1846 / 324 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Wahlen binnen 6 Monaten in Gemäßheit des §. 83 der Verfas- sungs - Urkunde verordnet werden, so wie einen hierauf bezüg- lihen Beschluß Kurfürstlihen Ministeriums des Jnnern. Die Mit- glieder der Stände-Versammlung verließen sodann den Saal.

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Jn der Sigung der zweiten Kammer der Stände vom 16. November ward die Berathung über den Entwurf der 1. Abth. des bürgerlichen Ge- seßbuchs fortgeseßt und zwar von Art. 4 bis Art, 14, welche Artikel meist einstimmig, zum Theil mit einigen Modificationen, angenom - men wurden.

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Oesterreichische Monarchie.

Wien, 18. Nov. Die Wiener Zeitung enthält den Handels - und Schifffahrts - Vertrag, welher am 4. Juli d. J. zu Neapel zwischen den Bevollmächtigten Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich und Sr. Majestät dem Könige beider Sicilien, dem Fürsten Felix von Schwarzenberg einerseits und den Herren Justinus Fortu- nato, Michael Gravina e Requesenz Fürsten von Comitini und Anton Spinelli aus dem Hause der Fürsten von Scalea andererseits, zum Abschluß gekommen isst. Die Auswechselung der Ratificationen er=- folgte zu Neapel am 3. Oktober d. J. Als Motive zu dem Ver- trage sind in der Einleitung angeführt: Der Wunsch, die Handels=- Verbindungen zwischen ihren beiderjeitigen Staaten auszudehnen, zu vermehren und zu befestigen und denjenigen ihrer Unterthanen, welhe an diesen Verbindungen Antheil nehmen, alle möglichen Erleichterungen uyd Aufmunterungen zu gewähren ; so wie die Ueberzeugung, daß zur Erfüllung ihrer diesen Gegenstand be- treffenden wechselseitigen Wünsche nihts mehr beitragen könne, als die gegenseitige Abschaffung aller als Schifffahrts- oder Zollgebüh- ren bestehenden Differential- Abgaben und aller ausschließenden Han=- dels-Vorrechte und Privilegien, deren die Unterthauen des einen der beiden Theile sich bisher vor jenen des anderen in ihren respektiven Staaten erfreuten. Es soll demnahch, dem Junhalt des Vertrages selbst zufolge, zwischen dem Kaiserthum Oesterreich und dem Königreich beider Sicilien gegenseitige Handels- und Schifffahrtsfreiheit stattfinden. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreih und Se. Majestät der Kö= vig beider Sicilien verpflichten sich, den Unterthanen oder Aagehöri= gen feiner anderen Macht in Handels -= oder Schifffahrtssachen ein Privilegium, eine Begünstigung oder Freiheit zu gewähren, ohne die- selbe zu gleiher Zeit auf den Handel und die Schifffahrt des ande=- ren Landes auszudehnen, und zwar unentgeltlich, wenn das Zuge= ständniß ohne Gegenleistung gemacht und mittelst einer entsprechenden, wo möglih im gemeinsamen Einvoerständnisse festzustellenden Erwiede= rung, wenn dasselbe mit Gegenleistungen erzielt worden ist. Als den die Grundlage des gegenwärtigen Traktats bildenden Grundsaß der Reziprozität nicht beeinträchtigend sollen jedo angeseben werden : 1) Die Prämien, welche die respektiven Regierungen ihren Unter- thanen gewähren, um sie zum Bau von Handelséschissen aufmuntern. 2) Die Vorrechte, welche in Oesterreich verschiedenen englishen Ge- sellschaften, Jachtklubs genannt, zugestanden worden sind, Kraft des gegenwärtigen Traktats sollen denn auch die Bestimmungen des öster= reichischen Hos-Dekrets und der bezüglihen Kundmachung des Guber= niums in Triest vom 8. November 1845, laut welhem die Haudels- schiffe sremder Nationen, welche keine Handels-Verträge mit Oester= rei haben, nah dem 1. März 1846 einer Tonnengebühr von 1 Fl. Conventions-Münze für jede Tonne bei ihrem Einlaufen in die öster= reihischen Häfen unterworfen sind, in keiner Weise, weder auf den direkten Handel, noch auf die direkte Schifffahrt des Königreichs bei- der Sicilien zwishen den Häfen desselben und des Kaiserthums Oester- reich Anwendung fiäden. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich willigt überdies ein, während der ganzen Dauer des gegenwärtigen Trakta= tes, den auf der Einfuhr von Weinen aus dem Königreiche beider Sicilien in die Kaiserlihen Staaten haftenden Zoll von 7 Gu'den 30 Kreuzer für den österreihishen Centner, welher dem Betrage von 7 Ducati und 35 Grani für den neapolitanischen Cantajo entspricht, auf 2 Gulden für den österreichishen Centner, oder 1 Ducato 96 Grani für den neapolitanishen Cantajo, herabzuseßen, wenn nur aus den Shiffspapieren die direkte Provenienz derselben aus den Häfen des Königr?ihs beider Sicilien hervorgeht. Seinerseits erklärt Se. Majestät der König beider Sicilien, daß während der Dauer des gegenwärtigen Vertrages die zehnprozentige Reduction von den aus dem Zoll - Tarife hervorgehenden Gebühren, welche die Königliche Flagge genießt, gleicherweise auf die Erzeug- nisse des Bodens und der Judustrie der Staaten Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich, welche mit österreichischen Handelsschiffen aus

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der Gegenstand fein glücklih gewählterz er ist für malerische Darstellung nicht eben geeignet. Die Handlung zwischen den beiden anwesenden Per- sonen is zwar an si sehr einfahz aber in Beiden muß ein Sturm von Empfindungen, eine Welt innerer Erregtheit herrschen. Da erscheint die Malerei zu arm, und das Unpassende, dergleichen innere Seelenzustände bei förperliher Lebensgröße darstellen zu wollen, springt in. die Augen. Elisabeth sigt mit einem stolzen ruhigen Gesicht daz nur die über der Feder geschlossene Rechte- deutet auf innere Aufregung. Gleichwohl wollen wir sie noh cher gelten lassen, als Davison, welcher etwas verdrosseu drein schaut. Hätte ‘der Maler da er sich doch an Schiller gehalten zu ha- ben scbeint die Abschiedsscene der Stuart von ihrer Dienerschaft oder ihren Todesgang gemalt, \o würde sich ihm mehr äußerliche Handlung dargeboten haben, und die Wahl wäre jedenfalls glücklicher gewesen.

