1846 / 305 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

S e ain c dein aure oren ati S bede" "2 Oa a e

publik \sich im freien und unbeschränkten Besiße aller Kriegs - und Friedensrechte befindet, wie sie jedem anderen Staate 3ustehen; und wenngleih die Verhältnisse die beiden intervenirenden Mächte genö- thigt haben, für einige Zeit in die Rechte dieser Republik, als krieg- führender Partei, störend einzugreifen, so wird do zugegeben, daß die Grundsäße, nah welhen jene Mächte zu Werke gegangen sind, unter ähalihen Umständen gleiherweise auf England und Frank- reich Anwendung gefunden haben würden. 7) Es wird ‘in dem orientalishen Staate eine Wahl zur Ernennung des Präsidenten der Republik statthaben, mit völliger Unterwerfung unter die ver- fassungsmäßigen Nehte des Landes, ohne Zwang für irgend eine Klasse, nochþ von Seiten irgend einer der bestehenden Parteien ; auh hat General Oribe sich vorgängig zu verpflichten, sich das Re- sultat dieser Wahl unbedingt gefallen zu lassen. 8) Eine allgemeine, gegenseitige und vollständige Amnestie, Anerkennung der Rechte aller Ausländer und Erfüllung ihrer wohlbegründeten Reclamationen. Die- ser Amnestie unbeschadet aber können einzelne argentinishe Emigran-= ten, melhe sich in der orientalishen Republik niedergelassen haben, falls sie Rosas gerechte Ursache zur Beschwerde geben oder dur ihr Verhalten das gute Einverständuiß der beiden Länder stören, unter polizeilicher Aufsicht (Þajo custodia) von der Küste entfernt oder nach cinem von ihnen aufzugebenden Hafen im Auslande fortgeschasst*wer= den, 9) Nachdem diese Grundlagen. der Unterhandlung von Rosas und Oribe angenommen sind, werden, falls die Regierung der Re- publik (Uruguay) sie verwerfen sollte, die Bevollmächtigten der beiden Mähte erklären, daß sie die Jntervention ihrer Regierungen zurück- ziehen, und sie werden dieselbe wirklich zurückziehen, falls ihre Vor- stellungen keinen Eingang finden.

Das Comercio del Plata gesteht ein, daß diese Grundlagen der Friedens - Verhandlungen einen sehr vagen Ausdruck haben und etwaiger Böswilligkeit Thür und Thor öffnen. Auffallend is es an und für s\ch, mit welcher Vorsicht alle Cautelen berücksihtigt sind, welche Rosas zur Wahrung seiner Juteressen vorzuschlagen sih ge- müßigt gesehen hat, während andererseits nihte geschehen ist, seinem Einflusse auf die Angelegenheiten von Uruguay Schranken zu seßen, vielmehr, besonders dur die, wenn auh einigermaßen qual fizirten Ausnahmen der in Uruguay ansässigen argentinischen Flüchtlinge von der Amnestie, den Ucbergriffen von seiner Seite ein weiter Spielraum geboten wird. Bei alle dem beruhigt sih das Comercio dabei, daß bei gutem Glauben die vorgeschlagenen Grundlagen vollkommen hinreichen, die Friedens-Unterhandlungen zu einem gedeihlichen, die friedlichen Ver=- hältnisse völlig sicherstellenden Resultate zu führen und glaubt versichern zu köunen, daß dieser gute Glaube sih sowohl bei den Bevollmächtigten Frankreihs und Englauds, mit deren früheren Erklärungen die jeßt proponirten Grundlagen der Friedens - Unterhandlungen vollkommen übereinstimmen, als auch bei der Regierung von Montevideo vorsinde. Lebtere hat sih indeß vorläufig begnügt, ihre friedlihen Absichten nur durch cinen vom 19, August datirten Befehl an den Kriegs-Minister und den Befehlshaber der Truppen zu bekunden, in welhem densel- ben aufgegeben wird, sich jeder offensiven Operation zu enthalten und den Truppen das Betreten des außerhalb der äußeren Festungs!inie liegenden Terrains zu verbieten; nur wenn von feindliher Seite De- monstrationen gemacht werden, welche die Sicherheit der Stadt be- drohen, sollen die Feindseligkeiten erneuert werden.

Ostindien.

Die Allgemeine Zeitung meldet die Ankunft einer neuen indischen Ueberlandpost, welche das englische Dampfboot „Ardent““ am 26. Oktober Morgens halb 2 Uhr nach Triest überbracht hat, worauf der harrende Courier mit dem Regierungs -Felleisen sogleich nah London weiter eilte, Das Dampfboot brauchte von Alexandrien biè Triest 133 Stunden (522 Tage), der Courier von Triest bis U!m 46 Stunden. Die bombayer Zeitungen sind vom 1. Oktober, übrigens beinahe leer an aller Neuigkeit, Britisch - Jndien war in allen seinen Theilen, den neuerworbenen wie den alten, vollfklommen ruhig. Jn Sind war mit der kühlen Jahreszeit der Gesundheits- Zustand besser geworden; die Eingeborenen litten aber fortwährend unter großem Mangel an Lebensmitteln, Die dortige Besaßung war noch nicht vermindert worden und dürfte es auch shwerlih so bald werden. Einige Gränzpunkte waren noch durch Raubanfälle beunru- higt, diese jedo ohne alle politische Bedeutung. Nichts Neues aus dem Pendschab.

Das Dampfboot „Victoria“’ beobahtete am 14. August auf seiner Fahrt ¿wischen Bombay und Suez den Ausbruch eines neuen Vulkans auf einem der Zebayer- Eilande im Rothen Meer, der so- genannten Sattel -Jusel, unter 15° 7‘ N. Br. und 42° 12‘ O. L. (Greenwich).

Handels- und Börsen -Üachrichten.

