyz. grsichts-Maßregeln. : :

lien, Rom. Ernennung einer Reform-Kommission. Verhaftung

eistlichen.

m-t und Börsen-Nachrichten. Preise der vier Haupt-Getraide- [ten im Monat September. Schreiben aus Frankfurt a, M. (Börse.)

(,„Cortez‘‘.) -— Königl. Schauspielhaus. (,„Die Mit-

ql, Opernhaus. ? Ent-

huldigen.) Die Fresken auf Schloß Stolzensils. Wien. (ung des Brunnen-Monuments, Schießbanmwolle.

Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Kreis-Physikus, Medizinal-Rath Dre. Welzel zu Glaßh, Charalter als Geheimer Sanitäts-Rath zu verleihen.

Kunst-Ausfstell ung. Zu Gemäßheit des Allerhöchsten Befehls, die Kunst-Ausstellung derlängern, wird dieselbe bis zum 15. November c. den Besuchen Putlifums geöffnet bleiben. Die ausgestellten Gegenstände kön- demgemäß erst von Mittwoch, den 18, November, an die geehr= Besißer verabfolgt werden. Berlin, den 26. Oktober 1846. i Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste. (gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.

Das 33ste Stück dir Geseß-Sammlung, welhes heute

jegeben wird, enthält: unter

, 2755, Die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 7. August d. J., betreffend die Ausdehnung der Bestimmungen tes Ar= tikel 114 des Forst-Organisations-Dekrets für das vor= malige Großherzogthum Berg vom 22. Juni 1811, so wie der für alle Markenwaldungen im ehemaligen Her- zogthum Berg ergangenen Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 13. April 1842 auf den ganzen Umfang der Rhein - Provinz mit Ausschluß der Kreise Rees und Duisburg; :

» 5b, Die Verordnung vom Uten desselben Monats, betreffend die Zuwiderhandlung gegen die für den Rhein beste= henden, strompolizeilichen Vorschristen ;

) die Velanntmachungen :

Allgemeine

9 s auf dieses Slait an, für Berlin § die Expedilion der Allg. Preuß. ] Zeilung: Friedrichs2fslraß e ür. 72. +*

Berlin, Dicnstag den 27 Oftober

aZA Epe: E H D C [246d

Nr. 2757. über die unterm 21, August d. J. erfolgte Allerhöchste Bestätigung der Statuten der Jserlohn-Westig-Sundwig=- E Wegebau-Gesellschaft; vom 15, September d. 3.5; und

» 2758. über die unterm 14, August d. J. erfolgte Allerhöchste Bestätigung der Statuten der für den Bau und die Unterhaltung ciner Chaussee vom Kottbuser Thore zu Berlin über Briß nah Glasow zusammengetretenen Actien-Gesellschaft; vom 17. September d. J.

Berlin, den 27. Oktober 1846. Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir.

Abgereist: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Jn- éeheur der Besaßung der Bundesfestungen, vou Below 11, nach Iainz.

Uichtamtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Das neueste Negierungsblatt vom 21, Oktober bringt eine Königliche Verordnung, de Errichtung eines Königlichen Konservatoriums in München betressend. Dieses Konservatorium wird für eine Staats-Anstalt erklärt, und als Dota- tion werden ihm die eingehenden Honorare und der jedesmal im Staats-Finanz-Etat bestimmte Zushuß angewiesen.

Königreich Württemberg. Stuttgart, 20, Okt. (Frankf. J.) Vor einigen Tagea wohnte Se. Majestät der König einem Versuche kei, die Schieß-Vaumwolle zum Sprengen von Felsen in dem Eisenbahn -= Tunnel bei Lauffen zu verwenden. Der Erfolg soll ein sehr günstiger gewesen sein und sich Se. Majestät ganz be- friedigt geäußert haben, Die Königin und die Kronprinzessin Olga besuchten gestern die unter dem Namen Königl. Katharinen - Stift hier bestehende höhere Töchter-Erziehungs-Anstalt, deren Gründerin bekanntlich die verstorbene Königin . Katharine, geborne Großfürstin von Rußland, is}.

XX. Frankfurt a. M., 23. Okt. Dr. Heiurich Hofsmann überbrachte heute die Absa gung: Lessing's. Der treffliche Künstler war selbst durch die glänzendsten Zugeständnisse von Seiten der Ad- ministraiion des Städelshen Justituts niht zu bestimmen, die ihm so lieb gewordenen, aber auch so ehrenvolleu Verhältnisse in Düsseldorf zu verlassen. Wir dürfen indessen niht den Verlust dieses berühm- ten Künstlers bedauern, da wir ihn ja noch nicht besessen und nur die Hoffnung dazu hatten.

Oesterreichishe Monarchie.