„Der große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin“ von Adolf Eybel (Nr. 189) gehört zu den besten historischen Bildern unserer dies- jährigen Ausstellung. Vorsprengend auf einem braunen Rosse, mit dem Gesicht zu uns gewandt, erblicken wir den Kurfürsten in der Mitte des Bil- des. Jhm folgen seine tapferen Soldaten, von denen die nächsten nicht ohne Entscyen auf den Stallmeister Froben blicken, der so eben an der Seite des Fürsten im Vordergrunde tödtlich getroffen niedergestürzt ist, Der Kurfürst scheint den Schmerz über den plöglich erlittenen Berlust des Freun- des gewaltsam zurückzudrängen und ihm die Entscheidung des Moments niht zum Opfer bringen zu wollen. Wir würden die Wirkung des Bildes, die hauptsächlih in dem heldenmäßigen Vordringen beruhen soll, keines- weges für gefährdet halten, wenn wir den Fürsten mit dem Ausdruck na- türlicher Theilnahme begabt sähen, welche sih z. B. in den Zügen der vor- dersten ras dahersprengenden Krieger ausspricht. Die feindlihen Soldaten erscheinen in der Färbung nicht entfernt genug, während entferntere Figu- ren mitunter größer erscheinen, als nähere, so daß man zu keiner recht kla- ren-Einsicht über die Stellung des Feindes gelangt. Diescs soll indessen die Anerkennung nicht chmälern, die wir willig dem gesunden, lebensvollen Vortrage und der vorzüglichen Technik, die in der Arbeit herrscht, gezollt haben, Namentlich i in der Reitergruppe hinter dem Fürsten so viel Wahr- heit und Leben, daß sie uns ganz einnimmt. Wir wünschen dem talent- vollen Künstler noch öfter auf dem Felde historischer Darstellungen zu be- gegnen, da wir uns von ihm gewiß noch manche gediegene Sachen ver- E A Ilan zumal wenn er auch in der Wahl seiner Stoffe glü-

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Natale Schiavone ín Venedig, der in der Darstellung von hal- ben, meistens weiblichen, oft unbefkleideten Figuren und sehr lebendigen Portraits excellirt, hat eine Reihe von Brustbildern eingesandt, die leider wegen später Ankunft meist mit etwas zu hoch gelegenen Pläpen vorlieb nehme: mußten, was ihnen manchen Blick, den sie verdienen, entzogen ha- ben mag. Die Bezeichnungen, unter denen wir die Bilder im Katalog aufgezeichnet finden, sind für uns ziemlich gleichgültig. Wir betrachten sie ‘als: bloße Ueberschristen, die natürlich mitunter übel oder doch minder glück-

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den Staaten Sr. Kaiserl. Majestät in sene Sr, Majestät des Königs eingeführt werden, ausgedehnt werden soll. Die Bestimmungen des gegenwärtigen Vertrages sollen jedoch auf die Küstenschifffahrt oder Kabotage, welche in jedem der beiden Länder von einem zum anderen Hafen geschieht, um mit Segel- oder Dampfschiffen den Transport von Personen, Waaren und Handelsgegenständen zu bewerkstelligen, niht angewendet werden, da diese Art von Transport in beiden Ländern den National - Schiffen ausshließend vorbehalten is. Der gegenwärtige Vertrag soll für den Zeitraum von aht Jahren von dem Tage der Auswechselung der Ratificationen Kraft und Gel- tung haben. Wenn nah dem Termine von aht Jahren nicht \e hs Monate früher die Kündigung der Fortdauer des gegenwärtigen Ver= trages stattgefunden, soll dessen Gültigkeit von Jahr zu Jahr fort- dauern, bis einer der beiden fontrahirenden Theile dem anderen sechs Monate früher seine Absicht angezeigt haben wird, denselben aufhö- ren zu lassen.

(A. Z.) Herr E. von Schwarzer, Haupt-Redactenr der Jour- nale des Oesterr. Lloyd, is aus Auftrag des Lloyd auf einer Reise nah Belgien und England begriffen, um die Verzögerungen, welche die Expedition der jüngsten ostindishen Ueberlandpost auf dem Wege von Mannheim bis Köln, namentli aber von Köln nach Ostende, erlitten, an Ort und Stelle zu untersuchen und die Hindernisse für die gegen Ende dieses Monats zu erwartende weitere Probefahrt aus dem Wege zu räumen, während Herr Waghorn in Malta sih besin- det, um für möglichst beschleunigte Förderung zur See zu sorgen. Noh ist der Durchschnitt der bisherigen Probefahrten weit zu Gunsten von Triest, und wenn Leßteres auch bei der jüngsten Fahrt in einem kleinen Nachtheil blieb, so ist doch hergestellt, daß dieses Zurückbleiben nur dadurch veranlaßt wurde, daß der betreffende Courier von Köln bis Ostende 32 Stunden brauchte, während er mit einem Extrazug diese Strecke ‘in 8 Stunden hätte zurücklegen können. Von Seiten der deutschen Posten is aaf den bisherigen Probefahrten mit größter Zuvorkommenheit und freundlihster Bereitwilligkeit Alles geschehen, was die Erreichung des ganz Deutschland interessirenden Zweckes fördern fonnte, Die französischen Voraussagungen, daß mit Eintritt der s{hlimmeren Jahreszeit die deutshen Gebirgéstraßen unersteigliche Hindernisse entgegenstellen würden, haben sich bis jeßt nicht erfüllt; im Gegentheil haben wir eben in der leßten Zeit erlebt, daß Wassser- Verheerungen auf den französishen Straßen größere Post- Unter= brechungen veranlaßt haben, als dies in Tyrol, Vorarlberg, Steyer-= mark und im bayerischen Hochlande der Fall war. Wenn nicht ein unbedingter Vorzug vor der marseiller Route, wird jedenfalls der gleihe Werth der triester sih zeigen, und rechnet man die politischen Gründe hinzu, so wird jür die deutshe Reute die Waage sinken müssen, da England fonst seinen Postverkehr mit Judien in die Hände und die Wilikür seines Rivalen gegeben hätte. Schon haben die bis= herigen Wettfahrten bewirkt, daß die Ueberlandpost über Marseille fünf bis sehs Tage früher als sonst in England eintraf.

Frankrei. 9.

Paris, 17. Nov. Jun einer am 13ten d. im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten gehaltenen Minister - Versammlung hat Herr Guizot seinen Kollegen den Entwurf der Antwort mitgetheilt, welche er auf die ihm vor 8 Tagen durch Lord Normanby vorgelesene lange Note Lord Palmerston's abgefaßt. Diese Antwort, welche die vollkommene Zustimmung aller zu Paris anwesenden Minister erhal= ten haben soll, wurde Abends an den König abgesandt, damit dieser die ihm geeignet scheinenden Veränderungen darin vornehme.