Berlin, 31, Oft. Die Börse beschäftigte sich in dieser Woche haupt- sächlih mit der heute becndeten Liquidation, Dieselbe ist durch vorher-

Ie E E N E R s E, 4 s s _ Li

1290

egangene Kündigungen höchst unbedeutend geblieben und ging im Ganzen

licht an Sa, Ss für den guten Zustand unserer Börse das beste Zeugniß giebt; denn die Cours-Unter)chiede, selbst noch gegen die der vor- monatlichen Abrechnung, sind sehr bedeutend gewesen. Es würden ge- wiß große Verlegenheiten entstanden sein, wenn die kleineren Spekulanten ihre Unternehmungen auf die Hausse gerichtet hätten, sie würden so große Verluste nicht haben ertragen können , und Einer hätte viele Andere mit fortgerissen. Andcrerseits is es zu beflagen, daß die Contremine alle An- strengungen , selbst der renommirtesten Häuser zu Schanden macht und, auf die gegenwärtigen Verhältnisse sich verlassend, nicht aufhört, die Course zu drücken. Wir hatten heute die beste Gelegenheit, zu bemerken, mit welchen Summen die Contremine in Blanco isst; es hatte ihr die Anschaffung derselben viel Mühe gemacht, sie mußte füc einige Effekten bedeutend über Cours bezahlen, und dennoch schloß die Börse mehr flau als animirt.

Jn den meisten und namentlich in ausländischen Eisenbahn-Actien blieb das Geschäft schr beschränlt, dahingegen war es sehr lebhaft in Köln-Min- dener, welche zwischen 86 a 87 % gehandelt wurden; auch in Stettiner ging Mchreres von 1055 bis 107 % um. Berlin - Anhalter Litt. A. wurs den von 1127 a 111% und heute bis 112 bez. Litt. B, von 955 a 97% bez, Potödam-Magdeburger fielen von 87 a 84 %. Niederschlesische von 88 a 87 % und Halle - Thüringer sind zwischen 875 und 88 % bezahlt. Bergisch-Máärk. wurden in großen Posten von 79% a 80% bezahlt. Berlin- Hamb. 965 a 957 %. Kiel-Altonaer von 106 a 105 % gewichen. Pesther 89 a 881% % brzahlt. Jn Magdeburg-Wittenb,, Posen-Stargardter und Kasscl-Lippstädter wird fast gar nichts mehr zemacht, und deren Course sind nominell.

Preuß. Fonds wenig verändert, Staatsschuldschcine von 925 a 4 % gestiegen, Prämienscheine von 91 a 907% gewichen, und auch die meisten Pfandbriefsorten billiger erlassen. /

Wechsel auf Wien, Hamburg und Paris gut zu lassen ; dagegen is London in Folge des gesunkenen Preises in Hamburg um ca. 5 Sgr. ge- wichen und blieb flau, Die Umsäße in sämmtlichen Valuten waren nicht besonders umfasscnd.

Berlin, 31. Okt, Der Durchzug in sämmilihen Schleusen von Getraide und Mehl auf hier war im Laufe dieser Woche cher größer, von Oelsaaten kleiner als in der jüngst verwichenen; durch den Finow - Kanal gingen : 392 W. Weizen, 659 W. Roggen, 470 W. Hafer, circa 5300 Ctr, Mehl (fürs Proviant - Amt); durch den Friedrich - Wilhelms - Kanal : circa 3000 Ctr. Mehl; von der Elbe und Havel kommen heran: 18 W. Weizen, 100 W,. Roggen (Rathenow - Magazin), 15 W. Geiste, 250 W. Haferz dahin und nach der Saale sind aber auch zurückgeführt: 100 W. Roggen, Jn der Land- und Eisenbahn-Zufubr ließ Zunahme s{ch wahrnehmen, wo- dur jedoch weder der Absaß, noch die Preise beeinträchtigt wurden ; lehtere crlangten cher cine kleine Zulage. Der Begehr für Getraide am Wasser- Markte war lebhaft, sowohl von Seiten der Konsumenten, wie in Folge dessen von Seiten der Händler, welche Leßtere, wegen Mangels digpouibler Waare, nur selten voll befriedigt waden, Von Versendungen ins Ausland war feine Rede. Wiewohl die Notirungen von England, Holland, Belgien und Frankrei, mehr oder weniger angezogen, mindcstens schr fest waren, wür- den Abladungen dorthin doch kcine Rechnung geben, abgeschen von den Gefahren, hohen Frachten und Assekuranzen bei jeßiger Jahreszeit.

Jn Weizen bei Partieen bestanden keine Umsäße; den Werth dasür geben wir an: sür weiß 86,/87 pfd. poln. 80 a 83 Rthlr.,, für bunt 86 bis 87 psd. 78—80 Rthlr.; für gelb. 86/87 pfd. Saal. 76/77 Rthlr., für gelb 84 /88 psd. märf. 74—78 Rthlr, a

Zur Erfüllung der Lieferungs-Verbindlichkeiten in Rog gen pr. Ofkto- bcr mögen von Montag bis Mittwoch, dem Stichtage, wdhl 1500 Wispel beisammen gewesen sein, Angesichts dieser, war allgemeine Zurückhaltung vom Kauf effektiver Waare bemerkbar, wohl în der Hoffnung: nah Schluß des Termins zuvor noch festgehaltene Particen billig zu erstehen aber nicht bedenkend: daß dann der Bégehr allgemein durch entgegengeseßte Wir- fungen die gehegten Erwartungen täuschen werde! Roggen 82pfd. pr. Ok- tober, bis zum Dienstag steigend auf 64 Rthlr,, wih nech an demselben Tage auf 625 Rthlr., weil einzelne kleine Haussiers von aufgenommenen Kündigungen sih debeuchirten; am Stichtage wurde zu wellenförmig be- wegten Preisen zwischen 60% und 62% Rthlr. gehandelt. Von da ab blie- ben dieselben im Anziehenz; loco Waare, theils zur Versendung nah Sach- sen und Umgegend, wurde gehandelt: 84 psd, zu 62 625 Rihlr., pr. 82pfd., und 64 Rthlr. pr. 84pfd., 835pfd, zu 68 Rihlr. pr. 82pfd., und 65 Rthlr. pr. 835 pfd.; 86 pfd. zu 66 Rthlr.; 87pfd. zu 67 Rihlr. und 89 pfd. zu 68 Rihlr. 5; s{chwimmend: 83 pfd. zu 62 Rthlr, und 835 pfd. zu 622 Rthlr. pr. 82pfo.z; 82 pfd. pr. November bis 632 Rihlr. bez. u. Gld., 64 Rihlr. Br.z pr. Frühjahr k. J. bis 58 Rthlr, bez. u. Gid., 585 Brief. Abladungen von Stettin auf hier dauern fort.