IViíen, 23. Okt. Nachrichten aus Ofen zufolge, hielt das bessere Befinden Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Palatin am 20, Ofto- ber den ganzen Tag hindurch an und hatte Heiterkeit mit einiger Zunahme an Kraft zur Folge. Nach einer guten Nacht befand Se. Kaiserl, Hoheit sich am 21jten Morgens verhältnißmäßig gut.

Lemberg, 20. Oft. Die Lemberger Zeitung meldet, daß , nahdem mittelst Kaiserlihen Dekrets vom 15, September im gallizishen Landes - Gubernium gegen Hochverräther das Standrecht angeordnet worden , in Vollziehung dessen ein Cirkular des außeror- dentlihen bevollmächtigten Hof - Commissairs für Gallizien, Grafen Stadion, ergangen und unterm 6ten d. von dem Gubernial-Präsi- denten, Baron Krieg von Hochfelder, dem Vice-Gubernial-Präsidenten, Grafen Lasanski, und dem Gubernialrath Mitis zu öffentlicher Kenut-

Alle Pos - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Hestellung

1846.

Rußland uud Polen. St. Petersburg, 20. Oft, Ju Anerkeunung ausgezeihne- t-x Dienste auf dem faufasischen Kriegsschauplaße siad unterm {sten d. folgende Kaiserliche Reskripte ergangen : x 1) An den Chef der 13ten Jufanterie-Division, General-Lieute- nant Sobalewski l, „Der Ober =- Befehlshaber des abgesonderten faufasischen Corps hat vor Uns ein vortheilgaftes Zeugniß abgelegt über das von Jhnen während Jhrer Anwesenheit im Kaukasus Ge- leistete, so wie über die musterbaste Sorgfalt, mit der Sie unter den Jhnen untergeordneten Truppen des 5ten Armee-Corps einen guten Zustand aufrecht erhalten haben. Jun Anerkennung Jhres rastlos eifrigen Dienstes ernennen Wir Sie Allergnädigst zum Ritter des St. Annen-Ordens 1ster Klasse mit der Kaiserlihen Krone, dessen Jusignien Wir Jhnen hierbei überseuden und Jhnen mit Unserer Kaiserlichen Gnade wohlgewogen verbleiben. ““

2) An den Commandeur der 1sten Brigade der 13ten Jnfanterie- Division, General-Major Dik. „Jn Anerkennung Jhres ausgezeih- net eisrigen Dienstes und dessen, was Sie als Lommandeur der Jhnen anvertrauten Brigade, während diese im Kaukasus im Felde steht, geleistet haken, ernennen Wir Sie, auf Grund des vom Ober-Be- fehlshaber des abgesonderten kaukasishen Corps darüber abgelegten Zeugnisses, Allergnädigst zum Ritter des Kaiserlich Königlichen St. Stanislaus-Ordens 1ster Klasse, dessen Jusignien Wir Jhuen hierbei übersenden und Jhnen mit Unserer Kaiserlihen Guade woblgewogen verbleiben. (gez.) Nikolaus.“

Ueber den Aäsfall der diesjährigen nishegorodschen Messe be=- richtet ein Privatschreiben Folgendes: „Der nasse Herb| des vori- gen Jahres und die wenig günstige Witterung im darauf folgenden Winter, besonders in der leßten Hälfte desselben, hatten die Commu= nication ers{wert und auf den Binnenhandel eien nachtheiligen Cine fluß gehabt. Man hoffte, daß mit dem Frühling und während des Sommers sih die Geschäfte besser gestalten würden, allein auch dies erfolgte niht, da der starke Regenfall im Mai und Juni die Wege fast überall, wo feine Chausseen vorhanden sind, unfahrbar mate. Daher wurde auf allen Handelspläßen die Mage laut, daß die Ge- \chäfte shlecht gingen und der Absaß nicht so sei wie genwöhnlich. Bei solhen Verhältnissen rückte die Zeit heran, in welcher die Waaren für die hiesige Messe abgefertigt werden sollten. Die Jljinmesse ging ihr zwar voran, allein da auf den Frühlings=Jahrmärkten in der Ufraine überhaupt wenig verfgust wurde, fo äußerte auh die W1a- rensendung nah Romny, wo die Jljinmesse gehalten wird, nur einen partiellen Einfluß auf den Handel, und eine Menge Waaren, beson- de1s baumwoliene, wurden für den bedeutendsten Marft des Reichs, dem für Nischni- Nowgorod, aufvehalten, Hierher schickten also die mosfaushen, w/adimirschen uud fostromaer Fabrikanten ihre fertigen Waaren in großen Massen; seibst die, welche sons ihre Erzeugnisse auf den näher gelegenen Jahrmärkften des Kreises Schuisk verkaufen, waren diesesmal genöthigt, sie ebenfalls nah Nischni- Nowgorod zu senden. Die Zufuhr war jo stark, daß es bald an Aufbewahrungslokalen fehlte; wo nur ein leerer Raum aufzutreiben war, wurden Waaren niedergelegt. Wie viel auch an Manufakturwaaren zugeführt war, so wurde doch viel, ja, viel mehr als in anderen Jahren verkauft; allein der Ver-= fauf ging langsamer vor sih, und das Geschäft dauerte länger. Zu bemerken ist, daß für Sibirien weniger, aber für den Binneuhandel mehr als im vorigen Jahre gekaust wurde, Der Erlös aus dem Verkausten im Allgemeinen übertraf den aller früheren Jahre. Die diesjährige Messe kann nur darum eine mittelmäßige genannt wer- den, weil die Menge der Güter den Bedarf überstieg. Jm Geld- Umsaß herrschte mehr Leben als im vorigen Jahre. Mit dem Ge= traidehandel ging es anfangs ziemlih flau, die Preise standen nic= drig, und die Nahfrage war s{hwach. Je mebr man über die be- vorstehende Aerndte und den muthmaßlihen Bedarf im Auslande