Die legitimistishen Blätter enthalten? ein neues Schreiben des Herzogs von Bordeaux aus Frohsdorf vom 30. Oktober, worin er in Betracht der Theuerung und zum Bewcis seiner Theilnahme an dem Geschick des Vaterlandes, so wie des Wunsches, seine Vermäh- lung durch Wohlthätigkeit zu einer sreudigen Erinnerung für die Ar= men zu machen, die Errichtung von Arbeits - Anstalten im wohlthäti=- gen Sinne auf scinen Gütern zu Chambord dem Marquis von Pa- storet aufträgt. Das Schreiben des Herzogs lautet :

„Frohsdorf, 30, Ott. wisscn, daß ih besonders durch Unterstügung der dürftigen Klasse die glück- lihe Epoche meiner Heirath zu bezeihnen und der göttlichen Vorsehung da- für zu daufen wünsche, daß sie die Hindernisse, die sich derselben bisher entgegengestellt, beseitigt hat. zu leben, kann ih gegen die Leiden des Vaterlandes nie gefühlles sein,

ten Befürchtungen, welche dieselbe sür den bevorstehenden Winter cinflößt, habe ih darüber nabgedact, wie ih zur Adhülfe des allgemeinen Elends etwas beitragen fönnte, Es hat mir geschienen, daß die beste Verwendung

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lich gewählt werden mögen, wie das bei Nr. 1785 der Fall i, wo wir eine „„Zerstreute‘“ finden sollen, aber bekennen müssen, daß das Zeistreutsein nicht eben der vorherrschende Ausdruck in dem Kopfe ist, Genag, wir er- freuen uns an dem schönen Frauenbilde mit dem in die Weite blickenden, erhobenen Auge, Ein bestimmter, zu Tage gelegter Charakter spricht uns freilih noch mehr an und weckt größeres Juteresse, So in dem Bilde, welches „Anrufung“ betitelt ist (Nr. 1786). Wir sehen ein junges Mäd- cen, welches in einem großen Buche liest, das sie vor sich auf dem Schooße hält. Sie wird ctwa angerufen und blickt auf mit dem noch nicht ver- wishten Ausdrucke, den das cben Gelesene aus dem Gesichte hervorgerufen hat, Man könnte diefes Bild aber auch z, B. „Selbstunterbrehung““ nen- nen und meinen, der lieblihe Kopf blicke auf, um uns zu Theilnehmern an dem eben Gelesenen zu machen. Passender sind die Benennungen der übri- gen drei Bildnisse. Die „Trauernde““ (Nr. 1783) hat sich, warz geklei- det, mit dem einen Arm, dessen Hand wenige Blumen der Erinnerung hält, auf einen Denlkstein gelehnt, Bäume im Hintergrunde lassen auf einen Kirchhof schließen, Der Kopf ist gesenkt und zeigt die tiefste Melancholie in den regelmäßigen und shönen Zügen. Im Ausdruck is dieses Bild das vorzüglichste. Anch sind Arme und Hände vortrefflich modellirt. Ley- teres können wir weniger sagen von den’ gefalteten Händen der „Betenden““ (Nr. 1784), Auch ihr Hals is cin wenig flah, Dagegen sind die Züge der fromm und gläubig nah oben Blickenden wieder überaus innig und redend. Auch der „Taxirer‘“ (Nr, 1787) hat fehr charakteristische, sprechende Mienen, Er is ein bärtiger Alter, der in gehöriger Schweite cinen De- mantring hält und dazu ein prüfendes, recht erfahrungsbewährtes Gesicht macht. Das Bild is in bräunlihem kräftigen Ton gehal¿en und macht einen guten Eindruck.

Unter den Landschaften müssen wir noch deren drei hervorheben, von denen zwei ziemliche große dem Süden, eine kleinere aber dem falten Nor- den angehören. Jene sind „die Ansicht der Propyläen auf der Akropolis in Athen“ 2c, ven Herman Kregschmer (Nr. 481), und die „Ansicht des Tempels des olympischen Jupiter zu Athen“, von Albert Eichhorn (Nr, 1647). Beide zeichnen ih durh den wohlgetroffenen südlichen Ton der Beleuchtung aus, welche indessen bei dem erstgenannten Bilde noch glutvoller strahlt, als in dem leyteren, Dieses dagegen hat eine mehr malerische Auffassing für sid, Und was dabei so angenehm berührt, ist, daß darüber die höchst interessante Architektur nicht veruachlässigt, sondern rihtig und getreu wiedergegeben is, \o daß den Kenner antiker Trümmer die sorgfältige Genauigkeit angenehm überrascht. Es fehlt diese freilich auch bei den Piopyläen nihtz aber der Anblick dieser kostbaren Reste gewährt we- gen der verunzierenden modernen Baulichkeiten keinen so reinen Genuß, wie man von den nur von den Schwingen der Zeit berührten Ruinen des Zeustempels hat. 2

Die „Winter - Landschast““ von van Haanen (Nr. 1742) is eine lihte Stelle im Walde, zu der erst wenige Fußtritte in den frishgefallenen Schnee den Weg bahnen. Landlente sind beim Holze beschäftigt, Die

Mein Herr Marquis von Pastoret, Sie | 1 rg 1 | Gemüthern herrsche. Der Hauptgrund dieser sei in der Unzufriedenheit

| auch hätten die Repräsentanten der drei Großmächte, welche die

! Auch die Beglückwünschungen des neapolitanischen Botschafters, Ÿ

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| das beweise, daß der Gedanke aller Regierungen fortwährend das Ÿ

| l übe nur fönne man \sich überreden, daß die allgemeinen Obgleich gezwungen, auf fremdem Boden | R Se 1M d b g

Bei dem Gedanken an die Theurung des Lebensmittel und an die gerech- Lord Palmerston fortwährend behaupten sehe, England sei eine Ÿ

der Summen, über die ich verfügen kann, darin bestände, in Chamber den Forsten, die Uns noch gehören, Mildthätigkeits-Werkstätten zu errichten , den armen Einwohnern dieser Gegend Arbeit für den nächsten Winter sichen ihnen somít die Mittel bieten, für ihre und ihrer Familien Bedürfnis, sorgen. Jch beauftrage Sie also, die nöthigen Maßnahmen für Au rung cines Planes zu treffen, den ih gern über ganz Franfreih q dehnt schen möhte. Jch meinerseits werde mich glücklich \chäyen Loos unglülicher Franzosen gemildert zu haben, die durch ihre bes Lage doppeltes Anrecht auf meine Theilnahme haben. Genehmigen 6; (gez.) Heinri h.“ i :

General Lamoricière is von Paris abgereist, um si naj

gerien zu begeben und sein Kommando in Oran wieder zy j nehmen. Der Courrier français sagt : „Dem Gebrauche gemäß, tifizirte die Regierung allen Höfen, also auch dem englischen, die rath Montpensier’s. Lord Palmerston aber hat nicht allein nig den üblichen Glückwünschen geantwortet, sondern niht einma Empfang des Notificationsschreibens angezeigt.“ i

Die Presse i verwundert darüber, daß man ihr drof, Bevorworten einer Tripel-Allianz Frankreihs mit Rußland un) Vereinigten Staaten in England für den Ausdruck des Wuns; nommen, der französische Hof wolle sich der britischen Allian entledigen.

