1846 / 330 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

leer. Fürst Borghese hatte dieser Tage ebenfalls eine große Fete zu Ehren Sr. Heiligkeit in seinem Palaste, und mehrere Kardinäle feier- ten den Possesso in ihren Hotels.

AüLxket

Konstantinopel, 11. Nov. Am 5, November wurde bei der Pforte die Ernennung Schefib Efendi’'s zum Botschafter am Kaiserl. österreihishen Hose und Nafi Esendi’s zum Mitgliede des Reichsraths bekannt gemacht,

Der Minister - Resident der nordamerikanishen Freistaaten, Herr Carr, hatte am 9ten d. M. cine Audienz beim Sultan, in welcher er Sr. Hoheit einen zur Verbesserung der hiesigen Baumwollenzucht von der Pforte verlangten amerikanischen Pflanzer vorzustellen die Ehre hatte.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Luitpold von Bayern hatte, nah den leßten von Syra eingegangenen Nachrichten, den dortigen Hafen auf dem Lloyd - Dampfboote „Jmperatrice“ glücklich und im besten Wohlsein erreiht und nah kurzem Aufenthalte die Weiterreise nach Alexandrien angetreten.

Kör Hüssein Bei, das Haupt der Jusurgenten in Adschara, über dessen endlihe Gefangennehmung vor kurzem vom Statthalter von Trapezunt an die Pforte berihtet wurde, is durch eine Entscheidung des Sultans zur lebenslänglihen Galeerenstrafe verurtheilt worden.

Nathrichten aus Bagdad zufolge, is daselbst der Bruder des Pforten-Dolmetschers, Fuad Efendi, an der Cholera gestorben. Das neulich verbreitete Gerücht, daß diese Krankheit bis Aleppo vorge- drungen sei, scheint sich nicht zu bestätigen und wird selbst von der Regierungs=-Zeitung widerrufen.

Der Stornstein des zwischen Makri Köi und den sicben Thür- men vor kurzem erbauten Eisenschmelzwerkes is vor einigen Tagen eingestürzt und hat dur dea Sturz 52 Arbeiter erschlagen.

Eisenbahnen.

%& Weimar, 23. Nov. Der Eröffnung der Thüringschen Eisenbahn von Weißenfels bis Weimar kann man binnen 14 Ta- en entgegensehen. Die technische Untersuhung der Haltbarkeit der= elben, besonders der Dämme, is von Weißenfels bis Kösen bercits geshehen und wird in einigen Tagen, wo wir zuglei die erste Lofo= motive hier erwarten, vollendet werden. Alle Schienen von hier bis Weißenfels sind gelegt, und der hiesige Bahnhof is zur Er- öffnung der Bahn bereits hergerihtet. Die Hauptschwierigkeit der weiteren Eröffnung derselben bis Eisenah is noh ein sehr tiefer Durchstih in hiesiger Gegend bei Tröbsdorf, durch die Wasserscheide der Jlm und Gera, in welhem über 80,000 Schachtruthen Felsen zu sprengen waren, welche man bis auf etwa 3000 Schachtruthen bewältigt hat und bis Weihnachten vollends zu bewältigen gedenkt ; jeden- falls aber wird die ganze Bahn bis zum 1. April eröffnet werden, da ter Eröffnung sonst weiter keine Schwierigkeiten vorliegen. Unfälle, wie der, daß der hohe Damm bci Apolda eingesunkcn i, kommen wohl bei allen Eisenbahnen, besouders bei solhen Dämmen vor, welche troden aufgeshüttet wurden und noch keinen Regen bekommen haben; dergleihen Schäden sind schnell ausgebessert. Jedenfalls geschieht die Eröffaung erst dann, wenn man die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die Fahrten siher beginnen können.

andels - und Börsen-Uachrichten.

: Verlin, 26. Nov. Anfangs war die Börse heute sehr animirt, und die Course nahmen eine steigende Tendenz an, bis sh durch mehrseitige Ga eine Reaction zeigie und sämmtliche Actien ohne bekannten Grund wichen.

ck= Paris, 21. Nov. Die sogenannten Executionen dauern an der Börse fort, theils uothgedrungen, theils auch freiwillig, Namentlich in den drei lezten Tagen sind deren schr viele vorgekommen. Wenigstens glaubt man, nur diesem Grunde die zahlreichen Verkäufe von Eisenbahn - Actien zuschreiben zu müssen, die sonst allerdings bei dem gegenwärtigen niedrigen Stande dieser Papiere unbegreiflich wären, Denn die Zahl derjenigen, die solche Papiere zum Verkaufe ausbieten, ohne sie wiklih selbst zu beißen, die also blos auf noch weiteres Sinken derselben spckuliren, wird täglich kleiner. Man hai {on mehrere der Hauptspekulauten dieser Art, welce das Geschäst im ausgedehntesten Maßstabe betrciben, bemcift, wie sie allmälig den bereits erzielten Gewinn realisiren und allmälig auh auf ein Wiederemporsteigen der Course sich vorbereiten, nicht sowohl durch feste Käufe, als durch Käufe von Prämien für den 15ten des nächsten Monats , und man bemerkt auch hereits den

Einfluß diescr Operation:n auf den Stand der Course, denn während diese für die festen Käufe seit der Liquidation vom. 15. November sinken, nchmen die Course der Prämie die entgegengeschte Richtung. Dic Liquidation vom 45. November is vorübergegangen , ohne die Hoffnungen zu rechtfertigen, die man von derselben gefaßt hatte. Die Course hobeu sich in Folge der- selben nicht nur nicht, sondern die L'quidation selbs ging sogar zu den nie- drigsten Preisen vor sich, die seit 14 Tagen auf der Börse vorgekommen waren. An der Börse vom 14ten hatte man die Prämien fahren lasseu,

Sckanntmahungen.