Gewißheit e:langte, stiegen die Preise. Weizen und Hafer wurden für- St. Peterôburg gekauft. Allein der Handel erhob sih nicht über

niß gebracht ist.

die Gränzen des Mitteimäßigen, denn man wußte schon, daß die

Aerndte in Rußland keine shlechte sein werde, und daß die auf der

Königliches Opernhaus. ortez von Spontini. Herr Kraus aus Wien: Cortez. (Den 25. Oktober.)

lm Cortez, die cdelste Heldengestalt, die Spontini geschaffen, ent- end zu repräsentiren, genügt !einesweges eine gewisse Routine der iselung und des Gesanges z diese \hwicrige Aufgabe eht künstlerisch durchaus befriedigend zu lösen, is ein mit imponirender Persönlichkeit, tidentlich er Darstellungskraft und grandiosen Slimmmitteln ausge- n, durchgebildeter Sänger erforderlicb, der den Charakter, wie der Tondichter gezeichnet hat, getreu aufzufassen und wiederzugeben falisch und geistig befähigt is. Daß Herr Kraus nicht einmal die {nllihste dieser Bedingungen erfüllt, haben frübere Berichte bereits dar- L Der Sänger GIeaG sich cines krästigen Organs, entwickelt Feuer h piel und Gesang, Eigenschaften, die er auh als Cortez mit Glü ind machte, aber weder Gestalt, noch musikalishe Bildung lassen als einen geeigneten Repräsentanteu der Partie ersceinen, obgleih das imatorishe Gesangs - Element als dasjenige zu bezeichnen sein möcte, "er st{ noch insofern am erfolgreichsten zu bewähren vermag, als és it angelhaste sciner Schule ungeübteren Ohren zu verbergen am fichersten let. Um den Beleg zu liefern, wie wenig Herr Kraus in die Ge- isse der Partie eingedrungen ist, gedenken wir nur der oftmaligen, us unstatthaften Anwendung jenes unschönen Jueinanderziehens der agini bei recitativishen Schlußfällen, z. B. im Duelt des zweiten mit Amazily bei der Stelle: „Ha! konnt? ih Retter nicht sein, dis v Will ih Rache ihr geben.“ h G wir übrigens aus dem hier üblichen Textbuche citiren, während u de \{ theilweise einer anderen Uebertragung bediente.) Der Aus- idi Worte und der Musik beansprucht hier einen möglichst festen, je it n Vortrag, den Herr Kraus dadurch, daß er den Schlusifall ect anier ausshmüdte, im Charakter gänzlich vei sehlte, eine Ma- tr weni em Vorzuiragenden immer einen gewissen senkimentälen Anstrich d ¡ngstens weichlichen, unenatschiedenen verleiht, daher unter Umständen 3 gewinnen fann, hier aber in ofenbarem Widerspruch mit der

Jntention des Komponisten steht. Dieselbe Manier waundie der Gast unter Anderem, und jedenfalls am unstatihaftesten, auch in der Scene des dritten Altes an, wo Cortez seinen Soldaten Kunde von dem durch die Meritaner vollführten Treubruch in den Worten gicbt: „Soldaten! ihr seid getäuscht; die gefang'nen Brüder, Denkt euch die Schmach, giebt man uns nicht zurü.“

und sie dann in stolzer, heldenmüthizer Rede zur Rache also aufmuntert :