Die Quotidienne antwortet dem Journal des auf seinen Artikel über die Heirath des Herzogs von Bordeay giebt demselben die Bedeutung eines Zeugnisses für das Q welches diese Vermählung besipt.

Der Constitutionnel bemerkte vor einigen Tagen, di Regierung sich wohl niht auf cine Expedition gegen Maday einlassen werde, wie von anderer Seite behauptet worden war, schreibt dieses Blatt, daß seine Vermuthung sih bestätigen wer) ein Theil der Kriegsschisfe von der Station Bourbon, wie ma nehme, nah Europa zurückberufen worden,

land würden au jeßt sis nicht ändern, die Lage der beiden ider einauder gegenüber dieselbe bleiben, wenn niht England durh-

das Gegentheil wolle, Es frage sih nur, ob es Lord Palmer- n gelingen werde, sein Land zu irriger Meinung zu verleiten : in ser Frage liege großentheils die Entscheidung "der Zukunft. assionirte sich England wirkli für die spanishéèn Angelegenheiten, qubte es wirklih, einen wahren Nachtheil erlitten zu haben, dann nte allerdings die Gereiztheit Lord Palmerston's ansteckend wer-

¡gs von den Tories nicht nur feinen Widerspruch, sondern sogar stand erfahren würden, Aber von diesem Austausche von Freund- gstsdiensten in einer besonderen Frage (eine Anspielung auf die jerstüßung, welche Sir Robert Peel von Lord John Russell und en Freunden in der fommerziellen Reform erhielt) sei noch weit einer Einmüthigkeit in der Nation, welche in freien Untern allein oße Entschlüsse, außerordentliche Umschwünge in der Politik erlaube. x einem Jahrhundert hätten Whigs und Tories in England allein dur ihr ebergewiht über Krieg und Frieden entschieden ; jebt er sei dem a ders geworden, jeßt sei eine neue beträchtliche aht hinzuçgctommen, mit der man abrechnen müsse. England habe zt seine reichen und mächtigen Mittelklassen, ohne die Zustimmung ser wäre es jeßt in England so wenig als in Franfreih mehr ali, Krieg zu führen, weil diese Klassen in beiden Ländern die yilihen Lebens - Jnteressen repräsentiren. Darin liege die wahre sirgschaft für den europäischen Frieden. Dieser Einfluß der Mittel= sen in England habe sich namentlich in den legten Jahren bei Verwickelungen mit den Vereinigten Staaten gezeigt. Die Be= werden Englands hätten mehrmals beinahe zur Aussicht auf Krieg ührt, den die Aristokratie, hätte sie allein die Macht besessen, wobl ch unternommen haben würde. Aber die Mittelklassen, welche des nzen Handels und in unausbleiblicher Folge davon auh der gan- n auswärtigen Politik Meister seien, widerstanden , und in Anbe= Wacht ihrer Juteressen mußte die englische Regierung den Streitfra= n eine fciedlihe Lösung geben. Ob man nun glaube, daß man sich der City von London, zu Liverpool, Manqest:x viel um die Doppel= rath und die Unzufriedenheit Lord Palmerston's kümmere? Das gische Volk in seinem gesunden Sinne lasse wahre Bedeutung der Dinge täuschen. Aus diesen Gründen ist Revue der Ueberzeugung, daß es Lord Palmerston nicht gelin= n werde, seine besonderen Beschwerden zu der Höhe einer nationa=-

zog und. die Herzogin von Montpensier zu beglückwünschen, Frage zu erheben ; aber eben so wenig tritt sie den Hoffnungen Revue des deux Mondes versichert, es sei ein Jrrthum, zu (Mnderer auf einen nahen Fall Lord Palmerston's bei, Jn einem Jahre ben, der Botschafter habe auf ausdrüliche Befehle seiner Regirserde die Majoritätê-Frage zwischen Whigs und Tories durch allgemeine hin so gehandelt. Derselbe habe nur, allgemeinen Justructionen g ahlen in England entschieden werden. Daher würden die bedeutendsten so sih verhalten zu müssen geglaubt, „die ihm ohne Zweifel die (ivalen Lord J, Russell's fortfahren, si auf der Seite zu halten, Zurückhaltung vorschrieben in Allem , was auf die Angelegen\ie Probe-Periode abwarten. Bis dahin habe das Kabinet keine Spaniens Bezug hat,“ Er habe seinen Jrrthum bald e1fani deren Nebenbuhler zu fürchten, als Lord Stanley, Lord G. Ben- mit vollkommener Courtoisie wirder gut gemacht, denn es hahe ck und den Herzog von Richmont. Diese Konkurrenz aber sei bei dieser Gelegenheit für das diplomatische Corps in der lt sehr furhtbar, Lord Palmeiston habe daher noch eine ziemlich darum gehandelt, einer neuen Prinzessin der Königlichen Famili: ge Zukunft als Minister vor si, um hein jeßiges Verfahren fort= Huldigung darzubringen. Und mit dieser Vorstellung hätten din zu können und Gelegenheit zur Vergeltung gegen Frankreich litishen Schwierigkeiten durchaus nichts zu schaffen gehabt. 2 schen und zu finden, Er sei jeßt, wie man höre, vorzüglich mit ] bereitung seiner Vertheidigung beschäftigt, um seine Verantwart= hleit in der spanischen Frage ficherzustellenz exr ziehe in allen

= Paris, 16. Nov. Bei der besonderen Bedeutung, u in der neuesten Zeit die politischen Mittheilungen der R e vue | deux Mondes gewonnen haben, glaube ich Jhnen auch wh heute crschienenen Hefte derselben das Wichtigste mittheilen 4 n sen, Der erste Punkt, den sie in ihrer Chronik der legten Uy bespricht, is die Abwesenheit des Lord Normanby von der neulid Aufwartung des diplomatischen Corps in den Tuilericen, um denh

gierung der Königin Jsabella noch niht anerfaunt habeu, au Beglückwünschung des neuvermählten Paares Theil nebmen fönnen,

von Kisseleff, der russishe Geschäftoträger, habe den Herzog von M effe, | i gi : ee cIebdalt bACUNII M: über seine glänzende Reise in SpanFflt als Vermittler gedient habe zwishen den Whigs und Lord