Gerste, von Stettin und Hamburg abgezogen, kommt wenig hierher, ist deshalb gesucht und bei 70/71p#\d, mit 48—50 Rihlr. willig zu kassen. Hafer en detail, durch die fortdauernde Konkurrenz des Königl. Proviant- Amts, das 33! a 345 Rihlr. am Landmarkt gern bewilligt, für Ladungen aber faum 33 a 34 Rthlr, anlegén will, noch immer hoh, 34 a 36 Riblr, nah Qualität, Nachtheile, welche die Konsumenten wie Kaufleute, diese beim Ein - und Verkauf, gleih \{chwer treffen! 48pfd, pr. Oktbr. oder s{hwimmend mit 34 Rthlr. erlassen und unbeachtet; pr, Frühjahr k. J. 34 Rthlr. Br., 335 Nthlr, G. Futter-Erbsen 56 a 60 Rihlr, Ko h- erbsen 66 a 72 Rthlr., für feinste bis 84 Nihlr. bez. Von Umsäyen in Oelsaaten hörten wir nichts. Rapps behielt Frage zu 68 a 685 Rtblr., unter 70 a 69 Rihlr. nah Qualität fehlten aber Anstellungen. Rübsen \{chwimmend auf 68 Rthlr. gehalten, dazu aber nicht begehrt, über 66 a 67 Rthlr. wohl nicht zu placiren. :

Ungeachtet mehrseitiger Ankündigungen und noch hinzugekommener Zu- fuhren von Rüböl, die aber bisher aus dem Markte gehalten wurden, hat der Werth dieses Fettes sich gebessert; zu erfüllende Verbindlichkeiten

pr. Olibr., sich täglih mehrender Bedarf, Z1rückhaltung der Inhaber effsektiv Oel sind die zu bezeihnenden Veranlassungen dafür, welche dur

bestehende falte Temperatur, woraus man auf baldigen Frost \ werdenz Oktbr. {loß heute 9% a 9% Rthlr., eben so ward 1 aber so erlasscn 9% Rthlr. Gld., Novbr. u. Novbr. /Dezbr. 9% Rihlr, 5 Dezbr. /Janr. 10 Rthlr. Br., 9% Rihlr. Gld. , Janr, Si

2 Rthlr. Gld.,

40% Rthlr. bez. und Br., !4 Rthlr. Gld., Febr. / März 10; Rihlr, 10% a 4 Rilir, zu lósen, März / April, April /Mai 105 Rihlr,

77 Rthlr. Gld. Geld.

29 Rthlr., bez., heute 263,

4% Fraukfurt a. M., 29, Oft. Der Umsay der Börse wq den k Sus nicht sehr belebt, im Allgemeinen die Stimmung

Fonds aber doch cine festere,

Leinöl 12 Rthlr., Lieferung pr. Frühjahr 11 Rihlr. Br., 103 9,

Unsere Zufuhren von Spiritus wurden dur Abfuhre aus der y

leren Oder und unteren Warthegegend nah Stettin, Preußen und E sien geshmälert und loco wie Okftoberpreise dadurch steigert auf 26:7 pr. Frühjahr dagegen weniger begehrt, {hon bis 275

Nthlr. Br., 26% Rihlr. pr. 10,800 % Gld.

chließt, gest

oco bez, hi

Heute gingen aber Fried. Wilh. Non *

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für x Jahr. 4 Rthlr. - # Iahr. s Rthlr. - L Jahr. ( Theilen der Monarchie gr f Preis - Erhöhung. sertions-Gebühr für den m ciner Zeile des Allg. Anzcigers 2 Sgr.

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4

05.

und Ludwigshafcu - Bexbacher auf die berliner Notirungen vom 26sten F

rück. Das

Staats - Effekten. l l E Bieberih-Rüdeshcimer Eisenbahn sah man längst entgegen z es if überh auffalleud, daß im Herzogtham Nassau das Eisenbahnwesen sich nicht h

Geld is hinreichend flüssig, nur fehlt cs an Speculations(y

Der Auflösung der Actien - Gesellschaft zum Bay

Bahn brechen kann,

Amsterdam, 28. okt. Pass. —-.

3% do. 38. 4% Russ. Hope

Antwerpen, 27. Okt. Frankfurt a. M., 29. okt. L ien 1858 Br. Bayr. Bank-Actien 699 Br. Hope 874 Br. Stiegl. 867 Br. Iut. D874 Poln. 300 Fl. 965. 3. Uamburg, 30. okt. Paris, 28. okt.

3%

Neapl. —.

Wien, 29. Okt. Anl. de 1834 157. ! Mail. 106%. - Livorn. 945. Pest. dG%-

Actien —-.

Börsen.

Auswärtige Sch. 59.

Niederl. wirkl. Zins1. 6.

5% Span, | Ausg. —-. 883.

Zinsl. —. Neue Anl. 19. 5% Met. 1085. À.

do. 500 FI. 795. #. Bank-Actien 1570 Br. 5% Rente fin cour. 117. 90.

Span. —. Pass.

de 1839 1277. Nordb. 1655. Budw. —-.

Meteorologische Beobachtungen.

Preuss. Pr. Sch. —. Poln, Bank-Actien þ E

Engl. Russ. 106; bi 3% do. fin cour. §1, N

5% Met. 108%. 4% do. 991. 3% do. 71. E Gloggu.

—————

Tämtticher Theil. i ] land, Rhein-Provinz. Dombau-Verein. eutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Wohlihätigkeits-

FEBezeigungen d: s Königs.