[1017] Ste ck bir ie s

Der Handlungsdiener Levy Meyer hat sich, nach Verübung eines nicht unbedeutenden Betruges aus Berlin heimlich entfernt.

Alle Civil- und Militair - Behörden werden daher dienstergebenst ersucht, auf den unten näher signalisir- ten Mever zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle ver- haftea und mit den bei ihm sich vorfindenden Effekten und Geldern unter sicherer Begleitung hierher trans- portiren und an die hiesige Stadtvoigtei - Gefäugniß- Expedition abliefern zu lassen.

Jch versichere die ungesäumte Wiedererstattung der dadurch entstehenden baaren Auslagen und den ver- ehrlihen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts- willfährigkeit.

Berlin, den 21. November 1846.

Der Untersuchun gsrichter der 11. Abtheilung des König- lichen Kriminalgerichts hiesiger Residenz, Kriminalgerihts-Nath

Noerner.

Signalement.

Der 2c, Meyer ist 98 bis 19 Jahr alt, jüdischen Glaubens, aus Kassel gebürtig, 5 Fuß groß, hat dun- kelbraunes Haar, niedrige Stirn, braune Augen, ge- wöhnlihe Nase und Mund, keinen Bart, vollständige Zähne und rundes Kinn. Ucber dem linken Auge ha: Meyer eine Narbe. Die Bekleidung kann nicht an- gegeben weiden.

cingetroffen, hat

O S ce ck le f

Der Dienstlneht und Landwehrmann Johann Friedrih Werner, welcher der Beschädigung srem- den Eigenthums aus Bosheit und der vorsäplichen schweren Körperverlegung mehrerer Menschen angeklagt

1402

und eine große Anzahl von Verkäufern mit Prämie, die ín der Hoffnung auf Erhebung derselben verkauft hatten, wollten nun wieder fest verkaufen oder Prämien auf den 30. November, und dadurh wurde natürlih das Sinken der Course nur noch befördert. Mchrere Journale haben seit eini- gen Tagen mehr oder weniger gewagte Pläne vorgeschlagen, um der Krise ein Ziel zu schen, die in diesem Augenblicke auc hicr an der Börse herrscht. Ohne in eine Erörterung dieser verschiedenen Vorschläge einzugehen, glaube ih do, wäre eines der wirksamsten Mittel, jene Anordnung zurükzunch- men, frast welcher das Syndikat der Wechel-Agenten für die Geschäfte in Eisenbahn - Acticn zwei Liquidationen jeden Monat eingeführt hat. Jene Maßregel war allerdings in der Hoffnung getroff;n worden, daß dadurch dem Uebermaß und zu gewagtem Treiben der Speculation ein Ziel werde geseßt werden; man bezweckte dadurch namentlich, zu verhindern , daß die Differenzen sich auf allzu starke Summen crhöben, indem man die Spekulanten zwang, zweimal monatlich ihre Rechnungen zu regein. Allein die Erfahrung hat mehr als hinreichend gezeigt, daß diesc Maßregel, weit entfernt, die gewünschten Resultate her- oorzubringen, vielmehr selbst der Anlaß vieles Unheils wurde, Die Ge- bühren der Wechsel - Agenten heben dur dieselbe allerdings eine bcträcht- lihe Erhöhung oder eigenilih Vermehrung erfahren , indem man die Spe- fulantcn so nöthigte, jeden Augenblick ihre Operationen entweder von einem Ziel auf das andere übertragen zu lassen, oder zu liquidiren. Diese Ge- bühren der Wechse!-Agenten haben \i dadurch mehr als verdoppelt, und wenn dic so Begünstigten nur mit Widerstreben den Vortheil, den sic jeyt in Händen haben, wieder fahren lassen wollen, so is dies leicht begreiflich. Aber dieselbe Maßregel ist auch der Anlaß zu ciner Menge falscher Specu- lalionen, da zwischen den beiden Liquidationen nicht cin hinreichender Zwi- shenraum von Zeit ist, um irgend eine Operation genau berechnen und durchführen zu können. A

Das Fallen der Course hat in der abgelaufenen Woche vorzüglich die No1dbahn-Actien berührt. Denn fortwährend sind es die Actien diejer Bahn, um welche si alle großen Speculationen in Eisenbahn-Papieren be- wegen, Von dem Steigen oder Fallen der Course dieser Actien hängt immer auch der Stand jener der anderen Eisenbahnen ab. Darum haben die Baissiers auch ihr Augenmerk vorzugsweise auf die Nordbahn-Actien gerichtet, Es ist unglaublich, was alles für Umstände sie aufzufinden wuß- ten, um dieser Bahn in der öffentlichen Meinung zu haden. Es is augen- \heinlich, daß die Nordbahn während der falten und regnerischen Tage des November nicht dieselben Einnahmen machen konnte, wie in den schönen Tagen der Monate August und September, wo sie die Pariser zu viclen Tausenden nach den herrlichen Thälern von Montmorency und nach anderen Punkten führte. Die Waaren-Transporte aber bieten aus Gründen, die ich früher hon entwidelt babe, noch feinen Ersay für die Ausfälle in der Zahl der fahrenden Pcrsonenz denn auch jeyt noch bestchen jene Gründe, welche nicht der Gescll‘chast, sondern den Lieferanten zur Last fallen, die ihre Verpslich- tungen gegen die Bahngesellschast nicht erfüllen, das ihr nöthige Matrcrial nicht liefern, und die Waaren-Transporte sind daher uoh immer schr un- vollständig organisirt. Doch is jeyt Aussicht gegeben, daß diesem Uebel- stande bald Abhülse werden wird. Die Actien der Bahn von O!leans, welche jeyt kaum mehr zu haben sind, waren cinmal in demsclben Falle, wie jcht die der Nordbahn; auch für diese leßteren wird, wie für dic von Orleans, die Zeit der Anerkennung ihres vollen Werthes kommen.