und seine Worte hätten Sensation erregt im diplomatischen Co herdeen, Namentlich und hauptsächlich im Hinblicke auf das Parla= ent \heine er seine leßte Antwort auf die Note des Herrn Guizot u 5. Oktober abgefaßt zu haben. Diese enthalte eine außerordentlich ge Auseinandersegung der Thatsachen und Daten seit Anbeginn Frage. Es sei eine Art von Faktum, welches Lord Palmerston \ dia Tisch des Hauses der Gemeinen niederlegen zu können be- elt habe. Der Ton seiner Note sei bitter. Es frage \ich nun, j welher Gelegenheit der edle Lord von Worten zu Thatsachen hergehen wolle, Bei seinem Amteë- Antritt habe er mit der Ver= herung seines Wunsches guter Freundschaft mit Frankreich die Er= ärung verbunden, daß in Spanien und Griechenland die englische olitif ihre gesonderte Bahn verfolgen wolle. Ju Spanien sei er n unterlegen: um so ernster werde daher die Lage für das Mini= rium Kolettis und die französishe Diplomatie in Griehenland, und i so wahsamer müsse also auch die französische Regiecung dort sein. jeßigen Augenblicke könne Frankreich an Niemanden Konzessionen aen, von Niemanden welche verlangen. Die Gesinnungen Curopa's, anfreih gegenüber, scien aber freundlih, davon habe Lord Pal= rsion sich überzeugen können.

als Autorität in England gelte, auch in der leßten

zogs von Serra Capriola, die Revue des deux Mondes rakterisirt sie als pleines de bon gout hätten den Beyotis geben, daß er nicht durch cine falte Zurückhaltung habe an den legen wollen, als gedenfe er der Unterhandlungen, in welde Name des Grafen von Trapani lange gemischt gewesen sei,

Détails, die allgemeine Physiognomie der diplomatischen Velt, à

dürfniß, die Aufrechthaltung des Friedens sei, Dessenungeachtet ge aber die Revue zu, daß eine gewisse Besorgniß und Unruhe in

englishen Kabinets über die Dopp?lvermählung in Spanien zu su

dingungen des europäischen Friedens nicht geändert seien, wenn 1

leidigung widerfahren. Frankreich habe aber in der ganzen 6 feine andere Absicht haben können, als sein Recht zu verthei ohne einen Verbündeten zu verleßen. Frankreichs Gesinnungen

zu bezichen, die englische, wie die indische und chinesische, namentlich anufafturwaaren, deren Werth von Geshmack und Mode abhängt; in dlonialwaaren fönnen auch kleinere Pläge bedeutende Geschäste mahen, e z. B. Flensburg, doch is Hamburgs Umsay in Rohprodutten immer A sehr bedeutend; die Holländer faufen dänisches Getraide in Hamburg, o der Commissionair nur eine Probe aufweist, worauf das Getraide, ohne M nah Hamburg gekommen zu sein, von Dänemark aus auf Anordnung

d Commissionaûrs nach Holland verschifft wird. “Dänemarks geographische estaltung in Juseln oder länglichen Halbinseln läßt nur klein e Handels- dle auftommen, der Anbau is zerstücfelt und eine Konzentrirung unmög- h) Schweden und Noiwegen sind fast durdweg gebirgig, mithin fehlen großen Fluß-Systeme, die Ebenen und Handels-Verbindungen im Jn- inz; statt dessen ergießen sich eine Menge kleiner Flüsse ins Meer, an len Mündungen eben so viel klcine Hasfenorte liegen. Man sicht, daß t diese Länder es zu keinem Handels-Centrum bringen können und daher Hamburg angewiesen sind. Jn dieser Stadt \igt eine perpetuirliche Immission, welche auf alle Bewegungen und Bedürfnisse ihres mächtigen ndels achtet und jede Aenderung in der merkantilen und Zoll - Geseyge- ng binnen drei Wochen bei den betreffenden Behörden durhführen und die Verwaltung aufnehmen lassen ka .n.

Hamburgs Gebäude werden nah dem Brande aus Stein aufgeführt. J waren sie fast durhweg, wie überhaupt im Norden, hölzern, da- d M furhibaren Feuersbrünste, welche Hamburg, Kopenhagen, Bergen keis oôfau in Asche legten, Endlich hat die Geseÿgebung den Bau mit | en im ganzen No1den erzwungen, Doch stehen auch noch in Hamburg le hölzerne Gebäude, Gott gebe nicht, als Futter für eine neue Feuersbrunst, e fingestärzten alten Thürme wisl die Stadt wieder aufbauen, doch meint (8 daß wir einer thurmlosen Zeit entgegengehen, da die alten Bauwerke i: er mehr verfallen, Er hat sich auf seinen Reisen im Norden mch:ere gf alter Thürme verzeichnet, die abgetragen waren oder es werden it n, ohne wieder errichtet zu werden, Die Aussicht auf diese thurmlose E o eine sehr ódez die Landschaft würde eine ihrer Zierden verlieren,

a0 die Städte, wenn sie sich je erfüllen sollte. i bi e Betrachtung, daß die ehemaligen Provinzen des deutschen Reiches r en in der Krone ihrer neuen Herrscher seien, stimmt Herrn Kohl é u nicht trübez er versichert sehr heiter, daß Schleswig und Lauen- g H einträglichste Theil der dänischen La:de seien, daß das fkleine

ndurg mit seinen 22 Quadratmeilen so viel einbringe, als das König- Fovine r den, für das es eingetausht wurde; daß die deutschen Ostsee- Ado e die slamländischen, das Elsaß die herrlichsten Bestandtheile Ruß-

D elgiens und Frankreichs bilden. :

Wegs dänische Eisenbahn - System hat zuerst in den deutschen Landen vegf ld Se Mlagen;z jeßt baut man an der Bahn von Kopenhagen nah euts dla quer darh Seeland. Durch diese Bahnen wird Dänemark mit in “en innig verknüpst unv folglich von Schweden und Norwegen ge- V êren eoupirtes Terrain Schienenwege unmöglich macht, Die däni-

ahnen bieten keine Schwierigkeiten dar: auf der Strecke von Ham-

Luft is heiter und kalt, und ihr Ton, so wie der der erFarrten Natur

haupt, ist, bei einec tüchtigen Technik, an dem Vilde schr zu loben, Jn unserem nächsten Artikel werden wir zu den Werken der

übergehen. %

Zur Neise- Literatur.

Reisen in Dänemark und den Herzogthümern Sd wig und Holstein, Von J+ G. Kohl. Zwei G Leipzig, bei F. A. Brockhaus, 1846.