Rußland und Polen. Fhrasilianishen Gesandten. ( : i Sraukrceich, Paris. Hofnachriht, Die portugiesische Umwälzung

| Wind die französische Regierung, Die französischen Truppen an der

St. Petersburg. Antritts - Audienz des

MSchweizergränze. Die Ueberschwemmungen. Städtische Bewilligung T2, Gunsten dec Armen. Kataster, Vorkehrungen gegen Abd el Ka- Wder's Pläne. Konsul für Kalkutta. Die Verhandlungen mit Ro- as. Anempfedhlung ciner Allianz mit Rußland. Die Reise des Bey jon Tunis, Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Diner bei dofez die Sammlungen für die Ueberswemmten ; Arbeiter-Unruhen.) oßbritanien und Jrland. London, Kabinets - Versammlung ur Bestimmung des Termins der Parlaments - Eröffaung, Agitation egen Eröffnung der Häfen. Lord John Russell?s Antwort auf eine desfallsige Denkschrist, Herrn Hood's Unterhandlungen in Montevideo. Permischtes. Melgien. Brüssel. Beschlüsse in der Sizung des Allianz-Vereins. Flusfuhr nach Fraukreih. Vermischtes. chweiz. Kanton Bern. Kanton Basel. Petition wegen Auf- tellung cines Verfassungs - Rathes. Kanton Genf. Verhält-

1846. 31. Okt.

Luftdruck

Luftwärwe . « « « Thaupunkt... Dunstsättiguug-

Wind Wolkenzug «- « «

Tagesmittel: 339,63'’’ Par... 3,7R...

Montag,

von Rossini.

Nach einmaligy Beobachtung,

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

Abends | 6 Ubr.

10 Ubr

339 35" Par. 339,79’ Par.'339, 76!" Par. Quellwärme T7087 R,

4- 4,6° R. -+ 31° R. |Flusswärme 4,4*1 -+1,9° R. + L1°R. 80 pCt 84 pCt. Ausdünstung 0,001' trüb. trüb. Niederschlag 0. O. O. O, |Wärmewechse! +

O. _— |

L Ries

+ 3,5° R. -+ 2,0° R. 88 pCt.

Königliche Schauspiele. 2, Nov.

Jm Opernhause, 125ste Abonnenma von Venedig, Oper in 3 Abth. N

Othello, als Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr. =

Zu dieser haus 2 Preisen

Im Schauspielhause. Pour la i l’abonnement. La premitére représentalion de: gén! la cour, comédie nouvelle en 5 actes, en prose, du Chéf

Royal de l’Odéon,

Es wird

November in den P I H A k Uhr, Sa E des Königl. Haus-Polizei-Jnspektors Harke, 1m Schaus N Be, Kontrakte sür das Abonnemetil Vorstellungen in Empfang zu ne\W Bürcau abholen

nun hause

den französishen Theater - und sodann die Billets im Billet - Verkaufs -

lassen. Vorstellung :

von K. Gußkow.

(Eingang Taubenstraße),

Mittwoch, 4. Nov. Jm Schauspielhause.

Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen O

verkauft.

par Mr. Empis. ersuht, Montag den

Werner, oder : Herz und Welt, Schauspiel in 5 A (Mad. Grabowsky : Julie.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Z

Dckanntmachungen.

[738]

Nach Ausweis des Kammergerichtlihen Hypotheken- buchs Vol, VII. pas. 365 ist das in der Priegniy be- legene Rittergut Tuieglip nebst Zubehör, namentlich nebst dem Antheil Jacobsdorff, ein Afterlehn der Herr- chast Puttliy, welches mittelst Kontrakts vom 28, De- zember 1740 der Christian Ludwig Jürgaß von dem Daniel Wilhelm von Warnstaedt erkauft hat, worauf dieser Verkauf von der Familie von Puttliy nicht nur ge ist, sondern nah dem Tode des Christian

udwig von Jürgaß die in die gesammte Hand aufge- nommenen Brüder desselben und deren Descendenz auch mit Triegliß und Zubehör ausdrücklih belichen worden sind. Nachdem der leßte Besiyer, der Feuer-Sozietäts- Direktor Franz Carl Ludwig Wilhelm von Wahlen- Jürgaß, nun aber zu Ganzen am 26. Juni 1834 ohne Hinterlassung ehelicher Descendenz verstorben und durch die rechtskräftigen Erkenntnisse des Kammergerichts vom 21. Mai 1840 und 22. April 1841 alle diejenigen, welche ein Eigenthums- oder Successions - Recht an Triegliy nebst Zubehör zu haben vermeinen, insbeson- dere alle noch lebenden Agnaten und Gesammthänder aus der Familie von Warnstaedt, von Jürgaß und von Wahlen-Jürgaß mit ihren Ansprüchen abgewiesen und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt wor- den is|, macht die Familie von Puttliy aus dem ihr zustehenden Lehnò-Ober-Eigenthum Ansprüche auf das erledigte Lehngut, und dur die Allerhöchste Kabinets- Ordre vom 25. Ayril 1846 is bestimmt, daß das Lehn- gut Triegliß der Familie zu Puttliß zur eigenen Ver- waltung und Benuhung übergeben werden soll, sobald bei dem Kammergerichte ein Aufgebots - Verfahren in

Ansehung der Asterlehnsherren C und eingeleitet sein wird, en von Triegliy angebracht

Zu diesem Behufe werden nah dem Antrage der Fa- milie von Puttlig alle diejenigen, welche als Afterlehns- herren oder aus asfterlehnsherrlichen Rechten in irgend einer Art Ansprüche auf Triegliy. nebst Zubehör zu ha- ben vermeinen, hierdurch öffentlich vorgeladen, sich bin- nen 3 Monaten, spätestens aber in dem vor dem Kam- mergerihts-Referendarius Riem hier auf dem Kammer- gerichte auf

den 19, Dezember 1846, Vormitt. 11 Uhr, anberaumten Termine zu melden und ihre Ansprüche zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit denselben für prä- fludirt und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden soll. Den Auswärtigen werden die Fustiz-Kommissarien Valentin, Becher und Justizrath Hülsen als Mandatarien in Vorschlag gebracht.