21. Amsterdam, 21. Nov, Die Course der Staatêpapicre sind hier diese Woche abeimals sehr gediückt gewesen durh den Bericht, daß die Schupmächte den bisherigen Freistaat Krakau mit Oecsterrecih vereinigen werden, und waren dies um so mchr, da sich das Geld, zwar zu etwas billigerem Zins - Cours, nicht viel flüssiger zcigte. Seit vorgestern spürte man jedo wieder etwas Kauflust, und besserten sich die Preise wieder eini- ermaßen. Jutegrale gingen bis 585% herunter und sind auf 58% % chen geblieben; 3proz, wirklihe Schuld stieg von 702; % auf 70% %3 Aproz. dito von 914% auf 9145 %z; Actien der holländischen Hande!s- Maatschappy haben sich von 172 % auf 1725 % erholt; russische Fonds blieben preishaltendz 5proz. wiener Metalliques sind dagegen von 1054 % auf 1042 % heruntergegangen ; spanische Ardoin - Obligationen wichen von 21% % auf 2125 %; deren Coupons wurden zuleyt zu 18k % abgenommen z; portugiesische Obligationen fielen anfangs von 402 % aur 382 %, doch holten gestern wieder 385 20. Der Geld-Zins-Cours hält sh auf 5 %.

Am Getraidemarkte hat sich steis ein lebhafter Umsay in Roggen er- halten, vornehmlich zur Versendung nach dem Auslande; die Weizenpreise erhielten sich zwar, aber der Handel geht still. Gestern zahlte man für un- verzollten 130pfd. bunten ‘polnischen Weizen 360 Fl. , 128pfd, lübecker dito 356 Fl., sür verzollten 129pfd, bunten polnischen dito 362 Fl.,, für unver- zollten 118. 119pfd. archangeler Roggen 275.278 Fl., 116. 117pfd. St. Petersburger dito 270.272 Fl., 4118pfd. \{hönen odessaer dito 268 Fl., 119pfd. tricster dito 270 Fl., 117pfd. rigaer dito 272 Fl., im Konsumt galt 118 . 120pfd. preußisher Roggen 269 , 273 . 275 Fl., 121. 122pfd. dito 278 . 289 Fl., 425psd, rostocker dito 282 Fl., unverzollte 110pf\d. alte rostocker Gerste galt 186 Fl., 111pfd, jährige dito 190 Fl., verzollte 112pfd. alte dänische dito 182 Fl. Hafer blieb ohne Umsay.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 22. Nov. Niederl. wirkl. Sch. 587.

Antwerpen, 2l. Nov. Zinsl. —. Neue Anl. 215.

Frankfurt a. M., 23. Nov. 5% Met. 108%. 108. Bank-Actien p. ult, 1883 8]. Bayr. Bank-Actien 654 Br. Hope 87% Br. Stiegl. 865 Br. Int, 584. 58. Polu. 300 Fl. §6} G. do. 500 Fl. 79 G.

Hamburg, 24. Nov. Bank-Actien 1570 G6. Engl. Russ. 106 Br.

Wien, 23. Nov. 5% Met. 108%. 4% do. 99%. Actien 1563. Aul. de 1834 156%. de 1839 125%. Nordb. 174%. Gloggn. 130%.

5% Span, 20%.

Al g e m

ist, hat si der gegen ihn einzuleiltenden Untersuchung durch die Flucht entzogen. Derselbe, im Dezember v, J, nah Verbüßung einer sechsmonatlich. n Freiheits- strase von ‘der Königlichen Kommandantur zu Span- dau nach seiner Heimat Sydow bei Bernau entlasscn, ten Ermiitelungen zufolge do.t zwar sih aber nach furzem Aufenthalte wie- der heimlich entfernt und latitirt seit dieser Zeit.

Die Militair- und Civil - Behörden des Zn- und Auslandes werden dienstergebenst ersucht, auf den Wer- ner ihr Augenmerk zu uchten, ihn im Betretungsfalle verhaften, mit den bei ihm sich etwa vorfindenden Gel- dern und Effckten unter sicherer Begleitung hierher transportiren und: an die Expedition der Stadtvoigtei- Gefängnisse abliefern zu lassen. \äumte Erstattung der durch Genügung dieser Requi- sition erwachscnen baaren Auslagen und den verchrli- chen ausländischen Behörden eine gleiche Willfährigkeit in Erzeigung rechtliher Gegeudienste versicheit.

Berlin, den 23, November 1846.

Der Untersuchungsrichter des Königlichen Kriminalge- richts hiesiger Residenz,

ist den angestell

\chiesfer Scheitel , Augen: blau, Augenbrauen: braun, Nase: stark, Kinn: rund, Mund: groß, Zähne: voll, Bart: Backen- und Hals-, braun und stark, Gesichts- farbe: gesund, Gesichtsbildung: oval, Sprache : deutsch. Besondere Kennzeichen: fehlen. Werner kann nicht näher bezeichnet werden,

Mail. 109. Livorn. 95%. Pest. 91%. Budw. 207.

[1015]

12,083 Thir. 5 Sgr., soll

Es wird die unge-

Berlin, den 25. November 1846.

Kammergerichts-Assessor [907 b]

Spaethen.

Die Gebrüder Ganz.

[904 b]

Die Kleidung des

3% do. 72. Bauk-

Berliner Börse. / L Den 26. November 1846. nas Abonnement beträgt : | 2 Kthlr. für 4 Iahr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Poft - Anstalten des In-

und Auslandes nehmen Bestellung

auf dieses Slatt an, für Serlin

die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung:

Fricedrichs straß e Ur. 72.