Herr Kohl hat eine Unermüdlichfeit im Reisen und im Schreibet, in der That zu bewundern ist, Schade nur, daß diese Art der T mit der Zeit einen fast industriellen Charakter annimmt: er reist zu) und schreibt zu viel, Bei der ungemeinen Leichtigkeit, zu reisen, wel Eisenbahnen gewähren, gehen Hunderte dieselbe Route, die er gega:! und es entsteht dadurh an den Reisebeschreiber die Anforderung, * nur sagt, was nicht Jedermann sagen kann. Wer jeyt nach a geht, benugt auch die Eisenbahnen nach Kiel und Rendsburg und hit daselbst vielleicht länger auf, als Herr Kohl; Viele von denen, die L münde und Rügen besuchen, machen mit dem Dampfboot einen 4 nah Kopenhagen und gehen auch in Thorwaldsen's Museum. nicht gut, wenn alle diese Leute das Tagebuch ihrer Reise druen L Nun feht freilih Herr Kohl als Re.sender von Fach und Routine ze:er Zeit mehr, als viele Anderez aber das darf ihn nicht zu eint Seiten langen Ausführlichkeit verführen, in der er nicht blos sehr brel zählt, was er gesehen und gehört hat, sondern auch, was er get! gf hätte, aber leider nit gesehen hat. Wenn man sein Buch liest, winnt man die Vorstellung eines Mannes, der sehr behaglich auf de napé liegt oder in der Stube auf- und abgeht und dabei diktirt, di Schreiber nicht wciß, wie er folgen soll. Es wäre gewiß scinem Rult dem Vortheil seines neuen Verlegers nüglicher, weun er sich kürzer mehr den Extrakt der Studien und des Geschcnen gäbe. Unseren, wird es gleichwohl willkommen sein, einige Mittheilungen aus den ! santeren Partieen des Werkes zu erhalten.

Herr Kohl reist von Hamburg aus, dem Hauptort für den \fkandinavischer Produkte, ‘dem natürliben Stapelplag für alle Waarl Westens und des Nordens. Der Neid der Dänen gegen die ede Hamburgs i eben so ungerecht als vergeblih; denn es wäre unm? durch Bevorzugung einer dänischen Secstadt eine gleiche Bedeutung zl leihen. Die jahrhundertlange Handels-Praxis der Hamburger, der I menfluß von Waaren und Menschen, die Erleichterung des Berkchtt, niedrige Zölle, Wechselrecht, wohlthätige Handels-Usançen, Banken, let Fuhrleute, Mäkler und was sonst den Handel erleichtert —- das Alle Vortheile, die sich nicht so plöpylih auf einen anderen Ort übertra Durch die Konkurrenz is in Hamburg jede Waare am billigsten und !

Die Revue giebt von neuem zu, daß in dieser Sache die '

sich nicht leicht über

nften Lord Clarendon zu Rathe, der in Allem, was Spanien bes -

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Großbritanien und Irland.

London, 16. Nov. Vorgestern hielt die Königin in Windsor- Stloß eine Geheime Raths - Sißung, und heute versammeln sich sämmtliche Kabinets-Mitglieder zu einem Ministerrath.

Die Gesandten Oesterreihs, Rußlands und Preußens hatten in den leßten Tagen häufige Privat-Konferenzen mit Lord Palmerston.

Die Morning Chronicle, das Hauptblatt der Whigs, sagt über die Umgestaltung der Verwaltung des Herzogthums Lancaster Folgendes: „Die Morning Pos von gestern enthielt einen Ar- tikel, worin gemeldet wurde, daß die Geschäfte des Herzogthums Lancaster von einer Behörde von Kommissarien verwaltet werden sollten, welhe aus dem Grafen Spencer, dem Grafen von Lincoln, Sir J. Graham und dem Grafen von Hardwicke bestände. Es ist \hon einige Zeit für sehr zweckmäßig gehalten worden, daß eine beständige Behörde für die Verwaltung des Eigenthums der Krone in dem Herzogthume Lancaster errihtet würde. Wenn wir nicht irren, besteht eine ähnlihe Anordnung bereits für die Verwaltung der Grundbesißungen in dem Herzogthume Cornwall. Die politi= schen Geschäfte und das Patronat des Herzogthums bleiben jedoch nah wie vor bei dem Kanzler ‘von Lancaster. Die Schlüsse, welche die Morning Post aus der neuen Anordnung zu ziehen sucht, werden daher schon kaum durch die Thatsachen verbürgt. Aber wenn dies Alles auch nicht der Fall wäre; wenn auh die Er=- nennungen mehr einen politischen Charakter hätten, als ihnen mit Recht zugeschrieben werden fann; so möchten wir doch wenig- stens daran zweifeln, ob das Land im Ganzen in einer oder der anderen Weise das besondere Jnteresse an dieser Angelegen- heit nehmen möchte, welhes die Morning Post zu erwarten scheint .… . Das Land ist \o ganz durchdrungen von der Ansicht der praktishen Unwichtigkeit der Unterscheidung zwischen Konser- vatismus und Whiggismusz; es bekümmert sih so wenig um die bloßen Personalien der offiziellen Rollen; es is so frei von allem tiefen parteilihen Haß oder Zuneigung, Vorurtheilen oder Begün- stigungen; es wünscht so dringend, daß diejenigen in Dienste treten, welche die größte Geschiflihkeit und Neigung haben, ihm zu dienen; daß der gemeldete Wiedereintritt einiger der geschicktesten Männer des früheren Ministeriums in die Verwaltung ihm die natürlichste Sache von der Welt scheinen wird.“

Jn Bezug auf die in Liverpool wegen Herabseßung der Thee-= Zölle gebildete Gesellshaft enthält der Expreß heute einen Artikel, worin die beiden gewöhnlich gegen die Herabseßung vorgebrachten Einwürfe zu großer Ausfall in den Staats-Einkünften und wahr=- \cheinlihes, durch den Mehrverbrauh hervorgerufenes Steigen der Theepreise widerlegt werden. Jeßt werden 100—-150 pCt. Zoll von den feineren und 300— 400 pCt, von den geringeren, für die arbeitenden Klassen bestimmten Theesorten erhoben. Durch eine Er- leichterung der leßteren namentlich werde die Mehreinsuhr des Thees den Ausfall in der Zoll-Einnahme größtentheils decken, während an- derentheils durch größeren Zuckerverbrauh sich das Gleichgewicht in den Staats-Einkünften voUständig herstellen werde. Wegen des Steigens der Theepreise auf den cinesischen Märkten dürfe man un- bescrgt seinz Großbritanien verbrauche jeßt 3 pCt, der chinesischen Thee-Production;z die lebtere lasse sih fast bis ins Unendliche vermch- renz verdopple sich nun auch der Verbrauch in Großbritanien, so würden diese 6 pCt, für China, im Vergleich zum Gesammt - Ver- brau, wenig bedeuten. Dr, Morrison habe nah einem offiziellen cinesishen Census vom Jahre 1825 die Einwohnerzahl Chinas auf 352,866,012 angegeben z seit dieser Zeit müsse sie noch beträchtlich zugenommen haben. Rechne man nur 4 Pjsund Thee jährlih auf die Person in einem Lande wie China, wo Thee das allgemeine Ge= tränk sei, während auf der Jnsel Jersey bei dem dortigen niedrigen Zolle 5 Pfund jährlich auf die Person kommen, so stelle sicch da nah jener ersten eher zu geringen als zu hohen Annahme die Thee-Con- sumtion der Chinesen selbs jährlich auf... 1,411,464,048 Pfd.

die Ausfuhr nach

Großbritanien und Jrland jährlih............. 57,984,561 » den Vereinigten Staaten eeres 18,502,148 » C E I De d Ed 2,000,000 » Hamburg, Bremen, Dänemark, Schweden 2c. 3,000,000 » Sydney und Australien eeres 4,000,000 » Spanien und Frankreih A 2,000,000 »

1,503,350,157 P\d. Hierbei is ganz vou den bedeutenden Ausfuhren nah Tanquin, Cochin-China, Cambadscha, Siam, den Philippinen, Borneo 2c, ab-

gesehen.

burg nach Kiel war die Austrocknung eines Morastes die einzige. Jn kur- zer Zeit wird man also statt auf der Hamburg- Kopenhagener Chaussee die- selbe Route mit Dampf reisen.