Berlin, den 24. August 1846.

Königliches Preußisches Kammergericht.

[739] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. A:gust 1846,

Das dem Tischlermeister Friedrich Wilhelm Deich- mann gehörige, hier in der Jnvalidenstraße Nr. 29 be- legene und îm Hypothekenbuche Vol. IV b. No. 122 eingetragene Grundstück, gerichtlih abgeschäyt zu 8279 Thir. 27 Sgr. 6 Pf., soll

am 11. März 1847 Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzuscheu.

Der dem Aufenthalte nah unbekannte Real-Gläubi- ger, Maurerpolier Carl Winkel, wird hierdurch öffentlich vorgeladen.

[843] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16. September 1846. Das den Schuhmahermeister Johann Gottlob Glo-

RiR E c 0RE è On? (i dias Ql ie I C - Of *. i S c B «n E) ti SR A E P D C A E h a)

beckshen Erben gehörige, hier in der Lindenstcaße Nr. 44 belegene und im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 10. No. 684 eingetragene Grundstück nebst Zube- hör, gerichtlih abgeschägt zu 16000 Thlr, sokl

am 10, April 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Oberschlesische Eisenbahn- (8441) Gesellschaft.

Der über alles Erwarten gesteigerte Transport - Verkehr auf der Oberschlesi- A ck chen Eisenbahn, welcher eine bedeutende M Vermehrung der vorhandenen Betriebs- Ey mittel erforderlih macht, verbunden mit R —S= der Nothwcndigkeit, den bei einigen Po- sitionen des Anshlages erforderlichen Mehrbetrag zu be- schaffen, veranlaßt uns, die Herren Actionaire zu ciner

auf den 25. November C.„¿ Nachmittags 3 Uhr, im hiesigen Börsenlokale anberaumten AU2

ßerordentlichen General - Ver-

sammlung der Herren Actionaire der Oberschle-

sischen Eisenbahn-Gesellschaft ergebenst einzuladen. Ge-

enstand der Berathung und Beschlußnahme dieser Ver-

ammlung werden sein :

1) Vermehrung der Betriebsmittel, Feststellung der hierzu, so wie des zur vollständigen Ausführung und Ausrüstung der Bahnstrecke zwischen Oppeln

Ain

Jm Selbstverlage der Expedition.

Allgemeiner Anzeiger.

und der Gränze des Freistaatcs Krakau erf lihen Kostenbetrages, ; L 2) Die Art und Weise, auf welche dieser Kostent( aufgebracht werden soll, und Vereinbarung einen dicsen Beschluß betreffenden Nachtrag Gesellschafts-Statue. E Diejenigen der Herren Actionaire, welche diese! neral - Versammlung beiwohnen wollen, haben in mäßheit des §. 29. des Gesellschafis-Statuts s stens am 24. November im Büreau der Oi schast (auf dem Bahnhofe) ihre Actien zu pr! ziren, oder deren am dritten Orte erfolgte Nie

gung glaubhaft nachzuweisen, und zugleich ein d peltes Verzeichniß der Nu

nNUeUN derselben zu übergeben, von denen Eine zurückbleibt, das Andere, Siegel der Gesellschaft und dem Verm!

/ der Stimmenzahl verschen, als Einl

farte dient. Breslau, den 26, Oktober 1846

Der Verwaltungs-Rath der Oberschlesischen Eisenbi Gescllschaft.

[845 b] Heute wurden wir ehelih verbunden, Wurzen und Leipzig,

Emilie Schoepplel, geb. Richter,

V O G S R T 6 A C P

Bodenwärme 4,9 R

Im Schauspielhause. 184ste Abonnem Vorstellung : Wallenstein's Tod, Trauerspiel in 5 Abth., von S4 e is, f vie Vorstellung: Othello, der Mohr N (Rossi (Herr Kraus, vom K. K. Hof-Opern-Theater zu V i

2ten und Dienstag den in der D

185ste Abonnem?

Mr Präsident die mit der Buchhandlung Du Mont Schauberg mit ?

ten 27. Oktober 1846, F Heinrich Scho cppleF"

der Parteien im Großen Rathe. Rückfkehr der Ausgewanderten. panien. Schreiben aus Madrid. (Abreise des Herzogs und der Her- ogin von Montpensier; Geschenke der Königin an den Herzogz die Bc- Srichte der französischen Blätter; Nachrichten aus Portugal; Vermischtes.) ortugal. Schreiben aus Lissabon, Günstigere Aussichten sür das Ministeríum.

reinigte Staaten von Nord - Amerika. London, Einnahme jon Santa Fé, Proclamation des amcrikanishen General Kearney. isenbahnen. Bahn zwischen St. Petersburg und Baltischport. Schreiben aus Par is. (Unzulänglichkeit der französischen Cisen-Jndustrie.) andels: und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse,

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem bei der Regierung in Posen angestellten Rehnungs - Rath chulze den Rothen Adler - Orden dritter Klasse mit der Schleife; m Prediger der französishen Gemeinde zu Berlin, Professor Sau -

Wer, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Squllehrer Käm =

la première représentatiof , L’Ingénu

r zu Bochum, Regierungs-Bezirks Arnsberg, das Allgemeine Eh- zeichen; so wie dem Unteroffizier Wolter des 24sten Jnfanterie- giments, dem Gefreiten Rücken des 40sten Jnfanterie-Regiments (S, Reserve-Regiments) und dem Ulanen Fischer des 3ten Ulanen= Megiments, desgl. dem Maurergesellen Karl Wilhelm Reibert Zörbig, Regierungs - Bezirks Merseburg, die Rettungs - Medaille 1 Bande zu verleihen.

Angekommen: Der außerordentlihe Gesandte und bevoll= mächtigte Minister am Königl. bayerishen Hofe, Kammerherr Graf pon Bernstorff, von Hamburg. Abgereist: Der Fürst zu Lynar, nah Drehna. Se, Excellenz der General-Lieutenant und General-Adjutant Sr. ‘Majestät des Königs, von Neumann, nah Neu=-Strelig.

E Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg, von Meding, nah der Altmark.

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H

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Uichtamtlicher Theil.

Inland.

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Rheiu - Provinz. Die am 27, Oktober abgehaltene Mo- têô-Versammlung des Central-Dombau-Vereins-Vorstandes zu Köln öffnete der Präsident durch die Mittheilung, doß seit dem 23, Sep- nber d. J. 1762 Rthlr. eingegangen seien und demnach die bishe=- je Gesammt - Einnahme 176,681 Rthlr. betrage. Hierauf wurde t dreizehnte, die Periode vom 1. Juli bis leßtea September 1846 fassende Baubericht des Dombaumeisters Zwirner verlesen, welcher Bezug auf das rasche Fortschreiten des Baues an den verschiede- n, in Angriff genommenen Punkten sehr günstig lautet. Herr virner führte unter Anderem an, daß wöchentlih in der Regel 150 uüd mehr oder minder künstlih gearbeitete große Werksteine gefer- jt und verseßt werden. Der Präsident verlas sodann die vom Erz= hofe von Geissel unterm 2. Oktober ausgefertigte Urkunde über è Annahme der Schenkung von 10,000 Rthlrn. für den Fortbau ® nördlichen Theils der Domkirhe und von 26,000 Rthlrn. zur frichtung des nördlichen Querscbiffes mit Strebewerk, zum Aufbau

Gewölbe im nördlichen Seitenschiffe, so wie zum Bau der Pfei und Gallerieen über diesem Seitenschifse. Zum Schlusse theilte fts ogenen Verhandlungen bezüglih des Domblattes mit, durch óelthe ? Herausgabe desselben für das nächste Jahr gesichert worden ist. oh genehmigte die Versammlung den auf 960 Rthlr. festgeseßten tat der Verwaltungskosten des Central-Dombau- Vereins für 1847,

4 Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. Wie münchener Blätter melden, it Se, Majestät der König im Laufe dieses Jahres an Mitglieder s „Unterstüßungs-Vereins für das Amts - und Kanzlei-Personal““, elhe Bittschriften um die erforderlihen Nachzahlungen, die durch è neuen Statuten erwachsen sind, eingereiht haben, allein gegen 9,000 Fl. aus seiner Privatkasse auszahlen lassen.

4 Rußland und Polen. 7 St, Petersburg, 27. Okt. Am 23sten d. M. wurde der

Î ‘ubeglaubigte außerordentlich? Gesandte und bevollmächtigte Minister Fr Majestät des Kaisers von Brasilien, General Barbosa da Silva,

‘Ten wurde,

Allgemeine

vom Kaiser in einer Audienz im anitschfowshen Palais empfangen und überreichte Sr. Majestät sein Beglaubigungs-Sthreiben. ;

Frankreich.

Paris, 29, Oft. Der König ter Belgier will bis nah der Ankunst des Herzogs und der Herzogin von Montpensier hier ver- weilen. Das neuvermäblte Paar is, nah einer heute veröfeatlich- ten telegraphischen Depesche aus Bayonne, gestern von dort nah Pau abgereist und wird am 2, oder 3, November in Paris erwartet,

Das Journal des Débats spricht sih heute in cinem leiten- den Artikel noch entschiedener und ausfüßrliher als bisher über die portugiesische Umwälzung aus. Es erklärt in den stärksten Ausdrücken, daß es das Verfahren der Königin Donna Maria mißbillige, und versichert eben so bestimmt, daß die französishe Regierung den ver- suchten „Staatsstreich“ niht gutheiße. Galignani's Messenger legt großes Gewicht auf diesen Artikel, weil man wohl anuchmen dürfe, daß derselbe mit voller Kenntniß von der Art und Weise, wie die französishe Regierung jene Vorgänge beurtheile, geschrieben worden, woraus denn hervorgehe, daß ein Mißverständniß zwischen den Kabinetten Englands und Frankreichs über die in diesem Fall zu befolgende Po- litik niht wahrscheinlih sei.,, Wir interessiren uns wenig““, sagt das französische Regierungs-Organ, „für das Schifsal des in Portugal von einem der ehemaligen Koryphäen des Radikalismus, dem Mar- hall Saldanha, versuchten Staatsstreihs. Die Königin spielt eine Rolle, die ihr die Krone fosten kann. Wir haben schon gesagt, daß es uns unmöglich ist, uns in dem Labyrinth von Jntriguen und Revo- lutionen, welches man in Portugal constitutionelle Nionarchie nenut, zurehtzufinden. Vor einigen Monaten wurde ein Minister, dem es weder an Gewandtheit noch an Kraft zu fehlen schien, Costa Cabral, ehemaliger Klubist, durch . eine Emeute gestürzt. Es wurde dadurch nicht viel besser, noch auch viel shlimmer, Der Sturz Costa Cabral's brate dem Lande keine einzige Freiheit mehr ein, und der Schaß blieb leer wie immer. Hat, um ihn zu füllen, die Königin, vom Marschall Saldanha unterstüßt, einen Staatsstreich ausführen und so viele Umwälzungen durch eine neue vermehren zu müssen geglaubt? Dieses Mittel gelingt selten; diesmal scheint es sogar sehr traurige Folgen haben zu sollen, und wir werden darüber niht seufzen. Wir lieben jene vermeintlichen Maht- streihe niht, die stets die Befestigung der Freiheit zum Vorwande nehmen, aber mit vorläufiger Suspendirung aller Greiheiten und Rechte beginnen. Eine suspendirte Ver- fassung is} eine vernichtete. Die Preßfreiheit und die persönliche Frei- heit sind in Portugal nicht mehr ‘vorhanden z dies i} sür uns klar in dem lissaboner Staatsstreich, und deshalb haben wir vom ersten Au- genblid an, troß der in den Proclamationen und Dekreten der Kö- nigin enthaltenen-“herrlihen Versprehungen, diese Art von Gegen- stück zu den radikalen Umwälzungen nicht anders als mit. dem größ- ten Mißtrauen aufnehmen fönnen. Wir brauchen nicht hinzuzufügen, daß es abgeshmadckt ist, der französishen Regierung auch nur den geringsten Antheil an dem Jmbroglio von Lissabon zuzuschreiben. ““