Berlin, Sonnabend den 28 November

Vorstellung: Marie, oder : Die Tochter des Regiments, komische) in 2 Abth. Musik von Donizetti. Anfang halb 7 Uhr.

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Dahl kann die Oper : „V niht gegeben werden.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen D hauspreisen verkausft.

Jm Schauspielhause. 8te französische Abonnements-Vorstelli La première représentation de: Jarvis, ou: Le marchand Londre, drame en 2 actes, du théâtre du Gymonase, par Charles Lafont. Riche d’'amour, ou: Prêtez-moi cent s0 vaudeville comique -en 1 acte, par MM. Xavier, Duvert Lauzanne.

Sonnabend, 28. Nov. Jm Schauspielhause. 197ste Abonnem Vorstellung. Struensee, Trauerspiel in 5 Abth., von Michael Y Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenakten u! zur Handlung gehörige Musik ist von G. Meyerbeer. (Mad, 0 bowsfky: Königin Mathilde.)

Sountag, 29, Nov. Jm Opernhause. 137ste Abonnemen Vorstellung: Die zwei Prinzen, Oper in 3 Abth,, von Scribe M. O. Friedrich. Musik von H. Esser. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den erhöhten Dp haus-Preisen verkauft. B

Jm Schauspielhause. 198ste Abonnements - Vorstellung. Familie, Original-Schauspiel in 5 Abth, und einem Nah spiele, h

R Röstens der Flachsstengel, insoweit dasselbe als neu erkannt

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. 4 worden, - Im Selbstverlage der Expedition. V E n n Ma und für den Umfang

otiz.

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst U!

Den bisherigen Land= und Stadtgerichts - Direktor und Kreis- stizrath von Goßler in Merseburg als Direktor an das Stadt- iht in Potsdam zu verseßen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert is von Fischbach dir hier angekommen. :

Der Justiz-Kommissarius und Notarius Oesterreich in Ludcken- lde is als Justiz - Kommissarius an das hiesige Landgericht unter ibehaltung des Notariats verseßt worden.

Dem Regierungs - Direktor a. D. Gebel zu Stabelwiß, bei hle - Lissa, und dem Apotheker Pohl zu Mittelwalde is unter 25, November 1846 ein Patent

auf ein durch Beschreibung nachgewiesenes Verfahren des

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerti F

A Abgereist: Dex, General - Major und Commandeur der 7ten

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einer Anzeiger.

Nothwendiger Verkauf. | Stadtgericht zu Berlin, den 2. November 1846. Das in der Dorotheenstraße sub Nr. 37, nach der jeßigen polizeilichen Straßenbezeihnung unter Nr. 70 bclegene, den 5 Beschwistern Krüger gehörige, im stadt- gerichtlihen Hypothekenbuche von der Dorothcenstadt Vol. 4, No. 268. verzeihzae!te Grundstück, taxirt zu

am 22. Juni 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Citerarische Anzeigen.

So eben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu bezichen:

Pharmacopoea Borussiíca,

Konzert-Anzeige. Unser Erstes Abo E Bais, e findet ees i en Sonnabend den 28sten im Saale d. Singakademie be- Persons-Beschreibung. ftimmtstatt. Die gestr. Zeitungen enth, d, vollst, Programm, Vor- und Zuname: Johann Friedrih Wer- ner, Alter: 27 Jahr, Geburtsort: Sydow bei Ber- nau, Religion : evangelish, Größe: 5 Fuß 7 Zoll 2 Strich, Statur: groß, Haare: braun, glait, Slirn Der Unterzeichnete beehrt sich hiermit anzuzeigen,

dass das Konzert seines Sohnes, des Sechs- jährigen Pianisten Papen- dyk, am 5. Dezember im Saale der Sing-

‘Akademie bestimmt stattfinden wird und nume-

Theodor Kullak.

d fanterie-Brigade, von Carnap, nah Magdeburg.

R ——————

Uichtamtlicher Theil.

Ad

Verlin, 27. Nov. Die heute ausgegebene Nr, 43 des d n N erialblatte ‘alidea S folgende allgemeine Verfü , die Meldung zu den geistlichen Sühne-Versuchen in Eheschei= gésahen betreffend : M ' M RO

[1016] Noihwendiger Verkauf. ; Stadtgericht zu Berlin, den 7, November 16

Das in der Kanonierstraße Nr. 17 belege, stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von der Friedri Vol. VII. No. 435, verzeichnete, auf den Nam 5 Geschwister Krüger cingetrazene Grundstück, 5133 Thlr, 19 Sgr. 1 Pf., soll