„Auf! und ergreift das Schwert, zu lange ruhte scin Gewicht,

Auf! schlagt die Verräther danicedcr 1“ Auch hier bei dem Worte „danieder“ machte Herr Kraus nicht nur abermals auf ganz wide1sinnige Weise Gebrauch von seiner verpönten Ge- sangs-Manier, sondern cer erlaubte sich noch einer eigenmächtigen Abänderung der Musik, blos einigen hohen Falsctt- Tönen zur Liebe, mit denen er sol- chergestalt zu glänzen Gelegenh-rit nahm. Bei der dramatischen Geltung, die jeder Ton in diesem Meistenwerke hat, verdient ein solches Verfahren die Rüge der Kritik und zeugt von der geringen künstlerishen Ein- sicht des Sängers. Daß Herr Kraus unter solchen Umständen weder als Cortez uo überhaupt den hiesigen bochgestellten Anforderungen zu genü- gen vermag und keinesweges die Lücke als Helden - Tenor auszufüllen im Stande wäre, leuchtet ein, obgleich fortgesepte, vor allen Dingen vlan- mäßige Gesangs-Studien den Sänger bei scinen treflihen Stimm- mitteln jedenfalls zu einer bedeutenderen Stufe führen könnten, als er jeßt einnimmt. Wie wir schon oben beiläufig bevorworteten, fand übrigens die Durchführung der Partie, und zwar in Folge dieser oft recht glücklih und wirksam angewandten Mittel, besonders bei einem Theile des Publikums, Anerkennung, die sich sogar nach dem zweiten Akte zum Hervorruf steigerte, ein Eifolg, der indessen wohl mehr in der dankbaren Rolle und in dem zur Begeisterung stimmenden Werke selbst zu suchen is , als in der eigent- lichen Leistung, die eine solche Ehrenbezeugung nah unserem Ermessen nicht verdiente. : f

Jm Ucbrigen litt die Vorstellung an den schon neulich gerügten Män- geln. Herr Blume regalirte das Publikum wieder als Montezuma mit den Trümmern einer Stimme, die ihm diesmal den Dienst in einer Weise versagte, daß sih die tragisde Katastrophe der Oper fast in eine fomische verwandelt hätte und die Lachmuskeln der Zuhörer unwillkürlich

zur Thätigkeit gereizt wurden, Die endlosen Ballets im zweiten Aft fehlien

ach niht, Drang sie gleihwobl der französische Theater-Ritus dem Ken- ponisten in diescr Ausdehnung auf, so hatie doch Svoutini selb sväter bei sciner Anwesenheit in Deutschland, den Eindruck des Ganzen zu wabren, das Opfer nicht gescheut und hier eine Kürzung vorgenommen, Wie sind alo derartige neucie Eingriffe in das Werk zu rechtfertigen

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Königliches Schauspielhaus.

Die Mitschuldigen, Lustspiel in 3 Ab-

theilungen von Göthe.

Zum erstenmale:

(Den 25. Oktober.)

Unsere Bühne hat durch die Aufnahme dieses Lustspiels in ibr Re- pertoir zuglei eine Schuld gegen den Dichter, wie gegen ich selber, abge- tragen. Jhr Beruf, eine Musterbübhne Deütsclanuds zu sein, fordert es, was von den Werken der großen Dichter irgend auffübrbar if, auch wirk- li zur Aufführung zu bringen und der Nation zu allieitigem Verständniß ibres S trebens und Schaffens zu verhelfen. Von Götbe stcbi es uun ein- mal fest, daß er der Wendepankt unserer Kultur ist; jede Wissenschaft und Kunst hat das Geständniß abgelegt, ihm unendlich verpflichtet zu sein, so daß, wer diesen Huldigungen sib entzieht, cs mit sciner cigenen Sacbe uicht redlid zu meinen verdächtig wird. Eine Vübne, die ibren Beruf kennt, wird sich beeifern, wo möglich alle seine dramatisben Arbeiten, selbs die unbedeutenderen, zur Aufführung zu bringen, zumal die unsrige, die von allem äußeren Erfolg unabhängig gestellt is und nab dem Beifall der besser dentenden Minorität tracbten darf. Dice Aufführung der „Mitscbuldigen“ verdient den wärmsten Dank: möchte ibr nur bald „der Bürger - Generai folgen. Die Figuren dieser kleinen Götbeschen Lustspiele haben eine Wahr- heit, eine Fülle von Saft und Blut, daß Jedem das Henz lat, der nod nicht durch die französischen blasirt oder dur langweilige vaterländische Produkte abgestumpft is.

Und doch gab es gesteru Abend Opposition und Ovvosition der Tu- gendhaften, Alle Welt flüsterte: das Stück sei unsittli; ein Biedermann

versicherte, daß man seine Tochter „die Mitschuldigen““ nicdt sehen lassen

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