__ Nathrichten von der Schweizergränze vom 22sten zufolge, waren die französishen Truppen daselb| angekommen, der Generalstab des 68sten Regiments hatte sein Hauptquartier in Gex genommen, eine Compagnie faßte in Divonne an der Gränze von Waadt Posto, zwei andere wurden in St. Genis und Ferney an der geufer Gränze kan=- tonnirt. Die Garnison des Fort de l’Eluse wurde um 2 Compagnieen verstärkt. Die Truppen haben den strengen Befeh! erhalten, die Gränze nicht zu überschreiten und die in den Kantonen Waadt und Genf gelegenen Dörfer und Gränzwirthöhäuser niht zu besuchen. Die Artillerie - Batterieen stehen in Nantua und Gex; die Garnison beit Besançon hat die Weisung bekommen, sich stets marschfertig zu

alten.

Die zu Unterstüßungen, neuen Bauten und Ausbesserungen in den übershwemmten Gegenden eröffneten Kredite werden in Betracht der Größe und Ausdehnung des Unglücks für sehr unzulänglich er- achtet, und man glaubt, daß unfehlbar noch weitere Bewilligungen würden erfolgen müssen, Nach den neuesten Berichten aus jenen Landestheilen, sollen zwar die Gewässer überall wieder sinken und in ihre Ufer zurücktreten, aber es dürfte, wie es scheint, immer noch einige Zeit vergehen, ehe die Verbindungen zwischen den verschiedenen Ortschaften daselbst wieder hergestellt sein werden. Die Loire is größ- tentheils in ihr Bett zurücgekehrt, und die Dörfer des Thals von Orleans und Tours fangen an, ihre Trümmer aus den Fluthen zu erheben, die tief liegenden Landstrihe stehen indeß noch ganz un- ter Wasser, da jeßt die Deiche dem Abfluß der Gewässer ein Hinderniß entgegenstellen. Die Posten von Marseille sind über St. Etienne hier eingetrosfen. Wie man hört, is der Damm bei Longeais auf der Straße von Tours nah Saumur durchbrochen,

so daß die von leßterer Stadt und von Angers aus abgegangenen *

Wagen zurück mußten. An der Brücke von Saumur stand das Wasser auf der Höhe des Damms und drohte denselben jeden Au- genblick zu überfluthen. Zu Ponts - de-Cé sind die Straßen über- \hwemmt, und die Einwohner retten ihre Habe in die oberen Stock- werke. Jn Nievre am Guetin, dem Zusammenfluß des Allier und der Loire, bilden beide Flüsse einen See, der das Land weithin über- \hwemmt. Viele Häuser wurden ganz fortgerissenz; 1400 Eisenbahn- Arbeiter wären verloren gewesen, hätten niht Dampfschiffe sie ab- geholt und an einen siheren Ort. gebraht. Das Schloß des Grafen Jaubert wurde so \chnell von dem Wasser überrasht, daß er nicht mehr hinaus konnte und sich in die oberen Stockweike flüchtea mußte. Am Mittwoch stieg das Wasser auf Les Montes und an einigen Punkten von St. Denis 17 Fuß höher als das Ufer, so daß die Barken über die Häuser wegfuhren. Auch die ganze Ebene zwi- hen Amboise und Vauvray is ein See; von den Häusern sind nur die Dächer zu sehen, Die Einwohner flüchteten nah Vauvray, und die Säumenden liefen die größte Gefahr. Ein gewisser Papot, der eine Ziegel - Fabrik an den Ufern der Loire bewohnt, wollte gerade seine Familie auf einem Karren nach Vauvray bringen, als er auf der Straße von einem reißenden Strome überfal- dem das Pferd niht widerstehen fonnte; der Karren wurde fortgerissen, und alle Personen stürzten ins Wasser. Papot erfaßte einen Baum; auch seine Frau, mit einem Säugling in den Armen, und zwei andere Kinder waren so glücklich, sich an einem

Preußische Zeitung. S

Berlin, Dienstag den Zie November

| Baume festzuhalten, allein ein vierzehnjähriger Knabe ertrank.

Alle Þost - Anstalten des In

und Auslandes nehmen Bestellun

auf dieses Slatt an, sür BSerli

die Expedition der Allg. Preuß eitung :

Friedrichsfslraß e Ur. 72.

1846.