.| Pr. Cour. K Pr. Co r nds. |5 Actien. |5 ur, Y ._ - + Aal Fo d Brief. | Geld. | da Brief. | G14. | L ren Z i ny t. Schuld-Sch. |35| 93 925 [Brl.Potsd.Magdb.|4| 825 | allen Theilen der Monarchie s N s de. Obl. Lit.4.B./4| 91% | ohne Preis - Erhóhung. d.Seeh.à 50T.|—| 90 897 | de Prior. Oblig. 5 | 1007 Ix sertions-Gebühr für den Kur- u. Neumärk. Mgd. Lpz. Eisenb.|—| —_— m einer Zeile des Allg. Schuldverschr.|3% 90% 89%; do. do. Prior. VbI. 4 A Anzeigers 2 Sgr. Berliner Stadi- Brl. Anb. abgest.|—| 1095 | | F Obligationen 32 92% 92; do. do. Prier.Obi.| 4 | E S Westpr. Pfandbr. 35 91 90% [Düss.Elb. Bisenb.|—| 106 _— “E Grossh. Pos. do.| 4 | 101% do. do. Prior. Obl.| 4 is do. do. |35| 91% | 90% [Bhbein. Kisenb. |— S} Ostpr. Pfandbr. 35 -—— 93% do. do. Prior. Obl.| 4 ——- kine Pomm. do. 35 93 |[do.v.Staat garant. 35 O Kur- u.Neum. do.|3{5| 93% 93% JOb.-Schles.B.L A| 4 1045 Scblesiscbe do. |35| 96% 95%; do. Prior.| 4 | “i Y I do. v.Staatg.LiB.|35| do. Lt. B.|\—| s E il I n h a l t. B.-St.E.Lt.A.u.B.|—| 1065 | (tliher Theil. E : : : Magd.-Halbst.Eb.|4| | 104 sand, Berlin. Verfügung in Ehescheidungssachen, E Gold al marco. |—|. Br.-Schw.-Frb.B.|4| Z utsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Revision der Friedrichsd’or. |—| 13%| 13‘4lde. do. Prior.0bl. 4) | Vorschriften für die Studirenden. Großherzogthum Hessen und And.Gldm.à 5 Th.|—| 12 115 [Bons-Kölner Esb.| 5 | E ei Rhein. Landtag. Herzogthum Holstein, Telegraphenlinie, Discouto. 4 5 ÎNiedersch.Mk.v.e.| 4| 875 S Leuchtthurm. Schreiben aus Schwerin, (Hoftrauer.) do. Priorität| 4| 93% | 93 ijland und Polen. St. Petersbur g. Dienstentlassung. Land- do. Priorität| 5 | 100% | 99) inhschaftliche Preisvertheilung, Beimischtes. ; Nied.-Mrk. Zwgb.|4| 585 | ankreich, Paris. Hofnachricht. Ankunft des Bey von Tunis, do. Priorität|44| 90 E Müdfehr des Grafen Appony. Aufschub des gerichtlihen Verfahrens rik. C04 _— F Hegen yolnische Blätter, Die Polemik über Krakau. Reserve der Berlin-Hamburger| 4 927 91: z anzósischen Bauk. Die Ergebnisse der Aerndte nah amtlichen An- 2 P aben, Vermischtes, Schreiben aus Paris, (Bewillkommnung Pr. C4 es Bey von Tunis.) Wechsel- Cours. Thle. P oßbritanien und Irland. London, Wiederholte Gerüchte von Brief. | 6 paltunzen M L De pag s aus Fotingak, Die L Morning Chronicle in der frakauer Angelegenheit, aarenbe- ie E 2h Ie S L tellung aus Nord-Amerika, Cobden in Spanien. iat S 300 M m 151: lgien. Brüssel, Kammer-Verhandlungen. Abreise der Jufantin s A i A 300 Mk. | 2 Mt. 150 | ¡Msabelle Ferdinande. Depeschen nah London, R E L A, olt Ps 3 mt 6 2u/ _Mchweiz- Kanton Luzern. Petition gegen dic Jesuiten— Kanton E E L 300 Fr 2 u. _““ Basel. Verlegung des Post- Vüreaus von St. Louis nach Basel. E R 10 m | 3 mh \PTManton Aargau. Repressalien gegen Luzern, i Kf E 150 F. 2 u. S panien. Screiten aus Madrid. (Die Deputirten-Wahlen, Der A, 1) v. 4 M 99: anzösische Botschafter. Nachrichten aus Lissabon. Vermischtes.) E ada ieeo oa abettebe as iés r. Sp s 007 i prtugal. Sgreiben aus Lissabon. (Widersprechende Naghrichten über Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr. | 2 e 992 [den Stand der Dinge in Porto, Vortbeile der Jnsurgenten. «Dit Frankfurt a. M, südd. W …….. 100 Ft 2 m. 56 18/56 zgMote der Junta în Porto an die fremden Konsuln. Oberst Wylde.) Vaters L, E 100 SRbl. | 3 Woch S ypten, Alexandrien. Anfunfi des Prinzen Luitpold von L'ayern, L E E enbahnen. Die Königlich bayerishen Bahnen. 5 A ada E udels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt- Königliche Schauspiele. bericht. reitag, 27. Nov. m Opernhause. 436ste Abonnem E S i s p J oan | zert im Saale der Sing-Akademie. Zur Volks-Literatur. Kunst-