Freilih wünschen die Dänen, um nicht mit Deutschland allzu innig zu verschmelzen, statt der Längenbahnen Querbahnen von der Nordsec- zur Oîtsce - Küste. Kobl bemeift aber sehr richtig, daß, woll!e man die Quer- bahnen zuerst bauen, man zuerst die Zweige und dann den Stamm des Baumes formte. Die Längenbahnen würden später doch nothwendig wer- den, um nur die Querbahnen zu halten.

Die ganze cimbrische Halbinsel is auf der Ostfüste mit Buchenwaldun- gen bedeckt, auf der Westküste sandiges Dünenland, in der Mitte Haide- land, Die Buche ist der das Land charakterisirende, von den Dichtern als sein Emblem besungene Baum. Einige Etymologen haben zwar das Wort „Dänemark“ nicht von dem alten Könige Dan, sondern von der Tanne abgeleitet, aber wohl mit Unrecht : Tannen giebt es in Dänemark nur da, wo man sie wie in Schottland und dem nördlichen England künstlih an- gepflanzt hat, Sein Wald ist durhwcg Laubwald: Buchen, Eichen, Lin- den, Eschen, Birken, Weiden u. s. w., die Buche aber herrscht vor, wie auch in dem südlihen Schweden, das mit Dänemark Natur und Klima theilt, Daß die Bube nur auf dem östlichen Küstenstrih der cimbrischen Halbinsel vorkommt, hat seinen Grund in geognosischen Verhältnissen, nämlich in dem Geschiebeihon, der die Hügel des Ostens bildet, und an den die Buche daselbst gebunden scheint. Auf ihm gedeiht sie so herrlich, wie Kohl Aehnliches nur in Ungarn sah, wo die schönsten B achcnfo1 ste freilich uabenugt stehen und nur dazu dienen, um halbwilde Schweine míiz ihrem Abfall zu mästen. |

Den dentschen Herzogthümern Dänemarks fehlt der eigentliche Mittel- punkt, wie ihn Altpreuß.n in Königsberg, Schlesien in Breslau, Elsaß in Straßburg har. Denn in Kiel ist die Universität, das Ober-Appellations-

ericht, der Sig des holsteinishen Ad:ls und der jährliche sogenannte „Um- ch'ag‘’, - auf dem die meisten Geschäfte zwischen Adel und Kaufleuten ab- geschlossen werden ; dagegen residirt der Statthalter in Stleswig, wo auch das General - Kommando und die Regierung beider Herzogthümer ihren Siy haben, desgleichen das Ober-Gericht und die Provinzial-Stände des Herzogthums. Schleswig. Die holsteinishen Stände fommen aber in Jze- hoe zusammen. Altona is die Haupt-Handelsstadt , Rendsburg die vor- nehmste Festung kurz, Alles is zerstreut,

Außer dem niedersächsihen ehtdeutschen Stamme wohnt in der Náhe Kiels das fklcine Völkchen der Probsteier, Nachkommen der alten slavi- schen Wagricr, die das östliche Holstein bewohnten, Jept sind sie alle ger- maniísirt, wie in Mecklenburg, unterscheiden sich aber dur die Bauart {hrer Häuser und ihre Kleidungz auch sind ihre bäuerlichen Verhältnisse weniger entwickelt, als die der ehtdentshen Holsteiner.

Kiel is ein Vorposten deutscher Kultur in Dänemark, wie Straßburg in Frankreih, Dorpat in Rußlandz sie ziehen jedoch aus ihrer Stellung wenig Vortheile für die Wissenschaft des Mutterlandes. Sie sind nämlich vorzugsweise befähigt, uns Deutsche über die Zustände der Länder zu in-

Die Königliche Ackerbau-Gesellshast von Jrland, an deren Prä- sidenten, den Herzog von Leinster, der neuliche Brief Lord John Russell's gerichtet war, hielt vor kurzem eine außerordentlihe Ver- sammlung, bei welcher auch O’Connell zugegen war, Sie hatte zum Zwedck, über einen Antrag zu berathen, welcher die Suspendirung des 1Aten Artikels der Gesellschasts-Statuten verlangte. Dieser Artikel bestimmt, daß die Gesellschast bei ihren Versammlungen niemals po- litishe Fragen erörtern oder sich mit einem Gegenstande beschäftigen will, der vor eins der beiten Parlamentshäuser gebracht werden soll oder einem derselben zur Diskussion vorliegt. Der betreffende Antrag ging dur, obgleih sich von mehreren Seiten Widerspruch erhob. Darauf {lug ein Mitglied vor, die Gesellschast möge si zu einem Comité bilden, um Shritte zu thun, daß über den Umfang, der aus der gegenwärtigen Arbeitsbeschaffung herfließenden Vortheile, wie über die Mängel derselben, genaue Auskunft erlangt und hierauf ein Bericht über die wünschenswerthen Verbesserungen erstattet werde, um dann die gemeinschaftlichen und umfassenden Erfahrungen und Beobachtungen der Gesellschast den betreffenden Behörden von Zeit zu Zeit zur Kenntnißnahme und Berüdcssichtigung vorzulegen.

Die Dailey -New s warnen Lord Palmerston vor einem kom- menden Sturm, der, falls er nicht gerüstet sei, ihn verderben möchte. An ‘dem Donner der englisch - französishen Presse und an dem ultis sen, murmelnden Winde““, der in den Kolonnen der Times zu pfei- fen anfange, seien die Symptome zu erkennen. Wo noch vor einigen Tagen Sonnenschein, fange es an, dunkel zu werden, und bald werde man wohl den alten Donner und Hagel von Tadel gegen ihn los- stürzen sehen.

Demselben Blatte zufolge, hat das Artillerie - Departement die Einführung der Schönbeinshen S-hießbaumwolle im britischen Heere als unzweckmäßig verworfen,

Belgien.