Ein Gendarmen-Brigadier rettete ihn und seine Familie mit einer Barke ; Papot selbs is wahnsinnig geworden. Von Guetin hört man, daß das Wasser an den Arbeiten des dortigen Viaduktes und der Hän= gebrücke großen Schaden gethan. Von Santerre {reibt man, daß das Wasser das ganze Thal überfluthe und höher als im Jahre 1790 stehe. St. Thiebaut bildet eine Jusel, die {chöne Brücke von St. Satour ist fortgerissen, zu Muntreuil erreihte das Wasser das erste Stockwerk. Auf der Jnsel Rosboin fanden mehrere Menschen ihren Todz der Verlust an Vieh und Getraide is unermeßlich. Zu Roanne sind mehrere Menschen umgekommen; 1500 Personen haben ihre Woh- nungen verloren, 120 Höfe sind ganz vernichtet. Tausende von Per= sonen leben jeßt im Spital und in anderen mildthätigen Anstalten. Der Schußdamm und die Straße sind ganz durchbrochen, und die Ver= bindung zwischen Roanne und Coteau findet nur noch mit Barken statt. Der Kanal zwischen Roanne und Digoin is au sehr beschä- digt. Ein Bogen der Hängebrücke zu Hegally is fortgerissen. Zu Valbigny kamen auch einige Menschen in den Fluthen um. Zu Di- goin wollte ein alter Husaren-Offizier niht sein Haus verlassen, ob- gleih man ihn warnte, es stürzte ein und begrub ihn unter den Trüm- meru. Der Maire von Arrilly fand mit einem seiner Knechte den Tod, während er Anderen zu Hüle eilen wollte. Die Loire herab sieht man Leichname und Geräth aller Art von den Fluthen forttreiben. Zu St. Jost wurde auch die Hängebrüde fortgerissen. Von Briare schreibt man, daß die Diligence von Orleans in der Nähe von Sully vom Wasser überrascht wurde und nicht weiter konnte; die Pferde waren schon nicdergestürzt, und das Wasser stieg so, daß die Passagiere ihren Tod sicher gesunden hätten, wäre niht der Conducteur mit großer Lebenögefabr nah Sully zugeeilt, um einen Nachen zu holen. Niemand wagte aber, ihn zu begleiten, als der Adjunkt der Gemeinde ; mit großer Mühe und Gefahr gelang es, die zwölf Passagiere zu retten. Die Dörfer Berthenay und St, Genuphe, schreibt man von Tours, stehen ganz unter Wasser; erstere Gemeinde i ganz abgeschnitten. Die Einwohner wissen niht, wohin sie sich retten sollen, da das Wasser über die Dörfer gestiegen ist. Den 22. und 23steu fuhren Dampfschiffe nah diesen Gegenden, um Brod und Hülfe zu bringen; die meisten Einwohner wollten aber nit ihr Vieh und ihre Häuser verlassen. Ein Pächter, der durchaus bleiben wollte, fand den Tod unter den Trümmern. Zu Guerin fand man ein tod= tes Weib auf den Aesten einer Pappelz in einem Hause hatte si ein junges Mädchen in die Dachfammer geflüchtet; sie war ohn- mähtigz man rettete und pflegte sie, als sie aber zu sich kam, fing sie an zu singen, sie hatte vor Schrecken den Verstand verloren.

Ein hiesiges Blatt wirft die Frage auf, warum England nicht von ähnlihem Wasser- Unglück heimgesuht werde, wie dies leider in Frankreich alljährlih, wenn auch nicht in so unerhörtem Maße, wie dieses Jahr, der Fall sei. „Die Antwort“, sagt es, „ist einfa. England hat für die Kultur des Bodens unendlich mehr gethan als Fraxkfreih. Zur Kultur des Grund = Eigenthums gehört vor allen Dingen Schuß gegen die Elemente. Dieser Schuß, z. B. gegen Flüsse, is aber nur möglih, wenn kolossale Wasserbauten ausgeführt werden. Diese Bauten kosten freili( viel Geld, gegen welches si der Einzelne möglichst lange sträubt. Erst wenn namenloses Unglück hereingebrohen, wird der Gemeingeist geweckt.“

Die Munizipalität von Paris hat 17,500 Fr. bewilligt, um da- für 662 Centner Mehl zu kaufen, daraus Brod zu backen und dieses während des Monats November unter die Armen von Paris verthei- len zu lassen.

Das Kataster in Frankreih, welches in den Jahren 1807 bis 1838 mit einem Kostenaufwande von 200 Millionen Franken ange= legt worden, is jeyt, da es niht auf genauen trigonometrischen Messungen beruhte, und da die Aenderungen im Grundbesiß sehr zahlreih gewesen sind, so unbrauchbar, daß die Regierung den Ge=- neral-Conseils der Departements in ihrer leßten Session den Vor- chlag gemacht hat, ein neues Kataster anzufertigen, welhes in 30 E E sein und eine Summe von 150 Millionen Franken osten soll.

Die neuesten Mittheilungen aus Algier, vom 20. Oktober, be- rihten , daß man zu Dschemma =- Gasauat die Anzeige einer baldigen Stilderhebung, welche Abd el Kader beabsihtige, erhalten habe. Man liest hierüber im Moniteur Algerien vom 20sten Folgendes : „Die Post aus Oran überbringt uns Nachrichten aus dem Westen vom 16ten. Es hatte sich unter den Arabern an der Gränze das Gerücht verbreitet, daß sih bei den Zekfra, im Süden und zehn Lieues von Uschda, neuerdings Streitkräfte zusammenzögen. Es hieß, daß der Emir seine Kontingente sammeln und an deren Spige neue Versuche machen würde, in das Gebiet der Subdivision von Tlemsen einzufallen, Wir müssen hoffen, daß die getroffenen Maß= nahmen diese neuen Pläne, wenn sie wirklih bestehen, vereiteln wer= den. Der Oberst Mac=-Mahon hat den Befehl erhalten, Dschemma= Gasauat zu verlassen und sich mit seiner Kolonne nach Lalla-Magrnia zu begeben, um den Ereignissen zu begegnen, die bei den Beni-Snus und den Beni-Buz-Said, welche Stämme im Südwesten von Tlemsen ihre Wohnsiße haben, eintreten könnten.“

Graf Ratti Menton ist so eben als französisher Konsul nah Kalkutta abgegangen.

Der Courrier français will wissen, daß die Herren Deffau- dis und Ouseley bei ihren Regierungen gegen Hood's Mission pro= testirt und sich gegen die von demselben dem Diktator Rosas gestell- ten Bediugungen ausgesprochen hätten.

Das konservative Blatt, die Presse, welches sich stets der Verbindung Frankreihs mit England abgeneigt gezeigt hatte, dringt jeßt, bei den Streitigkeiten beider Länder über die Vermählung des Herzogs von Montpensier mit der spanischen Jnfantin, auf eine Ver- bindung Frankreihs mit Rußland. „Man fragte uns vor einigen Tagen“, erflärt die Presse am Schlusse einer langen Rechtfertigung gegen den National, „warum wir für eine Allianz Frankreichs mit Rußland seien? Wir haben darauf in obenstehendem Artikel geant- wortet, wollen ihn aber in aller Kürze in folgende Formel zusammen= ziehen: Es is unsere Ueberzeugung, daß sih über kurz oder lang ein furhtbarer Kampf zwischen England und dem Festlande entspin- nen und daß derselbe auf dem Meere ausgefohten werden wird. Da nun Spaniens Seemaht längst gebrochen, so sehen wir diesseits