„Nach einer Mittheilung des Herrn Ministers der geistlichen 2c. Ange- |

legenheiten ist zum öfteren der Fall vorgekommen, daß Personen, welche eine Ebeschcidungs - Klage anzustellen beabsichtigen, sich zunächst au einen Justiz-Kommissarius wenden und durch diesen bei dem fompetenten Geist- lichen einen shriftilicen Antrag auf Anstellung des geistlichen Sühne- Versuchs einreichen lassen, Jch finde mih dadurch veranlaßt, die Herren Justiz-Kommissarien darauf aufmerksam zu machen, daß ein solches Ver- fahren dem Geiste der Verordnung vom 28, Juni 1844 (Geseß-Samm- lung S. 184) nicht entspricht, indem diesclbe vorausscyt, Provokant persönlich bei dem Geistlichen melde, damit dieser Gelegen- heit ‘erhalte, _durhch vorläufige Rückisprache mit ihm sich von den Umständen, die zu der Uneinigkeit zwishen den Eheleuten Veranlassung gegeben haben, zu unterrich:en und auf die dem anderen Theile zu machen- den L sih vorzubereiten. Die Herren Justiz-Kommissarien wer- den daher der Tendenz der gedachten Verordnung gemäß handeln, wenn sie solche Personen, welche vor dem geistlichen Sühneversuch ihren Rath und Beistand in Anspruch nehmen, anweisen, sich zunächst an den kompetenten Geistlichen zu wenden, Dies - erscheint um so wünschenswerther, da die Erfahrung gelehrt hat, daß die Bemühungen des Leßteren, eine Aussöhnung zu Stande zu bringen, wesentlich ershwert werden, wenn vor seiner Vermittelung der eine oder andere Theil bereits Schritte gethan hat, um cine A=«flö¡ung des Ehebündnisses herbeizuführen, für eine jo‘he Maßregel aber die Annahme eincs Rechts - Beistandes unbe- denklih crachtet weiden muß, Was insbesondere die Anfertigung schristliher Provocationen auf Anstellung - des geistlihen Sühne- versuchs betrisst, so bin ih mit dem Herrn Minister der geistlichen 2c. An- gelegenheiten darin cinvcrstanden, daß die Geistlichen sich in ihrem. vollen Rethte befinden, wenn sie ichen Anträge in den Fällen, wo der Pio- vofaui sich vor ihnen zu verpflichtet is, nicht weiter berücksichtigen, sondern den Leßteren blos auffordern , sich zunächst persönlich zur näheren Rüdsprache bei ihnen einzufinden. Um so mehr glaube ich, von den Her- ren J:stiz-Kommissarien mit Sicherheit erwarten zu dürfen, daß sie in Fällen der Art es ablehnen werden, sih der Abfassung schriftlicher Provocationen zu unterziehen, da die leßteren voraussichtlich doch keine weitere Berücksich- tigung würden finden können. Berlin, den 23, November 1846. Der Ju- stiz-Minister Uhden. An die Herren Justiz-Kommissarien,““

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (A, Z.) Durch Allerhöchste Ver- ordnung sind die Vorschriften für die Studirenden an den Hochshu- len des Königreichs Bayern, mit Rücksicht auf die an den meisten deutschen Universitäten diosfalls bestehenden Einrichtungen, einer Re- vision unterstellt und -die Stundung der ‘Honorare dur Allerhöchstes Signat verordnet worden. i

Großherzogthum Hesseu und bei Rhein. Die zweite Kammer der Stände beschäftigte sich in ihrer Sißung vom 23. November abermals mit dem ‘das Eherecht betreffenden Abschnitt des neuen Civilgeseßbuhes. Mehrere Redner erklärten, daß dem Stoffe si faum noh eine neue Seite abgewinnen lasse, daß man beim ausführliheren Sprechen darüber nothwendig in Wiederholun- gen fallen müsse und dergleichen, und beeilten sich darauf hin, mit der Hauptsache zu Ende zu kommen. Der Regierungs - Com- missair, Ministerial - Rath Dr, Breidenbach, sprach in dieser Siz- zung nur wenig, behielt sich aber einen ausführlichen Vortrag für die Sipung des folgenden Tages vor.

; Herzogthum Holstein. Die von Hamburg ausgehende-

Telegraphen - Linie wird sich nunmehr nächstens auch nah Glückstadt ausdehnen und dadurch noch mehr an Juteresse- gewinnen, zumal dann auch die Mittel - Elbe im Bereich der telegraphischen Beobach- tung liegt. Die Hafen - Behörde in Glüdstadt, überzeugt, daß der Stadt daraus bedeutender Nuten erwachsen werde, hat die Einwillis gung zu dieser Anlage von der Regierung bereits empfangen, und eben so ist auch von der Königl. hannoverschen Regierung die Ein- willigung wegen Erriehtung ‘der nöthigen Stationen auf hannover- \hem Gebiete unlängst eingegangen. Am - Eingange des glück-

städter Hafens, vor dem sih eine Üntiefe befindet, is jeßt ein Leucht-.

thurm errihtet, dessen Feuer vom 1. Dezember d. J. an bren- nen wird.

X Schwerin, 24. Nov. Der Großherzoglihe Hof legt wegen des in der Nacht vom 18ten auf den 19ten d. M. erfölgten Ablebens Jhrer Kaiserl. Hoheit der Großfürstin Marie, ältesten Tochter Sr. Kaiserl, Hoheit des Großfürsten Michael von Rußland, L heute auf drei Wochen in den gewöhnlichen drei Abstufungen

rauer an. :

daß sib der |

1846.

Rußland und Pelen.

St. Petersburg, 21. Nov. Dem Direktor des pädagogi- schen Haupt-Justituts, wirklihem Staatsrath Middendorf, ist die von ihm wegen zerrütteter Gesundheit nachgesuhte Entlassung aus dem Staatsdienste bewilligt und derselbe zur Bezeugung des besonderen Wohlwollens Sr. Majestät für die Verdienste, die er sih auf seiner langjährigen Dienstlausbahu erworben, zum Geheimen Rath ernannt worden.

Am 12ten d. M. beging die hiesige freie ökonomische Gesell- haft mit einer feierlichen Sißung, in welcher der Präsident derselben, Prinz von Oldenburg, persönlih den Vorsiß führte, den Jahrestag ihres 8ljährigen Bestehens, Es wurden in derselben verschiedene Belohnungen zuerkannt und das Resultat der ausgeschriebenen Preis- Aufgabe, die Beschreibung eines leiht ausführbaren, zweckentsprechen- den und wohlfeilen Verfahrens zum Trocknen und Aufbewahren des Getraides mit besonderer Rücksiht auf die südlichen und kornreichen Gouvernements des russischen Reichs erfordernd, bekannt gemacht. Es waren im Ganzen 34 Konkurrenzschrifsten der Gesellschaft eingereiht und von ihr geprüft worden; fünf davon wur- den, in Betracht, daß einzelne Theile der Aufgabe von ihnen befriedigend gelöst sind, als genügend befunden und ihnen An-