Brüssel, 18. Nov. Der Adreß-Entwurf der Repräsentanten= Kammer is im Ganzen nur ein Wiederhall der Thronrede ; doch is es aufgefallen, daß derselbe auf die Phrase dieser leßteren, „daß die Regierung auch ferner auf die Unterstüßung der Kammer rechne“‘, feine entsprehende Gegenphrase enthält, Herr Rogier hat im Na=- men der Opposition ein Amendement zu dem Paragraphen über das Unterrichtswesen gestellt, Herr von Broukere tadelte das Ministerium, daß es den Preß - Prozeß gegen das Blatt Mephistopheles und andere Spottblätter niht schon frü- her anhängig gemacht habe, Die Minister des Jnuern und der Justiz entschuldigten ihr \pätes Einschreiten damit, daß sie die ge- wöhnliche Milde der Regierung in Preßprozessen erst daun für gefähr= lih gehalten hätt:n, als sie gesehen, daß diese Blätter größere Ver= breitung im ganzen Königreiche fänden und ungewöhnlic;es Aufsehen er- regten. Der eingeleitete Prozeß erstrecke ih indeß mehr auf die Artifel, als gegen die Karikaturen. Herr Berhaegen besprah auch diesen Prozeß, tadelte jedo das Unbestraftbleiben der verübten Ez« zesse gegen die Läden der Herausgeber dieser Blätter. Gleichzeitig griff er die Regierung wegen der Uebergriffe der Geistlichfeit im höheren Unterrichtswesen an und klagte darüber, daß man die Ka- puziner ungestraft betteln lasse, während man andere Bettler gehörig einzusperren wisse.

Schweden und Ülorwegen.

Stoholm, 11. Nov. Se. Majestät sind von einer dritten Seereise nah Norrköping, wo sich, Berichten nah, Prinz August in der Besserung befinden soll, gestern Nachmittag zurückgekehrt, Von der Heimreise des» Prinzen Gustav Oskar, Herzogs von Upland, hat man Nachricht, daß er unter dem von ihm angenommenen Namen eines Grafen von Stjernsund, sammt dem Grafen Hamilton, dur Hamburg gekommen ist.

Dänemark.

Kopenhagen, 16. Nov. Der Herzog von Upland is ange- fommen und wird 8 Tage hier verweilen.

Aus der jept veröffentlihten Rehnungs - Ablage der Bank geht hervor, daß deren Aktiva am 31. Juli d. J, betrugen: 36,309,501 Rbthlr. 31 Sch., darunter: 328,217 Rbthlr. 6 Sch. an Bankhasten in Dänemark und 20,590 Rbthlr, 75 Sh. an Bankhasten in den Herzogthümern ; 6,494,300 Rbthlr. in einer Königlichen Obligation, 346,888 Rbthlr. 33 Sch. an Guthaben bei dem schleswig =- holsteini- hen Bank-Jnstitut in Altona; 8,325,005 Rbthlr. 88 Sch. an Obli- gationen für Darlehen auf Faustpfand ; 2,901,790 Rdthlr. 57 Sh. an Obligationen mit direkter Verpfändung festen

mg

formiren, in denen sie liegen, durch fortlaufende Journale oder Archive, wie es in England das Asiatic Journal für Asien, die Foreign Revoiew für den Kontinent thut. Aber diese Pflicht wird aller Orten versäumt. Das staatsbürgerlihe Magazin Dr, Falt's für Schles- wig-Holstein überscyt und nimmt nur dasjenige Dänische auf, das speziell die Herzogtbümer angeht. Nach scinen Tabellen beträgt die Ausfuhr aus dem Herzogthum Holstein in den Jahren 1833 1838 einen Werth von etwa 42 Millionen Reichsbank-Thalern, von der das Meiste auf Deutsch- land, nur 2 Millionen auf Dänemark kommen, Die Einfuhr betrug wäh- rend derselben Zeit 174 Millionen, wovon 15 Million auf Dänemark kom- men. Demnach verhält sich die Handelsthätigkeit zwischen Holstein und Dänemark und zwischen Holstein und dem Auëlande wie 1:20, Der Ver- fehr zwischen Sachsen und Schlesien , Württemberg und Bayern isst viel bedeutender. (Fortsegung folgt.)

Wien, 9. Nov. Wir haben heute einen durch seine liebenswürdige Persönlichkeit ausgezeichneten, allgemein geachteten Schriftsteller, den Kai- serlichen Hof-Secretair und Konzipisten des geheimen Staats - und Konfe- renz- Rathes, Christoph Kuffnaer, beerdigt, Jm Jahre 1780 in Wien ge- boren, fiel seine Jugend in die literarish auflebende Zeit Joseph's Il. Jm Hause seines Vaters, eines Kaiserlichen Beamten, versammelte sich stets ein Kreis von Kunst - Notabilitäten, unter denen auch Mozart und Haydn, für den er später ein Oratorium: „Die vier leyten Dinge‘“, wie später ein Oratorium „Saul“ für Beethoven dichtete, Beide Meister überraschte der Tod während der Composition, Unter den Klassikern waren es die lateini- \{en, Virgil, Horaz, Ouid, unter den deutschen Hölty, Bürger, Geßner, an denen sein früh erwachtes Talent sich heranbildete, und so mochte es auch kommen, daß si dieses weniger der Gegenwart anschloß und ihn nicht, troy einer schr großen Produktivität, zu jener allgemeinen Popularität gelangen ließ, welche andere minder Gelehrte, aber phantasievolle Kecke vor ihm erreich- ten. Sein erstes Produkt, mit dem er im Jahre 1801 austrat, war ein Roman: „Der Geliebte im Sarge'/z ein zweites war: „Der Bund der Fetten und Magern.““ Mehr wirkte er durch eine metrische Uebersepung des Plautus in 5 Bänden, Wien 1806, Nun folgten in mehr als 30 Bän- den Romane, Erzählungen, historische Auffäge und unter anderen die Trauerspíele „Andromahe“‘, „Cervantes in Algier“‘, „Tarpesja““, „Ulrich von Württemberg““, „dieMinnesänger auf Pa, „„Belisar‘’ und ,„Catilina‘‘, „die Mediceer'‘ u. \. w., die mehr oder weniger Bei all auf dem Hofburg-Theater und dem an der Wien ärndteten. Sein bedeutendstes Werk aber, das ihm einen Ehrenplay in der österreichishen Literaturgeschichte anwei|t, is „Artemidor ín Rom'‘z es is das über Rom und Jtalien, was die Reise des jüngeren Anacharsis über Griechenland is, und zeigt von der Geiehrsamkeit und Bildung des Verfassers. Die Herausgabe seiner gesammelten Werke bei Klang în Wien besorgte der Autor selbst, die leyten Bände sind so eben

im Erscheinen, Kuffner genoß allgemeine Achtung.

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