spruch auf den zweiten Preis zuerkannt, acht aber erschienen, insofern

sie mancherlei nüßlihe Bemerkungen enthalten, der Beachtung werth. Den meisten Beifall fanden die Arbeiten des Lieutenants vom Jn- genieur-Corps der Wege -Communicationen, Lampe, in russischer Sprache, und des De. Johnson, in deutsher Sprache, denen Beiden jedem eine große Medaille von 75 Dukaten Werth zuerkannt wurde. Man hat zu der als zweiten Preis ausgeseßten Medaille von 100 Dukaten eine von den beiden zu 50 Dukaten geschlagen und den Ge- sammt-Werth zwischen beiden Verfassern getheilt. Von dea drei nächst ihnen gekrönten Arbeiten wurden die des Beamten bei dec Verwaltungs - Kommission der inneren Angelegenhei- ten in Warschau, Woizehowitsh-Puternizki, in russisher Sprache, mit der großen silbernen Medaille von 40 R. S. Werth, die des Gutsbesizers, im Gouvernement Tschernigoff, Staatsraths Tarnowsfi, in russisher Sprache, mit der großen silbernen Medaille von 30 R. Werth, und endlich die des kurländischen Gutsbesißers von Fölkersam mit der kleinen silbernen Medaille von 20 R. S. Werth belohnt.

Jn Folge des eingetretenen Thauwetters hörte in der Nacht vom 19ten der Eisgang der Newa auf, so daß am folgenden Tage die Jsaaksbrücke wieder aufgestellt werden konnte , sie wurde in den Abendstunden jedoch wieder abgenommen,

Frankrei.

Paris, 23. Nov. Vorgestern kam der König nah den Tuile= rieen, um in einem Minister-Rathe den Vorsiß zu führen , der von 1 bis 4 Uhr versammelt war, worauf Se. Majestät wieder nach St. Cloud zurückfehrte. Abends empfingen Jhre Majestäten die jungen ägyptischen Prinzen, die hier ihre Studien machen.

Der Bey von Tunis ist gestern Mittag mit einem Extra- Zuge der Eisenbahn von Orleans hier eingetrossen. Der französische General-Konsul und Geschäftsträger zu Tunis, Herr von Lagau, der ihm son einige Tage vorher nah Paris vorangeeilt, war ihm wie- der nach Orleans entgegengereist, Herr Desgranges, erster Dol- metscher bei dieser Gesandtschaft, den der Minister der auswärtigen Angelegenheiten nah Toulon geschickt hatte, um den Bey zu begrü-= ßen, und der Artillerie - Oberst Thiery, Adjutant des Herzogs von Montpensier, Beide vom Könige beauftragt, denselben während seines Aufenthalts in Paris zu begleiten, erwarteten ihn mit sechs Galawagen auf dem Bahnhofe. Der Bey begab sich sogleih nah dem Palast des Elysée, wo Zimmer für ihn und sein Gefolge bereitet waren. Leßteres besteht aus seinen Verwandten, General Mustapha Kasnadar, Fi= nanz-Minister, General Mustapha Aga, Kriegs-Minister, und Gene- ral Mohamed Mosabet, aus seinem Sccretair und Rath Herrn Raffö nebst dessen Sohn, aus dem Oberst Salah, Befehlshaber der Leib- wache, der während des Aufenthalts des Herzogs von Montpensier in Tunis dessen Begleiter war, dem Oberst Achmed Ali el Diaf, erstem Secretair des Bey, den Obersten Vair el Din und Hassuna Meteli, seinen Adjutanten, dem Contre-Admiral Assuna Morali, dem Ritter Lombraso, seinem Leibarzt, und zwei französishen Obersten, Lecorbeiller und Grest, welche beide mit ciner Mission in Tunis be= auftragt sind. Der Herzog von Montpensier begab sih sogleih nah dem Elysée, um den Gast zu empfangen. Als der Bey ihn erblickte,

E E p

K onzert, gegeben von Dlle. Bochkoly und Herrn Coßmann im Saale der Sing - Akademie. . (Den 26. November.) F Zuvor eine Berichtigung. Dlle. Bochkolz is nicht (wie ein Referat j 7. 310 dieses Blattes besagt) Schülerin des Konservatoriums zu

f ris, \ Ed. \ L Preis 4 Thaler 25 Silbergroschen.

, jondern, wie man uns belehrte, Solo-Sängerin der Konzert- Deckersche Geheime Ober-Hosbuchdruclt

am 23. Juni 1847, Vormittags 111 E

Taxe und Hy- | an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe 1} pothekenschein sind in der Registratur cinziischen, F

‘Toast des genannten Justituts. Gleichviel. Der Titel that nichts Mh. Das Publikum und eine unbefangene Kritik haben nur die beit 2, im Auge. Da Dlle. Bochkolg heute ihre Mittel mit größerer S und. Selbsiständigkeit entfaltete, als neulich im Opernhause, wo V gdrrin, wie es schien, mit ihrer Stimme ungünstigen Ver- sen der Oertlichkeit zu kämpfen hatte, so gewann ihr Vortrag „Fetheit, wie unser Urtheil an Bestimmtheit. Doch fand das neulich 4 in allen Punften Bestätigung, Sogar unsere ausgesprochene uthung, daß das damals bemerkte, fortwährende Beben ons, so wie ein vermißtes, kräftiges Ausgeben der Stimme, bt einer mangelhaften Schule, sondern in einer gewissen Be- Penhelt ae gewesen wären, bestätigt sich als solche. Die 2 der Sängerin gab heute sicher und frei ‘aus und entwidckelte, | in allen Regionen gleihmäßiger Tonbildung , Umfang, angeneh-

, B. und bedeutende Volubilität, Vorzüge, die in verschiedenen, von P tos vorgetragenen Musikfstüken zur Geltung kamen. Eine ¡s 1 A, von Donizetti, ein hier unbekanntes Werk, das übri- bah der heutigen Probe daraus keine Sehnsucht nah näherer Be-

Been V verschaffie der Konzertgeberin eben sowohl wie die später A n Variationen von Hummel (?) vielfache Gelegenheit zur Ans- tifand Ohne uns mit ‘der Ueberladung von- Koloraturen und Trillern en eiflären zu können, wurden sie doch fertig und geschmavoll

rirte Plätze à 1 Thlr. in der Musikhandiurf Herren Bote & Bock, Jägerstr. 42, zu haben P apend)

[906 b] Kunsst-Auction. J

Montag, den 11. Januar 1847, begil Dresden bei Unterzeichnetem die öffentliche Bel gerung des Kunst-Nachlasses des Pr oft J. A, Darnstedt und des Münz-Graveu! nig, enthaltend Kupserstihe, Handzeichnungen, stedt 's große Landschast, Kupferplatten und M

Kataloge sind in den Buch- und Kunsthand

zu haben. Carl Ernst Sieber, Königl., auh Stadt- und Raths-Auction und Taxator,

ausgesührt, Das von Dlle, Bo chkolþ selbst komponite „Abendlied“ und ein italienishes Lied: „So Spazzacammino“, von Verdi, fanden, ersteres dur empfindungsvollen, leyteres durch launigen Vortrag, allgemcinen An- flang, wie denn überhaupt den sämmtlichen Leistungen der Konzertgeberin der Beifall des Publikums “nicht fehlte.

Jn Herrn Coßmann lerñten wir einen tüchtigen Virtuosen auf dem ‘Cello kennen und shäßen, Sein Spicl entwielte zwar keinen gewaltigen Ton, cntschädigte aber durch gesangreichen , geshmackoollen und delikaten Vortrag. Die Fertigkeit enispriht den Anforderungen, die man jeyt an einen Virtuosen zu stellen berechtigt is, und ward mit vielem Erfolge ans Licht gefördert. Eine Fantasic „Souvenir de Spa“ von Servais, eine andere, von ihm selbs zusammengestellte aus dem Freishüy, so wie zwei tleinere Musikstücfe Scene aus „die Jüdin‘ von Halevy und „Ave Maria“ von Schubert, waren die Gaben, durch deren gelungenen Vortrag Herr Coßmann verdienten Bcifall ärndtetee. Wie in den eben bezeichneten Piecen als Virtuos, so bewährte er sich bei Ausführung der Cello-Stimme des zur Einleitung des Abends gespiclten B-dar-Trio's von Beethoven durch künstlerishes Eingehen in die Feinheiten der Composition und ge- nauúes Anschmiegen an seine Mitspieler als gebildeter Musiker. Herr Schumann führte die Pianostimme fast zu delikat, zu ätherisch, sonst aber durchaus befriedigend aus, ein Lob, das der Exekutirende der Violinpartie, Herr Espenhahn, theilt, Jn einem cffektoollen Rondo eigener Compo- sition entwickelte Herr Schumann die glänzenden Seiten friñes Spiels, das Fertigkeit, Sicherheit, Kraft und Anmuth verbindet, Ein von Herrn Kraus gesungenes Licd fazd beifällige. Aufnahme. Ueber den manie- rirten Vortrag des Sängers haben wir uns schon ausgesprochen; er fröhnt ihm im Liede wie in der Oper. Will Herr Kraus cine will- fommene Stüpe unserer Königlichen Oper “(wie verlautet, den Winter über) sein, so wird er manche Äbirrung vermeiden müsscn, 2

Mens Sai

Zur Volks- Literatur.

Schwarzwälder Dorfgeshihten von B. Auerbach. Dritte Auflage. Mannheim, 1846.

Das Erscheinen dieses Buches möchte man ein literarisches, ja fast ein nationales Ereigniß nennen; denn es hat die Literatur erweitert und den Reich- thum und die Tiefe des deutschen Volksthums in cincr Weise offenbart, wie seit der Lieder-Sammlung, die Brentano und Arnim veranstalteten, kein zweites, vor der es noch den überrashenden Vorzug hat, daß es das Produkt cines heutigen Dichters ist, Diesen Vorzug wird Jeder shäyen, der die Schwierigkeit in unserer Alles in Frage stellenden Gegenwart kennt, zu fünstlerisher Ruhe zu gelangen und ein von aller Tendenz freies, seinen Schwerpunl!t in sih selber tragendes Werk zu schaffen. Und das is dem Verfasser gelungen, nicht aus naiver Unbekanntischast mit jenen Tendenzen und Kämpfen, sondern durch die Kraft einer Persönlichkeit, die sie durchge- macht und überwunden hat, Er isst decn Weg durchlaufen, den alle Talente antreten, aber hat ein Ziel erreicht, an das zu gelangen nur Wenigen ver- gönnt is, Seine früheren Romane, „Spinoza““, „Dichter und Kausmann“, und seine Uebersezung der Schriften Spinoza's, zeigten ihn im Besiß der raffinirtesten poetischen und philosophischen Vildung; welch ein erhebendes Schauspiel nun, einen Mann dieser Art allen Glanz und Geschmeide fein- ster Kultur wegwerfen und sich der Heiligkeit des deutschen Volkëthums in besheidener Demuth widmen zu sehen. ie vershwinden vor diesem Bei- spiel die ohnmächtigen Versuche, den Faden unserer Literatur in alter Weise fortzuspinnen oder mit dem feuchten Gift französischer Blasirtheit von neuem zu beneyen. Die Wirkungen dieses Beispiels sind uinberechenbar, wenn sich aller Orten verwandte Naturen zur Nachahmung entschließen und den ver-

rabenen Hort unseres Volksthums ans Licht bringen helfenz wenn sie die s{windende Sitte wenigstens in die Dichtung retten, ob sie etwa von hier

D m T E C e E B